Chronik: BPA von der Erfindung bis zur schrittweisen Einstellung der Produktion
Die ersten 100 Jahre – weitverbreitete Belastungen, unbekannte Risiken
1891: BPA wird erfunden Chemiker synthetisieren die Chemikalie Bisphenol A (BPA) im Labor.
1930’er Jahre: Erste Hinweise auf die Giftigkeit von BPA. Wissenschaftler entdecken, dass es sich bei BPA um ein künstliches Östrogen handelt. Seiner Anwendung als pharmazeutisches Hormon kommt die Erfindung einer anderen Chemikalie, DES (PDF, S. 100 ff), mit einer noch stärkeren östrogenen Wirkung zuvor. (DES wurde später vom Markt genommen, als man einen Zusammenhang mit genitalen Krebserkrankungen von Mädchen feststellte, deren Mütter während der Schwangerschaft DES eingenommen hatten. Zurückblickend ist dies ein Warnsignal, für ähnlich toxische Eigenschaften, die man viele Jahre später für BPA fand). 1*) [Publikation von Dodds and Lawson, 1930] 1)
1940’er und 1950’er Jahre: Neue Anwendung von BPA für Plastik. Die chemische Industrie beginnt, ein hartes Plastikmaterial namens Polycarbonat und Epoxidharze herzustellen, mit denen man Konservendosen sowie diverse andere Produkte innen beschichtet. Obwohl dieses Plastik noch lange nach seiner Herstellung BPA abgibt, wird das Material für Gebrauchsgegenstände verwendet, ohne dass die Firmen dessen Unbedenklichkeit nachweisen müssen. In den 70 Jahren nach der Produktions-Einführung von BPA kommt es zu einer explosionsartigen Verbreitung von BPA-basierten Kunststoffen, was derart unterschiedliche Produkte umfasst wie Fahrradhelme, Trinkwasserkühler und Babyfläschchen.
1976: Das erste Gesetz zur Regulierung von Industrie-Chemikalien versagt, was die Schutz vor BPA angeht. Der Kongress verabschiedet den Toxic Substances Control Act [TSCA/Gesetz zur Überwachung toxischer Substanzen], das erste Gesetz in den USA, welches Industrie-Chemikalien Regeln unterwerfen soll. BPA ist eine von 62.000 Chemikalien, die von der Umweltschutzbehörde [EPA/Environmental Protection Agency] ungeprüft als sicher übernommen und damit zugelassen wird [Rechtsgrundsatz Bestandsschutz, im Original „grandfathered in“].
Dem Regierungsgutachten zur Toxizität von BPA kommt keine regulatorische Bedeutung zu. Das staatliche Toxikologie-Programm legt den niedrigsten Wert für eine schädliche Wirkung [lowest adverse effect level(LOAEL)] für BPA im Labortieren auf 1.000 ppm (parts per million) fest, das entspricht 50 mg BPA pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (50 mg/Kg/d) (NTP 1982/National Toxicology Program s.o.). Diese Studie wird Grundlage für die Sicherheitsnorm der EPA von 1988, die für Jahrzehnte galt und den niedrigsten Toxizitäts-Werten für BPA aus zwischenzeitlich veröffentlichten Studien erbärmlich hinterher hinkte. [NTP Studie zur Toxizität von BPA, 1982 (PDF)]. 2)
Die späten 1980’er bis 1990’er Jahre – Der erste Grenzwert für BPA ist mit den ersten Studien zur Wirkung niedriger BPA-Belastung nicht vereinbar
1988: Der Grenzwert der EPA für BPA ist bis zu 25 mal höher, als [die geringsten] schädlichen Werte. Die US-EPA legt einen Grenzwert (Referenz Dosis) für BPA fest, welcher auf groben, hochdosigen BPA-Studien beruht, die ein verringertes Körper-[Wachstums]-Gewicht der BPA ausgesetzten Versuchstiere ergeben, diesen Grenzwert 1988 etablieren und 1993 bestätigen. Der „sichere“ von der EPA festgelegte Grenzwert von 50 Mikrogramm BPA pro Kilogramm Körpergewicht und Tag (50 µg/kg/d) ist 1.000 mal niedriger als die Werte, welche das Wachstum der Tiere in den hochdosigen Industrie-Studien beeinträchtigt haben. Doch während etliche Studien über die nächsten 20 Jahre zeigen, dass BPA in Dosen weit unterhalb des EPA-Grenzwertes toxisch wirkt (bereits bei 2 µg/kg/d), ist die EPA unfähig den Grenzwert anzupassen und den neuen Informationen gerecht zu werden. [Zusammenfassung der EPA’s zu ihrem (derzeitigen) BPA-Grenzwert von 1993] 3)
März 1996: Erste FDA-Einschätzungen der BPA-Belastung der Amerikaner. Eine Stellungnahme der technischen Abteilung der FDA schätzt, dass Erwachsene durch kontaminierte Lebensmittel in Konserven mit 11 Mikrogramm BPA pro Tag belastet werden, während Kinder 7 Mikrogramm pro Tag ausgesetzt sind. Diese Einschätzung wird als offizielle Position der FDA für viele Jahre Bestand haben, obwohl die Forschung zur BPA-Toxizität exponentiell zunimmt und für Belastungswerte, die nach dieser FDA-Einschätzung als sicher gelten, Risiken belegen.
März 1997: Studien zeigen, daß BPA bei den in Menschen vorgefundenen Konzentrationen toxisch ist. Nur vier Jahre nachdem die EPA ihre BPA-Grenzwerte erneut für gültig erklärt, stellt Fred vom Saal an der Universität von Missouri-Columbia fest, daß eine niedrige Bisphenol A Belastung die Prostata schädigt. Dies ist die erste von vielen Studien aus Universitätslaboren, die eine schädliche Wirkung von BPA bei Belastungswerten feststellen werden, welche weit unter den Sicherheits-Grenzwerten der Regierung für BPA liegen, bei Werten, die man in Menschen findet. In den nächsten 11 Jahren wird der Bestand an Literatur über die niedrigdosige Toxizität von BPA zunehmen und darunter werden mehr als 100 Veröffentlichungen sein, die BPA mit Brust- und Prostata-Krebs, frühe Pubertät, Verhaltensstörungen und anderen Wirkungen in Zusammenhang bringen, bei Belastungswerten, die bis zu 25 mal niedriger als die „sichere“ Dosis der EPA sind. [Vom Saals bedeutende Prostata-Studie, 1997] 4)
November 1997: Untersuchungen der Regierung decken BPA-Kontamination von Säuglingsnahrung auf. Die FDA findet in 12 von 14 Proben von Säuglingsnahrung in Dosen Kontaminationen durch BPA, das sich aus der Beschichtung der Konserven löst. Aufgrund der festgestellten Werte zwischen 1 und 13 Parts per Milliarde (angloam. ppb/1:10^9) werden viele mit Säuglingsnahrung gefütterte Babys mit BPA-Werten belastet werden, die sich als für die Entwicklung schädlich heraus gestellt haben (Prostata, Brust, frühe Pubertät, Verhalten), doch die FDA versagt bei der Einschätzung der Risiken und der Verschärfung der Grenzwerte. [FDA-Studie über BPA in Lebensmittelkonserven, 1997] 5)
Mai 1999: Es wurde festgestellt, daß Babyfläschchen BPA abgeben. Consumer Reports [US-Verbraucherschutz-Organisation] stellt fest, dass aus Babyfläschchen BPA abgegeben wird, wenn diese erhitzt werden. Dies führt zu einer erneuten Debatte über die Sicherheit von Stoffen, denen Babys ausgesetzt sind. [Consumer Reports über BPA in Babyfläschchen] 6)
Mai 1999: Die FDA beteuert öffentlich, dass BPA für mit der Flasche gefütterte Babys sicher ist und ignoriert, dass immer mehr auf eine niedrigdosige BPA-Toxizität hindeutet. Der FDA-Direktor für Produkt-Richtlinien bemerkt, „Wir bleiben dabei, dass wir uns an das halten sollten, was wir festgestellt haben. Wir haben gründliche Untersuchungen durchgeführt und kamen zu dem Schluss, dass der Gebrauch sicher ist. Wir haben nichts gesehen, das uns dazu bewegen könnte, dies zu ändern“. Die FDA veröffentlicht keinerlei Informationen oder zusätzliche Untersuchungen, die sie neben jenen durchgeführt haben könnte, welche die Belastung von Babys anhand von 14 Sorten Babynahrung abgeschätzt haben. [Memo der FDA von 1999 (PDF)] 7)
Oktober 1999: Wissenschaftler der Universität Missouri berichten im Journal Nature, dass BPA bei weiblichen Mäusen die Pubertät beschleunigt. Die Autoren folgern, wenn man weibliche Maus-Föten endokrin wirksamen Substanzen aussetzt, „innerhalb eines Bereiches der für Menschen typischen umweltbedingten Belastungen, ändert sich bei diesen Mäusen die postnatale Wachstumsrate und es kommt zu einer verfrühten Pubertät“. Diese Studie gibt Anlass, sich über einen möglichen Zusammenhang zwischen früher Pubertät und der BPA-Belastung von Mädchen große Sorgen zum machen. [Studie zu Frühpubertät im Nature Journal] 8)
2002: Eine Studie stellt fest, dass sich eine Belastung mit BPA auf Gehirn und Verhalten auswirkt. Italienische Wissenschaftler setzten Mäuse während der Schwangerschaft und Laktation einer BPA-Belastung aus. Die Nachkommen zeigen ein weniger mütterliches Verhalten. Die Autoren bringen Veränderungen im Gehirn und im Verhalten mit der BPA-Belastung in Zusammenhang. Die schädlichen Dosen bei 200 µg/Kg/d sind 40 mal niedriger als in jener Studie, welche die EPA zur Festlegung ihrer Sicherheits-Grenzwerte von 1993 heran zog. [Palanza Studie – BPA wirkt sich auf Gehirn und Verhalten schädlich aus] 9)
2003 bis 2006: Erste größere Untersuchung der Regierung zur niedrigdosigen Toxizität von BPA, geleitet von einem Industrieberater
2003: BPA wird auf Risiken für die Bevölkerung untersucht. Das National Institute of Health (NIH) wählt BPA als Fortpflanzungs- und Entwicklungs-Toxin für eine Untersuchung durch das CERHR (Center for the Evaluation of Risk to Human Reproduction [Zentrum zur Risikoabschätzung für die menschliche Fortpflanzung]) im Rahmen des National Toxicology Program (NTP) aus. Das NHI stellt einen Industrie-Agenten von Sciences International (SI) ein, um die Untersuchung zu leiten.
2003 bis 2006: Industrie-Berater leitet erste Bewertung von BPA, stellt ein handverlesenes Beratungsgremium zusammen. Sciences International führt die Bestandsaufnahme der Literatur zur Toxizität von BPA durch, wählt Studien aus, fasst diese zusammen und liefert zur Relevanz jeder Studie eine Einschätzung. SI und CERHR Bedienstete wählen 15 handverlesene Wissenschaftler für das Experten-Beratungsgremium der Regierung aus, welche die Einschätzungen von SI begutachten und zur Toxizität von BPA Empfehlungen aussprechen sollen, doch sie schließen mit Absicht alle Wissenschaftler vom Gremium aus, die nennenswertes Fachwissen über BPA besitzen, da sie befürchten, Fachwissen könnte das Ergebnis der Bewertung verfälschen.
Dezember 2006: Der Bericht des Industrie-Beraters und des Beratungsgremiums folgt der Linie der Industrie – „BPA ist sicher!“ Das CERHR publiziert den BPA-Bericht seines Beratungsgremiums, der weitgehend von Sciences International geschrieben wurde. Öffentliche Kommentare zum Bericht von Dr. vom Saal und anderen weisen auf Fehler bei der Interpretation von Studien hin und listen ausserdem Studien auf, die eine niedrigdosige Toxizität von BPA belegen und von Sciences International nicht in den Entwurf aufgenommen wurden. [Bericht des Beratungsgremiums, Dezember 2006 (PDF)] 10) [Kritik von Dr. vom Saal(PDF)] 11) [Alle öffentlichen Kommentare] 12)
Erste Hälfte von 2007: Der Industrie-Einfluss auf die BPA-Wissenschaft ist enttarnt, die Behörde feuert den Industrievertreter
28. Februar 2007: Die Environmental Working Group findet heraus, dass der BPA-Berater der Regierung für BPA-Hersteller arbeitet. Die EWG erfährt, dass Sciences International, die Firma welche die Toxizität von BPA für die Regierung abschätzt, Firmenkunden wie Dow Chemical und BASF hat, bei diesen handelt es sich um die Haupthersteller von BPA. [Die Verbindungen von SI zur BPA-Industrie] 13)
28. Februar 2007: Der US-Kongreß leitet eine Untersuchung über Interessenkonflikte der Regierung beim Umgang mit BPA ein. Das mächtige Komitee für Aufsicht und Regierungsreform [House Oversight and Government Reform Committee] startet eine Untersuchung zu Interessenkonflikten bei der NIEHS [National Institute of Environmental Health Sciences / Nationales Institut für Umweltgesundheit], jene Behörde des NIH, die dafür verantwortlich ist, den industrienahen Partner SI für die BPA-Evaluation angeheuert zu haben. Die Kongress-Abgeordneten Waxman und Senator Boxer verlangen, dass der NIEHS-Direktor Dr. David Schwartz Informationen über mögliche Interessenkonflikte bei der Beteiligung von Sciences International liefert. [Das Kongreß-Komitee verlangt Informationen zum BPA-Bewertungsverfahren (PDF)] 14)
4. März 2007: Die LA Times berichtet über Interessenkonflikte der Regierung bei der Wahl von BPA-Beratern. Marla Cone von der LA Times berichtet, dass chemische Firmen die BPA herstellen zu den Kunden von Sciences International gehören und weist auf Bedenken hin, dass diese Geschäftsverbindungen die Fähigkeit von SI beeinträchtigen könnten, ein neutrales Einschätzungsverfahren der Toxizität von BPA für die Regierung durchzuführen. [Der LA Times Artikel über Interessenkonflikte bei SI] 15)
5. – 7. März 2007: Die Regierung hebt den Vertrag mit dem Industrieberater auf, ist aber nicht in der Lage, dessen Arbeit zu verwerfen. Auf der ersten öffentlichen Sitzung des CERHR Beratungs-Ausschusses kündigt das CERHR an, dass die Mitarbeit von Sciences International aufgrund möglicher Interessenkonflikte gekündigt wurde. Das CERHR versagt jedoch darin, die Arbeit von SI zu verwerfen, stattdessen bearbeitet der Beratungs-Ausschuss die ursprünglich von SI bereitgestellte BPA-Einschätzung.
5. März 2007: Die erste größere Studie über konservierte Nahrung weist eine ausgedehnte BPA-Kontamination nach. Eine Studie der EWG untersucht 97 verschiedene Nahrungsmittel in Konservendosen und weist weit verbreitete, hohe Belastungen mit BPA nach, sobald die Chemikalie von den Beschichtungen der Konservendosen abgegeben wird. Die EWG-Studie präsentiert Daten, welche die höchste Belastung in Suppenkonserven, Nudelgerichten und Babynahrung nachweisen und enthält Informationen zu möglichen Gesundheitsgefahren für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Amerikaner mit BPA-Werten belastet werden, die höher sind als jene, die sich in Laborversuchen als schädlich erwiesen haben. [Untersuchung der EWG zu konservierter Nahrung] 16)
13. April 2007: Die Regierung feuert den Partner aus der Industrie. Das NIEHS entlässt den Industrie-Vertragspartner Sciences International aufgrund von Bedenken wegen einem Interessenkonflikt. Das BPA Beratungs-Gremium arbeitet jedoch mit dem von SI erstellten Entwurf des Berichtes der Expertengruppe weiter, trotz der besorgten Hinweise von Aktivisten und unabhängige Wissenschaftlern, dass der Bericht extrem einseitig und mängelbehaftet ist. [Government news release on contractor firing (PDF)] 17)
20. April bis 20. Juni 2007: Die Bewertung der Regierung enthält ungefähr 300 Fehler. Das CERHR veröffentlicht einen weiteren Entwurf der BPA-Einschätzung des Beratungs-Gremiums und bittet um öffentliche Stellungsnahmen. Die EWG findet in den Bericht viele Beispiele willkürlicher und unschlüssiger Anwendung von wissenschaftlichen Kriterien auf die BPA-Studien. Die EWG weist darauf hin, dass das Experten-Gremium 70% Industrie finanzierte und nur 30% nicht Industrie finanzierte Studien zur Bewertung der Toxizität von BPA als geeignet erachtet hat; das Gremium lehnt drei mal so viele unabhängige Studien wie Industrie finanzierte Studien ab. Sechs unabhängige Wissenschaftler schickten dem CERHR Kommentare, um die Interpretation ihrer Studien durch das Gremium zu korrigieren. Namentlich schickte Dr. Ana Soto’s Labor an der Tufts University einen ausführlichen Bericht, der die Fehler im Bericht Seite für Seite heraus arbeitete. Insgesamt finden die BPA-Experten 297 sachliche Fehler und Misinterpretationen in dem Regierungs-Entwurf zur BPA-Bewertung, wie aus einer Analyse der Kommentare der EWG hervorgeht. [Der Der Beratungs-Gremium (Experten-) Bericht zu BPA vom Juni 2007] 18) [Die EWG kommentiert den BPA-Bewertungsentwurf (PDF)] 19) [Alle öffentlichen Kommentare] 20) [Die Ermittlung von 297 Fehlern im Dokument durch die EWG]24 21
Die zweite Hälfte von 2007: Das Regierungs-Gremium ignoriert die niedrigdosige Toxizität von BPA, gibt Industrie-Studien den Vorzug, BPA-Experten warnen vor Gesundheitsrisiken
24. Juli 2007: Das NTP nimmst seinen Vertragspartner aus der Pflicht, versagt jedoch, die fehlende Ausgewogenheit und Unzulänglichkeit von dessen Arbeit festzustellen. Das NIEHS-NTP veröffentlicht die Ergebnisse seiner Selbstprüfung bezüglich eines möglichen Interessenkonfliktes des beauftragten Vertragspartners Sciences International; man kommt zu dem Schluss, dass es an der Arbeit von SI zu BPA nichts zu bemängeln gibt. Zu dieser Prüfung gehörte keine Evaluation der Richtigkeit und Vollständigkeit der BPA Literatur-Analyse, die Sciences International zu Verfügung gestellt hatte. Viele BPA-Fachleute sind der Ansicht, die Prüfung hätte der Frage nachgehen sollen, ob Sciences International mit Hilfe von peer-reviewter Literatur seine Analyse von BPA-Studien in die gewünschte Richtung drehte; Experten-Analysen der Arbeit von SI legen dies nahe. [results of NTP’s self-audit (pdf)] 22)
2. August 2007: Unabhängige BPA-Experten stellen eine Bewertung fertig, die vor BPA-Risiken für die Bevölkerung warnt.Ein vom NIH finanziertes Gremium von 38 unabhängigen Wissenschaftlern die zu BPA forschen beenden einen ausführlichen Überblick zu den Gesundheitsrisiken durch BPA und dem Ausmaß der Belastungen. Diese Gruppe, die als Chapel Hill Panel bekannt ist, kommt zu den Schluss, dass eine BPA-Belastung mit den derzeitigen Werten ein eindeutiges Gesundheitsrisiko darstellt. Sie veröffentlichen eine Konsenserklärung zu den Risiken von BPA für die Gesundheit und Reproduktion und fünf Artikel diskutieren ihre Ergebnisse im peer-reviewten Journal „Reproductive Toxicology“. [Zusammenfassung der Chapel Hill Panel Ergebnisse] 23)
6. – 8. August 2007: Ein zweites Treffen zum Beratungs-Gremium beleuchtet die Fehler des Bewertungsverfahrens. Die EWG veröffentlicht eine Analyse von Kritiken unabhängigen Wissenschaftler an der BPA-Bewertung des Beratungs-Gremiums, welche dem CERHR im Juni 2006 übermittelt wurden und präsentiert Ergebnisse die zeigen, dass der Zwischenentwurf des Experten-Gremiums hunderte mögliche Fehler und Ungereimtheiten enthält. [Die EWG-Evaluation von 297 Fehlern im Dokument]> 24)
8. August 2007: Eine EWG-Studie zeigt, dass viele Babys durch kontaminierte Babynahrung mit BPA belastet werden. Die EWG veröffentlicht eine Analyse von auf BPA getesteter Kindernahrung die ergab, dass jedes 16. mit Babynahrung gefütterte Baby einem BPA-Wert ausgesetzt ist, der sich in Tierversuchen als toxisch erwiesen hat. Die EWG-Studie zeigt, dass die Einschätzung der FDA von 1997 (Biles 1997) die Belastung von Babys mit BPA signifikant unterschätzt hat. [Die Belastung von Babys mit BPA durch kontaminierte Babynahrung] 25)
26. November 2007: Das BPA Beratungs-Gremium veröffentlicht die Endfassung seines Berichtes, spielt BPA-Risiken herunter, ignoriert viele bedenkliche Risiken des Chapel Hill Panels. In seinem endgültigen Bericht bringt das Beratung-Gremium eine „gewisse Besorgnis“ über neurale und verhaltensbestimmende Wirkungen einer fötalen Belastung mit niedrigen BPA-Dosen zum Ausdruck, weist aber unabhängige Studien zurück, die BPA mit Brust- und Prostata-Krebs, Übergewicht und Problemen der Reproduktion in Zusammenhang bringen. Die Ergebnisse widersprechen den Resultaten des mit BPA-Experten besetzten Chapel Hill Panels. Der Bericht korrigiert nicht viele der 297 Sach- und Interpretations-Fehler, die zu einem früheren Zeitpunkt des selben Jahres von BPA-Fachleuten bekanntgegeben wurden. [Der Beratungs-Gremium (Experten-) Bericht zu BPA von November 2007 (PDF)] 26)
Spätes 2007, frühes 2008 – Die Standpunkte von FDA und Herstellern von Babynahrung zur Sicherheit von BPA für Babies geraten unter Beschuss, der US-Kongress ermittelt
5. Dezember 2007: BPA kommt bei jedem Hersteller von Babynahrung vor. Die EWG berichtet, dass jeder größere US-Hersteller von Babynahrung BPA zum Beschichten des Metalles seiner Babynahrungs-Dosen einsetzt. In Anbetracht zahlreicher Studien die mittlerweile zeigen, dass Babys mit Besorgnis erregenden BPA-Werten belastet werden, führt die EWG eine Befragung von Babynahrungs-Herstellern zum Einsatz von BPA durch und veröffentlicht einen Ratgeber für Babynahrung, der Eltern Informationen liefert, wie man die Belastung durch Babynahrung aus Dosen verringern kann. Die Befragung der Hersteller ergibt, dass jeder größere Babynahrungs-Hersteller Beschichtungen auf BPA-Grundlage einsetzt, aus denen BPA in die Babynahrung gelangen kann. [EWG Eltern-Ratgeber für Babynahrung] 27)
17. Januar bis 5. Februar 2008: Wichtige Untersuchung des US-Kongresses zur FDA, zu Babynahrung und Industrie-Berater. Aufgrund der wachsenden Besorgnis über die Belastung von Kindern mit BPA, leitete das Komitee des Repräsentantenhauses für Energie und Handel eine Untersuchung über den Einsatz von BPA in der Beschichtung von Konservendosen ein, die Babynahrung enthalten. Die Abgeordneten John D. Dingell und Bart Stupak verlangen, dass die Hersteller von Babynahrung Informationen über ihren Einsatz von BPA in ihren Erzeugnissen liefern und darüber, ob sie ihre Babynahrung auf BPA testen. Sie fordern ausserdem, dass die FDA ihren Standpunkt zur Sicherheit von BPA erläutert und Belege liefert, die ihre Behauptung untermauern, dass es „für die aktuellen BPA-Belastungswerte keine Sicherheitsbedenken gäbe“. Schliesslich bittet das Komitee eine private Beraterfirma, die Weinberg Group, ihre Arbeit für BPA-Hersteller zu dokumentieren, es bitte diese zu klären, „ob Wissenschaft käuflich ist“. [Kongress-Untersuchung zu Babynahrungs-Herstellern] 28) [Der Kongress fordert von der FDA einen Begründung für die Behauptung der Sicherheit von BPA (PDF)] 29) [Anfrage des Kongresses an die Weinberg Group (PDF)] 30)
29. Januar bis 8. Februar 2008: Die Hersteller von Babynahrung geben zu, dass sie nicht wissen, wieviel BPA ihre Babynahrung enthält. Die Hersteller von Babynahrung antworten auf die Anfrage des Kongresses. Die meisten geben zu, dass sie ihre Produkte nicht auf BPA getestet haben. Zwei, Hain-Celestial und Abbott, haben zwar Test durchgeführt, jedoch mit einer Nachweisgrenze die so hoch lag, dass sie nicht jene [niedrigeren] BPA-Werte erfassen konnten, die sich in Studien als potentiell toxisch erwiesen haben und die sowohl von EWG wie von FDA Untersuchungen nachgewiesen wurden. [Quelle nicht mehr auffindbar] 31)
7. Februar 2008: Babyfläschchen geben BPA ab. Ein Zusammenschluss von Umwelt- und Gesundheitsgruppen aus den USA und Kanada veröffentlichen eine Studie die zeigt, dass Babyfläschchen BPA in erwärmte Flüssigkeiten abgeben, dies schürt erneut Bedenken über die Sicherheit von Plastikflaschen. [BPA in Babyfläschchen] 32)
25. Februar 2008: Die FDA antwortet der Untersuchungs-Kommission des Kongresses, gibt zu, dass nur zwei Industriestudien die Basis für ihre Sicherheits-Beurteilung sind. Die Antwort der FDA auf eine Anfrage des Kongresses zu ihren BPA-Evaluationen deckt auf, dass sich die Behauptung der der Behörde, die derzeitigen BPA-Belastungswerte würden keine Gesundheitsgefahr darstellen, auf zwei Studien stützt, die vom American Plastics Council [Kunststoff-Handelsverband] finanziert wurden. Dazu muss man wissen, dass die eine dieser Studien von BPA-Experten wegen ihren grundlegenden Design-Mängeln vielfach kritisiert worden ist. Die andere Studie wurde der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht und wurde bis heute in keinem peer-reviewten Journal veröffentlicht. Dutzende Studien, die in der peer-reviewten Literatur veröffentlicht wurden, bringen extrem niedrige BPA-Belastungen mit einer Anzahl von gesundheitlichen Nebenwirkungen in Zusammenhang, dazu gehören Brust- und Prostata-Krebs, frühe Pubertät, Unfruchtbarkeit, Übergewicht und Verhaltensstörungen. Die FDA hat keine dieser Studien zu seine Evaluation der Sicherheit von BPA herangezogen. [Quelle nicht mehr auffindbar] 33)
4. April 2008: Der Kongress verlangt erneut, dass die FDA die Grundlage ihrer Behauptung, BPA wäre sicher, offenlegt.Nachdem die FDA zugegeben hatte, dass seine Sicherheitsbewertung von BPA sich auf zwei Industrie-Studien stützt, von denen eine nicht veröffentlicht wurde, fordert das Komitee für Energie und Handel, dass die FDA die zuvor geforderten Details für ihre Sicherheitsbewertung von Babynahrung preis gibt oder mit einer Vorladung durch den Kongress rechnen muß. [Der Kongress verlangt von der FDA Daten über die Belastung von Babys (PDF)] 34) [Antwort der FDA (PDF)] 34*)
Frühjahr 2008 – Die Regierung stellt fest, dass BPA mit Risiken für den Menschen verbunden ist, Wal-Mart und andere Handelsketten nehmen BPA-Produkte aus den Regalen
16. April 2008: Das NTP veröffentlicht eine eigene Einschätzung der Toxizität von BPA, und äussert zum ersten Mal grundsätzliche Bedenken wegen den mit BPA verbundenen Risiken für die menschliche Entwicklung. Das NTP veröffentlicht seine eigene Bewertung der Risiken, welche für die menschliche Reproduktion und Entwicklung mit BPA verbunden sind, indem es den Bericht des Beratungs-Gremiums, die Ergebnisse des Chapel Hill Panels und andere neuere wissenschaftliche Publikationen einer eigenen Prüfung unterzieht. Der Entwurf bedeutet eine dramatische Abkehr von den Resultaten des Beratungs-Gremiums und äussert Bedenken, weil BPA mit früher Pubertät, Brustkrebs, Prostata-Veränderungen und Verhaltensproblemen in Zusammenhang gebracht wird. Die NTP betont, dass Schwangerschaft und frühe Kindheit besonders heikle Perioden sind, wenn man von höheren Belastungen und einer begrenzten Fähigkeit die Chemikalie zu verstoffwechseln ausgeht. [NTP-Entwurf zur Bewertung von BPA (PDF)] 35)
16. April 2008: Der Kongress fordert die FDA auf, seine Sicherheits-Grenzwerte für BPA unter Berücksichtigung neuer Bedenken wegen Gesundheitsgefahren neu festzulegen. Die Abgeordneten John Dingell und Bart Stupak, Vorsitzende des Komitees für Energie und Handel und des Komitees für Aufsicht und Untersuchungen, knüpfen an die dramatischen Erkenntnisse des NTPs zu den Problemen mit BPA an und fordern die FDA dazu auf, die Sicherheit von BPA in Produkten für Babys und Kinder umgehend neu zu überprüfen. [Der Kongress verlangt von der FDA, die BPA-Risiken neu zu bewerten] 36)
18. April 2008: Die kanadische Gesundheitsbehörde [Health Canada] kündigt an, dass BPA als „gefährliche Substanz“ eingestuft wird. Kanada ist das erste Land, das eine vollständige Bestandsaufnahme der Belastung des Menschen mit BPA erstellt und Massnahmen einleitet, die Belastung landesweit zu verringern. Aufgrund der Ergebnisse ihrer Bestandsaufnahme kündigen kanadische Beamte an, dass „die kanadische Regierung vorsorglich beabsichtigt, die Bisphenol-A Belastung von Kleinkindern und Neugeborenen zu reduzieren, indem sie eine Anzahl von Massnahmen plant: das Verbot von Polycarbonat-Babyfläschchen; die Entwicklung eines Zeitplans für den Ersatz von Bisphenol-A in Babynahrungskonserven; Zusammenarbeit mit der Industrie, um alternative Lebensmittelverpackungen und einen [Sicherheits-] Codex zu entwickeln; und Bisphenol-A soll unter Priorität 1 des kanadischen Umweltschutz-Gesetzes gestellt werden“. [Kanadische Massnahmen zur Reduzierung der BPA-Belastung] 37)
18. – 21. April 2008: Größere Hersteller und Händler wenden sich von BPA in Kunststoffprodukten ab. Innerhalb von Tagen nach den Bewertungen durch das NTP und die kanadischen Behörden kündigen wichtige BPA-Verarbeiter wie Playtex (Hersteller von Flaschen und Becher) und Nalgene an, auf BPA freie Produkte umzustellen. Große Handelsketten wie Wal-Mart und Toys R Us kündigen an, dass sie Babyfläschchen die BPA enthalten schnell aus dem Programm nehmen werden. [Wal-Mart nimmt BPA-Fläschchen aus den Regalen] 38) [Toys-R-Us verabschiedet sich von BPA] 39) [Nalgene wird BPA frei] 40)
6. Mail 2008: Das Komitee des Repräsentantenhauses für Energie und Handel schreibt an Hersteller von Babynahrung und fordert, dass sie BPA aus den Nahrungsverpackungen verbannen. Die Vorsitzenden Dingell und Stupak schreiben an wichtige Babynahrungs-Hersteller und erklären: „Wir sind der Ansicht, dass die Gesundheitsrisiken durch BPA für Babys in der Wachstumsphase und für Kleinkinder gravierend genug sind, um unmittelbares Handeln notwendig zu machen und wir sorgen uns, dass BPA weiterhin in den Verpackungen der Babynahrungs-Produkte bleibt.“ [Der Kongress bittet Hersteller von Babynahrung, die BPA-Beschichtung der Konservenprodukte zu ersetzen (PDF)] 41)
Vier Firmen die Babynahrung herstellen beantworten die Anfrage des Komitees. Abbott (Similac), Nestlé, Mead-Johnson (Enfamil) und PBM (Hersteller von Ladenketten-Eigenmarken) deuten an, dass sie derzeit nach alternativen Verpackungen für ihre Produkte suchen. Insbesondere PBM, Hersteller von Ladenketten-Eigenmarken Babynahrung, antwortet: „Dass BPA unter Umständen mit Gesundheitsrisiken für jene Babys und Kleinkinder verbunden ist, die mit unserer Kindernahrung gefüttert werden, war für uns mehr als Grund genug damit anzufangen, Bisphenol A aus unseren Kindernahrungs-Verpackungen zu verbannen.“ [Die Antwort von PBM an den Kongress, BPA aus Babynahrungs-Verpackungen zu entfernen (PDF)] 42)
Sommer und Herbst 2008 – Die Industrie bekämpft die Bemühungen von Kalifornien, BPA für Kinderprodukte zu verbieten und die FDA ignoriert beharrlich zahlreiche Laborstudien und erklärt die BPA-Belastung von Babys als „sicher“
Juni bis September 2008: Ein Kalifornischer Gesetzentwurf (Senate Bill 1713) sieht das Verbot von BPA in Produkten für Kinder vor. Die Kalifornische Senatorin Carole Migden bringt einen Gesetzentwurf ein, um BPA für Fläschchen, Schnabeltassen und Babynahrungs-Dosen zu verbieten. Die BPA-Hersteller unternahmen alles, um eine profitable Chemikalie zu schützen, indem sie irreführende Werbung schalteten in der nicht wahrheitsgemäß behauptet wurde, diese Maßnahme würde alle konservierten Nahrungsmittel betreffen, tatsächlich ging es aber nur um in Dosen verpackte Babynahrung. Das Gesetz kommt aufgrund von 10 fehlenden Stimmen in den letzten Tagen der kalifornischen Legislaturperiode nicht zustande. [Enviroblog zu den Anstrengungen der Industrie, das kalifornische Gesetzt zu verhindern] 43)
18. August 2008: Die FDA veröffentlicht ihren Entwurf zur Risiko-Bewertung der BPA-Belastung durch Lebensmittelverpackungen. Die Bewertung der FDA kommt zu den Schluss, dass die BPA-Belastungen von Erwachsenen und Kindern weit unter den toxischen Werten liegen. Die Bewertung der FDA ignoriert die Erkenntnisse des NTP und die Resultate dutzender akademischer Studien, die eine niedrigdosige Toxizität von Belastungswerten festgestellt haben, die mit denen der Babys vergleichbar sind, welche mit flüssiger Babynahrung aus Dosen gefüttert werden. [Materialien einer FDA-Veranstaltung] 44)
3. September 2008: Der endgültige Bericht des NTP. Das National Toxicology Program veröffentlicht einen endgültigen Bericht, der „einige Bedenken“ zu den Auswirkungen von BPA zum Ausdruck bringt, was „die Entwicklung von Prostata-Drüse, Gehirn und Verhaltenstörungen bei Föten, Babys und Kinder“ angeht.
16. September 2008: Das Subkomitee des Wissenschaftsrates der FDA diskutiert den FDA-Entwurf. Zur Überprüfung des FDA-Entwurfs wird eine öffentliche Sitzung abgehalten. Die EWG gibt zu den Unzulänglichkeiten der FDA Risikoabschätzung seine Stellungnahme ab und beteiligt sich an einem Beratungs-Gremium des wissenschaftlichen Subkomitees. [EWG-Kommentar zur fehlerhaften FDA-Bewertung] 45)
Am selben Tag veröffentlicht die American Medical Association (JAMA) eine Studie, welche die Alltagsbelastung von Erwachsenen mit Herzerkrankungen, Diabetes und Anzeichen von Lebervergiftung in Zusammenhang bringt. Diese Studie stellt die Behauptung der FDA in Frage, dass die Belastung von Erwachsenen 27.000 mal niedriger wäre als jene, die sich im Tierversuch als toxisch erwiesen habe.
11. Oktober 2008: Ein schwerwiegender Interessenkonflikt wird aufgedeckt. Das Milwaukee Journal Sentinel berichtet, dass Martin Philbert, Mitglied des FDA-Wissenschaftsrates, in dem Monat eine 5 Millionen Dollar Spende von einem Hersteller für medizinische Geräte bekam, als er zum Vorsitzenden des BPA-Subkomitees berufen wurde. Philbert hat diese Spende der FDA nicht bekannt gegeben. [Der Journal Sentinel Artikel] 46)
Die Abgeordneten DeLauro, Dingell, Stupak und Markey erheben gegen die Beteiligung von Philbert am Subkomitee Einwände. Die EWG fordert, dass das bevorstehende Treffen des Wissenschaftsrates verschoben wird. [EWG Pressemitteilung] 47)
15. Oktober 2008: Drei Bundesstaaten verlangen die Abschaffung von BPA.Drei Staatsanwälte aus Connecticut, New Jersey und Delaware drängen 11 Hersteller von Babynahrung und Babyflaschen, die Verwendung von BPA einzustellen. Es wurde nachgewiesen, dass die Chemikalie aus den Flaschen und Dosen in die Nahrung der Babys gelangt und sie damit, in einer Periode der größte Gefährdung durch die schädliche Wirkung von BPA, mindestens zwölf mal so hohen BPA-Werten aussetzt wie Erwachsene. [Presseerklärung eines Staatsanwaltes] 48)
18. Oktober 2008: Kanada schränkt BPA für Fläschchen und Babynahrung ein. Health Canada legt fest, dass die Belastung von Babys mit BPA angesichts von Laborstudien riskant ist, welche dauerhafte Veränderungen im Gehirn und Verhalten bei niedrigen Dosen ergaben. Die Regierung ordnet unmittelbare Schritte an, um die Belastung durch Fläschchen und Babynahrung in Dosen zu reduzieren. Ausserdem unterrichten sie Eltern über Methoden, Baby-Mahlzeiten fertig zu machen, bei denen weniger BPA freigesetzt wird. [Quelle nicht mehr auffindbar] 49)
28. Oktober 2008: Das BPA-Subkomitee der FDA fordert die FDA auf, seine Hausaufgaben zu machen. Das Subkomitee entscheidet, dass die Risikobewertung der FDA ernsthafte Mängel aufweist und äusserte „schwere Bedenken“ zum Entwurf. Sie greifen die Forderungen der EWG auf, die FDA sollte ihre Einschätzung der Belastung von Kleinkindern verbessern, neue Publikationen berücksichtigen, wie auch dutzende von Studien, die auf eine niedrigdosige Toxizität hinweisen. [Quelle nicht mehr auffindbar] 50)
31. Oktober 2008: Der Wissenschaftsrat der FDA nimmt die Empfehlungen seines Subkomitees ohne Gegenstimmen an. Der Wissenschaftsrat der FDA entschied per einstimmig, die vernichtende Beurteilung der mangelhaften Sicherheitsbewertung durch das Subkomitee zu übernehmen. Der Wissenschaftsrat hält die FDA an, eine von Grund auf neue Risikoabschätzung zu erstellen, welche die Belastung von Kleinkindern und die Studien zur Toxizität niedriger Belastungen voll berücksichtigt. Die EWG wie auch ein Mitglied des Wissenschaftsrates weisen darauf hin, dass es notwendig ist, über sofortige Maßnahmen nachzudenken, welche die Gesundheit von Kindern und möglicherweise auch Erwachsenen schützt, während die FDA das Gesundheitsrisiko neu bewertet. [Zum Treffen des FDA-Wissenschaftsrates] 51) und [EWG-Kommentar zum Wissenschaftsrat] 52)
2009 – Über 20 Bundesstaaten führen Gesetze ein, um die Belastung von Kindern mit BPA zu verringern
2. März 2009: Kalifornisches Gesetz eingeführt. Staats-Senatorin Fran Pavley (D-Agoura Hills) brachte einen Gesetzentwurf ein, der es verbietet, jegliche Flaschen, Tassen, Flüssignahrung oder Getränke herzustellen oder zu verkaufen, die mehr als 1 ppb BPA enthalten. [Gesetzentwurf CA SB797] 53)
4. März 2009: Suffolk County, NY beschliesst, auf BPA-Basis hergestellte Plastikflaschen und Tassen zu verbieten
5. März 2009: Connecticut Staatsanwalt kündigt an, Firmen werden die Produktion von BPA-Flaschen einstellen. 6 Firmen Avent, Disney First Years, Gerber, Dr. Brown, Playtex und Evenflow einigen sich mit Staatsanwalt Richard Blumenthal und werden die Verwendung von BPA basierten Kunststoffen zur Herstellung von Babyfläschchen für den US-Markt einstellen.
Blumenthal, der mit seinen Kollegen in Delaware und New Jersey die Vereinbarung mit den Flaschenherstellern ausgehandelt hatte sagte, er würde als nächstes Druck auf die Gesetzgebung ausüben, um BPA für Babynahrungs-Dosen, Babynahrungs-Behälter und andere Verpackungen für Produkte welche für Säugling und Kleinkinder auf dem Markt sind zu verbieten.
23. April 2009: Suffolk County NY verbietet BPA. Der Rechtsakt verbietet den Verkauf von Polycarbonat-Trinkbehälter für Kinder von 3 Jahren oder jünger. [Suffolk, Bekanntgabe des Gesetzes (PDF)] 54)
8. Mai 2009: In Minnesota wird ein BPA-Gesetz verabschiedet. Das Gesetz in Minnesota verbannt die Chemikalie aus Getränkebehältern für Kinder und wird 2010 in Kraft treten.
12. Mai 2009: BPA-Flaschen erhöhen die die Belastung von Erwachsenen um 70%. Wissenschaftler der Harvard University veröffentlichen eine Arbeit die zeigt, dass Studenten die Wasser aus Polycarbonat Sportflaschen tranken, 70% mehr von dieser Chemikalie in ihrem Körper hatten, sofern sie alle Getränke aus BPA-Trinkbehältern tranken, als wenn sie Edelstahl-Trinkflaschen benutzten. Die Studie gibt Anlass, sich über die Intensität der Belastung von Flaschen gefütterten Babys Sorgen zu machen, die unter Umständen ihre gesamte Nahrung aus BPA haltigen Flaschen aufnehmen. [Harvard BPA-Studie] 55)
14. Mai 2009: Der Chicago City Council beschließt ein BPA-Verbot. Chicagos Rechtsakt verbietet Nahrungs- oder Trinkbehälter die BPA enthalten für Kinder unter 3 Jahren.
29. Mai 2009: Der verzweifelte Versuch von BPA-Herstellern wird aufgedeckt, die öffentliche Meinung zu ihrem Produkt umzukehren.The Milwaukee Journal-Sentinel berichtet von einem Treffen der größten BPA-Produzenten und Lebensmittelhersteller (Coca-Cola, Del Monte) und Handelsverbänden, um Strategien zu entwickeln, wie sie die staatlichen Anstrengungen zum Verbot der Chemikalie umlenken könnten. Sie besannen sich auf Latino- und Afro-Amerikaner als Zielgruppe, die davon überzeugt werden sollten, dass die BPA-Regulierung ihnen schaden würde. Nach dem Journal-Sentinel „schlugen Teilnehmer den Gebrauch von Angst-Strategien vor, etwa die Konsumenten zu fragen, ‚Wollen Sie, dass es keine Babynahrung mehr gibt?'“. [Milwaukee Journal-Sentinel Artikel zu den Industrie-Possen] 56)
3. Juni 2009: Connecticut verbietet BPA. Das Gesetzt, das von Gouverneur Jodi Rell unterzeichnet wurde richtet sich gegen die Kontamination von Babynahrung, Babynahrungs-Dosen und Becher, aber auch sämtliche wiederverwendbare Lebensmittel- und Getränkebehälter. Das Gesetz wird 2011 in Kraft treten. [Norwalk News über das Connecticut-Gesetz] 57)
Juni 2009: Die Endocrine Society gibt eine Warnung zu endokrinen Disruptoren einschließlich BPA heraus. Die Endocrine Society fordert eine „Gesetzgebung mit dem Ziel, die Belastung des Menschen durch zahlreiche das Hormonsystem störende Substanzen zu verringern“ und zählt insbesondere BPA zu den Besorgnis erregenden Chemikalien. [Das Statement der Endocrine Society(PDF)] 58)
Juni 2009: Der Kongress setzt für die FDA eine Frist zum handeln. Der Abgeordnete Edward Markey (D-MA) [District of Massachusetts] verleiht der Endfassung des Gesetzes zur Nahrungssicherheit und Verbesserung Nachdruck und verlangt von der FDA, gegen BPA bis zum 31. Dezember 2009 etwas zu unternehmen. [Pressemeldung der EWG zu Vorstoß von Markey] 59)
9. Juli 2009: Ein großer Babynahrungs-Hersteller verzichtet auf BPA. Abott kündet an, dass seine Babynahrung der Marke Similac zu 91% BPA-frei ist, das bedeutet, dass alle Pulver- und gebrauchsfertige Babynahrung ohne BPA umgepackt wurden. Die Babynahrungs-Konzentrate werden noch in BPA-beschichteten Metalldosen verkauft. [Quelle nicht mehr auffindbar] 60)
3. August 2009: Der Staat Massachusetts warnt Eltern, sie sollen BPA in Flaschen und Babynahrung meiden. Im Merkblatt des staatlichen Büros für Umweltgesundheit sind praktische Regeln enthalten, um BPA zu vermeiden. Dazu gehört, statt flüssiger Babynahrung wenn möglich Pulver zu kaufen und Plastikflaschen nicht zu benutzen. [Quelle nicht mehr auffindbar] 61
September 2009: Sigg gibt eine über zwei Jahre alte Lüge zu. 2007 hat die EWG Verbraucher davor gewarnt, daß Epoxid beschichteten Wasserflaschen von Sigg BPA abgeben könnten. Sigg hat die Behauptungen der EWG vehement bestritten und gedroht, die EWG „wegen Rufschädigung ihrer Marke“ zu verklagen. Ganze zweieinhalb Jahre später kündigt Sigg an, dass sie (bereits vor einem Jahr) still und heimlich auf eine BPA freie Beschichtung umgestellt hätten und bieten an, alte Flaschen auszutauschen. Die Reaktion der EWG: [Artikel von Elaine Shannon über Sigg in der Huffington Post] 62) und [Schreiben von EWG an Sigg] 63)
24. November 2009: Consumer Reports berichtet über BPA in Lebensmitteln. Die Verbraucherschutz-Organisation stellt in nahezu jeden Produkt BPA fest, dazu gehören Bio-Marken und Marktführer wie Campbell’s, Chef Boyardee, Del Monte, Nestlé, und Progresso. Diese Ergebnisse bestätigen die EWG-Untersuchungen aus dem Jahre 2007 und deuten darauf hin, dass Lebensmittel und Babynahrung in Dosen für gefährdete Bevölkerungsgruppen nicht sicher sein könnten. [Die Tests konservierter Lebensmittel von Consumer Reports] 64) und [Die EWG-Tests konservierter Lebensmittel von 2007] 65)
2. Dezember 2009: Die EWG weist BPA in 9 von 10 Neugeborenen nach. Die ersten, jemals mit amerikanischen Babys durchgeführte Untersuchung der EWG stellt in 9 der 10 Proben aus dem Nabelschnurblut Neugeborener BPA fest. [EWG-Studie, Schadstoffe in Minderheiten-Neugeborenen] 66)
2010 – Mehr Fortschritte mit BPA auf der bundesstaatlichen und staatlichen Ebene
14. Januar 2010: Die FDA schliesst sich anderen Behörden an und bringt „gewisse Bedenken“ wegen BPA zum Ausdruck. In einer gemeinsamen Pressekonferenz verkündet die FDA Massnahmen, welche Eltern ergreifen können, um die BPA-Belastung ihrer Kinder zu verringern und erwähnt BPA freie Babynahrung in Pulverform oder in [Glas-] Flaschen als erhältliche Optionen. [Erneute Warnung der Regierung an Eltern] 67)
Die FDA berichtet, dass sie Bemühungen der Industrie unterstützt, BPA aus Babyflaschen, Schnabeltassen und der Beschichtung von Babynahrungs-Konserven zu verbannen, doch sie gibt keine Details oder einen Zeitrahmen für diese freiwilligen Maßnahmen bekannt. [Das Neuste der FDA über BPA in Lebensmitteln] 68)
Später Januar 2010: Die Senatoren von Washington und Wisconsin beschließen ein BPA-Verbot für Kinderprodukte. In Wisconsin wird das Senats-Gesetz BPA in Babyfläschchen und Schnabeltassen verbieten. In Washington haben sowohl der Senat als auch das Repräsentantenhaus Gesetze verabschiedet, welche den Verkauf von BPA haltigen Babyfläschchen, Schnabeltassen und anderen Lebensmittelbehältern mit Ausnahme von Blechkonserven nicht mehr erlauben werden. Der Senat gab das Gesetz an Gouverneurin Christine Gregoire zur Unterzeichnung weiter. [Artikel über das Gesetz in Washington] 69) und [Artikel über das Gesetz in Wisconsin] 70)
11. Februar 2010: Kalifornien bereitet die Einstufung von BPA als Reproduktionsgift vor. Das kalifornische Amt für die Bewertung von Umwelt-Gefahrenstoffen (California’s (Office of Environmental Health Hazard Assessment / OEHHA)) beschliesst, dass die vorausgegangene Entscheidung des Nationalen Toxikologie-Programmes (NTP) genügt, die Chemikalie als gefährlich zu listen. Das OEHHA lässt bis Mitte April Kommentare zu. [Ankündigung der OEHHA BPA nach dem Gesetzentwurf Prop 65 zu listen] 71)
Frühjahr 2010: BPA-Gesetze gibt es in 10 US-Staaten und im Distrikt Columbia. Zu diesen Staaten gehören Kalifornien, Maryland, Missouri, New Jersey, New Mexico, New York, Pennsylvania, Vermont, Washington State, und Wisconsin.
11. März 2010: In Kanada tritt das Verbot in Kraft. Kanada ist der Ansicht, dass diese Massnahme nicht viel kosten und die Industrie wenig beeinträchtigen wird und dass Kinder ein großen Nutzen davon haben werden. [Die kanadische Ankündigung] 72)
29. März 2010: Die EPA erlässt einen Plan, Umweltrisiken zu verringern. Die EPA veröffentlicht ihren Aktionsplan, der von Herstellern verlangt, Schadstoff-Emissionen zu erfassen und ökologische Risiken abzuschätzen. Die EPA wird nach Alternativen für BPA in Thermopapier suchen, was eine große Umweltbelastung darstellt und Risiken für Kinder bewerten, die nicht von BPA-Quellen in Lebensmitteln ausgehen. [EPAs Aktionsplan für BPA] 73)
April 2010: General Mills will BPA freie Konserven für Muir Glen Tomatoes einführen.
Der Corporate Social Report [Mitteilungen zur Betriebsethik] von General Mills kündigt an, dass seine Bio-Tomaten der Marke Muir Glen ab der nächsten Herbsternte in BPA freien Konserven verkauft werden. [General Mills 2010 Corporate Sustainability report (PDF S. 96)] 74)
13. April 2010: Maryland verbietet BPA. Maryland wird der 5. US-Bundesstaat, der BPA für Babyfläschchen verbietet. [Enviroblog zum Verbot in Maryland] 75)
12. Mai 2010: Vermont erlässt ein BPA-Verbot für Babynahrung, Babyfertignahrung und Trinkflaschen. Diese Einschränkungen werden ab 1. Juli 2014 auch für Metalldosen gelten. [Gesetz: VT law 89 (PDF)] 76)
19. Mai 2010: Senator Feinstein will BPA in die Reform des Nahrungsmittel-Sicherheits-Gesetzes aufnehmen. Diane Feinstein (Distrikt Kalifornien) bringt einen Entwurf zu BPA ein um sicherzustellen, daß das Gesetz zur Modernisierung der Lebensmittelsicherheit, das gerade im Kongress beraten wird, Kinder und andere gefährdete Gruppen schützt. [Feinstein zu BPA (PDF)] 77)
9. Juni 2010: Die deutsche Regierung empfiehlt, BPA reglementieren. Deutschland kündet an, es wird der EU besondere Maßnahmen zur Reduzierung des Risikos vorschlagen. [Deutscher BPA-Report] 78)
1. Juli 2010: Dänemark schränkt BPA temporär ein. Die Dänen verbieten Babyfläschchen, Schnabeltassen, sowie Verpackungen für Babynahrung und „Muttermilch-Ersatz“. Die Maßnahme gilt „temporär“, solange bis bewiesen ist, dass BPA für die Entwicklung des Nervensystemes und des Verhaltens sicher ist. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit prüft die Sicherheit von BPA für Lebensmittel und wird bis September 2010 entscheiden. [Artikel zum dänischen Verbot] 79) und [BPA-Sicherheitsprüfung der EU] 80)
8. Juli 2010: Der Lebensmittelhersteller Heinz entfernt BPA aus Konserven die in Australien, Großbritannien und Irland verkauft werden. Food Production Daily beruft sich auf einen Sprecher von Heinz Australien, der gesagt haben soll, BPA freie Konserven für Babys werden innerhalb von 12 Monaten erhältlich sein, Gläser mit Metalldeckel später. [Pressemeldung von Heinz] 81)
27. – 28. Juli 2010: Zwei Berichte dokumentieren eine hohe Belastung von Thermopapier-Kassenbons. Die Environmental Working Group und das John Warner Institute for Green Chemistry stellen auf Thermopapier, das sie von den wichtigsten Händlern gesammelt haben, hohe Konzentrationen von fest. Die Test der EWG ergeben, dass 60% der Proben aus dem Geschäften nicht hoch mit BPA belastet sind, das deutet darauf hin, dass es BPA freies Papier für Registrierkassen gibt. [Bericht der EWG] 82) und [Bericht vom Institute for Green Chemistry] 83)
30. Juli 2010: Der New Yorker Gouverneur David A. Paterson unterzeichnet ein Gesetz, das BPA in Flaschen, Schnabeltassen, Schnullern und Trinkhalmen ab Dezember 2010 verbietet. Das Gesetz wurde einstimmig angenommen. Die Regierung des Bundesstaates folgt damit Albany, Schenectady, Suffolk und Rockland Counties, die zuvor die Chemikalie für Schnabeltassen und Babyfläschchen verboten hatten. [New York verbietet BPA] 84)
15. Dezember 2010: Massachusetts verbietet BPA für Babyfläschchen. Das Gesetz gilt für alle Flaschen die nach den ersten Januar 2011 hergestellt und nach dem 1. Juli 2011 verkauft werden, womit der 8. US-Bundesstaat wegen Babyfläschchen in Aktion tritt. [Pressemeldung zum BPA-Verbot in Massachusetts] 85)
Frühjahr 2011 – Internationale Bewegung gegen BPA in Babyfläschchen
28. Januar 2011: Die Europäische Union verbietet BPA in Babyfläschchen. Die EU-Staaten werden ab März 2011 die Herstellung von Babyfläschchen aus Polykarbonat nicht mehr erlauben und den Import und Verkauf ab Juni 2011 verbieten. [Richtlinie der EU-Kommission, engl. (PDF)] 86) [Richtlinie der EU-Kommission, deutsch (PDF)]
5. März 2011: China will BPA verbieten. Das chinesische Gesundheitsministerium veröffentlicht einen Entwurf, der laut chinesischer Presse BPA in allem verbietet, was für Kindernahrung oder Getränke verwendet wird. [Die Shanghai Daily zu Chinas BPA-Verbot] 87)
Originalartikel, © Environmental Working Group, www.ewg.org
Translated and published with permission.
Übersetzung: BrunO für CSN-Chemical Sensitivity Network, November 2011
Alle in dieser Chronik verwendeten Quellen als Textreferenzen, Stand November 2011:
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www.jstor.org/pss/82191
2) Carcinogenesis Bioassay of Bisphenole A, (CAS No. 80-05-7), National Toxicology Program, 1982
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3) EPA’s summary of its 1993 (current) BPA safety standard
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Alte URL: cfpub.epa.gov/ncea/iris/index.cfm?fuseaction=iris.showQuickView&substance_nmbr=0356
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www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC20042/
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5) Determination of Bisphenol A Migrating from Epoxy Can Coatings to Infant Formula Liquid Concentrates, J. E. Biles et al, FDA 1997
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7) FDA memo, May 1999
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8) Environmental toxins: Exposure to bisphenol A advances puberty, Nature 1999, doi:10.1038/44517
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9) Palanza P, Howdeshell KL, Parmigiani S, vom Saal FS, 2002 Exposure to a Low Dose of Bisphenol A during Fetal Life or in Adulthood Alters Maternal Behavior in Mice. Environ Health Perspect 110(s3): doi:10.1289/ehp.02110s3415
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10) Draft: NTP-CERHR REPORT ON THE REPRODUCTIVE AND DEVELOPMENTAL TOXICITY OF BISPHENOL A, 2006
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14) Congressional committee request for information on BPA assessment, February 2007
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16) Bisphenol A: Toxic Plastics Chemical in Canned Food, EWG, March 2007
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17) NTP Statement on CENTER FOR THE EVALUATION OF RISKS TO HUMAN REPRODUCTION AND SCIENCES INTERNATIONAL, March 2007
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18) Interim draft: NTP-CERHR REPORT on the REPRODUCTIVE and DEVELOPMENTAL TOXICITY of BISPHENOL A, April 2007
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19) EWG comment on BPA assessment draft
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20) Public Comments for NTP Draft Brief on Bisphenol A (April 15, 2008)
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Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/pubcomm-bisphenol.html
21) EWG assessment of 297 errors in the BPA assessment draft, August 2007
www.ewg.org/node/22696
22) NTP: AUDIT OF LITERATURE CITED AND FIDELITY OF REQUESTED CHANGES TO DRAFT BISPHENOL A EXPERT PANEL REPORTS, July 2007
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23) Chapel Hill Bisphenol A Expert Panel Consensus Statement, August 2007
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24) EWG assessment of 297 errors in the BPA assessment draft, August 2007
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29) Congress demands FDA provide rationale for BPA safety assertions, October 2008
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31) Formula makers‘ responses to Congress, January 2008
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original source: cdn.publicinterestnetwork.org/assets/PIqmRyC8fVH4aECtLCcHrw/BabysToxicBottle.pdf
33) FDA’s response to a congressional inquiry on its BPA evaluations, February 2008
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62) Can SIGG Salvage Its Brand After BPA?, The Huffington Post, August 2009
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72) Order Amending Schedule I to the Hazardous Products Act (bisphenol A), Canada Gazette, March 2010
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74) General Mills 2010 Corporate Sustainability report, April 2010
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Unvollständiger Link: www.generalmills.com/
75) Maryland is 5th state to ban BPA, Enviroblog, April 2010
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77) Sen. Feinstein on BPA, May 2010
www.feinstein.senate.gov/public/_named_files/109171_bpa_booklet.pdf
Alte URL: feinstein.senate.gov/public/index.cfm?FuseAction=NewsRoom.OpEds&ContentRecord_id=FA30F523-5056-8059-7662-DBE55E89AA13
78) Bisphenol A – a chemical with adverse effects produced in large quantities, UBA, German Environmetal Agency, June 2010
www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse-e/2010/pe10-033_bisphenol_a_a_chemical_with_adverse_effects_produced_
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www.foodproductiondaily.com/Quality-Safety/Denmark-bans-bisphenol-A-in-food-packaging-for-young-children
80) EFSA delays bisphenol A verdict until September, maintains TDI, FoodProduction Daily, July 2010
www.foodproductiondaily.com/Quality-Safety/EFSA-delays-bisphenol-A-verdict-until-September-maintains-TDI
81) Heinz to phase out BPA in baby food packaging, July 2010
www.heinz.com.au/Corporate/CompanyNews.aspx?releaseID=40
Alte URL: www.ap-foodtechnology.com/Packaging/Heinz-Australia-vows-bisphenol-A-phase-out-in-baby-food-packaging
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84) New York State bans bisphenol A, FoodProduction Daily, August 2010
www.foodproductiondaily.com/Packaging/New-York-State-bans-bisphenol-A
Alte URL: wnyt.com/article/stories/S1677869.shtml?cat=300
85) Public Health Council Approves Limited Ban on Plastic Products Containing BPA Sold in Massachusetts, December 2010
www.mass.gov/eohhs/gov/newsroom/press-releases/eohhs/limited-ban-bpa-products.html
Alte URL: www.mass.gov/Eeohhs2/docs/dph/legal/bpa_regulations.doc
86) European Union bans BPA in baby bottles, January 2011
eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:026:0011:0014:EN:PDF
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87) China to ban plastic bottles to feed babies, Shanghai Daily, March 2011
www.shanghaidaily.com/nsp/National/2011/03/05/China%2Bto%2Bban%2Bplastic%2Bbottles%2Bto%2Bfeed%2Bbabies/
Hinzugefügt:
1*) Späte Lehren aus frühen Warnungen: Das Vorsorgeprinzip 1896-2000
www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2697.pdf
Engl. version: Late lessons from early warnings: the precautionary principle 1896-2000
www.eea.europa.eu/publications/environmental_issue_report_2001_22/Issue_Report_No_22.pdf
34*) FDA’s answer to Sen. Dingell, Juni 2008
www.ucsusa.org/assets/documents/scientific_integrity/Letter-HHS-to-Dingell-060508.pdf