Archiv der Kategorie ‘Chemical Sensitivity‘

Auch in Deutschland sollen innovative Wohnprojekte entstehen

Wohnbaugenossenschaft Gesundes Wohnen MCS plant Wohnprojekte für Chemikaliensensible in Deutschland

Neben fehlender adäquater medizinischer Versorgung ist die Wohnraumsituation für Menschen mit Chemikalien-Sensitivität (MCS) das schwierigste Problem, das es zu lösen gilt. Es vergeht keine Woche, in der nicht verzweifelte Menschen sich melden und nach einer Notunterkunft oder einer für Chemikaliensensible geeigneten Wohnung fragen. Das Angebot ist geringer anzusehen als ein Tropfen auf einen heißen Stein. Diese Misere führte in der Vergangenheit bereits mehrfach zu Suizid bei MCS-Kranken. Trotz dieser unhaltbaren Situation blieben Behörden bislang untätig. Nun möchte eine Schweizer Organisation, die von Christian Schifferle gegründet wurde, auch in Deutschland aktiv werden und MCS-gerechten Wohnraum schaffen. Nachfolgend ein Brief der Organisation „Wohnbaugenossenschaft Gesundes Wohnen MCS“:

Liebe MCS-Betroffene und Interessierte,

Hier eine Info über unsere Wohnbaugenossenschaft für umweltkranke Menschen. Wir suchen Neumitglieder und Unterstützung für MCS-Wohnprojekte in der Schweiz, in Deutschland, EU und global. In unserem Team sind auch MitarbeiterInnen und MCS-Fachleute aus Deutschland. Wir wollen neben dem Zürcher MCS-Wohnprojekt auch geeignete bestehende Liegenschaften kaufen, um MCS-Kranken in Wohnungsnot schon jetzt günstigen Wohnraum anzubieten, denn wegen den in der Stadt Zürich üblichen Verfahren wird das MCS-Wohnhaus erst in drei Jahren fertig sein wird. Wir klären nun eine Liegenschaft im Südschwarzwald ab, die mehrere Wohnungen umfassen würde, so wie Liegenschaften im Raum Zürich. Wir wollen überall tätig werden und haben insgesamt schon über 50 Mitglieder im In- und Ausland.

Ein Anteilschein (Mitgliedschaft) kostet einmalig ca. 350 Euro oder 500 Dollar. Anmeldung via Internet und Telefon. Wir wollen MCS-Kranken helfen regional guten Wohnraum anzubieten. Es geht aber nicht nur darum gleich selber Wohnraum zu finden, sondern mit der Unterstützung und Stärkung unserer Organisation die Anerkennung von MCS zu fördern. Wir möchten über 300 Mitglieder aus ganz Europa, erst so bekommen wir von außen die Anerkennung die wir brauchen um breite Unterstützung und Spenden zu bekommen. So können wir MCS-Kranken besser helfen. Zusammen sind wir stark und können global ein Zeichen setzen für die Anerkennung von MCS und wie man günstigen MCS-gerechten Wohnraum für alle schaffen kann. Dr. Peter Ohnsorge ist Experte in der Architekturwettbewerbs-Jury in Zürich, sowie Peter Bachmann von Sentinelhaus.

Wir suchen also Neumitglieder und Sympathisanten die unsere Projekte für Umwelterkrankte durch Anteilscheine und auch durch zinslose Darlehen unterstützen, rückzahlbar nach ca. 3 Jahren. Mit diesem Eigenkapital können wir endlich auch MCS-Kranken mit wenig Einkommen zu gutem Wohnraum verhelfen, das ist praktisch nur in Form einer gemeinnützigen Genossenschaft möglich, die sich solidarisch und ohne Gewinnabsichten für das Wohl von MCS-Betroffenen einsetzt. Mehr am Schluss dieses Briefes.

Am 16. April war unsere Generalversammlung im Gemeinschafts-Zentrum Fronwald in Zürich-Affoltern. Folgende Vorstands- und GLK-Mitglieder waren anwesend: Dr. Roman Lietha (Vizepräsident), Renate Kurze, Christian Schifferle (Präsident), Matthias Zeller. Entschuldigt waren die Vorstandsmitglieder Dr. Klaus Tereh und Sandra Juon. Die Fortführung des Zürcher MCS-Wohnprojekts wurde einstimmig bestätigt. Die Revision unserer Buchhaltung war auch in Ordnung, durchgeführt von unserem Dachverband dem SVW Zürich. Im Nachhinein gab es noch Zeit zusammen etwas Kuchen zu essen und sich zu unterhalten.

Jury-Architekturwettbewerb: l.n.r. Michael Pöll, Dr. Peter Ohnsorge, Christian Schifferle, Peter Bachmann

Am 7. und 12. Mai hatten wir die abschließenden Jurierungstage des Architektenwettbewerbs unseres MCS-Wohnprojekts in Zürich-Leimbach und der Sieger wurde einstimmig gewählt. Ein vielversprechendes Projekt, das im Juli in einer Pressekonferenz mit der Stadt Zürich bekannt gemacht wird, welche dann das Projekt öffentlich ausstellt. Wir werden alsdann informieren. Im Moment stellen wir eine Baukommission zusammen, unter dem Vorsitz von Peter Schmid und der Stadt Zürich, auch mit MCS-Fachleuten.

Am 22. April gab es in Zürich einen interessanten Vortrag zum Thema MCS von Dr.med. Roman Lietha, begleitet von Christian Schifferle, durchgeführt durch die Fachgruppe Hausuntersuchungen (HSGU)

Am 14. Mai wurde ein TV-Beitrag von RTL gesendet mit Ch. Schifferle. Darin wurde das Zürcher Wohnprojekt erwähnt. Arno Roggo (Direktor Liegenschaften Zürich) der das Zürcher Wohnprojekt mit organisiert, sagte im Bericht, dass er zugeben muss, dass man das Thema MCS in Vergangenheit nicht richtig ernst genommen hat.

Wir suchen für den Kauf von bestehenden Liegenschaften für MCS-Kranke zinslose Darlehen in der Höhe ab 20 000.- Fr. (15 000 Euro) für etwa 3 Jahre, bis dann wird unser Fundraising Erfolg haben und eine Rückzahlung möchlich sein. So möchten wir ein Eigenkapital aufbauen von ca. 300 000.- Fr. (200 000 Euro) Zusagen von etwa 100 000.- Fr. haben wir schon. Eine Zusage ist unverbindlich. Wir haben schon Kauf-Objekte im Auge. Für den Kauf eines geeigneten Hauses braucht es etwa 20% Eigenkapital. Bei Interesse bitte melden. Wir möchten etwas bewirken für umwelterkrankte Menschen, denn viele schaffen es nie und nimmer aus eigener Kraft zu menschenwürdigem MCS-gerechtem Wohnraum zu kommen. Auch eine Stiftung möchten wir gründen, denn MCS-Betroffene brauchen solidarische Hilfe auf allen Ebenen. www.gesundes-wohnen-mcs.ch

Gerne senden wir Ihnen noch den neuen Prospekt der Baugenossenschaft Gesundes Wohnen MCS, erstens zu Ansicht und zweitens um den Flyer vielleicht an Interessenten weiter zu geben. Herzlichen Dank.

Mit freundliche Grüssen

Wohnbaugenossenschaft Gesundes Wohnen MCS

Christian Schifferle, Präsident             Dr. med Roman Lietha, Vizepräsident

Weitere Informationen über das Thema MCS-Wohnraum:

Gedicht am Sonntag: Der Dolchstoß

Der Dolchstoß

Könntest stolz sein,

mit deinem Geruchssinn,

wie ein Spürhund,

wenn nicht die Peitschenhiebe wär’n,

die der Preis dafür.

Ständiges Bitten,

lautlos, leise gehofft

und auch gebrüllt:

„Verschont mich mit euren Gerüchen,

Giftgaswolken gleich,

jede Lebensregung durchdringend!“

Und dann dieses „Verständnis“,

diese/s Mitgefühl/s(-Losigkeit),

mit zärtlich ätzender Stimme:

„Meinst du wirklich nicht,

dass das psychisch ist?“

„Nein,

natürlich nicht.

Aber deine Frage

des Unverstandes,

baut mit am Turm,

auf denen DIE steh’n,

die schrein:

‚Seht doch, alles psychisch!‘

Wie sich die Bilder gleichen:

Wie oft schon wurde die Wahrheit

weggesperrt,

geteert mit dem Vorwurf

der kranken Psyche,

gefedert mit Ignoranz.

Der Mensch glaubte das Wasser gebändigt,

Regentropfen sammelten sich zu Überschwemmungen,

schrien um so lauter die Wahrheit:

Wie rücksichtslos der Mensch!

Wir mögen noch Tropfen sein,

die Überschwemmung aber,

wird ein Dolchstoß sein!

Autor: Gerhard Becker, CSN – Chemical Sensitivity Network, 20. Juni 2010

Weitere Gedichte von Gerhard:

So nicht! * Soll’n doch in die Klapse gehn * Muss fliehn * Du bist nicht allein * Lass uns lieber über Realitäten reden * Ein Lächeln * Deine Atemzüge * Und dann endlich * Immer noch nicht verstehen wollend * Nur weil ich hinabsteige * Selbstdiagnose * Verfluchtes Pack * Was bleibt von mir? * Niemand

EPA Konferenz plädiert zur Rücksichtnahme auf Asthmatiker

US Bundesbehörde bittet darum auf Parfüm und Duftstoffe zu verzichten

Die Amerikanische Umweltschutzbehörde EPA hält vom 17-19. Juni 2010 in Washington DC. eine große Asthma Konferenz ab. Das Besondere in diesem Jahr: Erstmalig bittet die EPA, auf Duftstoffe und Parfüms gänzlich zu verzichten. Damit will die EPA ein Zeichen setzen um auf die Duftstoffproblematik hinzuweisen und um Asthmatikern unter den Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, beschwerdefrei am „2010 National Asthma Forum“ teilzunehmen. Duftstoffe zählen zu den Hauptauslösefaktor für Asthmaattacken.

Fast 300 Experten und Vorreiter, die ihre Arbeit der Verbesserung der Lebenssituation von Asthmatikern verschrieben haben, nehmen an der Veranstaltung teil. Zu den  Teilnehmern zählen in erster Linie Entscheidungsträger in Bundes- und Landesbehörden, sowie Zuständige für Leitlinien, Leiter von Gesundheitsbehörden, Wissenschaftler, Mediziner und Leiter von Selbsthilfeorganisationen. Ihr Ziel ist es, Umgebungen und das Leben von Asthmatiker so sicher wie möglich zu gestalten.

Damit die Teilnehmer wirklich daran denken, kein Parfüm, Aftershave, Haarspray, Bodylotion, Weichspüler oder duftende Deos zu benutzen, stellte die Bundesbehörde eine Woche vor der Konferenz nochmals eine Erinnerung online und verschickte E-Mails mit dem Hinweis:

„Asthma-freundliche Umgebungen sind unsere Aufgabe – Bitte helfen Sie uns, eine duftstofffreie Veranstaltung zu ermöglichen, indem Sie duftfreie Körperpflegemittel verwenden und auf Parfüms und andere Reizstoffe verzichten.“

Ein sehr positiver Schritt, mit dem die EPA für das diesjährige „2010 National Asthma Forum“ die größte bekannte Barriere für Asthmatiker und Chemikaliensensible beseitigt hat. Eine menschliche Entscheidung gegenüber Behinderten, an der sich Behörden weltweit ein Beispiel nehmen sollten.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. Juni 2010

Weitere CSN-Artikel zur Thematik:

Allergien können Depressionen auslösen

Die Allergiesaison erreicht für Pollenallergiker gerade ihren Höhepunkt. Husten, nießen, tränende und juckende Augen zählen zu den häufigsten Symptomen. Was selten im Zusammenhang mit Pollenallergie und Heuschnupfen genannt wird, aber bei fast jedem zweiten Betroffenen auftritt, sind Depressionen. Das haben Wissenschaftler der University of Maryland herausgefunden und bei ihrem Jahreskongress der Psychiater als neue Erkenntnis dargelegt. (1)

Umweltmediziner verblüfft diese Erkenntnis hingegen nicht, für sie ist es nichts Neues, denn Pioniere ihrer Fachrichtung beobachteten dies bereits vor sechs Jahrzehnten. Allergien auf Pollen, Nahrungsmittel, Schimmelpilze oder Sensitivitäten auf Chemikalien können durchaus auch psychische Reaktionen, einschließlich Depressionen auslösen.

Seit 6 Jahrzehnten bekannt – Allergien können Depressionen auslösen

Den ersten Artikel über Depressionen, die durch Allergien hervorgerufen wurden, konnte man 1950 in einer der größten medizinischen Zeitschriften lesen. (2) Im Jahr 1951 stellte der Allergologe Theron Randolph – beim 7. Jahreskongress des American College of Allergists in Chicago – seinen Kollegen ein Fallbeispiel vor, bei dem ein Provokationstest mit Nahrungsmitteln bei einem Patienten eine akute psychotische Episode hervorgerufen hatte. (3) Das erste Fachbuch, das über solche Zusammenhänge anschaulich berichtet, stammt ebenfalls von Randolph und wurde in der Erstauflage 1962 publiziert.(4)

Allergien legen den Körper lahm und schlagen auf das Gemüt

Beim Jahrestreffen 2010 der Amerikanischen Gesellschaft für Psychiatrie referierte Dr. Partam Manalai darüber, dass Allergien, wie auch Depressionen weitverbreitete Krankheiten darstellen. Es sei nicht verwunderlich, dass Allergien auf das Gemüt schlagen und die Wahrnehmungsfähigkeit, als auch die Lebensqualität der Betroffenen einschränken.

Führt Pollenallergie zu Suizid? Offensichtlich ja.

Der Wissenschaftler berichtete über ein auffälliges Phänomen auf das er gestoßen sei. Wenn im Frühjahr viele Pollen in der Luft sind, steigt gleichzeitig die Suizidrate an. Das Gleiche, jedoch in geringerer Ausprägung, ist im Herbst zu beobachten, wenn einige Pflanzen und Bäume nochmals blühen.

Um den Dingen auf den Grund zu gehen, untersuchten der Wissenschaftler und sein Team einhundert Personen aus der gleichen Region, die unter starken Depressionen litten. Etwa die Hälfte diese Menschen hatte Allergien auf Bäume und Unkräuter. Im Frühjahr wie auch im Herbst zeigte sich bei ihnen ein erhöhtes IgE (der Marker für klassische Allergien).

Höhepunkt der Pollensaison – Höhepunkt von Depressivität

Manalai legte auf dem Kongress dar, dass Patienten, die allergisch auf luftgetragene Allergene reagierten, während der Pollensaison eine Verschlechterung des Gemüts erfuhren. Patienten, die unter beiden Erkrankungen litten, seien während der Hauptpollensaison noch empfänglicher für Depressionen. Deshalb sei es seiner Auffassung nach sehr wichtig, diese Erkrankungen zu behandeln, um zu vermeiden, dass Patienten in der Hauptpollensaison in eine Depression abgleiten.

Schwere Allergien, eine schwere Bürde

Dass Depressionen eintreten, wenn jemand allergisch reagiert, ist für den Wissenschaftler aus Maryland nicht verwunderlich. Er veranschaulichte dies für die Zuhörer indem er sie aufforderte einfach einmal darüber nachdenken, wie es ist, wenn Allergien so schwerwiegend sind, dass man nicht atmen kann, nachts nicht richtig schläft, man sich so richtig fertig und scheußlich fühlt, weil es sich anfühlt, als hätte man einen Zentner Kartoffeln auf der Brust, dann sei es wohl recht normal, dass man anfängt depressiv zu werden. Bei Allergien sei es eben nicht wie bei einer Erkältung, zwei Tage und alles ist vorbei, erklärte der Mediziner. Man hänge für Monate fest und diejenigen, die das ganze Jahr über Allergien haben, die würden das ganze Jahr über festhängen.

Depressionen als Reaktion auf Allergene und Chemikalien

Solche „Ganzjahresallergien“ auf klassische Allergene und auch Sensitivitäten auf Chemikalien haben die ersten Pioniere der Umweltmedizin schon vor rund sechs Jahrzehnten als mögliche Auslöser für Depressionen bei ihren Patienten erkannt. (5,6) Für sie war schon damals aufgrund ihrer Beobachtungen und Diagnostik schlüssig, dass nicht Depressionen Allergien oder Sensitivitäten auf Chemikalien auslösen, sondern umgekehrt, denn war der Auslöser weg, traten schlicht und einfach auch keine Depressionen bei diesen Patienten auf. Setze man hingegen den Patienten bei Provokationstests dem Allergen aus, war die Depression da und zwar so, als hätte man einen Lichtschalter umgelegt. Diese Pioniere belegten damals schon mit ihren Tests, dass es keinen chronischen Krankheitsverlauf oder Leiden braucht, damit jemand depressiv reagiert, sondern, dass ein Allergen, bei einer Person die darauf reagiert, diesen Zustand durchaus auch in Sekunden hervorrufen kann.

Winzige Spuren eines Auslösers und schon ist die Depression da

Der amerikanische Allergologe Theron Randolph, der als Begründer der Umweltmedizin gilt, beschrieb in seinem Buch von 1962, zur Veranschaulichung die Frau eines Arztes, die auf Kosmetika, Medikamente und Parfüms mit Depressionen reagierte. War sie damit nicht in Kontakt, ging es ihr gut – kam sie damit in Kontakt, ging es los. Winzige Spuren von Parfüm reichten aus. Auch auf konventionelle Nahrungsmittel, die Pestizidrückstände aufwiesen und Nahrung aus Konservendosen die innen beschichtet waren, traten bei dieser Patientin Depressionen, Atembeschwerden und starke Kopfschmerzen auf. Randolph gründete in dieser Zeit die erste schadstoffkontrollierte Umweltklinik weltweit und Fälle dieser Art sollte er noch zuhauf diagnostizieren und behandeln. Nicht anders erging es Prof. William J. Rea und Prof. Doris Rapp, zwei weitere Pioniere der Umweltmedizin, die Zehntausende von Patienten in ihren umweltkontrollierten Kliniken diagnostizierten und mit großem Erfolg behandelten.

Wie findet man heraus ob Pollen die Ursache für eine Depression sind?

Welche einfachen Möglichkeiten man hat um herauszufinden, ob Pollen die Ursache für Depressionen oder andere psychische Symptome sind, schildert Prof. Dr. Doris Rapp. Die heute über 80-jährige amerikanische Medizinerin gilt als absolute Pionierin im Bereich Kinder-Umweltmedizin. Sie besitzt drei Videoarchive mit Dokumentationen, die Kinder bei Allergietests zeigen. Videos über spontane Depressionen auf Pollen, Schimmelpilze, Nahrungsmittel oder Chemikalien kann die Medizinerin hundertfach vorzeigen. Einige davon wurden immer wieder auf Medizinkongressen oder in TV-Berichten gezeigt und man kann sie auch im Internet anschauen.

In einem ihrer Bücher (7) gibt Prof. Dr. Rapp folgende einfache Anleitung, die gleichermaßen auf Erwachsene anwendbar ist:

  • Werden Sie zum Beobachter. Finden Sie durch genaues Beobachten heraus, ob die Depressionen oder Verhaltensauffälligkeiten dann auftreten, wenn starker Pollenflug herrscht. Schauen Sie hierzu in die Zeitung (Anm.: heute kann man im Internet oder auf dem Handy Pollenwarndienste anklicken und den genauen Pollenflug am Wohnort ermitteln) und führen Sie eine Weile Buch. Es wird schnell erkennbar, ob Pollen mit der Depression in Zusammenhang stehen.
  • Lassen Sie zur Absicherung Allergietests durchführen, ob und welche Pollenallergien vorliegen. (Achtung IgE reicht nicht aus (8)
  • Wer allergisch reagiert, hat während der Reaktion meistens eine völlig veränderte Handschrift. Das Schreiben des Namens bietet sich an. Überprüfen Sie dies bei ihrem Kind oder sich selbst an einem pollenfreien Tag, während des Pollenfluges und wenn er abklingt. Lassen Sie auch ein kleines Bild malen. Ein Strichmännchen reicht. Sie werden staunen was dabei herauskommt wenn jemand allergisch reagiert, ziehen Sie Vergleiche wenn die Person allergiefrei ist.

Antidepressiva Behandlung der Wahl für Allergiker? Mitnichten

Allergiker, die auf bestimmte Allergene oder chemische Auslöser Depressionen oder psychische Symptome entwickeln, sind demnach was die Pioniere der Umweltmedizin herausfanden, keine zwangsläufigen Kandidaten für Antidepressiva oder Psychotherapie.

Bei der Erörterung, welche Therapie sinnvoll ist, lohnt es sich zum Wohle der Erkrankten nochmals in der Zeitgeschichte der Medizin auf Randolph zurückzuschauen. Der Allergologe Randolph erkannte durch reines Beobachten und dokumentieren, dass es oft genug völlig ausreicht, wenn sich der Patient von den Auslösern fernhält, bzw. ein bestimmtes Nahrungsmittel auf das er reagiert, nicht mehr zu sich nimmt, damit die Depressionen oder andere Symptome fast wie von „Geisterhand“ verschwinden.

Karenz, Desensibilisierung der Allergien, Luftfilter, Atemmasken, Umstellung der Ernährung und ggf. Anpassungen im Wohn-und Arbeitsumfeld, Ausgleich von Nährstoffdefiziten, etc. wurden von Randolph schon in den Sechzigern als Grundpfeiler einer erfolgreichen Therapie beschrieben. Heute gibt es weltweit Mediziner, die diesen ganzheitlichen Ansatz verfolgen und durch Behandlungserfolge bei ihren Patienten in deren Richtigkeit bestätigt werden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 15. Juni 2010

Literatur:

  1. Amanda Gardener, Allergies might trigger Depressions, Health Day Reporter, 15. June 2010
  2. Theron Randolph, Allergic Factors in the Etiology of Certain Mental Symptoms, Journal of Laboratory & Clinical Medicine 36 (1950):977.
  3. Theron Randolph, An experimentally induced acute psychotic episode following the Intubation of an allergic food, 7th Annual Congress, American College of Allergists, Chicago, 3. February 1951.
  4. Theron Randolph, Human Ecology and Susceptibility to the Chemical Environment, Charles Thomas Publisher, 1962.
  5. Theron Randolph, Depression caused by Home Exposures to Gas and Combustion Products of Gas, oil and Coal, Journal of Laboratory & Clinical Medicine 46(1955):942.
  6. Theron Randolph, Ecologic Mental Illness – Psychiatry Exteriorized, Journal of Laboratory & Clinical Medicine, 54(1959):936.
  7. Doris Rapp, Is this your Child’s World? Bantam Books, 1996.
  8. William J. Rea, Chemical Sensitivity Vol. II/S.1039, Lewis Publisher, 1992.

Weitere CSN Artikel zum Thema Depressionen:

Politiker treten seit zwei Jahrzehnten für Umweltkranke ein

In den letzten beiden Jahrzehnten gab es immer wieder Politiker, die hervortraten und für Menschen mit MCS und Umweltkrankheiten eintreten wollten. Die Versprechungen aus den Reihen der Politik waren oft groß. Die Erfahrungen aus dieser Zeit lehrten uns jedoch, dass unsere Themen, sobald es konkret wurde, schneller fallen gelassen wurden als eine heiße Kartoffel. Kaum war der Wahlkampf vorbei, waren alle Versprechungen Schnee von vorgestern.

Thommy’s Blogfrage der Woche:

  • Gibt es in Deutschland Politiker, die MCS-Kranke NICHT gemäß dem Willen der Lobby abspeisen?
  • Kennt Ihr Politiker, die auf Ihre Versprechungen tatsächlich Taten folgen ließen?
  • Was setzen Politiker für MCS- und Umweltkranke, bzw. für die  Umweltmedizin durch?
  • Welche konkrete Hilfe hinsichtlich Verbesserungen bei der Durchsetzung ihrer Rechte als Behinderte erreichten Politiker für die Menschen mit MCS, CFS, FMS und EMS?
  • Können Umweltkranke mit Blick auf die wirtschaftliche Situation und die Unterwanderung der Politik durch die Lobby realistisch betrachtet überhaupt Hilfe durch die Politik erwarten?
  • Was habt Ihr persönlich mit Politikern erlebt die Ihr um Hilfe gebeten habt? Welche Antworten und welche Hilfe habt Ihr erhalten?

Organisation will Wohnraum für Menschen mit Umweltkrankheiten schaffen

Pioniere der Umweltmedizin packen mit an bei Wohnprojekten für Umweltkranke

Snowflake, Arizona , USA – 7. Juni ist 2010 – Re|Shelter ist eine neue gemeinnützige Organisation, die gegründet wurde, um dringend erforderlichen Lösungen für die Wohnraumnot von Menschen mit umweltbedingten Intoleranzen Beachtung zu schenken. Diese Menschen erleiden leichte bis lebensbedrohliche körperliche Reaktionen, wenn sie extrem niedrigen Konzentrationen von Chemikalien, Schimmel, elektrischen Feldern und anderen Umweltfaktoren ausgesetzt sind und sie haben dadurch große Schwierigkeiten, in konventionell gebauten Häusern zu leben.

Die derzeit Gemeinnützigkeit beantragende Organisation hat sich der Bewältigung der globalen Immobilienkrise in Hinblick auf die hohe Rate von Obdachlosigkeit und die auftretenden Selbstmorde innerhalb der verletzlichen Bevölkerungsgruppen, derjenigen, die durch Umwelt-Sensitivitäten behindert sind, verpflichtet. Die Tätigkeiten der Organisation umfassen Fundraising, Vergabe von Beihilfen für den Hausbau, Unterstützung bei der Gestaltung und dem Bau von gesunden Häusern und Gemeinden, und Nutzen der Kunst, um Bewusstsein dafür zu fördern.

Die Mitbegründerinnen Julie Genser und Julie Laffin schufen die gemeinnützige Organisation, weil „der Bedarf so groß ist, und niemand sonst es tut“, sagte Genser.

Genser und Laffin hoffen auf direkte Finanzierung aus dem öffentlichen und dem privaten Sektor, um Obdachlosigkeit und weiteres Leid bei denjenigen, die auf Grund ihrer eigenen begrenzten Ressourcen nicht in der Lage sind, sich sicheren Wohnraum zu schaffen, zu verhindern. Beide, Genser und Laffin sind selbst Wohnraumnot durch ihre schwerwiegenden chemischen, elektrischen und andere Umwelt-Sensitivitäten. Durch diesen Umstand wurden die beiden innerhalb der letzten sechs Jahre völlig deaktiviert und haben von daher ein direktes Verständnis für den Kampf um geeigneten Wohnraum dieser Bevölkerungsgruppe. Die beiden trafen sich vor vier Jahren online in einer Gruppe von Künstlern mit Chemikalien-Sensitivität.

Genser und Laffin werden den Vorstand der Organisation bilden. Der Beirat hat 16 Mitglieder mit bemerkenswerter Erfahrung in den Bereichen, die in Zusammenhang mit dem Vorhaben stehen oder selbst von der Krankheit betroffen sind. Hierzu gehören: William J. Rea, MD, ein Pionier in der Umweltmedizin und auf dem Gebiet schadstofffreier Wohnungsbau, Pamela Reed-Gibson, Ph.D., eine Autorin und Wissenschaftlerin im Bereich Auswirkungen auf das Leben durch Umweltempfindlichkeiten, Magda Havas, Ph.D., eine Expertin für die biologischen Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung, Carl Grimes, Präsident der Indoor Air Quality Association, Bennie Howard, der ehemalige Direktor des Büros für Behinderungen bei der Behörde für Wohnraum und Städtebau – HUD, Susan Molloy, eine Aktivistin, die seit langer Zeit für die Rechte von Behinderten eintritt, und Paula Baker-Laporte, eine Architektin mit Erfahrung im Bereich Gebäude für Menschen mit Umwelt-Sensitivitäten.

Zu den von der Gruppe geplanten Projekten gehören die Vergabe von Renovierungszuschüssen für förderungswürdige Personen, Bau einer „Clean-Air Gemeinschaft“ sowie eine Notunterkunft, und ein Architektur -Schulungsprogramm, dass Studenten während der Zusammenarbeit an re|Shelter-Projekten schult.

Julie Genser studierte Design und Umweltanalytik / Innenarchitektur an der Cornell University und koordinierte Bauvorhaben, bevor sie krank wurde. Sie hatte gerade einen Abschluss in Permakultur und Ökodorf-Design erreicht und war für ein viermonatiges Intensiv- Architektursemester am ECOSA Institut aufgenommen wurde, als sie durch Umweltfaktoren erkrankte und stark schwerbehindert wurde und ihre Ausbildung beenden musste. Sie hat einen einzigartigen Einblick in re |Shelter‘s direkte Zielgruppe: denn in den letzten fünf Jahren zog sie siebenmal um auf der Suche nach einem geeigneten sicheren Gebäude, das ihre Gesundheit nicht stark beeinträchtigt.

Julie Laffin ist der Kampf der Suche nach einem sicheren Gebäude ebenfalls hinreichend bekannt; sie suchte jeden Sommer nach einem Ort, um den Pestizidsprühungen von Feldern aus der Luft rings um ihr Haus im Norden von Illinois zu entkommen. Angetrieben von Mitgefühl und persönlichem Einblick in das besondere Problem des Wohnungsbaus für Umweltkranke, sind die beiden sehr begeistert darüber, diesen wichtigen Schritt zu tun, da bislang keine andere existierende Organisation bekannt ist, die sich alleinig auf Wohnlösungen für Menschen mit Umwelt-Intoleranzen ausgerichtet hat.

Literatur: Re|Shelter, New Housing Non-Profit forming with Focus on Environmental Sensitivities, June 7, 2010

Übersetzung: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

Kontakt: support@reshelter.org

Webseite der Organisation: Re|shelter

Weitere CSN-Artikel zur Wohnraumproblemativ von Chemikaliensensiblen:

Foto-Projekt: Enthüllung von Multiple Chemical Sensitivity

MCS - Multiple Chemical Sensitivity - Ausgesperrt vom Leben Photo © Loli Vicente

Foto-Collage soll MCS visuell darstellen

Vor einigen Tagen teilte die Spanierin Lola Vicente ein inspirierendes Foto auf Facebook mit uns. Als ich ihr Foto sah, bekam ich die Idee, eine Collage mit Bildern von Menschen mit MCS zu erstellen und diese Collage auf meinem No Fun Blog zu veröffentlichen. Der Blog hat in letzter Zeit viele Besucher (mehr als 3 000 an dem Tag, an dem ich im nationalen Radio RNE interviewed wurde oder als MCS in einer populären spanischen TV Show vorgestellt wurde) und viele dieser Leser haben keine MCS. Deshalb dachte ich, dass es ein guter Moment ist, um der Gesellschaft zu zeigen, dass eine Menge Menschen mit MCS leben müssen und dass es niemand schafft, uns zum Schweigen zu bringen. Ich habe diese Idee auf Facebook kommuniziert und es fand guten Anklang.

Ich habe das Projekt „Multiple Chemical Sensitivity enthüllt“ genannt. NO FUN, mein Fenster zur Außenwelt, öffnet sich für Menschen mit MCS von überall von der Welt, damit wir gemeinsam zeigen, dass wir es viele Menschen gibt, die mit MCS leben.

Wenn Ihr an MCS erkrankt seid und bei diesem Projekt mitmachen möchtet, sendet bitte bis zum 30. September 2010 Euer Bild (mit Nennung eures Landes und Eurem Namen oder Eurem Pseudonym) an folgende E-Mail Adresse: fotos.sqm@hotmail.es (dieses Account wurde ausschließlich für den Erhalt der Fotos angemeldet und wird nach der Frist gelöscht). Das Foto kann Euch mit oder ohne Maske zeigen, es muss jedoch MCS symbolisieren. Mehr als auf die photographische Qualität, möchte ich das Augenmerk auf die visuelle Aussage aller Fotos zusammen richten.

Ich hoffe, Euch gefällt das Projekt und Ihr macht mit!

Anmerkung: Ich bin offen dafür, die Collage jedem anderen Blog oder Webseite auf der Welt zur Verfügung zu stellen, die sie veröffentlichen wollen.

Eva Caballé, No Fun, 8. Juni 2010.

Weitere Beiträge von Eva Caballé:

MCS in Japan – Botschaft eines MCS-Betroffenen

Ryozo Tamakoshi ist Mitglied der japanischen Organisation CACP- Citizens Against Chemicals Pollution (Bürger gegen chemische Umweltverschmutzung). Am 22. Februar 2010 fand im Repräsentantenhaus in Tokio eine Konferenz „The 1st Meeting for Learning Chemical Policies for Enacting Chemical Basic Law“ statt. Trotz Chemikaliensensitivität und Elektrosensibilität hielt Ryozo Tamakoshi einen Vortrag über MCS. Es war ihm ein äußerst wichtiges Anliegen, für das er einiges an gesundheitlichen Beschwerden in Kauf nahm, denn auf der Konferenz ging es um das Thema Chemikaliensicherheit und die notwendige Schaffung neuer Leitlinien zum sorgsameren Umgang mit Chemikalien – eine wichtige Basis für all die Menschen, die in Japan mit MCS leben müssen.

Vortrag von Ryozo Tamakoshi / CACP:

Ich komme nicht umhin, Ihnen als jemand, der MCS hat, ein paar wichtige Dinge mitzuteilen.

Ich leide an MCS und EMS. Multiple Chemical Sensitivity fängt bei jedem unterschiedlich an, auch die damit verbundenen Symptome. In meinem Fall wurde ich allmählich gegenüber Chemikalien empfindlich. Ich denke, meine Symptome sind im Vergleich zu anderen Erkrankten relativ moderat. Einige sind so sehr beeinträchtigt, dass sie kaum noch ihre Wohnung verlassen können, um an einem Treffen wie diesem hier teilzunehmen. Für mich ist es auch mit manchen Risiken verbunden, mich unter die Leute zu begeben, aber ich denke, es ist meine Pflicht als jemand, der tatsächlich noch zu so einem Treffen wie diesem hier kommen kann, anderen ein Eindruck von dem zu vermitteln, was man Multiple Chemical Sensitivity oder MCS nennt. Deshalb möchte ich meine Dankbarkeit zum Ausdruck bringen, dass man mir die Möglichkeit gewährt, heute zu Ihnen zu sprechen. Vielen Dank.

Ich möchte zu sieben Punkten etwas sagen. Beachten Sie bitte, wenn Sie mir zuhören, dass all meine Erkenntnisse auf persönlicher Erfahrung beruhen.

I. EINE URSACHE VON MULTIPLE CHEMICAL SENSITIVITY IST DIE TOXISCHE WIRKUNG VON EXTREM NIEDRIGEN BELASTUNGEN DURCH CHEMISCHE SUBSTANZEN.

Am 1. Oktober 2009 hat das Japanische Medical Information System Development Center (MEDIS-DC/vergleichbar m.d. DIMDI), eine dem Gesundheitsministerium unterstehende Organisation (Ministry of Health, Labor and Welfare/MHLW) Multiple Chemical Sensitivity als offizielle Krankheitsbezeichnung in den Japanischen ICD-10 aufgenommen. Multiple Chemical Sensitivity wurde für Japan mit dem Schlüssel T65.9 kodiert – „Toxische Wirkung einer nicht näher bezeichneten Substanz, Vergiftung ohne nähere Angabe“.

Sehen Sie sich bitte die folgenden Definitionen (1)(2) an:

Diese Quellen verdeutlichen, dass MCS unter „Toxische Wirkung von Substanzen“ eingeordnet wird.

(1) T65.9 (ICD-10/WHO)

Kapitel XIX: Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)

T51-T65: Toxische Wirkungen von vorwiegend nicht medizinisch verwendeten Substanzen

T65: Toxische Wirkung sonstiger und nicht näher bezeichneter Substanzen

T65.9: Toxische Wirkung einer nicht näher bezeichneten Substanz Vergiftung o.n.A.

(2) Die Japanische Bezeichnungen der unter dem „ICD-10 Code T65.9“ verschlüs-selten Erkrankungen

  1. Multiple Chemical Sensitivity
  2. Systemische Vergiftung
  3. Vergiftung
  4. Unfallbedingte Giftaufnahme
  5. Selbstmordversuch mittels Gift

In Japan herrscht die eindeutige Auffassung, dass die „toxische Wirkung chemischer Substanzen“ die Ursache von Multiple Chemical Sensitivity ist. Und das bedeutet im Klartext, wenn es keine Chemikalien mit toxischer Wirkung gäbe, würde auch niemand auf Chemikalien mit Krankheit reagieren.

Wie Sie sehen, kann ich mittlerweile nicht mehr ohne doppelte Atemmaske leben. (VOC-Maske (Volatile Organic Compounds/flüchtige Organische Stoffe, Lösungsmittel) und Aktivkohlefilter-Maske). Besonders im Winter kann ich diese Maske nicht mal nachts zum Schlafen abnehmen, da die Heizungsanlage des benachbarten Gewächshauses nachts läuft und Abgase freisetzt. Der Hersteller der Heizanlage schreibt folgendes in seinem Online-Katalog: „Abgase sind für Körper und Gesundheit extrem schädlich. Stellen sie sicher, dass diese ins Freie abgegeben werden.“ Warum ist es erlaubt, solche schädlichen Gase im Freien abzulassen?

Diese Gase bereiteten mir im Winter die größte Angst. Wenn diese Gase in der Luft sind, rieche ich plötzlich einen Brandgeruch, fange zu husten an, Müdigkeit tritt ein und meine Augen schmerzen. Desweiteren habe ich einen bitteren Geschmack im Mund, meine Zunge fühlt sich taub an und ich spüre die Vergiftungsbeschwerden meiner inneren Organe, insbesondere der Verdauungsorgane. Dann spüre ich eine starke Erschöpfung im ganzen Körper, so dass ich mich hinlege und schließlich einschlafe.

Inzwischen kann ich die schlimme Beeinträchtigung durch diese Gase nicht mehr abwehren, selbst wenn ich eine Atemmaske trage und einen Luftreiniger in meiner Wohnung laufen habe. Wenn der Wind von meinem Haus zum Gewächshaus weht, bin ich relativ sicher, wenn mein Haus aber in dessen Windschatten liegt, stößt mich dies immer in die Hölle. Um diesen Gasen auszuweichen, schlafe ich oft weit von meinem Haus entfernt in meinem Auto, oder manchmal in einem Reisfeld oder auf einem Berg. Dies ist nur ein Beispiel der Probleme, die ich als Kranker mit Multiple Chemical Sensitivity habe.

Für mich ist diese Welt, so wie sie gerade ist, eine giftige Welt, egal wo ich mich aufhalte oder hingehe. Die Giftigkeit von Substanzen in Konzentrationen von ppm und ppb [Mikrogramm und Nanogramm pro Kilo] haben einen gravierenden Einfluss auf meine Gesundheit. Meine täglichen Gesundheitsprobleme, welche durch die Belastung mit vielen schädlichen Chemikalien verursacht werden, können nicht länger einfach nur durch eine allergische Reaktion erklärt werden. Die Ärzte, welche meine Symptome nur hinsichtlich einer Immunstörung untersuchten, konnten meine Beschwerden nicht exakt diagnostizieren.

Nach meiner Ansicht ist es nicht möglich, Multiple Chemical Sensitivity richtig zu verstehen, ohne sich mit der Komplexität in der Umwelt vorhandener chemischer Toxizität und den Symptomen der Kranken zu befassen.

Ich benutze das Wort „Gift“ (toxische Wirkung) nicht emotional. Ich benutze den Ausdruck „Gift“ (toxische Wirkung) um alltägliche, normale Erscheinungen zu beschreiben, da ich ohne Atemmaske nicht leben kann.

II. MULTIPLE CHEMICAL SENSITIVITY GIBT ES AUFGRUND KOMPLEXER TOXISCHER WIRKUNGEN VIELER CHEMIKALIEN UND BREITET SICH WELTWEIT AUS.

In der modernen Gesellschaft kommen sehr viele Chemikalien vor. Es ist nicht mehr möglich, ohne Chemikalien zu leben. Natürlich gibt es viele Chemikalien mit toxischen Wirkungen. Unser Leben ist auf mannigfache Weise durch sie belastet. Es wurden immer mehr Chemikalien hergestellt, ohne die Wirkung von Chemikalien auf das Ökosystem ausreichend in Betracht zu ziehen und sich zu vergewissern, ob sie für Mensch und Tier sicher sind. Auf diese Weise wurde die „toxische Welt“ global ausgeweitet.

Ich hatte über das Internet mit Kranken aus anderen Ländern Kontakt, die an Multiple Chemical Sensitivity und Umwelterkrankungen leiden. Ich vernahm jämmerliches Weinen, warme Worte von Mitgefühl, um einander zu trösten und kraftvolle Proteste und Forderungen an unsere „toxische Welt“. Darüber hinaus bekam ich viele wichtigen Informationen zu MCS und Umwelterkrankungen, die über das Internet weltweit verbreitet werden. Die Umweltverschmutzung durch viele Chemikalien [toxic soup] hat sich inzwischen auf die ganze Welt ausgedehnt.

III. MULTIPLE CHEMICAL SENSITIVITY KANN MAN NICHT UNABHÄNGIG VON ANDEREN UMWELTBEDINGTEN ERKRANKUNGEN WIE ENTWICKLUNGSSTÖRUNGEN UND CHRONISCHE MULTISYSTEMERKRANKUNGEN BETRACHTEN.

Multiple Chemical Sensitivity kann nicht unabhängig von anderen Umwelterkrankungen wie Sick Building Syndrome, Allergien und elektromagnetische Überempfindlichkeit betrachtet werden. Wir dürfen uns nicht nur mit chemischen Umweltschadstoffen befassen, wir müssen uns auch andere Umweltfaktoren wie Erreger von Infektionen und elektromagnetische Felder ansehen. Viele MCS-Kranke haben auch Allergien und sind elektrosensibel. Die Erkrankung hat viele Gesichter.

Ziehen Sie es in Betracht, ihren Blick auf Entwicklungsstörungen zu erweitern. In Japan versteht man unter Entwicklungsstörungen weit verbreitete Entwicklungsstörungen, High Functioning Autism [Autismus bei hoher Intelligenz], Asperger Syndrom [soziale Störung], Lernstörungen (Legasthenie) oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHD) usw. Aktuell gibt es sehr viele Studien, die aufzeigen, dass möglicherweise Umweltfaktoren (Chemikalien) das Auftreten dieser Entwicklungsstörungen verursachen. Es gibt immer mehr solche Studien.

Ich habe zwei Kinder mit Entwicklungsstörungen bei mir zu Hause betreut, dabei erschienen mir Umweltschadstoffe als Ursache für solche Erkrankungen plausibel. Die Menschen um sie herum verstehen sie nicht, was diesen Kindern Kummer und Leid bereitet. Ihre Situation scheint unserer zu ähneln. An der Forschung über sie mitzuwirken bereitet mir sehr viel Freude.

IV. FÜR MCS GIBT ES EINIGE GEMEINSAMKEITEN, ABER JEDER MENSCH HAT ANDERE SYMPTOME. DESHALB GIBT ES SEHR UNTERSCHIEDLICHE PROBLEME UND EINSCHRÄNKUNGEN BEI MCS. DAFÜR BRAUCHT MAN UMFASSENDE HILFE.

Nach meiner Ansicht ist es sehr wichtig, die individuellen Symptome im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Problemen und Einschränkungen im Alltag zu verstehen. Ich wünsche mir sehr, dass die Ausstellung von Ausweisen für Arbeitsunfähigkeit und Behinderung der Lage der Betroffenen besser gerecht würde und schneller erfolgt. Es ist zu begrüßen, dass die Anerkennung von Arbeitsunfällen und der Behindertenstatus von MCS in Japan tatsächlich gesetzlich geregelt wurden. Die Anträge auf Bewilligung des Behindertenstatus sind jedoch teilweise schlecht ausgeführt, so dass der Papierkram nicht korrekt ausgefüllt werden kann. Ich denke, die Formulare sollten sofort überarbeitet und verbessert werden.

Die gemäß dem Status eines jeden Menschen garantierten Rechte auf medizinische Versorgung, Sozialhilfe, Arbeit, Unterkunft und Rente stehen in der Japanischen Verfassung.

V. NEBEN DER VERMEIDUNG VON BELASTUNGEN DURCH TOXISCHE SUBSTANZEN UND DER EINRICHTUNG VON UNGEFÄHRLICHEN UND SICHEREN LEBENSRÄUMEN, SOLLTE DER SCHUTZ VON LEBEN UND GESUNDHEIT DER KRANKEN, DEREN BEHANDLUNG UND ERHOLUNG ERSTE PRIORITÄT SEIN.

Für Kranke mit MCS ist es am Allerwichtigsten, eine Belastung durch toxische Substanzen zu vermeiden.

Insbesondere eine Not-Evakuierung von Kranken zu ermöglichen, ist zur dringlichsten Angelegenheit geworden.

Es ist sehr schwierig, sich mit den eigenen finanziellen Möglichkeiten einen sicheren Ort einzurichten. Um die großen persönlichen Ausgaben zu reduzieren, ist eine gewisse Unterstützung durch die Behörden für die Kranken absolut notwendig. Zusätzlich sollte mit Nachdruck darauf hingewirkt werden, allen Bürgen korrekte Informationen über schädliche Chemikalien in vollem Umfang zugänglich zu machen.

VI. WIR HABEN EIN SCHWERWIEGENDES PROBLEM UND WERDEN OFT VON GEFÜHLEN DER ISOLATION, EINSAMKEIT, BEUNRUHIGUNG, ANGST UND HILFLOSIGKEIT BEFALLEN.

Dies ist eines der schlimmsten und wichtigsten Probleme. Weltweit müssen MCS-Kranke wie wir in Furcht leben und leiden. Traurigerweise gibt es immer noch ein paar Menschen, die aus Verzweiflung Suizid begehen. Wenn Menschen aus meiner Umgebung einschließlich meiner Familie meinen körperlichen und seelischen Zustand nicht verstehen können, überkommt mich ein schreckliches Gefühl der Verlassenheit.

Anhaltende schlechte Gesundheit, Beunruhigung, und Angst vor einer plötzlichen chemischen Attacke, Ausschluss aus den gesellschaftlichen Leben, führen bei mir zu einem Gefühl der Hilflosigkeit und Verzweiflung. Um diese Endlosschleife zu durchbrechen ist gegenseitige Hilfe unter Freunden, als auch von der Gesellschaft, von Nöten. Die gesellschaftliche Anerkennung und die Unterstützung durch das Sozialsystem sind absolut notwendig.

Wenn ich toxischen Chemikalien ausgesetzt bin, werde ich ärgerlich, ungeduldig und manchmal bekomme ich schlechte Laune. Ich kann kein freundliches Gesicht machten. Unglücklicherweise wird ein solches Verhalten nicht als Folge der chemischen Vergiftung eines Menschen angesehen, sondern eher als ein Problem seiner ethischen Einstellung, was nicht zutrifft. Um solche bedauernswerten Fehleinschätzungen zu verhindern ist es sehr wichtig, dass wir korrekte Informationen über die Erkrankung verbreiten und uns um die Anerkennung von MCS bemühen. Wir müssen jene unterstützen, die zu einem schwachen Selbstbewusstsein neigen, MCS-Kranke bestärken, damit sie frei und in Frieden leben und an der Gesellschaft mit mehr Selbstachtung teilnehmen können.

VII. DIE ACHT GRUNDLEGENDEN PRINZIPIEN DER „RECHTLICHEN GRUNDLAGE EINER CHEMIKALIEN-POLITIK“ WIE SIE VON ChemiNet VORGESCHLAGEN WURDEN, SOLLTEN BEACHTET WERDEN.

Alle in folgenden aufgeführten Regeln sind sehr wichtig.

Die meisten mit Multiple Chemical Sensitivity verbundenen Probleme würden grundlegend gelöst, wenn eine Politik zustande käme, welche weit verbreitete Chemikalien auf Grundlage dieser Prinzipien reguliert:

  1. Herstellung und Einsatz von Chemikalien für eine nachhaltige Gesellschaft (Reduzierung der Anzahl von Chemikalien)
  2. ‚Keine Daten, kein Marktzugang‘ Regelung [Transparenz, Verkauf nur, wenn Daten zur biologischen Verträglichkeit vorliegen]
  3. Die am meisten gefährdeten Menschen (Föten/Kinder) und das Ökosystem sollten Grundlage der Bewertungen [eines Stoffes] sein.
  4. Lifecycle Management (Überwachung des gesamten Lebenszyklus eines Produktes) muss eingeführt werden. (Von der Forschung und Entwicklung bis zu Herstellung, Gebrauch, Wiederverwertung und Entsorgung)
  5. Das Vorsorgeprinzip (PDF/1.1 MB) muss Beachtung finden
  6. Das Prinzip alternativer Stoffe muss eingeführt werden [Wenn es unschädlichere Substanzen gibt, müssen diese eingesetzt werden]
  7. Mitsprache aller Betroffenen – Bürgerbeteiligung muss eingeführt werden.
  8. Es muss zu internationaler Zusammenarbeit kommen [Globalisierung eines menschen- und naturgerechten Umweltrechts]

Autor: Ryozo Tamakoshi, CACP, 2010

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Weitere CSN-Artikel zu Thema angemessene Hilfe für MCS-Kranke ist notwendig:

Pestizid Chlorpyrifos: Verbot in Südafrika

Das PAN – Pesticide Action Network berichtet, dass der Südafrikanische Minister für Landwirtschaft, Forst und Fischerei am 14. Mai 2010 angekündigt hat, dass das Land die Verwendung des Organophosphat-Pestizids Chlorpyrifos für Haus und im Garten verbieten will.

Während es in den USA bereits seit langem Anwendungsbeschränkungen gibt, ist Chlorpyrifos in Deutschland noch in vielen leicht erhältlichen Schädlings-bekämpfungs- und Pflanzenschutzmitteln, auch für den häuslichen Bedarf, enthalten.

Chlorpyrifos ist als sensibilisierende Chemikalie bekannt. Das Pestizid war die erste Chemikalie, die in einem EPA Memorandum als Auslöser für MCS-Multiple Chemical Sensitivity benannt wurde.

Auslöser für schwere Gesundheitsschäden

Das von PAN als “Bad Actor Pestizid” eingestufte Chlorpyrifos ist ein akuttoxisches Nervengift, es wird vermutet, dass es sich auf das Hormonsystem störend auswirkt und steht mit zahlreichen anderen Gesundheitsschäden in Verbindung.

In jüngster Zeit wurden Organophosphat-Pestizide durch eine in den USA vielbeachtete Studie mit einem erhöhten Risiko für das Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitäts-Syndrom (ADHS) bei Kindern in Verbindung gebracht.

Die Ankündigung eines Verbots ist ein bedeutender Schlag gegen Dow Chemical, der wichtigste Hersteller von Chlorpyrifos weltweit.

Kinder besonders stark gefährdet

Chlorpyrifos wurde bei Kindern in besonders hoher Konzentration nachgewiesen. Daten des „Center for Disease Control and Prevention“ (CDC) zeigten, dass 93% der Einwohner der USA in den Jahren zwischen 1999 und 2000 bei einer Stichprobe Chlorpyrifos in ihren Körpern aufwiesen. Bei Kindern im Alter von 6-11 Jahren wurden dabei fast doppelt so hohe Werte nachgewiesen wie bei den Erwachsenen.

In den Jahren von 2001-2005 stellte die amerikanische Umweltschutzbehörde EPA die Nutzung von Chlorpyrifos in den USA in Wohnräumen ein. Hierzu führte die Behörde insbesondere Bedenken für die Gesundheit von Kindern an.

Die in den USA unter dem Namen Dursban oder Lorsban verkaufte Chemikalie wird jedoch in der Landwirtschaft noch weitflächig verwendet. Das bedeutet, dass die Gefährdung durch erhöhte Exposition bei Kindern in ländlichen Gebieten und für Landarbeiterkinder weiterhin auftritt.

Situation USA

PAN Nordamerika arbeitet derzeit mit Partnern, darunter das „Farm Worker Pesticide Project“, daran, die EPA zu drängen, ein Verbot für Chlorpyrifos zu beschließen. „Es ist einfach unerhört, weiterhin die Exposition gegenüber Chlorpyrifos bei Kindern in landwirtschaftlichen Gebieten zu erlauben, nachdem festgelegt wurde, dass es zu gefährlich für Kinder im städtischen Umfeld ist“, sagte die wissenschaftliche Leiterin des Pestizid Aktions-Networks, Dr. Margaret Reeves, „es ist Zeit, es loszuwerden, ein für allemal.“

Situation Deutschland

In Deutschland ist das Pestizid Chlorpyrifos in zahlreichen Schädlingsbekämpfungs- und Pflanzenschutzmitteln für Haus und Garten enthalten. Sie sind in Form von Sprays, Köderdosen, Mottenstrips, Flohhalsbändern, etc. im Handel. Sowohl in der Land- und Forstwirtschaft, als auch im Weinbau wird das Organophosphat-Pestizid verwendet.

Situation Österreich

Es gab eine Anfrage (1632/AB (XXII. GP) ) der Abgeordneten Dr. Gabriela Moser, Kolleginnen und Kollegen an den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft betreffend der Gesundheitsbedrohung durch Organophosphat-Pestizide und deren Einsatz in Österreich. Anfrage an Parlament Österreich

In der Anfragebeantwortung durch den Bundesminister für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft Dipl.-Ing. Josef Pröll zu der schriftlichen Anfrage (1648/J) wurden wichtige Fragen, auch zur rechtlichen Situation in Österreich, weitgehend erläutert. Antwort Parlament Österreich

Autor: Silva K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 1. Juni 2010.

Literatur: PAN, May 2010

Weiterführende Literatur:

CSN Artikel zum Thema Pestzide:

Gedicht: PSYCHO

Psycho


Kennst du

den Slogan

von den

Psychologen

die eingebildete

MCS

sei sofort vorbei

wenn man von

seinen Problemen schrei —

Einmal nur zum

Psychologen

und dann hörst du

seinen Slogan

ja, dann kannst du

alles riechen

und musst

nicht mehr

länger kriechen —

Du wirfst

deine Maske weg

herzlich willkommen

ist der Dreck

den es in der

Umwelt gibt

vielerorts

ja so beliebt

spritzen, sprühen

kein Problem mehr —

Auch die Wäsche

darf nun duften

keiner braucht mehr

für uns schuften

alles ist geheilt

und klar

nun ist es doch

endlich wahr

und es wird dir

nicht mehr schlecht —

Alles kannst du

essen

und kannst auch

vermessen

durch die Abgasqualme

ziehn

Gesundheit ist dir

nun verliehn —

Kennst du

den Slogan

vom Psychologen

einmal hin und

schon geheilt

stiehlst den

Andern

ihre Zeit

mit dem

MCS-Geschwür

setz man dich

nur vor

die Tür —

Schicken dich

zum Psychologen

der erzählt dir

seinen Slogan

machen sie sich

frei

von der Tyrannei –

MCS ist nicht

vorhanden

und sie machen

sich zuschanden —

Denken einfach

nur umpolen

dann kann man

sich

Gesundheit holen.

Kennst du

den Slogan

von dem

Psychologen

der dich durch

seine Sprüche heilt

und seine Düfte

bei dir verteilt —

fällst du dann

um

dann bist du

dumm —

Die Umwelt

ist so klar und rein

da kann das nicht

mit Ihnen sein

ich fall doch

auch nicht um

und dufte

auch ein

Abgas

grad verpuffte —

Bohnerwachs und

Sagrotan

machen mich

doch auch

nicht an

ich weiß nicht

was Sie haben

das sind doch

alles Gaben

von unsrem guten

Staat —

Man kann es

nicht

mehr hören –

diesen

Psycho-Bandsalat –

Kennst du

den Slogan

von dem

Psychologen

Arbeit macht frei

weg von

Hartz 4

dann sind

Sie dabei

Sie werden uns

wieder

Leistung bringen

um

M C S

davon

zu springen.

– –

Dieses Gedicht wurde von Mona, der “Glasprinzessin”  geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.

Autor: Mona die Glasprinzessin für CSN – Chemical Sensitivity Network, 30. Mai 2010

Mona’s Geschichte: Mona die “Glasprinzessin” ein einsames Leben mit Wind und Wetter

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