Archiv der Kategorie ‘Chemikaliensensibilität, MCS‘

Behindertengerechte Übergangsregelung für Umwelterkrankte

UN-Behindertenrechtskonvention für ein Leben mit MCS?

Soziale Inklusion, Barrierefreiheit, Gesundheitsversorgung und die Unterstützung von örtlichen Behörden sind für Umwelterkrankte ein Thema zum Überleben mit MCS, CFS, EMS, TE, SBS, FMS sowie diversen Allergien (z.B. Duftstoffallergie)

Seit zig Jahren leiden Menschen mit Umwelterkrankungen an den Folgen fehlender gesundheitsgerechter Wohnungen, sowie mangelnder behördlicher und angemessener ärztlicher Unterstützung.

Tagtäglich kämpfen Betroffene mit den Tücken ihrer Umwelt und schaffen es nicht, sich den bestehenden Bedingungen anzupassen. Es gehen Berichte umher von Notfall-Dokumentation wegen fehlendem MCS-gerechtem Wohnraum.

Es liegt nicht an dem Willen und der Bewältigungshingabe der Umwelterkrankten, dass sie immer wieder aus der Bahn geworfen werden, sondern an den Tücken neuer Wohnungen, der finanziellen Armut und wohl auch an der fehlenden Aufklärung der Bevölkerung, was nicht sein müsste, wenn man zu den USA hinüberblickt.

Umweltgifte ziehen ihren Bann mittlerweile durchs ganze Leben. Es gibt für einen erkrankten Betroffenen derzeit kaum eine Alternative dem zu Entkommen.

In den USA wurde der Gefahr von belastetem Wohnraum deshalb entgegengewirkt und entsprechende Gesetze erarbeitet, um den Betroffenen zu helfen.

Doch hier in Europa bzw. Deutschland, lässt eine adäquate Hilfe auf sich warten. Selbst einfachste Übergangsregelungen werden derzeit für Umwelterkrankte nicht eingeführt.

Vielleicht liegt ist es selbst nur an der Hilflosigkeit der politischen, behördlichen und medizinischen Kräfte, wenn sie von dem Leben mit Chemikalien-Sensitivität – ein Alltag mit vielen Einschränkungen hören.

Umwelterkrankungen führen im fortgeschrittenen Stadium zu einer unwiderruflichen Behinderung bis hin zur Schwerbehinderung.

Deshalb ist ein Handlungsbedarf notwendig und wird sogar International seit 2006 für alle Behinderte gefordert.

Die Vereinten Nationen haben die Rechte von Behinderten mit einem Übereinkommen, der sogenannten UN-Behindertenrechtskonvention, gestärkt. Derzeit wurde diese von 148 Staaten unterzeichnet und 100 davon ratifizierten diese – Deutschland schon 2009 und bekundete damit seine völkerrechtliche Verbindlichkeit zur Umsetzung derselben.

Ziel der Konvention ist es, für Menschen mit Behinderung die Barrieren des Alltages schrittweise abzubauen, um ihnen somit die Teilhabe am Leben in der Gesellschaft auf allen Ebenen zu sichern.

Somit gilt nicht nur die Inklusion sowie Integration von Menschen mit Behinderung ins Berufsleben anzustreben, sondern bei jedem Betroffenen selbstredend erst einmal existenzielle Belange zu erfüllen; für Umwelterkrankte mit und ohne derzeitig zuerkannten Behinderung sind einige davon z.B.:

  • das Wohnen in einer gesundheitlich angemessenen Umgebung,
  • die Wahrung eines menschenwürdigen Lebens, medizinischer Versorgung, Verhinderung bzw. Vorbeugung von Diskriminierungen,
  • die Wahrnehmung aller Staatsrechte, wie barrierefreies Einkaufen, das Benutzen öffentlicher Verkehrsmittel,
  • das Besuchen von öffentlichen Gebäuden und Dienststellen sowie das in Kontakt treten mit Sachbearbeitern,
  • und vielem mehr.

Bei obigen Sachbereichen zeigen heutzutage schwerwiegend Umwelterkrankte ihr Nachsehen, ihre Gesundheit und ihr Leben sind deshalb bedroht. Die umfassenden Maßnahmen zur Umsetzung der Behindertenrechtskonvention des deutschen Bundestages haben die Notleidenden bisher nicht erreicht.

Um diesem Mißstand mit Abhilfe zu verschaffen, wünschen sich Umwelterkrankte keine perfekte Lösung, die meist unmöglich zu verwirklichen wäre, sondern eine „Behindertengerechte ÜBERGANGSREGELUNG für Umwelterkrankte“ (pdf) (BÜfU), welche in einigen Punkten sogar in Kürze umgesetzt werden könnte.

Dieses angesprochene Regelwerk BÜfU enthält Vorschläge bzw. Lösungsansätze für viele der oben angesprochenen Problematiken und könnte zur Hilfestellung bzw. Findung für eine stufenweise oder entgültige Regelung für Umwelterkrankte mit Behinderung beitragen.

Autor:

Twei für CSN – Chemical Sensitivity Network, 29. Mai 2012

Weiterführendes Dokument:

Behindertengerechte ÜBERGANGSREGELUNG für Umwelterkrankte (BÜfU)

Weitere CSN Artikel zum Thema „MCS & Wohnen“:

Umweltmedizin: Das muss jetzt einfach (nicht) sein!

Warum soll die Psyche behandelt werden, statt tatsächliche Ursache und Auswirkungen von MCS?

Die Medizinerin am Telefon war aufgeregt. Sie versuchte mit Nachdruck zu überzeugen, dass MCS-Kranke dringend Psycho-therapeutischer und Trauma-therapeutischer Behandlung bedürften. „Das geht nicht anders, das muss jetzt einfach sein!“, schrie die Medizinerin im Gesprächsverlauf mehrfach ins Telefon. Eine Frage zu stellen oder eine Anmerkung ins Gespräch einzubringen war unmöglich, jeder Versuch wurde verbal erstickt.

Am Tag zuvor war eine Chemikaliensensible verstorben, weil ihr Körper einfach versagte. Der Neurologe, der sie wenige Tage zuvor examiniert hatte, vertrat gegenüber der Patientin und deren Mann die Ansicht, dass sie jetzt ein Neuroleptikum bräuchte – „dass müsse jetzt einfach sein!“.

Die Umweltkrankheit MCS trägt im ICD-10, dem Register für Krankheiten, den Code T78.4. und ist dort im Kapitel 19 eingetragen. Dieses Kapitel trägt den Titel „Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen“. Eine Einordung im Kapitel für psychische Krankheiten oder Verhaltensstörungen existiert nicht und ist auch laut federführender Behörde nicht vorgesehen. Der ICD-10 ist für Ärzte laut Sozialgesetzbuch V verpflichtend, denn ohne korrekte Diagnose und korrekte Codierung gibt es auch keine korrekte medizinische Behandlung.

Warum also „muss es jetzt einfach sein“, dass MCS-Kranke mit Neuroleptika, Psycho- und Trauma-Therapie behandelt werden?

Statt umweltmedizinisches Verständnis, Beharren auf absurde Therapieangebote

Gegen Ende des Telefonats mit der Medizinerin bat ich mir aus, wenigstens zwei Dinge sagen zu können, ohne unterbrochen zu werden und berichtete ihr:

„Es ist gestern Nacht eine 48-jährige Frau mit schwerer MCS gestorben. Niemand sah sich im Stande, der Chemikaliensensiblen zu helfen. Anstatt auch nur die geringste Hilfe entgegenzubringen, wurde ihr vom behandelnden Neurologen letzte Woche ein Neuroleptika als Mittel der Wahl angeboten. Obwohl durch wissenschaftliche Studien belegt ist, dass Neuroleptika von den meisten MCS-Kranken nicht verstoffwechselt werden können und schwere Nebenwirkungen eintreten.“

Die Antwort der Medizinerin verblüffte mich. Mit immer noch erhobener Stimme teilte sie mir mit: Trotzdem, es müsse jetzt einfach sein, dass bei MCS-Kranken deren Psyche und Trauma behandelt würden. Ich würde es nur nicht verstehen wollen. Die Mitteilung über den Tod der Frau hatte keinerlei Regung verursacht. Ich fragte die Medizinerin: Wenn MCS-Kranke sich Ihrer Meinung nach solchen Therapien unterziehen müssen, wo dann bitte? Wir haben nur eine einzige Klinik in Deutschland, die sich seit kurzer Zeit drei Umweltbetten gönnt. Wir haben keine Psychologen, die über profundes Wissen zu MCS verfügen, oder auch nur über eine Praxis verfügen, die MCS-Kranke empfangen könne, weil sie nicht einmal im Stande seien, ein Duftstoff- und Chemikalienverbot in ihrer Praxis aufrecht zu halten. Die Medizinerin fuhr mich mit lauter Stimme an und erwiderte, dass dies auch nicht sein müsse, denn damit bestätige man die MCS-Kranken nur in ihrer Krankheit. (nach den weiterführenden Links weiterlesen)

Weiterführende CSN-Artikel zum Thema „Umweltmedizin: Psychiatrisierung bei MCS ein Irrweg“:

Kranke und Angehörige werden alleingelassen

Der Anruf der Medizinerin war nicht der einzige Anruf an diesem Morgen gewesen. Neben einigen Anfragen von Chemikaliensensiblen hatten eine ältere Dame und ihr Mann zweimal angerufen. Die Frau war in Sorge über eine 48-jährige, die unter Hypersensitivität auf Chemikalien leide und auch fast keine Nahrungsmittel mehr tolerieren könne. Kein Arzt sähe sich in der Lage zu helfen. Wenn in den nächsten Tagen nichts passiere, befürchte sie, dass die Frau sterben würde. Mein spontaner Rat war, dass man über den Hausarzt Kontakt mit der Hamburger Klinik aufnehmen solle, die über 3 Umweltbetten verfüge. Den Transport würde sie eher nicht mehr schaffen, meinte die ältere Dame. Ich bot ihr an, dass der Hausarzt mich anrufen könne und bat sie, dem Arzt die Informationen über die speziellen Umweltzimmer zu kopieren. Ihr das Gespräch mithörender Mann schrieb sich die Internetadressen auf, und die beiden wollten sofort tätig werden.

Etwa eine Stunde später kam ein erneuter Anruf der Beiden. Ich hörte nur ein Schluchzen und befürchtete bereits das Schlimmste. Die Annahme bestätigte sich. Die ältere Dame hatte beim Ehemann der MCS-Kranken angerufen, um ihm alle Informationen zu übermitteln und ihre Hilfe bei der Umsetzung anzubieten. Der Ehemann teilte ihr mit, dass seine Frau in der Nacht ihrem Leiden erlegen sei.

Nein, das muss jetzt einfach nicht sein!

Während in Deutschland mit Nachdruck absurden Diskussionen in der Umweltmedizin laufen, dass „Psycho- und Trauma-Therapie jetzt einfach sein müssten für MCS-Kranke“, sind Länder wie Australien, USA und Kanada damit beschäftigt, MCS-Kranken im medizinischen Bereich zu helfen und verfassen auf die Erkrankten und ihre Bedürfnisse zugeschnittene Leitlinien. Diese Leitlinien sind darauf ausgerichtet, Krankhäusern Anleitung zu geben, wie man Menschen mit einer Chemikaliensensitivität/MCS unterbringen muss und welche Unterstützung sie brauchen. Es sind keine psycholastigen Leitlinien, wie man sie jetzt in Deutschland installieren will.

Wer sich fragt, warum die Situation im Bereich Umweltmedizin in Deutschland so ist, braucht nicht lange nachzudenken. In Deutschland boomt das Geschäft mit der Psyche, weil Ärzte und Kliniken darüber abrechnen können. Ob es den MCS-Kranken hilft, ist zu bezweifeln, wie der jüngste Tod einer 48-jährigen Frau, der niemand angemessene medizinische Behandlung zugestand, erneut belegte.

Autor:

Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, Pfingsten 2012

Weitere CSN Artikel zum Thema:

Internationaler Tag für Menschen, die an MCS – multipler Chemikalien Sensitivität erkrankt sind

 

Informationsmaterial über Chemikaliensensitivität für den Aktionsmonat Mai

Rund ein Drittel der Bevölkerung reagiert auf Chemikalien in Alltagsprodukten mit mehr oder weniger starken Symptomen. Kopfschmerzen vom Parfüm der Kollegin, Schwindel durch das Putzmittel Zuhause, Asthmaattacke durch das Duftspray auf der Toilette im Restaurant, nur drei Situationsbeispiele von vielen. Der Monat Mai ist weltweiter Aktions- und Informationsmonat, um über Chemikaliensensitivität und Gesundheitsgefahren durch Alltagschemikalien aufzuklären. Wer sich informiert, ist in der Lage, sich besser zu schützen und unnötigen Kontakt mit Chemikalien, die unsere Gesundheit beeinträchtigen können, zu vermeiden. Um darüber zu informieren und diejenigen in unserer Gesellschaft zu schützen, die bereits unter Chemikaliensensitivität (MCS) leiden, haben Organisationen und Aktivisten Informationsmaterial zur freien Verwendung bereitgestellt.

Aktions- und Infomaterial zum Verwenden, Ausdrucken und Weitergeben:

MCS Flyer, Ärzteinformation

CSN Flyer über Chemikaliensensitivität (MCS) (Etwas dickeres Papier zum Ausdrucken nehmen)

Flyer der österreichischen Organisation MCS-Info: MCS – Wenn Alltagschemikalien krank machen!

MCS Ärzteinformation: Ärzteinformation zu MCS, CFS, FMS, EMS und TE zum Weitergeben

Informationskarte Duftstoffe

Kostenlose Informationskarten über Duftstoffe und deren Gefahren:

CSN Aktionskarte: Vermeiden Sie Duftstoffe in der Öffentlichkeit. Ohne Duft = Bessere Luft!

Infoblatt über Gefahren durch Duftstoffe und Parfüms, erstellt von Amazone, Initiative MCS Patienten für Barrierefreiheit und Teilhabe.

Aktionslogo, Aktionsphotos für den MCS-Aufklärungsmonat Mai 2012:

Das Avatar (Profilbild) für den MCS-Aufkläungsmonat Mai: Avatar

Weitere Größen des Logos für den MCS-Aufklärungsmonat zur freien Verwendung:

120 Pixel250 Pixel400 PixelGroß

MCS Online Aktionen:

Wohnraum für MCS-Kranke. Macht mit beim Zukunftsdialog

Das Thema „Wohnraum für MCS-Kranke“ wurde im SPD-Zukunftsdialog platziert.

Hier kann man online mit darüber abstimmen, ob man diesen Vorschlag unterstützt oder nicht.

Der BUTTON zum Abstimmen befindet sich links über der Überschrift. Wenn man dafür ist, klickt man auf den Pfeil, der nach oben zeigt. Für das Registrieren muss man nur einen Benutzernamen und eine Mailadresse angeben und kann dann sofort loslegen.

Behindertengerechter Wohnraum für MCS-Patienten

Nach Auskunft der Moderatoren kann dieses Thema noch bis Ende Mai öffentlich bearbeitet werden.

Dies ist eine einmalige Gelegenhei, öffentlich sichtbar Forderungen zu stellen, Anregungen zu geben oder vielleicht auch nur aufzuzählen, wer schon vergeblich um Hilfe gebeten wurde.

Wer nähere Informationen oder Hilfen zum Abstimmen oder Kommentare-Schreiben wünscht – dann lest Euch diesen Thread im CSN Forum durch.

MCS global verbreitet

Die österreichische MCS Organisation MCS-Info hat eine Karte erstellt, die die Standorte von Umweltkranken weltweit anzeigen soll. Damit die Karte aussagekräftig wird, braucht es Eure Unterstützung. Das Ganze ist natürlich anonym und der Standpunkt nur mittels PLZ und Ort gekennzeichnet. Ziel von MCS-Info ist es, eine Karte komplett voll mit Markierungen zu bekommen. Da die Daten über eine KML-Datei laufen, könnte man so eine Karte auf jeder Webseite mit eigener API einbinden.

Einige Chemikaliensensible haben sich bereits eingetragen, tragt auch Ihr Euch ein und zeigt damit, dass MCS real ist und Chemikaliensensibilität überall verbreitet ist. Tragt auch Ihr Euch ein:  MCS global verbreitet

Eine Idee und schon gehts los…

Die Schweizer Autorin Astrid Falk Schober geht für den MCS-Aufklärungsmonat Mai mit gutem Beispiel voran. Ihr fehlte ein Ort, an dem sie ihre Artikel und Gedanken online stellen kann. Plötzlich kam die Idee, einen eigenen Blog zu starten und kaum war diese Idee geboren, schon ging es los. Ihr seid die Ersten, die den neuen Blog ICEBLUE lesen dürft. Schaut rein auf ICEBLUE.

Weiteres Infomaterial:

Bedient Euch auch im CSN Blog und druckt Artikel aus, die Ihr für interessant haltet, um andere zu informieren. Ihr findet dort:

und im CSN Forum gibt es fast 100.000 Einträge über MCS, Umweltkrankheiten, Umwelt, Umweltpolitik und vieles mehr zum Lesen und untereinander austauschen.

Über MCS aufklären und dabei gewinnen:

Zum Schluss noch ein Hinweis: Wer den im CSN Forum den Eintrag Nr. 99.999 schreibt, gewinnt eine PureNature gesponserte MCS-Aktivkohlemaske und wer den Eintrag Nr. 100.000 schreibt, erhält einen von MCS-Infogate gesponserten Tablett Computer und eine MCS-Aktivkohlemaske. (der Rechtsweg ist ausgeschlossen)

Viel Erfolg für Eure persönlichen Aktivitäten, um über MCS aufzuklären!!

und berichtet in einem Kommentar über Eure Erfolge und Erlebnisse beim Aufklären über MCS:

Wer noch weiteres gutes Informaterial kennt, was zur Verwendung freigegeben ist, bitte als Kommentar anfügen.

NO HANDSHAKE PLEASE! – Eine Begegnung der ganz besonderen Art!

Aus dem Alltag mit MCS

Wir sind es gewohnt, jemandem die Hand zu geben, wenn wir ihn begrüssen. Das ist einfach normal! Oft ist das für mich als MCS-Betroffene aber mit grossen Schwierigkeiten verbunden. Denn wenn der- oder diejenige sich grade frisch parfümiert hat und die Spuren des Parfüms noch auf den Händen kleben oder vielleicht eine Handcreme, dann habe ich das nach der Begrüssung auf meiner Hand, und weil all diese Produkte heute so konzipiert sind, dass der Duft möglichst lange auf der Haut haften bleibt, bekomme ich diesen nur noch schwer weg. Und das wird dann für mich zum ernsthaften Problem, denn MCS-Betroffene reagieren auf geringste Spuren von Chemikalien mit schweren körperlichen Symptomen!

Wenn ich also einer Person begegne, deren künstliche Duftstoffe ich schon von weitem rieche, dann muss ich diese Form der Begrüssung vermeiden, weil das für meine Gesundheit gefährlich werden könnte. Natürlich muss ich dann immer erklären, warum das so ist und oft stösst es auf wenig Verständnis.

Heute aber war alles anders! Ich hatte ein Treffen mit einer Person, die mir einwenig Arbeit anbieten wollte. Es war sozusagen ein Bewerbungsgespräch. Wie immer mache ich mir bei solchen Terminen meine Gedanken. Was erwartet mich? Stosse ich auf Verständnis, wenn ich die Sache mit den Duftstoffen erkläre?

Nun denn, da mir nicht grad eine riesige Parfümwolke entgegenkam, zeigte ich mich mutig und streckte wie üblich meine Hand zur Begrüssung aus. Die Hand meines Gegenübers aber kam mir nicht entgegen! Ich muss sehr verdutzt drein geschaut haben, denn der Herr entschuldigte sich mehrmals und hat mich dann sehr höflich und fast verlegen darauf aufmerksam gemacht, dass er Jude sei und es ihm seine Religion nicht erlaube, mir die Hand zu geben.

WOW, was für ein Hammer!!! Eigentlich bin ich die, die sich ständig erklären muss!!!

Obwohl ich an seinem Äusseren leicht feststellen konnte, dass er Jude ist, so kannte ich doch diese Verhaltensregel nicht und als er mir erklärte, warum das so sei, da sagte ich ihm, wie sehr mir das doch entgegen käme und wie erleichtert ich wäre! Für einmal musste nicht ICH MICH erklären, sondern hat sich mein Gegenüber erklärt und damit wurde mir doch tatsächlich für dieses eine Mal was abgenommen! Er hat sich dann für meine Sache interessiert und wir kamen darauf zu reden, wie sehr doch jeder von uns auf das Verständnis des anderen angewiesen sei, denn er hätte eben auch schon erleben müssen, dass sein Verhalten oft auf Unverständnis stösst.

Schlussendlich war dann aber er erleichtert, dass ich erleichtert war. :-)

Und das sind die kostbaren Erlebnisse in meinem Alltag mit MCS. In solchen Momenten habe ich das Gefühl, im Anderssein nicht allein zu sein.

Autor: Astrid Falk-Schober für CSN – Chemical Sensitivity Network, 9. Mai 2012

Bücher von Astrid Falk-Schober:

„Ich kann dich nicht riechen“ – Die Schattenseite der Duftstoffe (März 2008)
„Und bin nie wirklich angekommen“ (Kurzgeschichten, Aphorismen, Gedichte, 2003)
„Ist dieses Blatt nicht unsere Welt?“ (Bilder und Sinnsprüche, 1997)

Bei Interesse Mail an astrid.falk @ gmx.ch

Weitere CSN Artikel über das Leben mit MCS und Einschränkungen durch Duftstoffe im Alltag:

Widersinnige MCS-Therapie oder „Rauch dich gesund“?

„Amygdala-Retraining – Rauch dich gesund!“

Rauchen ist schädlich. Rauchen gefährdet unsere Gesundheit. Eine Zigarette enthält neben dem Tabak aus der Tabakpflanze, unzählige schädliche Inhaltsstoffe, die jeder einzelnen Zigarettenmarke den individuellen Geschmack verleihen. Das macht das Rauchen eigentlich erst so richtig zum Schädigungsturbo, weil man keinen Tabak mehr raucht, sondern einen Krebs fördernden Chemiecocktail.

Um die Menschen auf die Problematik und Gesundheitsgefährdung des Rauchens aufmerksam zu machen, wurden seitens des Bundes für entsprechende Kampagnen in der Schweiz Millionen aufgewendet. Ist ein Körper aber einmal durch jahrelangen Zigarettenkonsum geschädigt, so dass er dauerhaft krank ist, kann diese körperliche Schädigung mit keiner Therapie rückgängig gemacht werden. Natürlich kann man darüber diskutieren, ob die Angst vor einer körperlichen Schädigung durch Zigarettenrauch bei einer Krebserkrankung eine wesentliche Rolle spielt. Tatsache ist aber, dass der Genuss von Zigaretten ein stark erhöhtes Krebsrisiko beinhaltet. Das jedenfalls teilen uns Mediziner und Wissenschaftler seit Jahren mit.

MCS-Kranke sind Chemikaliengeschädigte. Sie sind erkrankt, weil ihr Körper durch irgendeinen chemischen Auslöser, z.b. sehr häufig Formaldehyd, Pestizide, Fungizide, PAK‘s, Benzol oder Kohlenmonoxyd Schaden genommen hat. Schaden durch Schadstoffe, die sich auch im individuellen Zigarettenrauch befinden. Einige der MCS auslösenden Chemikalien sind auch in Parfüms, Waschmitteln, Weichspülern, Reinigungsmitteln, Lebensmitteln, Getränken, Medikamenten usw. enthalten (Aroma-, Farb-, Konservierungsstoffe und Lösungsmittel) und gelangen über Einatmen, Auftragen auf die Haut oder durch Einnahme, z.B. beim Essen oder Trinken in unseren Körper.

Um uns vor diesen Auslösern und folglich einer Krankheit zu schützen, gibt der Bund keine Millionen aus. Neuerdings aber unterstützt der Schweizer Staat (BAG – Bundesamt für Gesundheit) eine Therapie, die MCS-Betroffene heilen soll, obwohl dieser die Krankheit nicht einmal anerkennt! (2)

Bei dieser Therapie geht es darum, die Amygdala (1) umzutrainieren: Amygdala Retraining. Das heisst laienhaft ausgedrückt, der MCS-Kranke wird darauf trainiert, vor den Auslösern keine Angst mehr zu haben und somit das aus der Kontrolle geratene Frühwarnsystem wieder auf einen „normalen Level“ runter zu fahren.

Jeder seriöse Umweltmediziner und körperlich erkrankte MCS-Patient weiss, dass eine solche Amygdala Retraining Therapie bei einem chemikaliengeschädigten Körper nicht helfen kann, genauso wenig, wie ein Lungenkrebspatient einfach nur durch Wegdenken seiner Krankheit, die Schädigung rückgängig machen kann. Einzig im Umgang mit der Krankheit, kann eine solche Therapie als Unterstützung hilfreich sein. Aber die entzündlichen Prozesse, die beim Kontakt mit einer Chemikalie auftreten, können schlicht und einfach nicht wegtherapiert werden, denn die Amygdala ist für unsere Emotionen zuständig und nicht für die biochemischen Abläufe in unserem Körper.

Es löst bei mir als MCS-Betroffene einfach nur Unverständnis aus, dass eine solche Heil verkündende Therapie, so schnell und so unvoreingenommen die Unterstützung des Ministerium für Gesundheit findet. Wie kann es sein, dass MCS-Kranke jahrelang um Anerkennung der Krankheit kämpfen, kein Gehör finden und dann mit einer solchen Haltung gegenüber einer solch fragwürdigen Therapie, das Thema MCS einmal mehr ad absurdum geführt wird?

Es gilt abzuwarten was passiert. Wenn das BAG erst mal von der Wirksamkeit dieser Therapie überzeugt ist, dann erleben wir vielleicht in einiger Zeit das blaue Dunstwunder, denn dann ist es naheliegend, diese Therapie auch für Raucher anzubieten, ganz nach dem Motto:

„Amygdala-Retraining – Rauch dich gesund!“

Autor: Purple Brain für CSN – Chemical Sensitivity Network, Schweiz, 8. Mai 2012

Anhang:

1. Die Amygdala ist wesentlich an der Entstehung der Angst beteiligt und spielt allgemein eine wichtige Rolle bei der emotionalen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse möglicher Gefahren: sie verarbeitet externe Impulse und leitet die vegetativen Reaktionen dazu ein. Eine Zerstörung bei der Amygdala führt zum Verlust von Furcht- und Aggressionsempfinden und so zum Zusammenbruch der mitunter lebenswichtigen Warn- und Abwehrreaktionen. Forschungsergebnisse aus dem Jahr 2004 belegen, dass die Amygdala bei der Wahrnehmung jeglicher Form von Erregung, also affekt- oder lustbetonter Empfindungen, unabdingbar ist, und vielleicht am Sexualtrieb beteiligt ist. (3)

2. Email Bundesamt für Gesundheit an CSN, 27.03.2012

Sehr geehrte Frau Müller

Das Bundesamt für Gesundheit (hier vertreten durch Fachstelle Wohngifte, Direktionsbereich Verbraucherschutz) hat dem Verein MCS-Liga Schweiz eine Unterstützung zugesagt für die Organisation eines Kurses, von dem dieser Verein überzeugt ist, dass es eine gute Sache für seine Mitglieder ist.
Generell sind wir der Ansicht, dass Ansätze, die auf Theorien erlernter Reaktionsmuster basieren, interessant und vielversprechend sein könnten für MCS-Patienten. Bis anhin wurden Dritte, welche Vorschläge in dieser Richtung vorgebracht hatten, von Seiten der Betroffenen scharf kritisiert, zuweilen wurde Ihnen sogar vorgeworfen, sie wollten MCS-Patienten „psychiatrisieren“. Wir begrüssen es daher ausdrücklich, dass eine entsprechende Initiative nun von Seite der Betroffenen bzw einer ihrer Organisationen kommt und möchten dies daher mit einem kleinen Beitrag an die organisatorischen Kosten unterstützen. Wir erhoffen uns, dass es dazu beitragen kann, die Lebensqualität zumindest einiger Betroffenen zu verbessern. Vor allem aber haben wir die Hoffnung dass solche Initiativen helfen können, die zuweilen extrem verhärteten Fronten im Streit  um „physische“ und „psychische“ Ursachen/Einflüsse beim MCS Phänomen aufzubrechen, um letztlich den Betroffenen auch neue Lösungswege erschliessen zu können.
Weder empfehlen wir eine bestimmte Therapie noch bestimmte Therapeuten. Wir beurteilen auch nicht die Qualität dieses Kurses.

Dass die Schweizerische Regierung Frau Hoppers DNRS Ansatz seit einiger Zeit beobachtet/verfolgt hat ist falsch. Eine vertiefte Evaluation und Beurteilung wurde keinesfalls durchgeführt; und schon gar nicht sprechen wir irgendwelche Empfehlungen für bestimmte Produkte oder Dienstleistungen aus.

Selbstverständlich darf diese Antwort nun aber auch nicht als das Gegenteil interpretiert werden à la „Schweizer Regierung empfiehlt DNRS nicht!“  – etwa von Vertretern von „Konkurrenz-Produkten“ oder Kritikern von DNRS.
Das wäre dasselbe falsche Spiel!

Mit bestem Dank und freundlichen Grüssen

Roger Waeber

Eidgenössisches Departement des Innern EDI
Bundesamt für Gesundheit BAG
Direktionsbereich Verbraucherschutz
Fachstelle Wohngifte

Weitere CSN Artikel zum Thema zweifelhafte MCS- und CFS-Therapien:

Checklisten:

Reaktionen unterdrücken, die Therapie der Wahl bei Chemikalien-Sensitivität?

MCS mit Body-Mind Techniken oder Amygdala Retraining überlisten: Therapeutischer Durchbruch oder Selbstbetrug?

Seit einigen Monaten boomen verschiedenen Body-Mind Therapien für Chemikaliensensible. Die Techniken zielen darauf ab, das Gehirn, speziell die Amygdala, und den Körper zu überlisten, um körperliche Symptome auf Chemikalien auszuschalten. Erlernen können MCS-Kranke die Techniken per DVD und bei Seminaren. Sie werden durch Video- oder Telefonsessions vertieft. Auch in Europa und Deutschland haben MCS-Kranke begonnen, an Ashok Gupta und Annie Hopper Seminaren oder deren DVD Kursen teilzunehmen. Die chemikaliensensible Person lernt durch die Kurse Techniken um Reaktionen, die der Körper nach Kontakt mit Chemikalien entwickelt, mental abzuschalten und sich selbst in eine Art Euphoriezustand zu versetzen. Alles „Negative“ muss verbannt und durch „positives Denken“ ersetzt werden.

Kritiker der Body-Mind Therapien geben zu bedenken, dass der Körper nicht umsonst reagiert und dass es sich dabei um einen Schutzmechanismus handelt. Die Techniken, die aus der Trauma- und Psychotherapie stammen, seien zwar bei empfänglichen Personen dazu geeignet, den Körper kurzfristig zu täuschen, auf lange Sicht sei jedoch mit gravierender Verschlechterung der Hypersensitivität auf Chemikalien zu rechnen und möglicherweise mit Endorganschäden.

 

Thommy‘s Blogfrage der Woche:

  1. Ignoriert Ihr Eure MCS-Symptome, wenn Ihr auf Chemikalien reagiert?
  2. Welche tatsächlichen Besserung konntet Ihr durch „Unterdrückung“ von Symptome erzielen? War die Besserung dauerhaft?
  3. Seid Ihr geheilt von Eurer MCS durch Body-Mind Techniken, Amygdala Retraining oder ähnliche Techniken?
  4. Wie viel Zeit wendet Ihr täglich auf, um körperlich bedingte Symptome gezielt durch Suggestion oder andere Techniken unterdrücken zu können?
  5. Gibt es spätere Nachwirkungen bei der Unterdrückung der Symptome, bzw. dem Ignorieren von Ausgasungen von Putzmitteln und Duftstoffen?
  6. Welche Methoden zur Unterdrückung der Symptome bei MCS haben Euch am besten geholfen?
  7. Welche Vorgehensweise zum Ignorieren von Symptomen bei MCS funktionieren für Eure Begriffe, um in Zukunft mehr am Leben in der Gemeinschaft teilhaben zu können?
  8. Oder, habt Ihr versucht Eure Symptome zu ignorieren und zu unterdrücken und dabei Schiffbruch erlitten?
  9. Hat sich Euer Gesundheitszustand und die Chemikalien-Sensitivität durch Ignorieren und gezielt forciertes Unterdrücken nachhaltig verschlechtert?
  10. Wie ist es Euch ergangen nach dem gezielten Ignorieren und Unterdrücken von körperlichen Reaktionen auf Chemikalien, auf die sich Euer Körper sonst mit schweren Reaktionen zur Wehr setzte?
  11. Würdet Ihr weitere Experimente wagen, um Euren Körper zu „überlisten“ und die MCS „auszuschalten“?
  12. Oder kommen für Euch Manipulationstechniken, die darauf abzielen, Euren Körper „auszutricksen“, als MCS-Therapie nicht in Frage?

Umweltkranke informieren über MCS, Umweltkrankheiten und Auswirkungen von Chemikalien im Alltag

MCS – Aufklärungsmonat Mai 2012

Einen Monat lang klären Umweltkranke, Selbsthilfegruppen, Behörden und Politiker weltweit über eine Umweltkrankheit auf, die ca. 15-30% der Bevölkerung betrifft. MCS – Multiple Chemikaliensensitivität lässt Erkrankte auf winzige Spuren bestimmter Chemikalien reagieren, die man im Alltag antrifft. Weichspüler, Parfüms, Lufterfrischer, Zigarettenrauch, Farbgeruch, Pestizide, Verkehrsabgase, um nur einige Auslöser zu nennen, die bei MCS-Kranken Gesundheitsbeschwerden auslösen. Die Symptome können Minuten, Stunden, Tage bis zu Wochen oder Monaten anhalten, ganz abhängig davon, in welchem Schweregrad der Erkrankung sich der Chemikaliensensible befindet. Als häufigste Ursache für die Umwelterkrankung werden von Wissenschaftlern u.a. Pestizide und Lösungsmittel genannt. Wie Chemikaliensensible leben müssen, durch was sie krank wurden, welche Akzeptanz sie bei Behörden erfahren – oder auch nicht, werden MCS.Kranke im Monat Mai berichten.

Weltweit setzen sich Organisationen, Behörden und Politiker dafür ein, dass über die Auslöser von multipler Chemikaliensensitivität aufgeklärt wird, um mit dazu beizutragen, dass an MCS Erkrankte mehr Verständnis und Hilfe im Alltag erhalten. Ein weiteres Augenmerk ist die Verbreitung von Informationen über MCS und Gefahren durch Alltagschemikalien, um dazu beizutragen, dass die Anzahl der Neuerkrankungen durch dieses Wissen verringert wird. Manchmal reichen kleine Tipps in der Handhabung von bestimmten Chemikalien oder ein Hinweis, dass es besser ist, im Wohnbereich wegen der zu erwartenden gesundheitlichen Folgen darauf zu verzichten. Umweltkranke haben Informationsschriften, Blogs, Plakate, Flyer, Veranstaltungen und viele kreative Aktionen vorbereitet, um nicht nur auf ihre Krankheit aufmerksam zu machen, sondern auch um ihren Mitmenschen zu helfen, ihre Gesundheit zu bewahren.

Im CSN Blog wird es im Monat Mai spannende Berichte geben und Aufklärungsmaterial, das jeder in seinem Umfeld verbreiten kann.

Das Motto lautet dieses Jahr:

MCS-Aufklärungsmonat 2012 – Jeder, der auch nur ein Bisschen kann, packt mit an!

Diagnostik: einfach, schnell und präzise

Wissenschaftler und Ärzte diagnostizieren Chemikaliensensitivität

Mit der Diagnostik von Chemikaliensensitivität, meist kurz MCS genannt, haben viele Ärzte ihre Schwierigkeiten. Es fehlt an konkretem Wissen über die Erkrankung, die Betroffene auf geringste Spuren von Alltagschemikalien reagieren lässt. Eine amerikanische Professorin entwickelte vor über 10 Jahren ein spezielles Diagnoseinstrument, das sich bewährt hat und in der Wissenschaft Anklang fand. (1) Es handelt sich um eine Art Fragebogen mit vier Skalen, der wie eine Drehscheibe aufgebaut ist und mit dem der Arzt den Patienten mittels Befragung nach Umwelteinflüssen und Symptomatik einordnen kann. Dieser spezielle Fragebogen ist durch wissenschaftliche Studien validiert, die in verschiedenen Ländern an Universitäten durchgeführt wurden. Das Besondere am QEESI ist die sehr einfache Handhabung und dass die Auswertung zuverlässig ist. Gleichzeitig ist das Diagnoseinstrument bei 5€ für 10 Stück äußerst preisgünstig. Auf Englisch kann man der Original QEESI auf der Webseite von Prof. Miller sogar kostenlos downloaden. Ein deutscher Arzt bietet eine modifizierte QEESI Version zum downloaden (pdf) an. Aktuell wurde die Zuverlässigkeit durch eine dänische Studie erneut bestätigt. (2)

QEESI, ein geeignetes Diagnoseinstrument

Wissenschaftler aus verschiedenen Kliniken und Forschungseinrichtungen führten eine Studie durch um festzustellen, ob der QEESI Fragebogen auch ein für die dänische Bevölkerung geeignetes Diagnoseinstrument ist, um Chemikaliensensitivität (MCS) zu diagnostizieren. Das Ergebnis der Studie war positiv, der QEESI bewies hohe Zuverlässigkeit und Genauigkeit, um chemikaliensensible Menschen zu identifizieren.

MCS Diagnostik mittels QEESI

Der QEESI Fragebogen (Quick Environmental Exposure and Sensitivity Inventory) wurde von der amerikanischen Wissenschaftlerin Prof. Claudia Miller entwickelt. Das Diagnoseinstrument wird seit Jahren weltweit von Wissenschaftlern und niedergelassenen Ärzten benutzt, um festzustellen, ob umweltbedingte Faktoren Symptome bei einem Patienten auslösen. (1-10)

Japanische, schwedische, spanische, kanadische und amerikanische Wissenschaftler setzten den Fragebogen wegen seiner hohen Zuverlässigkeit und Genauigkeit immer wieder bei ihren Studien ein, um chemikaliensensible Patienten in Studienkollektiven zu identifizieren. Um den QEESI zur Befragung der dänischen Bevölkerung nutzen zu können, wurde er ins Dänische übersetzt.

Fast zehn Prozent der dänischen Bevölkerung ist chemikaliensensibel

Die dänische Studie bestand aus zwei Gruppen von Probanden. Die eine Gruppe umfasste 2000 Personen aus der Allgemeinbevölkerung, die stichprobenartig über das Einwohnermeldewesen ausgewählt wurden. Die zweite Probandengruppe bestand aus 315 Patienten mit bereits diagnostizierter Chemikaliensensitivität.

Die Wissenschaftler aus verschiedenen dänischen Kliniken und Forschungseinrichtungen waren zufrieden über das endgültige Resultat. Die dänische Übersetzung des QEESI zeigte insgesamt gute Zuverlässigkeit und Gültigkeit beim Endergebnis. Sie stellten bei einer Sensitivität der Skalen von 92,1% und einer Spezifität von 91,8% fest, dass 8,2% der Personen, die aus der Allgemeinbevölkerung stammten, eine Chemikaliensensitivität fest. Aufgrund der Zuverlässigkeit des QEESI empfehlen die dänischen Wissenschaftler das durch eine repräsentative Anzahl von Studien aus verschiedenen anderen Ländern validierte Diagnoseinstrument für weitere zukünftige Studien.

Informationen für niedergelassene Ärzte

Der QEESI Fragebogen ist ein einfaches, von jedem Arzt leicht zu handhabendes Diagnoseinstrument. In den vergangenen Jahren wurde der QEESI in verschiedene Sprachen übersetzt und ist auch in deutscher Sprache verfügbar.

Durch eine flächendeckende Vorstellung des QEESI in medizinischen Fachzeitschriften und bei Fortbildungsmaßnahmen könnte niedergelassenen Ärzten ein kostengünstiges und zuverlässiges Diagnoseinstrument zur Feststellung von Chemikaliensensitivität in die Hand gegeben werden. Zusammen mit den ebenfalls durch zahlreiche internationale Studien validierten Fallkriterien für MCS würde es niedergelassenen Medizinern ermöglicht, sich bei einem Patienten mit Verdacht auf Chemikaliensensitivität eine erste Bestätigung zu verschaffen, um gegebenenfalls umfassendere Diagnostik und patientenspezifische Behandlung zu veranlassen. 

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 25. April 2012

Literatur:

  1. Miller, C.S., Prihoda, T.J.,The Environmental Exposure and Sensitivity Inventory (EESI): a standardized approach for measuring chemical intolerances for research and clinical applications. Toxicol. Ind. Health 15,370–385, 1999.
  2. Skovbjerg S, Berg ND, Elberling J, Christensen KB., Evaluation of the quick environmental exposure and sensitivity inventory in a danish population, J Environ Public Health. 2012;2012:304314. Epub 2012 Jan 12.
  3. Fujimori S, Hiura M, Yi CX, Xi L, Katoh T., Department of Public Health, Faculty of Life Sciences, Kumamoto University, Factors in genetic susceptibility in a chemical sensitive population using QEESI, Environ Health Prev Med. 2011 Dec 29.
  4. Hojo S, Ishikawa S, Kumano H, Miyata M, Sakabe K., Clinical characteristics of physician-diagnosed patients with multiple chemical sensitivity in Japan, Int J Hyg Environ Health. 2007 Dec 20.
  5. Fernandez-Sola J, Liuis Padierna M, Nogue Xarau S, Munne Mas P., Chronic Fatigue Syndrome and Multiple Chemical Hypersensitivity after Insecticide Exposure, Medicina Clinica, 124(12):451-3, April, 2005.
  6. Nogué S, Fernández-Solá J, Rovira E, Montori E, Fernández-Huerta JM, Munné P., Multiple Chemical Sensitivity: study of 52 cases, Med Clin (Barc). 2007 Jun 16; 129(3):96-8.
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  8. Hasegawa M, Ohtomo M, Mizuki M, Akiyama K., Diagnosis of multiple chemical sensitivity by chemical compounds exposure tests, Arerugi. 2009 Feb;58(2):112-8.
  9. Manabe R, Kunugita N, Katoh T, Kuroda Y, Akiyama Y, Yamano Y, Uchiyama I, Arashidani K., Questionnaire survey of workers in specific buildings regarding multiple chemical sensitivity,Nihon Eiseigaku Zasshi. 2008 Jul;63(4):717-23.
  10. Hojo S, Kumano H, Yoshino H, Kakuta K, Ishikawa S., Application of Quick Environment Exposure Sensitivity Inventory (QEESI) for Japanese population: study of reliability and validity of the questionnaire, Toxicol Ind Health. 2003 Jul;19(2-6):41-9.

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Umweltkranke brauchen sauberes Wasser

Wasserfilter und Duschfilter für MCS Kranke Teil der Therapie

Für Menschen mit Chemikaliensensitivität oder MCS ist sauberes Wasser zum Trinken und Duschen enorm wichtig. Trinkwasser ist in der Regel kontaminiert mit Spuren von Pestiziden, Herbiziden, PAK, Chlor, Aluminium, Kupfer, Nitrat, Asbest, Blei, Medikamentenrückständen, Industriechemikalien, Krankheitserreger, usw. Um den Gesundheitszustand zu stabilisieren oder zu verbessern, raten Umweltmediziner Chemikaliensensiblen gutes, schadstoffreies Wasser zu Trinken zu finden. Wasser in Glasflaschen ist zu einer Seltenheit geworden und für geschwächte Patienten ist es schwierig, die schweren Kisten nach Hause zu transportieren. Wasser in Flaschen ist teuer und die MCS Kranken, die von sehr wenig leben müssen, können es sich nicht leisten. Trinkwasser aus der Leitung zu trinken, führt für die meisten Chemikaliensensiblen zu gesundheitlichen Reaktionen. Grund dafür ist die Kontaminierung des Wassers durch Umweltschadstoffe und Eintrag von Chemikalien und Metallen durch die Rohrsysteme.

Rund 80% der Chemikaliensensiblen reagieren auf Wasser, diese Aussage stammt von Prof. William Rea, einem der erfahrensten Umweltmediziner weltweit. Rea schreibt, dass Sicherstellen eines guten Trinkwassers, frei von Chemikalien und in manchen Fällen zusätzlich mit geringem Mineralgehalt, für Chemikaliensensible unerlässlich ist und sogar der Behandlungserfolg in einer Umweltklinik stehe und falle mit dem Finden eines geeigneten, sauberen Wassers für den chemikaliensensiblen Patienten. (William J. Rea, Chemical Sensitivity, Vol.2, 1994; Chemical Sensitivity, Vol. IV, 1996)

Fallbeispiel Marion:

Vorweg möchte ich erwähnen, dass ich am Anfang meiner MCS nicht wusste, was ich habe und ich konnte mir auf viele körperliche Beschwerden, die plötzlich auftraten, keinen Reim machen. Durch Trinken von Wasser aus der Leitung ging mir der Hals zu, und ich bekam in kürzester Zeit Magenschmerzen und Durchfall. Dann wurde mir eiskalt und rasende Kopfschmerzen stellten sich ein. Als ich dahinter kam, dass es vom Wasser ist, besorgten meine Eltern Wasser in Glasflaschen. Volvic und Vittel vertrug ich eine Weile recht gut, dann bekam ich auch davon Symptome. Wir suchten nach weiteren Wassersorten in Glasflaschen, welches aus Regionen stammte, die als relativ sauber gelten. 60 km hin und zurück fuhren meine Eltern oder Freunde dafür. Das ging ins Geld und wurde immer schwieriger. Wir schafften dann einen guten Wasserfilter mit mehrstufiger Filterung an. Problem I war gelöst.

Ein weiteres Problem konnte ich lange Zeit nicht richtig einordnen. Erst als ich in einer Umweltklinik auf Chemikalien getestet wurde, um zu sehen, ob ich chemikaliensensibel bin, kam es raus, was los war. Jeden Morgen ging es mir nach dem Duschen schlecht. Ich kürzte das Duschen ab, doch es nutzte nur wenig. Ich kam kaum noch aus der Dusche raus und musste mich sofort am Waschbecken festhalten und hinsetzen. Föhnen schaffte ich kaum noch und nur im Sitzen. Oft legte ich mich anschließend wieder ins Bett, weil ich komplett fertig war. Ich dachte zuerst, es sei der Kreislauf, aber der Blutdruck war unauffällig. In der Umweltklinik stellte sich dann heraus, dass ich extrem auf Chlor reagiere. Der Umweltarzt fragte mich beim Durschauen der Testergebnisse, wie es mir denn morgens nach dem Duschen ginge. Mir fiel es im wahrsten Sinne des Wortes wie Schuppen von den Augen. Der Umweltarzt attestierte mir die Notwendigkeit eines Wasserfilters und eines Duschfilters. Wir kauften sofort einen Duschfilter und meine Beschwerden morgens im Bad waren verschwunden. Ich hatte Glück, meine Krankenkasse zahlte damals beides und auch die Ersatzkartusche. Andere mit MCS, die ich kenne, bekamen diese Hilfe nicht, obwohl sie schwer allergisch auf ihr Wasser reagierten.

 

Thommy’s Blogfrage der Woche

  1. Reagiert Ihr mit gesundheitlichen Beschwerden auf ungefiltertes Trinkwasser? Welche Symptome bekommt Ihr beim Trinken, Duschen oder Baden von normalem Wasser aus der Leitung?
  2. Habt Ihr einen Wasserfilter, oder kommt Ihr ohne Wasserfilter und Duschfilter aus?
  3. Oder kauft Ihr Wasser in Flaschen? Wie hoch sind die monatlichen Kosten für Euch?
  4. Müsst Ihr aus Kostengründen, trotz gesundheitlicher Reaktion, ungefiltertes Leitungswasser trinken? Welche Reaktionen stellen sich dadurch ein?
  5. Habt ihr schon mal Erfahrungen mit Wasserfiltern oder Wasseraufbereitung gemacht?
  6. Könnt Ihr Euch einen Wasserfilter und einen Duschfilter leisten, oder seid Ihr auf Unterstützung durch die Krankenkasse oder Behörden angewiesen?
  7. Versprecht Ihr Euch Verbesserung durch einen Wasserfilter, bzw. konntet Ihr gesundheitlich Verbesserungen durch einen Wasserfilter, Duschfilter feststellen?
  8. Welche Art Filter habt Ihr? Wie hoch sind die Anschaffungs- und Wartungskosten?
  9. Hat ein Umweltarzt bei Euch Allergie oder Sensibilisierung auf Wasser bestätigt?
  10. Hat Euch ein Arzt, Umweltarzt einen Wasserfilter, Duschfilter empfohlen, bzw. die Notwendigkeit wegen Eurer MCS attestiert?
  11. Habt Ihr bei der Anschaffung, Wartung eines Wasserfilters oder Duschfilters Unterstützung von der Krankenkasse oder einer Behörde erhalten?

Ministerium informiert über MCS – Multiple Chemikalien Sensitivität

Informationen über MCS für Ärzte, Familie und soziales Umfeld

Durch den zunehmenden Einsatz von Chemikalien in unserem Alltag, steigt auch die Anzahl der Menschen in der Allgemeinbevölkerung an, die Chemikaliensensitivität (MCS) entwickeln. Das Negieren der Existenz der Menschen, die an MCS leiden, hatte bislang nur weiteres Elend zur Folge. Das Ministerium für Gesundheit in Massachusetts beschreitet einen konstruktiveren Weg und hat zur Aufklärung über Multiple Chemikalien Sensitivität eine Broschüre verfasst. Auf sachliche Weise erhalten Interessierte und Mediziner Basisinformationen über MCS.

Übersetzung der Broschüre: What you should know about Multiple Chemical Sensitivity

Was Sie über Multiple Chemikalien Sensitivität wissen sollten

Büro für Umwelt und Gesundheit

des Ministeriums für öffentliche Gesundheit Massachusetts

Was ist Multiple Chemical Sensitivity?

Multiple Chemical Sensitivity (MCS) wird als Begriff verwendet, um eine Gruppe von Erkrankungen zu beschreiben, die manche Menschen entwickeln, nachdem sie bestimmten Chemikalien ausgesetzt waren. Die Vielzahl der Symptome, die ein Erkrankter erfährt, hängt von der Art und Intensität der Exposition gegenüber Chemikalien ab.

Die Symptome können von leichten Beschwerden, wie z. B. Kopfschmerzen, bis zu schwerwiegenderen Reaktionen wie eine Asthmaattacke reichen.

Obwohl einige Lebensmittel, Schimmelpilz und natürliche Allergene mit der Entwicklung von MCS in der Verbindung gebracht werden, steht Chemikalienexposition in Verdacht, die häufigste Ursache für die Erkrankung zu sein.

Eine der bemerkenswerten Eigenschaften von MCS ist, dass die Empfindlichkeit gegenüber Chemikalien sogar bei einer Chemikalienkonzentration eintritt, die im Allgemeinen für die Durchschnittsperson als sicher befunden wird.

Woher weiß ich, ob ich MCS habe?

Kontakt gegenüber einer Vielzahl von Substanzen kann bei einer Anzahl von Menschen in der Allgemeinbevölkerung Symptome auslösen. Solche Reaktionen bedeuten jedoch nicht zwangsläufig, dass man MCS hat. Menschen, die an MCS leiden, erfahren eine Vielzahl von schweren, gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Häufig auftretende Symptome umfassen, sind aber nicht beschränkt auf:

  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit oder allgemeines Unwohlsein
  • Benebelt oder desorientiert
  • Konzentrationsprobleme
  • Störungen des Kurzzeitgedächtnisses
  • Schwindel
  • Ohnmachtsanfälle
  • Grippe-ähnliche Symptome
  • Asthma oder andere Probleme mit der Atmung
  • Muskel-und Gelenkschmerzen, Körperschwäche
  • Herzrhythmusstörungen oder zu schneller Herzschlag
  • erhöhte Geruchsempfindlichkeit
  • Hautausschläge
  • Magen-Darm- Probleme
  • Depression / Gereiztheit
  • Atembeschwerden

Es ist nicht normal, diese Art Symptome regelmäßig zu erleben. Wenn Sie regelmäßig unter diesen gesundheitlichen Problemen leiden, sollten Sie mit Ihrem Arzt sprechen; vielleicht möchten Sie um eine Überweisung an einen Arzt bitten, der spezialisiert ist auf Arbeits- und / oder Umweltmedizin.

Wer bekommt MCS?

Obwohl Menschen aus allen Altersgruppen, Rassen und ökonomischen Hintergrund MCS entwickeln können, gehören Personengruppen in nachfolgenden Situationen zu denen, die als am stärksten gefährdet sind, MCS zu entwickeln:

  • Arbeit in Berufen, in denen man Industriechemikalien ausgesetzt sind
  • Arbeit in Gebäuden mit schwerwiegenden Raumluftproblemen
  • Kontakt mit gefährlichen Abfällen, Pestiziden und anderen Umweltgiften
  • Kontakt mit Chemikalien bei einem Umbau, Zuhause oder im Büro

Was sind die Ursachen für MCS?

Obwohl die Beteiligung vieler Chemikalien, sowie bestimmte Nahrungsmittel, Schimmelpilze und natürliche Allergene mit der Entstehung von MCS in Verbindung gebracht wurden, konnte bislang kein allgemein anerkannter Mechanismus gefunden werden, der die Ursache für das Entstehen erklärt. Eine Person kann MCS nach einer erheblichen Chemikalienexposition entwickeln oder nach mehreren Expositionen im Niedrigdosisbereich gegenüber Stoffen wie Pestizide, Lösungsmittel oder Reinigungslösungen. Als Erklärung wurde vorgeschlagen, dass dieses Initialisierungs- oder „Induktionsstadium“ von einer Triggerung von Symptomen gefolgt wird, die durch im Alltag vorkommende Konzentrationen von Chemikalien und bestimmten Nahrungsmittel ausgelöst wird, die vorher toleriert wurden.

Es gibt viele Diagnosemöglichkeiten, die ein Arzt verwenden kann, um festzustellen, ob eine Person an MCS leidet.

Wie wird MCS diagnostiziert?

Ärzte diagnostizieren MCS normalerweise, indem sie eine Anamnese erstellen, eine körperliche Untersuchung durchführen und nachforschen, ob Symptome einer Person in Reaktion auf Chemikalienexposition kommen und gehen. Um festzustellen, ob die Symptome einer betroffenen Person das Resultat von Chemikalieneinwirkung auf der Arbeit oder zu Hause sind, wird ein Spezialist für Umwelt- oder Arbeitsmedizin gezielte Fragen stellen, um festzustellen, ob die Symptome auf der Arbeit häufiger als Zuhause auftreten.

Kann jeder Arzt MCS diagnostizieren und behandeln?

Während viele Gesundheitsdienstleister Patienten mit dieser Art von MCS Symptomen zu Gesicht bekommen, sind im Allgemeinen Ärzte aus dem Bereich Arbeitsschutz / Umweltmedizin, am Besten in der Lage Personen, mit MCS zu erkennen und zu behandeln.

Wenn Sie vermuten, dass Sie an MCS leiden, Sie können diese Broschüre oder andere damit in Zusammenhang stehende Informationen mitnehmen, wenn Sie Ihren Arzt aufsuchen.

Was kann jemand mit MCS tun, um symptomatische Reaktionen zu verringern?

Menschen mit MCS berichten, dass die Vermeidung von Expositionen gegenüber Chemikalien, Lebensmitteln und Medikamenten, die Symptome auslösen, ein wichtiger erster Schritt ist. Weil von Schadstoffen in geschlossenen Räumen (z.B. Haus) angenommen wird, dass sie eine Hauptursachenquelle sind für die Initiierung und das Auslösen von Expositionen, ist es wichtig, eine optimale Raumluftqualität aufrecht zu erhalten. Darüber hinaus wird über eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten einschließlich Nahrungsergänzung und andere Therapien berichtet, dass sie hilfreich sein können. Behandlungsoptionen sollten mit einem Arzt besprochen werden, der über MCS gut informiert ist, um zu entscheiden, welche geeignet ist.

Vielleicht möchten Sie diese Broschüre mitnehmen, wenn Sie einen Dienstleister aus dem Gesundheitswesen konsultieren.

Für weitere Informationen über MCS kontaktieren Sie bitte:

Massachusetts Department of Public Health

Bureau of Environmental Health

Environmental Health Education Program

250 Washington Street

Boston, MA 02108

oder die

Massachusetts Association for the Chemically Injured

Post Office Box 754

Andover, MA 01810

Autor/Übersetzung: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. April 2012

Literatur:

Massachusetts Department of Public Health, Bureau of Environmental Health, MCS brochure – What is Multiple Chemical Sensitivity? April, 2012

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