Valentinstag: Rosen sind kein gutes Geschenk

Vergiftete Liebesgrüße: BUND warnt vor Pestiziden in Valentinsrosen

Rosen sind zu Valentinstag ein traditionelles Geschenk. Mit einem Strauß rote Rosen erhält die Liebste fast immer eine Portion giftiger Pestizide, das konnte die Umweltorganisation BUND auch für 2012 durch Laborttests bestätigen. Wer erst in letzter Minute nach einem Geschenk für den Valentinstag sucht, ist mit einer Einladung zu einem romantischen Candlelight-Dinner in ein nettes Restaurant besser beraten, anstatt Rosen zu kaufen oder Parfüm. Insbesondere Rosen aus Supermärkten sind so hoch belastet, wie BUND in einer Pressemitteilung offenbart:

BUND: Acht von zehn in Berliner Geschäften gekaufte Rosensträuße, die ein vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) beauftragtes Labor in der Woche vor dem 14. Februar – dem Valentinstag – untersucht hat, enthielten Pestizidrückstände. Dabei handelt es sich um elf verschiedene, teils stark krebserregende und hormonell wirksame Pestizide. Die Blumen stammen vor allem aus Supermärkten und Blumenketten, die ihre Produkte auch bundesweit verkaufen. Analysiert wurden Rosen von REWE, Penny, Netto, Real, Kaisers, Blume 2000, Green Queen Flower sowie von drei kleineren Blumengeschäften.

Am schlechtesten schnitten die Rosen der Supermarktkette Real ab. In ihnen wurde ein Giftcocktail aus acht verschiedenen Pestiziden gefunden. Das zweitschlechteste Ergebnis hatte der Discounter Penny, dessen Rosen mit fünf Pestiziden belastet waren. Besonders bedenklich sei, dass in beiden Fällen besonders hohe Konzentrationen der stark krebserregenden und hormonell wirksamen Pilzbekämpfungsmittel Carbendazim und Chlorthalonil gefunden worden seien, sagte der BUND-Pestizidexperte Tomas Brückmann. Pestizidfrei seien lediglich die Rosen von zwei kleinen Blumenläden gewesen.

Brückmann: „Giftige Chemikalien haben in Blumensträußen nichts zu suchen. Einige der von uns gefundenen Pestizide können der Gesundheit der Kundinnen und Kunden erheblich schaden. Wir rufen die Supermärkte und den Blumenhandel auf, den Verkauf von pestizidbelasteten Blumen umgehend zu stoppen und solche Ware nicht mehr von ihren Lieferanten zu beziehen.“

Vom Einsatz der Pestizide seien auch die Arbeiterinnen und Arbeiter in den Herkunftsländern der Blumen stark gefährdet. Der größte Teil der in Deutschland verkauften Blumen werde in Afrika unter teils unsozialen und umweltschädlichen Produktionsbedingungen herangezüchtet, so der BUND-Experte.

Autor:

Antext: Silvia K: Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

BUND, Vergiftete Liebesgrüße: BUND warnt vor Pestiziden in Valentinsrosen, Berlin, 12. Februar 2012

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5 Kommentare zu “Valentinstag: Rosen sind kein gutes Geschenk”

  1. Twei 13. Februar 2012 um 12:47

    Für mich gibt es keinen Valentinstag. Diesen neumodischen Geschäftetrend, gab es in meiner ersten Lebensphase nicht. Trotzdem finde ich es schön, wenn man seinen Nächsten gedenkt.

    Wenn aber diese Geschäftemacher, Giftcocktails in Form von Blumen, chemischen Verschönerungssprays und evtl. behandelte Korbgeflechte verkaufen, dann ist das übelste Irreführung und Körperverletzung an den Kunden.

    Grausam ist zusätzlich die Gewinnung dieser Blumen. Klar – ist es gut, wenn die Menschen in den ärmeren Ländern der Welt eine Arbeit finden. Aber diese bezahlen sie häufig mit ihrem Leben und einer unheilbaren Vergiftungserkrankung – wie MCS. Ihre Kinder kommen teilweise verkrüppelt und mit Nerven-, Haut- und Allergiekrankheiten auf die Welt.

    Diese Arbeit auf solchen Blumenzüchterfarmen sind unmenschlich und unbarmherzig. Leider gehören diese Firmen meist Angehörigen der Industrienationen oder Unternehmen, die mit einem Strohmann dazwischen geschaltet wirken. Solche Produzenten haben keine Skrupel ihre Waren in ihr Heimatland, unter erheblicher Umweltbelastung, zu importieren und sie dann als billige „Edelware“ zu verhökern.

    Sie nehmen in Kauf, dass z.B. wir hier in der BRD, ebenfalls in schleichendem Maße jenen Vergiftungskrankheiten ausgesetzt werden, obwohl uns eigentlich Gesetze und Behörden davor schützen müßten. Wenn die kontaminierten „Valentinsgeschenke“ als auch die alltägliche Ware, erst einmal in den Wohnungen stehen, dann übertragen sich die Gifte nach und nach auf die Wohnungseinrichtung. Der Mensch kann dauerhafte Schäden davon tragen und sei es nur die Auslösung einer lebenslangen Lebensmittelallergie.

    Wenn man seinen Liebsten zu Valentin eine Blume oder alternativer Weise eine Pflanze schenken möchte, dann könnte man auch in ein Gartengeschäft seines Vertrauens gehen und explizit Nachfragen, welche Liebenswürdigkeit zu empfehlen wäre.

    Vielleicht kauf man auch nur eine Blumenvase und die Blumen schenkt man später, wenn die Jahreszeit es auch vorsieht.

  2. PappaJo 13. Februar 2012 um 17:12

    Die Frage ist warum eingentlich der Import und der Verkauf noch erlaubt ist? Habe wir da nicht sowas wie Grenzwerte oder werden die sogar bei den Blumen eingehalten?

  3. Silvia 13. Februar 2012 um 17:14

    Mir ist nichts von Grenzwerten bei Schnittblumen bekannt. Zuständig müsste das BfR oder das UBA sein.

  4. PappaJo 15. Februar 2012 um 01:03

    Ja klar, aber ich meine im allgemeinen! Sind so Substanzen denn regulär noch erlaubt?

  5. Waldfee 33 15. Februar 2012 um 11:54

    Am Montag kam auf NDR um 20:15 Uhr ein Beitrag über den Rosenanbau in Entwicklungsländern und wie sehr die Pestizide die Arbeiter schädigen. Außerdem wurden alternativ fairtrade-Blumen vorgestellt, die ohne Pestizide angebaut werden.
    http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/markt/recht_verbraucher/rosen167.html

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