Keine Parfüms und Duftstoffe während der Arbeitszeit

Duftstoffverbot am Arbeitsplatz für staatliche Angestellte
Das Benutzen von Parfüm und Duftstoffen wird für manche Menschen zum immer stärkeren Problem. Im US Bundesstaat New Hampshire hat eine Repräsentantin einen Gesetzesentwurf eingereicht, der staatlichen Angestellten das Benutzen von Parfüm und Duftstoffen am Arbeitsplatz untersagen soll, sofern sie Publikumskontakt haben.(1) Besucher von staatlichen Gebäuden würden, wenn das Gesetz in Kraft tritt, nicht mehr mit Parfüms und anderen Duftstoffen konfrontiert werden. Das Duftstoffverbot soll mit dazu beitragen, dass Allergiker und Chemikaliensensible (MCS) staatliche Stellen und Behörden aufsuchen können, ohne dass sie durch Düfte gesundheitlich eingeschränkt werden.

NH bill would ban perfumes at work: wwlp.com

Allergene oder Chemikalien in Parfüms oder in parfümierten Kosmetika können sehr schwerwiegende Symptome hervorrufen. Allergiker und Personen mit MCS berichten u.a. über Kopfschmerzen, Schwindel, Atemwegsbeschwerden, Asthmaanfälle, Konzentrationsstörungen und Übelkeit. Bei einigen Menschen können bestimmte Substanzen oder Chemikalien sogar Schockreaktionen hervorrufen.

Parfüms können gesundheitliche Beschwerden hervorrufen
Der Gesetzesentwurf von Rep. Michele Peckham trägt die Bearbeitungsnummer HB-1444 und wurde in der zweiten Januarwoche 2012 einem öffentlichen Forum vorgestellt. (2) Rep. Peckham erläuterte dort, dass man nicht unbedingt allergisch auf einen Duftstoff sein muss, um darauf zu reagieren. In einer 22News Fernsehreportage plädierten Interviewpartner ebenfalls für ein Parfümverbot, weil auch Schulen darunter fallen würden. Gerade dort sei die Situation oft schwierig und ein Verbot könne Abhilfe schaffen.

Gegenüber der Gewerkschaftzeitung „Unionleader“ sagte Peckham: „Es mag sich blöd anhören, aber es ist ein Gesundheitsproblem. Manche Menschen haben heftige Reaktionen auf starke Düfte.“ (3)

Senat wird Entscheidung treffen
Rep. Peckham teilte mit, dass sie bei dem öffentlichen Forum mit Widerstand zu kämpfen hatte. Vertreter der staatlichen Angestellten hatten sich gegen den Gesetzesentwurf gestellt. Rep. Peckham, die von Haus aus Anwältin ist, teilte dem TV Sender News22 mit, dass der Gesetzesentwurf nun dem Ausschuss des Repräsentantenhauses und den Senatsvertretern vorgelegt würde. Diese würden darüber entschieden, ob es zu einer Anhörung im Senat und einer Umsetzung des Gesetzentwurfs kommt.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 12. Januar 2012

Literatur:

  1. New Hampshire House Republicans, AP short – Bill bars NH workers from wearing fragrances, 10. Januar 2012
  2. New Hampshire Liberty Alliance, HB1444 (2012), Prohibiting certain state employees from wearing fragrances, 14.12.2011
  3. UnionLeader, From perfume to veggies, it soon could be a NH law, 2. Januar 2012

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7 Kommentare zu “Keine Parfüms und Duftstoffe während der Arbeitszeit”

  1. Backtrack 13. Januar 2012 um 18:28

    Dufstoffhaltige Produkte und Parfumes sollten wirklich überall verboten werden, sie sind genauso schädlich wie Zigarettenrauch. Sie enthalten ähnliche chemische Verbindungen und wirken bereits in Niedrigdosen. Bin mal gespannt wann unsere Politiker hier mal „aufwachen“ und einen solchen Gesetzesentwurf vorstellen. Wenigstens in Schulen und Kindergärten könnte man ein solches Verbot einführen, der Gesundheit unserer Kinder zu liebe.

  2. PappaJo 14. Januar 2012 um 04:18

    Eine Erweiterung wäre noch sinnvoller. Ein Verbot von Duftstoffen „für alle“ die in irgendeiner Weise am öffentlichen Leben teilnehmen! Damit wäre dann auch Lebensmittelgeschäfte, Paketbote oder diejenigen die Pakete packen und auf den Weg bringen mit drin!

    Hat doch bestimmt jeder schon mal erlebt. Man erhält ein Paket, z.B. von einem Versand für Allergiker, dessen Inhalt wirklich clean ist aber der verschwitze Paketbote hinterlässt seine Parfümmarke an der Aussenhülle vom Karton!

    Hier ein Gruß an DHL!

    Da kann ich nur unter schwersten Umständen diesen Sondermüll sofort aus der Wohnung schaffen. Auch schade um die meist unbeschädigten Kartons, die dann kein zweites mal benutzt werden können.

  3. Twei 15. Januar 2012 um 21:07

    Hoffentlich tritt der Gesetzesentwurf von Rep. Michele Peckham in Kraft.
    Ebenfalls wünsche ich mir, dass sich das Parfüm- bzw. Duftstoffverbot auch auf die Kleidung bezieht.

    Vielleicht müsste ein neues staatliches Siegel für Gebrauchsartikel eingeführt werden, welches den Zugang zu „Von Duftstoff Freizuhaltenden Räumen“ erleichtert. Die Kontrolle über die Duftfreiheit könnte dann eine „Schnüffelschleuse“ übernehmen, so wie sie schon zur Eingangskontrolle in manchen öffentlichen Gebäuden zum Schutze gegen gefährliche Stoffe zum Einsatz kommen.

    Das Gesetz ist das eine, die Umsetzung das andere.
    Es könnte ja auch das Beimischen und der Gebrauch aller Duftstoffe und gefährlichen Inhaltsstoffe in jeglichen Nutzungsgegenständen, mit denen der Mensch täglich in näheren Kontakt kommt, gesetzlich untersagt werden.
    Die Industrie könnte sich neu ausrichten.

  4. Ilona 17. Juli 2012 um 11:20

    Des Weiteren sollten Waschmittel und Weichspüler mit Parfüm verboten werden. Es ist oft schon eine Zumutung, sich in der Nähe einer einzigen Person aufzuhalten, die nicht nur nach ihrem so heißgeliebten Parfüm riecht, sondern deren Kleidung auch noch stark nach Waschmittel riecht plus Weichspüler. Da kommen ruckzuck mehrere Gerüche bei einer einzigen Person zusammen. Eine totale Zumutung für Geruchsempfindliche und Allergiker!

    Ich kann jedem sagen, ob er zu viel Waschmittel benutzt oder nicht. Dieser beißende Geruch ist einfach unerträglich. Da kann man mal sehen, bei wie vielen die Geruchsorgane schon völlig degeneriert sind, dass sie das selbst nicht mehr wahrnehmen. Aber sich wundern über Kopfschmerzen, Hustenanfälle, Halskratzen, Sehprobleme, Konzentrationsschwierigkeiten, Müdigkeit, Übelkeit, Herzrasen, Zittern usw. Da braucht man sich nicht zu wundern, bei dem Chemikalienwahn! Aber die Leute denken, wenn sie das Problem ignorieren, verflüchtigt sich das ganz von allein. So nach dem Motto, was man nicht sieht und selbst nicht riecht, weil man ein gestörtes Sinnesorgan hat, das existiert auch nicht. Hauptsache man lebt sein Ego aus und schüttet sich das Zeug über den Balg, nur um seinen eigenen Körpergeruch nicht riechen zu müssen. Dass das andere stört und dazu beiträgt, dass andere sich elend fühlen, wird beharrlich ignoriert. Wie egoistisch! Wir sind umgeben von Egomanie und Ignoranz!

    Wenn man meint, man riecht nicht gut, sollte man seine Ernährung umstellen. Dann riecht man nicht unangenehm und braucht den ganzen künstlichen Plunder nicht! Das Umfeld dankt es mit besserer Gesundheit und Beschwerdefreiheit!

  5. Andreas Steinmetz 20. September 2012 um 07:58

    Ich habe Parfüm schon IMMER gehasst.

    Wenn meine Mutter immer meinte sie müsse sich mit diesen markanten Düften einsprühen ärgerte ich mich als Kind immerzu sehr darüber weil ich das Gefühl hatte dass sie damit irgendwie was kaputt macht. Sie nahm das natürlich nie Ernst und sprühte was das Zeug hält.

    Kerstin ich liebe Deine Weiblichkeit aber ich möchte Dich auch bitten niemals Parfüm zu benutzen weil da fühle ich mich nicht frei.

    Geht das? :) Dein Mann.

  6. Dann bin ich eben Egoist! 6. Februar 2014 um 15:04

    Ja ja man muss ja immer etwas zu meckern haben.
    Erst sind es die Raucher, jetzt die Parfum- und Kosmetikbenutzenden… und am besten auch kein Waschmittel mehr. Zurück zu Omas guter alter Kernseife! Oh sorry dann an alle Veganer dass ich nun ein Tierknochenmehl-Produkt verwende.
    Mir fehlt für so ein Theater gänzlich das verständnis, man möge mich eben Egoist schimpfen…

  7. Silvia 6. Februar 2014 um 15:11

    Nein, wir schimpfen Dich nicht „Egoist“. Uns ging es oft ebenso wie Dir, wir verstanden nicht warum dieses oder jenes verboten sein sollte. Man ändert eine Meinung schnell, wenn man einmal in Lebensgefahr war und solche Menschen triffst Du bei CSN. Es geht hier keinem daraum, andere zu tyrannisieren, sondern um etwas mehr Lebensqualität für das Drittel der Bevölkerung das unter MCS leidet.

    Zur guten alten Kernseife noch ein Tipp, es gibt auch Pflanzenkernseife, ganz ohne ekliges Knochenmehl.

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