Archiv der Kategorie ‘Krank durch die Schule‘

Rentenversicherung setzt sich für Duftstoffallergiker ein

Schutz für Allergiker und Chemikaliensensible

Einige Angestellte, die bei der amerikanischen Rentenversicherung „Multi Sector Pension Plan“ (MSPP) arbeiten, berichteten ihrem Arbeitgeber, dass sie auf verschiedene chemische oder parfümierte Produkte mit gesundheitlichen Beschwerden reagieren. Die Duftstoffallergiker und Chemikaliensensible unter den Mitarbeitern litten zunehmend unter der allgemein üblichen Verwendung von Parfüms, Bodylotions, Haarspray, Deos durch Kollegen und Publikumsverkehr. Das bewog die Rentenversicherung dazu, ein Duftstoffverbot am Arbeitsplatz einzuführen. MSPP bittet alle Mitarbeiter auf der Internetseite und durch Dienstanweisungen um Kooperation, um der besonderen gesundheitlichen Problematik von Mitarbeitern, die auf Chemikalien und Duftstoffe reagieren, gerecht zu werden und dazu beizutragen diese zu schützen.

Büroräume wurden zur duftstofffreien Zone deklariert

Haarspray, Parfüm, Deo kann bei Duftstoffallergikern oder bei Personen, die chemikaliensensibel sind, Kopfschmerzen, Atemwegbeschwerden und andere Symptome hervorrufen. Deshalb werden alle Angestellten und Besucher aufgefordert, völlig auf Parfüm und parfümierte Pflegeprodukte zu verzichten, wenn sie in die MSPP Büros kommen.

Kanadische Gewerkschaften schützen Geringverdiener

Nicht nur die Solidarität gegenüber Chemikaliensensiblen und Arbeitnehmern mit Duftstoffallergien ist alles andere als alltäglich, MSPP selbst ist eine bemerkenswerte Einrichtung. MSPP wurde von zwei kanadischen Gewerkschaften gegründet. Ihnen war aufgefallen, dass in manchen Berufsbereichen Geringverdiener nur freiwillig ganz gering versichert waren oder gar nicht abgesichert und somit keine Rente erhielten. MSPP sorgt dafür, dass diese Geringverdiener, die meistens Frauen aus einkommensschwachen Schichten sind, über die Arbeitgeber abgesichert werden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 4. Juni 2012

Literatur: MSSP, Scent free Policy, 2012

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Bündnis 90/ Die Grünen stellt Anfrage zur Verbesserung der Raumluft in öffentlichen Gebäuden

Gesündere Baustoffe helfen, Gesundheitsschäden zu verhindern

Laut Umweltbundesamt halten Menschen in Mitteleuropa durchschnittlich 90% der Zeit in Innenräumen auf. Wöchentlich berichten Zeitungen über schadstoffbelastete Schulen, Kindergärten, Behördengebäude oder andere öffentliche Gebäude. Oft führt es zu Gesundheitsbeeinträchtigungen und -schäden bei den Gebäudenutzern. Schadstoffanalysen, Expertengutachten werden erstellt und nicht selten dauert es Monate bis Jahre, bis gehandelt wird. Solche „Sick Buildings“ („kranke“ Gebäude) sind vermeidbar, wenn von Vornherein bei Neubauten, Sanierungen und Renovierungen auf gesunde Baumaterialien geachtet wird. Die Partei „Bündnis 90 / Die Grünen“ hat die Tragweite der Gesundheitsbelastungen durch Schadstoffe in der Innenraumluft erkannt und forderte von Behörden in verschieden Regionen Deutschlands detaillierte Informationen im Rahmen von Anfragen. (1,2)

Behörden nehmen schadstoff- und umweltbedingte Krankheiten ernst

Umweltschadstoffe und belastete Innenraumluft werden von Behörden zunehmend thematisiert. Anfang 2012 eröffnete die WHO in Bonn ein Europäisches Zentrum für Umwelt und Gesundheit. Die Weltgesundheitsbehörde hatte im Vorfeld durch Erhebungen festgestellt, dass zwischen 20 und 54% aller Erkrankungen in der EU umweltbedingt verursacht sind. Bedenklich ist, dass insbesondere bei Kindern beim Ausmaß umweltbedingter Erkrankungen steigende Tendenz zu beobachten ist. Bei Kindern unter 15 Jahren liegt der Prozentsatz der durch Umwelt verursachten Krankheiten bei rund 34%. Die WHO rät daher explizit zur Verwendung von Umwelt- und gesundheitsverträglichen Bauprodukten. (3,4,5)

Das deutsche Umweltbundesamt geht bei jüngeren Veröffentlichungen ebenfalls intensiv auf die Schadstoffproblematik und Verbesserungen der Innenraumluftqualität ein und stellt klar, dass in Bezug auf Innenraumschadstoffe für Arbeitsplätze andere Maßstäbe gelten als für Innenräume von Behörden oder öffentlichen Räumen. Für Arbeitsplätze, an denen mit Gefahrstoffen umgegangen wird, gelten Grenzwerte nach der Gefahrstoffverordnung. Diese Werte können jedoch nicht für Innenräume herangezogen werden. (6)

Das UBA nennt zur Verdeutlichung ein Beispiel:

„So ist eine Belastung mit Formaldehyd PDF / 381 KB in der Luft eines Büroraumes, die durch Ausgasung aus spanplattenhaltigen Möbeln entsteht, wie eine Wohnraumbelastung zu betrachten und nicht wie eine Belastung am Arbeitsplatz, etwa in der chemischen Industrie.“

Ständig Nachrichten über schadstoffbelastete Gebäude

Die Vorschläge und Ausführungen, die man Veröffentlichungen von Bundesbehörden entnehmen kann, lesen sich gut, die Realität sieht jedoch weniger erfreulich aus. Nahezu wöchentlich sind in deutschen Zeitungen Berichte über schadstoffbelastete öffentliche Gebäude zu finden. Immer wieder stehen Schulen und Behördengebäude in den Schlagzeilen, weil die Benutzer der Gebäude erheblich krank wurden. Für die Erkrankten beginnt in solchen Fällen oft ein nicht enden wollender Kampf um Anerkennung. Schülern wird „Massenhysterie“ unterstellt und Lehrer werden bezichtigt, „nur psychisch krank“ zu sein. Der Grund für solche bagatellisierenden Expertisen liegt auf der Hand, es geht um erhebliche Summen, die aufgewendet werden müssen, wenn ein Sick Building saniert werden muss, und es geht oft um Schadensersatz.

„Bündnis 90 / Die Grünen“ fragt nach

Weil die Problematik schadstoffbelasteter Innenräume sich häuft, stellte „Bündnis 90 / Die Grünen“ in verschiedenen Städten und Gemeinden in Deutschland im ersten Quartal 2012 folgende Anfrage:

„Vor diesem Hintergrund bittet Sie die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, folgende Anfrage auf die

Tagesordnung der nächste Ratssitzung zu nehmen und durch die Verwaltung beantworten zu lassen:

1. Welche Maßnahmen und Kontrollen unternimmt die Verwaltung in verbandgemeindeeigenen Gebäuden, um den Gesundheitsschutz für die sich darin aufhaltenden Kinder, MitarbeiterInnen und BürgerInnen zu gewährleisten?

2. Sind der Verwaltung Fälle in kommunalen Gebäuden (Kindergärten, Schulen, Bürogebäuden, Sporthallen etc.) bekannt, in denen es gehäuft zu gesundheitlichen Belastungen im Sinne eines „Sick-Building-Syndroms“ gekommen ist, also beispielsweise zu Geruchsbelästigungen, Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, allergischen Reaktionen, Asthma, Pilzsporen, MCS (Multiple Chemical Sensitivity = Vielfache Chemikalienunverträglichkeit)? Falls ja, welche?

3. Welche Vorgaben/Kriterien hinsichtlich der Auswirkung auf die Raumluft, hat die Verwaltung bei der Beschaffung von Baustoffen zu beachten?

4. Welche weitergehenden Maßnahmen zur Erkennung, Vermeidung und Verringerung von insbesondere baustoffgebundenen Schadstoffquellen in der Innenraumluft der Gebäuderäume plant die Verwaltung?“

Behörden und Verwaltungen tragen Verantwortung für das Wohl der Bürger

Die Antworten der jeweiligen Verwaltungen werden mit großem Interesse erwartet und es wäre erfreulich, wenn die angestoßene Diskussion eine Wende hin zur Verbesserung der Innenraumluft in öffentlichen Gebäuden einleiten würde.

Schadstoffkontrollierte Bau- und Sanierungsmaterialien müssen nicht zwangsläufig teurer sein als schadstoffbelastete Materialien, diese Tatsache führen Fachleute immer wieder an. Doch selbst wenn schadstoffkontrollierte Baumaterialien etwas kostenintensiver wären, zahlen sie sich aus, denn wenn ein Sick Building erst saniert werden muss, wird es richtig teuer. Oft kostet eine aufwendige Sanierung Millionen. Von den gesundheitlichen Schädigungen, die Gebäudebenutzer erleiden, bis es irgendwann zu einer Sanierung kommt, ganz zu schweigen. Behördenziel sollte es sein, dass Meldungen, dass bspw. ein erheblicher Teil der Lehrerschaft einer Schule an Krebs starb, der Vergangenheit angehören.

Schadstofffreie Innenräume tragen dazu bei, die UN-Behindertenrechtskonvention umzusetzen

Ein weiterer Aspekt, der durch schadstoffkontrollierte Innenräume in Behörden und öffentlichen Gebäuden positiv beeinflusst würde, wäre die Inklusion von Allergikern, Umweltkranken, Asthmatikern, Chemikaliensensiblen und anderen Behindertengruppen, die besonders empfindlich auf Schadstoffe und Allergene wie z.B. Schimmelpilze in Innenräumen reagieren.

Seit der Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention ist Deutschland seinen Bürgern, die unter diesen Behinderungen leiden, eine Integration schuldig. Bislang ist dies für die Behindertengruppe, die unter MCS (multiple Chemikaliensensitivität) leidet, noch nicht einmal ansatzweise geschehen, was einer erheblichen Benachteiligung gegenüber anderen Mitbürgern und Behinderten gleichkommt. Insbesondere, weil selbst Übergangslösungen, die durchaus machbar und bezahlbar wären, oft sogar nicht einmal etwas kosten, lediglich von Seiten der Betroffenen angedacht wurden. (7,8)

Autor:

Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 1. Juni 2012

Literatur:

  1. Bündnis 90 / Die Grünen, Verbesserung der Raumluft in öffentlichen Gebäuden, 8. Februar 2012
  2. Bündnis 90 / Die Grünen im Landtag von NRW, Mustervordruck Raumlufthygiene, 12.01.2012
  3. Zsuzsanna Jakab, WHO Regionaldirektorin, Rede zur Eröffnung des erweiterten Europäischen Zentrums für Umwelt und Gesundheit, 14 Februar 2012, Bonn, Germany.
  4. WHO – Europäischen Zentrums für Umwelt und Gesundheit, WHO eröffnet erweitertes Europäisches Zentrum für Umwelt und Gesundheit in Bonn und stellt neuen Bericht über gesundheitsrelevante Umweltungleichheit vor, Kopenhagen und Bonn, 14. Februar 2012
  5. ECEH, Report Environmental health inequalities in Europe, 2012
  6. Umweltbundesamt, Gesundheit und Umwelthygiene, Innenraumlufthygiene, 13.02.2012
  7. Bundesbeauftragter der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen, UN-Behindertenrechtskonvention, Oktober 2010
  8. CSN, BÜfU – Behindertengerechte Übergangsregelung für Umwelterkrankte, 29.05.2012

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Busunternehmen muss wegen laufender Motoren hohe Strafe zahlen

Im Stand laufende Busse verschmutzen die Umwelt und gefährden die Gesundheit

Das Laufenlassen von Schulbussen vor den Schulen ist eine gängige Praxis. Die Dieselabgase die dabei freigesetzt werden, belasten die Umwelt in erheblichem Maße. Schüler atmen die Dieselabgase an den Haltestellen ein. Ein großes Schulbusunternehmen muss 90 000$ Strafe zahlen und 348 000$ in Umweltprojekte.

Durham School Services stellt Schulbusse in 30 US Bundesstaaten bereit. Das Busunternehmen gehört zu den Größten in den USA. Inspektoren der Umweltschutzbehörde EPA stellten fest, dass Durham Schulbusse teils mehr als zwei Stunden mit laufendem Motor auf Schüler warteten. Die EPA gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass man die Dieselabgase, die Schüler im ganzen Land zwangsläufig auf Schulgrundstücken einatmen, reduzieren wolle. Das Schulbusunternehmen soll nun verpflichtet werden, dafür Sorge zu tragen die Emissionen von rund 14.000 Schulbussen in 30 US Bundesstaaten zu reduzieren.

Das Busunternehmen ist einsichtig und will umgehend damit beginnen, Trainingsprogramme für die Busfahrer durchzuführen. Ältere Busse sollen komplett ausgetauscht werden und an den Schulgrundstücken werden Hinweisschilder für die Busfahrer angebracht, mit denen sie gebeten werden, den Motor der Busse beim Warten abzustellen.

Laufende Dieselmotoren setzen erhebliche Schadstoffe frei, die für zahlreiche Gesundheitsprobleme verantwortlich sein können, teilt die EPA in einer Pressemitteilung mit. Dazu zählen u.a. Asthma, Atemwegbeschwerden, Benebeltsein, Übelkeit, rauher, entzündeter Hals, Husten und viele weitere Symptome. Besonders beeinträchtig sind Schulkinder, die auf ihren Bus warten oder sich im Bus befinden, Busfahrer, Anwohner, Passanten und Angestellte in Verkehrshöfen.

Ein führender EPA Mitarbeiter wies darauf hin, dass die angestrebten Maßnahmen speziell für Kinder mit Asthma und Atemwegerkrankungen wichtig sind, weil sie besonders empfindlich auf die Bestandteile der Dieselabgase reagieren. Außerdem ist bekannt, dass Dieselabgase und die freigesetzten Feinstaubpartikel krebserregend sind.

Ebenfalls relevant ist der Umweltaspekt. Wenn die Praxis, Busse im Stand laufen zu lassen, gestoppt wird, produziert dieses eine Busunternehmen dadurch nicht nur weniger Lärm und Kohlendioxid, sondern spart jährlich fast 3 Millionen Liter Diesel ein.

In Deutschland ist das Laufenlassen der Motoren bei wartenden Schulbussen ebenfalls üblich und gefährdet die Gesundheit von Kindern, Busfahrern und Anwohnern von Schulen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 16. April 2012.

Literatur:

EPA, School Bus Company to Implement Anti-Idling Program and Pay Penalties under the Clean Air Act, 04/10/2012

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Giftige Textmarker sollen von der Universität verschwinden

Professor wurde chemikaliensensibel durch Filzstifte

Monatelang versuchte ein Professor der University of Arizona in Tucson herauszufinden, warum es ihm in den Lehrräumen des Campus so schlecht ging. Ihm wurde schwindlig, er bekam rasende Kopfschmerzen, Übelkeit und Atembeschwerden. Wenn er den Lehrräumen fern war, ging es ihm besser. Nach intensiver Recherche im Internet diagnostizierte er sich selbst mit MCS, Multiple Chemikalien-Sensitivität. Der Professor fand auch den Grund für seine Gesundheitsbeschwerden heraus, die er nur in den Lehrräumen hatte. Es waren die Whiteboard-Marker, mit denen auf die weißbeschichte Kunststoff-Tafel geschrieben wird und die trocken abwischbar sind. Jetzt werden die giftigen Marker vom Campus der University of Arizona gegen ungiftige ausgetauscht.

Ein Professor findet Ursache für seine mysteriösen Schmerzen

In der Studentenzeitung „Arizona Daily WildCat“ wird das Leiden von Marv Waterstone, einem Professor für Geographie und Entwicklung, genau beschrieben. Monatelang litt der Professor unter ständigen Schmerzen und war auf der Suche nach der Ursache. Letztendlich war er kaum noch in der Lage, seine Studenten zu unterrichten. Er gab nicht auf und fand heraus, was ihn krank machte. Seine Beschwerden wurden stärker, wenn er an der weißen Kunststoff-Tafel stand und diese mit abwischbaren Whiteboard-Markern beschriftete. Es musste etwas damit zu tun haben. Als der Professor die Inhaltsstoffe der Stifte ermittelte, stellte sich heraus, dass es sich um toxische Chemikalien handelte. Die dicken Filzstifte zum Beschriften der Tafel enthielten neurotoxische Lösungsmittel, u.a. Toluol und Xylol.

Campus zeigt sich kooperativ

Anfang Februar fragte Professor Waterstone die Universitätsleitung, ob ein Erlass möglich sei, dass nur noch ungiftige Marker in Lehrräumen verwendet werden dürfen. Der Präsident der Studentenvereinigung sagte, dass es keine Probleme bei der Umsetzung gegeben habe und sagte, wenn es ein Problem gibt, handeln wir direkt. Die Mitarbeiter der Buchhandlung der Universität hätten Prof. Waterstone’s Wunsch gerne entsprochen und sich sofort daran gemacht, ungiftige Marker zu finden, um sie im Laden anbieten zu können. Außerdem habe man alle Regale durchgeschaut und die Produkte, die giftige Chemikalien enthielten, aus dem Sortiment genommen. Auch Produkte, die keine aussagekräftige Inhaltstoffliste aufwiesen, habe man direkt entfernt. Die Leiterin des Buchladens sagte gegenüber der Unizeitung, dass der Aufwand sehr gering gewesen sei, und es gäbe wirklich schon so viele Alternativen.

Ziehen alle Studenten mit?

Prof. Waterstone hat jetzt noch eine Sorge, die er der Zeitung mitteilte. Es wird noch eine Weile dauern, bis die Universität eine Campus-weite Anordnung verabschiedet und in die Universitätsordnung aufgenommen hat. Der Professor hofft, dass alle Studenten bis dahin freiwillig mitziehen und auf toxische Filzstifte, Marker, Whiteboard-Marker und sonstige chemikalienhaltigen Produkte verzichten. Als Grund für seine umfangreichen Bemühungen gab der Professor an: „Alles was ich hier versuche, mache ich wirklich nur, damit ich wieder zurück in meinen Lehrraum kann“.

Giftige Marker, ein internationales Problem

Auch in Deutschland gibt es an Universitäten, Schulen, Kindergärten und in Büros Probleme mit der Raumluftbelastung durch Chemikalien in Marker und Filzstiften.

Das Thüringer Ministerium für Gesundheit schreibt in seiner Broschüre „Gefahrstoffe im Büro“, welche sichere Alternativen es gibt:

„Für sogenannte Whiteboard-Marker, die auf speziellen, weiß beschichteten Tafeln oder Folien, von denen die getrocknete Tinte mit einem trockenen Tuch wieder abgewischt werden kann, zum Einsatz kommen, werden neben Tinten auf Alkoholbasis auch intensiver riechende Tinten mit Estern wie Butylacetat und Ketonen eingesetzt. Besser für die Raumluft sind auch hier wässrige pigmentierte Tinten, die ebenfalls wasserfest auftrocknende Kunstharze enthalten.“

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 21. März 2012

Photo: Kip Voytek, CC

Literatur:

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Schülerin wegen Versprühen von Parfüm aus Schulbus geworfen

Eine Schülerin wurde in Richland, US Bundesstaat Washington, vom Busfahrer aus dem Schulbus geworfen, weil sie Parfüm versprüht hatte. Das Benutzen von Parfüm ist in diesem Schulbezirk verboten, aus Rücksicht auf jene Schüler und Lehrer, die unter schweren Allergien, Asthma oder Chemikaliensensitivität (MCS) leiden. In einigen Schulbezirken und Städten in den USA und Kanada gibt es solche Parfüm- und Duftstoffverbote, die Teil des Integrationsprogramms für Behinderte sind. Diese Maßnahmen sind keineswegs überzogen, denn die Chemikalien und Aromaöle in Parfüms und parfümierten Produkten können bei einigen Menschen erhebliche Gesundheitsbeschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen auslösen. Bei einem ähnlichen Vorfall mussten elf Schüler und ein Busfahrer ins Krankenhaus gebracht werden. Einer Schülerin zerbrach im Bus ein Parfümflacon, wodurch Chemikalien freigesetzt wurden.

Parfüm gegen „riechende“ Mitschüler

Die 15-jährige hatte ein blumiges Parfüm im Schulbus versprüht, weil sie fand, es „rieche“ darin nicht gut, schreibt die Online-Zeitung Huffington Post. Der Busfahrer ermahnte die Jugendliche und bat um die Parfümflasche. Die Schülerin weigerte sich und redete dabei gleichzeitig mit ihren Eltern am Handy. Als Konsequenz wurde sie zwei Blocks von der Haltestelle entfernt abgesetzt. Die Eltern des Teenagers zeigten kein Verständnis für die Vorgehensweise des Busfahrers und gaben an, ihre Tochter wäre dadurch Gefahr ausgesetzt gewesen, gekidnappt zu werden. Sie seien nicht davon informiert worden, dass ihre Tochter wegen des Versprühens von Parfüm aus dem Bus geworfen wurde. Die Schule weist die Vorwürfe zurück und gab zu verstehen, dass Entführungen höchst selten vorkommen und die Schülerin während des Vorfalls mit ihren Eltern am Handy war. Gleichzeitig gab die Schulleitung zu verstehen, dass bei einem erneuten Vorkommnis, bei dem von einem Schüler Parfüm versprüht werde, die gleichen Konsequenzen gezogen würden, die Busfahrer würden zukünftig allerdings darauf achten, dass betreffende Schüler in einer sicheren Gegend abgesetzt würden. Eine Änderung der Schulordnung und des Duftstoffverbotes stehen laut Auskunft der Schule nicht zur Debatte.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. November 2011

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Asbest ist verboten, die Zahl der Opfer wächst trotzdem noch lange weiter

Das krebserregende Mineral lauert in Nachtspeicheröfen und vielen Produkten

Von 1980 bis 2004 starben in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt rund 11.000 Menschen an einer Asbest-bedingten Erkrankung. Die Zahl der jährlichen Opfer hat schon seit längerer Zeit die Tausender-Marke überschritten. Die Berufsgenossenschaften rechnen bei Asbest – bedingten Erkrankungen erst etwa ab dem Jahr 2015 mit dem Rückgang dieser Zahlen. Bis dahin werden nach Schätzungen bis zu 20.000 Todesopfer durch Asbest zu beklagen sein. Seit fast 2 Jahrzehnten ist die Herstellung und Verwendung asbesthaltiger Produkte in Deutschland verboten.

Asbest, das unvergängliche Mineral

Die Bezeichnung „Asbest“ kommt vom griechischen Wort „Asbestos“, was so viel wie unauslöschlich oder auch unvergänglich zu Deutsch heißt und im Gesamten eine Gruppe von feinfaserigen und natürlich vorkommenden Mineralien betitelt. Große Gruppenvertreter sind zum Beispiel die Amphibolasbeste oder auch der Serpentinasbest.

Asbeste

Amphibolasbest sind dunkle oder braune Asbeste, die man auch als Hornblende betitelt. Allgemein gehören zu dieser Asbestsorte fünf Vertreter:

  • Krokydolith (weitere Bezeichnung Riebeckite, Blauasbest, Kapasbest)
  • Aktinolith (weitere Bezeichnung Actonolith)
  • Tremolith
  • Anthophyllith
  • Amosit (weitere Bezeichnung Grunerit, Braunasbest)

Amosit – Braunasbest

Vorsicht ist bei der Betitelung „Amosit“ gegeben, weil dieser Begriff bzw. dessen Synonym „Braunasbest“, auch oftmals allgemein für alle Amphibolasbeste genutzt wird. Amphibolasbeste gelten als Magnesiasilikate, die neben dem Magnesium auch Calcium, Eisen und Natrium enthalten. Man findet diese Asbestarten vor allem in älteren Hitzeschutzverkleidungen, Brandschutzplatten, Bremsbelägen, Klebstoffen, Dichtungsmassen, Pflanzgefäßen, Wellplatten, Rohre und andere Asbestfaserprodukten aber auch in Bodenbelägen, Anstrichen, Kitten und Spritzmassen. Amphibolasbeste gelten als äußerst giftig und können zu sehr ernsten Gesundheitsschäden und selbst zu Krebs führen.

Serpentinasbest – Weißasbest

Serpentinasbest ist eine weiße oder hellgraue Asbestart, die auch als „Chrysotilasbest“ oder „Weißasbest“ betitelt wird. Diese Asbestsorte machte einmal 94% der Weltasbestproduktion aus. Im Gegensatz zu Amphibolasbest verfügt der Serpentinasbest über eine bessere Beständigkeit gegen Laugen, jedoch zeigt er sich als unbeständig gegenüber Säuren. Die Verwendung war aber nicht weniger vielfältig, als die seiner Verwandten, so findet man diesen Asbest auch in diversen alten Elektrogeräten, Nachtspeicheröfen, Asbestzementprodukten, Klebstoffen, Fußbodenbelägen und vielem mehr. Wie auch die Amphibolasbeste ist auch der Serpentinasbest äußerst giftig. Es besteht auch hier die Gefahr ernster Gesundheitsschäden bei längerer Exposition durch Einatmen und auch dieser Asbest erzeugt Krebserkrankungen.

Feinste Fasern bergen große Gefahr

Typisch für alle Asbestarten ist die leichte Zerfaserbarkeit und Spaltbarkeit zu feinsten Fasern, die über die Atemluft in den Organismus gelangen können. Wie angedeutet können diese Fasern beim Menschen Krebs auslösen und tun dies oftmals im Bereich der Atemwege und im Brust- und Bauchraum. Die ersten Krankheitserscheinungen treten jedoch in aller Regel nicht sofort auf. Noch nicht einmal Atemwegsreizungen müssen unabdinglich sofort auftreten. Zumeist merken die Geschädigten erst Jahre, nicht selten Jahrzehnte später, dass sie ernsthaft erkrankt sind. Die Gefahrenstoffverordnung stuft Asbest als besonders gefährlichen, krebserregenden Gefahrenstoff ein. Eben aus diesem Grunde wurde für alle Asbestsorten, die eben genannt wurden, die TRK (Technische Richtkonzentration) ausgesetzt wodurch Arbeitnehmer mit diesem Stoff nicht mehr in Kontakt kommen dürfen. Ausnahme in Bezug auf den Kontakt zu Arbeitnehmern stellen Sanierungsarbeiten dar, hier gilt ein TRK-Wert von 50.000 Fasern/m3 und eine Auslöseschwelle von 12.500 Fasern/m3. Die aktuellen Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) für den Umgang mit Asbest (Asbest Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten) finden Sie in der TRGS 519.

Eine kostenpflichtige Onlineversion zur TRGS ist hier zu finden: Umwelt-Online

Asbestverbot

In Deutschland sind z.B. Produkte aus Asbestzement seit dem 1.1.1992 verboten. Das europaweite Verbot in Bezug auf Asbest gilt seit dem 1.1.2005, was allerdings nicht heißt, dass heute bereits alle Gefahren gebannt sind. Große Mengen asbesthaltiger Baustoffe sind noch immer verbaut. Besonders kritisch sind Baustoffe, die nicht auf den ersten Blick mit dem Gefahrstoff Asbest in Verbindung gebracht werden. Hierzu zählen insbesondere asbesthaltige Fußbodenbeläge oder asbesthaltige Klebstoffe.

Ein Material mit fast unendlich vielen Einsatzmöglichkeiten

Früher wurde Asbest aufgrund seiner Eigenschaften, z.B. der nicht vorhandenen Brennbarkeit, oftmals im Bereich des Brandschutzes genutzt, aber auch für eine Reihe anderer Produkte. Grob kann man schreiben, dass zwei Produktgruppen aus Asbest hergestellt wurden; zum einen der Weichasbest, den man oft für Produkte wie Spritzasbest, Asbestpappen und Asbestpapier nutzte und den Hartasbest (Asbestzement), der für Produkte wie Asbestzementplatten, Bremsbeläge und asbesthaltige Dachplatten genutzt wurde. Bei schwachgebundenen asbesthaltigen Produkten (Weichasbest) beträgt der Asbestanteil in der Regel über 60%. Das heißt hier liegt ein sehr hoher Asbestgehalt vor, der auch nicht fest gebunden ist, und somit geht hiervon eine höhere gesundheitliche Gefahr aus wie bei Hartasbestprodukten, welche in der Regel einen Asbestgehalt von um die 20% aufweisen.

Altlast Nachtspeicheröfen

Produkte aus Asbest findet man aber auch immer noch in alten Geräten wie zum Beispiel ältere Nachtspeicheröfen sowie elektronischen Schalteinrichtungen. Die überwiegende Zahl der vor 1977 hergestellten Nachtspeicheröfen enthalten asbesthaltige Bauteile, teilweise wurde Asbest auch noch bis 1984 verwendet. Ob Ihr Nachtspeicherofen asbesthaltige Materialien enthält, können Sie mit Hilfe der Typen- und Fabrikationsnummer vom Hersteller erfahren. Manchmal bieten die Energielieferanten oder Abfallämter Auskunft zu möglichen Asbestgehalten in Nachtspeicheröfen. Ein gutes Beispiel gibt hier das Abfall- und Wirtschaftsamt im Landkreis Wittmund im Internet.

Hier werden einige Fabrikate aufgezählt die Asbest enthalten oder eben auch nicht:

Abfallwirtschaft – Info für Haushalte

Gesetz regelt Außerbetriebnahme von Nachspeicheröfen

Seit dem Jahr 2009 sind Nachtspeicheröfen auch in der in Deutschland gültigen Energieeinsparverordnung (EnEv) berücksichtigt, und nicht nur berücksichtigt, sondern direkt auch deren Außerbetriebnahme geregelt. So findet sich in § 10a folgende Angabe:

Außerbetriebnahme von elektrischen Speicherheizsystemen

(1)

1- In Wohngebäuden mit mehr als 5 Wohneinheiten dürfen Eigentümer elektrische Speicherheizsysteme nach Maßgaben des § 10 Abs. 2 nicht mehr betreiben, wenn die Raumwärme in den Gebäuden ausschließlich durch elektrische Speicherheizsysteme erzeugt wird.

2- Auf Nichtwohngebäude, die nach ihrer Zweckbestimmung jährlich mindestens 4 Monate und auf Innentemperaturen von mind. 19°C beheizt werden, ist Satz 1 entsprechend anzuwenden, wenn mehr als 500 m2 Nutzfläche mit elektrischen Speicherheizsystemen beheizt werden.

3- Auf elektrische Speicherheizsysteme mit nicht mehr als 20 W Heizleistung pro m2 Nutzfläche einer Wohnungs-, Betriebs- oder sonstigen Nutzungseinheit sind die Sätze 1 und 2 nicht anzuwenden.

(2)

1- Vor dem 1. 1. 1990 eingebaute oder aufgestellte elektrische Speicherheizsysteme dürfen nach dem 31.12.1019 nicht mehr betrieben werden.

2- Nach dem 31.12.1989 eingebaute oder aufgestellte elektrische Speicherheizsysteme dürfen nach Ablauf von 30 Jahren nach dem Einbau oder Aufstellen nicht mehr betrieben werden.

3- Wurden die elektrischen Speicherheizsysteme nach dem 31.12.1998 in wesentlichen Bauteilen erneuert, dürfen sie nach Ablauf von 30 Jahren nach Erneuerung nicht mehr betrieben werden. Werden mehrere Heizaggregate in einem Gebäude betrieben, ist bei Anwendung der Sätze 1, 2. oder 3 insg. auf das 2. älteste Heizaggregat abzustellen.

Ausnahmeregelungen

Somit hat sich in vielen Bereichen der Einsatz und die Gefahr, welche von Nachspeicheröfen ausgeht, erledigt, wenn hier nicht auch noch ein 3. Absatz wäre, der einige Ausnahmen schildert, wie zum Beispiel, dass der gesamte 1. Abs. nicht anzuwenden ist, wenn öffentlich rechtliche Pflichten entgegen stehen und einiges anderes mehr.

Asbest, ein Problem, das noch lange existieren wird

Zusammengefasst kann und muss festgestellt werden, dass wir auch in der Gegenwart, nach beinahe 20 Jahren des Asbestverbots, noch immer eine ganze Menge an asbesthaltigen Produkten in unserem Alltag vorfinden und es kann mitnichten begonnen werden, diesen Fakt lapidar in die Geschichte einzuordnen und als für die heutige Zeit übertrieben abzukanzeln. Demnach möchte ich diesen kurzen Text zum Thema Asbest auch nutzen, um Ihnen abschließend den Rat auf den Weg zu geben, sich bei jeglichem Verdacht in Bezug auf ein Asbestprodukt direkt an einen Fachmann zu wenden. Bitte nur und ausschließlich einen für den Umgang mit Asbest ausgebildeten Fachmann. Machen Sie keine Experimente, reißen Sie diesen akuten Gefahrenstoff nicht in unbedachter Eigenregie ab und schonen Sie ihre Gesundheit. Es gibt ausgebildete Fachleute, die wissen, wie man sich solcher Probleme entledigt.

Autor: Ing. Gerhard Holzmann, Juni 2011

Sachverständigenbüro Holzmann-Bauberatung

Tel.: 08293-965648

www.Baubegriffe.com

Facebook: Baugutachter

Weitere interessanter CSN Blogs zum Thema:
Der Stoff aus dem die Schulen sind – Teil IV – „Gebaut für alle Ewigkeit: Deutschlands Asbest Schulen“

Weitere Blogs des Bausachverständigen Gerhard Holzmann:

Integration mit MCS an der Schule möglich

„Es läuft alles rund“ (Ausspruch einer Mutter)

Im Juni 2010 berichtete Tohwanga über ihren erfolgreichen Versuch, für ihren an MCS und CFS-erkrankten Sohn eine Integration an der Grundschule zu ermöglichen. Nach fast einem Jahr kann sie sagen, es ist tatsächlich geglückt, und Tohwanga möchte anderen Eltern mit chemikaliensensiblen Kindern Mut machen, bei der Schule und den Eltern der Mitschüler um Unterstützung zur Integration ihres eigenen Kindes zu bitten.

Integration eines Schülers mit MCS und CFS

Tohwanga berichtet:

Im Mai 2010 hatte ich dazu einen Elternabend initiiert und um eine schadstoffarme 1. Klasse gebeten. Ich erhielt 100%tige Unterstützung von der Schulleitung und möchte an dieser Stelle nochmals meinen Dank dem Schulleiter aussprechen. Lehrer, Eltern, Klassenkameraden, ja sogar Großeltern haben sich zur Aufnahme meines Kindes entschlossen und wirken tatkräftig mit, die Klasse schadstoffarm, Weichspüler- und Parfümfrei zu gestalten.

Mein Sohn besucht nun seit August 2010 diese Schule mit großem Erfolg. Er hat Schulfreunde gefunden und kann am Unterrichtsgeschehen teilnehmen. Natürlich ist der neue Lebensabschnitt Schulpflicht für uns sehr, sehr anstrengend, trotz häufiger Fehlzeiten und Zuspätkommen, extremer Müdigkeit und eigentlich nur Leben für die Schule ist mein Sohn ein guter Schüler und das Lernen fällt ihm leicht. Schwierig und sehr Kräfte zehrend ist die tägliche Präsenz, das morgendliche Aufstehen, trotz schmerzender Glieder, trotz nächtlichem Asthmaanfall und/oder heftigste Nasenbluten und das Kräfteeinteilen für den ganzen Tag. Es muss ja noch Motivation für die Hausaufgaben und für die wenigen sozialen Kontakte am Nachmittag verbleiben. Mein kleiner Sohn meistert diese Aufgabe schon recht gut. Während ich, schon sehr beeinträchtigt durch meine Umwelterkrankungen, oft nicht weiß, woher ich noch die Kraft für den nächsten Schultag nehme.

So leben wir von Tag zu Tag, Wochenende zu Wochenende und von Ferien zu Ferien. Ganz besonders freuen wir uns auf die Sommerferien, denn die kurzen 2-Wochen-Ferien reichten nicht aus, um aus der tiefen Erschöpfung heraus zu kommen.

Es ist ein Geschenk, welches uns Eltern und Lehrer geben. Noch ein seltenes, aber ich bin mir sicher, dass auch andere Schulen in Zukunft eine Integration von MCS-erkrankten Kindern ermöglichen werden. Schadstoffarme Schulen sind für alle Kinder wichtig. Dies kann die Politik nicht mehr verdrängen.

Bei dem allgemeinen Elternabend im laufenden Schuljahr, im September 2010, habe ich etwas Redezeit bekommen, um mich für die einmalige Integration und Toleranz der Eltern und Angehörigen bedanken zu können.

Liebe Eltern,

ich möchte Ihnen auf diesem Wege meinen Dank aussprechen. Sie ermöglichen meinem Kind Integration und die Chance möglichst unbeschadet eine Schule aufsuchen zu können.

Für Ihr Verständnis, Ihr Entgegenkommen und Ihre gewonnene Besonnenheit im Umgang mit den gesundheitsschädigenden Duftstoffen, danke ich Ihnen sehr.

Zwei Fragen interessierten mich. Und so hatte ich einen kleinen Zettel vorbereitet, den ich verteilen durfte. Die Resonanz war positiv und postwendend haben sich alle 11 anwesenden Elternteile zum sofortigen Ausfüllen bereit erklärt. Insgesamt sind es 14 Kinder in der Klasse.

Wie war für Sie die Umstellung auf einen duftstofffreien Schulalltag?

Schwer: 2

  • mein Kind reagiert auf Polycarboxylate, wir können kein „Dalli med“ nehmen und mussten wieder auf „Weißer Riese“ zurückgreifen

Kein Problem, wir lebten schon duftstofffrei: 8

  • wir lebten schon weitestgehend duftstofffrei
  • wir lebten schon duftstoffarm
  • wir lebten schon ohne Weichspüler
  • kein Problem
  • wir lebten schon zum Teil duftstofffrei

Wollten wir schon immer und hatten jetzt Anlass dazu: 1

Wir machen da nicht mit: 0

Und als zweite Frage würde mich sehr interessieren, ob Sie einen intensiveren Geruchssinn zurück gewinnen konnten. Im Allgemeinen werden Gerüche nach einiger Zeit schwächer, weil die Rezeptoren, die sie aufgenommen haben, vorübergehend unempfindlich werden. Gerade Parfüms legen ganze Riechzellareale lahm.

Stellen Sie und Ihre Familie fest, dass Sie Umgebungsgerüche und auch Parfüms (wieder) besser wahrnehmen?

Ja: 2

Nein: 9

  • ich war schon vorher sehr sensibel
  • ich habe schon immer gut gerochen

99% der Eltern machen mit, wobei für 81% die Umstellung auf eine Weichspüler- und Parfümfreie Schulform kein Problem darstellte.

Der Wille und die Bereitschaft zum umweltbewussten Handeln sind da, die Menschen müssen nur das richtige Werkzeug in die Hand bekommen um Handeln zu können. Der Markt an duftstofffreien Produkten existiert und wird täglich größer. Die Werbung für den duftstofffreien Markt bringt Erfolg.

Mein Fazit kann ich mit dem wundervollen Ausspruch einer Mutter beschließen: „Es läuft alles rund“

Mit Aufklärung kommen wir weiter – Schweigen ist kontraproduktiv

Die Bevölkerung ist sensibilisiert, Dank der vielen Umweltkatastrophen, Nahrungs- mittelskandale, Impfschäden, etc. und dem schrecklichen Atomkraftunfall in Japan. Der Aufklärungsmonat Mai ist für uns ein ganz wichtiges Instrument. Macht alle mit. Die Erfolge sind da.

Autor:

Tohwanga für CSN – Chemical Sensitivity Network, MCS Aufklärungsmonat Mai 2011

Weitere CSN Artikel zum Thema Duftstoffe und Integration von Chemikaliensensiblen in der Schule:

Krebs bei Lehrerin wurde nicht als Berufskrankheit anerkannt

Mit am 17. Februar 2011 in öffentlicher Sitzung verkündeten Urteilen hat die 23. Kammer des Verwaltungsgerichts Düsseldorf durch Einzelrichter die Klagen einer 25 Jahre am Berufsbildungszentrum Grevenbroich beschäftigten 52-jährigen Berufsschullehrerin und ihres 17-jährigen Sohnes (23 K 7945/08) sowie eines 59-jährigen Witwers einer über 30 Jahre am selben BBZ beschäftigten weiteren Berufsschullehrerin, die ebenfalls an Brustkrebs erkrankt und an auftretenden Metastasen im Jahr 2009 im Alter von 55 Jahren verstorben ist (23 K 2989/09), abgewiesen.

Zur Begründung führte der Richter im Wesentlichen aus: Bauschadstoffe, wie eine etwaige Belastung aus dem PVC-Fußboden, kämen als Ursachen einer Berufskrankheit im Sinne von § 31 Abs. 3 Beamtenversorgungsgesetz nicht in Betracht, weil Beamte solchen Gefahren nicht „nach der Art ihrer dienstlichen Verrichtung besonders ausgesetzt“ seien. Die Beschaffenheit der Diensträume sowie des Dienstgebäudes sei insoweit unbeachtlich.

In Bezug auf den von der Klägerseite angeführten Schadstoff Benzol, der aus den aus Weich-PVC bestehenden Lebensmittelattrappen ausgegast sei, die von beiden Berufsschullehrerinnen bei der Ausbildung von Bäckereifachverkäuferinnen verwendet worden seien, reiche die Erkenntnislage auf der Grundlage des vom Gericht eingeholten Sachverständigengutachtens eines Krebs-Spezialisten nicht aus, um einen hinreichenden Ursachenzusammenhang zwischen der Einwirkung von Benzol und der Erkrankung an Brustkrebs festzustellen.

Die Klage des 17-jährigen Sohnes wegen einer geltend gemachten Vorschädigung während der Schwangerschaft wies das Gericht schon im Hinblick darauf ab, dass der Antrag auf Anerkennung als Berufsunfall nicht innerhalb der Gesetzesfrist von 10 Jahren ab der Geburt gestellt worden sei.

Gegen die Urteile können die Kläger Antrag auf Zulassung der Berufung beim Oberverwaltungsgericht für das Land Nordrhein-Westfalen in Münster beantragen.

Literatur:

Verwaltungsgericht Düsseldorf, Brustkrebs von Berufsschullehrerinnen nicht als Berufserkrankung anerkannt, 17. Januar 2011

CSN-Artikel zum Thema Schadstoffe in Schulen:

CSN Forum:

Ein umfangreicher Thread zum Thema Schadstoffe in Schulen

Kirsten verträgt kein Parfüm

Sie muss der Schule fernbleiben, denn sie wird von Parfüm krank.

Die 14-jährige Kirsten Hegge Hansen kann nicht zur Schule gehen, sie muss zu Hause alleine lernen. Sie wird von Parfüm krank.

„Das macht nicht so viel Spaß, denn wenn ich Hilfe brauche, hilft mir kein Lehrer und das Zusammensein mit anderen ist mir auch verwehrt.“

[Ihr Wohl ist] von den Konsumgewohnheiten anderer abhängig

Schon wenn andere parfümierte Produkte verwenden, wird sie krank, deshalb reicht es nicht, dass sie selbst solche Produkte vermeidet.

Sie ist darauf angewiesen, dass auch andere den Gebrauch von Parfüm und parfümierten Produkten einschränken.

Solche Produkte können zum Beispiel Weichspüler, Waschmittel, Shampoo, Deodorants, Haarspray, Seife und Feuchtigkeitscreme sein. Produkte, bei denen die meisten nicht daran denken, dass sie bei anderen Unbehagen verursachen können.

Das kann [in Norwegen] gesetzwidrig sein

Ihre Schule sagt, sie schaffen es nicht, die Schule ganz von Parfüm frei zu halten.

Das kann ein Verstoß gegen das Diskriminierungs- und Barrierefreiheitsgesetz sein.

Voriges Jahr wurde dazu ein neues Gesetz erlassen, nach welchem öffentliche Räume für alle zugänglich sein sollen, und der Gleichbehandlungs- und Diskrim- inierungs-Ombudsmann muss möglicherweise prüfen, ob der Fall in Vadsø eine gesetzwidrige Ungleichbehandlung ist.

„Es geht um Vorsorge. Denn worauf es uns ankommt ist, dass es nicht die Aufgabe dieser Schülerin und dieser Familie ist, Lösungen zu finden. Dafür sind die Schule und das Gemeinwesens verantwortlich“, sagt Sunnivy Ørstavik, Gleichstellungs- und Diskriminierungs-Ombudsfrau.

Das kann eine „Raucherangelegenheit“ werden

Der Norwegische Asthma- und Allergieverband NAAF setzt sich für einen parfümfreien Alltag ein. Dort erlebt man, dass immer mehr Menschen auf übertriebenen Parfümgebrauch mit Krankheit reagieren.

„Das ist so Besorgnis erregend, dass wir glauben, die Behörden müssen sich an die Aussicht gewöhnen, dass dies zu einem ähnlichen Thema wie der Nichtraucher- schutz wird. Deshalb werden wir Parfüm schlechterdings aus dem öffentlichen Raum entfernen müssen,“ sagt NAAF-Generalsekretär Geir Endregard.

Autoren: Trine Hamran und Fredrik Norum für NRK, 20.01.2010

Übersetzung: Bernhard Höpfner für CSN-Deutschland

Originalartikel: Kirsten (14) tåler ikke parfyme mit Video

Wir danken den Norwegischen Rundfunk und Bernhard, diesen Artikel übernehmen zu dürfen. – Die Grundlage dieser Gesetze, die UN-Konvention für Menschen mit Behinderungen, gilt seit März 2009 übrigens auch in Deutschland.

Weitere CSN Artikel zum Thema Einschränkungen durch Duftstoffe und Parfüm:

Eine politisch unerwünschte Erkrankung

MCS, reaktive Erkrankung der oberen Atemwege, Asthma, Chemikalienunverträg- lichkeit, hypersensitive Atemwegserkrank- ung… es gibt so viele Ausdrücke, um eine behindernde, politisch unerwünschte Erkrank- ung zu beschreiben. Vor 2004 hatte ich mit Ausnahme von Asthma noch nie irgend eine dieser Bezeichnungen gehört, doch später sollte ich sie alle in etliche amtliche Schriftstücke geschrieben bekommen, um meine neue Erkrankung mit einem Namen zu versehen.

25 Jahre Lehrerin

Im Herbst 2004, nach einer erfolgreichen fünfundzwanzigjährigen Karriere, in der ich unterrichtet, beraten, betreut und mit einem Oberschulamt in Süd-Kalifornien Lehrpläne geschrieben habe, als ich an meine Stelle als Lehrerin zurück kehrte, um 204 Schüler pro Jahr zu unterweisen, bekam ich jedes Mal, wenn ich mein Klassenzimmer betrat, ein heftiges Brennen im Gesicht, am Hals, in den Augen und in den Ohren.

Ein Meer von brennenden Gesichtern

Am Ende jeder Unterrichtseinheit brannte es nicht nur bei mir und nicht nur meine Haut war rot angelaufen, sondern ich sah auf ein Meer von ebenfalls hoch rot brennenden Gesichtern. Ich hatte nie derart starke Körperschmerzen erlebt. Was geschah mit uns? Meine Schüler legten vor Erschöpfung ihre Köpfe auf den Tischen ab, Eltern schrieben mir Emails, dass ihre Kinder in meinem Unterrichtsraum Migräne hätten, Schüler begaben sich nach meinem Unterricht zur Unfallstation und niemand von uns hatte für diese seltsamen neuen Symptome einen Namen.

Umzug in ein anderes Gebäude

Binnen zweier Monate konnte ich wegen der extremen Schmerzen kaum noch aus den Augen sehen, ich ging jeden Abend um Sechs ins Bett. Wenn ich das Klassenzimmer betrat, bekam ich Nesselfieber im Brustbereich. Die Bücher, die ich auf meinem Pult anfasste, verursachten Bläschen an meinen Fingern. Meine Ermattung war überwältigend. Ich dachte, das wäre mein Ende. Schließlich, nachdem die Bezeugungen der Schüler angehört wurden, verlegte der Schuldirektor uns alle in ein anderes Gebäude. Doch für mich als jene, die sich jeden Tag so viele Stunden in dem Raum aufhielt, war dies zu spät. Fünf Ärzte erlaubten mir nicht, an den Arbeitsplatz zurück zu kehren, und nicht ein einziger hatte für das, was mit meinem Körper vorging, eine Bezeichnung. Ich war ratlos und hatte Schmerzen.

Sie haben multiple Chemikalien-Sensitivität

Dann endlich fragte ich meinen Hausarzt, „Was ist mit mir los?“. Widerwillig sagte er: „Es tut mir Leid, Ihnen dies sagen zu müssen, aber sie sind an multipler Chemikalien-Sensitivität erkrankt.“ Ich wusste weder, was das war, noch kannte ich die Folgen dieser Diagnose, doch dies wurde mir schnell klar. Sie bedeutete das Ende meiner Lebensweise, wie ich sie bisher kannte. Das heftige Brennen weitete sich aus, und ich spürte es nicht nur in den Klassenzimmern, sondern ab da brannte es in Lebensmittelgeschäften, Einkaufszentren und ich fing sogar an, auf Kleidung und Körperpflegemittel der Mitmenschen zu reagieren. Ich hatte jedes Mal heftige Schmerzen, wenn mir eine chemische Substanz in die Quere kam oder wenn ich mich in ein Gebäude mit Schimmelbefall oder Wasserschaden begab.

Ein neuer Name für die gleiche Krankheit

Ich wurde zu einem Toxikologen überwiesen, der mir nach ausgiebigen Blutuntersuchungen erzählte, ich hätte Chemikalienunverträglichkeit, ein weiterer neuer Namen für meine Erkrankung. Er sagte, diese Bezeichnung wäre politisch korrekter, doch er verfügte über sehr wenige Behandlungsmöglichkeiten, um mir gegen diese chronische Erkrankung zu helfen. Warum wurde der Name der Diagnose geändert?

Noch ein neuer Name für die gleiche Diagnose

Dann ging es zu einem anderen Lungen-Spezialisten, der einen Methacholin-Provokationstest im Krankenhaus machte, welcher meine Atmung weitgehend lähmte. Danach lautete meine neue Diagnose, reaktive Erkrankung der oberen Atemwege, wieder eine neue Bezeichnung für das gleiche Reagieren auf chemische Substanzen.

Ist „Multiple Chemikalien-Sensitivität“ ein unanständiges Wort?

Als ich die Anerkennung meiner Behinderung durch die Sozialversicherung beantragte, schaute ich in die Gesetzestexte und die Bezeichnung MCS war nirgends zu finden. Es sah so aus, als ob sie ein unanständiges Wort wäre. Meine Symptome hatten sich nicht geändert oder abgeschwächt, doch ich gewann schnell den Eindruck, dass ich eine politisch unerwünschte Krankheit hatte.

Warum viele Namen für ein und dieselbe Krankheit?

  • Warum eiern all diese Fachleute um die ursprüngliche Diagnose „Chemikalien-Sensitivität“ herum?
  • Fürchten sie, der chemischen Industrie zu nahe zu treten?
  • Hat ihnen irgendeine Regierungsstelle gesagt, sie dürften diese Bezeichnung nicht verwenden?

Ich habe mir diese Erkrankung nicht ausgesucht und es fiel mir anfänglich nicht leicht zu verstehen, warum diese Fachleute darauf achteten, diese Diagnose in ihren offiziellen Dokumentationen nicht zu erwähnen. „Es ist, was es ist“, sagte ich, „ich reagiere auf viele Chemikalien“. Es erschien mir wie eine Verfügung von „oben“, welche die Verwendung des Begriffes „Chemikalie“ nicht zulassen würde.

Warum lieber Krebs als Multiple Chemikalien-Sensitivität?

Wie viele andere mit dieser Erkrankung, habe ich seit 2004 viele tausend Dollar für Behandlungen ausgegeben, für die keine Krankenkasse aufkommt. Anstatt nicht so teurer einzukaufen, um Geld zu sparen, musste ich um zu Überleben teurere Sachen kaufen, die keine Chemikalien enthalten. Wenn man von einer Behindertenrente lebt, ist dies extrem schwierig. Es gibt keine Stiftung, die allen chemisch Verletzten hilft. Tatsächlich haben manche Kinder mit MCS gesagt: „Ich wünschte, ich hätte Krebs, dann würde meine Krankheit wenigsten anerkannt. Ich bekäme von Stiftungen Unterstützung“. Warum muss sich irgendein Kind wünschen, anstatt dieser Krankheit Krebs zu haben?

Medizinische Behandlung verweigert

Das schlimmste an dieser politisch unerwünschten Krankheit ist, dass mir und meinen Mitbehinderten die tatsächlichen Behandlungsmöglichkeiten verwehrt werden, die helfen könnten, unsere Lebensqualität zu verbessern. Ich kann es nicht ertragen zu hören, dass sich ein weiterer Mensch das Leben nahm, weil er sich die Behandlung nicht leisten konnte, oder weil keine schadstofffreie Unterkunft zugestanden wurde, oder weil jemand zu Hause festsitzt, da die Versicherung keine Behandlung bezahlt, oder weil jemand wegen dieser Erkrankung schikaniert worden ist.

Die Zeit des Schweigens ist vorbei

Ich fordere unsere Gemeinschaft heraus, sich gegen die Diskriminierung durch Verleugnung zu erheben und verlange adäquate medizinische Versorgung, die erforderlich ist, um unsere Lebensqualität zu verbessern. Trotz unseres erheblich reduzierten Einkommens bezahlen wir unsere Krankenversicherungsbeiträge und wir müssen die Behandlungen bekommen, die unsere Ärzte zur Verbesserung unseres Lebens verschreiben. Unsereins braucht etwas anderes als andere Kranke. Den meisten von uns helfen keine Medikamente und wir sollten dafür sorgen, dass die Versicherungsmanager, die gerade ihre dritte Ferienwohnung bauen, während wir uns abmühen, über die Runden zu kommen, unsere Stimmen hören. Es ist für sie an der Zeit zuzuhören und in unserem Sinne zu handeln.

Rechte müssen auch für Chemikaliensensible gelten

Es ist an der Zeit, gegen jede weitere Verleugnung juristisch vorzugehen, um dadurch die Botschaft zu verbreiten, dass die Diskriminierung unserer politisch unerwünschten Erkrankung vorüber ist. Unsere Behinderung wird nicht länger unterdrückt und geleugnet. Jede andere Erkrankung wird behandelt und so sollte es auch mit unserer sein. Niemand von uns hat sich diese unvorstellbare Veränderung der Lebensweise ausgesucht und nun ist es an der Zeit sich weiter zu entwickeln, um damit voranzukommen, den gleichen Zugang zum Gesundheitssystem zu verlangen, wie alle anderen Behinderungen.

Autor: Christi Howarth für CSN, 19. Oktober 2010

Übersetzung: BrunO

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