Umweltzerstörung durch Teersand-Öl

Ölkonzerne pushen Abbau von Teersand

Die Diskussion, ob es sinnvoll ist, aus Teersand Kraftstoffe zu gewinnen, ist in vielfacher Hinsicht von internationaler Bedeutung. Die großen Öl-Konzerne haben ihre Lobby darauf angesetzt, den Weg für den Abbau von Teersand und die Gewinnung von Kraftstoff daraus frei zu machen. Ganze Gegenden würden dadurch zu toxischen Arealen, die für Mensch und Tier nicht mehr bewohnbar sind und die Umwelt völlig zerstören. Umweltorganisationen sagten „Nein“ zum Abbau von Teersand. Die Umweltzerstörung ist so immens hoch ist, dass keine Rechtfertigung besteht, einer kleinen Anzahl von Öl-Konzernen die Genehmigung zu erteilen, damit diese auf solche zerstörerische Weise Profite erwirtschaften können.

Der WWF hat eine Stellungnahme zu Abstimmung zur Teersand-Thematik im deutschen Bundestag veröffentlicht:

Stellungnahme zur Entscheidung des Umweltausschuss zu „Kraftstoffen aus Teersand“

Berlin – Zur heutigen Abstimmung im Umweltausschuss des Deutschen Bundestages über die deutsche Positionierung zum Vorschlag der EU-Kommission, Kraftstoffe aus Teersand einen höheren CO2-Ausgangwert in Bezug auf Treibhausgasemissionen zuzurechnen, erklärt Viviane Raddatz, Referentin Mobilität beim WWF Deutschland:

„Mit dieser Entscheidung haben sich die Abgeordneten zu Botschaftern Kanadas gemacht und sich widerstandslos vor den Karren der Öl-Industrie spannen lassen. Erst hat die Regierung eine beispiellose Hängepartie veranstaltet und die Entscheidung über die deutsche Positionierung immer wieder hinausgezögert, nur um dann nach der Pfeife der internationalen Öl-Konzerne zu tanzen und Kyoto-Aussteiger Kanada auf seinem Weg abseits der internationalen Staatengemeinschaft zu bestärken. Die Bundesregierung muss endlich wieder zur deutschen Vorreiter-Rolle beim internationalen Klimaschutz zurückkehren.“

Hintergrund

Einer WWF-Studie zufolge schlägt der Abbau von Teersanden mit drei bis vierfach höheren CO2-Emissionen zu Buche als die konventionelle Ölförderung. Um Teersand in großem Stil zu gewinnen, müsste demnach in Kanada ein Areal von der Fläche Englands entwaldet werden. Gigantische Tagebauten seien notwendig, hinzu kämen toxische Abwasser-Seen, die noch aus dem Weltall zu erkennen seien. Deshalb hält der WWF strengere Klimaauflagen für Benzin und Diesel aus Teersanden für unablässlich. Nach einem entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission sollen Kraftstoffe aus Teersand einen höheren CO2-Ausgangwert in Bezug auf Treibhausgasemissionen erhalten. Das würde sie für den europäischen Markt unrentabel machen.

Autor:

Antext: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network

WWF, Stellungnahme zur Entscheidung des Umweltausschuss zu „Kraftstoffen aus Teersand“, 8. Februar 2012

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2 Kommentare zu “Umweltzerstörung durch Teersand-Öl”

  1. PappaJo 12. Februar 2012 um 16:11

    Erst wenn der letzte Ölbaron gestorben ist und die letzte Milliardenschwere Öldynastie zerschlagen wurde, wird die Industrie einlenken und auf erneuerbare Energie setzen. Hier wird nur, wie es bei allen andern erfolgreichen Produkten der Fall ist, mit aller Gewalt daran festgehalten. Und das ist der größte Fehler der Konzerne. Denn die sind in dieser Hinsicht so flexibel wie ein 10ner Rundstahl!

    Es ist eine Schande wie hier mit der Natur und der Gesundheit der Menschen umgegangen wird.

  2. Energieausweis Bremen 5. März 2012 um 10:44

    Es ist unglaublich, welchen Aufwand und welche Zerstörung einige Menschen mutwillig in Kauf nehmen, um an Geld zu kommen. Nein, es ist erbärmlich. Es ist erbärmlich, dass Geld wichtiger ist als Natur, Klima, Tiere und Menschen selbst. So dürfte es nicht sein und doch ist es den meisten Menschen höchstes Ziel. Man kann nur hoffen, dass genügend Menschen gegen die Zerstörung unseres Lebensraumes angehen und genügend Kraft entwickeln können, um etwas zu bewegen. Die Technologie ist doch bereits vorhanden, wieso kann man denn nicht auf Erneuerbare Energien setzen? Ich stimme PappaJo absolut zu.
    Beste Grüße aus Bremen sendet die Bremer Energieberatung enerpremium

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