Parfüms und Duftöle, ein Gesundheitsproblem für Allergiker und Asthmatiker

Unsichtbare Barrieren für Behinderte im Drogeriemarkt

Bei uns in der Nähe gibt es Drogeriemärkte, die glutenfreie Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel führen, worüber ich sehr froh bin. Bis kürzlich jedenfalls, denn ein neuer Trend bereitet mir im Laden, in dem ich für gewöhnlich einkaufe, erhebliche Probleme.

Was ist passiert? Wenn ich in den letzten Monaten zur Kasse ging, wurde ich regelmäßig gefragt, ob ich das neueste Parfüm des Tages ausprobieren wolle und das Personal hatte die Parfümflasche schon in der Hand, um mich damit zu besprühen. Für jemanden mit MCS ist eine solche Situation total alarmierend. Ich erklärte dann jedes Mal ganz ruhig: „ Ich habe schwere Reaktionen auf die Chemikalien, die sich in solchen Parfüms befinden.“ Daraufhin entschuldigt man sich dann bei mir und ist jedoch mit der Parfümflasche in Anschlag, bereits bereit für den nächsten Kunden. Bislang machen sie weiter damit, die Menschen mit Lungenproblemen und Atemwegsbeschwerden den geöffneten Flaschen mit Raumduftölen aus nächster Nähe auszusetzen.

Mittlerweile stehen die offenen Flaschen auch rings um die Kassentheke, so dass dort nur noch so wenig Platz übrig bleibt, dass es einem schwerfällt, seine Sachen dort zum Bezahlen abzustellen. Ich habe Probleme, Luft zu bekommen, wenn ich dort stehe und bete jedes Mal innerlich, dass ich bitte nicht noch länger warten muss, weil die Kassiererin ausgerechnet dann ein Telefongespräch beantworten muss. Warum muss ich leiden, während sie von meinem Einkauf profitieren?

Ehrlich gesagt, passt für mich das Führen eines Drogeriemarkts mit Nahrungsmitteln und hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln und Parfüms nicht zusammen. Es ist tatsächlich auch so, dass einige der natürlichen Heilmittel in Pappschachteln verpackt sind und manchmal, wenn ich eine Tablette entnehme, haben sie einen chemischen, nach Parfüm schmeckenden Geschmack. Wahrscheinlich rührt er vom Parfüm her, das regelmäßig im Laden an die Kunden zum Testen versprüht wird und vielleicht breiten sich die Parfümöle mit ihren chemischen Bestandteilen im Laden aus.

Ich kann dort gesundheitsmäßig wirklich nicht mehr einkaufen, bis man meiner Behinderung gebührend Beachtung geschenkt und eine Regelung gefunden hat, wegen dieser Duftstoffe, die der Laden gleichzeitig verkauft. Ich habe deshalb einen Brief an den Laden geschickt und ich hoffe, er wird vom Management ernstgenommen. Ich bin sicher, dass wir für Menschen mit Chemikalien-Sensitivität (MCS) und wegen der vielen Asthmatiker dringend eine Änderung der Regelungen in solchen Läden benötigen, weil diese tagtäglich damit fortfahren, die Kunden Parfüms und Produkte mit Duftölen auszusetzen und damit deren Gesundheit nachhaltig schädigen.

Brief  an den Drogeriemarkt. Jeder, der in einer ähnlichen Situation ist, darf ihn gerne verwenden.

Duftstoffe im Kassenbereich

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit fast zwei Jahren bin ich eine Ihrer treuesten Kundinnen. Ich liebe das vielfältige Angebot Ihrer glutenfreien Nahrungssmittel für meine Familie. Allerdings waren die letzten Einkaufsbesuche in Ihrem Laden problematisch für mich, weil es schwierig war, meine Nahrungsmittel an der Kasse zu bezahlen, weil rings um die Kasse Parfüms aufgebaut waren.

Meine Familie gehört zu den 15-30% der Allgemeinbevölkerung, die unter Chemikalien-Sensitivität (Multiple Chemical Sensitivity, MCS) oder wie manche es auch nennen, unter reaktiver Atemwegerkrankung leiden. Damit wir, genauso wie andere Behinderte, Zutritt zu öffentlichen Gebäuden zu haben können, müssen für uns chemische Produkte, bspw. Parfüms aus den Bereichen entfernt werden, die wir zwangsläufig nicht meiden können – wie beispielsweise den Kassenbereich in einem Geschäft.

Für die Lungen sind Duftstoffe ebenfalls sehr problematisch, deshalb befürchte ich, dass es auch für Asthmatiker in der Bevölkerung sehr schwierig ist, wenn sie in Ihrem Laden mit Raumdüften/offenen Aromaölen während des Einkaufs in Kontakt geraten.

In Anbetracht unserer Behinderung möchten wir Sie freundlichst bitten, Ihre Parfums in einen anderen Bereich Ihres Ladens zu verlagern und davon Abstand zu nehmen, Raumduftöle offen im Laden aufzustellen, damit unsere Familie und andere Mitmenschen mit Lungen- und Atemwegproblemen weiterhin mit Freude bei Ihnen einkaufen und Ihre nährstoffreichen Spezialprodukte und ihre Nahrungsergänzungsmittel erwerben können.

Mit freundlichen Grüßen,

Ihre Kundin

Autor: Christi Howarth für CSN – Chemical Sensitivty Network, 4. Mai 2011

Weitere Informationen zum Thema:

MCS – Multiple Chemical Sensitivity: Gene und Sensitivität

Amerikanische Schüler lernen, was Chemikalien-Sensitivität (MCS) ist

Environmental Health Perspectives, ein Journal der obersten US-Einrichtung für Umweltgesundheitsforschung (NIEHS), bietet Lehrern fertige Unterrichtsmaterialien an. In einer zweistündigen Lektion sollen die 15 bis 18 jährigen Schüler (grade 10-12) den im Folgenden übersetzten Text lesen und selbständig im Internet nach zusätzlichen Informationen recherchieren. Dazu werden ihnen zwei Aufgaben gestellt.

  1. Multiple Chemical Sensitivity und den Zusammenhang mit Genvariationen und Umweltfaktoren beschreiben
  2. Risikofaktoren für umweltbedingte Gesundheitsprobleme herausfinden und einschätzen, die im Zusammenhang mit MCS, Asthma, Brustkrebs und Übergewicht stehen.

Hier wird auf löbliche Weise der unsäglichen Psychothese begegnet, mit der die Schulmedizin auf jedes ihr noch nicht geläufige Erkrankungsbild reagiert. Das größte Interesse an der Psychiatrisierung hat jedoch bekanntlich die Industrie-Lobby, die uns weiß machen will, dass alle ihre Produkte gesund sind. Und viele (noch gesunde) Menschen vertrauen sogar naiv darauf.

  • Wird es ähnliche Unterrichtseinheiten auch einmal bei uns geben?
  • Welcher Lehrer getraut sich, die Materialien (PDF-Link) herunter zu laden und den Text entsprechend den Anweisungen seinen Schüler vorzulegen?
  • Welche Reaktionen werden ihm von Seiten der Schulleitung blühen? – Wir könnten darüber berichten.

Chemikalienexposition: Gene und Sensitivität

Menschen, die an multiplen chemischen Unverträglichkeiten leiden, eine Krankheit, die manchmal als „Multiple Chemical Sensitivity“ bezeichnet wird, berichten eine Vielzahl von Symptomen wie Kopfschmerzen, Probleme mit dem Kurzzeitgedächtnis, Verwirrung, Müdigkeit, Depressionen, Reizbarkeit und Atemprobleme. Ist dieses Phänomen Ergebnis einer verringerten Toleranz des Körpers gegenüber geringen Spuren von Chemikalien wie Pestiziden und Lösungsmitteln, oder ist es eine irrationale Furcht vor Chemikalien oder manifestiert sich so psychischer Stress, wie manche behauptet haben? Eine Studie der Epidemiologin Gail McKeown-Eyssen von der University of Toronto und ihrer Kollegen weist darauf hin, dass diese Erkrankung tatsächlich genetisch bedingt sein könnte.

Die Studie, von der das Journal of Epidemiology im Oktober 2004 berichtete, untersuchte zum ersten Mal die genetischen Unterschiede zwischen Frauen, die von chemischen Unverträglichkeiten berichten und solchen, die keine derartigen Unverträglichkeiten haben. Obwohl Männer wie Frauen von multiplen chemischen Unverträglichkeiten berichten, legen mehrere Studien nahe, dass sehr viel mehr Frauen als Männer betroffen sein könnten.

Die Forscher wählten 203 Fälle und 162 Kontrollpersonen aus Beantwortern einer Gesundheitsumfrage der Universität von Toronto. An multipler chemischer Unverträglichkeit Erkrankte bestimmten sie mittels von früheren Studien abgeleiteter Kriterien, dazu gehörte eine von James R. Nethercott und Kollegen aus der Januar/Februar Ausgabe der „Archives of Environmental Health“ von 1993. Sie definiert [MCS-] Fälle als solche mit chronischen Symptomen, die bei einer niedrigen Belastung durch chemische Stoffe auftreten und die mit Entfernung der Exposition verschwinden.

Die Forscher aus Toronto stellten fest, dass bei den Fällen eine signifikant höhere Wahrscheinlichkeit wie bei den Kontrollpersonen besteht, bei einem oder bei beiden der zwei Gene CYP2D6 und NAT2 Polymorphismen [Genvarianten] aufzuweisen. CYP2D6 codiert Enzyme, die solche Chemikalien verstoffwechseln, wie z.B. Medikamente, die auf das zentrale Nervensystem wirken (dazu gehören diverse Antidepressiva, Aufputschmittel, und Wirkstoffe auf Codein-Basis mit unterschiedlichen chemischen Strukturen), illegale Drogen, Nervengifte, Prokarzinogene (Stoffe, die nur dann krebserzeugend werden, wenn sie zu chemisch reaktiveren Verbindungen verstoffwechselt werden) und sogar die körpereigenen Neurotransmitter. NAT2 spielt beim Stoffwechsel zahlreicher Drogen und toxischer Chemikalien ebenfalls eine Rolle, zu diesen gehören aromatische Amine, eine Klasse chemischer Stoffe, die zur Herstellung von Epoxidharzen und Farbstoffen verwendet werden.

Frauen, deren Polymorphismus eine höhere CYP2D6 Aktivität zur Folge hat, haben mit dreimal höherer Wahrscheinlichkeit eine Chemikalienunverträglichkeit, als jene mit der inaktiven Form des Genes. Genauso werden Frauen mit der sogenannten Schnell-Acetylator Form von NAT2 mit viermal höherer Wahrscheinlichkeit an multiplen chemischen Unverträglichkeiten erkranken. Da der Stoffwechsel mancher Chemikalien giftige Nebenprodukte zur Folge haben kann, können Menschen mit schnellem Stoffwechsel schneller giftige Verbindungen im Körper akkumulieren. „Es hängt von der Verbindung ab und davon, welche Stoffwechselprodukte entstehen und wie schnell sie vom Körper beseitigt werden, ob ein schneller Stoffwechsel eine größere oder kleinere Belastung bedeutet“, sagt McKeown-Eyssen.

Die Forscher fanden sogar einen noch stärkeren Zusammenhang bei Frauen, welche sowohl von CYP2D6 als auch von NAT2 eine stoffwechselbeschleunigte Form aufwiesen. Diese Frauen erkranken mit 18-mal höherer Wahrscheinlichkeit als die Kontrollpersonen an multiplen chemischen Unverträglichkeiten. McKeown-Eyssen ist, was diese Ergebnisse angeht, besonders vorsichtig, da die Analyse solcher Wechselwirkungen im ursprünglichen Entwurf der Studie nicht vorgesehen war. „Wir müssen mit dieser Beobachtung wirklich vorsichtig sein“, sagt sie. „Doch wenn sie stimmt und reproduziert werden kann, bedeutet dies, dass manche Menschen besonders gefährdet sind.“

Wenn diese Ergebnisse reproduzierbar sind, könnten sie für diese rätselhafte Erkrankung den Beleg eines körperlichen Entstehungszusammenhanges erbringen. Erst 1994 hat die American Medical Association in einer gemeinsamen Erklärung mit anderen Organisationen bestätigt, dass chemische Unverträglichkeiten nicht als psychisch bedingt abgetan werden sollten.

Claudia Miller, eine Professorin für Umweltmedizin am Health Science Center der University of Texas in San Antonio sagt, dass die drei- bis vierfache mit den Polymorphismen verbundene Risikozunahme beträchtlich ist und dass diese Ergebnisse wichtig sind, weil sie eine körperliche Bedingtheit dieser Erkrankungen nahelegen. „Man kann kaum sagen, genetische Polymorphismen wäre psychisch bedingt“, sagt sie. „Uns war schon seit längerem bekannt, dass es ein ganzes Spektrum von Anfälligkeit (für chemische Unverträglichkeit) in der Bevölkerung gibt, und es sollte nicht überraschen, dass dies genetische Ursachen hat.“

McKeown-Eyssen sagt, wenn diese Ergebnisse reproduziert wurden, sollte es in der zukünftigen Forschung Studien geben, die sich mit der Funktion der Enzyme befassen, die von diesen Genen dafür programmiert werden. Es könnte auch sinnvoll sein, so schlägt sie vor, nach anderen Genen zu suchen, die etwas mit chemischer Intoleranz zu tun haben könnten, da diese Studie einen Zusammenhang feststellte, indem sie lediglich ein paar der vielen Gene untersuchte, die bei der Entgiftung von Chemikalien ein Rolle spielen.

Nachbemerkung:

Die Materialien zur Bearbeitung des Textes von Angela Spivey enthalten nicht nur alle erforderlichen Arbeitsschritte für den Unterricht, sondern sind mit zusätzlichen Informationen ergänzt, so daß auch den Lehrern der Einstieg in das Thema nicht allzu schwer fallen sollte.

Die Bedeutung von Genen im Zusammenhang mit Erkrankungen wird von der US Bundesbehörde NIEHS  – National Institutes of  Environmental Health Sciences wie folgt erläutert:

Lesson: Risk Factor Roulette (pdf)

„Die DNA des Menschen stimmt zu 99% bei jeder Person überein. Das verbleibende eine Prozent erlaubt jedoch genug genetische Variabilität, um jeden Menschen (mit der Ausnahme von eineiigen Zwillingen) genetisch zu einem Unikat zu machen. Die meisten Erkrankungen sind, was die Gene angeht, „polygenetisch“, das heißt mehrere unterschiedliche Gene spielen bei ihrer Entwicklung eine Rolle. Da das menschliche Genom erforscht wird, verstehen wir besser, warum manche Menschen aufgrund von Umweltfaktoren krank werden, während dies andere anscheinend nicht betrifft. Bei immer mehr  Erkrankungen, von denen man bisher dachte, sie hätten ihren Ursprung „in der Psyche des Patienten“, stellt man fest, daß sie mit bestimmten genetischen „Polymorphismen“ oder mit ungewöhnlichen Expressionen eines bestimmten Genes zusammen hängen. Die Suche nach genetischen Erklärungen für Krankheiten ist spannend und macht große Hoffnungen für Vorbeugung und frühe Behandlung. Gentherapie als Behandlung individueller Beschwerden bleibt eine äußerst aufregende Zukunftsmöglichkeit. Es ist jedoch wichtig, daran zu denken, dass Gene und genetische Faktoren nur für einen geringen Prozentsatz bestimmter Erkrankungen oder Beschwerden verantwortlich zu machen sind, das gilt gerade für Erkrankungen, bei denen der genetische Zusammenhang gut belegt ist, wie z.B. Brustkrebs.

Genetische Variationen sind nur ein Typ von Risikofaktoren für Erkrankungen. Zu weiteren Risikofaktoren zählen natürliche oder demographische Faktoren (z.B. Alter, Geschlecht und Rasse), Lebensstil oder verhaltensbedingte Faktoren (z.B. Ernährung oder Rauchen) und Umweltfaktoren (z.B. Luftbelastung mit Feinstaubpartikeln aus Dieselabgasen). Die Schüler sollten es vermeiden, Risikofaktoren als Ursache von Erkrankungen zu diskutieren. Einem Risikofaktor ausgesetzt zu sein bedeutet nicht, dass jemand eine bestimmte Erkrankung entwickeln wird, genauso wie dessen Nichtvorhandensein nicht heißt, dass jemand vor einer Erkrankung sicher ist. Risikofaktoren sind mit Blick auf die öffentliche Gesundheit nützlich, da ihre Berücksichtigung hilft, vorbeugende Programme für jene zu entwickeln, die statistisch gesehen am wahrscheinlichsten von einer Krankheit betroffen sein werden. Es ist selten, dass ein Arzt genau angeben kann, ob die Erkrankung eines bestimmten Menschen von einer bestimmten Umweltbelastung oder von bestimmten genetischen Problemen verursacht wird. Viel häufiger ist die Entstehungsgeschichte (oder die Grundursache) einer Krankheit ein komplexes Zusammenspiel von Faktoren, die bei jedem Menschen anders sind. Indem sich die Schüler mit einem Mix bekannter Risikofaktoren für eine Anzahl von Erkrankungen befassen, bekommen sie einen Einblick in die Komplexität der Erforschung von Erkrankungen.“

Dem stellen wir ohne Kommentar die Ansicht eines deutschen Professors aus dem gleichen Jahr wie der Artikel von A. Spivey, gegenüber:

„Das Candida-Hypersensitivitäts-Syndrom ist ebenso wie das Chronic-fatigue-Syndrom oder das Multichemikaliensyndrom ein Hirngespinst, das allenfalls als Variante des Reizdarmsyndroms eingestuft werden kann“, so die Meinung von Prof. Dr. Wolfgang Rösch, Facharzt für Innere Medizin mit Zusatzbezeichnung Gastroenterologie und Chefarzt der Medizinischen Klinik am Krankenhaus Nord-West in Frankfurt, im Rahmen des deutschen Internistenkongresses in Wiesbaden.

Autor: Angela Spivey, 01.03.2005

Übersetzung und Anmerkungen: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network, 20. April 2011

Bibliographische Quellenangabe:

Der Originalartikel von A. Spivey in der EHP ist Public Domain. Lizenz dieser Übersetzung, Creative Commons: by-nc.

Weitere CSN Artikel zum Thema MCS und Diagnostik, Genetik:

Behördenkrieg gegen einen Jugendlichen mit Chemikalien-Sensitivität

Umweltkranke werden zur Zielscheibe

Patrick ging aufs Gymnasium. Die Schule fiel ihm leicht. In seiner Freizeit machte er Musik und spielte American Football. Die Rock Band, die er und seine Freunde gegründet hatten, fing an Fuß zu fassen und bekam Auftritte. Patrick fühlte sich mittendrin im Leben, jeder neue Tag war genial. Er schrieb Texte, die ins Mark trafen. Nicht das übliche Schülerband- gedudel. Zudem war er glücklich verliebt und schmiedete Pläne für die Zukunft. Dann pas- sierte es, Patricks’s Gesundheit kippte ab. Migräne bis auf Anschlag, Schwäche, Erschöpfung, er war zu nichts mehr fähig. Die Tage bestanden nur noch aus Schmerzen.

Der Alltag wurde zum geballten Schmerz

Die Schule wurde zur Qual. Patrick kämpfte. Er wollte nicht aufgeben, die Schule nicht, das American Football nicht, die Band nicht und schon gar nicht seine große Liebe. Was wäre das Leben ohne Alles? Schrott! Seine Eltern standen hinter ihm, sie ließen nichts unversucht. Ein Arzt fand die Ursache: Toxische Schäden durch Chemikalien und Schimmelpilze. Patrick war durch Chemikalien und Schimmel so krank geworden, dass kein Alltag möglich war. Er begann auf Haargel seiner Mitschüler zu reagieren. Axe Deo, das viele in der Schule benutzten, ein Alptraum, der Schmerzen auslöste, die mit nichts zu beschreiben waren.

Irgendwo hingehen mit den Kumpels, Auftritte mit seiner Band? No way. Dann ging es rasch, Patrick konnte nicht mehr zur Schule. Konnte nicht mehr lernen. Ende des American Football. Ende der Band. Ender der großen Liebe. Die Tage bestanden aus Schmerzen und den eigenen vier Wänden. Das ist so geblieben, bis jetzt. Isolation, Einsamkeit, jeder Tag ein Überlebenskampf – Das sind seine ständigen Begleiter. Medizinische Hilfe? Fehlanzeige. In Deutschland existiert keine Umweltklinik.

Ein Rachefeldzug gegen einen jungen Menschen?

Die Eltern von Patrick sind besorgt. Nicht zu vergessen, dass auch der Vater von Patrick schwer toxisch geschädigt ist und um seine Rechte kämpft. Was soll werden? Ohne Schulabschluss, ohne finanzielle, ohne medizinische Versorgung? Kein Kindergeld, keine Grundversorgung – Nichts. Was ist wenn sie nicht mehr da sind? Jeden Tag sehen sie ihren Sohn mit Chemikalien-Sensitivität, Schmerzen, die eigentlich nicht auszuhalten sind. Trotzdem gibt er nicht auf, das macht sie stolz auf ihn und gibt ihnen selbst Kraft, für ihn zu kämpfen. Patricks’s Eltern wollen, dass die Erkrankung ihres Sohnes als Schwerbehinderung anerkannt wird, schließlich ist er auf Hilfe von Dritten angewiesen und zwar rund um die Uhr. Die Eltern von Patrick sollten die Bürokratie kennenlernen. Medizinischer Dienst der Krankenkasse und Versorgungsamt lassen seit zwei Jahren ihre Muskeln spielen und verwehren dem jungen Mann jegliches Entgegenkommen.

Ende des Schweigens

Patrick’s Mutter hat niedergeschrieben, was ihrem Jungen seit zwei Jahren widerfährt: Keine Hilfe, nichts als Schikanen. Sie hat beschlossen, dass sie nicht länger schweigt:

MCS und die Anerkennung als Schwerbehinderung – eine Odyssee ohne Gleichen

März 2009 Erstantrag auf Feststellung einer Behinderung beim Amt für soziale Angelegenheiten

Schwere immuntoxische Schäden, Stoffwechselstörung, chronisch starke Schmerzen (Rücken, Kopf) u.a. durch Nervenentzündungen, Muskelschwäche, schul-/arbeitsunfähig seit 2004

August 2009 Bescheid

Grad der Behinderung beträgt 20

“..Zur Klärung, welche Beeinträchtigungen bei Ihnen vorliegt, wurden ärztliche Unterlagen beigezogen (z. B. von behandelten Ärzten).

Die Auswertung dieser Unterlagen unter Einschaltung unseres ärztlichen Sachverständigen hat ergeben, dass bei Ihnen folgende Beeinträchtigung(en) vorliegt (vorliegen) – in Klammern steht der jeweilige Einzel-GdB-:

1. Psychovegetative Mindestbelastbarkeit

Von dieser (diesen) Beeinträchtigung(en) bin ich bei der Entscheidung ausgegangen.”

August 2009 Widerspruch

Begründung

Laut ihrer eigenen Aussage „sind Menschen behindert, wenn ihre körperliche Funktion, geistige Fähigkeit oder seelische Gesundheit mit hoher Wahrscheinlichkeit länger als sechs Monate von dem für das Leben typischen Zustand abweichen und daher ihre Teilhabe am Leben in der Gesellschaft beeinträchtigt ist“ (§2 Abs.1 SGBIX vom 19/06/2001).

Ihr Bescheid stützt sich lediglich auf die Behauptung „…Psychovegetative Minderbelastbarkeit (20)“ – hier stellt sich mir die Frage, ob ihr wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn grundsätzlich „wertfrei“ zu beurteilen ist und ob sie ihrer Sorgfaltspflicht nachgekommen sind.

Obwohl sie genügend begründete Unterlagen seitens Dr. Binz und Dr. Lucas erhielten, haben sie diese meines Erachtens bewusst nicht zur Kenntnis genommen bzw. einfach ignoriert. Es ist hinreichend bekannt, dass Gutachter die Wirkung von Chemikalien, Schimmelpilzen, Schadstoffen udgl. mehr bei der Auslösung chronischer Krankheiten gerne leugnen.

Weitere dauerhafte schwer körperliche Beeinträchtigungen bleiben unberücksichtigt oder werden „psychiatrisiert“.

Weiteren Sachvortrag behalte ich mir vor, notfalls auf dem Klageweg.

Mit freundlichen Grüßen

September 2009

die Zweigstelle des Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung beabsichtigt eine ärztliche Begutachtung durch Dr. X als tätigen medizinischen Sachverständigen der Versorgungsverwaltung Rheinland- Pfalz durchführen zu lassen.

Dr. X lehnte die Begutachtung wegen Befangenheit ab, da Patrick schon Patient bei ihm war (wurde telefonisch seitens des Amtes eher hinten herum erfragt, ob das wirklich so stimmt, und dadurch erfuhren wir dann den Stand der Dinge, außerdem auch dass sie sich ärztliche Auskünfte wo anders auch eingeholt hatten)

November 2009

unsererseits um Mitteilung des aktuellen Sachstandes gebeten und folgende Unterlagen noch nachgereicht: Ärztliches Zeugnis von Dr. Binz, Ärzteinfo von Dr. Merz, Datenschutzerklärung und Erklärung zum Gutachterauftrag. Ende des Monats nochmals erinnert.

Dezember 2009

unsererseits Aufforderung zur Offenlegung (Datenschutz), kurz darauf kam die Stellungnahme und Mitteilung “…Wie bereits telefonisch besprochen, beabsichtige ich, die Akte nach Abschluss der Sachverhaltaufklärung mit den ärztlichen Unterlagen und ihren Aufführungen zu der Art und dem Ausmaß der Erkrankung der Abteilung “Ärztlicher Dienst” zur Prüfung Ihres Widerspruchsbegehrens vorzulegen.

Im Anschluss daran wird Ihnen ein rechtsmittelfähiger Bescheid erteilt…”

Dezember 2009 Widerspruchsbescheid

Grad der Behinderung beträgt 30

“ Ihrem Widerspruch gegen den Bescheid des Amtes für soziale Angelegenheiten in …… wird insoweit stattgegeben, als es sich im Hinblick auf die nachstehende neue Entscheidung ergibt.

  1. In Abänderung der Entscheidung des Amtes für soziale Angelegenheiten in… wird der Grad der Behinderung (GdB) nach… mit insgesamt 30 bewertet.
  2. Im Übrigen wird Ihr Widerspruch als unbegründet zurückgewiesen.
  3. Die zur zweckentsprechenden Rechtsverfolgung notwendigen Auf- wendungen im Vorverfahren sind auf Antrag zu 1/3 zu erstatten…

Gründe:

Nach Auswertung aller aktenkundigen ärztlichen Befundunterlagen im Benehmen mit einem/einer medizinischen Sachverständigen ist der Grad der Behinderung (GdB) mit nunmehr 30 zu bewerten.

Die bei Ihnen vorliegende und einen GdB von 30 begründende Beeinträchtigung nach dem § 69 SGB IX wird wie folgt neu bezeichnet bzw. Ergänzt -…

Psychisches Leiden, Chronic-Fatigue-Syndrom (30)

Soweit Ihr Widerspruch über die nunmehr getroffene Entscheidung hinausgeht und auf die Feststellung eines höheren GdB gerichtet ist, wird er als nicht begründet zurückgewiesen.

Bei Ihnen wurden keine Befunde erhoben, die es rechtfertigen würden, den Grad der Behinderung höher zu bewerten.

Die Bewertung richtet sich alleine nach den “Versorgungsmedizinischen Grundsätzen” (Anlage 1 zu § 2 Versorgungsmedizin-Verordnung (VersMedV)) bzw. den darin enthaltenen GdB-Werten, wie sie für bestimmte Veränderungen vorgeschlagen sind. Dem wurde auch in Ihrem Falle Rechnung getragen.

Die von Ihnen gewünschte Untersuchung war nicht erforderlich, weil der angefochtenen Entscheidung ausreichend ärztliche Befundberichte zugrunde lagen…”

FORTSETZUNG FOLGT

Autoren: Sivia K. Müller und Kira, CSN – Chemical Sensitivity Network, Februar 2011

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Chemikalien-Sensitivität – MCS ist eine Krankheit, für die keiner aufkommt

Chemikalien-Sensitivität (MCS ICD-T78.4) kann jeden treffen, von heute auf morgen. Erkrankte, die auf winzige Spuren von Alltags- chemikalien reagieren, müssen gezwungen- ermaßen vieles umstellen.

Schon morgens früh im Bad fängt es an, eine normale Zahnpasta enthält eine ganze Reihe von Chemikalien, die bei Menschen, deren Körper durch Chemikalien hypersensibilisiert ist, Symptome auslösen. Unter der Dusche geht’s weiter, das gewohnte Duschgel ist in der Regel vollgepackt mit Chemie und das Wasser, das herunter prasselt, ist meist mit Chlor versetzt. Um sich beschwerdefrei an den Frühstückstisch setzen zu können, müsste eine Person mit MCS die gesamten Körper- pflegemittel in chemie- und duftfreie Produkte austauschen und einen Duschfilter install- ieren, der die Chemikalien aus dem Wasser holt. Man könnte den ganzen Tagesablauf durchgehen und stellt fest: Die Krankheit MCS ist teuer.

Mehrkosten muss der an MCS Erkrankte selbst aufbringen und die Liste ist beachtlich:

  • Biologische Nahrung
  • Unbelastetes Wasser in Glasflaschen
  • Schadstofffreie Reinigungs- und Pflegemittel
  • Nahrungsergänzungsmittel zum Stabilisieren und Abfangen von Symptomen
  • Luftfilter, Wasserfilter, Duschfilter
  • Atemschutzmasken
  • Ein ökologisches Schlafzimmer
  • Schadstofffreier, MCS-gerechter Wohnraum
  • Arztrechnungen, da umweltmedizinische Diagnostik und Therapie meist nicht von den Krankenkassen übernommen wird

Wissenschaftliche Studien brachten zutage, dass MCS Erkrankte, die über einen längeren Zeitraum krank sind, in der Regel ihren Arbeitsplatz aufgeben müssen. Der Kostenberg wird, wenn man krank und arbeitslos ist, schnell erdrückend. Von Minirenten und Hartz IV ist kein MCS-Kranker in der Lage, seinem Gesundheits- zustand gemäß zu leben. Was passiert dann?

Thommy’s MCS Blogfrage der Woche:

  • Habt Ihr Mehrkosten seid Ihr MCS habt?
  • Wie viel müsst Ihr im Schnitt monatlich krankheitsbedingt mehr aufwenden als zuvor?
  • Könnt Ihr die Mehrkosten selbst aufbringen? Oder muss Eure Familie, Freunde, ect. helfen?
  • Habt Ihr Unterstützung und finanzielle Hilfe durch Behörden oder Versicherungen erhalten?
  • Musstet Ihr einen Prozess führen, damit man Euch unterstützt? Z.B. Mehrkosten für Bio-Nahrung, Vitamine oder Hilfsmittel.
  • Hat man Euch über den Rechtsweg Hilfe und Unterstützung zugestanden?

Unterstützungsaufruf: Das Leben einer jungen Frau erneut durch Versprühen toxischer Chemikalien bedroht

Stadt uneinsichtig – Jetzt wird giftiges Herbizid ausgebracht

Mitte 2010 baten die Eltern einer jungen spanischen Frau, Elvira Roda, die unter schwerster Chemikalien-Sensitivität (MCS) leidet, um Hilfe. In der Straße, in der Elvira in einem eigens aufwendig für sie hergericht- eten schadstofffreien Haus wohnt, wurden Pestizide ausgebracht. Die schwerkranke Frau kollabierte und war durch die Nervengifte, die man versprühte, in Lebensgefahr. Tagelang musste sie draußen in schlimmstem gesund- heitlichen Zustand in einem Liegestuhl am Meer verbringen. Die Eltern versuchten das Ausbringen der Pestizide, neurotoxische Organophosphate, durch Gespräche mit den Verantwortlichen der Stadt zu stoppen – vergebens. Eine Petition für Elvira, die auf vielen Blogs von MCS-Organisationen weltweit veröffentlicht wurde und die Menschen aus verschiedenen Ländern unterzeichneten, erhielt Gehör und man hörte schließlich auf, Pestizide vor dem Haus der jungen Frau zu versprühen.

Näheres im CSN Blog: Hilferuf – Junge Frau in Lebensgefahr

Elviras Eltern brauchen Unterstützung

Gestern Nacht meldeten sich die Eltern von Elvira mit einer erneuten Bitte um Hilfe, denn die Stadt Alboraya hat jetzt damit angefangen, ein Herbizid zu versprühen. Elviras Leben ist in Gefahr.

Im Namen Elviras:

Vielen Dank an alle, die Elvira Roda unterstützt haben und die Petition an den Stadtrat von Alboraya (Region Valencia/Spanien) unterzeichneten und forderten, keine Chemikalien zu verwenden, die für Menschen und/oder Umwelt schädlich sind und stattdessen andere, gesündere Alternativen zu finden.

Lassen Sie uns bemerken, dass wir selbst alles Mögliche versucht haben, es zu verhindern, aber der Alboraya-Stadtrat hat leider heute, am 5. Oktober, eine neue Sprühaktion unter Verwendung von Roundup Plus (Glyphosat), und anderen umweltschädlichen Chemikalien begonnen.

Wir haben verlangt, umweltverträglichere, natürliche Alternativen zu verwenden, und auch, dass der Alboraya-Stadtrat die Bevölkerung im betroffenen Bereich vorab informiert, aber beides war erfolglos. Wir regen deshalb notwendigerweise und in Anbetracht der Gesundheit aller an, die Sammlung von Unterschriften für die Petition bitte fortzusetzen.

Wir benötigen Sie.

Mit diesen Bemühungen werden wir sicher Erfolg haben.

Danke!

Weitere Informationen über Elvira können auf folgender Webseite eingesehen werden: Hilfe für Elvira Roda

Zum Unterzeichnen der Petition >>> Petition für Elvira Roda (Feld zum Unterzeichnen ganz unten)

Vielen Dank für Ihre Unterstützung!


Unterstützungsaufruf auf Englisch im EMM Blog:

The life of a young woman is threatened again by the spraying of toxic chemicals

Haben Schüler mit Chemikalien-Sensitivität an deutschen Schulen eine Chance?

Die möglichst breite Integration Behinderter ist Ziel aller Länder, die zu den Unterzeichnern der UN-Behindertenkonvention gehören. In Deutschland besitzt dieses völkerrechtlich verbindliche Dokument seit März 2009 Gültigkeit. Spätestens seitdem sollten Bestre- bungen laufen, dass behinderte Kinder eine Schulbildung erhalten, die möglichst keine Benachteiligung gegenüber Nichtbehinderten aufweist. Keine Behinderung soll und darf gemäß der UN-Konvention einer anderen Behinderung gegenüber bevorzugt oder bena- chteiligt werden. MCS – Multiple Chemical Sensitivity ist in Deutschland eine anerkannte körperlich bedingte Behinderung.

In den USA und Canada gibt es eine stetig wachsende Zahl von Schulen und Univers- itäten, die Chemikaliensensible integrieren und die ihre Gegebenheiten für diese Behindertengruppe anpassen. Eine Umstellung wurde meist freiwillig, oft schon vor Jahren vollzogen. Dort kommt man mit Duftstoffverboten und durch Verwendung duft- und chemiefreier Reinigungsmittel und Vermeidung von Chemikalien den Betroffenen entgegen. Dass es Integrationsprojekte an Universitäten oder spezielle Schulen für die Gruppe der Kinder und Jugendlichen in Deutschland gibt, die unter MCS leiden, ist bislang nicht bekannt geworden.

Schüler mit MCS

CSN sind mehrere Fälle von Kindern und Jugendlichen bekannt, deren Zukunft durch ihre MCS (ICD-10 T78.4) am sogenannten seidenen Faden hängt, oder denen dadurch eine erfolgreiche Zukunft verwehrt scheint. Der Grund ist der, dass sie wegen ihrer Krankheit und Behinderung keine Schule besuchen können.

Ein weiterer, kleiner Prozentsatz chemikaliensensibler Schüler in Deutschland beißt sich von einem körperlichen Zusammenbruch bis zum Nächsten durch. Deren Eltern berichten, dass ihr Kind je nach Reaktionsschwere Stunden, Tage bis Monate in der Schule fehlt. Den Lernstoff versuchen sie Zuhause nachzuholen, was natürlich nur bedingt durchführbar ist. Oft gibt es Ärger mit der Schule oder Schulbehörde. Ob das „Durchhalten“ dieser Schüler bis zum Schulabschluss im Einzelnen möglich sein wird, hängt von der Rücksichtnahme der Schule, den Mitschülern und Faktoren ab, ob eine Schule weitgehend schadstofffrei ist oder nicht. Die Intelligenz völlig zu entfalten zu können, ist realistisch betrachtet, für keinen dieser Schüler möglich.

Thommy’s MCS Blogfrage der Woche:

  • Wie steht es um die schulische Integration von Kindern und Jugendlichen in Deutschland, die chemikaliensensibel sind?
  • Wird Kindern mit MCS in Deutschland eine Chance in Punkto Schulbildung eingeräumt?
  • Gibt es Leitlinien für den Umgang mit chemikaliensensiblen Schülern an einer normalen Schule oder die Integration von Kindern mit MCS?
  • Gibt es Schulen in Deutschland, die auf Kinder mit MCS eingehen?
  • Haben deutsche Behörden in irgendeiner Form Ansätze gezeigt, Schülern mit MCS eine Schulausbildung zu ermöglichen?
  • Wird für Schüler, die unter MCS leiden, z.B. kostenlose Beschulung per Internet bereitgestellt?
  • Was müsste sich an Schulen ändern, damit chemikaliensensible Schüler und Lehrer erfolgreich an normalen Schulen integriert werden können?

Qualitätsmanagement bei der Diagnostik von Fibromyalgie und MCS erforderlich

Zusammenhang zwischen Fibromyalgie und MCS durch Studien bestätigt

Patienten, die unter Fibromyalgie (FM) leiden, berichten häufig auch über Beschwerden, die außerhalb ihres Problembereichs Muskel-Skelett-System liegen. Andererseits beklagen Patienten mit Chemikalien-Sensitivität (MCS), neben ihren Reaktionen auf Chemikalien in Niedrigdosisbereich, immer wieder beeinträchtigende Schmerzen in verschiedenen Körperregionen. Fibromyalgie wird herkömmlich als ein atypisches Weichteilrheuma angesehen. Die Diagnostik erfolgt in erster Linie durch Überprüfung von 18 druckempfindlichen Körperstellen, den sogenannten Tender-points. Wissenschaftler aus Skandinavien stellten bereits vor über 10 Jahren fest, dass es eine Überschneidung zwischen MCS und Fibromyalgie gibt, die für die medizinische Diagnostik von erheblicher Relevanz ist. Eine neuere kanadische Studie von Februar 2010 bestätigte dieses Ergebnis. Die Studienautoren appellierten in einer medizinischen Fachzeitschrift für die Einführung einer adäquaten Ausbildung und Bereitstellung spezieller Informationsressourcen für Angestellte in den Gesundheits- berufen und der Öffentlichkeit, um die Prognose der Patienten zu verbessern.

Schmerzen über Schmerzen

Patienten mit Fibromyalgie oder Chemikalien-Sensitivität führen oft Schmerzen an, die sie als vergleichbar mit „Zahnweh am ganzen Körper“ beschreiben. Wissenschaftler aus Skandinavien stellten sich Ende der neunziger Jahre die Aufgabe herausfinden, ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Krankheitsbildern besteht.

Liegt bei Fibromyalgie-Patienten auch MCS vor?

Das Ziel einer Pilotstudie bestand darin zu ermitteln, wie häufig MCS bei Fibro-myalgie-Patienten in einer universitären rheumatologischen Praxis auftritt. Hierzu setzte das Wissenschaftlerteam Fragebögen ein, mittels denen MCS festgestellt werden sollte. Ergänzend wendeten die Mediziner Kriterien aus einer damals aktuellen Studie an, durch die das immunologische Profil der Patienten mit dieser Erkrankung festgestellt werden konnte. Patienten mussten außerdem mit „Ja“ oder „Nein“, das Vorhandensein von 48 FM-bezogenen Symptomen bestätigen. (1)

Studie stellt Zusammenhang zwischen FMS und MCS fest

Das Ergebnis der Studie wurde im ersten Halbjahr 1997 in der medizinischen Fachzeitschrift „Scandinavian Journal of Rheumatology veröffentlicht. Dreiunddreißig von 60 Patienten mit Fibromyalgie erfüllten die Kriterien für MCS. Elf dieser Patienten erfüllten weitere, restriktivere Kriterien, die das Vorliegen eines „höheren Schweregrades“ einer Chemikalien-Sensitivität nachwiesen.

Bestätigung fanden die Wissenschaftler zusätzlich darin, dass die Symptome und die Auslösesubstanzen von Reaktionen, die am häufigsten von den Fibromyalgie-Patienten zitiert wurden, ähnlich denen waren, die von MCS-Patienten in anderen Studien berichtet wurden.

Ansonsten unterschieden sich Fibromyalgie-Patienten mit und ohne MCS- Symptomatik nicht von anderen FM-Patienten. Da analog der Studie bei über der Hälfte der Patienten mit Fibromyalgie ebenso eine Chemikalien-Sensitivität vorlag, schlossen die skandinavischen Wissenschaftler daraus, dass MCS durchaus ein zusätzlicher Symptomkomplex im Spektrum von Fibromyalgie darstellen kann.

Kanadische Studie bestätigt gleichzeitiges Vorliegen von MCS und FMS

Dass beide Erkrankungen gleichzeitig vorliegen können, bejahten einige wissen- schaftliche Studien in den vergangenen Jahren. Wie hoch jedoch die Wertigkeit rascher, zielgerichteter Diagnostik aufgrund der möglicherweise einschneidenden Auswirkungen von MCS und FMS auf das Leben der Erkrankten anzusehen ist, wurde durch eine Studie der Umweltklinik EHC in Toronto offenkundig.

Die kanadischen Wissenschaftler untersuchten ein Patientenkollektiv von 128 Patienten auf das Vorliegen von MCS, CFS und FMS und ermittelten die sich daraus ergebenden Auswirkungen auf deren Alltagsleben. Von 70 Patienten hatten acht jeweils eine der Diagnosen MCS, CFS oder FM erhalten, während die restlichen Patienten zwei oder drei überlappende Diagnosen hatten. Wie groß die Auswirkungen der Umweltkrankheiten für die Patienten waren, konnten die Leser der kanadischen Fachzeitschrift für Allgemeinmediziner in der Ausgabe Februar 2010 erfahren. Die meisten der Studienteilnehmer (68,8%) hatten ihre Arbeit durchschnittlich 3 Jahren nach Einsetzen der Symptome wegen ihrer Krankheit aufgeben müssen. (2)

Relevanz für die Diagnostik in der Umweltmedizin und Mainstream- Medizin

Aus der Studie aus dem Jahr 1997 und der Studie von Anfang 2010 ergibt sich für die medizinische Praxis der dringliche Hinweis, dass beim Vorliegen von einem der beiden Krankheitsbilder MCS oder FM das jeweils andere durch entsprechende Diagnostik und gründliche Anamnesestellung unbedingt abzuklären ist.

Bei der Befunderhebung von MCS-Patienten sollte somit grundsätzlich eine Abklärung erfolgen, ob gleichzeitig eine Fibromyalgie vorliegt. Dies kann von jedem Arzt ohne großen Aufwand durch Überprüfung der 18 Tenderpoints festgestellt werden.

Der Aspekt, dass bei Fibromyalgie-Patienten gleichzeitig eine Überempfindlichkeit auf Chemikalien vorliegt, dürfte trotz positiver Studien in der Mainstream-Medizin in den letzten zehn Jahren immer noch nicht angekommen sein. Für die FM-Patienten wäre es jedoch von nicht abzuschätzender Wichtigkeit, dass Rheumatologen mit der Diagnostik von MCS vertraut gemacht würden. Die Prognose der Fibromyalgie-Patienten könnte sich durch entsprechend ausgerichtete Behandlung und Aneignen von Vermeidungsstrategien, was den Umgang mit den jeweils Beschwerden auslös- enden Chemikalien betrifft, erheblich verbessern.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 16. August 2010

Literatur:

  1. A. T. Slotkoff; D. A. Radulovic; D. J. Clauw, The Relationship between Fibro-myalgia and the Multiple Chemical Sensitivity Syndrome, Scandinavian Journal of Rheumatology, Volume 26, Issue 5 1997
  2. Lavergne MR, Cole DC, Kerr K, Marshall LM., Functional impairment in chronic fatigue syndrome, fibromyalgia, and multiple chemical sensitivity, Can Fam Physician. 2010 Feb; 56 (2):e57-65.

Weitere CSN Artikel über  MCS und Fibromyalgie:

Kanada: Parfüm- und Duftstoff-Verbot dient der Sicherheit am Arbeitsplatz

Duftstoffe gelten als Luftverschmutzer Nr.2 direkt nach Passivrauch

Im kanadischen Bundesstaat British Columbia gibt es seit Februar 2010 eine Leitlinie für Arbeitssicherheit, betreffend Duftstoffe am Arbeitsplatz. Herausgegeben wurde diese Anweisung von WorkSafeBC (ähnlich unseren Berufsgenossenschaften), um die Gesundheit und Sicherheit von Angestellten an Arbeitsplätzen sicherzustellen. Die Zielsetzung besteht darin, Exposition gegenüber parfümierten Produkten zu verhindern, da diese umweltbedingte Chemikalien-Sensitivität (MCS) hervorrufen können. Die Leitlinie wurde jetzt auch an Schulen und Theatern eines Distrikts bereits umgesetzt. Alle Angestellten und Besucher von Gebäuden, die WorkSafeBC unterstehen, werden dazu angehalten, davon Abstand zu nehmen, parfümierte Produkte zu verwenden. (1,2)

Gestaltung von Arbeitsplätzen

Deutschland: Deo-Pflicht – Kanada: Duftstoff-Verzicht

Als in Deutschland im Sommer 2010 die Meldung durch alle großen Zeitungen ging, dass die Vorstandsvorsitzende des Verbandes für mittelständische Unternehmen darauf drängt, eine Deo-Pflicht in Betrieben einzuführen, waren verantwortungs-bewusste Mediziner, Allergiker und Umweltkranke gleichermaßen schockiert. (3) In im kanadischen Bundesstaat British Columbia und Alberta geht man genau den entgegengesetzten Weg, weil man sich der Gesundheitsgefahren durch Chemikalien und Allergene in parfümierten Produkten bewusst ist.

In einer Leitlinie, die von WorkSafeBC erstellt wurde, möchte man folgende Ziele erreichen:

  • Eliminierung der Verwendung von Parfüms, Cologne/Aftershave, Lufterfrischern mit Duft, Duftkerzen und Potpourri am Arbeitsplatz;
  • Eliminierung der Verwendung stark duftender Körperhygieneartikel wie Haarpflegeprodukte, Bodylotions, Cremes und Deodorants;
  • Reduzierung von stark duftenden Blumen am Arbeitsplatz wie Lilien, Hyazinthen, etc.

Allgemeine Informationen

WorkSafeBC begründet diese Maßnahmen mit einer grundsätzlichen Information, in der steht, dass Exposition gegenüber duftenden Produkten die Gesundheit einer Person nachhaltig beeinträchtigen kann. In hinreichenden Konzentrationen lösen Duftstoffe Reaktionen bei denjenigen aus, die unter Allergien oder Chemikalien-Sensitivität leiden, erläutert WorkSafeBC in seiner Leitlinie und führt Symptome auf, die allergische, asthmatische und anderweitig sensibilisierte Personen u.a. erfahren können, wenn sie Duftstoffen ausgesetzt sind:

  • Kopfschmerzen, Migräne
  • Schwindel, Benommenheit
  • Schwäche
  • Verwirrung
  • Taubheitsgefühle
  • Symptome der oberen Atemwege
  • Hautirritationen
  • Übelkeit, Erschöpfung
  • Unwohlsein
  • Angstgefühle
  • Konzentrationsstörungen
  • Verstopfte Nebenhöhlen
  • Appetitverlust

Diese Symptome können auftreten, sind aber nicht beschränkt auf die Aufzählung in dieser Liste, vielmehr können sie individuell variieren. Auch die Schwere der Symptome ist unterschiedlich. Einige Menschen verspüren bei der gleichen Konzentration eines Duftstoffes leichte Beschwerden, während sie andere völlig arbeitsunfähig hinterlässt.

Duftstoffkategorien

WorkSafeBC erklärt in seiner Leitlinie, dass Duftstoffe in verschiedene Kategorien eingeteilt sind.

Produkte des persönlichen Bedarfs

Bereich Hygiene, darunter versteht man u.a. folgende Produkte, wobei wegen der Flut von parfümierten Produkten nicht alle aufgeführt werden können: Kosmetika, Parfüms, Colognes, Aftershave und parfümierte Rasiercremes, Deodorant, Shampoo, Haarspülungen, Haarspray, Lotionen und Cremes.

Bereich Nicht-Hygiene, darunter versteht man Produkte wie bspw. Duftkerzen, Potpourri und beduftete Dekorationsgegenstände.

Produkte sonstigen Bedarfs

Alltagsprodukte mit einem ausgeprägten Duft oder Parfüm, wie u.a. beduftete Haushaltsreiniger, Lufterfrischer, Raumsprays, Baumaterialien (Farben) und einige Arten von Blumen.

Verantwortung von Vorgesetzten

Unternehmensleitungen und Vorgesetzte tragen die Verantwortung für Angestellte und die Umsetzung, als auch für das Durchsetzen der Einhaltung eines duftfreien Arbeitsplatzes.

WorkSafeBC teilt in seiner Leitlinie die einzelnen Verantwortungsbereiche auf. Manager und Vorgesetzte haben demnach die Aufgabe, dafür Sorge zu tragen, dass stetig Bewusstsein geschaffen und aufgeklärt wird, als auch, dass Personal-schulungen stattfinden in Bezug auf einen duftfreien Arbeitsplatz.

WorkSafeBC verlangt, dass sichergestellt wird, dass Mitarbeiter in folgenden Bereichen geschult werden:

  • WorkSafeBC Leitlinie HEA1-9 Sicherheit hinsichtlich Duftstoffen am Arbeitsplatz
  • Kenntnis über die Arten von bedufteten Produkten des persönlichen/nicht persönlichen Bedarfs
  • Wie man Zuwiderhandlung und unsichere Bedingungen meldet
  • Wie man Erste Hilfe erhält
  • Sicherstellung, dass Angestellte duftfreie Produkte verwenden
  • Sicherstellung, dass Materialien und andere Ressourcen, die benötigt werden, um eine duftfreie Arbeitsumgebung aufrecht zu erhalten, jederzeit griffbereit sind (das heißt: angebrachte Hinweisschilder, Aufklärungsmaterial, Präsentationen, etc.) Hierzu kann eine spezielle Dienststelle für Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden angefragt werden.
  • Durchführung eines Referats zur Sicherheitsproblematik hinsichtlich Duftstoffen, mindestens alle zwei Jahre, das in die monatliche Sicherheitsschulung einbezogen wird.
  • Information der Besucher über die Leitlinie, bevor sie irgendeine WorkSafeBC Einrichtung aufsuchen.

Sicherheit, Gesundheit und Wohlbefinden

  • Erstellung und Beibehaltung einer effektiven Richtlinie für einen Arbeitsplatz, der frei von Duftstoffen ist.
  • Erstellung aller erforderlichen Aufklärungsmaterialien, Hinweisschildern und/oder fördernden Materialien
  • Unterstützung bei der Schulung von Mitarbeitern über die Auswirkungen von duftstoffhaltigen Produkten und was geeignete Alternativen sind.

Hilfen, Infrastruktur für einen duftfreien Arbeitsplatz

Zur Aufrechterhaltung eines duftfreien Arbeitsplatzes verlangt WorkSafeBC:

  • Sicherstellung, dass jedes Produkt, das für Renovierungs- oder Wartungsarbeiten, als auch zum Reinigen benötigt wird, duftfrei ist, soweit dies möglich ist.
  • Über die Leitlinie sind Handwerker und Baufirmen vor dem Besuch jeder WorkSafeBC Einrichtung zu informieren.
  • Benachrichtigung von geeignetem Personal, wenn Arbeiten durchgeführt werden, die beduftete Produkte zum Einsatz bringen, oder solche Produkte, die einen Geruch haben, der die Gesundheit eines Angestellten beeinträchtigen kann. Angemessene Warnung sollten Angestellten im Vorfeld übermittelt werden, um sicherzustellen, dass Vorkehrungen getroffen werden, falls dies erforderlich ist.

Gemeinsame Ausschüsse für Sicherheit und Gesundheit

  • Unterstützung von Mitarbeiterschulungen über die Verwendung und Auswirkungen von parfümierten Produkten.
  • Betreuung von Vorgesetzten zur Aufrechterhaltung eines duftfreien Arbeitsplatzes.

Forderungen an Angestellte

  • Unterlassung des Mitbringens von parfümierten, duftenden Produkten für den persönlichen und/oder nicht persönlichen Bedarf auf WorkSafeBC Arbeitsplätzen.
  • Teilnahme an Aufklärungen, Schulungen und Training über Duftstoffe.
  • Befolgung der HEA 1-9 Leitlinie Sicherheit hinsichtlich Duftstoffen am Arbeitsplatz und den eingeführten Richtlinien.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 21. Juli 2010

Literatur:

  1. WorkSafeBC, Scent Safety in the Workplace – HEA 1-9, Feb. 04, 2010
  2. Terrace Standard, Schools, Theathre now scent-free, 15.07.2010
  3. Silvia K. Müller, Folgen einer Deo-Pflicht für Angestellte, CSN Blog, 13.07.2010

Weitere Informationen über Gesundheitsgefahren durch Parfüms und Duftstoffe:

Kostenlose Informationskarten über Duftstoffe und deren Gefahren und  Infomaterial erhalten Sie bei CSN – Chemical Sensitivity Network.


MCS in den Nachrichten, zur besten Sendezeit, bei einem der wichtigsten TV-Sender

Erneut gibt es eine sensationelle Meldung aus Spanien über Chemikalien-Sensitivität (MCS). Seit Monaten erhalten die Menschen dort, die an MCS erkrankt sind, Hilfe durch die objektive Berichterstattung in den Medien. Eva Caballé berichtete in einer kurzen Meldung über das jüngste Ereignis:

Am 28. April 2010 startete Telecino, einer der wichtigsten Fernsehsender in Spanien, seine Nachrichten mit einem Bericht über MCS.

Dieser Bericht war in Zusammenarbeit mit David, meinem Mann, mir und Dr. Orriols, dem Autor der Studie „Fehlfunktionen des Gehirns bei Multiple Chemical Sensitivity“ erstellt worden. Im Video verlangen wir die Anerkennung von MCS in Spanien.

Der Bericht und ein live Interview von David wurden dann nochmals in den Nachrichten um 21 Uhr und am nächsten Tag in den 8 Uhr Nachrichten wiederholt. Der TV-Sender hatte nach dem Interview gefragt, weil jeder dort geschockt war über MCS und man vorher noch nichts davon gehört hatte. Ein weiterer, längerer Bericht wird in dieser Woche folgen.

Dies ist der Link, über den das Video angeschaut werden kann: MCS in den Hauptnachrichten (oder oben rechts im Videoscreen anschauen)

David hat die Aufnahmen in unserem Haus gedreht, weil niemand aufgrund meines kritischen Gesundheitszustandes zu uns herein kann.

Der Bericht ist zwar auf Spanisch, aber die Bilder sagen mehr aus als tausend Worte.

Alles Gute für Euch,

Eva

Gastautorin: Eva Caballé, No Fun, 4. Mai 2010

Weitere Berichte über MCS in Spanien:

Osterüberraschung: Ein MCS-PIN

Als Überraschung zum Osterfest möchten wir Euch Clarissas MCS-Pin vorstellen.

Die Existenz von Menschen mit Chemikalien-Sensitivität wird gerne verleugnet. Eine Lobby, die den Erkrankten hilft, gibt es nicht. Obwohl es immer häufiger Menschen gibt, die auf geringe Schadstoffkonzentrationen aus Reinigungsmitteln, Zigarettenrauch, Weichspüler, Parfums, Autoabgase etc., mit Gesundheitsbe-schwerden reagieren.

MCS-Kranke treten aus dem Schattendasein heraus

Das MCS-Kreativteam hat es sich zum Ziel gesetzt, diese erdrückende Situation zu ändern und MCS-Kranke kräftig dabei zu unterstützen, ihre eigene Lobby zu schaffen. Viele Organisationen in den unterschiedlichsten Ländern der Welt verfahren auf diese Weise. So gilt der Monat Mai zwischenzeitlich als internationaler Aufklärungsmonat über Multiple Chemikalien Sensitivität. Nicht nur für diesen Zweck, sondern zur Aufklärung das ganze Jahr über, hat Clarissa einen MCS-Pin gestaltet und herstellen lassen. Dieser Pin kann von allen getragen werden, die ein Zeichen setzten wollen.

MCS-Infomaterial

Um Mitmenschen zu erklären, was MCS ist, hat Clarissa zusätzlich visitenkartengroße Kärtchen erstellt, die man Interessierten überreichen kann. Jeder, der einen MCS-PIN bestellt, bekommt welche dazu mitgeliefert.

Ergänzend bietet CSN vielfältiges Material zum Aufklären über MCS und Gefahren durch Duftstoffe an. (MCS-Flyer, Infokarten über Duftstoffe, Ärzteinformation zur Anerkennung von Umweltkrankheiten, etc.)

MCS-PIN und Infokärtchen – Action ist angesagt

Den MCS-Pin (in dieser Ausführung geschützt) könnt Ihr über Clarissas eigens erstellte Webseite MCS-Infogate gegen einen kleinen Unkostenbeitrag bestellen. Sie hat fürs Erste 500 Pins herstellen lassen, so dass es auch möglich ist, gleich mehrere zu bekommen. Selbsthilfegruppen können sich ebenfalls gerne an der Aktion beteiligen und MCS-Pins für ihre Mitglieder oder für Info-Veranstaltungen erhalten.

Wir wünschen Euch Allen und Euren Familien ein Frohes Osterfest

Und viel Spaß mit dem MCS-PIN,

Euer

MCS Kreativteam