Zentralbüro für Volkszählung untersagt Duftstoffe am Arbeitsplatz

Duftstoffverbot im Büro

Duftstoffe am Arbeitsplatz nicht erlaubt

Das amerikanische Zentralbüro für Volkszählung hat in der ersten Aprilwoche eine Richtlinie herausgegeben, die die Verwendung von Duftstoffen in der riesigen Hauptverwaltung regelt. Man will damit Mitarbeiter schützen, die unter gesundheitlichen Beschwerden durch Duftstoffe und deren Inhaltsstoffe leiden.

Bundesbehörde spricht sich gegen Duftstoffe aus
In der Richtlinie, die den Einsatz von Duftstoffen am Arbeitsplatz regelt, wird den Mitarbeitern erklärt, dass es viele Menschen gibt, die unangenehme körperliche Auswirkungen durch beduftete Produkte wie bspw. Parfüms und Cologne erleiden. Eine Empfindlichkeit gegenüber Duftstoffen könne aus verschiedenen Gesundheitszuständen resultieren, die sehr verschiedenartig sein können, hierzu zählen Allergien, Asthma, chronische Atemwegsbeschwerden, Chemotherapie, Schwangerschaft, sowie weitere gesundheitliche Probleme. Eine ganze Reihe schwächender körperlicher Reaktionen können hieraus entstehen, wird in der Richtlinie zur Einschränkung von Duftstoffen erläuternd ausgeführt. Einige der Reaktionen könnten sogar lebensbedrohlich sein und seien ein Resultat der Chemikalien, die in zahlreichen Produkten einschließlich Duftstoffen, Körperpflegemittel, Raumduftsprays und Reinigungsmitteln zu finden seien.

Kooperation für gesunde Luft am Arbeitsplatz
In der Arbeitsanweisung wird weiter ausgeführt, dass die beste Möglichkeit, diese Risiken für betroffene Personen zu vermeiden, ein Vermeiden der Substanzen sei, die sich beeinträchtigend auswirken. Insbesondere in Großraumbüros sei eine Kooperation aller Anwesenden erforderlich, um das Arbeitsumfeld dergestalt aufrecht zu erhalten, dass die Exposition gegenüber chemischen Duftstoffen möglichst gering ist.

Konsequente Minimierung von Duftstoffen
In der Richtlinie, die sich an alle Büros, Angestellten und Lieferanten der Zentrale für Volkszählung richtet, wird weiterhin mitgeteilt, dass zukünftig duftstofffreie oder duftstoffarme Produkte überall dort eingesetzt würden, wo immer dies möglich sei. Man fordert, dass alle Reinigungs- und Instandhaltungsarbeiten so zu terminieren sind, dass Gebäudebenutzer einen sicheren und hygienisch sauberen Arbeitsplatz ohne gesundheitliche Auswirkungen durch diese Maßnahmen haben. Die Verwaltung, die Sicherheitsabteilung und eine Reihe anderer Abteilungen sind dafür verantwortlich, für die Umsetzung und Einhaltung der neuen Richtlinie Sorge zu tragen.

Duftstoffe mitbringen? Nicht erlaubt!
Gleichzeitig erwartet die Verwaltung von den Angestellten und Gebäudebenutzern, dass sie keine Reinigungsmittel zum Sprühen, Lufterfrischer, Raumduftsprays oder Desinfektionsmittel mitbringen. Auch stark riechende Reinigungsmittel und Lufterfrischer selbst mitzubringen ist absolut untersagt. Die Benutzung oder das Mitbringen solcher unerlaubten Produkte wird bei Zuwiderhandlung der Sicherheitsabteilung und dem jeweiligen Abteilungsleiter gemeldet, die angemessene Maßnahmen ergreifen werden.

Fairness zum Erhalt der Gesundheit
Angestellte werden durch die neue Richtlinie aufgefordert, von der Benutzung stark riechender persönlicher Duftstoffe, wie bspw. Parfüms, Cologne, Deo’s oder Haarspray Abstand zu nehmen. Man bittet in diesem Zusammenhang die Angestellten abschließend darum, die Inhaltsstofflisten auf den Produkten zukünftig genau zu studieren, um potenzielle Reizstoffe zu identifizieren.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 21.April 2009

5 Kommentare zu “Zentralbüro für Volkszählung untersagt Duftstoffe am Arbeitsplatz”

  1. Lucie 23. April 2009 um 04:18

    Das wäre die Erfüllung aller meiner Träume, wenn Politiker oder Firmen solche vorausschauende und rücksichtsvolle Entscheidungen zum Wohl der Gesundheit von Duftstoffallergikern, bzw. ihrer Arbeitnehmer und der Bevölkerung allgemein, treffen und sich für ein Verbot von Duftstoffen aussprechen würden. In den USA hat man erkannt, dass von Duftstoffen eine starke Gesundheitsbeeinträchtigung ausgehen kann und die Zahl der durch Duftstoffe Beeinträchtigten, stetig zunimmt, und zwar mit rasanten Schritten.

    Wann ist man in Deutschland endlich so weit, um solche Maßnahmen zu ergreifen?

    Dass der ungebremste Gebrauch von Duftstoffen das Potential für folgenschwere Gesundheitsschäden aufweist, ist langjährig bekannt, schließlich gibt es Warnungen von Umweltbundesamt, die schon einige Jahre alt sind, aber dennoch scheint sich in Deutschland in Bezug auf ein Duftstoffverbot, nichts zu bewegen. Im Gegenteil, der Einsatz von Duftdesign erscheint mir hier bei uns stark zunehmend zu sein. Von Einschränkungen bzw. Verboten von Duftstoffen, ließt man nur von anderen Ländern, wie z. B. Kanada, den USA und Schweden.

  2. Christobal 23. April 2009 um 08:03

    In einem Großraumbüro zu sitzen stelle ich mir gruselig vor. Hundert Leute und mehr und jeder kommt morgens frisch geduscht und hat „seinen Duft“ aufgelegt. Dann noch Deo, Haarspray, Bodylotion,..
    Wie kann jemand noch produktiv arbeiten, wenn er in einem Großraumbüro hockt mit Fenstern die sich nicht öffnen lassen und nur zentral klimatisiert?

    Die Entscheidung des Zentralbüros für Volkszählung ist eine weise Entscheidung:

    Pro Gesundheit, Pro Produktivität, Pro Umwelt.

  3. Anna-Lena 23. April 2009 um 08:57

    Christobal,

    das sind wahre Worte!
    Ich kann nur sagen, dieses Gruselkabinet habe ich viele Jahre miterlebt und das Arbeiten dort im Großraumbüro, hat mich erst so richtig krank gemacht, meine Chemikalien Sensibilität kam dort erst richtig zum Ausbruch. Bevor ich dort anfing zu arbeiten, ging es halbwegs noch gesundheitlich, doch seitdem ging es nur noch bergab. Meine Arbeitsfähigkeit ist nun komplett dahin und ich beziehe eine kleine Rente, mit der ich mir nicht einmal die notwendige biologisch erzeugte Nahrung leisten kann.

    Ich würde liebend gerne weiterarbeiten, anstatt der Öffentlichen Hand auf der Kasse zu liegen, aber leider habe ich keinen Einfluss darauf, ich ging dort Arbeiten bis zum absoluten Zusammenbruch.

    Pro Gesundheit, Pro Produktivität, Pro Umwelt, weise Worte werter Christobal!

    Gruß Anna-Lena

  4. Spider 25. April 2009 um 14:58

    Würden die Verantwortlichen auch bei uns Duftstoffe am Arbeitsplatz untersagen, wäre das ein Segen für die Menschheit. Die Gesundheit der Arbeitenden würde dadurch enorm gefestigt. Anstatt dem alltäglichen Wahnsinn der allgemeinen Vorherrschaft der Duftstoffe zu dulden und stattzugeben, sollten sich die Politiker ernsthaft fragen, ob sie ihre Sorgfaltspflicht gegenüber der Bevölkerung nicht jeden Tag verletzen bzw. warum sie genau das tun!

    Schließlich es ist langjährig bekannt, dass chemische Duftstoffe krankmachen. Allein die Tatsache, dass Parfüms Chemikalien darstellen und wir jeden Tag durch die Chemie von unseren Mitmenschen krankwerden können, ist ein Hohn erster Güte. Wenn man das Jammern in der Presse verfolgt, die Kosten im Gesundheitssystem steigen massiv an, begreife ich die Welt nicht mehr. Ich wüsste, welche Maßnahmen ich als erstes ergreifen würde, um diese Kostenexplosion und das stetige Ansteigen von Allergien zu unterbinden.

    Duftstoffe am Arbeitsplatz, Schulen und Krankenhäusern etc., sollten generell verboten werden.

    Durch Duftstoffe und deren Inhaltsstoffe leiden viele Menschen völlig unnötig. Diesen Mißstand gilt es zu unterbinden, ein Verbot von Duftstoffen ist längst überfällig.

  5. Dundee 26. April 2009 um 14:06

    Ich war auf der Webseite des US Volkszählungsbüros. Ein Riesenkomplex ist das. Stolze Leistung einen solchen Komplex duftfrei zu bekommen. Die Meldung hat mich gefreut weil sie beweist dass duftfreie Gebäude machbar sind.

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