Archiv der Kategorie ‘Gesund essen‘

Pestizide – Reduktion des Einsatzes unabdingbar

Bioland: Aktionsplan der Bundesregierung unzureichend

Bioland kritisiert den jetzt von der Bundesregierung vorgelegten Entwurf des „Nationalen Aktionsplans zum nachhaltigen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln“ (NAP). „Der Pestizid-Aktionsplan der Bundesregierung kann in der vorliegenden Form keinen Beitrag dazu leisten, die negativen Auswirkungen des Pestizideinsatzes auf Menschen, Pflanzen, Tiere, Böden und Gewässer nachhaltig zu vermindern. Es bedarf erheblicher Nachbesserungen“, sagt Jan Plagge, Präsident von Bioland.

EU-Vorgaben verpflichten Deutschland zu diesem Aktionsplan, mit dem die Risiken der Verwendung von Pestiziden auf Mensch und Umwelt reduziert und die Abhängigkeit vom chemischen Pflanzenschutz verringert werden soll. Anfang 2013 soll der Aktionsplan in Kraft treten. Um diese Vorgaben umzusetzen, fordert Bioland von der Bundesregierung eine grundsätzlich andere Pestizid-Politik. Nur durch ehrgeizige Reduktionsziele zum Pestizideinsatz und eine Stärkung des ökologischen Landbaus kann der Aktionsplan seine Wirkung entfalten. Weitere Instrumente sieht Bioland in der Einführung einer Pestizidabgabe und dem Verbot besonders gefährlicher Pestizide für Bienen und Insekten, insbesondere der Wirkstoffgruppe der Neonikotinoide.

In einer heute veröffentlichten Stellungnahme zeigt Bioland die großen Defizite des Aktionsplans auf. Es fehlen wirksame Ziele und Maßnahmen, die tatsächliche Veränderungen im Pflanzenschutz bewirken. Gravierende Probleme wie der Rückgang der Artenvielfalt in der Agrarlandschaft, die durch die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln entstehen, werden nicht ernsthaft angegangen. So gibt es in Deutschland nur noch halb so viele Vögel in der Agrarlandschaft wie vor 30 Jahren. Bioland macht die intensive Landwirtschaft mit Monokulturen und hochgiftigen Pestiziden, die viele Wildkräuter und Insekten vernichten, dafür verantwortlich.

Der Biolandbau wirkt sich dagegen positiv auf die Artenvielfalt und die Umwelt aus: „Ein Ziel des Biolandbaus ist der Erhalt und die Förderung einer hohen Biodiversität in der Agrarlandschaft. Unsere Bauern setzen keine chemisch-synthetischen Pestizide ein, pflanzen Hecken und säen Wildblumenstreifen, die zahlreichen Tierarten als Lebensraum dienen“, so Plagge. Das hohe Potential des ökologischen Landbaus zur Minderung der Pestizid-Risiken wird jedoch im NAP nur unzureichend genutzt. „Die Förderung des Biolandbaus muss zentraler Bestandteil des Pestizid-Aktionsplans werden“, fordert Plagge. So könnte er einen wichtigen Beitrag dazu leisten, das Ziel der Bundesregierung in der deutschen Nachhaltigkeitsstrategie, 20 Prozent der Agrarfläche auf Biolandbau umzustellen, in den nächsten Jahren zu erreichen (Ist-Wert sind 6 Prozent).

Autor: Bioland, Mainz, 25. Oktober 2012.

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Ein Versuch, durch eine Studie den Bio-Trend zu stoppen

Neue pseudowissenschaftliche Ergebnisse stellen den Wert ökologisch erzeugter Lebensmittel für eine gesunde Ernährung in Frage

Wer denkt, Stanford wäre über solchen Forschungspfusch erhaben, der irrt.

Forscher an der Stanford University haben eine Meta-Analyse (Auswahl und Zusammenfassung) von 17 Humanstudien und 230 Feldstudien zu Nähr- und Kontaminationswerten in unverarbeiteten Lebensmitteln (z.B. Früchte, Gemüse, Getreide, Eier, Geflügel, Rind- und Schweinefleisch) durchgeführt.

Die am 03.09.2012 in The Annals of Internal Medicine veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass „es in der veröffentlichten Literatur keinen eindeutigen Beleg dafür gäbe, dass ökologisch angebaute Lebensmittel für die Ernährung besser wären als konventionelle Lebensmittel. Der Verzehr ökologischer Lebensmittel kann unter Umständen die Belastung mit Pestizidrückständen und Antibiotika resistenten Bakterien reduzieren.“

Die Medien haben sich natürlich auf den ersten Teil des Ergebnisses gestürzt und berichteten darüber mit ihrer üblichen Vehemenz, wobei sie in vielen Fällen den zweiten Teil vollständig ignorierten. Aufgrund ihrer Überschriften müsste man tatsächlich glauben, dass ökologische Lebensmittel überhaupt keinen Vorteil brächten: „Stanford Wissenschaftler hegen Zweifel an den Vorteilen von Bio-Fleisch und Erzeugnissen“ (New York Times); „Bio-Lebensmittel sind nicht gesünder als konventionelle Produkte“ (Huffington Post); „Eine Studie fragt, wie viel besser Bio-Produkte sind“ (Houston Chronicle); „Eine Studie stellt fest, Bio- und konventionelle Lebensmittel sind was Nährwerte und Sicherheit angeht vergleichbar“ (Washington Post). Selbst in der eigenen Pressemeldung der Stanford University heißt es: „Stanford Studie ergibt wenig Belege für den gesundheitlichen Vorteil von Bio-Lebensmitteln“. [Anzumerken ist, dass auch mehrere deutsche Profi-Leistungsmedien mit entsprechenden Meldungen aufwarteten.]

Was die Studie tatsächlich sagt ist, dass sie keine „signifikanten“ oder „robusten“ Unterschiede im Nährwertgehalt von ökologischen oder konventionell angebauten Lebensmitteln gefunden haben, dass sie aber feststellten, dass Bio-Lebensmittel 30% weniger Pestizidrückstände aufweisen. Obwohl sich die Pestizidwerte im Rahmen der Sicherheitsrichtlinien der amerikanischen Umweltbehörde (EPA) bewegten, sollte darauf hingewiesen werden, dass die gesundheitlichen Auswirkungen von Pestiziden kumulativ sind und dass das, was wir als sicher erachten, nicht mit der EPA übereinstimmen muss! Wie wir z.B. am 21.08.2012 berichtet haben, können Herbizidrückstände auf genveränderten Feldfrüchten Fortpflanzungsprobleme verursachen. Eine Belastung mit Organophosphaten kann nach mehreren Studien führender Universitäten zu Frühgeburten und zu ADHD als auch zu einer niedrigeren Intelligenz bei Kindern führen.

Die Stanford Studie betonte außerdem, dass das Risiko, Antibiotika resistente Bakterien aufzunehmen, bei konventionellen Geflügel und Schweinefleisch 33% höher ist als bei ökologischem. Erinnern Sie sich an unseren Artikel über „Superbugs“ (resistente Schädlinge)? Das amerikanische Landwirtschaftsministerium rechtfertigt aufgrund solcher Lebensmittel-Sicherheitsbedenken regelmäßig die Bestrahlung und Sterilisierung von Lebensmitteln, siehe unser Bericht vom 28.08.2012 – und diese Studie zeigt im Grunde, dass Bio-Produkte nicht sterilisiert werden müssen, weil sie viel sicherer sind.

Die Meta-Analyse stellt weiter fest, dass Bio-Produkte mehr Phosphor enthalten und dass Öko-Geflügel mehr Vaccensäure und mehr organische Phenole enthalten, die eine antioxidative und krebshemmende Wirkung haben. Ein paar Studien legten nahe, daß Bio-Milch signifikant mehr Omega 3 Fettsäuren enthalten könnte.

Was die Stanford Studie ausließ ist, dass ökologisch angebaute Lebensmittel per Definition keine genmanipulierten Organismen enthalten können, so dass sie sehr viel gesünder als konventionelle Lebensmittel sind. Obwohl die Gentechnik-Industrie immer wieder betont, dass „GMOs“ sicher wären und GMO-freien Produkten gleich kommen, gibt es reichlich Belege für das Gegenteil. Ökologischer Landbau ist auch für die Umwelt gesünder, da er nicht mit den Auswirkungen großindustrieller Landwirtschaft verbunden ist (abgesehen davon, dass man mit Tieren, die zur Fleischproduktion aufgezogen werden, humaner umgeht [das finde ich als Veganer neben dem ca. 10 mal höheren Ressourcenverbrauch verlogen, da kein Lebewesen gerne stirbt]).

Charles Benbrook, PhD, Professor an der Washington State University und ehemaliger Chef-Wissenschaftler am Organic Center, der die Stanford Studie und einen Großteil der verwendeten Literatur prüfte, fand die Studie irreführend. Er wies darauf hin, dass mehrere gut entworfene Studien gezeigt haben, dass Produkte aus ökologischem Landbau höhere Konzentrationen an Antioxidanten und Vitaminen als konventionelle landwirtschaftliche Produkte enthalten. Produkte wie Äpfel, Erdbeeren, Weintrauben, Tomaten, Milch, Karotten und Getreide aus dem Ökoanbau wiesen in den meisten Studien 10 bis 30 Prozent höhere Werte verschiedener Nährstoffe auf, dazu gehören Vitamin C, Antioxidanten und Phenolsäuren.

Wie die Environmental Working Group anmerkt, widerspricht die Stanford Studie auch den Ergebnissen einer vergleichenden Analyse der Nährwerte ökologischer und konventioneller Nahrung, die von vielen für die bahnbrechendste der wissenschaftlichen Literatur angesehen wird. In dieser Studie von 2011 analysierte ein von Dr. Kirsten Brandt geleitetes Team des Human Nutrition Research Centers der Newcastle University in Großbritannien zum größten Teil dieselben Forschungsarbeiten und kam zum Ergebnis, dass Produkte aus ökologischem Landbau ungefähr 12 bis 16 Prozent mehr Nährstoffe als konventionelle Produkte enthalten.

Kritiker der Studie haben auch sehr schnell auf methodologische Schwächen der Studie hingewiesen.

Erstens übergeht eine Meta-Analyse (d.h. eine große Anzahl von Studien auf Übereinstimmungen zu untersuchen), die Feinheiten und den Umfang der einzelnen Studien, z.B. unterschiedliche Testverfahren, geographische Gegebenheiten und Anbaumethoden. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher ökologischer Anbaumethoden und jede vorgefundene Lebensmittelprobe hängt von Boden ab, auf dem sie gewachsen ist. Chinesische Erde weist z.B. einen notorischen Mangel an Selen auf und der tritt auch in den Nahrungsmitteln zutage. Dies erschwert es, anhand einer Sichtung vieler verschiedener Studien verallgemeinernde Aussagen zu treffen.

Zweitens, wenn Forscher Studien für eine Meta-Analyse auswählen, steht es ihnen frei auszuwählen, was immer sie wollen – und alles auszulassen, dass ihre Schlussfolgerungen nicht stützt. Z.B. kam eine Studie im Jahre 2010 von Wissenschaftlern der Washington State University zum Ergebnis, dass Erdbeeren aus ökologischem Anbau mehr Vitamin C als konventionelle enthalten. Dr. Crystal Smith-Spangler aus dem Stanford Team sagte, dass diese Studie irrtümlich bei der Analyse übersehen wurde, doch sie bezweifelte, daß sie das Ergebnis verändert hätte, wenn sie zu den 31 anderen Studien, die den Vitamin C Gehalt untersuchten, dazu genommen worden wäre!

Dieser Kommentar unterschlägt völlig, dass jene Chemikalien die [in den USA bisher] zur Behandlung von konventionellen Erdbeeren verwendet werden, zu den gefährlichsten überhaupt gehören. So ignoriert die Diskussion über den exakten Vitamin C Gehalt in der Frucht das Allerwichtigste, dass konventionelle Erdbeeren wegen ihrer Belastung mit einem bekannten Gift gemieden werden sollten.

Drittens gab es keine Langzeitstudien zu den gesundheitlichen Auswirkungen, die den Verzehr von ökologischen und konventionellen Lebensmitteln vergleichen. Die Dauer der Humanstudien variierte von zwei Tagen bis zwei Jahren. Die meisten der gesundheitlichen Auswirkungen brauchen sehr viel länger, um sichtbar zu werden.

Wir sehen wieder einmal, wie sich die Medien das Spektakulärste herauspicken, als ob dies für die ganze Studie repräsentativ wäre, und wie sie die wichtigsten Ergebnisse auslassen – dass ökologische Lebensmittel, was den Gehalt an Pestiziden, Antibiotika resistenten Bakterien und GMOs angeht, sehr viel sicherer sind. Die Medien machten sich auch keine Mühe damit, die Methodik der Studie einer kritischen Analyse zu unterziehen und noch viel seltener boten sie eine faire Darstellung dessen an, was die Kritiker der Studie zu sagen hatten.

AHN-USA wird jeden Herausgeber in den Medien kontaktieren und um Veröffentlichung einer Korrektur bitten. Wir holen tief Luft. Wie unsere Leser wissen, sind große Lebensmittelkonzerne nicht anders als große Pharmakonzerne große Werbekunden und die herkömmlichen Medien scheinen ihre Berichte entsprechend zu stricken.

Autor: ANH-USA, 4. September 2012
Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Der Original-Artikel „New Junk Science Study Dismisses Nutritional Value of Organic Foods“ wurde von ANH-USA unter einer Creative Commons Attribution 3.0 License (Namensnennung) veröffentlicht. Für diese Übersetzung gilt CC: BY-NC-SA (Namensnennung, nicht kommerzielle Nutzung, Weitergabe unter gleichen Bedingungen).

The Allicence for Natural Health USA auf Twitter

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Dioxin in Bio-Eiern ist nicht unbedenklich

Mediziner zur Gefährlichkeit von Dioxin und wie es in Eier gelangen kann

Die Meldung „Dioxin in Eiern“ ging bereits vor etwas mehr als einem Jahr durch die Medien und besorgte die Verbraucher. Damals waren Bio-Eier frei von Dioxinen gewesen. Aktuell ist es ausgerechnet ein Biohof in Nordrhein-Westfalen, dessen Eier mit PCB’s belastet sind. PCB’s sind Dioxinen sehr ähnlich und ebenfalls hochtoxisch. Kaum war die Nachricht über die Dioxine in Bio-Eiern in den Medien, wurde bereits bagatellisiert. Etwas Dioxin sei nicht schlimm, man würde schließlich nicht viele Eier auf einmal essen. Mancher isst aber jeden Tag ein oder zwei Frühstückseier. Die Verharmlosung, etwas Dioxin sei nicht schlimm, ist ohnehin nicht angemessen, das verdeutlicht der nachfolgende Artikel, den der HNO-und Umweltmediziner Dr. Michael Jaumann im vergangenen Jahr an die Zeitung „Stuttgarter Nachrichten“ schrieb, um den Sachverhalt für die Leser aufzuklären. Der Umweltmediziner beschäftigt sich seit über zwei Jahrzehnten intensiv mit Umweltmedizin und ist u.a. Mitglied des Ausschusses „Umwelt und Prävention“ in der Ärztekammer Baden-Württemberg.

Dr. Jaumann schrieb zum Artikel in den Stuttgarter Nachrichten:

Sehr geehrte Frau Volz,

vielen Dank für Ihren Artikel zum Thema der möglichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen durch Dioxine und verwandte Stoffe. Als Arzt und Umweltmediziner – der sich seit über zwanzig Jahren mit dem Thema Dioxin aus umweltmedizinischer Sicht befasst – kann ich dieser, die Situation “verharmlosenden” Stellungnahme seitens des Herrn Jürgen Thier-Kundke vom Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nicht zustimmen. Richtig und wichtig ist nur, dass wir unnötige und vermeidbare zusätzliche Belastungen vermeiden sollten (dies besonders deshalb, da wir in Deutschland weltweit die mit am höchsten belastete Bevölkerung haben). Diese äußerst wichtige Zusatzinformation seitens des BfR fehlt, warum auch immer.

Heutzutage werden von unseren Bauern die meisten Pflanzen mit Düngern und auch Pflanzenschutzmitteln (chlororganische Verbindungen) während dem Wachstum behandelt. Diese sind eine mögliche Quelle die in der weiteren Verarbeitung zu Dioxin etc. führen könnte. Ein weiterer Aspekt ist, dass unser gesamtes Ackerland in Deutschland mit Dioxinen belastet ist und diese Stoffe aus dem Boden aufsteigen und sich auf den dort wachsenden Pflanzen niederschlagen. Dies in einer Höhe von zehn bis fünfzehn Zentimetern über dem Boden. Dies wäre die zweite mögliche Quelle für entsprechende Vorläufermoleküle die dann zu Dioxinen führen. Diese Pflanzen werden von den Tieren gefressen und diese Stoffe reichern sich im Fettgewebe der Tiere (und später der Menschen) an und werden quasi nie mehr abgebaut. Eine sich lebenslang anhäufende Belastung im körpereigenen Fett ist die Folge. Aus diesen Gründen sind Vegetarier, die sich aus konventionell angebauten Pflanzen ernähren oftmals sogar höher belastet.

In Göppingen hatten wir vor Jahren heftige Diskussionen über die Auswirkungen der Müllverbrennungsanlage (MVA). Deren Abgase haben in der Umgebung zu einer erhöhten Belastung der Böden mit Dioxinen und verwandten Stoffen geführt. Es drohte eine Einschränkung für die Bauern seitens des Umweltministeriums. Untersuchungen bei dort aufgewachsenen Lämmern ergaben eine Belastung des Muskelfleisches mit 24,7 pg/gramm Gesamt-TEQ an Dioxinen und Verwandten. Eine einmalige Fleischportion von 200 Gramm würde fast der Gesamtjahresdosis für diese Stoffe entsprechen die man seitens der Behörden für “ungefährlich” hält.

Für mich als Arzt, der für die Menschen in seinem Umfeld Verantwortung trägt, ist dies nicht akzeptabel. Niemand kennt die langfristigen Auswirkungen (z.B. rasant steigende Allergiker-Raten in Deutschland u.ä.?).

Deshalb halte ich die nachfolgende Einschätzung für enorm wichtig:

Zum Thema gesundheitlicher Auswirkungen und Risiken durch Dioxine wurde im Jahr 1994 eine Neu-Bewertung der Dioxine seitens der US-amerikanischen Umweltbehörde (US-EPA) veröffentlicht die auch heute noch im vollen Umfang gültig ist: der Bericht kommt zu dem Schluss, dass die vorhandene Evidenz ausreicht, Dioxine und verwandte Verbindungen als höchstwahrscheinlich krebserregend für den Menschen einzustufen, und dass auch andere negative Auswirkungen schon bei sehr niedrigen Konzentrationen eine womöglich nach wichtigere Rolle spielen.

Von größerer Bedeutung könnten Entwicklungsstörungen, Effekte auf das Immunsystem und auf die Reproduktion sein. Speziell aufgeführt sind eine reduzierte Fähigkeit des Immunsystems auf Infektionen zu reagieren, eine Verminderung der Fortpflanzungsfähigkeit und ein Anstieg an Endometriose, einer zunehmenden Ursache für Unfruchtbarkeit junger Frauen.

Wichtig ist, dass die US-EPA in der Zusammenfassung darauf hinweist, dass solche Effekte im Tierversuch bei außerordentlich niedriger Belastung festgestellt wurden und zwar bei Konzentrationen die der durchschnittlichen Belastung der Bevölkerung entsprächen (hier ist auch zu bedenken, dass die Belastung der deutschen Bevölkerung mit Dioxinen und verwandten Stoffen deutlich höher liegt wie die der USA-Bevölkerung).

Sehr geehrte Frau Volz,

es würde mich freuen, wenn Sie Ihren Lesern diese ergänzenden Informationen zukommen lassen könnten.

Gerne stehe ich Ihnen für weitere Informationen zur Verfügung

mit freundlichen Grüssen und bestem Dank

Dr.med. Michael P. Jaumann

Marktstr.16

73033 GOEPPINGEN

Arzt für HNO, Stimm- und Sprachstörungen und Umweltmedizin

Mitglied im Ausschuss Umwelt und Prävention der Ärztekammer Baden-Württemberg

Landesvorsitzender Württemberg Berufsverband deutscher HNO-Ärzte

p.s.

TEQ sind Toxizitäts-Äquivalente. Mit diesen wird die Giftigkeit der einzelnen Stoffe (Dioxine, Furane und polychlorierte Biphenyle (PCBs) bewertet und es kann dann die Belastung von z.B. Muskelfleisch in einem zusammenfassenden Wert gemessen werden.

Einen weiteren Artikel zur Dioxin Belastung in Eiern schrieb der Toxikologe Dr. Hans-Ulrich Hill:

Toxikologe zu Dioxin Belastung in Eiern

Hill legt dar, wie oft wir in Deutschland bereits Dioxin-Skandale bei Eiern hatten und woher die Dioxine stammen.

Neues Kochbuch für Allergiker und MCS-Kranke

Köstlich kochen ohne Reue – 30 getestete Rezepte

Wir alle streben nach Gesundheit, Harmonie und Lebensfreude. Mir (und Euch) wird dies durch die Allergien, Unverträglichkeiten und die MCS besonders schwer gemacht. Viele Menschen mit Mehrfach-Allergien und Unverträglichkeiten nehmen ihren täglichen Kampf, etwas Essbares zu finden, als ausgesprochenen Stress wahr.

Als sei diese Benachteiligung nicht schlimm genug, werden Menschen mit mehreren Unverträglichkeiten und Allergien auch noch zusätzlich frustriert, denn Diätkochbücher, die uns doch eigentlich das Leben leichter machen und ein genussvolles Esserlebnis fördern sollen, sind häufig nur auf die Vermeidung einiger weniger Inhaltsstoffe hin konzipiert, so dass in der Regel 90-95 % der Rezepte für einen stark Betroffenen nicht in Frage kommen – in manchen Büchern findet sich kein einziges passendes Rezept! Das hat mich geärgert, und da ich sowieso Bücher schreibe lag es nahe, ein Kochbuch zu machen.

Das Buch „Köstlich kochen ohne Reue“ bietet euch 30 Rezepte von süß bis herzhaft. die auch für schwere Fälle geeignet sind.

Erläuterungen und theoretische Betrachtungen sucht man allerdings in diesem Buch vergeblich, kennt sich doch der durchschnittliche Betroffene häufig besser aus als sein Arzt.

Ein kleiner Vorgeschmack, was Ihr u.a. an Rezepten im Kochbuch findet:

Schnell zubereitete Leckereien:

Chinesisches Frühstück, eingelegter Schafskäse mediterran, Fetacreme türkisch, gebackener Schafskäse griechisch, gegrillte Feta- Tomaten, Champignons mit Schinken und Ziegenkäse – Basilikum- Aufschnitt.

Suppen und Eintöpfe:

Tomate und Avocado Linsen-Eintopf mit neuen Kartoffeln, Tomaten-Reissuppe, Grüne Bohnen- Eintopf und Chili con Carne.

Tolle Gerichte mit denen Ihr Eure Familie überraschen werdet:

Bunte Würz- Fusilli, gefüllte Paprika, feines Gulasch, grüne Puten-Gemüse-Pfanne, Grünkohl glutenfrei, Kartoffelklöße gekocht, Kartoffelpuffer, Mais- und glutenfreie gelbe Spaghetti, Steakstreifen mit

Und an Schleckermäulchen habe ich natürlich auch gedacht:

Nutella- Ersatzcreme, österlicher Hefezopf, „Milch“- Reis, Plätzchen, cremiges Bananen-Eis, Omas Apfelkompott, Grinsemäuschen- Plätzchen und duftende Vanille-Mandeln.

Die Rezepte sind dafür gut durchdacht, kommen mit wenigen Inhaltsstoffen aus, enthalten nahezu keine E-Nummern (einige kommen natürlicherweise in Lebensmitteln vor) und sind leicht nachzukochen.

Und das Beste daran: es gibt eine Rezept-finde-Garantie!

Wer nicht mindestens zwei Rezepte entdeckt, die er verträgt, bekommt von mir individuell und kostenlos ein Rezept auf den Leib geschneidert. Wie das geht? Erfahrt Ihr im Buch…

Da die Gruppe der Mehrfachallergiker nicht groß genug ist, um in einem Publikumsverlag dafür einen Vertrag zu bekommen, gibt es das Kochbuch vorerst als E-Book (stinkt auch nicht so nach Druckerschwärze). Wer Probleme mit dem Lesen am Computer hat, kann es sich vielleicht als Loseblattsammlung von Nichtbetroffenen ausdrucken lassen. Sollte das nicht funktionieren, schickt mir eine Nachricht mit dem Kaufdatum, dann sende ich Euch die Datei als PDF an eine Wunsch-Emailadresse.

Köstliche Rezepte für Allergiker und MCS-Kranke von Doris Niespor – für mehr Energie und Lebensfreude

Köstlich kochen ohne Reue, Kindle – E-Book, 5,14 Euro

Wer Dosensuppe löffelt, isst die Chemikalie BPA mit

Essen aus der Dose führt zu stark erhöhter Bisphenol-A Belastung

Wissenschaftler führten eine Studie durch, um die wichtige Frage zu klären, wie viel Bisphenol-A (BPA) man durch Essen von Nahrung aus der Dose zu sich nimmt. Die hormonaktive Chemikalie BPA ist ein Bestandteil der Innenbeschichtung von Konservendosen. Bei Studienteilnehmern, die fünf Tage lang eine Portion Dosensuppe am Tag gegessen hatten, stellte man einen mehr als 1.000 -prozentigen Anstieg von Bisphenol A fest. Die Studie, die in der renommierten medizinischen Fachzeitschrift JAMA veröffentlicht wurde, ist eine der ersten wissenschaftlichen Forschungsarbeiten, bei der die BPA – Belastung beim Menschen nach Genuss von Nahrung aus Konservendosen quantifiziert wurde.

Beschichtungen von Konservendosen und Flaschen aus Polycarbonat setzen BPA frei

„Frühere Studien haben einen Zusammenhang zwischen erhöhter BPA-Belastung und gesundheitlichen Beeinträchtigungen feststellen können. Der nächste Schritt war daher, herauszufinden, durch was Menschen BPA ausgesetzt sind. Wir wissen seit einer Weile, dass das Trinken von Getränken, die in bestimmten harten Kunststoffen gelagert wurden, zu einer erhöhten BPA Belastung im Körper führen kann. Die vorliegende Studie legt nahe, dass Nahrung aus Konserven ein noch größerer Grund zur Sorge sein könnte, vor allem aufgrund ihres verbreiteten Einsatzes“, sagte Jenny Carwile, Doktorand in der Abteilung für Epidemiologie an der Harvard School of Public Health (HSPH) und Hauptautor der Studie.

BPA verantwortlich für Fortpflanzungsstörungen und degenerative Erkrankungen

Es hat sich herausgestellt, dass Kontakt mit der hormonaktiven Chemikalie BPA, die zur Beschichtung von Nahrungsmittel- und Getränkedosen verwendet wird, die Fortpflanzungsfähigkeit bei Tieren stört. Auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Fettleibigkeit beim Menschen wurden mit BPA in Verbindung gebracht. Außer in Beschichtungen von Nahrungsmittel- und Getränkedosen, wird Bisphenol-A auch in Polycarbonat-Flaschen (durch die Recycling Nummer 7 gekennzeichnet) und in zahnmedizinischen Composites und Versiegelungen gefunden.

Suppe aus der Dose mit BPA belastet

Für ihre Studie rekrutierten die Wissenschaftler freiwillige Studenten und Mitarbeiter aus der HSPH. Sie hatten sich die Aufgabe gestellt herauszufinden, ob der Verzehr von Suppe aus der Dose die BPA-Konzentration im Urin im Vergleich stärker erhöht, als das Essen frisch zubereiteter Suppe. Die Studienteilnehmer wurden in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe konsumierte fünf Tage lang jeden Tag 350ml Gemüsesuppe aus der Dose. Die andere Gruppe nahm fünf Tage lang täglich 350ml frische Gemüsesuppe (zubereitet ohne Zutaten aus Konserven) zu sich. Nach zwei Tagen Karenz tauschten die Patientengruppen ihre Aufgaben.

BPA geht von Dosenbeschichtungen in Nahrungsmittel über

Als die Wissenschaftler die BPA-Belastung in den Urinproben der 75 Studienteilnehmer vorliegen hatten, staunten sie nicht schlecht. Der Vergleich der Urinproben, die während der Test-Tage gesammelt wurden, zeigte, dass der tägliche Verzehr einer Portion Dosensuppen mit einem 1.221% BPA-Anstieg im Urin verbunden war.

Forschungsergebnisse werfen weitere Fragen auf

Eine weitere Feststellung der Harvard Wissenschaftler bestand darin, dass die erhöhten BPA-Konzentrationen im Urin zeitlich begrenzt sein könnten, sie halten daher weitere Forschung für notwendig ist, um die Verweildauer im Körper zu quantifizieren. Schwierig werden dürfte jedoch die Feststellung in wie weit selbst kurzfristige BPA-Exposition Effekt auf den menschlichen Organismus hat.

Wissenschaftler fordern: Hersteller sollten nach Vorsorgeprinzip handeln

„Die unerwartete Höhe des BPA-Anstiegs im Urin, die wir nach nur einer Portion Suppe beobachteten, könnte für solche Personen bedenklich sein, die regelmäßig Lebensmittel aus Dosen essen oder täglich mehrere Getränke aus Dosen trinken. Für die Hersteller wäre es daher angebracht nachzuprüfen, wie sie BPA aus den Innenbeschichtungen der Dosen beseitigen können“, sagte Michels, Senior-Autor der Studie.

Verbraucher können Entscheidungen treffen, die Industrie zum Handeln bewegen

Nicht nur Verbraucherverbände und Wissenschaftler können die Nahrungs- und Getränkeindustrie zum zeitnahen Abwenden von BPA-haltigen Dosen bewegen, auch die Konsumenten können durch gezielten Einkauf Druck auf die Hersteller ausüben. In Frankreich wird Wurst sehr häufig in Weckgläsern angeboten. Die Gläser haben einen Glasdeckel, der durch einen Einmachgummi abgedichtet ist. In solchen Weckgläsern werden auch Suppen, Gemüse und Obst angeboten. Ansonsten wurde die wohl beste Alternative durch die Forschungsergebnisse eindeutig dargelegt: Frische Zutaten nehmen und daraus die Speisen selbst zubereiten.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 29. November 2011

Literatur:

Jenny L. Carwile, Xiaoyun Ye, xiaoliu Zhou, Anotonia M. Calafat, Karin B. Michels, J., Canned Soup Verbrauch und Harnwege Bishphenol A: A Randomized Crossover-Studie, JAMA, November 2011.

Weitere CSN Blogs zum Thema Bedenklichkeit und Toxizität von Bisphenol-A:

Genfood als Marketingstrategie für Pestizide

Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel ist eine lebenswichtige Notwendigkeit

Auf dem Boden der Tatsachen: Fragen und Antworten mit CFS-Anwalt George Kimbrell (audio podcast)

Jessica Knoblauch von Earthjustice unterhält sich mit George Kimbrell vom Center for Food Safety [CFS/Initiative für Lebensmittelsicherheit]. Kimbrell wirkt zurzeit als ergänzend hinzugezogener Anwalt in den von Earthjustice angestrengten Prozessen zu gentechnisch veränderten Zuckerrüben und Luzernen [Alfalfa] mit. 2006 klagte das CFS gegen die Zulassung von genmanipulierten Luzernen durch das amerikanische Agrarministerium (USDA), ein Verfahren, das schließlich beim US Supreme Court ankam und zu einem [Anbau-] Verbot der genmanipulierten Feldfrucht führte.

Transkript des Interviews:

Jessica Knoblauch: Das Center for Food Safety arbeitet als Organisation daran, die Gesundheit der Menschen und die Umwelt zu schützen, indem es gegen schädliche Lebensmittelherstellungsmethoden vorgeht. Was genau macht gentechnisch veränderte Lebensmittel so gefährlich?

George Kimbrell: Sie gehören zum industriellen Paradigma, zu den Systemen industrieller Lebensmittel. Gerade jetzt gibt es in unserem Land ein Erwachen für Nachhaltigkeit und Landwirtschaft und die Menschen erkennen die Vorzüge, welche Bio, lokal und von Menschen produziert bieten. Gentechnisch entwickelte Lebensmittel stehen für eine fabrikmäßig betriebene Landwirtschaft, was genau das Gegenteil dieser Philosophie ist. Außerdem denke ich, dass die Menschen den Zusammenhang zwischen unserem Nahrungsmittelsystem und der Umwelt verstehen und auch, wie das, was wir essen, mit der Art, wie wir auf diesen Planeten leben, zusammenhängt und welche Folgen das hat.

Um Ihre Frage noch genauer zu beantworten denke ich, muss die Antwort doppelt ausfallen. Zuerst unter gesundheitspolitischen Aspekten. Dies ist eine neue Technologie und es wird mit unserer Gesundheit ein anhaltendes Experiment unternommen, leider. Im Grunde genommen sind weitaus mehr Fragen offen als dass wir wüssten, welche Folgen gentechnisch veränderte Lebensmittel möglicherweise für die menschliche Gesundheit haben. Man nimmt die Gene von Arten, die sich in der Natur nie kreuzen könnten und kreuzt sie mit sehr entfernten Arten. So nimmt man z.B. das Gen von einer Flunder und baut es mit Hilfe einer Gen-Kanone in eine Tomate ein, um sie gegen Kälte widerstandsfähiger zu machen. Ein Flunder und eine Tomate kommen in der natürlichen Welt niemals zueinander. Das ist etwas völlig anderes als konventionelle Zucht, wenn man zwei Getreidesorten mit der Absicht kreuzt, verschiedene Eigenschaften des Getreides zu verbessern. Das ist der erste fundamentale Unterschied.

Gerade aus diesen Gründen ist dies eine Art permanentes Experiment mit der Bevölkerung. Und auch, weil wir leider keine Deklarationspflicht haben. Von möglichen toxischen Gefahren oder Gesundheitsgefährdungen, die sich daraus ergeben könnten, bekommen wir nichts mit. Zwei Drittel der Welt kennzeichnet gentechnisch veränderte Lebensmittel. Was dies angeht, sind wir ein echter Sonderfall und wir lassen unserer Bevölkerung nicht die Wahl, die Herkunft [ihrer Nahrung] auszuwählen. Außer Sie kaufen aus biologischem Landbau; das ist die einzige Möglichkeit sicher zu sein, da im biologischen Landbau genetisch veränderte Lebensmittel nicht zulässig sind.

Ich bin Anwalt, deshalb liegen wissenschaftliche und gesundheitliche Fragen gewissermaßen außerhalb meines Fachgebietes, doch ich weiß, dass es neuartige Probleme mit Allergien gibt. Dies gehört zu den am häufigsten aufgeworfenen Fragen. Oder anderes gesagt, wenn Sie beispielsweise auf Fisch allergisch reagieren und ich verkaufe Tomaten und Sie wissen nicht, dass die Tomate von mir ein gentechnisches Produkt ist, können Sie durch deren Verzehr eine sehr schwere allergische Reaktion erleiden, weil sich darin eine transgene Substanz von einer Art befindet, auf die Sie allergisch reagieren, ohne dass Sie dies nachvollziehen können. Das ist nur ein Beispiel.

Aber ich denke, das wichtigste, was Ihre Leser und die Öffentlichkeit wissen sollten ist, dass wir keine unabhängige Prüfung dieser Lebensmittel durch unsere Behörden haben. Monsanto und die anderen Unternehmen, die sie herstellen, sind zu sogenannten freiwilligen Rücksprachen mit der amerikanischen Lebens- und Arzneimittelbehörde [FDA] angehalten. Hinter verschlossenen Türen unterrichten sie die FDA über die Untersuchungen, welche sie zu den Lebensmitteln durchgeführt haben. Und mehr nicht. Die FDA erlaubt sie entweder ohne weiter Fragen zu stellen oder sie tut es nicht, dabei hat sie noch nie eines auf dem Markt nicht erlaubt. Und das ist alles. Die Untersuchungen werden nicht veröffentlicht. Es handelt sich um vertrauliches Geschäftswissen. Die FDA macht keine eigenen Untersuchungen, es gibt keine unabhängigen Untersuchungen oder irgendetwas dieser Art. So liegen sie in den Verkaufsregalen und wir essen sie. Das ist das, was zur menschlichen Gesundheit zu sagen ist.

Wie Sie vermutlich wissen, geht es dem Center for Food Safety in seinen Gerichtsverfahren überwiegend um die Folgen, welche dieses industrielle System auf die Umwelt hat. In diesen Verfahren geht es darum, warum der Anbau dieser Feldfrüchte die Umwelt schädigt, um die sich auch die Menschen Sorgen machen. Die Menschen möchten etwas essen, das die Umwelt nicht schädigt, dass nachhaltig hergestellt wird. Das wichtigste, was sie wissen müssen ist, dass es sich bei dieser Technologie um ein One-Trick-Pony handelt [ein Pony, das nur eine Nummer kann]. Diese Ackerpflanzen dienen dazu, den Verkauf von Pestiziden anzukurbeln. Darum sind die Unternehmen die sie entwickeln, die nebenbei bemerkt Chemiekonzerne sind, die Pestizide herstellen, Monsanto, Syngenta, Bayer, DuPont und Dow Chemical, dieselben. Darum können diese Unternehmen von ihren Hauptprodukten mehr verkaufen, mehr Pestizide. Eines können sie wirklich sehr gut, die Pflanzen gegen Pestizide widerstandsfähig machen. Sie helfen uns nicht, die Welt zu ernähren, es gibt keine, welche die Erträge erhöhen oder uns helfen, die Hungernden zu ernähren. Sie helfen uns nicht, etwas gegen den Klimawandel zu tun, keine von ihnen sind gegen Dürren resistent oder tolerant und sie helfen uns nicht, etwas für die Umwelt zu tun. Sie erhöhen lediglich den Verbrauch von Pestiziden. Das ist ihr einziger Zweck.

Jessica: Es gibt sehr viele falsche Vorstellungen, welche die Leute von gentechnisch veränderten Lebensmitteln haben. Sie erwähnten etliche davon, dürre-resistent, nährwerthaltiger. Kommt dies einfach nur davon, weil die Unternehmen sie so vermarkten? Sind diese falschen Vorstellungen so entstanden?

George: Um es zu wiederholen, die gängigen Mythen sind jene, über die wir gesprochen haben. Der erste ist, dass es sich um dasselbe wie konventionelle Züchtung handelt. Dem ist nicht so. Es ist etwas grundlegend anderes. Ein Flunder und eine Tomate kommen in der Natur nicht zusammen. Das zweite Missverständnis ist, dass ausgerechnet diese Feldfrüchte für den Konsumenten, für die Öffentlichkeit, für die öffentliche Gesundheit oder für die Landwirte Vorteile bieten. Diese gibt es nicht. Es ist im Grunde genommen eine misslungene Technologie. Monsanto und die anderen, welche sie bewerben, haben diese Pflanzen patentiert und sie dienen größtenteils nur einem Zweck.

Warum gibt es überall diese falschen Vorstellungen über nicht eingehaltene Versprechungen? Eine gute Frage! Ich denke, die allumfassende Antwort ist Geld. Es geht hier um sehr mächtige Unternehmensgebilde, die hunderte Millionen Dollar ausgeben, um unsere Regierung mit Lobbyarbeit zu beeinflussen – und wahrscheinlich noch mehr für Werbung. Wenn Sie NPR [National Public Radio] hören, hören Sie irgendwann „Präsentiert für Sie von Monsanto“. Sie sind mit ihrer Reklame allgegenwärtig. Da wartet noch viel Arbeit auf uns. Es gibt eben sehr viel solche Werbung. Ich denke, ein Teil von dem was wir tun und was wir viele Jahre getan haben, besteht darin zu versuchen, das was die Leute darüber wissen zu korrigieren und zu erklären, dass sich die Wirklichkeit von dem Marktgeschrei sehr unterscheidet. Was diese Ackerpflanzen angeht, gibt es zwischen dem Hype und der Wirklichkeit einen sehr großen Unterschied.

Jessica: Im Jahre 2006 klagte Ihr Center gegen die Zulassung von genetisch modifizierter Alfalfa durch die USDA [U.S. Department of Agriculture]. Es gibt sehr viele Gentechnik-Lebensmittel auf dem Markt, warum entschied sich das Center, diesen Fall aufzugreifen?

George: Das ist eine gute Frage. Alfalfa war in vielerlei Hinsicht ein Wechsel zu einer anderen Art von Feldfrüchten, als jene die bisher gentechnisch verändert wurden. Dies stellte eine bedeutende neue Bedrohung für die Umwelt und das Nahrungssystem dar, insofern als dass bisher im Prinzip nur vier Feldfrüchte genetisch modifiziert wurden, Mais, Soja, Raps und Baumwolle.

Alfalfa ist ein anderer Fall. Zu aller erst handelt es sich um eine mehrjährige Feldfrucht, die im Gegensatz zu einer einjährigen Pflanze drei bis acht Jahre wächst. Sie kann in der Natur aus eigener Kraft überleben, wild oder ausgewildert. Deshalb ist sie im Westen Amerikas überall präsent. Wenn Sie da, wo ich wohne, im pazifischen Nordwesten, irgendwo unterwegs sind, wächst da wo sie herum fahren Alfalfa im Straßengraben, auf brachliegenden Feldern, am Straßenrand, bei den Telefonmasten. Es ist außerdem eine von Bienen bestäubte Pflanze. Nun gibt es wilde und gehaltene Bienen und von denen gibt es viele Arten und sie können umher fliegen und Pollen verschiedener Herkunft über große Entfernungen vermischen. Bei Honigbienen können das zehn Kilometer sein, zum Beispiel. Und Honigbienen lesen keine Schilder. Sie vermischen die Pollen der Felder. So besteht nicht nur für die Felder der Landwirte die Gefahr, dass Transgene wandern und es zur Kontamination kommt, es können auch wilde Bestände in der Natur kontaminiert werden, wo Alfalfa Dank der Bestäubung durch Bienen wächst. Das ist eines der Probleme, welches es nur bei Alfalfa gab, im Gegensatz zu den gewöhnlichen Feldfrüchten, die vom Wind bestäubt werden. Die Gefahr der Kontamination war agrartechnisch gesagt eine andere. Ein anderes Problem besteht darin, dass Alfalfa eine Hauptkomponente der Milchwirtschaft ist. Für viele unserer tierhaltenden Betriebe ist es das Hauptfuttermittel, jedoch insbesondere für die Milchviehhaltung, Milch- und Käseproduktion und für die ökologische Landwirtschaft. Dort hat man ein wirkliches Problem, wenn man kontaminierte Alfalfa hat. Dies stellt für die ökologische Milchwirtschaft und für die Milchwirtschaft die gentechnikfrei bleiben möchte eine wirkliche Gefahr dar, weil ihre Hauptfutterquelle mit hoher Wahrscheinlichkeit kontaminiert sein könnte, selbst wenn sie Gentechnik ablehnen. Dann werden ihre Futtermittel, die sie über den Futterhandel beziehen, natürlich diese gentechnisch erzeugte Variante enthalten.

Jessica: Eine andere meiner Meinung nach interessante Geschichte über Alfalfa ist, dass der größte Teil von Alfalfa ohne jegliche Pestizide bestens wächst. Nun wird eine Gen-Alfalfa produziert, die hohe Dosen von Monsantos Roundup Ready Pestizid aushält. Stimmt das?

George: Wie wir wissen, ist es die am viert häufigsten angebaute Feldfrucht des Landes. Es gibt etwa 80 Millionen Quadratkilometer davon. Alfalfa wird in jedem Staat unseres Landes angebaut. Und es ist gemeinhin eine pestizidfreie Frucht. Nur etwa 10 bis 15 Prozent der gesamten Alfalfa, konventionelle und ökologische zusammengerechnet, werden mit Pestiziden angebaut. Die meisten Landwirte nutzen anbautechnische Methoden. Sie vermengen Alfalfa mit Hafer oder irgendetwas anderem, um das Unkraut klein zu halten, anstatt Pestizide zu sprühen. Und deshalb würden die Zulassung und der mögliche Ersatz dieser Methoden durch ein Pestizid förderndes Anbausystem für viele unterschiedliche Ökosysteme eine dramatisch zunehmende Erhöhung der Umweltbelastung durch Pestizide bedeuten. Also anders als andere Feldfrüchte, Soja, Mais und Baumwolle, die im Allgemeinen mehr Pestizide benötigen, braucht dies Alfalfa nicht. Darum ist ihr Ersatz durch ein Pestizid gestütztes Anbausystem nach unserer Ansicht eine große Gefahr für die Umwelt.

Jessica: Deshalb hat es der Alfalfa-Fall 2010 bis zum US Supreme Court geschafft, was im Falle gentechnisch modifizierte Lebensmittel eine Premiere war. Was ist bei der Entscheidung des Gerichts herausgekommen?

George: Der Prozess wurde 2006 eröffnet und Anfang 2007 gewannen wir vor dem Landgericht. Den Landwirtschaftsministerium wurde vom Gericht auferlegt, eine Umweltfolgenabschätzung [EIS/environmental impact statement] vorzubereiten, um die möglichen Umwelt- und sozialökonomischen Folgen von Roundup Ready Alfalfa auf Landwirte und Umwelt abzuwägen, dazu gehörte vieles von dem, über das wir gerade sprachen: Kontamination genauso wie Zunahme des Pestizideinsatzes. Die USDA begann dieses Dokument zu erstellen. Bemerkenswerterweise – während den 15 Jahren, in denen verschiedene Arten dieser genetisch modifizierten Pflanzen zugelassen wurden, hat die USDA niemals zuvor irgendeine Umweltfolgen- abschätzung für irgendeine davon angestellt. So war diese im Alfalfa-Prozess die erste, die sie jemals machten. Und danach wurde sie dazu verdonnert, eine für den Zuckerrüben-Prozess anzufertigen. Leider war das nur die zweite, die sie machten.

Und dann kam im Prozess die Frage auf, was wir in der Zwischenzeit machen sollen, solange die Behörde sich zurück zieht und ihre Hausaufgaben erledigt? Wir argumentierten, dass man den Anbau dieses Zeugs stoppen sollte, dass es nicht erlaubt sein sollte weiterzumachen, bis die Behörde der Anordnung des Gerichts gefolgt ist und diese gründliche Studie durchgeführt hat. Und folglich sollten sie eine neue Entscheidung fällen. Monsanto und die Behörde argumentierten, dass es ihnen erlaubt sein sollte, den Verkauf und Anbau der Pflanze fortzusetzten, auch während die Behörde die Prüfung durchführt. Nach unserer Auffassung spannt man damit den Karren vor das Pferd. Das Landgericht stimmte uns zu und verbot den Anbau und bewahrte den Status Quo. Platt gesagt heißt dies, während die Behörde ihre Untersuchung durchführt, kann nichts weiter geschehen. Diese Entscheidung wurde beim 9. Gerichtsbezirk angefochten und zweimal bestätigt. Und dann ging sie im Jahre 2008/2009 an den Supreme Court.

Der Supreme Court fällte eine interessante Entscheidung, in deren Folge der Anbau von Roundup Ready Alfalfa weiterhin verboten war. Ich denke, die meisten Medien, die darüber berichteten, haben die Geschichte falsch verstanden, nach der es hieß, das Gericht habe das Verbot von Roundup Ready Alfalfa aufgehoben. Der Supreme Court tat nichts dergleichen. Was der Supreme Court sagte war folgendes: das Landgericht hat zwei Abhilfen bereit gestellt, die beide unabhängig voneinander den Anbau dieser Frucht stoppen. Eine nennt sich einstweilige Verfügung, die andere heißt Aufhebung. Der Supreme Court sagte, beide werden nicht zugleich benötigt. Beide zugleich sind ein Übermaß. Einmal genügt. Deshalb hob es einmal auf. Nachdem der Supreme Court seine Entscheidung bekannt gegeben hatte, konnte niemand Roundup Ready Alfalfa anpflanzen, genauso wie es niemand anpflanzen konnte, bevor sie ihre Entscheidung bekannt gaben. So war das ein Sieg für uns, der nur nicht so hieß. Verfahrenstechnisch haben sie etwas aufgehoben, aber das Ergebnis war, dass die Umwelt weiterhin vor Roundup Ready Alfalfa sicher war und dass unsere Landwirte davor sicher blieben. Deshalb waren wir mit dieser Entscheidung und mit diesem Ergebnis sehr zufrieden.

Jessica: Nun, ist es jetzt nicht doch möglich, genetisch modifizierte Alfalfa anzubauen?

George: Jene Entscheidung war im Juni 2010. Bis Ende Herbst war es noch verboten. Was dann geschah war, dass im Dezember 2010 die USDA ihre Studie fertig hatte, zu der sie vom Gericht verpflichtet worden war. Und sie urteilten erneut und unglücklicherweise entschieden sie so, dass nach dem neuen Urteil Roundup Ready Alfalfa wieder angebaut werden darf, selbst nach dem EIS [Umweltfolgenabschätzung s.o.], in welchem alle Umweltbeeinträchtigungen, die wir gerade bezüglich Pestiziden und Kontamination von ökologischem und konventionellem Landbau diskutiert haben, offengelegt wurden. So wurde diese Entscheidung im Januar dieses Jahres getroffen. Also ist es seit Januar 2011 wieder zulässig, Roundup Ready Alfalfa anzubauen. Auf Grund dessen haben wir mit Earthjustice eine neue Klage gegen diese neue Zulassung eingereicht, was wir im März diese Jahres taten.

Jessica: So hat die USDA grundsätzlich zugestimmt, dass es durch Alfalfa Umweltschäden geben wird, hat dann aber trotzdem erlaubt, dass sie angepflanzt werden kann? Hat man dem Anbau irgendwelche Einschränkungen auferlegt?

George: Leider nicht. In ihrer Analyse erwogen sie drei Alternativen. Eine bestand darin, es zu verbieten, den kommerziellen Anbau und Verkauf nicht zu erlauben. Die zweite bestand darin, den Anbau und Verkauf ohne jegliche Einschränkungen zu erlauben. Die dritte war, den kommerziellen Anbau und Verkauf zu erlauben, jedoch mit erheblichen Einschränkungen in Gestalt von Isolations-Abständen zu ökologischen und konventionellen Ackerpflanzen und geographischen Zonen, so dass es Teile verschiedener Staaten gegeben hätte, die frei von Gentechnik gewesen wären, wo man grundsätzlich nichts anbauen darf. Das waren die drei Alternativen und man wählte die zweite ohne jegliche Restriktionen. Wir waren natürlich sehr enttäuscht und wir glauben, dass die Entscheidung aus mehreren Gründen rechtswidrig ist und eine Reihe von Gesetzen verletzt. Es war eine vollständige Kapitulation gegenüber dem Druck der biotechnischen Industrie und dem Druck, den sie auf die USDA ausgeübt haben, diese Entscheidung über die Feiertage [am Jahresende] zu treffen.

Jessica: Im Sinne von lobbyistischen Bemühungen?

George: Massive Summen für die Lobbyarbeit. Land of Lakes, der Eigentümer von Forage Genetics, ein Lizenznehmer für Roundup Ready Alfalfa, hat für Lobbying tonnenweise Geld ausgegeben, Millionen und Millionen von Dollar. Nach unserer Ansicht fanden reichlich politische Aktivitäten statt und der Druck hielt an und das Urteil war ein politisches, das sich weder auf Wissenschaft noch auf Recht stützt.

Jessica: Ich sah, dass einige Gruppen die Bemühungen des Centers im Alfalfa-Prozess unterstützt haben, von der Arkansas Rice Growers Association Vereinigung der Reisbauern in Arkansas] bis zur [Humane Society of the United States [große US-Tierschutzorganisation]. Was ist es, dass in diesen Prozess so viele unterschiedliche Interessen zusammen bringt?

George: Der Supreme Court hat dieses Gerichtsverfahren ins Rampenlicht gerückt und es war der erste Fall dieser Art, der den Supreme Court erreicht hat und insofern wurde ihm als hochgradig umweltbezogener Prozess vor dem Supreme Court große öffentliche Aufmerksamkeit zuteil. Ich denke, es stand ziemlich viel auf dem Spiel, wie es in solchen Fällen immer ist, deshalb wurden die Leute und die Öffentlichkeit darauf aufmerksam. Aber ich denke auch, dass die Menschen die Zusammenhänge zwischen ihrem Lebensmittelsystem und der Umwelt immer mehr erkennen, und wie sich die Art wie sie einkaufen und wie sie leben auf die Umwelt auswirkt und dass die Landwirtschaft von dem, was wir als Natur ansehen, kein getrennter Bereich ist. Dass das alles eher ein ganzheitliches, zusammenhängendes System ist und dass die Art, wie alles besteht, eine ökologische ist. Ich denke, das ist eine wichtige Erkenntnis. Ich denke, in früheren Generationen hatten wir die Auffassung, dass die Landwirtschaft das eine und die Natur, wo wir mit unserer Familie wandern gehen, das andere ist – zwei verschiedene Sachen. Und in der Tat sind diese Dinge weitgehend Teil desselben Ortes und Planeten. Und das geht nun so weit, dass dieser kleine Gentechnik-Prozess ein Mikrokosmos des Paradigmenwechsels ist. Die Menschen bekommen dieses Bewusstsein, besonders was Pestizide angeht. Die Leute verstehen Pestizide. Wenn man den Leuten also erzählt, diese Feldfrüchte fördern Pestizide, verstehen die Leute das und werden sich dessen mehr und mehr bewusst. Das haben wir die letzten Jahre sehr häufig beobachtet, bei allen Verfahren, die wir angestrengt haben.

Die Reisbauern waren eine eigene Geschichte. Sie wurden selbst kontaminiert. Was den Reisbauern widerfuhr war das im Jahre 2006… Wir verkaufen sehr viel Reis nach Japan. Und in Japan werden natürlich wie fast überall auf der Welt gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet und verboten, wenn sie [nicht gekennzeichnet] über einen gewissen Grad hinaus kontaminiert sind. [GMOs brauchen auch in Japan eine Zulassung.] Nun wurden Reisbauern im Südwesten unwissentlich durch eine Sorte kontaminiert, die an der Louisiana State University in einem Freilandversuch getestet wurde und Japan machte die Grenze für sie zu, schloss ihre Märkte und kappte ihre Geschäftsbeziehungen für zwei Jahre. So verloren während dieser Zeit hunderte und tausende kleiner Familienhöfe die im Süden Reis anbauen ihre Betriebe, ihren Lebensunterhalt und ihr Geschäft. Darum hatten sie natürlich etwas zu sagen, als wir unseren Prozess wegen der Kontamination durch Alfalfa führten. Sie hatten das schon einmal erlebt und sie wollten nicht, dass mit den Leuten dasselbe passiert, die Bio-Alfalfa anbauen oder die Alfalfa exportieren – denn wir exportieren eine Menge Alfalfa nach Übersee und auch in Märkte, die eine Gentechnik-Kontamination nicht tolerieren, Japan inbegriffen.

Jessica: Vor ein paar Monaten habe ich gelesen, dass zur Zeit Landwirte die Biotechnik-Unternehmen wegen dieser gentechnischen Kontamination verklagen, weil sie die Preise ihrer Produkte beeinflusst, wenn sie durch gentechnische Bestandteile verunreinigt sind, egal ob andere Länder ihre Produkte akzeptieren oder nicht. So sieht es also danach aus, als ob etwas in Bewegung käme.

George: Ja, das war eine sehr wichtige Klage, die Anfang dieses Jahres [2011] von der [Public Patent Association]5 eingereicht wurde, eine gemeinnützige Organisation die wegen Patenten von öffentlichem Interesse Prozesse führt. [Anmerkung der Redaktion: Die Gruppe heißt Public Patent Foundation] Einige unserer Mitglieder und Unterstützer sind in diesem Verfahren Kläger. Verfahrenstechnisch sind wir das nicht [sic!]. Wir sind keine Patentanwälte; wir sind Verwaltungs- und Umweltrechtler. Doch es handelt sich um ein wichtiges Verfahren und ich denke, es ist ein berechtigtes Verfahren, weil es dabei um alles oder nichts geht, da Monsanto diese Feldfrüchte patentiert und es zu Kontaminationen kommt und die Natur Wege findet. Ob durch Bienen oder Wind, es kommt zur Vermischung von Pollen und plötzlich ist deren patentierte Pflanze im Feld irgendeines Landwirtes, der das nicht drin haben will.

Nach dem Patentrecht kann der Landwirt, der unwissentlich und unfreiwillig kontaminiert wurde, von Monsanto wegen Patentverletzung belangt werden, da er ihre patentierte Sorte anbaut und ihnen nicht die vertraglich festgelegte Lizenzgebühr für die Samen gezahlt hat. Was diese patentierten Pflanzen anstellen gehört zum Wechsel zu einem industriellen Paradigma, anders als bei einem nachhaltigeren Lebensmittelsystem-Paradigma – es findet eine Privatisierung eines 10.000 Jahre alten Rechtes statt. Seit 10.000 Jahren haben Bauern ihr Saatgut [durch Einbehalt eines Teils der Ernte] selbst erzeugt. Meine Frau und ich ziehen grüne Bohnen und Kopfsalat oder was es auch immer ist und wir sorgen dafür, dass wir für das nächste Jahr Saatgut haben und wir sähen dies erneut aus. Nun, mit diesen Patentierten Pflanzen kann man das nicht tun. Monsanto wird sie verklagen. Sie müssen jedes Jahr zurück kommen und die jährliche Gebühr bezahlen um von denen neues Saatgut zu erhalten. Nun, genau darum geht es in der Klage, es geht darum, diese Praxis zu stoppen und das Recht der Bauern zu bewahren, ihr eigenes Saatgut zu sichern und nicht von Monsanto wegen Patentverletzung belangt werden zu können.

Jessica: Unter den Konsumenten wächst die Aufmerksamkeit gegenüber genetisch modifizierten Lebensmitteln und wie diese die Umwelt und uns selber beeinflussen. Was können die Menschen in Anbetracht dessen tun, dass die USA ihre Firmen nicht verpflichtet, gentechnische Lebensmittel zu kennzeichnen, um sich diesen möglichst wenig auszusetzen?

George: Das eine, das wir schon unmittelbar erwähnt haben ist, Sie können Produkte aus ökologischem Anbau kaufen oder ihren Landwirt auf dem Markt oder in der Kooperative kennen lernen. Bauen Sie zur Herkunft ihre Nahrung eine persönliche Beziehung auf. Legen Sie sich einen Garten zu. Das ist das Beste, was Sie bezüglich der Herkunft ihrer Nahrung tun können. Das ist eine Möglichkeit, sich wirklich sicher zu sein. Doch was den Einkauf im Laden angeht, bedeutet Bio kein GMO [genetically modified organism]. Nach den nationalen Regelungen für ökologische Standards muss es GMO-frei sind. Also ist das etwas, worauf Sie sich verlassen können.

Aber etwas allgemeiner denke ich, jeder dem an diesem Thema etwas liegt, sollte unbedingt das öffentliche Bewusstsein fördern und auf seine Politiker Druck ausüben, damit wir eine Kennzeichnungspflicht bekommen. Das gehört auch zu dem, wofür sich das Center for Food Safety eingesetzt hat, seit Anfang an ist es eines unserer Ziele, dass die Öffentlichkeit dieses fundamentale Recht hat zu entscheiden, womit man sich selbst und seine Familie ernährt. Und wir sollten eine Kennzeichnung haben und dass wir sie nicht haben, ist ein Fehler. Diese Entscheidung ist wieder eine politische. Es ist eine, welche die Obama-Regierung ändern könnte, wenn der politische Wille da wäre und wenn die Leute laut genug wären. Und wie ich sagte, werden diese Lebensmittel fast überall auf der Welt gekennzeichnet. Und aus diesen Gründen sollten sich die Menschen einmischen, aktiv werden, denn die Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel ist eine lebenswichtige Notwendigkeit.

Autor und Copyright: Earthjustice 2011

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network, Juli 2011

Wir danken Earthjustice, das Transkript eines Podcasts übersetzen zu dürfen. Der Originaltext kann hier nachgelesen und auch angehört werden.

Earthjustice wurde 1971 vom Sierra Club als eigenständige Organisation gegründet und hieß anfänglich Sierra Club Legal Defense Fund. 1997 wurde der Name geändert, um zum Ausdruck zu bringen, dass dieses ‚Anwaltsbüro für Umweltbelange‘ auch andere Organisationen zur Verfügung steht. Es hat sich z.B. für die Rechte der Bewohner von Mossville eingesetzt und arbeitet dort mit MEAN (Mossville Environmental Action Now) zusammen.

Der Sierra Club ist die größte Umweltorganisation der USA und seit 1892 aktiv. Sie wurde von John Muir (1838-1914) gegründet, der als amerikanische Ikone für Naturverbundenheit und Umweltbewahrung gilt.

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Dienstanweisung soll Gesundheit der Mitarbeiter verbessern

Arbeitgeber verlangt: Kein Parfüm, keine Kekse, keine Limonade, keine Pommes…

Die Mitarbeiter der Gesundheitsbehörde in New York müssen sich grundlegend umstellen. Die neue Dienstanweisung mit dem Titel „Life in the Cubicle Village“ verlangt drastische Änderungen in vielen Bereichen des Arbeitsplatzes. Die Mitarbeiter werden angehalten, keine duftenden Körperpflegemittel oder Parfüm zu benutzen und ihre Essgewohnheiten auf dem Arbeitsplatz umzustellen. Die New Yorker Gesundheitsbehörde will mit gutem Bespiel vorangehen, um den Bewohnern der Millionenstadt tatsächlich ein Vorbild zu sein. Das Essen von Keksen ist mit Inkrafttreten der neuen Dienstanweisung genauso Vergangenheit, wie der Verzehr von frittierten Nahrungsmitteln. Nicht allen Angestellten gefällt das, sinnvoll ist es dennoch, wenn man die Vorbildfunktion der Behörde ernstnimmt.

Behörde stellt Gesundheit vor persönliche Interessen

Das New Yorker Department of Health hat in der Vergangenheit manches Gesetz zur Verbesserung der Gesundheit der Bewohner der Weltstadt durchgesetzt, das Aufsehen erregte. Generelle Rauchverbote an den Stränden des Stadtbezirks waren genauso erstmalig, wie das Verbot von gehärteten Fritierfetten in den Fast Food Restaurants der Stadt.

Mit der neuen Leitlinie verdeutlicht die Gesundheitsbehörde, dass man Verbote, die der Verbesserung der Gesundheit der Bevölkerung dienen, auch für sich selbst ernstnimmt und umsetzt. Nicht alle Mitarbeiter sind glücklich über die Änderungen in der Dienstanweisung, manche empfinden sie als unerträgliche Schikane, auch weil bei Nichteinhaltung eine Geldstrafe droht. Andere hingegen sind froh darüber und haben erkannt, dass die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Angestellten sich verbessern werden durch die Neuerungen.

Arbeitgeber verlangt: Duftstoffe und Parfüm weglassen

„Gerüche verbreiten sich genauso leicht wie Geräusche innerhalb der Wände von „Cubicle“, lässt die New Yorker Gesundheitsbehörde ihre Angestellten wissen und erläutert die Notwendigkeit, auf Duftstoffe, Parfüm etc. zu verzichten, da einige Personen sehr empfindlich auf die Gerüche von Parfüm, Cologne und anderen parfümierten Produkten reagieren. Man bittet deshalb bei guter Körperhygiene, auf Produkte mit wahrnehmbarem Geruch zu verzichten.

Keine Desinfektions- und Reinigungsmittel oder Raumdüfte mitbringen

Weil manche handelsüblichen Reinigungs- und Desinfektionsmittel gesundheits- schädliche Chemikalien enthalten, verlangt die Gesundheitsbehörde, dass Angestellte solche Produkte zu Hause lassen und nicht mit auf den Arbeitsplatz bringen. Wenn ein Mitarbeiter ein Reinigungsmittel benötigt, kann er sich an den Reinigungsservice wenden, der Produkte bereithält, die den Sicherheitsstandards Genüge tragen. „Lufterfrischer“ oder Raumsprays sind wegen ihrer Inhaltsstoffe, die der Gesundheit schaden können, auf dem Arbeitsplatz in Cubicle Village ebenfalls verboten.

Gesunde Ernährung statt süß und fettig

Pommes bei Meetings, Veranstaltungen der Behörde oder bei der Geburtstagsfeier eines Mitarbeiters? Ein „No Go“ beim New Yorker Department of Health. Frittiertes ist nicht erlaubt, und wenn es Kuchen gibt, sind keine Kekse gestattet. Stattdessen sollen Vollkorn Kräcker gereicht werden. Das bevorzugte Getränk soll gefiltertes Wasser sein, weil es gesünder ist und um Müll zu vermeiden. Wenn ein Angestellter seinen Kollegen trotzdem etwas anderes anbieten möchte, darf das Getränk 25 Kalorien pro großes Glas nicht überschreiten. Gefiltertes Wasser muss dennoch auf dem Tisch stehen. Durch diese Vorschrift soll Gesundheit und Umwelt geschont werden.

Behörde will sich an das halten, was sie selbst „predigt“

Die vollfarbige Broschüre mit neuen Dienstanweisungen der New Yorker Gesundheitsbehörde mag überspannt auf manchen wirken. Andererseits verlangt die Behörde eigentlich nicht mehr als das, was sie der Bevölkerung „predigt“, um die Gesundheit der Menschen in New York zu verbessern. Man möchte erreichen, dass Übergewicht, Herzkrankheiten durch fettes und zu salziges Essen, Allergien, Asthma und andere Erkrankungen, die in der Bevölkerung häufig anzutreffen sind und durch ungesunde Lebensweise verursacht oder verstärkt werden, mittelfristig gesehen, weitgehend der Vergangenheit angehören.

New Yorkern zu „predigen“, auf zu salziges, fettiges Fast Food, Alkohol, Zigaretten und übersüße Donuts zu verzichten, aber selbst zu konsumieren? Oder Limonaden an Schulen zu verbieten, aber auf Mitarbeiterfesten und in den Kantinen welche anzubieten? Stimmt schon, eine Vorbildfunktion hätte das in der Tat nicht.

Nach zwei, drei Jahren wird das Department of Health belegen können, dass die neuen Dienstanweisungen tatsächlich keine willkürliche Schikane sind, sondern Maßnahmen sind, die der Gesundheit dienen. Es ist durchaus zu erwarten, dass eine Auswertung der Fehlzeiten der rund 3000 Mitarbeiter, eine Analyse des Ausscheidens aus dem Beruf wegen Krankheit und Todesfälle verursacht durch degenerative Erkrankungen, eine positive Bilanz aufweisen werden. Mit solchen Zahlen könnte die Gesundheitsbehörde den New Yorkern schwarz auf weiß beweisen, dass gesunde Lebensführung, gute Ernährung und Verzicht auf chemiegeladene Produkte sich positiv auswirken.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 20. Juni 2011

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Tipps für Menschen mit MCS und für Gesundheitsbewusste

Umweltkontrolle, das Erfolgsgeheimnis

Als Eva Caballé immer kränker wurde und ihr Lebensraum bis auf die eigenen vier Wände zusammenschrumpfte, wurde ihr rasch bewusst, dass ohne grundlegende Umstellung aller Lebensgewohnheiten und des persönlichen Umfeldes keine gesundheitliche Stabilisierung zu erzielen ist. Eva leidet unter Chemikaliensensitivität (MCS). Verursacht wurde diese „Allergie auf fast alles“ durch Raumbeduftung, die an ihrem Arbeitsplatz in extremer Form eingesetzt wurde. Die junge Spanierin informierte sich über Internet und begann einige Zeit später damit, auf einer Webseite anderen Erkrankten Informationen zur Verfügung zu stellen. In Spanien ist das Wissen über MCS noch wesentlich geringer verbreitet als in Deutschland und deshalb erklärt sie auf ihrem „No Fun Blog“ Schritt für Schritt, wie man sein Umfeld so gestaltet, damit eine Stabilisierung eintreten kann. Eva’s Blog ist mittlerweile sehr gut frequentiert. Viele der Besucher haben weder MCS, noch sind sie krank, aber sie wollen es auch nicht werden und informieren sich deshalb auf No Fun, wie man sein Leben und sein Umfeld gesünder gestaltet, um gesund zu bleiben.

Umwelt-/Umgebungskontrolle: grundlegende Richtlinien und Ratschläge

Eva Caballé: In letzter Zeit gibt es einen Anstieg von neuen Fällen von Multiple Chemical Sensitivity (MCS). Viele Fälle gehen auf Personen zurück, die bereits vorher auf Fibromyalgie und / oder Chronisches Erschöpfungssyndrom positiv getestet wurden. Es gibt zwei Wege, MCS zu entwickeln: Zum einen durch massive punktuelle Vergiftung oder zum anderen durch Ansammlung der Gifte über Jahre, wie es bei mir der Fall gewesen ist, sowie die Möglichkeit, dass die am Chronischen Erschöpfungssyndrom (CFS) und/oder Fibromyalgie (FMS) Erkrankten auch letztendlich MCS bekommen.

Daher denke ich, dass es sehr wichtig ist, dass Menschen, die „nur“ an FMS oder CFS leiden, oder mehr noch, die die an einer Hypersensibilität gegen gewisse chemische Produkte leiden, angemessene Maßnahmen der „Umweltkontrolle“ einleiten, um das Erkranken an MCS zu verhindern. MCS ist die zerstörerischste der drei Krankheiten, weil sie dich zu einer brutalen Abgrenzung von der Außenwelt zwingt.

Die Umweltkontrolle basiert darauf, dem sich Aussetzen von Giften und generell chemischen Substanzen aufs Höchste zu vermeiden. Es ist eine Art, auf unsere Gesundheit zu achten, ideal für Personen, die ein gesünderes Leben, das frei von Giftstoffen ist, führen möchten. Darüber hinaus ist die Umweltkontrolle nicht nur für euch alleine gut, sondern auch für die gesamte Familie, und in weiterentwickelten Ländern, wo es „Umweltmedizin“ gibt, wird es besonders für Personen mit Allergien und/oder Asthma, mit exzellenten Ergebnissen, empfohlen.

Im Weiteren biete ich euch einige allgemeine Richtlinien und Ratschläge, mit Informationen, die ich bereits vorher in diesem Blog veröffentlicht habe, an. Dieser Führer ist ebenfalls sehr hilfreich für vor kurzem an MCS erkrankte Menschen, um sich zu orientieren.

NAHRUNG

Biologische Produkte zu sich nehmen. Die Nahrung ist die Basis, und sollte es euch nicht möglich sein, biologisch erzeugte Produkte zu bekommen, müsst ihr die weiterverarbeiteten Nahrungsmittel mit Zusatzstoffen meiden, und die ursprünglichen, natürlichen und saisonalen Produkte erwerben. Sucht ihr nach ökologischer Nahrung mit detaillierter Aufschlüsselung für Allergiker, Unverträglichkeiten oder Zöliakie, dann bietet euch „Pure Nature“ eine weite Auswahl an Nahrungsmitteln sowie eine Spezialabteilung für Produkte u. a. ohne Gluten, Ei, Laktose oder Soja (mit detaillierter Übersicht der Inhaltsstoffe). Ebenso wichtig sind die Küchengeräte, die wir zum Kochen benutzen. Im Blog findet ihr Informationen über ungiftige Küchenutensilien. Schlussendlich kann es wichtig sein, Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder auch Allergien zu erkennen, weil viele von uns weder Gluten noch Laktose vertragen. Zusammenfassend rate ich euch, biologisch gekochte Lebensmittel zu euch zu nehmen, mit Küchengegenständen, die frei von Giften sind, zu kochen und solche Nahrungsmittel, die ihr nicht vertragt, komplett auszuschließen.

GEFILTERTES WASSER

Gefiltertes Wasser aus dem Wasserhahn zum Trinken und Kochen verwenden. Niemals direkt Wasser aus dem Wasserhahn oder aus der Plastikflasche trinken. Das Beste aller Wasserfiltersysteme ist die Aktivkohle (im Blog findet ihr eine Analyse zur umgekehrten Osmose und Destillation. „Ein gesundes Haus“.) Ideal wäre es, einen Aktivkohlewasserfilter am Wasserhahn der Küche anzubringen (um zu kochen, zu trinken und Obst und Gemüse abzuwaschen), der übrigens gleichzeitig einen finanziellen Vorteil im Vergleich zum abgepackten Wasser mit sich bringt. Ich empfehle euch ebenfalls, einen Chlorfilter für die Dusche anzubringen, um den Chlorgehalt zu vermeiden, der sehr giftig und der Grund für viele Hautprobleme ist, wie Dermatitis (Ekzeme), darüber hinaus auch Atemprobleme, wie Allergien und Asthma hervorrufen kann. Im Blog „Ein gesundes Haus“ findet ihr ausführliche Informationen über Chlorfilter, Flaschen aus nicht oxidierendem Metall, um Wasser zu transportieren (anstatt Plastikflaschen zu benutzen) und die effektivsten Wasserfilter, da auch hier nicht alle gleich gut sind.

PERSÖNLICHE HYGIENE

Es handelt sich darum, die handelsüblichen Kosmetika, die giftig sind, zu vermeiden und sie durch Naturprodukte zu ersetzen, wo wir von Seifen und Shampoos über Cremes bis zu Makeup alles finden. Im Blog „Natürliche Kosmetik“ findet ihr alle Information zu diesem Thema. Vor allem rate ich euch von Parfüm, Cologne und „Luft-/Raumerfrischer“ ab (man könnte sie durch aromatische Kräuter ersetzen, wenn man wollte). Beachtet, dass in Kanada, wo die meisten Informationen und das größte Bewusstsein für dieses Thema herrschen, es in vielen Schulen und Krankenhäusern verboten ist, Parfüm und parfümierte Produkte zu verwenden. Als Deodorant empfehle ich euch ein Mineraldeodorant des Alaun und möchte die Frauen dazu ermutigen, ökologische Binden und Tampons zu nutzen, z. B. die von „Natracare“, Mooncup, sofern ihr sie vertragt, oder auch waschbare Binden aus organischer Baumwolle ohne Weißmacher oder Seide, die sich über Jahre halten, gut absorbieren und angenehm zur Haut sind. Im Blog findet ihr Information über ökologische Haarentfernung, Handtücher aus organischer Baumwolle, Präservative und ökologische Öle.

ÖKOLOGISCHE REINIGUNG

Im Blog „Ökologische Reinigung des Heimes und der Wäsche“ (Spanisch) findet ihre ausführlichen Informationen rund ums Saubermachen eures Hauses und zum Wäsche machen mit ökologischen Produkten, die nicht nur eure Gesundheit, sondern auch die Umwelt schonen. Ich empfehle euch eindringlich, ökologische Produkte ohne Duftstoffe zu verwenden, da die gewöhnlichen Produkte mit Düften, selbst die ökologischen, chemische Substanzen freisetzen, die in der Inhaltsstoffliste nicht aufgeführt sind, wie ihr in dieser „Studie der Universität Washington“ nachlesen könnt. Im folgenden Abschnitt [spanischer Link beim Kopieren nicht übernommen] könnt ihr alternative Reinigungsprodukte sehen.

KLEIDUNG

Vermeidet synthetische Kleidung. Benutzt Kleidung aus natürlichen Fasern (Baumwolle, Leinen, Wolle), am besten sind solche aus biologischem Anbau. Wenn möglich sollte es farblose Baumwolle oder solche, die ökologisch eingefärbt wurde sein. Benutzt die Kleidung so lange wie möglich. Je älter ein Kleidungsstück ist, desto weniger Giftstoffe enthält es. Es ist wichtig, dass unsere Heimtextilien so wenig Gifte wie möglich hat, insbesondere die Bettwäsche. Mehr Information über ökologische Kleidung, Schuhwerk und Haustextilien findet ihr im Blog.

HEIMAUSSTATTUNG

Solltet ihr die Möbel oder Matratzen austauschen, empfehle ich euch ökologische Materialien, die nicht chemisch behandelt wurden. Müsst ihr Malerarbeiten durchführen, benutzt ökologische Farbe, die nicht VOC (fliegende organische Verbindungen) freisetzen, sie sind auch nicht teurer und das Ergebnis ist das gleiche, im Vergleich zu konventioneller Farbe. Nicht alle ökologischen Farben sind gleich gut und mehr Information findet ihr im Blog „ein gesundes Haus“.

Luftreiniger

Es ist ideal, einen Luftreiniger im Haus zu haben, um die Gifte aus der Luft, die wir einatmen, zu reinigen, besonders wenn wir Allergien oder Asthma haben. Obwohl es sich versteht, dass dies weit komplizierter ist, durch den hohen Anschaffungspreis, gibt es doch Luftreiniger für bis zu 20 m², die effizient und ökonomisch und zudem leise sind (mehr Information über Luftreiniger im Blog). Im Blog findet ihr Information über geruchsneutralisierende Produkte und Luftentfeuchter, um die Luft sauber und mit dem optimalen Grad an Luftfeuchtigkeit zu halten.

ELEKTROMAGNETISCHE VERSCHMUTZUNG

Es ist ebenfalls wichtig, die elektromagnetische Strahlung unseres Umfeld so gering wie möglich zu halten. Dafür gibt es eine weite Angebotspalette auf dem Markt, die ihr im Blog unter „Ratschläge und Produkte, um unsere Strahlenexposition durch elektromagnetische Felder zu verringern“ (Spanisch) findet. Zunächst gilt es jedoch, die einfachen Ratschläge des Blogs diesbezüglich zu beherzigen.

ATEMSCHUTZMASKE

Obwohl es euch nicht als notwendig erscheint, da ihr nicht an MCS erkrankt seid, empfehle ich euch trotzdem eine Maske mit Aktivkohlefilter zu kaufen und diese für hohe chemische Belastungen oder Notfälle aufzubewahren. Die Atemschutzmaske „9926“ der Marke „3M“ oder das wesentlich preiswertere gleichwertige Modell können euch nützlich sein. Eine weitere Möglichkeit, die weniger Widerstandsfähigkeitsprobleme besitzt, ist eine Atemschutzmaske aus Baumwolle mit Aktivkohlefilter, mit Nachfülloption, sobald er aufgebraucht sein sollte (ca. alle 1 – 6 Monate, je nach Gebrauch).

MEDIKAMENTE

Zum Schluss empfehle ich euch, dass ihr zur Behandlung von CSF und FM beobachtet, wie gut ihr die Medikamente vertragt, da uns oft genug Medikamente noch weiter vergiften. Zieht natürlichere Möglichkeiten in Erwägung, immer wenn es machbar scheint. Manche unserer Symptome gehen einher mit den Nebenwirkungen der Medikamente oder mit Vitamin-/Mineralienmangel, die einige Spezialisten übersehen. Mehr Information über Ergänzungsstoffe und wo man sie bekommt finden sich in „Nahrungsergänzungsmittel: Aminosäuren (Proteine), grundlegende Fettsäuren, natürliche Enzyme, Mineralien und Vitamine“.

Ich verstehe, dass nicht die gesamte Welt diese ganzen Veränderungen machen kann, weil einige mit hohen finanziellen Ausgaben verbunden sind. Das Wichtige ist jedoch, dass sich die Mentalität ändert und zu wissen, was uns schädigt, da es uns allen zum Beispiel möglich ist, auf Parfüms und Lufterfrischer zu verzichten, und unsere Häuser mit Wasser, Essig, Zitronen und Natron zu reinigen. Darüber hinaus helfen diese Maßnahmen vielen an CFS und FM Erkrankten ihren Zustand zu verbessern, weil Migräne und die Schmerzen verringert werden, und die Umweltkontrolle sich als effektiver erweist, als so manche traditionelle Medizin. Gleichzeitig ist so eine Lebensweise sehr vorteilhaft für Allergiker und Asthmatiker, da die asthmatischen Anfälle nachlassen.

Ich ermutige euch, dass ihr eure Symptome genau beobachtet und kritisch mit dem umgeht, was euch die Ärzte sagen, weil niemand besser seinen Körper und dessen Reaktionen kennt, als ihr selbst, und wenn ihr merkt, dass euch Parfüms oder Weichspüler für die Wäsche stören, ist dies ein Alarmzeichen, das euch euer Körper gibt, dem ihr Rechnung tragen müsst. Als Betroffene, die unter MCS leiden, denke ich, dass es wichtig ist, diese Nachricht zu verbreiten und eure Umgebung darüber aufzuklären, um weiteren Menschen ein Leben hinter einer Maske zu ersparen.

Im Video (aufgenommen für die Sendung „Terra Verde“ (grüne Erde) des Fernsehkanals „La 2“ vom 27.3.2010 – den Giftstoffen im Heim gewidmet) könnt ihr die Veränderungen, die wir in unserem Haus vorgenommen haben, um uns an die MCS anzupassen und die Gifte in unserem Heim zu vermeiden.

http://www.youtube.com/watch?v=KvJ7AfQA6wg&feature=player_embedded

Autor: Eva Caballé, No Fun Blog, CONTROL AMBIENTAL: PAUTAS BÁSICAS Y CONSEJOS, Nov. 2010

Übersetzung: Anita R. für CSN

Vielen Dank an Clarissa für das Ermöglichen dieser Übersetzung!

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Rettet den deutschen Salat!

Rettet den deutschen Salat vor dem Unterpflügen!

Das tut doch weh, den Salat unterzupflügen.

Warum schickt denn das RKI nicht mal ein paar Fernsehköche ins Rennen?

Salat muss nicht als Rohkost auf den Tisch kommen.

Salat garantiert keimfrei nach einem Rezept, das meiner Großmutter diente, der Salatschwemme aus dem eigenen Garten Herr zu werden:

Geschmorter Salat

  • 6 feste, 15cm große Salatköpfe
  • 7 l Wasser
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • 10 Speckscheiben, 1/2 cm dick geschnitten
  • 2 EL Butter
  • 1/2 Tasse in dünne Scheiben geschnittene Zwiebeln
  • 1/2 Tasse in dünne Scheiben geschnittene Karotten
  • 1 Tasse Gemüsebrühe, Fleischbrühe oder Hühnerbrühe
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 EL weiche Butter
  • 2 EL feingeschnittene frische Petersilie

Zubereitung:

Die äußeren Salatblätter entfernen, die Blätter vorsichtig auseinander breiten und gründlich in kaltem Wasser spülen.

6-7 Liter Wasser mit 3 EL Salz aufkochen, die Salatköpfe hineingeben und 5 Minuten blanchieren.

Die blanchierten Köpfe herausheben und 2 Minuten in kaltem Wasser abkühlen.

Danach jeden Kopf leicht ausdrücken und der Länge nach aufschneiden.

Die Salatkopfhälften mit Salz und Pfeffer würzen. Den Backofen auf 160°C heizen.

In einer Kasserolle Butter schmelzen, Zwiebeln und Karotten darin andünsten, Brühe und Lorbeer, Petersilie zugeben und 5 Minuten weiter dünsten.. Die Salathälften auf das Gemüse legen und mit Speck abdecken. Die Kasserolle auf dem Herd erhitzen und 80-90 Minuten im unteren Drittel des Herdes bei 160°C schmoren lassen.

Die Schmorflüssigkeit kann nach Belieben vor dem Servieren noch reduziert werden und/oder mit Butter angereichert werden.

Schmeckt ausgezeichnet zu Baguette.

Und jetzt der Phantasie freien Lauf lassen. Was könnte man noch alles machen mit blanchiertem Salat?

Brainstorming

  • mit Knoblauch und Tomatenwürfel schmoren
  • mit Weißwein und Kräutern schmoren
  • mit Sahne oder Crème fraîche schmoren
  • mit Käse überbacken

Und übrigens:

Auch die Gurke ist ein wunderbares Schmorgemüse. Fast noch leckerer als frisch.

Noch ein leckeres Rezept, das auch für Veganer geeignet ist:

Mousse aus Salat

Blanchierte Salatköpfe sanft ausdrücken, im Mixer kurz pürieren.

3 Schalotten in Olivenöl andünsten.

Mit 400 Gramm Seidentofu, Salz und Gewürzen nach Verträglichkeit schmoren.

Mit Zitronensaft abschmecken.

Das Salatpüree unterheben und unter Rühren einkochen.

Brotscheiben würfeln, kurz in Öl anbraten.

Mousse mit den Croutons bestreuen.

Autor: Juliane für CSN – Chemical Sensitivity Network, 28.05.2011

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Salatgurken aus Spanien Ursache für EHEC

Wissenschaftler haben Typ des EHEC Erregers gefunden, EU- Kommission ruft Alarmstufe 1 aus

Endlich hatten unermüdlich arbeitende Wissenschaftler Erfolg, sie haben eine Ursachenquelle für die derzeit in Deutschland grassierende, durch einen EHEC-Erreger verursachte Krankheitswelle gefunden. Der EHEC-Keim, der eine blutige Durchfall- erkrankung verursacht und aus Rinderkot stammt, wurde durch das Hamburger Institut für Hygiene und Umwelt an drei Salatgurken aus Spanien festgestellt. Als Konsequenz werden spanische Salatgurken aus dem Verkauf genommen und Verbraucher sollen vollständig auf den Verzehr verzichten. Forscher der Uni-Klinik Münster teilten mit, dass sie den genauen Erregertyp gefunden haben, es handelt sich um „einen Vertreter des Typs „HUSEC 41″ des Sequenztyps ST678“. Die EU Kommission ist dabei, europaweit Alarmstufe 1 wegen der EHEC–Epidemie in Deutschland auszurufen.

EHEC bedingte Duurchfallerkrankung forderte bislang 4 Todesopfer

Laut RKI Chef Reinhard Burger erlebt Deutschland gerade den stärksten je registrierten EHEC (enterohämorrhagischen Escherichia coli) Ausbruch. Die blutige Durchfallerkrankung hat bislang mindestens vier Todesopfer gefordert. Der Körper setzt ein Toxin frei, durch das rote Blutkörperchen abgebaut werden. Zahlreiche EHEC Patienten haben Nierenschäden davongetragen. Bislang berichten 15 von 16 Bundesländern von EHEC Opfern, einzige Ausnahme bildet bislang Rheinland-Pfalz.

Wissenschaftler suchen pausenlos

Experten suchten seit Tagen auf Hochtouren nach dem Ursprung und dem genauen Typ des EHEC Erregers. Die heißeste Spur führte zuerst nach Norddeutschland. Tomaten, Gurken, Blattsalat standen unter dringendem Tatverdacht. Das RKI warnte vor dem Verzehr dieser Gemüsesorten, wenn sie aus Norddeutschland stammen. Dort bangten die Gemüsehändler sofort um ihre Existenz wegen des sich abzeichnenden Umsatzeinbruchs. Jetzt hat das Hamburger Hygieneinstitut das Bakterium an vier Salatgurken festgestellt. Drei davon stammen nicht aus Norddeutschland, sondern zweifelsfrei aus Spanien. Bei einer der EHEC – kontaminierten Gurke ist die Herkunft noch ungewiss.

Fast zur gleichen Zeit wie die Hamburger Forscher, konnten auch Wissenschaftler aus Münster Erfolg vermelden. Sie stellten am späten Abend des 25. Mai fest, dass es sich bei dem EHEC Erreger um einen Vertreter des Typs „HUSEC 41″ des Sequenztyps ST678“ handelt. Bisher hatte dieser EHEC-Erreger weltweit noch keine dokumentierten Erkrankungsausbrüche verursacht. Das Problematische an diesem speziellen, äußerst resistenten EHEC-Erregertyp ist, dass er nicht auf Penicillin anspricht.

RKI warnt weiterhin vor Tomaten, Gurken und Blattsalaten aus Norddeutschland

Das RKI hatte basierend auf erste Ergebnisse zuerst drei mögliche Urheber eingrenzen können und warnte vorsorglich davor, Tomaten, Gurken und Blattsalate zu essen. Sie könnten mit EHEC – Keimen belastet sein, was laut Institut insbesondere dann gefährlich wird, wenn das Gemüse roh verzehrt wird.

Auf die heiße Spur, was die Darmerkrankung auslöst, kamen Wissenschaftler durch regelrechte Detektivarbeit. Mittels Fragebogen ermittelten sie, was die Erkrankten zuvor gegessen hatten und wurden dann immer gewisser, dass Tomaten, Gurken und Blattsalate die mögliche Ursachenquelle darstellen könnten. Trotz dass man jetzt bei spanischen Salatgurken fündig wurde, suchen Wissenschaftler aus ganz Deutschland unermüdlich weiter nach Quellen der EHEC- Keime, die immer mehr Opfer fordern.

Das Bundesministerium für Verbrauchersicherheit, das RKI und das BfR halten die Warnung, keine Gurken, Tomaten oder Blattsalate aus Norddeutschland zu essen, trotz heftiger Kritik weiterhin für gerechtfertigt, weil dies die vorerst beste Möglichkeit darstellt, das Risiko für weitere Erkrankungsfälle einzudämmen. Trotz, dass nun herausgefunden wurde, dass der Erreger von Salatgurken aus Spanien stammt, warnen sie weiterhin vor dem Verzehr, weil die meisten Erkrankungsfälle bisher in Norddeutschland auftraten.

Labors kommen kaum nach mit Untersuchen

Die Untersuchungen in den Labors werden auch noch länger andauern, denn selbst jetzt, wo kontaminierte Salatgurken aus Spanien gefunden wurden, muss weitergesucht werden. Erzeuger, Lieferketten, alles muss genauestens zurückverfolgt werden, um sicher zu sein, was genau die bislang größte EHEC -Erkrankungswelle in Deutschland ausgelöst hat und wo der Ursprungsort ist.

EHEC – Epidemie: Ärzte bangen um Überleben von Patienten, Gemüsehändler um ihre Existenz

Für Gemüseanbauer und Gemüsehändler aus Norddeutschland sind die derzeitige Situation und die Warnungen der Bundesbehörden dramatisch. Sie halten die Warnungen größtenteils für überzogen und bangen um ihre Existenzen. RKI Mitarbeiter können darauf keine Rücksicht nehmen, denn es geht um Menschenleben und ernsthafte Gesundheitsschäden, wie u.a. bleibende Nierenschäden, die Opfer der EHEC-Epidemie davontragen.

Die Warnung vor dem Gemüse wurde von den Bundesbehörden nicht unüberlegt ausgesprochen. Mehrere Wissenschaftlerteams und die Behörden arbeiten eng zusammen um die Ursache lückenlos herauszufinden.

Die bislang aussagekräftigste Studie aus Hamburg, wurde zusätzlich unter Einbeziehung einer Kontrollgruppe aufgebaut. Die Wissenschaftler sicherten ihre Daten ab und das RKI sprach seine Warnung erst aus, nachdem die Auskünfte über die Essgewohnheiten der Erkrankten mit den Daten der Kontrollgruppe abgeglichen und ausgewertet waren.

Menschenleben haben Vorrang vor monetären Interessen von Erzeugern

Die EU-Kommission ist dabei wegen der EHEC – Epidemie in Deutschland Alarmstufe 1 auszurufen. Diese Alarmstufe verlangt von allen EU Mitgliedsländern Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Zu diesen sollte im weiteren Verlauf auch das Einleiten eines Umdenkprozesses bei der Agrarindustrie auf diesen neuen Lebensmittelskandal folgen. Hygienisch saubere Erzeugnisse, ohne Schadstoff- und Pestizidrückstände müssen ein mittelfristig forciertes Ziel für die Branche werden, die in der Regel auf schnelles Verstummen der Medien hofft, um weiterzumachen wie bisher.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 26. Mai 2011

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