Archiv der Kategorie ‘Parfum‘

Produktivität am Arbeitsplatz durch Schadstoffe reduziert

Chemische Reinigungsmittel, Parfüms setzen der Gesundheit von Angestellten zu

Chemische Reinigungsmittel und Parfüms können die Produktivität am Arbeitsplatz reduzieren, stand in der Headline eines Artikels, der am 26. September 2012 in einer türkischen Tageszeitung stand. Reaktionen auf solche Substanzen würden die türkische Konjunktur schädigen und man forderte dazu auf, in Büros umweltfreundliche Reinigungsmittel ohne Duftstoffe zu verwenden und Parfümverbote auszusprechen. Prof. Dr. Yonca Tabak, eine Spezialistin für Allergien, wies darauf hin, dass es solche Parfümverbote anderorts bereits gäbe. Seit Jahren haben Behörden und Politiker vor allem in den USA, Kanada und Schweden erkannt, dass Parfüms, Duftstoffe und chemische Reinigungsmittel die Gesundheit vieler Menschen beeinträchtigen.

Verbreitung von Allergien und Asthma nimmt bedenkliche Dimensionen an

Im Artikel, der in einer Tageszeitung von Istanbul erschien, wird insbesondere auf die gesundheitlichen Auswirkungen für Allergiker und Asthmatiker eingegangen. Diese Zivilisationserkrankungen haben eine bedenkliche Dimension angenommen. Die WHO geht von 300 Millionen Asthmatikern aus und schätzt, dass rund 250.000 von ihnen jährlich ihr Leben lassen.

Die Allgemeinheit zahlt, wenn der Arbeitsplatz giftig ist

Allergiemedikamente, Asthmamittel, Krankenhausaufenthalte, Arztbesuche und Ausfallzeiten auf dem Arbeitsplatz kosten die Allgemeinheit viel Geld. Es sind erhebliche Summen, die sich jährlich auftürmen, weil man durch die Verwendung von chemischen Reinigern, Duftstoffen und Parfüms für diese Bevölkerungsgruppen eine regelrecht feindliche Umwelt geschaffen hat. Insbesondere billige chemische Reinigungsmittel, wie sie an Arbeitsplätzen oft zum Einsatz kommen, und Parfüms von Kollegen schränken die Gesundheit der Erkrankten ein. Büroräume und viele Arbeitsplätze sind schlecht belüftet, was dazu führt, dass sich erhebliche Konzentrationen von gesundheitsschädlichen Chemikalien bilden. Die WHO schätzt, dass die europäische Konjunktur durch Krankenhausaufenthalte, Arztbesuche und Ausfallzeiten der Allergiker und Asthmatiker jährlich ein Schaden von rund 25 Milliarden Euro entsteht. In den USA sieht es noch dramatischer aus, dort schätzt man den jährlichen ökonomischen Verlust auf 707 Milliarden Dollar, das ergaben die Recherchen der Tageszeitung.

Parfümverbote sind sinnvoll zum Erhalt der Arbeitsproduktivität

Die türkische Allergiespezialistin warnt Unternehmensleitungen im Interview gegenüber der Zeitung vor der Verwendung chemischer Reinigungsmittel und deren gesundheitlichen Risiken, insbesondere für Asthmatiker und Angestellte, die auf Chemikalien reagieren. Sie regt an, die Angestellten über die Gesundheitsgefahren und Risiken aufzuklären und Parfümverbote anzuregen. Ihnen zu erläutern, welche Vorzüge solche Duftstoffverbote für die Produktivität und Gesundheit aller Angestellten haben.

Ein Recht auf sauber Luft zum Atmen

In den USA und Kanada wurden in den letzten Jahren einige Gerichtsprozesse gewonnen, bei denen Arbeitnehmer geklagt hatten, weil sie gesundheitliche Einschränkungen und Schaden durch die Verwendung chemischer Reinigungsmittel oder durch Parfüms von Kollegen hinnehmen mussten. Saubere Luft zum Atmen gehört zu den Grundrechten eines jeden und es ist nur im eigenen Interesse von Unternehmen, wenn sie ihren Angestellten einen Arbeitsplatz anbieten, an dem ihre Produktivität nicht durch unnötige und vermeidbare Chemikalienexposition eingeschränkt wird.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 26. September 2012

Literartur:

Hürriyet Daily News, Workplace allergens like chemical cleaners and perfumes can hurt productivity, 26. September 2012

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Arbeitsschutz für Allergiker

Behörden setzen Rücksichtnahme auf Duftstoffallergiker durch

Das Benutzen von Parfüms, Bodylotions, Deo’s und anderen Duftstoffen an Arbeitsplätzen hat Dimensionen angenommen, die Behörden tätig werden lässt. Etwas Duft kann eine angenehme Bereicherung sein, wenn zu viel des Guten verwendet wird, werden Duftstoffe zur quälenden Last. Insbesondere in Büros, wo man auf engem Raum zusammen sitzt, kann das Parfüm oder Aftershave des Kollegen sogar zum handfesten Gesundheitsproblem werden. Für Allergiker, Asthmatiker und Chemikaliensensible (MCS) reicht ein wenig Parfüm, um die Arbeitsfähigkeit einzuschränken oder aufs Spiel setzen. Selbst ein kurzer Aufenthalt einer Person, die ein Parfüm oder Pflegeprodukt benutzt hat, das allergieauslösende natürliche Duftstoffe oder Chemikalien enthält, kann die Luft in einem Innenraum für viele Stunden belasten.

Die kanadische Bezirksregierung von Kootenay Boundary hat einer Arbeitsanweisung zur Minimierung von Duftstoffen und Parfüms am Arbeitsplatz höchste Priorität eingeräumt. Am 11. Juli 2012 trat die Leitlinie in Kraft. Seit einiger Zeit kann man nahezu wöchentlich über die Einführung solcher Regulierungen oder über Verbote von Parfüm und Duftstoffen bei Behörden, in Konzernen, auf Veranstaltungen, als auch in Schulen und Universitäten lesen.

Gründe für ein Duftstoffverbot

Die kanadische Bezirksregierung von Kootenay Boundary beschreibt in ihrer Leitlinie mit dem Titel „Scent-Sensitive Environment“ die Gründe für die nun in Kraft tretende Arbeitsanweisung. Man möchte die Gesundheit und das Wohlbefinden aller Mitarbeiter und Besucher durch Minimierung von parfümierten Produkten die Umwelt- und Chemikaliensensitivität auslösen können, sicherstellen. Das Ziel der Leitlinie ist die Reduzierung der Verwendung stark gedufteter Produkte. Die Behörde hat insbesondere folgende problematische Produkte im Visier und bittet darauf zu verzichten, wenn sie parfümiert sind, bzw. auf duftfreie Alternativen auszuweichen:

  • Shampoo, Conditioner
  • Haarsprays
  • Deos
  • Parfüms, Aftershaves
  • Bodylotions, Cremes
  • Potpourri
  • Handseifen
  • Kosmetika
  • Lufterfrischer, Raumsprays
  • Aromatherapie Produkte
  • Duftöle
  • Beduftete Kerzen

Die Behörde ist bestrebt, Reinigungs- und Desinfektionsmittel zu finden, die verträglich sind und verspricht die Verwendung zu beobachten und im Falle von Unverträglichkeiten durch Ersatzprodukte Abhilfe zu schaffen.

Duftfreie Arbeitsplätze werden zur Norm

In USA und Kanada sind Arbeitsplätze, an denen ein „Duftstoff- oder Parfümverbot“ herrscht, keine Seltenheit mehr. Arbeitsplätze, an denen Duftstoffe und Parfüms reglementiert sind, stellen in diesen Ländern laut Dokument der Bezirksregierung von Kootenay Boundary zwischenzeitlich eine gewisse Norm dar. Ähnliche der Gesundheit von Angestellten an Arbeitsplätzen zuträgliche Bestrebungen sind in europäischen Ländern erst selten anzutreffen. Die Leitlinie wurde von der kanadischen Bezirksregierung als Teil eines umfassenden Programms für Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz eingeführt. Mitarbeiter, Leiter von Behörden wie auch Besucher sollen sich daran halten, um die Gesundheit ihrer Mitmenschen zu schützen.

Ist Verzicht auf Duftstoffe wirklich nötig?

Duftstoffe bestehen aus Chemikalien oder aus natürlichen Ölen, die allergene Wirkung haben können. Zusätzlich oxidieren solche ätherische Öle durch Licht-, Luft- und Ozoneinwirkung wodurch Schadstoffe freigesetzt werden. Es ist also keineswegs unbedenklich, wenn nur natürliche Duftöle / Aromaöle verwendet werden, oder bspw. Reinigungsmittel mit Zitrusöl. Beides, chemische und natürliche Duftstoffe belasten die Raumluft und können die Gesundheit einer Person erheblich beeinträchtigen. Folgende Gesundheitsbeschwerden durch beduftete Produkte, Parfüms, etc. werden häufig berichtet und auch in der Leitlinie für Arbeitssicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz angeführt:

  • Kopfschmerzen
  • Schwindel
  • Benebeltes Gefühl im Kopf
  • Übelkeit
  • Erschöpfung
  • Schwäche
  • Müdigkeit
  • Konzentrationsstörungen
  • Depressionen
  • Angst
  • Taubheitsgefühle
  • Atemwegbeschwerden
  • Kurzatmigkeit
  • Hautirritationen
  • Tränende, gereizte Augen
  • Anaphylaxie

Kosten für die Umsetzung eines Duftstoffverbots am Arbeitsplatz

Duftfreie Seife für Seifenspender und Reinigungsmittel ohne Duft kosten nicht mehr als herkömmliche Produkte, wenn man etwas Preisvergleich betreibt. Die Kosten für die Umsetzung eines Duftstoffverbots sind abhängig von der Größe eines Unternehmens oder einer Behörde. Hinweisschilder, Schulungsmaterial und Aufklärungsbroschüren sind die Hauptposten. Wenn nicht viele Mitarbeiter über ein Duftstoffverbot informiert werden müssen, reicht oft eine einfache Dienstanweisung, die außer Mühe und Zeit, sie zu erstellen, keine oder kaum Kosten verursacht.

Rigoroses Verbot oder freiwilliges Verzichten auf Duftstoffe?

Ob an einem Arbeitsplatz ein rigoroses Duftstoffverbot eingeführt werden muss oder ob Aufklärung und die Bitte an Mitarbeiter und Besucher auf duftende Kosmetika zu verzichten, ausreicht, hängt von einigen Faktoren ab:

  • Kooperationswille der Mitarbeiter und Gebäudebesucher
  • Mitarbeiter, die schwere gesundheitliche Reaktionen durch Parfüms und Duftstoffe erleiden
  • Gesundheitsbewusstsein, Einsicht
  • Schrittweises Vorgehen aus Umsetzbarkeitsgründen
  • Zeitlicher Aufwand, Mitarbeiter über das Duftverbot zu informieren (Schulungen)
  • Duftstoffe vom Arbeitsplatz verbannen

Parfüms und Duftstoffe gehören zwar für viele Menschen zum Leben dazu, sie sind jedoch in keinster Weise notwendig. Jeder, der besorgt ist um das Wohlergehen und die Gesundheit seiner Mitmenschen, kann dazu beitragen, dass eine Firma, ein Betrieb oder eine Behörde barrierefreier und ein gesünderer Arbeitsplatz wird.

Unterstützen kann man die Einführung einer solchen Duftstoff-Reglementierung durch:

  • Hinweisschilder an Eingängen, auf Toiletten und in den verschiedenen Arbeitsbereichen
  • Eliminierung von Duftspendern auf Toiletten, statt dessen Einbau einer besseren Lüftung
  • Besonders eingeschränkten Mitarbeitern gestatten, einen Raumluftfilter in ihrem Arbeitsbereich einzusetzen, ihre Pausenzeiten frei wählen zu können, bei Erfordernis eine Aktivkohle-Schutzmaske verwenden zu dürfen
  • Telefon, Intranet, iMessage, Messenger, SMS und andere Möglichkeiten elektronischer Kommunikation nutzen, um Mitarbeiter mit schweren Gesundheitsproblemen vor massiver Duftstoffexposition zu warnen

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 30. Juli 2012

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Chemikalien in Kosmetika können Diabetes-Risiko bei Frauen erhöhen

Weichmacher in Körperpflegemitteln, Medikamenten und Medizinprodukten gefährden die Gesundheit

Kosmetika enthalten häufig eine ganze Anzahl von unterschiedlichen Chemikalien. Zum Teil haben diese Substanzen, die in vielen Bodylotions, Nagellacken, Seifen, Haarsprays, Parfüms, Aftershaves, etc. nachzuweisen sind, weitreichende Auswirkungen auf unseren Hormonhaushalt. Wissenschaftler aus Dallas fanden jüngst einen Zusammenhang zwischen erhöhten Konzentrationen bestimmter Phthalate im Körper und einem erhöhten Risiko für Diabetes bei Frauen. Diese als Weichmacher für Kunststoffe eingesetzte Chemikaliengruppe ist in den Kosmetika oft anzutreffen. Phthalate werden auch in Klebstoffen, Elektronik, Spielzeug und einer Vielzahl von anderen Produkten verwendet.

Phthalate verstärken Risiko, an Diabetes zu erkranken

Wissenschaftler des renommierten Brigham and Women‘s Hospital (BWH) in Dallas untersuchten die gesundheitlichen Auswirkungen von Phthalaten. In der groß angelegten Studie analysierten Forscher unter der Leitung von James Tamarra-Todd, Ph.D. die Urin-Konzentrationen von Phthalaten bei 2.350 Frauen. Die Probanden der in der medizinischen Fachzeitschrift „Environmental Health Perspectives“ veröffentlichten Studie hatten zuvor an einer Befragung zur nationalen Gesundheit der US Bundesbehörde „National Institute of Environmental Health Sciences“ teilgenommen. Die Wissenschaftler fanden heraus, dass Frauen mit höherer Phthalat-Konzentration im Urin häufiger unter Diabetes leiden als solche mit geringerer Weichmacherbelastung.

Diabetes-Risiko bis zu 70% erhöht durch Weichmacher in Kosmetik

Die Wissenschaftler spezifizierten ihre Erkenntnisse, um deutlich zu machen, welche weitreichenden Auswirkungen die unterschiedlichen Phthalate in Kosmetika auf die Gesundheit haben können:

  • Bei den Frauen in der Studie, bei denen die höchsten Werte von Mono-Benzyl Phthalate und Mono-Isobutyl Phthalate nachgewiesen wurden, stellte man ein fast doppelt so hohes Risiko, an Diabetes zu erkranken, fest, als vergleichsweise bei den Frauen mit den niedrigsten Werten dieser Chemikalien im Urin.
  • Frauen mit einer etwas höher als dem Mittelwert liegenden Belastung von Mono-(3-Carboxypropyl) Phthalat im Urin hatten ein um etwa 60 Prozent erhöhtes Risiko für Diabetes.
  • Studienteilnehmerinnen mit mäßig hohen Belastungswerten der Chemikalienkombination Mono-n-Butyl-Phthalat-und Di-2-ethylhexylphthalat hatten etwa ein 70 Prozent erhöhtes Risiko für Diabetes.

Weitere Ursachenforschung notwendig

Einen Unsicherheitsfaktor gibt es jedoch in der Studie. Es steht zwar außer Frage, dass Phthalate mit Diabetes in Zusammenhang stehen und dass die Stichprobe einen repräsentativen Querschnitt für die Bewertung eines Risikofaktors für Diabetes in der weiblichen amerikanischen Bevölkerung darstellt. Doch obwohl die vorliegenden Forschungsergebnisse Rückschlüsse auf das Vorhandensein einer Phthalat-Belastung bei amerikanischen Frauen zulassen, bedarf es weiterer Absicherung der Kausalitätskette. Warum dies so ist, erläutert Studienleiter James Tamarra-Todd, Ph.D. von der Abteilung für Frauenheilkunde am BWH:

„Dies ist ein erster wichtiger Schritt in der Erforschung des Zusammenhangs zwischen Phthalaten und Diabetes“, sagte Dr. James-Todd. „Wir wissen, dass zusätzlich zu den in Körperpflegemittel verwendeten Phthalate in bestimmten Arten von medizinischen Geräten und in Medikamenten zur Behandlung von Diabetes vorhanden sind, das könnte ebenfalls erklären, warum Phthalate bei Frauen mit Diabetes in so hohen Konzentrationen nachweisbar sind. Also insgesamt wird mehr Forschung benötigt.“

Verbraucherschutz

Welche Konsequenzen seitens der Entscheidungsträger in Behörden und bei den Herstellern aus der aktuellen Studie gezogen werden, bleibt abzuwarten und kann dauern. Verbraucher können sich nur bedingt schützen, bis die Weichmacher in Kosmetika, Medizinprodukten und Medikamenten verboten werden.

Zwei der gängig in Kosmetika verwendete Phthalate müssen auf der Verpackung von Kosmetika angegeben werden und können unter den Kürzel DMP und DEP identifiziert werden. Einige andere Phthalate sind in Deutschland durch die Kosmetikverordnung verboten. Welche Chemikalien in nachgemachten Parfüms und anderen Kosmetika aus unsicheren Quellen zu erwarten sind, kann niemand einschätzen, und man ist gut beraten, auf solche unsicheren Produkte zu verzichten.

Bei Medizinprodukten und Medikamenten ist die Situation noch schwieriger. In diesen Bereichen hat man gerade erst begonnen, mögliche Ersatzchemikalien für die gesundheitsschädlichen Phthalate zu finden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 15. Juli 2012

Literatur:

Brigham and Women’s Hospital, Chemicals in personal care products may increase risk of diabetes in women, Environmental Health Perspectives, 13. Juli 2012.

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Rentenversicherung setzt sich für Duftstoffallergiker ein

Schutz für Allergiker und Chemikaliensensible

Einige Angestellte, die bei der amerikanischen Rentenversicherung „Multi Sector Pension Plan“ (MSPP) arbeiten, berichteten ihrem Arbeitgeber, dass sie auf verschiedene chemische oder parfümierte Produkte mit gesundheitlichen Beschwerden reagieren. Die Duftstoffallergiker und Chemikaliensensible unter den Mitarbeitern litten zunehmend unter der allgemein üblichen Verwendung von Parfüms, Bodylotions, Haarspray, Deos durch Kollegen und Publikumsverkehr. Das bewog die Rentenversicherung dazu, ein Duftstoffverbot am Arbeitsplatz einzuführen. MSPP bittet alle Mitarbeiter auf der Internetseite und durch Dienstanweisungen um Kooperation, um der besonderen gesundheitlichen Problematik von Mitarbeitern, die auf Chemikalien und Duftstoffe reagieren, gerecht zu werden und dazu beizutragen diese zu schützen.

Büroräume wurden zur duftstofffreien Zone deklariert

Haarspray, Parfüm, Deo kann bei Duftstoffallergikern oder bei Personen, die chemikaliensensibel sind, Kopfschmerzen, Atemwegbeschwerden und andere Symptome hervorrufen. Deshalb werden alle Angestellten und Besucher aufgefordert, völlig auf Parfüm und parfümierte Pflegeprodukte zu verzichten, wenn sie in die MSPP Büros kommen.

Kanadische Gewerkschaften schützen Geringverdiener

Nicht nur die Solidarität gegenüber Chemikaliensensiblen und Arbeitnehmern mit Duftstoffallergien ist alles andere als alltäglich, MSPP selbst ist eine bemerkenswerte Einrichtung. MSPP wurde von zwei kanadischen Gewerkschaften gegründet. Ihnen war aufgefallen, dass in manchen Berufsbereichen Geringverdiener nur freiwillig ganz gering versichert waren oder gar nicht abgesichert und somit keine Rente erhielten. MSPP sorgt dafür, dass diese Geringverdiener, die meistens Frauen aus einkommensschwachen Schichten sind, über die Arbeitgeber abgesichert werden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 4. Juni 2012

Literatur: MSSP, Scent free Policy, 2012

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NO HANDSHAKE PLEASE! – Eine Begegnung der ganz besonderen Art!

Aus dem Alltag mit MCS

Wir sind es gewohnt, jemandem die Hand zu geben, wenn wir ihn begrüssen. Das ist einfach normal! Oft ist das für mich als MCS-Betroffene aber mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Denn wenn der- oder diejenige sich grade frisch parfümiert hat und die Spuren des Parfüms noch auf den Händen kleben oder vielleicht eine Handcreme, dann habe ich das nach der Begrüssung auf meiner Hand, und weil all diese Produkte heute so konzipiert sind, dass der Duft möglichst lange auf der Haut haften bleibt, bekomme ich diesen nur noch schwer weg. Und das wird dann für mich zum ernsthaften Problem, denn MCS-Betroffene reagieren auf geringste Spuren von Chemikalien mit schweren körperlichen Symptomen!

Wenn ich also einer Person begegne, deren künstliche Duftstoffe ich schon von weitem rieche, dann muss ich diese Form der Begrüssung vermeiden, weil das für meine Gesundheit gefährlich werden könnte. Natürlich muss ich dann immer erklären, warum das so ist und oft stösst es auf wenig Verständnis.

Heute aber war alles anders! Ich hatte ein Treffen mit einer Person, die mir einwenig Arbeit anbieten wollte. Es war sozusagen ein Bewerbungsgespräch. Wie immer mache ich mir bei solchen Terminen meine Gedanken. Was erwartet mich? Stosse ich auf Verständnis, wenn ich die Sache mit den Duftstoffen erkläre?

Nun denn, da mir nicht grad eine riesige Parfümwolke entgegenkam, zeigte ich mich mutig und streckte wie üblich meine Hand zur Begrüssung aus. Die Hand meines Gegenübers aber kam mir nicht entgegen! Ich muss sehr verdutzt drein geschaut haben, denn der Herr entschuldigte sich mehrmals und hat mich dann sehr höflich und fast verlegen darauf aufmerksam gemacht, dass er Jude sei und es ihm seine Religion nicht erlaube, mir die Hand zu geben.

WOW, was für ein Hammer!!! Eigentlich bin ich die, die sich ständig erklären muss!!!

Obwohl ich an seinem Äusseren leicht feststellen konnte, dass er Jude ist, so kannte ich doch diese Verhaltensregel nicht und als er mir erklärte, warum das so sei, da sagte ich ihm, wie sehr mir das doch entgegen käme und wie erleichtert ich wäre! Für einmal musste nicht ICH MICH erklären, sondern hat sich mein Gegenüber erklärt und damit wurde mir doch tatsächlich für dieses eine Mal was abgenommen! Er hat sich dann für meine Sache interessiert und wir kamen darauf zu reden, wie sehr doch jeder von uns auf das Verständnis des anderen angewiesen sei, denn er hätte eben auch schon erleben müssen, dass sein Verhalten oft auf Unverständnis stösst.

Schlussendlich war dann aber er erleichtert, dass ich erleichtert war. :-)

Und das sind die kostbaren Erlebnisse in meinem Alltag mit MCS. In solchen Momenten habe ich das Gefühl, im Anderssein nicht allein zu sein.

Autor: Astrid Falk-Schober für CSN – Chemical Sensitivity Network, 9. Mai 2012

Bücher von Astrid Falk-Schober:

„Ich kann dich nicht riechen“ – Die Schattenseite der Duftstoffe (März 2008)
„Und bin nie wirklich angekommen“ (Kurzgeschichten, Aphorismen, Gedichte, 2003)
„Ist dieses Blatt nicht unsere Welt?“ (Bilder und Sinnsprüche, 1997)

Bei Interesse Mail an astrid.falk @ gmx.ch

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Erwerbungsunfähigkeit durch Duftstoffe

Die neuen Gefahren am Arbeitsplatz

Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt, haben die Betroffenen schnell ein großes Problem. Das musste auch, wie man in der Märzausgabe von Ökotest nachlesen kann, der Münchener Altenpfleger Peter Häusler schmerzvoll erfahren. Seine Leidensgeschichte beginnt Anfang der neunziger Jahre mit einer Operationswunde, die mit einer duftstoffhaltigen Salbe gepflegt wurde.

Peter Häusler reagierte auf den natürlichen Duftstoff Perubalsam, der in vielen Kosmetikprodukten verarbeitet wird. Nun gut, denkt man, eine Kontaktallergie, den Duftstoff kann man meiden.

Bei Häusler aber verstärkten sich seine gesundheitlichen Beschwerden. Er reagierte bei seiner Tätigkeit im Heim mit Niesanfällen, Augenbrennen juckenden Ausschlägen. Der Dermatologe stellt ein Jahrzehnt später eine lange Liste weiterer Stoffe fest, auf die Peter Häusler mittlerweile auch allergisch ist. Unter anderem auch Konservierungsstoffe und PTBP-Formaldehydharz, einem Stoff, der in Klebern und Farben vorkommt. 2002 erleidet Peter Häusler einen Zusammenbruch, als er an einem frisch gereinigten Stationsbad vorbeigeht. Eine Kollegin schleppt Peter Häusler an die frische Luft. Und jetzt geht’s erst richtig los. Der Arbeitgeber legt Häusler nahe, Erwerbsunfähigkeitsrente zu beantragen. Die Berufsgenossenschaft sieht das anderes. Peter Häusler wird erst mal auf Allergieseminare geschickt.

Die Empfehlungen an den Arbeitgeber, duftstofffreie Reinigungs- und Desinfektionsmittel einzusetzen, werden an seiner Arbeitsstelle jedoch ignoriert. Peter Häusler muss sich jetzt drauf verlassen, dass die Hauswirtschaftsleitung den Großputz auf Tage verlegt, an denen er frei hat. 2004 dann erleidet der Altenpfleger einen schweren Allergieanfall, direkt nach einem Reinigungseinsatz der Hauswirtschaft an seinem Arbeitsplatz. Häusler wird in die Abteilung für Arbeits- und Umweltmedizin an der Uniklinik München eingewiesen.

Erst nach einem Schreiben der LUM lenken die verantwortlichen Mitarbeiter am Arbeitsplatz ein, um die drohende Berufskrankheit abzuwenden.

Peter Häusler ist seit 2008 in Altersrente. Aber mit Duftstoffen hat er noch immer Probleme. Die Kaufhäuser zum Beispiel machen dem aktiven Bergsteiger Probleme. Dort kommen Duftstoffe zum Einsatz, um Kunden zu locken. Deshalb hat er in der Vorweihnachtszeit einen Leserbrief an eine Münchener Boulevardzeitung geschrieben.

Peter Häusler hatte noch Glück im Unglück. Immerhin konnte er dank der Unterstützung der Uniklinik noch bis zur Rente arbeiten. Nicht wenige Menschen entwickeln durch dauerhafte Belastung mit Duftstoffen, Chemikalien und/oder Schimmel eine Chemikaliensensitivität, die zur Berufsunfähigkeit führen kann, mithin auch das gesamte Leben einschränken kann. Chemikaliensensitive Patienten leiden ebenso wie Peter Häusler an der Beduftung in öffentlichen Räumen. Ein körperbehinderter Mensch kann über barrierefreie Eingänge öffentliche Räume betreten.

Was aber, wenn der Duft zur Krankheit führt. Für Menschen, die auf Duftstoffe reagieren, gibt es bis heute noch keine barrierefreien, sprich duftfreien Zonen. Überall sind Menschen mit Duftstoffen konfrontiert. Bei einer Studie der Fachhochschule Wiesbaden über die Belastung von Schulräumen mit Allergenen fand man sage und schreibe 113 Substanzen. Quelle dieser Allergene waren vor allem Kosmetika und Putzmittel.

Duftstoffe können über die Atmung in den Organismus gelangen und sich über die Blutbahn im gesamten Körper verteilen. Bei bestimmten Duftstoffen ist – wegen ihrer chemischen Struktur – auch von einer Resorption über die Haut auszugehen. Werden Duftstoffe über die Riechsinneszellen resorbiert, so ist es wahrscheinlich, dass sie wegen der physiologischen Besonderheiten der Geruchsbahn (Reizweiterleitungssystem des Geruchsinns) über die Nervenfaserbündel direkt als Substanz in den Bulbus olfactorius (einen Teil des Gehirns) gelangen” heißt es in einem Schreiben des UBA. Deshalb kann man auch in der Empfehlung des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2006 lesen:

“Aus Gründen der Vorsorge empfiehlt das UBA, Duftstoffe in öffentlichen Gebäuden …nicht einzusetzen.”

Nur leider setzt die Gesetzgebung die Erkenntnisse des Umweltbundesamtes nicht in die Tat um, obwohl es höchste Zeit wäre. Immerhin haben schwedische Wissenschaftler 2008 festgestellt, dass über 15 Prozent der Jugendlichen in Schweden schon chemikaliensensitiv sind und unter anderem auch auf Duftstoffe reagieren.

Peter Häusler, berichtet das Magazin Ökotest aktuell, möchte in München eine Selbsthilfegruppe aufbauen.

Wir hier von CSN wünschen gutes Gelingen.

Autor: Juliane für CSN – Chemical Sensitivity Network, 16. März 2012

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Beduftete Läden, gefährlich für die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden

Duftmarketing alarmiert Gewerbeaufsicht und Gewerkschaften

Geschäfte, die Düfte einsetzen, um Kunden zum längeren Verweilen und zum Kaufen zu animieren, sind immer häufiger anzutreffen. Die Duftmarketingbranche bewirbt den Einzelhandel sehr stark. Die Düfte, die man in den Läden antrifft, sind zum Teil Mixturen aus verschiedenen natürlichen Aromaölen oder chemische Kompositionen. Beides ist für Angestellte und für Kunden nicht harmlos. In Dänemark hat die Gewerbeaufsicht und Gewerkschaften die amerikanische Modekette „Abercrombie & Fitch“ im Visier. Die Modekette ist dafür bekannt, dass sie Raumduft mit Citronellol einsetzt, ein Aromaöl, das wegen seinem gesundheitsschädlichen und Allergie auslösenden Potential als bedenklich eingestuft ist. Die dänische Gewerbeaufsicht ist aktuell bestrebt, dass die Beduftung aufhört, um Angestellte und Kunden der Modekette zu schützen.

Behörden und Gewerkschaften setzen sich gegen Raumbeduftung ein

In Dänemark verfolgen Gewerkschaften das Vorgehen der Behörden gegen den amerikanischen Modekonzern „Abercrombie & Fitch“. In den Läden des Konzerns riecht es stark nach Parfüm. Der signifikante Raumduft soll Kunden an die Marke binden und zum Kaufen animieren. Die Zeitung „Politiken DK“ berichtet, dass sogenanntes Duftmarketing in den letzten drei Jahren in Dänemark extrem zugenommen habe. Wer in bestimmten Geschäften häufig einkauft oder dort angestellt ist, kann Allergien entwickeln. Es sei eine unnötige Belastung für die Arbeitnehmer, weil viele der Duftstoffe allergische Reaktionen hervorrufen können, zitiert die Zeitung die Leiterin der Gewerbeaufsicht.

Kontaminierung der Raumluft mit Chemikalien und allergieauslösenden Duftölen

Die Parfüms zur Raumbeduftung werden häufig über die Klimaanlagen und Belüftungssystem direkt in den Laden geleitet. Kleinere Geschäfte stellen Aromaöle in Flaschen auf, in denen Stäbchen stecken, die den Duft in den Raum freisetzen. Beides ist bedenklich, nicht nur für Personen, die bereits unter Duftstoffallergien leiden, sondern auch für Asthmatiker und Chemikaliensensible (MCS). Gesunde können sich mit der Zeit sensibilisieren und Allergien entwickeln.

Gewerbeaufsicht will Angestellte und Kunden schützen

Es handele sich möglicherweise um Allergene, die in die Läden gespritzt werden, so die Leiterin der Gewerbeaufsicht gegenüber der Zeitung „Politiken DK“. Deshalb habe die Behörde Ende vergangenen Jahres Kontakt zu „Abercrombie & Fitch“ gesucht und versucht klarzumachen, dass man die Mitarbeiter vor den hohen Konzentrationen von Parfüm in den Läden schützen wolle, weil es eine unnötige Belastung sei.

Gewerkschaften erhalten immer öfter Beschwerden

Dänische Gewerkschaften berichten, dass auch sie immer häufiger Beschwerden von Gewerkschaftmitgliedern erhielten wegen der Beduftung ihres Arbeitsplatzes. Deshalb würde man das Vorgehen der Gewerbeaufsicht im Fall „Abercrombie & Fitch“ genau beobachten. Es sei ein großes gesundheitliches Problem für die Angestellten in solchen Läden, aber auch für die Kunden, sagte eine Gewerkschaftssprecherin gegenüber „Politiken DK“. Die Kunden hätten im Gegensatz zu den Angestellten in solchen beduftete Läden die Wahl, sie könnten einfach fern bleiben. Diese Wahl hat ein Angestellter nicht, in Zeiten, in denen jeder froh über seinen Arbeitsplatz ist.

Es bleibt abzuwarten, wie der amerikanische Konzern sich verhält und wie hart die dänische Gewerbeaufsicht durchgreift und wie groß der Druck durch die dänischen Gewerkschaften wird. Wenn das „Abercrombie & Fitch“ Management clever ist, verzichtet es zukünftig darauf, seine Mitarbeiter und Kunden Substanzen auszusetzen, die krank machen können. Fehlzeiten von Mitarbeitern kosten einen Konzern Geld, und wenn Kunden realisieren, warum es ihnen in einem Laden schlecht geht und fern bleiben, ebenso.

Das deutsche Umweltbundesamt warnt seit Jahren mittels Pressemitteilungen vor dem Einsatz von Duftstoffen und hat 2006  ein eigenes 15-seitiges Hintergrundpapier zur Problematik publiziert: „Duftstoffe: Wenn Angenehmes zur Last werden kann“. Ein Anstieg bedufteter Läden ist jedoch auch in Deutschland zu verzeichnen. Bislang gibt es jedoch keine Behörde oder Gewerkschaften, die dem echten Einhalt gebietet.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. Januar 2012

Literatur:

Politiken.DK, Duftende butikker er farlige for ansattes og kunders helbred, 13. Januar 2012

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Keine Parfüms und Duftstoffe während der Arbeitszeit

Duftstoffverbot am Arbeitsplatz für staatliche Angestellte
Das Benutzen von Parfüm und Duftstoffen wird für manche Menschen zum immer stärkeren Problem. Im US Bundesstaat New Hampshire hat eine Repräsentantin einen Gesetzesentwurf eingereicht, der staatlichen Angestellten das Benutzen von Parfüm und Duftstoffen am Arbeitsplatz untersagen soll, sofern sie Publikumskontakt haben.(1) Besucher von staatlichen Gebäuden würden, wenn das Gesetz in Kraft tritt, nicht mehr mit Parfüms und anderen Duftstoffen konfrontiert werden. Das Duftstoffverbot soll mit dazu beitragen, dass Allergiker und Chemikaliensensible (MCS) staatliche Stellen und Behörden aufsuchen können, ohne dass sie durch Düfte gesundheitlich eingeschränkt werden.

NH bill would ban perfumes at work: wwlp.com

Allergene oder Chemikalien in Parfüms oder in parfümierten Kosmetika können sehr schwerwiegende Symptome hervorrufen. Allergiker und Personen mit MCS berichten u.a. über Kopfschmerzen, Schwindel, Atemwegsbeschwerden, Asthmaanfälle, Konzentrationsstörungen und Übelkeit. Bei einigen Menschen können bestimmte Substanzen oder Chemikalien sogar Schockreaktionen hervorrufen.

Parfüms können gesundheitliche Beschwerden hervorrufen
Der Gesetzesentwurf von Rep. Michele Peckham trägt die Bearbeitungsnummer HB-1444 und wurde in der zweiten Januarwoche 2012 einem öffentlichen Forum vorgestellt. (2) Rep. Peckham erläuterte dort, dass man nicht unbedingt allergisch auf einen Duftstoff sein muss, um darauf zu reagieren. In einer 22News Fernsehreportage plädierten Interviewpartner ebenfalls für ein Parfümverbot, weil auch Schulen darunter fallen würden. Gerade dort sei die Situation oft schwierig und ein Verbot könne Abhilfe schaffen.

Gegenüber der Gewerkschaftzeitung „Unionleader“ sagte Peckham: „Es mag sich blöd anhören, aber es ist ein Gesundheitsproblem. Manche Menschen haben heftige Reaktionen auf starke Düfte.“ (3)

Senat wird Entscheidung treffen
Rep. Peckham teilte mit, dass sie bei dem öffentlichen Forum mit Widerstand zu kämpfen hatte. Vertreter der staatlichen Angestellten hatten sich gegen den Gesetzesentwurf gestellt. Rep. Peckham, die von Haus aus Anwältin ist, teilte dem TV Sender News22 mit, dass der Gesetzesentwurf nun dem Ausschuss des Repräsentantenhauses und den Senatsvertretern vorgelegt würde. Diese würden darüber entschieden, ob es zu einer Anhörung im Senat und einer Umsetzung des Gesetzentwurfs kommt.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 12. Januar 2012

Literatur:

  1. New Hampshire House Republicans, AP short – Bill bars NH workers from wearing fragrances, 10. Januar 2012
  2. New Hampshire Liberty Alliance, HB1444 (2012), Prohibiting certain state employees from wearing fragrances, 14.12.2011
  3. UnionLeader, From perfume to veggies, it soon could be a NH law, 2. Januar 2012

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Auch in diesem Jahr sagt der Nikolaus „Nein“ zu Parfum und Aftershave

Ein echter Nikolaus mag kein Parfum

Für den Nikolaus hat eine stressreiche Zeit begonnen. Im Dezember stapft er Allerortens mit prall gefülltem Sack durch die Straßen und Häuser, um so manchen Schuh, Stiefel oder Nikolausstrumpf zu füllen. Süßigkeiten, Nüsse, Orangen, Spielzeug und nette Kleinigkeiten gehören zu dem, was ein Nikolaus verteilt. Einige Erwachsene und Jugendliche hatten Parfum, Aftershave, Duftkerzen oder Aromaöle auf dem Wunschzettel stehen. Ein echter Nikolaus sagt jedoch „NEIN“ zu diesen Präsenten, denn Parfum, Aftershaves, Duftkerzen und Aromaöle enthalten eine Flut von Chemikalien und Allergenen. Manche dieser Chemikalien in Duftstoffen sind sogar krebserregend, schädigen das Nerven- und das Immunsystem, verursachen Allergien oder anhaltende Kopfschmerzen, Schwindel und Asthmaanfälle. Welcher Nikolaus würde das jemandem wünschen. Für Unartige hat er schließlich seine Rute, und selbst die packt er nur ganz selten aus.

Unterstützen Sie den Nikolaus und sagen auch Sie „NEIN“ zu Parfums, Aftershaves, Duftkerzen, Aromaölen und anderen parfümierten Präsenten, damit alle Kinder und alle Erwachsenen eine Weihnachtszeit ohne gesundheitliche Beschwerden erleben dürfen. Falls Ihr einen Nikolaus trefft, gebt ihm dieses Kärtchen, damit er andere Weihnachtsmänner informieren kann. Es wird dazu beitragen, dass alle Kinder Freude haben werden, auch jene mit Allergien, Chemikaliensensitivität und Asthma.

AKTIONSKARTE, zum Ausdrucken anklicken >>>

Der echte Weihnachtsmann trägt KEIN PARFUM, denn er liebt alle Kinder. Auch die mit Asthma oder Allergien.

Die Karte darf gerne im Copy-Shop oder von einer Druckerei vervielfältigt werden, sofern das Layout nicht verändert wurde.

Die Aktionskarte steht auch für den Nikolaus in anderen Ländern zur Verfügung:

USA, ENGLAND

Weihnachtskarte klein

Druckvorlage

SPANIEN

Weihnachtskarte klein

Druckvorlage

NORWEGEN

Weihnachtskarte klein

Druckvorlage

DÄNEMARK:

Weihnachtskarte klein

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Schülerin wegen Versprühen von Parfüm aus Schulbus geworfen

Eine Schülerin wurde in Richland, US Bundesstaat Washington, vom Busfahrer aus dem Schulbus geworfen, weil sie Parfüm versprüht hatte. Das Benutzen von Parfüm ist in diesem Schulbezirk verboten, aus Rücksicht auf jene Schüler und Lehrer, die unter schweren Allergien, Asthma oder Chemikaliensensitivität (MCS) leiden. In einigen Schulbezirken und Städten in den USA und Kanada gibt es solche Parfüm- und Duftstoffverbote, die Teil des Integrationsprogramms für Behinderte sind. Diese Maßnahmen sind keineswegs überzogen, denn die Chemikalien und Aromaöle in Parfüms und parfümierten Produkten können bei einigen Menschen erhebliche Gesundheitsbeschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen auslösen. Bei einem ähnlichen Vorfall mussten elf Schüler und ein Busfahrer ins Krankenhaus gebracht werden. Einer Schülerin zerbrach im Bus ein Parfümflacon, wodurch Chemikalien freigesetzt wurden.

Parfüm gegen „riechende“ Mitschüler

Die 15-jährige hatte ein blumiges Parfüm im Schulbus versprüht, weil sie fand, es „rieche“ darin nicht gut, schreibt die Online-Zeitung Huffington Post. Der Busfahrer ermahnte die Jugendliche und bat um die Parfümflasche. Die Schülerin weigerte sich und redete dabei gleichzeitig mit ihren Eltern am Handy. Als Konsequenz wurde sie zwei Blocks von der Haltestelle entfernt abgesetzt. Die Eltern des Teenagers zeigten kein Verständnis für die Vorgehensweise des Busfahrers und gaben an, ihre Tochter wäre dadurch Gefahr ausgesetzt gewesen, gekidnappt zu werden. Sie seien nicht davon informiert worden, dass ihre Tochter wegen des Versprühens von Parfüm aus dem Bus geworfen wurde. Die Schule weist die Vorwürfe zurück und gab zu verstehen, dass Entführungen höchst selten vorkommen und die Schülerin während des Vorfalls mit ihren Eltern am Handy war. Gleichzeitig gab die Schulleitung zu verstehen, dass bei einem erneuten Vorkommnis, bei dem von einem Schüler Parfüm versprüht werde, die gleichen Konsequenzen gezogen würden, die Busfahrer würden zukünftig allerdings darauf achten, dass betreffende Schüler in einer sicheren Gegend abgesetzt würden. Eine Änderung der Schulordnung und des Duftstoffverbotes stehen laut Auskunft der Schule nicht zur Debatte.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. November 2011

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