EPA Konferenz plädiert zur Rücksichtnahme auf Asthmatiker

US Bundesbehörde bittet darum auf Parfüm und Duftstoffe zu verzichten

Die Amerikanische Umweltschutzbehörde EPA hält vom 17-19. Juni 2010 in Washington DC. eine große Asthma Konferenz ab. Das Besondere in diesem Jahr: Erstmalig bittet die EPA, auf Duftstoffe und Parfüms gänzlich zu verzichten. Damit will die EPA ein Zeichen setzen um auf die Duftstoffproblematik hinzuweisen und um Asthmatikern unter den Teilnehmern die Möglichkeit zu bieten, beschwerdefrei am „2010 National Asthma Forum“ teilzunehmen. Duftstoffe zählen zu den Hauptauslösefaktor für Asthmaattacken.

Fast 300 Experten und Vorreiter, die ihre Arbeit der Verbesserung der Lebenssituation von Asthmatikern verschrieben haben, nehmen an der Veranstaltung teil. Zu den  Teilnehmern zählen in erster Linie Entscheidungsträger in Bundes- und Landesbehörden, sowie Zuständige für Leitlinien, Leiter von Gesundheitsbehörden, Wissenschaftler, Mediziner und Leiter von Selbsthilfeorganisationen. Ihr Ziel ist es, Umgebungen und das Leben von Asthmatiker so sicher wie möglich zu gestalten.

Damit die Teilnehmer wirklich daran denken, kein Parfüm, Aftershave, Haarspray, Bodylotion, Weichspüler oder duftende Deos zu benutzen, stellte die Bundesbehörde eine Woche vor der Konferenz nochmals eine Erinnerung online und verschickte E-Mails mit dem Hinweis:

„Asthma-freundliche Umgebungen sind unsere Aufgabe – Bitte helfen Sie uns, eine duftstofffreie Veranstaltung zu ermöglichen, indem Sie duftfreie Körperpflegemittel verwenden und auf Parfüms und andere Reizstoffe verzichten.“

Ein sehr positiver Schritt, mit dem die EPA für das diesjährige „2010 National Asthma Forum“ die größte bekannte Barriere für Asthmatiker und Chemikaliensensible beseitigt hat. Eine menschliche Entscheidung gegenüber Behinderten, an der sich Behörden weltweit ein Beispiel nehmen sollten.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. Juni 2010

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3 Kommentare zu “EPA Konferenz plädiert zur Rücksichtnahme auf Asthmatiker”

  1. Energiefox 18. Juni 2010 um 20:40

    Super der Bericht Silvia

    Ich hoffe es kommt bald der Tag wo es Pflicht ist das auf jedem Produkt mit Duftstoffen ein Warnhinweis steht, der so ähnlich klingt wie in dem Bericht.

    ..Duftstoffe zählen zu den Hauptauslösefaktor für Asthmaattacken..

    Ein Verbot von Duftstoffen in der Öffentlichkeit sollte deshalb schon längst selbstverständlich sein.

    Es könnte dadurch viel Geld im Gesundheitswesen eingespart werden.

    Da soll das Geld ja sehr knapp sein und es drohen Krankenkassenbeitragserhöhungen wie fast jedes Jahr.
    Krankheitsvermeidung kostet oft nichts.

    Gruß Fox

  2. Gerhard Becker 20. Juni 2010 um 09:11

    Wir haben gesehen, wie lange der Kampf gegen das Rauchen und Passivrauchen in öffentlichen Räumen gedauert hat und wie sehr sich Deutschland viele Jahre gegen das Verbot von Werbung für Tabakwaren gewehrt hat. Erst als offensichtlich wurde, dass der Schaden durch den Genuß von Tabak offenbar größer ist als die Einnahmen durch Steuern, sah sich die Politik gezwungen zu handeln. In den USA hat man das nun auch bezüglich von Duftstoffen in der Öffentlichkeit erkannt. In Deutschland ist der akzeptierte Schaden noch nicht groß genug. Noch verdient man an Asthmamedikamenten noch so gut und nimmt soviel Steuern ein, dass die Politik noch keinen Handlungsbedarf wahrnehmen will, wie bei den Umweltkrankheiten generell. Deshalb auch ihr Kampf gegen die Umweltmediziner.

    Gruß Gerhard

  3. Mirijam 21. Juni 2010 um 11:14

    @ Gerhard

    Diese Ignoranz der Problematik der chemischen Dufttoffe hierzulande wird bald nicht mehr aufrechterhalten werden können.

    Auch Deutschland wird gezwungen sein, Duftstoffe und andere Chemikalien stark einzugrenzen, unter dem Druck der großen Pleite.

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