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Unfruchtbare Paare sind stärker mit Phthalaten belastet

Forscher, die in Italien unfruchtbare Paare untersucht haben berichten, dass diese Paare mit Phthalaten, die sehr häufig in Kunststoffen und Kosmetika eingesetzt werden, stärker belastet sind, als fruchtbare Paare.

Unfruchtbare Paare sind drei- bis fünfmal höher mit Phthalaten belastet als fruchtbare Paare, die auf natürlichem Weg ein Kind gezeugt haben, stellt eine Studie aus Italien fest. Die [unfruchtbaren] Paare wiesen bei vier verschiedenen Phthalat-Klassen höhere Werte in ihrem Urin auf, dazu gehörte eine Phthalat-Verbindung, die sehr häufig in Kunststoffen eingesetzt wird und eine, die in Kosmetika zur Anwendung kommt.

Phthalate können als endokrin disruptive Chemikalien agieren, indem sie die Wirkung von natürlichen Hormonen wie Östrogen nachahmen oder diese beeinflussen. Frühere Arbeiten haben gezeigt, dass Phthalate Probleme wie vorzeitiges Ende der Schwangerschaft und reduzierte Wurfgröße bei Nagern verursachen können, allerdings wurden die Tiere in diesen Studien einer Belastung ausgesetzt, die hundert Mal höher als die der Bevölkerung war.

Phthalate kommen zum Einsatz um Vinyl-Kunststoffe weicher und flexibler zu machen. Bis(2-ethylhexyl)phthalat [Diethylhexylphthalat] (DEHP) ist der am allerhäufigsten verwendete Weichmacher. Die Verbindung kann aus Kunststoff-Lebensmittelverpackungen auf die Lebensmittel übergehen. Erwachsene werden hauptsächlich über die Nahrung mit Phthalaten belastet.

Andere Phthalate findet man außerdem in bestimmten Körperpflege-Produkten wie z.B. Nagellack, Parfüm und Kosmetika. Diethylphthalat (DEP) – das am häufigsten in Kosmetika eingesetzte Phthalat – findet man in Hygieneartikel wie Seife, Shampoo und Haarspülungen. Sie können über die Haut aufgenommen werden.

Aufgrund des allgegenwärtigen Einsatzes ist eine Belastung mit Phthalaten in der gesamten Bevölkerung überall vorzufinden.

Verringerte Spermienzahl und reduziertere Spermienbeweglichkeit im männlichen Samen stehen in Zusammenhang mit Belastung durch Phthalate, aber auch verringerte Blutwerte wichtiger männlicher Hormone. Eine andere Studie ergab, dass eine Phthalat-Belastung von Frauen während des Empfängnismonates mit dem erhöhten Risiko einer vorzeitigen Fehlgeburt verbunden war.

In dieser Studie haben 56 Paare, welche die Hilfe einer Familienberatung gesucht hatten um eine Schwangerschaft zu erreichen und 56 Paare, die wenigstens ein Kind auf natürlichem Wege bekamen, Urinproben abgegeben, die auf Phthalat-Konzentrationen untersucht wurden. Paare die aufgrund körperlicher Anomalien oder infolge von Operationen unfruchtbar waren, wurden in dieser Studie nicht berücksichtigt.

Die Wissenschaftler bestimmten die Konzentrationen von vier verschiedenen Phthalaten und deren Abbauprodukte im Urin aller teilnehmenden Paare. Die Phthalatwerte der unfruchtbaren Paare wurden mit den Werten der fruchtbaren Paare verglichen.

Die Werte aller vier Phthalate und ihrer Abbauprodukte waren im Vergleich zu den fruchtbaren Männern und Frauen sowohl bei den unfruchtbaren Männern als auch bei den Frauen deutlich höher. Im Fall der Abbauprodukte von DEP waren die Werte bei unfruchtbaren Frauen ungefähr fünf Mal und bei unfruchtbaren Männern ungefähr drei Mal höher als im Vergleich zu ihrem fruchtbaren Gegenpart. Die Werte der Abbauprodukte von DEHP waren bei unfruchtbaren Paaren ein Drittel höher im Vergleich zu fruchtbaren Paaren.

Es sind weitere Forschungsarbeiten nötig um zu bestimmen, welche Phthalat-Belastung mit bestimmten Ursachen von Unfruchtbarkeit in Zusammenhang gebracht werden können. Der nächste Schritt der Autoren wird darin bestehen, diese Ergebnisse mit den Lebensgewohnheiten und Arbeitsbedingungen der Paare zu vergleichen, die über einen speziell dafür entworfenen Fragebogen erhoben werden sollen.

Autor dieser Synopse: Renee Gardner für Environmental Health News, 22. Februar 2012
Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Der Original-Artikel „Infertile couples have higher exposure to phthalates.“ wurde unter der Creative Commons Lizenz BY-NC-ND (Namensnennung, keine kommerzielle Nutzung und keine abgewandelten Werke) veröffentlicht. Abweichend von dieser Lizenz hat uns Environmental Health News diese Übersetzung gestattet, welche unter keiner Creative Commons Lizenz steht.

Literatur:

Tranfo, G, L Caporossi, E Paci, C Aragona, D Romanzi, C De Carolis, M De Rosa, S Capanna, B Papaleo and A Pera. 2012. Urinary phthalate monoesters concentration in couples with infertility problems. Toxicology Letters http://dx.doi.org/10.1016/j.toxlet.2011.11.033.

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Was uns noch bevor steht: Fracking

Nehmt dieses Frack-Zeug hier wieder raus!

John Fentons Wasser wurde vor ungefähr sechs Jahren unbrauchbar. „Unser Brunnen ist nur 12 Jahre alt“, sagt er. „Wir haben ihn gebohrt, als wir das Haus gebaut haben… dann fing es an sich zu verändern und war voller Gasbläschen.“ Ungefähr zur selben Zeit begannen andere Bewohner der benachbarten Stadt Pavillon sich über Veränderungen ihres Wassers zu beklagen, und wenig später hatten sie es mit Gesundheitsproblemen zu tun. Viele in der Stadt fragten sich, ob die Erschließung von Öl und Gas, aber auch der Einsatz des hydraulischen Frackens in der Umgebung, etwas damit zu tun haben könnte.

Pavillion liegt innerhalb der Grenzen des Wind River Reservates und ist überwiegend eine Bauern- und Viehzüchtergemeinde. „Südlich von wo wir wohnen gibt es einen großen Sandstein Bergzug – wirklich hübsche Spitzen und Bögen“, sagt Fenton. „Und nördlich von hier liegen die Owl Creek Mountains, hier ist es wirklich schön.“

In den Gebiet gibt es auch viel Öl und Gas, was bedeutet, dass mitten in dieses bäuerlichen Idyll eine massive Ansammlung von Öl- und Gasquellen rein geklotzt wurde, die von einem kanadischen Energie-Unternehmen namens EnCana betrieben werden. „Egal aus welchen Fenster oder welcher Tür oder von welcher Veranda Sie blicken, Sie sehen einen großen Lagertank, der 20 Fuß (6 Meter) hoch ist“, sagt Fenton. „Hier ist eine Quelle und dort sind große Anlagen und da ist alles mit Öl und Ölpfützen verdreckt.“

Ungefähr zur selben Zeit, als das Wasser in Pavillon anfing seltsam zu werden, begann EnCana seine Öl- und Gasproduktion zu steigern und die Anwohner sahen sich ab da mit Phänomenen wie Kopfschmerzen, Verlust des Riech- und Geschmackssinnes, Gedächtnisstörungen und Atemwegerkrankungen konfrontiert.

Sie baten das Amt für Umweltqualität in Wyoming und andere staatliche Behörden um Hilfe. Ihre Bitten wurden ignoriert. „Offenbar dachten sie, dass hier bei uns nichts wirklich verkehrtes passierte“, sagt Fenton. „Sehr oft, wenn sie Untersuchungsergebnisse zitierten, waren dies Untersuchungsergebnisse von EnCana. Sie waren nicht Willens, ihre Arbeit zu machen; sie steckten mit der Industrie ziemlich unter einer Decke.

Die Anwohner beschlossen, in der Angelegenheit selber etwas zu unternehmen: sie organisierten sich. Vertreter des Powder River Basin Resource Council (Umweltverband) halfen Fenton und seinen Nachbarn, auf die amerikanische Umweltschutzbehörde (EPA) Druck auszuüben, das Grundwasser in der Gegend zu untersuchen, und ab 2009 fing die EPA an, das Wasser zu untersuchen und Messbrunnen zu bauen. „Wir fanden tatsächlich Methan, dessen chemischen Signatur darauf hindeutete, dass es aus den erschlossenen Gasvorräten stammt“, sagt Ayn Schmit, Abteilungsleiterin der EPA für Wassereinzugsgebiete und Grundwasserschutz. „Wir stellten so ziemlich überall das Vorhandensein von organischen mit Diesel oder Benzin verwandten Verbindungen in niedrigen Konzentrationen fest.“

Schmit sagt, sie hätten auch Verbindungen wie Natrium und Sulfate in sehr hohen Konzentrationen gefunden, fügte aber hinzu, dass diese Verbindungen in dem Gebiet von Natur aus vorkommen. Schmit sagte jedoch, dass andere Schadstoffe wie Benzol – eine Chemikalie die in Rohöl und anderen Petrochemikalien vorkommt – über den Höchstwerten der EPA lagen. Das Amt für toxische Substanzen und Krankenstatistik, das auch an den Untersuchungen beteiligt war, empfahl 2010 einigen Anwohnern das Wasser nicht zu trinken, dafür gab es mehrere Gründe, z.B. „die im Brunnenwasser festgestellten Chemikalien, die Möglichkeit weiterer Kontamination durch Grundwasser aus der Umgebung und fehlendes Wissen über die gesundheitlichen Auswirkungen mancher der gefundenen Verbindungen“.

Im Herbst 2010 wurde eine zweite Serie von EPA-Brunnenuntersuchungen veröffentlicht; es wurden mehrere organische Verbindungen nachgewiesen, synthetische organische Verbindungen, hohe PH-Werte, die nicht zu den im Übrigen Grundwasser festgestellten Werten passten und eine Menge Methan. In der Tat so viel Methan, dass das Wasser wie Sekt perlte. Schmit sagt, das Methan weist eine ähnliche chemische Signatur wie jenes Methan auf, das in den Gasvorkommen der Gegend zu finden ist – anders als das auf natürliche Weise entstandene Methan in Torfmooren oder jenes die Bakterien herstellen. Jedoch lieferten die Analysen keinen eindeutigen Grund dafür, weshalb diese Chemikalien im Wasser sind. „Ich habe eine Menge dieser Chemikalien in meinem Brunnen“, sagt Pavillon Einwohner Jeff Locker. „Nichts wirklich viel außer sehr viel Methan und sie haben ein paar Glykole gefunden, eine Klasse organischer Verbindungen, mehrwertige Alkohole, in sehr vielen Brunnen… deshalb mache ich mir große Sorgen.“

Locker gehört zu den vielen Ansässigen, die sich in den letzten Jahren über Veränderungen des Wassers und über Gesundheitsprobleme beklagt haben und seine Frau leidet an einer schweren Neuropathie – eine Erkrankung die auftritt, wenn Nerven außerhalb des Gehirns und im Rückenmark geschädigt sind und die für Locker mit der Kontamination des Wassers und insbesondere mit den Glykolen zusammenhängen könnte.

EnCana und der Staat Wyoming zahlen nun entsprechend einer Empfehlung des Amtes für toxische Substanzen und Krankenstatistik dafür, dass alle Einwohner von Pavillon Trinkwasser in Flaschen geliefert bekommen, bis eine dauerhafte Lösung für ihre Wasserversorgung gefunden werden kann. Das Amt empfahl außerdem, dass die Bewohner welche das Wasser für Badezwecke benutzen während dem Duschen das Fenster öffnen sollen.

2010 beauftragte Pavillion Wilma Subra, MacArthur „Geniepreis“ Stipendiatin, eine Gesundheitsstudie durchzuführen. Für ihre Untersuchung sah sich Subra zuerst die Liste der Chemikalien an, welche von der EPA in dem von den Anwohnern benutztem Wasser festgestellt wurden und danach überprüfte sie deren Korrelation mit den Erkrankungen dieser Menschen. Sie stellte fest, dass 46 Prozent der von den Anwohnern berichteten Erkrankungen mit den gesundheitlichen Auswirkungen dieser Chemikalien zusammen hingen. Jedoch blieb die Frage: was genau ist die Ursache dieser Wasserkontamination? Nur mit den Daten der EPA und mit ungenauen Informationen darüber, was EnCana in die Erde pumpt, stocherte man im Nebel herum: staatliche und bundesstaatliche Offizielle behaupteten, dass die Chemikalien im Trinkwasser nicht auf bestimmte Öl- oder Gasförderungs-Aktivitäten oder auf das Fracken zurückgeführt werden könnten, ein Verfahren, bei dem man Sand, Wasser und Chemikalien in den Untergrund presst, um Ansammlungen von Erdgas und Erdöl freizusetzen. Und ohne Messungen vor Aufnahme der Energieträger-Gewinnung, auf die man sich beziehen könnte, wäre es nahezu unmöglich zu sagen, was sich in dem Wasser befand, bevor die Leute Veränderungen feststellten.

„Sie behaupten, sie könnten nicht feststellen, ob diese Chemikalien im Trink- und Grundwasser auf bestimmte Frack-Vorfälle oder Tätigkeiten zurückführen sind, weil die Firmen dies nicht berichtet haben“, sagt Subra. Subra erzählt, dass sie nun versucht, mehr Informationen darüber zu bekommen, welche Chemikalien EnCana genau in ihrem „Frack-Cocktail“ verwendet um herauszubekommen, ob es die gleichen Chemikalien sind wie jene, die man im Grundwasser von Pavillon findet.

Anfang Dezember [2011] veröffentlichte die EPA eine Datenanalyse, die darauf hinwies, dass das Grundwasser in den wasserführenden Schichten Verbindungen enthält „die wahrscheinlich mit den Gasgewinnungs-Methoden, wie z.B. dem hydraulischen Fracken in Zusammenhang stehen“. Dies war der erste EPA-Bericht, der jemals hydraulisches Aufbrechen von Gesteinsschichten [Fracking] als mögliche Quelle von Wasserkontaminationen ins Spiel brachte.

Innerhalb weniger Stunden nach der Veröffentlichung dieser Ergebnisse, behauptete der Gouverneur von Wyoming, Matt Mead, die Studie der EPA wäre wissenschaftlich fraglich und es sollten weitere Untersuchungen vorgenommen werden. Zur selben Zeit meinte EnCana, „die EPA hatte schwerwiegende Fehler und Fehldeutungen gemacht“ als sie den Entwurf ihres Berichtes veröffentlichte, der Wasserkontaminationen mit hydraulischen Fracken in Zusammenhang bringt. Der Umweltchef des Unternehmens, David Stewart sagte, die Ergebnisse sollten „von unabhängigen der EPA fern stehenden Parteien überprüft werden“ und vertrat die Ansicht, die EPA könnte für die Kontaminationen selber verantwortlich sein, als sie ihre Messbrunnen baute. Auch Beamte der Wasserbaubehörde von Wyoming verdammten den Bericht, beschuldigten die EPA, dass die Proben unsachgemäß untersucht worden wären – eine Behauptung die interne Quellen der EPA eine „Falschdarstellung“ nannten.

Am ersten Februar [2012] wurde ein Vertreter des EPA Bereiches 8 vor das Subkommitee des Repräsentantenhauses für Energie und Umwelt bestellt und über die Vorgehensweise der EPA bei den Grundwasseruntersuchungen in Pavillon befragt.

Die Anhörung fing etwas später an, nachdem der Filmemacher Josh Fox, Produzent des Dokumentarfilmes „Gasland“, welcher sich mit vom Fracken betroffenen Gemeinden befasste, festgenommen wurde, weil er versucht hatte, die Sitzung zu filmen (YouTube). Minuten nachdem die Versammlung wieder zur Ruhe gerufen worden war, drosch der Vorsitzende Andy Harris von den Republikanern auf die EPA für etwas ein, das er „einen bemerkenswerten Ausdruck von Arroganz und Missachtung der reinen Fakten“ nannte, weil sie Fracking mit etwas angreift, das er „wissenschaftliche Unterstellung und behördliche Verordnung einer Zwangsjacke…“ nannte, „Die Untersuchung der Grundwasserkontamination in Pavillon durch die EPA scheint nun ein weiteres Beispiel dafür zu sein, wie Politik die Bestimmungen und wie Interessen die Wissenschaft dominieren“.

Bei der Anhörung zugegen waren Tom Doll, Supervisor der der Öl- und Gas-Umweltkommission von Wyoming, Kathleen Sgamma, eine Lobbyistin der Western Energy Alliance, Dr. Bernard Goldstein, ein Professor der University of Pittsburgh und James Martin, der regionale Chef der EPA für den Bereich 8.

Doll sagte aus, dass der EPA-Bericht keinen Beleg für einen Zusammenhang zwischen den Petroleum-Chemikalien und den Wasserproblemen liefern würde. „Was wir den Daten tatsächlich entnehmen können ist, dass sich das Gas und Wasser in diesen zwei Messbrunnen von jenem Gas und Wasser unterscheidet, das man in den oberflächennahen für Trinkwasser genutzten wasserführenden Schichten findet“, sagte er.

Er postulierte, dass alle Substanzen in Pavillons Trinkwasser natürlicher Herkunft seien.

Während der Anhörung brachte der Repräsentant Harris die Theorie von EnCana weiter in Position, nach welcher die EPA ihre Messbrunnen selber kontaminiert hätte. Doll stimmte dieser Theorie zu: „Die Experten der Öl- und Gas-Umweltkommission, die Behörde für Umweltqualität und das Büro für Wasserqualität glauben, dass diese Kontamination vom Bohren und von der Fertigstellung dieser beiden Brunnen herrührt.“

Nach Harris sind die aktuellen Untersuchungen der EPA nichts anderes als ein Versuch, die Öl- und Gasgewinnung im ganzen Land still zu legen. Ihm ging es eindeutig darum, so etwas zu verhindern, als er Martin fragte: „Ist die EPA der Auffassung, dass die Ergebnisse dieser Untersuchungen allen Ernstes auf die gängigen modernen hydraulischen Fracking übertragen werden können, zum Beispiel in der Marcellus Shale Formation, die natürlich durch meinen Staat verläuft?“

„Herr Vorsitzender, die Rahmenbedingungen, die geologischen Verhältnisse, die bzgl. Marcellus Shale vorherrschen sind ganz andere“, sagte Martin.

„Sie glauben also, dass man diese Ergebnisse wirklich nicht guten Gewissens auf die Marcellus Shale übertragen kann?“, fragte Harris.

„Wir hatten nie die Absicht, derartiges zu tun, Herr Vorsitzender“, sagte Martin.

„Gut!“, sagte Harris.

Weder Bewohner aus Pavillon waren eingeladen worden, um bei der Anhörung auszusagen, noch offizielle Vertreter des Reservates. „Das Ganze findet mitten in unserem Reservat statt“, sagt Martel, zweiter Vorsitzender des Eastern Shoshone Business Council [Gewerbeaufsicht der Selbstverwaltung]. „Bis heute hat man mit uns sehr wenig direkt gesprochen, dies taten weder die Bewohner von Pavillon, noch der Staat Wyoming und bis Anfang Februar tat dies die Umweltbehörde ebenfalls nicht.“

Martel sagt, es ist von höchster Bedeutung, dass sowohl die Shoshones als auch die Arapaho in diese Diskussion eingebunden werden um sicherzustellen, dass die Souveränität und die Rechtsprechung der Stämme beachtet wird. Letzte Woche trafen sich Behördenvertreter der Stämme mit Chefs der EPA um deren Aktivitäten im Reservat besser verstehen zu können und Martel sagt er hoffe, dass EnCana sich bald mit dem Stamm treffen wird.

„Nach dem Wasser-Codex unseres Stamme und in Übereinstimmung mit einigen Umweltgesetzen, die vom Supreme Court (oberstes Gericht) der Vereinigten Staaten bestätigt worden sind, üben wir für diese treuhänderischen Ressourcen die Zivilgerichtsbarkeit aus“, sagt Martel, „aus diesem Grunde versuchen wir sicher zu stellen, dass wir alle technischen Informationen erhalten, damit wir in der Lage sind zu entscheiden, wie wir auf unsere rechtlichen und administrativen Möglichkeiten gestützt weiter vorgehen können“.

Mit einem etwas weitergehenden Blick meint Martel, der Aufruhr in Pavillon ist vielleicht der Anfang von vielen ähnlichen Konfrontationen in Indian Country [das Amerika der First Nations]. „In Nord-Dakota gibt es Fort Berthold, wo viel Fracking und wirtschaftliche Entwicklung stattfindet, oder Fort Peck und viele Reservate im nördlichen Teil des Great Plains Gebietes,“ sagt er. „[In den Staaten] New York und Pennsylvania werden ein paar Stämme [von den Arbeiten] in der Macellus Shale und anderen Entwicklungen in Mitleidenschaft gezogen werden. Ich denke, dies ist ein echter Lernprozeß für die Stämme, dafür zu sorgen, dass wir alle Auswirkungen dieser Entwicklung voll verstehen und zusammenarbeiten, damit wir sicherstellen, dass unsere Verwaltung über die technische Kompetenz verfügt, diese Probleme anzusprechen“.

Martel sagt, die Wind River Stämme sind für Entwicklung, aber sie sind auch für Umwelt. Seine Sorge gilt gleichermaßen dem Schutz von Land und Wasser, genauso wie das Reservat Erträge, Jobs und Steuergelder benötigt. „Wasser ist ein sehr heiliges Geschenk unseres Schöpfers“, sagt er „und was hat man noch, wenn man das Wasser zerstört hat?“

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Tom Doll von der der Öl- und Gas-Umweltkommission in Wyoming meint, das größte Problem in Pavillon besteht darin, dass keine grundlegenden Messungen vor den Bohrarbeiten vorgenommen wurden; er vermutet, es würde nie einen schlüssigen Beweis für die Herkunft der Wasserkontamination geben. „Wir arbeiten zusammen und diese Probleme zu lösen, wir versuchen von der Schuldzuweisung weg zu kommen um damit fertig zu werden, wir versuchen Lösungen und einen Abschluss zu finden“, sagt er. „Ich denke wichtig ist, dass die Menschen die Dinge hinter sich lassen und weiter machen können.“

Das ist jedoch eine Einstellung, die vielen Bewohner von Pavillon nicht gefällt. „Meine Frau und meine Schwiegermutter haben beide ihren Geruchs- und Geschmackssinn verloren, genauso wie einige Frauen der Nachbarschaft“, sagt Fenton. „Und dies geschah nach oder während den Bohrungen“.

Autor: Tristan Ahtone, für Indian Country Today Media Network, 8. Februar 2012

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Titel des Original-Artikels: „Get the Frack Out Of Here!“

Copyright: Indian Country Today Media Network

We thank Mr. DeMazza for the permission to translate this article.

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Valentinstag: Rosen sind kein gutes Geschenk

Vergiftete Liebesgrüße: BUND warnt vor Pestiziden in Valentinsrosen

Rosen sind zu Valentinstag ein traditionelles Geschenk. Mit einem Strauß rote Rosen erhält die Liebste fast immer eine Portion giftiger Pestizide, das konnte die Umweltorganisation BUND auch für 2012 durch Laborttests bestätigen. Wer erst in letzter Minute nach einem Geschenk für den Valentinstag sucht, ist mit einer Einladung zu einem romantischen Candlelight-Dinner in ein nettes Restaurant besser beraten, anstatt Rosen zu kaufen oder Parfüm. Insbesondere Rosen aus Supermärkten sind so hoch belastet, wie BUND in einer Pressemitteilung offenbart:

BUND: Acht von zehn in Berliner Geschäften gekaufte Rosensträuße, die ein vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beauftragtes Labor in der Woche vor dem 14. Februar – dem Valentinstag – untersucht hat, enthielten Pestizidrückstände. Dabei handelt es sich um elf verschiedene, teils stark krebserregende und hormonell wirksame Pestizide. Die Blumen stammen vor allem aus Supermärkten und Blumenketten, die ihre Produkte auch bundesweit verkaufen. Analysiert wurden Rosen von REWE, Penny, Netto, Real, Kaisers, Blume 2000, Green Queen Flower sowie von drei kleineren Blumengeschäften.

Am schlechtesten schnitten die Rosen der Supermarktkette Real ab. In ihnen wurde ein Giftcocktail aus acht verschiedenen Pestiziden gefunden. Das zweitschlechteste Ergebnis hatte der Discounter Penny, dessen Rosen mit fünf Pestiziden belastet waren. Besonders bedenklich sei, dass in beiden Fällen besonders hohe Konzentrationen der stark krebserregenden und hormonell wirksamen Pilzbekämpfungsmittel Carbendazim und Chlorthalonil gefunden worden seien, sagte der BUND-Pestizidexperte Tomas Brückmann. Pestizidfrei seien lediglich die Rosen von zwei kleinen Blumenläden gewesen.

Brückmann: „Giftige Chemikalien haben in Blumensträußen nichts zu suchen. Einige der von uns gefundenen Pestizide können der Gesundheit der Kundinnen und Kunden erheblich schaden. Wir rufen die Supermärkte und den Blumenhandel auf, den Verkauf von pestizidbelasteten Blumen umgehend zu stoppen und solche Ware nicht mehr von ihren Lieferanten zu beziehen.“

Vom Einsatz der Pestizide seien auch die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Herkunftsländern der Blumen stark gefährdet. Der größte Teil der in Deutschland verkauften Blumen werde in Afrika unter teils unsozialen und umweltschädlichen Produktionsbedingungen herangezüchtet, so der BUND-Experte.

Autor:

Antext: Silvia K: Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

BUND, Vergiftete Liebesgrüße: BUND warnt vor Pestiziden in Valentinsrosen, Berlin, 12. Februar 2012

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Klimaschutz durch Hanf auf dem Bau

Naturstoff Hanf auf dem Bau statt Plastik

Umweltbewusst und vor allem nachhaltig Bauen heißt, dass man Baustoffe nutzt, die biologisch abbaubar sind, die keinerlei Gifte in die Umwelt abgeben und eine positive CO2 Bilanz aufweisen. Viele Menschen unseres Landes denken, wenn auf dem Werbeplakat umweltfreundlich steht, dann ist das auch so. Die meisten hinterfragen den Werbeslogan nicht, sie glauben es einfach. Stimmt dann noch der Einkaufspreis und ist der Verkäufer recht freundlich, dann ist das Produkt gekauft. Überrascht sind viele erst, wenn das Produkt bereits eingebaut ist oder wenn man es aufgrund einer Sanierung oder dem Abriss entsorgen muss, denn mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Baustoffen, die zwar sehr günstig im Einkauf sind, aber in der Entsorgung nicht selten ein Vielfaches mehr an Kosten fabrizieren. Aber nicht nur das, viele Produkte, die anno dazumal mit strapazierfähig, dauerhaft und wunderbar gekennzeichnet sind, sind als definitiv gesundheitsschädigend einzustufen.

Verbrauchertäuschung

Heute sind wir sogar soweit, dass sich führende Chemiekonzerne zusammenschließen und sich nach außen als unabhängige Beratungsstelle darstellen oder gemeinsam etwaige Institutionen unterhalten, welche namentlich z.B. mit den Worten „Umwelt“ und „Kompetenz“ beworben werden. Sinn und Zweck des ganzen ist nicht mehr oder weniger, als das man trickreich versucht, den Konsumenten klar zu machen, dass Mediziner, Baubiologen und Mitbewerber, Panikmacher, Spinner oder gar fachlich benebelte Irrführer sind. Ein Fakt, den man vor ein paar Wochen in nahezu allen Medien aufschnappen konnte. Da hat ein Sachverständigenkollege mit einem Filmteam dargestellt, welche Gefahren Wärmedämmverbundsysteme mit Polystyrol darstellen. Prompt wurde diese Darstellung als falsch und übertrieben gegenargumentiert. Beweise als Trugbild bezeichnet. Fachleute als Schwätzer hingestellt und mit althergebrachten und längst überholten Propagandasprüchen versucht, die Wahrheit in den Schatten zu stellen. Doch mittlerweile haben sich selbst ehemalige Anhänger auf die Gegenseite gestellt, da auch diese nun wissen, dass so einiges nicht mehr glaubhaft zu machen ist. Die Schar der Bauherren informiert sich immer mehr, sucht und findet Alternativen und sie will nicht, dass ihre Kinder den günstigen Baustoff von heute später teuer bezahlen müssen. Aber schimpfen wir nicht auf dunkelschwarzen Lobbyismus, sehen wir und Alternativen an.

Hanf der ideale Baustoff

Eine Alternative im Dämmstoffsektor sind zum Beispiel Dämmstoffe aus Hanf. Eine Rohstoffpflanze, die ohne großen Aufwand auf deutschen Feldern wächst, ergo eigentlich überall regional angebaut werden kann. Hanf zählt grundsätzlich zu den ältesten Nutzpflanzen der Welt, wobei drei Arten unterschieden werden.

Medizin als Baustoff für den Dachboden, die Fassade, die Wand und den Fussboden

Der Ruderalhanf (Cannabis sativa subsp. ruderalis), eine Art die auch in kalten Regionen der Erde sehr gut wächst (z.B. im Ural oder in Südsibirien etc.). Sie wurde und wird vor allem in der Medizin als schmerzstillendes Mittel oder gegen Übelkeit genutzt oder auch in der Textilverarbeitung, als Nahrungs- oder Rauschmittel. Oft wurde und wird auch eine Kreuzung mit dem indischen Hanf vollzogen um die Witterungsbeständigkeit der Pflanze zu erhöhen.

Wobei wir auch schon bei der nächsten Art wären, dem Cannabis sativa subsp. indica, ergo dem umgangssprachlich bekannten indischem Hanf. Dieser kann und wird in der Medizin verwendet und vor allem auch als Rauschmittel. In den letzten Wochen ist gerade diese Hanfsorte wieder einmal im Gespräch, da sie in Deutschland seit 1982 grundsätzlich als ein illegales Rauschmittel gilt und unter das Betäubungsmittelgesetz fällt. Der Besitz von geringen Mengen wird zwar mittlerweile strafrechtlich nicht verfolgt, doch ist nicht definiert, was eine geringe Menge ist. So wird von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich bewertet. Die Argumente gegen die Legalisierung des Indicas sind Großteils fadenscheinig und auf Vorurteile aufgebaut, die selbst immer wieder durch anerkannte Mediziner und Wissenschaftler widerlegt wurden und werden. Nicht selten wird auch mit sehr paradoxen Erklärungen aufgewartet. So wird beispielsweise mit der Betitelung“ Einstiegsdroge“ argumentiert und das in einem Land, in dem alkoholische Produkte, also Produkte die eine starke körperliche und physische Abhängigkeit und nicht selten Aggressivität, im Worst Case sogar den Tod verursacht können, als Lebensmittel angesehen werden. Das Kraut jedoch, das im schlimmsten Fall nur eine psychische Abhängigkeit (identisch mit dem Rauchen von Tabak) verursacht und dessen Rauch weit weniger gesundheitsschädliche Substanzen enthält als zum Beispiel Tabak, wird angeprangert. Ich will nicht für den Konsum von Drogen werben, doch möchte ich verdeutlichen, dass gerade diese oft mit Halbwissen gefütterten Gegenargumente wesentlich mehr Anreiz zum Probieren geben, als wenn man Cannabis legalisieren würde. Noch wichtiger aber wäre eine Legalisierung aus meiner Sicht für die industrielle Nutzung. Teure und aufwändige Kontrollen im Nutzhanfanbau würden obsolet.

Nutzhanf, genauer Cannabis sativa subsp. sativa, ist dann auch schon die dritte Sorte des Hanfs. Das ist die Art, die einen äußerst geringen THC-Gehalt, dem berauschenden Stoff im Kraut, aufweist und somit allgemein nicht als Rauchmittel nutzbar ist. Auch ein Grund, warum diese Hanfart seit 1996 aus dem generellen Hanfanbauverbot herausgenommen wurde. Er ist schon beinahe als Wundernutzpflanze betitelbar, denn sein schnelles Wachstum und die hohe Faserqualität lassen eine breite industrielle Nutzbarkeit zu. So können hiervon nicht nur Textilien sondern auch Dämmstoffe, Formteile, Industrie- und Speiseöle, Papier, Brennstoff, Druckerfarben und vieles mehr hergestellt werden. Cannabis sativa subsp. sativa wächst innerhalb von ungefähr 110 Tagen bis zu 4 Meter in die Höhe. Hierbei ist keine allzu große Pflege notwendig, denn bei diesem rasanten Wachstum bleibt Unkräutern nicht viel Platz und vor allem Licht zum Wachstum. Unkrautbekämpfungsmittel sind somit also überflüssig, ebenso wie chemische Pflanzenschutzmittel.

Innovativ: Hanf auf dem Bau statt Plastik

Ein Unternehmen, das mit dem Rohstoff Hanf seit vielen Jahren forscht, entwickelt, produziert und dabei keine Mühe und Kosten scheut, ist die Firma Hock GmbH in Nördlingen. Hock stellt vor allem Dämmstoff aus dem Nutzhanf her. Hierzu gehören gewöhnliche Platten- bzw. Mattendämmstoffe aber auch Stopfdämmung, Randdämmstreifen für Estriche oder Trittschallunterlagen für Parkette u.ä.. Als Bausachverständiger, der mitunter Wärmedämmsysteme zu seinen Schwerpunkten zählt, beobachte ich den Aufbau der Firma seit Mitte der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts, quasi seit der ersten Stunde. Die Geschäftsführerin, Frau Carmen Hock-Heyl, hat mit einer vorbildlichen Willenskraft und unendlich scheinender Tatkraft einen harten aber sehr erfolgreichen Weg beschritten und ein Unternehmen aus dem Boden gestampft das mittlerweile für über 70 Menschen einen sicheren Arbeitsplatz darstellt. Mit ihrem unternehmerischen Geschick und der dazugehörigen Ausdauer schaffte sie aber auch die Grundlage für zahlreiche weitere Arbeitsplätze z.B. in der Landwirtschaft und eine breite Akzeptanz zum Rohstoff Hanf selbst. Ich neige sogar dazu zu schreiben, dass ohne die fleißige Dame aus dem Ries die Hanfindustrie in Deutschland nicht annähernd so akzeptiert werden würde, wie sie es heute wird.

Maßgeschneidert ohne Mehrkosten

Die Dämmplatten der Firma Hock kann man in zwei Varianten beziehen, als „Premiumversion“ mit einer Stützfaser aus Polyester und der etwas umweltfreundlicheren, weil kompostierbaren „Plus“-Variante, mit Stützfasern aus Maisstärke. Beide Dämmplatten enthalten keine Borate für den Brandschutz sondern einfaches Soda. Im Groben kann man zusammenfassen, dass die Hanfdämmplatten aus ca. 83 bis 87% Hanffaser, 10 bis 12% Stützfasern und 3 bis 5 % Soda hergestellt werden. Die Dämmplatten erreichen einen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit von 0,040 W/mK und haben eine Rohdichte von 30 bis 42 kg/m3. Die Schimmelpilzanfälligkeit konnte nach EN ISO 846 mit der Bestnote 0 bewertet werden, was so viel bedeutet wie, dass keinerlei Schimmelpilzwachstum festgestellt werden kann. Einsetzbar sind die Dämmplatten für Innendämmungen, Decken-, Boden-, Außenwanddämmungen und auch als Dämmstoff auf oder zwischen die Sparren des Daches. Kurz und knapp, überall im und am Haus, außer im erdberührten und somit feuchtigkeitsbelasteten Perimeterbereich. Was die wenigsten bieten ist bei Hock auch in wirtschaftlich nicht so tollen Zeiten ohne Aufpreis zu erhalten, nämlich die Maßanfertigung. So kann man im Nördlinger Unternehmen den Hanfdämmstoff angepasst an die benötigten Maße bestellen ohne einen Cent mehr zu bezahlen. Dies spart das zeitraubende Zuschneiden und somit auch einiges an Verarbeitungskosten auf der Baustelle.

Abschließend sei noch zu erwähnen, dass die gesamte CO2 Belastung für die Herstellung der Hock-Hanfdämmstoffe, von der Einsaat bis zur Verladung des Dämmstoffes, geringer ist, als das Einspeicherpotential der Hanfpflanze selbst. Womit sich jeder Bauherr, der seine Immobilie ausreichend mit dem Hanfdämmstoff dämmt, tatsächlich auch als Klimaschützer betiteln dürfte. Neben diesem ist der Naturdämmstoff mit Blick auf den sommerlichen Hitzeschutz um Meilen den Kunstprodukten wie z.B. „Styropordämmung“ voraus.

Pioniere auf unkonventionellen Wegen

Aktuell können Sie auch an einer Schulungstour der Firma Hock Thermohanf teilnehmen. Zusammen mit dem bekannten deutschen Journalisten Dr. Franz Alt, Ingenieuren der Firma Hock und dem ehemaligen Lead-Sänger der „Söhne Mannheims“ Herr Rolf Stahlhofen, bietet die Firma Hock eine etwas andere, spannende Informationsveranstaltung in unterschiedlichen Kinos in Deutschland. Dr. Franz Alt referiert hierbei mit seinem Vortrag „Auf die Zukunft bauen“ und zeigt in beeindruckender Weise, wie und wo die Sonne zur Energiegewinnung nutzbar ist. Die Firma Hock stellt nicht nur ihre Hanfdämmstoffe, sondern auch die ihre Lehmprodukte vor. So bekommt man verständlich alle Anwendungsmöglichkeiten von Hanf als Baustoff vorgestellt und erhält einen tiefgehenden Einblick in die Verarbeitung von Lehmbauplatten, Lehmputzen und Lehmfarben. Rolf Stahlhofen begleitet den Informationstag mit seiner Band und rundet dadurch die Veranstaltung wunderbar ab. Neben dem musikalischen Hochgenuss stellt Herr Stahlhofen zu diesem seine Stiftung „Water is Right“ vor, mit der er, so hat er seiner Tochter versprochen, bis spätestens 2020 jedem Menschen auf dieser Welt sauberes Trinkwasser zugänglich machen möchte. Der nächste Termin ist am 13. Februar 2012 in der Nikolaistrasse im Cinemaxx in Hannover.

Autor:

Gerhard Holzmann, Sachverständigenbüro Holzmann-Bauberatung, 6. Februar 2012

Mehr zu dem Rohstoff Hanf im Fachbuch des Autors erfahren: „Natürliche und pflanzliche Baustoffe“. Das Buch kann selbstverständlich in jedem Buchhandel bezogen werden.

Blog Sachverständigenbüro Holzmann Bauberatung

Weitere Artikel von Gerhard Holzmann auf CSN Blog:

Seit 14 Jahren gezielte Aufklärung über MCS durch Politiker

Multiple Chemical Sensitivity – Erkrankte sind auf  Hilfe durch Mitmenschen angewiesen

Schon im vergangenen Jahr war Christine O. Gregoire, die Gouverneurin des US-Bundesstaates Washington, die erste Unterzeichnerin einer Proklamation zur Verkündung des MCS – Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonats. Jedes Jahr im Mai finden in vielen US Bundesstaaten Aufklärungsveranstaltungen vielfältiger Art statt. Die Gouverneure der teilnehmenden Bundesstaaten setzen ihr Staatssiegel unter eine Urkunde, die dazu dient, die Bevölkerung auf die Krankheit MCS hinzuweisen und auf die Konsequenzen, mit denen an MCS erkrankte Menschen leben müssen.

Akzeptanz für MCS Kranke durch gezielte Aufklärung

Die amerikanischen Politiker haben durch die von ihnen ausgerufenen Aufklärungskampagnen viel Akzeptanz für die MCS Kranken in der Bevölkerung erzielt. Öffentliche Institutionen und zahlreiche Organisationen klinken sich im Monat Mai ein und helfen durch Aufklärungsveranstaltungen, Flyer, Video und Aktionen, dass die Situation der Chemikaliensensiblen weiter verbessert wird. Eines der Ziele ist, zu vermitteln, dass jeder an MCS erkranken kann, ganz gleich welche Hautfarbe er hat, welchen Bildungsgrad, ob er arm oder reich ist. Eine weitere Priorität bei der Aufklärung ist auf Prävention gerichtet. Mitmenschen erhalten Informationen, die ihnen verdeutlichen, durch welche Chemikalien und welche Umstände MCS ausgelöst werden kann und wie vielfältig die Reaktionen sind, die durch Chemikalien, selbst im Niedrigdosisbereich, ausgelöst werden können.

MCS Aufklärungsmonat Mai, eine weltweiter Aktionsmonat

Als vor vierzehn Jahren die erste Proklamation zur Ausrufung einer MCS Aufklärungswoche unterzeichnet wurde, hätte niemand gedacht, dass daraus eine weltweite Kampagne erwachsen würde. MCS Organisationen aus vielen Ländern weltweit nehmen mittlerweile am MCS Aufklärungsmonat teil. MCS Aktivisten lassen sich kreative Aktionen einfallen und Tausende von Menschen mit MCS unterstützen, jeder auf seine Weise, diesen Aktionsmonat.

Verkündung von Gouverneurin Christine O. Gregoire, Washington State:

4. Januar 2012

WEIL, Menschen aller Altersgruppen im Bundesstaat Washington eine Erkrankung entwickelten, die als Multiple Chemical Sensitivity (MCS) bekannt ist, als Resultat einer massiven Chemikalienexposition oder wiederholten Expositionen gegenüber Chemikalien im Niedrigdosisbereich und gegenüber anderen Reizstoffen in ihrer Umwelt; und

WEIL, MCS von zahlreichen Organisationen dahingehend anerkannt ist, so dass diese die Gesundheit und das Wohlergehen von Chemikaliengeschädigten unterstützen, einschließlich der WHO – Weltgesundheitsorganisation, dem Americans with Disabilities Act, der Social Security Administration, dem US Department of Housing and Urban Development und der Umweltschutzbehörde EPA; und

WEIL, MCS eine chronische Erkrankung ist, für die keine Heilung bekannt ist; zu den Symptomen chronische Erschöpfung, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschläge, Asthma, Kopfschmerzen und andere Atemwegs- und neurologische Probleme gehören; und

WEIL, MCS zu erheblichen Konsequenzen führen kann im finanziellen Bereich, bei der Arbeit, beim Wohnen, für die Gesundheit und soziale Folgen für die Menschen haben kann, die unter dieser Behinderung leiden; und

WEIL, angemessene Unterkünfte und das Wecken von Aufmerksamkeit für MCS, Chancen für Menschen mit dieser Behinderung schaffen kann, damit diese Zugang zu Arbeit, Schulen, öffentlichen und anderen Einrichtungen erhalten, wo sie weiterhin dazu beitragen können, ihre beruflichen Fähigkeiten, Ideen, Kreativität, Fähigkeiten einzubringen; und

WEIL, Menschen mit MCS Unterstützung brauchen und Kooperation durch Familie, Freunde, Mitarbeiter und der Gesellschaft, um ihre Krankheit zu bewältigen und sich an neue Lebensweisen anzupassen;

DESWEGEN und JETZT, verkünde ich, O. Gregoire, Gouverneurin des Bundesstaates Washington, hiermit den Mai 2012 als

Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonat (pdf)

im Staat Washington, und fordere alle Bürger auf, diesen speziellen Monat mit mir einzuhalten.

Unterzeichnet am 4. Januar, 2012

Gouverneur Christine Gregoire O.

 

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 04. Feb. 2012

Literatur:

Gouverneur Christine Gregoire O., Proclamation 2012 MCS Awareness Month, 4. Januar 2012

Weitere CSN Artikel über den MCS Aufklärungsmonat:

Trier sehen…und sterben

 

Oder: Behörden, Patrick und der ganz große Coup

Die Lebensuhr des 20-jährigen Patrick läuft unaufhörlich weiter ab (auch die seines ebenfalls schwer toxisch erkrankten Vaters) – eine tickende Zeitbombe.

Ich schweige nicht mehr, ich habe keine Angst mehr

Fortsetzung von: Verflucht, ich akzeptiere nicht dass mein Leben gelaufen ist!

Alles hat die Krankheit „MCS“ meinem Sohn genommen, die Macht über seinen Körper, seine Selbständigkeit, seine Gesundheit, sein gesamtes bisheriges Leben ……..

Jeder Tag ist eine Expedition ins Ungewisse, jeder Tag ein Kampf zurück ins Leben, jeder Tag die Hoffnung irgendwie geht es weiter, jeder Tag „Ich schaffe das schon!“

Es ist eine Grenzerfahrung, mit der Patrick (und auch wir Eltern) umgehen müssen. Aber ich weiß definitiv, Patrick ist daran nur gewachsen, er lässt sich nicht zerstören.

Wie früher wird es nie wieder sein, jetzt geht es darum, das noch zu erhalten, was noch übrig ist: seine Würde, sein Stolz und seine Restgesundheit.

Unser Kampf um unseren schwer toxisch erkrankten Sohn und dessen Rechte dauert nun schon mehrere Jahre, genau 11 Jahre Odyssee durch die deutsche Schulmedizin, das deutsche Gesundheitswesen und die deutsche Sozialpolitik.

Von zu Hause aus kämpfe ich über das Internet für seine/unsere Rechte, versuche MCS sichtbar zu machen und Informationen untereinander auszutauschen, da unsere Regierung uns nicht hilft. Ich spreche bewusst in der Mehrzahl, weil in unserem Falle inzwischen die ganze Familie ernsthaft erkrankt ist.

Unglücklicherweise ist es sehr einfach, uns schwer toxisch Erkrankten zu ignorieren, da die meisten von uns unter Hausarrest leben und wir nicht die Kraft haben, uns selber zu organisieren.

Die ewige Hängepartie geht weiter, wie lange noch?

Das hiesige Sozialgericht hat im August 2011 Patricks Klage wegen mangelnder Mitwirkungspflicht zurückgewiesen. Zwischenzeitlich haben wir Berufung beim Landessozialgericht eingelegt, hier soll jetzt per Aktenlage ein Gutachten erfolgen…

Wie aus einem Vergiftungsopfer ein Täter wird

In diesem laufenden Verfahren vor dem Landessozialgericht habe ich nun Strafanzeige gegen die Ärztin der Gegenseite/Beklagte wegen ihres versorgungsärztlichen Gutachtens gestellt:

  • Missachtung und Verstoß gegen die Menschenwürde
  • Prozessbetrug
  • Psychiatrisierung ist schwere vorsätzliche Körperverletzung (und jegliche Behandlung gegen den Willen ist Körperverletzung. Es spielt dabei keine Rolle, ob ein Schaden entstanden ist, oder nicht. Es genügt, dass der Patient nicht gefragt wurde. Das Einverständnis des Patienten ist Voraussetzung. Liegt es nicht vor, ist es Körperverletzung.)
  • Fehldiagnosen und bewusste Fehlinterpretationen medizinischer Diagnosen
  • Unterstellung einer Straftat (hier Missbrauch eines Betäubungsmittels und Medikamentenabhängigkeit), Vortäuschen einer Straftat nach § 145 STGB
  • institutioneller Amts- und Machtmissbrauch
  • unterlassene Hilfeleistung und psychische Verletzung (eine solche Art Medizin zu betreiben, schädigt den Patienten, der Hippokratische Eid verbietet das)

um nur einiges zu nennen!

Es bleibt abzuwarten, ob öffentliches Interesse besteht oder nicht.

Unerwartete Unterstützung: „Thank you very, very much Dr. Doris Rapp“

In der USA nennt man Doris J. Rapp, M.D., „die Mutter der Umweltmedizin“. Im September 2011 weilte die aktive Wissenschaftlerin zwei Wochen in Deutschland, u.a. war sie auch zu Besuch bei Dr. Peter Binz in Trier.

Dank des Einsatzes von Dr. Peter Binz und unserer CSN-Präsidentin Silvia Müller erklärte sich Doris J. Rapp, M.D. sofort bereit, unserem Sohn Patrick zu helfen. Sie untersuchte ihn kostenlos und bestätigte die gesamte Diagnostik von Dr. Binz. Durch ihre selbstlose und menschliche Hilfe haben wir wieder Kraft und Hoffnung schöpfen können – wir bleiben mit Doris Rapp, M.D. weiterhin über Email zwecks Betreuung ihrer vorgeschlagenen Therapiekonzepte bzgl. strikte Expositionsvermeidung in Kontakt.

Diagnosen:

  • MCS
  • Schwere chemische Überempfindlichkeiten
  • Schlafstörungen
  • Schwere toxische Schädigung

Der große Wehmutstropfen

Fakt ist, dass wir hier nach wie vor komplett auf uns alleine angewiesen sind, nicht zu vergessen, dass auch mein Mann schwer toxisch erkrankt ist. Bisher haben wir keinerlei Unterstützung / Umsetzung seitens des Gesundheits- und Sozialsystems, keine finanzielle und materiellen Hilfen durch die Öffentlichkeit erhalten, da die Probleme (noch) nicht anerkannt sind bzw. schlichtweg ignoriert werden.

Die Behandlung beruht auf einem wesentlichen Grundsatz: Expositionsstopp bzw. Expositionsvermeidung. Dies ist jedoch mit hohem finanziellem Aufwand verbunden, für den wir keine Unterstützung bekommen und der allerwichtigste Punkt (in einem geeigneten Schadstoff- und schimmelfreien Haus zu leben), ist nicht zu verwirklichen.

“Wer nichts tut macht mit” (Werbung für Zivilcourage der Kriminalpolizei)

Noch nicht einmal Hilfe/Unterstützung in Form eines Spendenaufrufs/Spendenkontos ist uns gewährt (zweckgebunden für Anwaltskosten, medizinische und alternative Hilfsmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Luftfilter, Wasserfilter u.dgl., evtl. für ein neues Zuhause). Sei es die Kirche, Wohlfahrtsverbände, soziale Einrichtungen, Vereine, Notare, Parteien, VIP’s, Privatleute, Medien etc., keiner will sich die Finger hier schmutzig machen.

Jeder weiß, um was es hier geht, aber keiner tut was. Warum wohl ?

Es geht hier nicht um die Inklusion und Integration meines Sohnes Patrick, sondern um MCS als „politische“ Krankheit, deren Anerkennung von starken „Lobbygruppen“ verhindert wird.

Ich werde die Hoffnung und den Kampf für meine Familie trotzdem nicht aufgeben. Es kann und darf nicht sein, dass man hier einfach wegschaut, man wartet oder arbeitet daraufhin, dass sich das Problem sozialverträglich, sprich auf biologische Weise löst.

Die toxische Vergiftung verläuft progressiv, das weiß inzwischen jeder Laie. Der Betroffene ist ernsthaft behindert, teilweise oder ganz arbeitsunfähig und im Endstadium nicht mehr ohne fremde Hilfe lebensfähig. Die gesundheitliche Situation meines Sohnes, als auch meines Mannes, ist sehr, sehr ernst. Ich weiß nicht, wie lange das Immunsystem und die körperlichen Organe noch mitmachen.

Schwer krank zu sein ist kein Verbrechen

Fakt ist, dass die persönlichen Daten und Rechte jedes Straftäters besser geschützt sind, als die meines Sohnes.

Patricks schwere toxische Erkrankung ist eine unbequeme Wahrheit – vieles haben wir bereits verloren und die Zukunft wird verdammt schwierig. Die Augen zu verschließen nützt nichts, gar nichts! Ein Schicksal, das viele Betroffene mit ihm teilen!

MCS-Kranke zu psychiatrisieren widerspricht jeglicher Wahrnehmung und Objektivität.

Die Täter werden geschützt, die Opfer alleingelassen und das Vertrauen verspielt. Deshalb ist das, was jetzt passiert, ein Schlag ins Gesicht der Opfer.

Wenn es in der Medizin, Politik etc. für die Aufklärung möglich ist, dass Taten über Jahre verharmlost und verschwiegen werden, Opfer nicht ernst genommen – was ist dann noch möglich?

Wenn nur durch den Mut der Opfer diese Fehler aufzudecken sind – wie glaubwürdig ist dann die Medizin und Politik?

Hier ist Schweigen nicht mehr möglich, Viele Mediziner verspielen ihr Vertrauen und nehmen letztendlich selbst Schaden, wenn sie weiterhin Täter schützt.

„Es gehört meist mehr Mut dazu, einfach menschlich, statt heldenhaft heroisch zu sein.“ (Hermann Hesse)

“Zivilcourage setzt auf der individuellen Ebene viel voraus: einen kritischen Verstand, Charakterstärke, Mut, Offenheit, Konfliktbereitschaft und vor allem einen kultivierten Umgang mit der eigenen Angst” (Dieter Deisenroth, Richter am BVG)

Aus dem Nichtstun herausgehen, Kommunikation, Handeln auch aus der Distanz, überwinden der Gleichgültigkeit und helfen in Notsituationen erfordert Mut.

Zeigt Zivilcourage, zeigt Solidarität mit Patrick, helft ihm zu überleben, gebt ihm eine Chance!

Dokumentiert, unterschreibt, verbreitet diesen Blogbeitrag … werdet laut und schweigt nicht mehr.

Eventuell ernstgemeinte Hilfe, bitte Kontakt über CSN.

Autor: Kira, CSN- Chemical Sensitivity Network, 30. Januar 2012

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Jugendlicher unternahm Suizidversuch, nachdem Therapie fehlschlug

Wenn sich die versprochene „Heilung“ nicht einstellt, ist der Patient selbst schuld

Seit einigen Monaten werden Umweltkranken mit MCS und CFS durch verschiedene Therapien „Heilung“ versprochen. Es sind Außenseitertherapien, die intensiv beworben werden, vor allem über das Internet. Es handelt sich um DVD Programme, Videos, Kurse und Seminare mit Therapieelementen, die weitgehend aus dem psychosomatischen und psychotherapeutischen Bereich stammen. Durch Selbsthilfegruppen, die in diese Therapien involviert sind, und „Geheilte“ wird oft eine Art Erfolgszwang aufgebaut. Negativstimmen zu diesen Therapien werden unterdrückt. Wer über Symptome berichtet, ist selbst schuld und wird ausgegrenzt. In Norwegen versuchte sich ein 13-jähriger Junge mit CFS das Leben zu nehmen, nachdem sich bei ihm bei einer sogenannten „Lightning Process“ Therapie keine Heilung einstellte.

Patient schuld, wenn Heilung nicht eintritt

Der Artikel, der in der norwegischen Zeitung NKW erschien, rüttelt auf. Es wird über den Suzidversuch eines 13-jährigen berichtet, der sich auf Anraten seines Arztes in eine „Lightning Process Therapie“ begeben hatte. Die Familie des Jungen hatte gehofft, dass seine CFS dadurch geheilt würde. Als der Junge zusammenbrach, unternahm er den Versuch, sich selbst zu töten. „Lightning Process“ setzt u.a. NLP (Neuro-Linguistische Programmierung) Techniken ein. Der Erfinder des Behandlungsprogramms, Phil Parker, lässt in einer Zeitung einer Selbsthilfegruppe kaum Zweifel offen, dass es am Patienten liegt und dieser nicht „richtig“ mitgewirkt hat, wenn sich kein Erfolg einstellt.

Aus Verzweiflung Griff nach Außenseitertherapien

Der Junge war 2008 mit ME diagnostiziert worden. Die Eltern bekamen im Krankenhaus aufgrund langer Wartezeiten für eine Therapie den Hinweis, es mit „Lightning Therapie“ zu versuchen. Weil sie die Empfehlung durch das Krankenhaus erhalten hätten, fassten sie Vertrauen, sagten die Eltern zu NKW. Sie investierten rund 2000 Euro für einen dreitägigen Kurs. Eines der ersten Dinge, die der Junge mit chronischer Erschöpfunng bei diesem Kurs gelernt habe, war, dass es seine Schuld sei, wenn er nicht richtig frisch sei. Bei Ende des Kurses wurde der Junge vom Kursleiter gefragt, ob er gesund sei. Er antwortete „nein, aber er fühle sich besser“. Zwei Wochen später brach der 13-Jährige körperlich zusammen. Eines Morgens kam die Mutter in sein Zimmer und konnte ihn gerade noch davon abhalten, Selbstmord zu begehen. Der Junge beharrte darauf, dass es seine Schuld sei, dass es ihm nicht besser ginge und bat darum, seinem Leben ein Ende setzen zu dürfen.

Ein Vater kämpft für Kinder mit ME

NRK berichtet weiter, dass der Vater des Jungen ein paar Tage nach dem Suizidversuch zum Kursleiter hingegangen sei und ihn mit dem, was mit seinem Sohn geschehen war, konfrontierte. Er bat darum, dass man aufhöre, solche Kurse mit Kindern durchzuführen. Der Kursleiter war uneinsichtig, er bot statt einer Entschuldigung und Einsicht, einen neuen kostenlosen „Lightning Kurs“ für den Jungen an. Jetzt, Jahre nach dem furchtbaren Geschehen, wartet der Vater immer noch vergeblich auf eine Entschuldigung. Sein Sohn ist kein Einzelfall, auch andere Jugendliche hätten Verschlechterung oder Zusammenbrüche bekommen, war durch NKW von einer Selbsthilfeorganisation zu erfahren.

Auffälligkeiten bei verschiedenen heilungsversprechenden Therapien

Bei anderen plötzlich auftauchenden Therapien verhält es sich ähnlich. Weitere Artikel werden dies aufzeigen. Es fällt auf, dass eine Art Euphorie-Stimmung künstlich hochgehalten wird und dass die Teilnehmer angehalten werden, sich von jeglichen „ negativen Einflüssen“ fernzuhalten. Das hatte bereits zur Folge, dass Internetplattformen für MCS-Kranke plötzlich keine kritischen oder MCS bezogenen Artikel mehr online stellen und die Betreiber sich nach außen hin abschotten. Ihre Webseiten rutschen im Ranking in den Keller. Wertvolles Potential für die Umweltkranken geht verloren.

Auch in anderen Fällen war es so, dass MCS Patienten die Verschlechterung erfuhren, wenn sie an einer der besagten Therapien teilnahmen, suggeriert bekamen, sie seien nicht offen genug für die Therapie, würden nicht intensiv genug an dessen Wirkung glauben oder sich dagegen sperren, oder wäre noch nicht richtig bereit, würden ihre Krankheit nicht loslassen wollen, etc.

Der Markt mit Wundertherapien boomt

Es ist nachvollziehbar, dass Umweltkranke, die seit Jahren schwer krank sind und deren Alltag aus Schmerzen, körperlichen Beschwerden, Einschränkungen und sozialen Ausgrenzungen besteht, für jedes Hilfsangebot offen sind. Werden die Therapieangebote von Selbsthilfegruppen oder durch Umweltkranke mit gewissem Bekanntheitsgrad intensiv beworben, werden viele Kranke unkritisch und lassen sich darauf ein.

Jedem sei Heilung von MCS und CFS gegönnt. Eine echte, anhaltende Heilung. Ob neue Wundertherapien zu tatsächlicher Heilung führen, wird sich zeigen. Jeder muss für sich selbst entscheiden, ob er sich auf eine Wundertherapie einlässt. Die Hintergrundinformationen aus diesem Artikel sollen beitragen, dass Umweltkranke solchen Angeboten gegenüber angemessene Skepsis entwickeln und kritisch, konkrete Fragen an die Anbieter stellen, bevor sie sich für eine solche Therapie entscheiden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 22.01.2012

Literatur: NKW, 13-åring forsøkte selvmord etter ME-kurs, 26.11.2012

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Beduftete Läden, gefährlich für die Gesundheit von Mitarbeitern und Kunden

Duftmarketing alarmiert Gewerbeaufsicht und Gewerkschaften

Geschäfte, die Düfte einsetzen, um Kunden zum längeren Verweilen und zum Kaufen zu animieren, sind immer häufiger anzutreffen. Die Duftmarketingbranche bewirbt den Einzelhandel sehr stark. Die Düfte, die man in den Läden antrifft, sind zum Teil Mixturen aus verschiedenen natürlichen Aromaölen oder chemische Kompositionen. Beides ist für Angestellte und für Kunden nicht harmlos. In Dänemark hat die Gewerbeaufsicht und Gewerkschaften die amerikanische Modekette „Abercrombie & Fitch“ im Visier. Die Modekette ist dafür bekannt, dass sie Raumduft mit Citronellol einsetzt, ein Aromaöl, das wegen seinem gesundheitsschädlichen und Allergie auslösenden Potential als bedenklich eingestuft ist. Die dänische Gewerbeaufsicht ist aktuell bestrebt, dass die Beduftung aufhört, um Angestellte und Kunden der Modekette zu schützen.

Behörden und Gewerkschaften setzen sich gegen Raumbeduftung ein

In Dänemark verfolgen Gewerkschaften das Vorgehen der Behörden gegen den amerikanischen Modekonzern „Abercrombie & Fitch“. In den Läden des Konzerns riecht es stark nach Parfüm. Der signifikante Raumduft soll Kunden an die Marke binden und zum Kaufen animieren. Die Zeitung „Politiken DK“ berichtet, dass sogenanntes Duftmarketing in den letzten drei Jahren in Dänemark extrem zugenommen habe. Wer in bestimmten Geschäften häufig einkauft oder dort angestellt ist, kann Allergien entwickeln. Es sei eine unnötige Belastung für die Arbeitnehmer, weil viele der Duftstoffe allergische Reaktionen hervorrufen können, zitiert die Zeitung die Leiterin der Gewerbeaufsicht.

Kontaminierung der Raumluft mit Chemikalien und allergieauslösenden Duftölen

Die Parfüms zur Raumbeduftung werden häufig über die Klimaanlagen und Belüftungssystem direkt in den Laden geleitet. Kleinere Geschäfte stellen Aromaöle in Flaschen auf, in denen Stäbchen stecken, die den Duft in den Raum freisetzen. Beides ist bedenklich, nicht nur für Personen, die bereits unter Duftstoffallergien leiden, sondern auch für Asthmatiker und Chemikaliensensible (MCS). Gesunde können sich mit der Zeit sensibilisieren und Allergien entwickeln.

Gewerbeaufsicht will Angestellte und Kunden schützen

Es handele sich möglicherweise um Allergene, die in die Läden gespritzt werden, so die Leiterin der Gewerbeaufsicht gegenüber der Zeitung „Politiken DK“. Deshalb habe die Behörde Ende vergangenen Jahres Kontakt zu „Abercrombie & Fitch“ gesucht und versucht klarzumachen, dass man die Mitarbeiter vor den hohen Konzentrationen von Parfüm in den Läden schützen wolle, weil es eine unnötige Belastung sei.

Gewerkschaften erhalten immer öfter Beschwerden

Dänische Gewerkschaften berichten, dass auch sie immer häufiger Beschwerden von Gewerkschaftmitgliedern erhielten wegen der Beduftung ihres Arbeitsplatzes. Deshalb würde man das Vorgehen der Gewerbeaufsicht im Fall „Abercrombie & Fitch“ genau beobachten. Es sei ein großes gesundheitliches Problem für die Angestellten in solchen Läden, aber auch für die Kunden, sagte eine Gewerkschaftssprecherin gegenüber „Politiken DK“. Die Kunden hätten im Gegensatz zu den Angestellten in solchen beduftete Läden die Wahl, sie könnten einfach fern bleiben. Diese Wahl hat ein Angestellter nicht, in Zeiten, in denen jeder froh über seinen Arbeitsplatz ist.

Es bleibt abzuwarten, wie der amerikanische Konzern sich verhält und wie hart die dänische Gewerbeaufsicht durchgreift und wie groß der Druck durch die dänischen Gewerkschaften wird. Wenn das „Abercrombie & Fitch“ Management clever ist, verzichtet es zukünftig darauf, seine Mitarbeiter und Kunden Substanzen auszusetzen, die krank machen können. Fehlzeiten von Mitarbeitern kosten einen Konzern Geld, und wenn Kunden realisieren, warum es ihnen in einem Laden schlecht geht und fern bleiben, ebenso.

Das deutsche Umweltbundesamt warnt seit Jahren mittels Pressemitteilungen vor dem Einsatz von Duftstoffen und hat 2006  ein eigenes 15-seitiges Hintergrundpapier zur Problematik publiziert: „Duftstoffe: Wenn Angenehmes zur Last werden kann“. Ein Anstieg bedufteter Läden ist jedoch auch in Deutschland zu verzeichnen. Bislang gibt es jedoch keine Behörde oder Gewerkschaften, die dem echten Einhalt gebietet.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. Januar 2012

Literatur:

Politiken.DK, Duftende butikker er farlige for ansattes og kunders helbred, 13. Januar 2012

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Über 10 Prozent aller Amerikaner tragen Autoantikörper in sich

32 Millionen Amerikaner weisen Autoantikörper auf, welche ihr eigenes Gewebe angreifen

Newswise, 13.01.2012 – Wie eine Studie zeigt, tragen mehr als 32 Millionen Menschen in den Vereinigten Staaten Autoantikörper in sich, das sind vom Immunsystem hergestellte Eiweiße, welche das Körpergewebe angreifen und was als Definition für eine Krankheit gilt, die man als Autoimmun-Erkrankung bezeichnet. Die erste für die USA repräsentative Erhebung untersuchte das Vorkommen des geläufigsten Antikörper-Typs, den man als antinukleäre Antikörper (ANA) kennt und stellte fest, dass ANA bei Frauen, älteren Personen und Afro-Amerikanern am häufigsten vorkommt. Die Studie wurde vom National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS) durchgeführt, einer Abteilung des National Institutes of Health, der obersten amerikanischen Gesundheitsbehörde. Forscher in Gainesville an der University of Florida waren ebenfalls beteiligt.

Frühere Studien haben gezeigt, dass ANA tatsächlich sehr viele Jahre vor dem klinischen Auftreten von Autoimmun-Erkrankungen entstehen können, etwa bei Diabetes Typ 1, Lupus und rheumatischer Arthritis. ANA werden häufig als Biomarker gemessen, um Autoimmun-Erkrankungen festzustellen, aber das Vorhandensein von Autoantikörpern muss nicht unbedingt heißen, dass diese Person eine Autoimmun-Erkrankung entwickeln wird. Andere Faktoren wie Drogen, Krebs und Infektionen sind ebenfalls dafür bekannt, bei manchen Menschen Autoantikörper hervor zu rufen.

„Ältere Schätzungen über das Vorkommen von ANA hatten sehr unterschiedliche Ergebnisse und wurden nur im Rahmen kleiner, für die Gesamtbevölkerung nicht repräsentativer Studien angestellt“, sagte Frederick Miller, M.D, Ph.D, (Arzt und med. Lehrberechtigter), einer der Autoren der Studie und geschäftsführender Direktor am NIEHS. „Indem wir über diesen großen Datensatz verfügen, der für die gesamte amerikanische Bevölkerung repräsentativ ist und fast 5.000 Personen umfasst, ist es uns möglich, ANA realistisch abzuschätzen und das könnte neue Einblicke in die Entstehung von Autoimmun-Erkrankungen zulassen.“ Die Ergebnisse sind in der Ausgabe des Journals „Arthritis und Rheumatismus“ vom 11. Januar online erschienen.

Miller, der die Ursachen von Autoimmun-Erkrankungen erforscht erklärt, dass das Immunsystem des Körpers zahlreiche Proteine, sogenannte Antikörper erzeugt, die dem Körper helfen, Infektionen abzuwehren. In manchen Fällen werden jedoch Antikörper hergestellt, die sich gegen das eigene Gewebe richten. Diese bezeichnet man als Autoantikörper.

Ein interdisziplinäres Forschungsteam untersuchte Blutserum-Proben mit einer Technik namens Immunofloureszenz, um 4.754 Personen auf ANA zu testen, welche am National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES / Erhebung zu Gesundheit und Ernährung) von 1994 bis 2004 teilgenommen hatten. Das Gesamtvorkommen von ANA in der Bevölkerung lag bei 13,8 Prozent und war bei Afro-Amerikanern im Vergleich zu Weißen geringfügig höher. ANA nahm generell mit dem Alter zu und war bei Frauen höher als bei Männern, wobei der Unterschied zwischen Männern und Frauen im Alter von 40 bis 49 Jahren am größten war und in älteren Altersgruppen wieder abnahm.

„Für die größte Differenz an Autoimmunität zwischen Frauen und Männern aus der Altersgruppe von 40 bis 49 Jahren ist der Einfluss naheliegend, den die Hormone Östrogen und Progesteron auf das Immunsystem haben könnten“, sagte Linda Birnbaum, Ph.D., Direktorin von NIEHS und Mitautorin der Studie.

Die Studie fand zusätzlich heraus, dass das Vorkommen von ANA bei übergewichtigen und fettsüchtigen Personen geringer als bei Normalgewichtigen war. „Dieses Ergebnis ist interessant und irgendwie unerwartet“, sagte Edward Chan, Ph.D., ebenfalls Autor und Professor an der Abteilung für Oralbiologie an der University of Florida.

„Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Fettgewebe Proteine abgeben kann, die Teile des Immunsystems lahmlegen und die Entwicklung von Autoantikörpern hemmen, aber dazu müssen wir noch weiter forschen, um zu verstehen, welche Rolle Adipositas bei der Entwicklung von Autoimmun-Erkrankungen spielt“, sagt Minoru Satoh, M.D., Ph.D., weiterer Autor der Studie und außerordentlicher Professor für Rheumatologie und Immunologie an der University of Florida.

Die Forscher sagen, diese Arbeit sollte als nützliches Fundament für zukünftige Studien dienen, die sich mit Veränderungen des Vorkommens von ANA im zeitlichen Verlauf und mit den Faktoren befassen, die für die Produktion von ANA verantwortlich sind. Diese Arbeit ist die erste in einer Serie, welche Daten aus dem NHANES-Bestand auswertet und mögliche Umweltzusammenhänge zu ANA untersucht.

Referenz:
Prevalence and sociodemographic correlates of antinuclear antibodies in the United States
Satoh M, Chan EKL, Ho LA, Rose KM, Parks CG, Cohn RD, Jusko TA, Walker NJ, Germolec DR, Whitt IZ, Crockett PW, Pauley BA, Chan JYF, Ross SJ, Birnbaum LS, Zeldin DC, Miller, FW. 2012.
doi: 10.1002/art.34380
Am 11.01.2012 online erschienen in Arthritis and Rheumatism

Quelle:
Pressemeldung von Newswise 32 Million Americans Have Autoantibodies That Target Their Own Tissues, eingereicht vom National Institute of Environmental Health Sciences (NIEHS)

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network


Anmerkung: Schade, dass nicht verraten wird, welche Stoffe oder welche gesundheitlichen Auswirkungen den Anlass gaben, einen eventuellen Zusammenhang zwischen Umwelt (Lebensbedingungen) und ANA zu erkunden.

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Keine Parfüms und Duftstoffe während der Arbeitszeit

Duftstoffverbot am Arbeitsplatz für staatliche Angestellte
Das Benutzen von Parfüm und Duftstoffen wird für manche Menschen zum immer stärkeren Problem. Im US Bundesstaat New Hampshire hat eine Repräsentantin einen Gesetzesentwurf eingereicht, der staatlichen Angestellten das Benutzen von Parfüm und Duftstoffen am Arbeitsplatz untersagen soll, sofern sie Publikumskontakt haben.(1) Besucher von staatlichen Gebäuden würden, wenn das Gesetz in Kraft tritt, nicht mehr mit Parfüms und anderen Duftstoffen konfrontiert werden. Das Duftstoffverbot soll mit dazu beitragen, dass Allergiker und Chemikaliensensible (MCS) staatliche Stellen und Behörden aufsuchen können, ohne dass sie durch Düfte gesundheitlich eingeschränkt werden.

NH bill would ban perfumes at work: wwlp.com

Allergene oder Chemikalien in Parfüms oder in parfümierten Kosmetika können sehr schwerwiegende Symptome hervorrufen. Allergiker und Personen mit MCS berichten u.a. über Kopfschmerzen, Schwindel, Atemwegsbeschwerden, Asthmaanfälle, Konzentrationsstörungen und Übelkeit. Bei einigen Menschen können bestimmte Substanzen oder Chemikalien sogar Schockreaktionen hervorrufen.

Parfüms können gesundheitliche Beschwerden hervorrufen
Der Gesetzesentwurf von Rep. Michele Peckham trägt die Bearbeitungsnummer HB-1444 und wurde in der zweiten Januarwoche 2012 einem öffentlichen Forum vorgestellt. (2) Rep. Peckham erläuterte dort, dass man nicht unbedingt allergisch auf einen Duftstoff sein muss, um darauf zu reagieren. In einer 22News Fernsehreportage plädierten Interviewpartner ebenfalls für ein Parfümverbot, weil auch Schulen darunter fallen würden. Gerade dort sei die Situation oft schwierig und ein Verbot könne Abhilfe schaffen.

Gegenüber der Gewerkschaftzeitung „Unionleader“ sagte Peckham: „Es mag sich blöd anhören, aber es ist ein Gesundheitsproblem. Manche Menschen haben heftige Reaktionen auf starke Düfte.“ (3)

Senat wird Entscheidung treffen
Rep. Peckham teilte mit, dass sie bei dem öffentlichen Forum mit Widerstand zu kämpfen hatte. Vertreter der staatlichen Angestellten hatten sich gegen den Gesetzesentwurf gestellt. Rep. Peckham, die von Haus aus Anwältin ist, teilte dem TV Sender News22 mit, dass der Gesetzesentwurf nun dem Ausschuss des Repräsentantenhauses und den Senatsvertretern vorgelegt würde. Diese würden darüber entschieden, ob es zu einer Anhörung im Senat und einer Umsetzung des Gesetzentwurfs kommt.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 12. Januar 2012

Literatur:

  1. New Hampshire House Republicans, AP short – Bill bars NH workers from wearing fragrances, 10. Januar 2012
  2. New Hampshire Liberty Alliance, HB1444 (2012), Prohibiting certain state employees from wearing fragrances, 14.12.2011
  3. UnionLeader, From perfume to veggies, it soon could be a NH law, 2. Januar 2012

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