Geheimnis um Inhaltsstoffe in duftstoffhaltigen Produkten gelüftet

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Duftstoffhaltige Alltagsprodukte sind allgegenwärtig – Kosmetika, Parfums, Wasch- und Reinigungsmittel, Duftsprays – wo begegnet man ihnen nicht?

Sie sind in unseren Wohnräumen ebenso anzutreffen wie im öffentlichen Bereich und auf Arbeitsplätzen. Obwohl duftstoffhaltige Produkte so weit verbreitet sind, sind ihre Inhaltsstoffe der Allgemeinheit weitgehend unbekannt und es stehen ihr keine Sicherheitsdatenblätter zur Verfügung, weil die Preisgabe der Informationen durch Hersteller nicht vorgeschrieben ist. Eine aktuelle Studie von Anne Steinemann von der Universität Washington bringt ganz neue Erkenntnisse und Antworten auf Fragen, die schon zu lange offen stehen. Steinemann untersuchte sechs repräsentative Produkte, nahezu 100 Lösungsmittel wurden dabei identifiziert, wovon kein einziges Lösungsmittel auf der Verpackung aufgeführt war.

Kein Gesetz greift bei Duftstoffen
Duftstoffe sind, obwohl sie uns allgegenwärtig umgeben und gesundheitsschädliche Chemikalien enthalten, gesetzlich weitgehend vogelfrei. Das bedeutet, dass der Verbraucher und derjenige, der ihnen ausgesetzt ist, nicht weiß, was er genau im Einzelnen ausgesetzt ist, und er kann es auch nicht in Erfahrung bringen, weil kein Gesetz in Europa oder den USA es vorschreibt, sie komplett zu deklarieren. Auch müssen bei solchen Produkten keine Sicherheitsdatenblätter mitgeliefert werden, außer für Arbeitssicherheit bei der Produktion oder in Einzelfällen bei Luftfrachttransporten. Wobei die Sicherheitsdatenblätter, wenn sie gründlich studiert werden, meist äußerst mangel- und lückenhaft sind und fast nie Hinweise auf Gefahren hinsichtlich chronischer Toxizität liefern. Der normale Verbraucher hat ohnehin keinen Zugang zu diesen Informationen.

Auf Verpackungen muss lediglich das Wort „Duftstoffe oder Parfum“ aufgeführt werden und einige Komponenten, wenn ihr Anteil einen gewissen Prozentsatz übersteigt, sowie gesetzlich geregelte 26 Substanzen mit allergenem Potential. Es muss im Einzelnen nicht aufgeführt werden, was sich hinter dem Begriff  „Duftstoff oder Parfum“ verbirgt. Was kaum ein Verbraucher weiß, sogar ein Produkt, was als „duftfrei“ deklariert ist, kann Duftstoffe enthalten, die gleichzeitig durch eine Maskierungssubstanz neutralisiert wurden.

Die Hersteller schützen sich, in dem sie das Produktgeheimnis in den Vordergrund stellen und dies als Entschuldigung anführen dafür, dass sie Inhaltsstoffe nicht oder nicht vollständig zu deklarieren. Nur eine vollständige, kostenintensive chemische Analyse der Inhaltsstoffe in einem Produkt kann ein solches Produktgeheimnis lüften.

Unterschätzte Gefahrenquellen
Chemikalien sind im Normalfall unsichtbar, das macht es schwierig festzustellen ob, wo, wann und auf welche Weise man welchen Chemikalien für wie lange ausgesetzt ist. Auswirkungen durch Chemikalien auf die Gesundheit sind schwer nachzuvollziehen, weil sie oft subtil ablaufen und der Normalbürger sie nicht einordnen kann. Viele der Auswirkungen verlaufen unterschwellig, oder in Phasen und im subklinischen Bereich ab. Die wenigsten Auswirkungen von Chemikalien treten unmittelbar auf und sind sofort erkennbar. Erschwerend stehen im Fall von Duftstoffen keine Warnhinweise oder vollständige Inhaltsstofflisten auf der Verpackung. Ganz besonders bedenklich einzustufen sind chronische Expositionen gegenüber Chemikaliengemischen, wie wir sie im Alltag überall antreffen und solche, die im Niedrigdosisbereich ablaufen. Sie werden in der Regel in ihrer Wirkung, die auf lange Sicht meist in den Auswirkungen einer akuten Exposition gleichkommt, unterschätzt.

Der Alltag  – unsichtbare Gifte auf leisen Sohlen

Wissenschaftler stellten in den letzten beiden Jahrzehnten zweifelsfrei fest, dass wir in unserem Alltag im Prinzip rund um die Uhr Lösungsmitteln (VOC’s) ausgesetzt sind. Fast 90% der Lösungsmittel, denen wir in unserem Alltag ausgesetzt sind, stammt nicht aus Quellen, die wir für verantwortlich halten würden, sondern haben paradoxerweise ihren Ursprung dort, wo es keine gesetzliche Regulierung gibt und niemand hinschaut oder kontrolliert. Ganz besonders Duftstoffe, die in einer Unzahl von Alltagsprodukten Einzug gehalten haben, können als primäre Quelle von Lösungsmitteln im Alltag genannt werden: Waschmittel, Parfums, Aftershaves, Raufduftsprays, Spülmittel, Pflegemittel, Kosmetika, Seifen, Lotionen, Reiniger, etc. Ein individueller „Duftstoff“ in einen Produkt kann mehrere Hundert einzelne Chemikalien enthalten. Über 2600 Chemikalien sind zur Herstellung in Duftstoffkompositionen registriert, von denen die individuelle Zusammensetzung für die Öffentlichkeit nicht bekannt und nicht zugänglich ist.

Viele Unbekannte, die ungeahnte Wirkung haben
Bisher wurde wenig Forschung darauf verwendet festzustellen, welche Lösungsmittel in duftstoffhaltigen Produkten enthalten sind. Die Studien von Wallace (1991) und Cooper (1992) gehören zu den Meilensteinen der Forschung zu diesem Thema. Die beiden Wissenschaftler untersuchten 31 duftstoffhaltige Alltagsprodukte, darunter waren u.a. Deos, Seifen, Duftsprays, Parfums und Weichspüler. Zu den Lösungsmitteln, die in einem Drittel der Produkte enthalten waren, gehörten Ethanol, Limonene, Linalool und verschiedene andere Aldehyde und Terpene. Auch Rastogi und sein Forscherteam fanden in 59 duftstoffhaltigen Alltagsprodukten, die sie untersuchten, Komponenten, die die Gesundheit beeinträchtigen. Das große Problem, das nur bei genauer Betrachtungsweise zutage tritt, ist, dass diese Chemikalien oft hochreaktiv sind und wieder mit anderen Substanzen reagieren und so zusätzlich eine Sekundärbelastung schaffen. Terpene, die häufig als Duftstoffe Verwendung finden, oxidieren mit Ozon in der Luft (natürliches Ozon und durch Geräte wie z.B. Kopierer) und produzieren so eine Sekundärbelastung, die wesentlich toxischer sein kann als die Ursprungssubstanz. Formaldehyd ist eine der Chemikalien, die bei solchen Prozessen neben Feinstaubbelastung entstehen kann.

Duftstoffe als Auslöser von Krankheiten und Gesundheitsbeschwerden
Steinermann führte in ihrer Studie an, dass Kontakt zu duftstoffhaltigen Alltagsprodukten in einigen Studien in direkten Zusammenhang mit Asthma, Kopfschmerzen, Kontaktdermatitis, Schleimhautreizungen, Atemwegsbeschwerden und anderen Gesundheitsbeschwerden gebracht wurde. Die Wissenschaftlerin führte auch Studien der Duftstoffindustrie an, die genau das Gegenteil behaupten, um das Dilemma in dem wir stecken zu verdeutlichen.

In zwei vorherigen epidemiologischen Studien hatte Steinemann (Caress und Steinemann 2004, 2005) anhand von zwei Kategorien von duftstoffhaltigen Alltagsprodukten festgestellt, dass 17.8% und 20.5% der US Bevölkerung über Kopfschmerzen, Atembeschwerden und anderen Gesundheitsbeschwerden durch Raumduftsprays und andere „Lufterfrischer“ leiden, wenn sie diesen ausgesetzt sind.

In der zweiten Studie berichtete das Wissenschaftlerteam über Irritationen, die durch Waschmittel, Weichspüler und Vliestüchern für in den Trockner bei 10.9% der Bevölkerung beklagt wurden, wenn die Waschzusätze durch Wasch- und Trockenvorgänge in die Außenluft gelangten. Bei dem Teil der Bevölkerung, der bereits sensibilisiert ist, wie bspw. bei Asthmatikern, lag der Prozentsatz noch höher. Von dieser Bevölkerungsgruppe berichteten 29.7% und 37.2% über Atembeschwerden und andere Gesundheitsbeschwerden, wenn sie Raumduftsprays ausgesetzt seien, und 21.2% beklagte sich über Irritationen durch den Geruch von Waschmitteln, Weichspülern und Vliestüchern für in den Trockner, der während des Wasch- und Trockenvorgangs in die Außenluft gelangt.

Analysen bringen toxische Lösungsmittel zutage
Moderne Laboranalytik macht es einfach, ein Produkt in seine Bestandteile auseinander zu nehmen. Steinemann benutzte gaschromatographische und massenspektrometrische Verfahren in Kopfhöhe, um die Lösungsmittel, die eine Auswahl in den USA gängiger bedufteter Alltagsprodukte enthält, möglichst alltagsnah zu ermitteln. Sie untersuchte die Bestseller aus den Produktgruppen: Lufterfrischer (Toilettensteine, Sprays, Duftstecker) und Waschzusätze (Trocknertücher, Weichspüler, Waschmittel).

Lufterfrischer – keine frische Luft zum Atmen

Toilettensteine
Steinemann untersuchte in ihrer Studie spezielle Toilettensteine, wie sie in den Toiletten der 20 größten Airlines zum Einsatz kommen. Neben Terpenen wie d-Limonen und Pinenen, enthielten diese u.a. Azeton, Ethanol und Acetaldehyd, die in den USA als toxische Substanzen gelistet sind. Die Produktverpackung und Sicherheitsdatenblätter teilten keine dieser gefährlichen Inhaltsstoffe mit. Im Gegenteil, im Sicherheitsdatenblatt stand zu lesen, dass die Inhaltsstoffe Produktgeheimnis seien und nicht offenbart würden.

Toilettenduftspender
Es gibt kaum noch eine öffentliche Toilette, in der kein Duftspender hängt und den Benutzern rücksichtslos Chemikalien überpustet. Auch in Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten kommen solche Duftstoffvernebler zum Einsatz. Steinemann ermittelte auch bei dieser Produktgruppe beim Bestsellerprodukt Lösungsmittel und als Allergen bekannte Inhaltsstoffe (u.a. Octanal, 3-Hexen-1-ol, Ethanol, Pinene, Nonanal, Linalool, d-Limone). Das im Duftspendergemisch enthaltene Octanal bspw. ist mit einem Andreaskreuz als reizender Gefahrstoff gekennzeichnet. Als Sicherheitshinweis für dieses Aldehyd gilt: Einatmen, Verschlucken oder Aufnahme über die Haut kann zu Gesundheitsschäden führen. Reizt die Augen, Atmungsorgane und die Haut. Die Wissenschaftlerin musste feststellen, dass weder das Octanal noch die anderen Chemikalien deklariert waren oder auf dem jeweiligen Sicherheitsdatenblatt aufgeführt wurden. Produktgeheimnis.

Duftstecker
Mittels Wärme werden Duftstoffplättchen in Duftsteckern erhitzt und verströmen über einen längeren Zeitraum Geruch. Sie werden hauptsächlich privat genutzt, aber auch in Geschäften und auf Arbeitsplätzen z.B. in Büros. Steinemann ermittelte sieben  Chemikalien (u.a. Azeton, Ethanol, Isopropanol, Benzaldehyd, Pinene, Äthylazetat), die normalerweise als toxisch oder gefährlich eingestuft sind. Keiner der Inhaltsstoffe wurde im Sicherheitsdatenblatt oder auf der Verpackung aufgeführt. Das Sicherheitsdatenblatt enthielt lediglich den Vermerk: „Mischung von Parfumölen“.

Frische Wäsche?

Duftvlies für den Trockner
Vliestücher für den Trockner, die Duft verströmen und die Wäsche weich machen, werden mittlerweile immer häufiger verwendet. Steinemann musste auch bei dem Bestsellerprodukt dieser Produktsparte feststellen, dass keiner der gesetzlich als toxisch und gefährlich eingestuften Inhaltsstoffe (u.a. d-Limonen, Pinene, Ethanol, Benzylacetat, Phenyl- Ethyl- Acetat) im Sicherheitsdatenblatt oder auf der Verpackung aufgeführt waren.

Weichspüler
In nahezu jeden Haushalt haben Weichspüler, eine Flüssigkeit, die in den Waschgang gegeben wird, irgendwann Einzug gehalten. Bei diesem Produkt musste Steinemann ebenfalls feststellen, dass es Lösemittel enthielt und keiner der gesetzlich als toxisch und gefährlich eingestufte Inhaltsstoffe (u.a. Chlormethan, Ethanol, Pinene, Acetaldehyd) im Sicherheitsdatenblatt oder auf der Verpackung aufgeführt war.

Flüssigwaschmittel

Gängigerweise werden fast nur noch Flüssigwaschmittel zur Wäschepflege verwendet. Nahezu ausnahmslos enthalten sie Duftstoffe. Steinemann identifizierte durch Analyse beim meist verkauften Produkt, fünf gesetzlich als toxisch und gefährlich eingestufte Inhaltsstoffe (u.a. 1-4 Dioxan, Ethanol, Pinene, Äthylacetat, 2-Butanon), die nicht im Sicherheitsdatenblatt oder auf der Verpackung aufgeführt waren.

Alltagsprodukte mit Duft – eine verschleierte Gefahr
Steinemann’s Studie zeigt einen Missstand auf, der dringend korrekturbedürftig ist, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen. Mittels Analysen fand die Wissenschaftlerin in sechs Alltagsprodukten, die in ihrer Produktklasse Bestseller waren, 98 verschiedene teils hochreaktive Lösungsmittel. Fünf der sechs untersuchten Produkte emittierten einen oder mehrere gefährliche Luftschadstoffe, bei keinem Produkt wurden die Lösungsmittel als Inhaltsstoff auf der Verpackung aufgeführt, obwohl sie als Chemikalie gesetzlich als gesundheitsgefährlich oder toxisch eingestuft sind. Nur ein Lösungsmittel war auf einem Sicherheitsdatenblatt bei einem einzigen Produkt aufgeführt, was nur Behörden oder Firmen vorgelegt wird.

Eine Auflistung aller Chemikalien (in manchen Fällen mehrere Hundert), die sich in einem duftstoffhaltigen Produkt befinden, könnte Verbraucher erheblich verunsichern und in Alarmzustand versetzen. Keine Information über gesundheitsgefährliche oder toxische Inhaltsstoffe hingegen wiegt den Verbraucher fälschlicherweise in Sicherheit und er kann sich nicht angemessen schützen. Die Wissenschaft und die Gesetzgeber sind gefragt, einen Mittelweg zu finden und mitzuhelfen, die Verbrauchersicherheit sicherzustellen und Auswirkungen von Chemikalien durch duftstoffhaltigen Produkte zu erforschen und zu reglementieren.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 14. August 2008

Literatur:
Anne C. Steinemann, Fragranced consumer products and undisclosed ingredients, Department of Civil and Environmental Engineering, Evans School of Public Affairs, University of Washington, USA, Environ Impact Asses Rev (2008), doi:10:1016/j.eiar.2008.05.002

16 Kommentare zu “Geheimnis um Inhaltsstoffe in duftstoffhaltigen Produkten gelüftet”

  1. Energiefox 22. August 2008 um 13:47

    Duftstecker
    Mittels Wärme werden Duftstoffplättchen in Duftsteckern erhitzt und verströmen über einen längeren Zeitraum Geruch.

    Ein Auzug aus dem sehr informativen Bericht. Ürbigens so ein Bericht
    müsste als Pflicht in jedem Kaufhaus oder Geschäft gut leserich
    in der Abteilung angebracht sein, wo man diese unnötigen Produkte kaufen
    kann.
    Bei Duftstecker kriege ich besonders die Krise, hier wird auch noch unnütz
    Strom verbraucht. Ist da nicht wieder so ein Ekelpaket, dass denn auch
    dauernd noch Strom zieht.
    Mit der Flüssigseife ich habe es geahnt, habe beim letzten Kauf darauf
    geachtet , dass zumindest keine Duftstoffe darin enthalten sind.
    Aber die Menge der Stoffe die ich dann lese, ist doch beängstigend.

    Danke Silvia, für die gute Informationen auch aus dem Frankfurter Rundschau Forum habe ich da schon gute Information von Juliane bekommen. Habe schon seifenfreie Seife ohne Parfüm, werde die
    dann nur noch benutzen und ein getestetes und für gut befundenes Haarwaschmittel ab und zu.

  2. Andi 22. August 2008 um 20:16

    Neulich wollte ich einen Rasierschaum oder Ähnliches kaufen. Ein Bekannter war mit mir im Laden, ich stand in einer Ecke, weit entfernt von Kosmetika und Reinigungsmittel. Er kam mit einem Rasierschaum einer bekannten Kosmetik-Firma. Die tricksen ganz schön kann ich nur sagen, denn mein Kumpel war schon ganz erfreut und zeigte mir die Dose Rasierschaum. Es war vorne ganz groß vermerkt, duftneutral. Irgendwie ahnte ich schon, dass das auch wieder nicht das Richtige für MCS-Kranke ist. Als letzer Deklaration bei den Inhaltstoffen waren Duftstoffe aufgeführt. So will einem die Industrie täuschen. Nur eines kapiere ich nicht, warum kann man Rasierschaum nicht tatsächlich ohne Duftstoffe produzieren, wir haben auch Bedürfnisse!

    Das ist arglistige und völlig überflüssige Täuschung am Verbraucher.

  3. Henriette 22. August 2008 um 21:26

    Es ist schon extrem, wieviele Chemikalien den lieben langen Tag ungehindert auf uns alle einwirken dürfen. Der Gesetzgeber unterstützt die möglichen entstehenden Gesundheitsschäden durch konsequentes Wegsehen und Passivität gegenüber des stark zunehmenden Duftstoffeinsatzes. Es ist erschreckend welche gefährlichen Inhaltsstoffe undeklariert in sämtlichen Kosmetik- und Reinigungsprodukten enthalten sind, und die Bevölkerung dem Ganzen täglich ausgesetzt ist.

    Danke für die tolle Arbeit Silvia, ich denke ich werde vielen Leuten diesen Blog zusammen mit dem CSN-Flyer überreichen. Vielleicht wachen manche dann auf, nachdem sie das alles gelesen haben.

    Henriette

  4. Terminator 22. August 2008 um 23:01

    Es ist mehr als ein Skandal, dass Chemikalien in Kosmetika, Parfums, Wasch- und Reinigungsmittel und Duftsprays, wahllos eingesetzt und unsere Gesundheit dadurch massiv geschädigt werden kann.

    Tatenloses Zusehen der Verantwortlichen stellt für mich den Tatbestand von Körperverletzung dar. Immerhin ist schon einige Jahre bekannt, dass Duftstoffe und Lösungsmittel die Gesundheit nachhaltig schädigen.

  5. Terminator 22. August 2008 um 23:17

    Das ist der absolute Hohn zum Thema:

    http://www.doktor-notebook.de/flachbildschirme-senden-duftstoffe-aus/

  6. Mary-Lou 22. August 2008 um 23:52

    Das ist wirklich ein Hohn des Ganzen! Der Duftstoffeinsatz um uns herum wird immer intensiver, die dadurch bedingten Negativerscheinungen ebenfalls.

    So stellt das Europäische Verbraucherzentrum (EVZ) bereits 2003 fest, dass Allergien gegen Duftstoffe Platz zwei einnehmen, hinter Nickel auf der TOP 15-Hitliste der Allergien.

    http://www.evz.de/UNIQ121944082919054/doc886A.html

    15.04.2003
    Immer mehr Menschen in Europa leiden an Duftstoff-Allergien:
    Ratgeber informiert über Produkte ohne Duftstoffe

  7. Tiger 23. August 2008 um 15:50

    Dass Duftstoffe und Parfums krank machen, ist für uns MCS-Betroffenen kein Geheimnis. Allerdings dass in Parfums, Wachmittel, Weichspüler, WC-Duftsteinen, Kosmetika, so viele verschiedene Schadstoffe versteckt darin enthalten sind, also zusätzlich zu den Duftsoffkomponenten, ist ein Missstand, der kaum zu überbieten ist.

    Alles ist erlaubt bei den Düften.

    Mit welchem Recht, frage ich mich, dürfen derartige Schadstoffe / Chemikalien unkontrolliert in vielfältigen Kombinationen auf unsere Gesundheit einwirken.

    Immerhin wird uns als Grundrecht die Unversehrtheit unseres Körpers zuerteilt. Dieses Recht ist uns allerdings nicht gegeben.

  8. Spider 23. August 2008 um 19:35

    Bei Duftstoffen sprich Chemikalien in Waschmittel/Weichspüler, Duftsprays, Parfüms, Kosmetika usw. ist alles erlaubt ohne Grenzwerte einzuhalten. Das ist kaum fassbar, was da mit uns geschieht. Aber der Oberhammer ist, dass Chemiecocktails mit ungeahnten Wirkungsmöglichkeiten für uns alle entstehen und dieser Zustand geduldet und von den Politikern mitgetragen wird.

    Krank durch Lösungsmittel kann jeder von uns werden, wie dieser Blog uns vor Augen hält. Also besteht die Gefahr nicht nur an einem belasteten Arbeitsplatz, wie viele vielleicht glauben.

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/09/resultat-eines-arbeitslebens-als-maler/

  9. Supergirl 23. August 2008 um 21:59

    Dass es immer ausländischer wissenschaftlichen Studien bedarf, um die Geheimniswelt der Düfte zu enttarnen, ist schon auffallend. Dass die Inhaltstoffe bei duftstoffhaltigen Produkten nicht vollständig deklariert werden müssen, ist zudem noch unbegreiflich für mich.

    Von den vielfältigen chemischen Zusätzen können möglicherweise schwerwiegende Gesundheitsstörungen resultieren. Dass diese tatenlos in Kauf genommen werden, ist mehr als fragwürdig, es ist schlichtweg ein Skandal.

    Danke Silvia, für diese Fleißarbeit bekommst Du von mir 100 Punkte!

  10. Eike 24. August 2008 um 21:12

    Auch von mir 100 Punkte für diese tolle Fleißarbeit.

    Meine MCS – Erkrankung wurde primär durch „Lösemittelbelastungen“ (Innenraumschadstoffe) ausgelöst.
    Durch diesen Beitrag ist für mich sehr deutlich geworden, warum ich seit Beginn meiner MCS – Erkrankung u.a. heftigst auf bestimmte Duftstoffe reagiere. Es sind wahrscheinlich all diejenigen Produkte, in denen viele undeklarierte Lösungsmittel enthalten sind.

  11. K. Fux 24. August 2008 um 22:00

    Durch das Parfum meiner Mitmenschen bekomme ich die heftigsten MCS Beschwerden überhaupt. Nach Lesen dieses Blogs kann ich mir nun vorstellen warum. Nicht nur die vielen Duftstoff-Komponenten, sondern auch die zusätzlichen Chemikalien wie Lösungsmittel, die in parfümierten Produkten enthalten sind, leisten ihren Beitrag an meinen extremen Beschwerden, ausgelöst durch Duftstoffe.

    Es ist schon eine Schande, welchen Chemikalien wir ungehindert im Alltag ausgesetzt werden. Normalerweise gehört auf jeden Parfumflacon der Hinweis: Vorsicht Gift!

    Dass solche Zustände geduldet werden, man sogar zulässt, dass man Schulen beduftet, und dann noch behauptet, es wäre gesundheitsfördernd und würde das Lernen positiv beeinflussen, das kann ich beim besten Willen nicht nachvollziehen.

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/30/dufte-schule/

    Unser aller Gesundheit wird zum Wohle des stets angestrebten Wirtschaftswachstums geopfert. Und Menschen, die die Gesundheitsgefahren des täglichen Lebens aufzeigen, sei es am Arbeitsplatz oder durch andere Einflüsse, die versucht man kaputt zu machen. Dr. Binz ist ein Opfer in diesem, durch Wirtschaftsinteressen geleiteten System, genau wie wir Otto-Normalverbraucher auch. Wo soll das alles noch hinführen?

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/07/31/strafanzeige-und-das-zivilrechtliche-verfahren-gegen-dr-peter-binz-hintergruende/

  12. Lucie 26. August 2008 um 22:59

    Nach den hier aufgeführten wissenschaftlichen Erkenntnissen über die tatsächlichen Inhaltsstoffe von duftstoffhaltigen Produkten, die wahre Chemie-Bomben darstellen, müssten m. E. viele dieser Alltagsprodukte verboten werden.

    Was ist eigentlich mit dem Entsorgen dieser Produkte? Ich bin mir sicher, dass so manches duftstoffhaltiges Produkt Sondermüll-Charakter aufweist und nicht in den normale Hausmüll gehört, sollte die Anwendung eines Parfums o. ä. einmal nicht mehr erwünscht sein und ein Entsorgen angestrebt werden.

    Wie ist es in Deutschland um diese Produkte bestellt, dürfen sie einfach achtlos mit dem normalen Hausmüll entsorgt werden? Das würde mich tatsächlich sehr interessieren.

    Lucie

  13. Siss 27. August 2008 um 23:26

    Vor Jahren sollte man bei uns Kosmetika, Reinigungsmittel etc. zum Sondermüll bringen. Inzwischen müssen diese Produkte in den normalen Hausmüll, weil, laut unserer Umweltministerin hier im Lande, sowieso der meiste Hausmüll ja verbrannt wird!!! Und mit „Verbrennen“ soll dabei wohl suggeriert werden: in Luft aufgelöst wird.

  14. Sabine 16. Februar 2010 um 21:40

    Auch ich bin seit 2 Jahren Duftstoffallergiker. Es ist frustrierend wie wenig Akzeptanz man damit im Alltag findet. Selbst wenn man die Leute aufklärt, was sie sich da mit den täglichen Parfümbädern antun. „Mir gehts doch gut, ich hab keine Allergie, es muss doch gut riechen“ ist die Standardantwort.
    Weiß denn nicht jemand eine Möglichkeit auf Hersteller bzw. Gesetzgeber einzuwirken? Unterschriftsaktion, Sammelklage wegen Körperverletzung, große Infokampagne für die Bevölkerung o.ä.?! Wie haben die es denn in anderen Ländern geschafft, Duftstoffe z.B. aus öffentlichen Räumen zu unterbinden?
    Sich immer nur in kleinen Foren (die eh nur Betroffene lesen) zu beschweren und jammern bringt uns leider nicht weiter – was kann man denn tun, um im größeren Rahmen aufzurütteln?!

  15. eberhard 24. September 2010 um 11:54

    Es ist eine Schande mehr für ein hochentwickeltes Land, dass Menschen unter dem Deckmantel von gesetzlichen Bestimmungen unbewußt vergiftet werden!
    Selbst in öffentlichen Bädern werden sehr häufig künstliche Duftstoffe über Aufgussmittel den eigentlich gesundheitsorientierten Saunabesuchern verabreicht. Bis sich da was tut, müssen leider erst wieder viele Jahre vergehen und viele Leute krank werden… Also, liebe CSN-Leute, weiter so!!

  16. Holzwurm 9. April 2012 um 20:57

    Selbst in Flughäfen und Flugzeugen wird Duftmaterial eingesprüht, ohne davon die Passagiere zu informieren.
    Neuerdings werden wieder Insektizide bei kontinentüberschreitenden Flügen verwendet, so wie früher schon in Australien.
    Diese Stoffe sind extrem gesundheitsschädlich, sie sollen binnen weniger Minuten Insekten töten.
    Natürlich sind sie nicht verflogen , ausgelüftet oder zerfallen, wenn Passagiere das Flugzeug betreten oder gar noch darin sitzen.
    Was atmen wir da ein ?
    Unterdessen werden auch schon Stoffe hergestellt und angewendet, die im Sinne von Psychopharmaka wirken. Wer kann da noch behaupten , er wäre Herr über seine Sinne ?
    Mal denke mal, es würde jemand , der in einem Flugzeug einen Anschlag verüben will, dann vom Personal mit einer chemischen Waffe angegriffen, die aber auch alle anderen Passagiere schädigen würde ?
    Oder jemand verübt ein Verbrechen vorsätzlich und beriefe sich dann darauf , daß er durch solche Duft-Psychopharmaka in der Luft einen Kaufhauses oder eines Flughafens in seiner Wahrnehmung und Zurechnungsfähigkeit so getrübt worden wäre, daß er garnicht mehr wisse , was da passiert sei ?

    Wir werden uns schon selber gründlich zugrunde richten, es ist Endzeit für den homo sapiens.

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