US Gouverneure setzen sich für Menschen ein, die durch Chemikalien krank wurden
Seit 12 Jahren setzen sich US Gouverneure in jedem Jahr im Mai ganz besonders für Umweltkranke ein. Sie unterschreiben Proklamationen, die in ihrem Bundessstaat einen Aufklärungstag, eine Aufklärungswoche und in vielen Staaten sogar einen ganzen Aufklärungsmonat ausrufen.
Die Gouverneure bekunden in ihren Proklamationen die Notwendigkeit besonderer Rücksichtnahme auf Menschen mit toxisch bedingten Gesundheitsschäden und Chemikalien-Sensitivität / Multiple Chemical Sensitivity (MCS) und sie weisen mit Nachdruck darauf hin, wie wichtig Prävention ist. Ihr besonderes Anliegen liegt darin, dass solche Krankheiten vermieden werden, indem man mit mehr Bedacht mit Chemikalien im Alltag umgeht und Hersteller von Produkten darauf achten, dass keine Gefahr von ihren Erzeugnissen ausgeht.
Weltweiter Tag für Menschen mit MCS
Der 12. Mai ist mittlerweile nicht mehr nur in einigen US Bundesstaaten MCS Aufklärungstag, es haben sich weltweit Organisationen angeschlossen und weisen auf die Umstände hin, unter denen Chemikaliensensible in ihrem Land leben müssen und wie man ihnen helfen kann. Es gibt in diesem Jahr Aktionen von Organisationen für Chemikaliensensible in Italien, Spanien, Frankreich, Japan, Australien, Schweiz, USA, Deutschland,…
Einige der Organisationen haben spezielles Aufklärungsmaterial erstellt: Pins, Plakate, Flyer, Webseiten, etc. Es wird Kundgebungen geben, Zeitungs-, Radio- und Fernsehberichte. Manche der Organisationen haben Politiker und Behörden in ihrem Land angeschrieben und werden die Resonanz im Mai veröffentlichen.
18 Gouverneure bitten um Rücksichtnahme für Umweltkranke
In den USA haben in diesem Jahr haben bisher 18 Gouverneure eine Proklamation mit ihrem Staatssiegel bekundet. Weitere sind auf dem Postweg und werden in den nächsten Tagen veröffentlicht. Einige der Gouverneure unterzeichneten für 2010 sogar mehrere Proklamationen. Ihnen ist daran gelegen, dass, neben toxisch bedingten Gesundheitsschäden, Menschen mit MCS und Elektrosensibilität ganz besondere Beachtung und Hilfe zuteil wird.
Vier US Gouverneure unterzeichneten eine zusätzliche Proklamation, um auf die schwierigen Lebensbedingungen von Menschen mit Elektrosensibilität (EMS) hinzuweisen und baten um ganz besondere Rücksichtnahme für diese Personengruppe, die unter immer widrigeren Bedingungen ihr Dasein fristen muss.
Tendenz bringt Hoffnung zum Ausdruck
Seit 1998, als die erste Proklamation in den USA mit dem Staatssiegel beurkundet wurde, hat sich einiges bewegt und so viele Aktionen in so vielen Ländern wie in diesem Jahr gab es noch nie. Diese Tendenz bringt Hoffnung zum Ausdruck, dass immer mehr Bewusstsein eintritt und sich die Situation der Menschen, die durch Chemikalien in unserer Umwelt, in Alltagsprodukten und Nahrungsmitteln krank werden, mittelfristig Zug um Zug verbessert.
Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 27. April 2010.
Das nenne ich Fakten schaffen und Farbe bekennen. Von solcher Unterstützung träumen wir in Deutschland, aber ich bin davon überzeugt, dass wir auch noch dahin kommen werden, gezwungenermaßen sozusagen, weil wir MCS Patienten immer mehr werden.
Zauberperle,
Deiner Meinung kann ich mich nur anschließen! Es wird höchste Zeit, dass sich auch unsere Politiker dem Problem der Umweltkrankheiten stellen. MCS-Kranke brauchen Unterstützung – bekämen sie diese, könnten viele von ihnen ein einigermaßen erträgliches Leben führen.
Doch leider wird das Thema MCS – Multipel Chemikalien Sensitivität in Deutschland weitestgehend verdrängt, was ein Schritt in die falsche Richtung darstellt. Denn dadurch werden die MCS-Kranken nicht weniger an der Zahl und die dadurch bedingten Probleme wachsen weiter.
Herzliche Grüsse
Henriette
Es ist bereits fünf nach zwölf, von daher wäre es wünschenswert, gelinde ausgedrückt, wenn auch die Politik in Deutschland Farbe bekennen würde und sich für die durch Chemikalien erkrankten Menschen bei uns einsetzen würde. Viele leben in menschenunwürdigen Verhältnissen, da sie krankheitsbedingt ihre soziale Integrität wie auch ihr Einkommen verloren haben. Notwendige Behandlungen bleiben vielen dadurch versagt, da sie keine Kassenleistung sind. Mangels finanzieller Mittel haben viele MCS-Betroffenen auch keine Chance, ihre gerechtfertigten Ansprüche gegenüber den Behörden durchzusetzen.
Diese unzumutbaren Zustände für MCS-Kranke, müssen dringend verändert werden.
Weltweit nimmt die Solidarität für uns MCS-Kranke zu, Fehler und Verfehlungen lassen sich nicht länger leugnen.
Seit Jahren kann man wissenschaftliche Literatur,Kommentare und Berichte zu diesem Thema lesen und sich teilweise über absurde Behauptungen ärgern. Besonders in Deutschland lässt man sich einiges einfallen um die Umweltkrankheiten weiter zu vertuschen.
Wir müssen raus aus diesem Gefühl der Ohnmacht gegenüber den Institutionen und/oder Menschen,die solche Handlungsweisen auch noch verharmlosen. Dafür gibt es einfach keine Rechtfertigung,denn es handelt sich hier um Machtmissbrauch, indem man schwerstkranke Menschen diskriminiert und so leicht sozial isolieren kann.