immer noch nicht verstehen wollend
immer noch nicht verstehen wollend
mit grauen schweren wolkengewand
überfall auf das blaue sommerwetter
blitze schleudernd auf die erde
lüfte beben wie brechende felsen
wasserwände fallen vom himmel
über wiesen und felder stürzend
erschlagene pflanzen am boden gepresst
bäche wie gehetzte stiere
springen aus ihren betten
zu reissenden flüssen expandierend
wasserfäuste schlagen türen ein
und die menschen
stehen schulterzuckend da
immer noch nicht
verstehen
wollend…
—
Dieses Gedicht wurde für den Blog Action Day 2009 geschrieben. Über 7000 Blogger weltweit veröffentlichen heute Artikel zum Thema Klimawandel um ein Zeichen zu setzen, dass wir unser Verhalten und unser Handeln wieder der Natur anpassen müssen.
Gerhard Becker, CSN – Chemical Sensitivity Network, Blog Action Day 2009, Copyright: Gerhard Becker
Gerhard,
trotzdem, Ordnung muß sein, so mein Eindruck und deshalb pflastern wir munter weiter, bauen sogar Eisstraßen (Straßen die mit viel Aufwand für ein paar Monate aus Eis gemacht werden) in Kanada. Das Auto dringt überall hin und zertört unberührte Natur. Hier jedenfalls sehe ich den neuestern Trend Vorgärten werden immer mehr mit Kies und Pflaster bedacht, selbst der Friehof wird nicht verschont.
Wann wachen wir eindlich auf und geben der Natur wieder den Platz den sie verdient?
Danke für den prima Beitrag Gerhard.
Gruß Energiefox
Hallo Energiefox,
eine handvoll Menschen waren, sind und werden immer erwachen, solange dass noch möglich ist. Die Mehrheit aber wird erst durch den gloabalen Kollaps erwachen – wo es aber bereits zu spät ist. Bereits jetzt sterben schon Robben in der Arktis aus Platzmangel, weil das Eis schmilzt. Es befindet sich erheblich mehr warmes Wasser in der Polregion, wie man vermutet hat. Aber Aufwachen? ach wo – getreu dem Motto: nach mir die Sintflut.
Man machte sich Sorgen in der Finanzpolitik, dass die Staatsschulden zu hoch werden, damit sie unsere Nachfahren jemals begleichen können. Um die Finanzen macht man sich Sorgen, aber ob unsere Nachfahren mit einer zerstörten Natur leben können? Darüber sind die Sorgenschreie vergleichsweise nur als kümmerliches Wimmern zu hören.
Gruß Gerhard
Mutter Erde
Sei nicht traurig,
bald hast Du alles überstanden.
Dein Kind, das Wasser, wird Dich retten
nimmt alles mit, reißt alles fort
nichts bleibt mehr an seinem Ort.
Es spült die Chemikalien weg,
und auch den ganzen anderen Dreck.
Es wäscht Dich rein, es macht Dich frei,
aus dieser schlimmen Sklaverei.
Von der Wissenschaft betrogen,
von der Politik belogen,
von der Industrie geknebelt,
Deine Rechte ausgehebelt.
Dein Untergang vorprogrammiert
durch Arroganz der ersten Welt,
durch Menschen, die einfach zu blöd sind
um zu begreifen was wirklich zählt.
Wem nützt die Macht, das viele Geld
auf einer mausetoten Welt?
Ist der Planet erst leergefegt –
vielleicht nach vielen hundert Jahren
kann sein daß sich was Neues regt
doch wer wird es bewahren?
Jungfräulich sprießt ein zartes Grün
als wäre nie etwas gewesen –
und Blumen werden wieder blühen
und dann beginnst Du zu genesen.
Ein geniales Gedicht, Augenstern!
Passt wie die Faust auf´s Auge.
Danke!
Gruß Gerhard
Lieber Augenstern,
dürften wir Dein Gedicht als Sonntagsgedicht im Blog veröffentlichen?
Liebe Grüsse,
Silvia
Lieber Gerhard,
danke für Dein Kompliment das ich hiermit zurückgebe. Deine Gedichte sind einzigartig, so treffend und unbeschreiblich gut. Und auch was unsere Glasprinzessin bisher vortrug ist einfach grandios, eine wahre, eine große Poetin.
Liebe Silvia,
es wäre mir eine große Ehre mein Gedicht im Sonntagsblog wiederzufinden. Die ausgewählten Bilder zu den Artikeln/Gedichten sind immer sehr passend. Das macht die Sache für mich um so spannender.
Herzliche Grüße vom Eurem Augenstern
Hallo Gerhard,
hallo Augenstern
Eure Gedichte sind beide sehr zutreffend und auf gelungene Art und Weise mit wenigen Worten genau auf den Punkt gebracht.
Macht weiter so!
Liebe Grüsse
Maria