Dufte Schule

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Anna steht heute im Mittelpunkt. Sie führt ihr neues Diddl Lipp Gloss Banane vor. Dann geht der Stift reihum. Annas Freundinnen dürfen ihn ausprobieren. Isabell will Anna nicht nachstehen. Sie packt ihr Prinzessin Lilifee Kinderparfüm aus und reicht es in die Runde. Das gefällt sogar dem Klassenkameraden Max. Er schnappt sich den Flakon und sprüht damit die kreischenden Jungs ein. Jetzt geht es in der 2b der Kästner Grundschule* über Tische und Bänke.

Am Schluss wirft Max Isabell den leeren Flakon zu. Isabell ist sauer. Aber Max weiß, wie er sie wieder beruhigen kann. Flugs holt er seine Diddl Duftkarten aus dem Ranzen und schenkt sie Isabell. Die anderen holen auch ihre Diddl Duftkarten und tauschen und rubbeln den Duft frei. Isabells Kummer ist schnell vergessen. Jana hat noch weitere Tauschobjekte im Ranzen. Sie bietet ihren Apfelduftradiergummi gegen fünf Diddl Duft Karten. Sven zieht gleich ein ganzes Paket Radiergummis aus der Hosentasche: Apfel, Orange, Erdbeere, Heidelbeere. Max schnappt sich auch Svens Schätze und wirft sie durch das Klassenzimmer. Dann klingelt es und Frau Maier* rauscht in die Klasse. Sie trägt heute ihr geliebtes Roma. * Namen verändert.


Ein ganz normaler Schultag an einer ganz normalen deutschen Grundschule beginnt. Der Raum ist geschwängert von einer Mischung aus Fruchtaromen, Duftstoffen aus Waschmitteln, Weichspülern, Shampoos, Haargels, Deos, Kinderparfums und einer Mintnote aus den Duftstoffen verwendeter Putzmittel.

„Welche Folgen Duftstoffe generell – und speziell im Gehirn – haben, ist noch weitgehend unbekannt“, schreibt das Umweltbundesamt.
Welche Folgen mag die Duftwolke im Schulraum der 2b haben?
„Die Wirkung von Substanzgemischen ist kaum untersucht und weitgehend unbekannt.“ (UBA)

Das Robert Koch Institut berichtete im letzten Jahr über den Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen:
„Bei ca. 22% der untersuchten Kinder und Jugendlichen liegen Hinweise auf eine psychische Auffälligkeit vor, wobei circa 10% aller Kinder und Jugendlichen als im engen Sinn psychisch auffällig beurteilt werden  Unter den spezifischen psychischen Auffälligkeiten treten Störungen des Sozialverhaltens (10%), Ängste (7,6%) und Depressionen (5,4%) am häufigsten auf. müssen.“
„Bei 40,8% zeigt die Blutuntersuchung eine Sensibilisierung gegen mindestens ein Allergen“

In Berlin weiß man wohl um die Gefahren der Duftwolken:
„Wer Düften anhaltend ausgesetzt ist, bei dem können sich – genauso wie bei Lärm – Stressreaktionen einstellen, die gesundheitliche Beschwerden zur Folge haben.

Duftstoffe können über die Atmung in den Organismus gelangen und sich über die Blutbahn im gesamten Körper verteilen. Bei bestimmten Duftstoffen ist – wegen ihrer chemischen Struktur – auch von einer Resorption über die Haut auszugehen. Werden Duftstoffe über die Riechsinneszellen resorbiert, so ist es wahrscheinlich, dass sie wegen der physiologischen Besonderheiten der Geruchsbahn (Reizweiterleitungssystem des Geruchsinns) über die Nervenfaserbündel direkt als Substanz in den Bulbus olfactorius (einen Teil des Gehirns) gelangen“ heißt es in einem Schreiben des UBA. Deshalb kann man auch in der Empfehlung des Umweltbundesamtes lesen:


„Aus Gründen der Vorsorge empfiehlt das UBA, Duftstoffe in öffentlichen Gebäuden  …nicht einzusetzen.“

Wer sorgt aber für Anna, Isabell, Max und ihre Klassenkameraden vor?
Niemand!!

Im Schulraum der 2b und in allen bundesdeutschen Schulräumen gilt: Rauchen verboten- Beduften erlaubt.
Diese Beduftungserlaubnis geht sogar mittlerweile schon soweit, dass Kinder und Jugendliche zwecks Verhaltensmodifikation mit Duftsäulen beduftet werden dürfen, wie man im Internet nachlesen kann.

Wie das Magazin Spiegel und die Süddeutsche Zeitung berichteten, lässt der Herr Professor Dr. Wabner mittlerweile in 30 Schulen ätherische Öle mit Duftsäulen verströmen, wie er selbst sagt, als Aromatherapie mit dem Ziel die „Kreativität der Schüler anzuregen und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern“. „Aggressionen werden abgebaut“.

Prof . Dr. Wabner bietet seine Duftstoffe auch in der Apotheke an. Dort kann man das Set aus Duftöl und Duftstein unter dem Produktnamen „Dufte Schule“ erwerben. Zu therapeutischen Zwecken.

Herr Prof. Dr.Wabner beduftet die Schüler klassenweise. Für sich zieht er individuelle Lösungen vor:
SZ: „Bei welchem Duft können Sie selbst besonders gut arbeiten?“

Wabner: „Zitrone – die macht munter. Ich mag auch Neroli, aber davon werde ich zu schnell high.“

Prof. Wabner wird von Neroli high. Von was werden die Kinder in den Duftschwaden deutscher Klassenzimmer high? Von welchen Duftstoffen werden sei depressiv, aggressiv oder gar krank?

Jeder hat das Recht auf körperliche Unversehrtheit, das steht in Artikel 2 unseres Grundgesetztes. Wer aber garantiert dieses Recht an Schulen?

Warum gibt es aus Berlin nur Worte und niemals Taten?

In Kanada und Nordamerika ist man da schon ein ganzes Stück weiter:

For example: antiduftstoffzeichen-iii.jpg

School – Community Relations  – Jefferson City Public Schools

Visitors to the Jefferson City Public Schools will often see signs regarding – Fragrance Free – Zones. We also make every attempt to remind patrons of the district about fragrance free through our news releases to the media.

Fragranced products can cause people with some chronic illnesses to suffer additional and extra symptoms and medical expenses. These include asthma, allergies, sinus problems, rhinitis and migraine headaches. Some authorities and victims also believe that neurological conditions such as ADHD, autism, and other behavioral and learning disorders are exacerbated by fragrances.  The Jefferson City School District has students, parents and staff with health conditions that are, at times, severely affected by fragrances. In an effort to help these people enjoy their experience with the Jefferson City Public School District, we respectfully request that all patrons that attend any JCPS event, be as fragrance free as possible by not wearing perfume, aftershave, scented lotions, fragranced hair products, and/or similar products.  If you have questions about Fragrance Free, please call us.

A Fragrance Free Campus – North Seattle Community College

has always strived to provide both the best curriculum for their students, as well as the best environment for higher learning. As part of the campus initiatives, the college adopted an important policy several years ago to help ensure everyone is comfortable on a variety of levels, including air quality.

Did you know the school advocates for a pollutant/fragrance free environment? That’s right, the school asks that all individuals be sensitive to air quality, which helps support a more healthful learning/teaching environment. This includes perfumes, fragrances and any other air pollutants which could cause people with allergies to be less comfortable.   So …were you made aware of this policy when you first arrived on campus? Did your instructor or other faculty make you aware of this when you were orientated to the college? And more importantly…do you do your part to help keep this clean air initiative in place?  Keeping the air clean at North Seattle Community College benefits everyone don’t you think?

SCENT FREE SCHOOL  –  Oliver School

Please remember Oliver School is a – Scent Free – School

This limitation includes the use of any product with a strong odor including all perfumes and scented preparations. Due to severe allergy concerns, we request the understanding and co-operation of all students and parents in our efforts to provide a safe and healthy environment for all students and staff members.

Meadowbrook Elementary School (a scent-free school)

Making a Difference Together

University of Windsor – Scent-free Guidelines

Please consider how fragrance use affects others who may be highly sensitive. The University Windsor’s – Scent-free Guidelines – may be viewed at

St. Peter’s Junior High – Weekly Newsletter

Allergies . There are some students with serious, life-threatening nut allergies in our building. Please ensure that your son or daughter does not bring any nuts or food containing nut product to school or on the bus. There are also staff members an d students who have scent allergies.  We ask that you help keep our school scent free by not wearing perfumes and colognes while in the building. Thank-you for your cooperation in this important matter.

November School Newsletter 2007-2008 – St. Augustine School

January 2008 St. Augustine School Important Safety Reminders:

This school is a nut free and scent free school at all times. Thank you for your help in ensuring that all children are safe at school. Thank you for your assistance.

SHERWOOD ELEMENTARY SCHOOL HANDBOOK  – 2007 – 2008

Food Allergy – Sherwood School & playground areas are totally „peanut/nut free“ Many students at our school are anaphylactic. Please be diligent and check labels. Please do not send any products that contain peanuts/nuts trace amounts of these products. We appreciate and thank you for your cooperation.

Anaphylactic/Life Threatening ConditionsAll students identified with life threatening allergies/conditions must have an emergency treatment plan in place. This plan is coordinated through Public Health and your family physician. MedicationIf a student requires medication to be administered at school a form must be completed by the family physician before this can occur.

Scent Free – Sherwood is designated as scent free. All staff, students and visitors are asked to refrain from wearing scented products

Herzlicher Dank für diesen Gastbeitrag geht an Juliane.

34 Kommentare zu “Dufte Schule”

  1. Clarissa 30. Mai 2008 um 20:56

    Vielen Dank an Juliane für diesen Beitrag, ich bin froh, dass ich keine schulpflichtigen Kinder habe.
    Sollte meinem Kind so etwas widerfahren, ich glaube ich würde ausrasten und diesen Stall gründlichst aufräumen.

    Wie kann man Kindern so etwas überhaupt mit in die Schule geben, das hat nichts aber auch überhaupt nichts zu suchen. Eltern die ihren Kindern das durchgehen lassen sind erziehungsunfähig und müssten zwangsweise in den Nachhilfeunterricht.

    Ich weiß nicht was da schief gelaufen ist, das die heutige Elterngeneration so wenig auf ihre Kinder und ihren Umgang sowie Umgangsformen achtet – anderseits muss sich eigentlich selber an die Nase fassen, denn die, die heute Eltern sind, sind unsere Kinder.

    Ein Aufruf an alle Eltern: Kontrollieren Sie was ihre Kinder mit in die Schule nehmen, erklären Sie ihren kindern, das man sich auch waschen kann, man muss nicht nach Schweiß riechen, es gibt Deo’s ohne Duft die das Schwitzen eindämmen.
    Machen Sie ihren kindern klar, das man nicht andere Menschen ansprühen darf und wozu muss ein Radiergummi nach Früchten duften?

    Ihr Auto muss einen Kat oder Filter haben, damit weniger Schadstoffe in die Umwelt abgegeben werden und halten Sie es auch so mit unnötigen Stoffen (synth. Duftstoffe, Treibgase etc. pp)

    Ihre Kinder, Enkel, Urenkel werden sicher nicht auf Sie böse sein, wenn Sie die Umwelt nicht völlig zerstört haben.

  2. Juliane 30. Mai 2008 um 22:10

    Hallo Clarissa,

    ich fürchte es wird noch schlimmer kommen. Beim Recherchieren dieses Beitrags habe ich eine
    Arbeit von Birgit Lawrenz gefunden:

    „Plädoyer für eine gehirngerechtere Vermittlung des syntaktischen Wortes “

    „Kommerziell ausgerichtete Schreibwarenhersteller (Diddl-Gruppe), die Kinder alsZielgruppe haben, produzieren deshalb seit wenigen Jahren sogenannte Reibeduft-Blöcke und Reibeduft-Hefte, die sich bei Kindern einer enormen Beliebtheit erfreuen. Durch Reiben bestimmter Stellen des Papiers entströmt dabei der geriebenen Flächeein starker Geruch z.B. nach Erdbeere, Flieder oder Vanille. Die Kinder können sich genau merken, welches Diddl-Block-Motiv dabei welchen Geruch ausströmt, obwohl die Gerüche zumeist gar nichts mit den Motiven zu tun haben. Lehrwerkhersteller könnten Lemma-Informationen somit zusätzlich zum Farbdruck des Lexems über be-stimmte Gerüche des Lexems, die durch Reiben des Wortes freigesetzt werden, vermitteln. Auch hier müssten im Erläuterungsteil bestimmte einprägsame Gerüche mit einem bestimmten grammatischen Wortmerkmal verknüpft werden. Das längere Reiben des Lexems führt zudem dazu, dass der Schüler das farbige Wort längere Zeit wahrnimmt“

    http://209.85.129.104/search?q=cache:aXt8Bd4yU_oJ:www.vep-landau.de/bzf/2006_44/03_Lawrenz_003-009.pdf+diddl+riecht+nach+erdbeere&hl=de&ct=clnk&cd=2&gl=de

  3. Analytiker 30. Mai 2008 um 22:16

    Da staune ich nicht schlecht, im negativen Sinn, was es nicht alles im Duftstoffrepertoir gibt. Es ist kaum zu glauben und unvorstellbar, ich bin überhaupt nicht auf dem Laufenden. Aber das ist wahrscheinlich auch besser so. Wie kann man nur zulassen, dass Kinder und Jugendliche so sorglos mit Chemikalien umgehen bzw. diesen letztendlich den ganzen Tag während des Unterrichts ausgesetzt sind. Dieses Gemisch an unterschiedlichen und mannigfachen Chemikalien, deren Wechselwirkungen untereinander völlig unzureichend bekannt sind, in die Hände von Kindern und Jugendlichen zu geben, interpretiere ich als schwerwiegende Körperverletzung. Es ist erschütternd und unbegreiflich, wie man die langjährigen Warnungen des UBA bzgl. Duftstoffen dermaßen ignorieren kann und die Gesundheit ganzer Schulklassen völlig überflüssig und leichtsinnig auf´s Spiel setzt, mit ungeahnten Spätfolgen.

    Aber nicht nur Duftstoffe wirken als Chemie-Cocktail auf unsere Liebsten ein, das Zusammenspiel von Schadstoffen an Schulen, Pestizidrückständen und Aromen, Konservierungs- und Farbstoffen in Lebensmittel oder Chemikalien in Textilien… Die Liste lässt sich um einiges verlängern.

    Die Gesundheit ist unser oberstes Gut, es gilt sie zu schützen anstatt sie zur Wahrung der Industrieinteressen, zu opfern.

    Wann wird hier endlich die Notbremse gezogen?
    Aus meiner analytischen Denkweise heraus, interpretiere ich die allgemeine Situation als äußerst besorgniserregend. Es ist dringender Handlungsbedarf angesagt.

    Hallo Politiker, wann kommt Ihr endlich in die Pötte?

  4. Blondie 31. Mai 2008 um 14:09

    Kinder werden spielerisch an chemische Düfte herangebracht, quasi die Parfum-Kundschaft von morgen. Aber eigentlich sind die Kids schon Kunden, wie man durch Julianes Bericht erkennen kann.

    Wie man synthetische Duftstoffe, also Chemie so bagatellisieren kann, ist mir unbegreiflich. Eigentlich müsste man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt haben, denn die Zahl der an Allergien, Asthma, Neurodermitis und an ADHS leidenden Kinder bestätigt, dass unser Lebenswandel nicht der gesündeste ist. Es gibt kaum noch gesunde Kinder. Um so skandalöser ist es, dass die langjährigen Warnungen des UBA Duftstoffe betreffend, noch immer kein Gehör finden und man CHEMIE in den Alltag integriert, als ginge die Verantwortlichen all die Negativ-Meldungen nichts an.

    Eine SCHANDE nenne ich das.
    Man müsste einmal veröffentlichen, wie viele bzw. welche Politiker Pöstchen in CHEMIE-Konzerne inne haben. Das würde sicher Einiges erklären.

    Danke Juliane, für den klasse Blog-Beitrag.

    Grüsse von Blondie

  5. Eike 31. Mai 2008 um 14:50

    danke Juliane für den Beitrag. Ich bin entsetzt.

    Nach diesen Informationen können Schulen regelrechte „Brutstätten“ für Allergien und MCS sein.
    Hinzu kommen ja auch noch die Schadstoffbelastungen in vielen Schulgebäuden – wie in diesem Blog belegt – durch die Schüler und Lehrer Gesundheitsschäden erleiden.

    Da findet meines Erachtens Körperverletzung iin großem Maße statt.

    Gegen solche Körperverletzungen an Kindern und auch Lehrpersonen müsste man auf die Straße gehen und protestieren. In der Öffentlichkeit müsste es eine große Aufklärungskampagne geben.

    Wo bleibt die Fürsorgepflicht der Verantwortlichen?

  6. Mary-Lou 31. Mai 2008 um 21:30

    „Dufte Schulen“, sind völlig unangebracht in unserer Zeit, in der längst umfangreiche Aufklärung betrieben wird und somit an den betreffenden Stellen bekannt sein dürfte, dass Duftstoffe aus Chemikalien hergestellt werden und man durch synthetische Duftstoffe gesundheitlichen Schaden erleiden kann. Nicht um sonst warnt das Umweltbundesamt (UBA) seit vielen Jahren vor dem Einsatz von Duftstoffen.

    Also, was haben Duftstoffe, und dies in völlig übertriebenen Ausmaß, bitteschön in Deutschlands Klassenzimmern verloren?

    Wenn man bedenkt, welche Konsequenzen alleine schon Waschmittel und Weichspüler für die Menschen haben können.

    Nachzulesen ist dies z. B. in dem CSN-Blog:

    Weichspüler kann den Atem rauben

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/15/weichspueler-kann-den-atem-rauben/

    Dass man in Bezug auf Duftstoffe auch rücksichtsvolle Entscheidungen treffen kann, zeigt dieser informative Blog-Bericht:

    Jugendliche häufig an Chemikaliensensitivität erkrankt

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/04/18/jugendliche-haeufig-an-chemikaliensensitivitaet-erkrankt/

    Und wie schnell Chemikalien in den Körper gelangen können und dort nachweisbar sind, belegt dieser CSN-Blogbericht:

    In 26 Sekunden überall

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/05/04/in-26-sekunden-ueberall/

    Also meine ich, aus gegebenen Anlässen ist die Zeit längst überfällig, den sorglosen Gebrauch von Alltagschemikalien drastisch einzuschränken.

    Die vielfältigen Allergien, die immerhin zur Volkskrankheit aufgestiegen sind, sollten uns eigentlich eines Besseren belehren und die Vernunft, Chemikalien einzuschränken wo immer es geht, sollte somit eine Selbstverständlichkeit sein.

  7. Franz 1. Juni 2008 um 07:05

    „Zitrone – die macht munter. Ich mag auch Neroli, aber davon werde ich zu schnell high.“???

    Dass die Kinder heute mit Duftspielzeugen spielen, auch in der Schule, war mir bekannt. Alles mit Duftstoffen zu vernebeln scheint ja zu der grundgesetzlich verbrieften Freiheit zu gehören oder besser gesagt zu dem, was man hierzulande für Freiheit hält.

    Dass aber ein Professor, der für sich selber in Anspruch nimmt, seine Duftstoffe nach Bedarf auszuwählen, Menschenkinder zum Zweck der Verhaltensmodifikation beduften darf und mit diesen
    Taten auch noch ungeschadet durch die deutsche Medienlandschaft zieht, zum Zweck der Werbung, wie mir scheint, dass ist doch wirklich der Gipfel der Unverfrorenheit.

    Hier sollte man schnellstens bei den Kultusministerien, den Landeselternbeiräten und auch bei den Lehrerorganisationen nachhaken. Sonst kann es passieren, dass weitere clevere Geschäftsleute ihre Produkte in Schulen vermarkten. Vielleicht entwickelt Nestle zu Versuchszwecken eine verhaltensmodifizierende, aromatisierte Schulmilch und Eli Lilly ein Daily-Prozac für Schulkinder.

    http://www.kmk.org/aufg-org/home.htm?adress
    http://www.bundeselternrat.de/index.php?id=32
    http://www.gew.de/Impressum.html
    http://www.lehrerverband.de/

  8. Adele 1. Juni 2008 um 09:10

    Es ist echt ein Skandal, was es für chemische Duftspielsachen für unser Kids gibt. Der Staat schaut tatenlos zu, wie die Gesundheit der Schüler bereits im Kindesalter sinnlos aufs Spiel gesetzt wird.

    Man sollte wirklich, wie Franz vorgeschlagen hat, bei den Kultusministerien und anderen möglichen Stellen, massiv für Abhilfe eintreten.

  9. X-Faktor 2. Juni 2008 um 06:35

    Tatenlos die Schüler den möglichen chronischen Gesundheitsstörungen auszusetzen, wie sie durch den Einsatz von Duftsäulen, Parfums, sog. Aromatherapie und anderen chemischen Düften entstehen können, nur weil man als Entscheidungsträger lieber passives Verhalten an den Tag legt, anstatt sich aktiv für die Belange von Kindern und Jugendlichen einzusetzen, ist mehr als nur ein Kavaliersdelikt. Dass der Einsatz von Kinderparfum so massiv von statten geht, hätte ich persönlich nicht gedacht. Um so schlimmer, wenn dagegen nichts unternommen wird.

    Kinder sind unsere Zukunft, man sollte sie entsprechend schützen. Alles andere ist ein Verbrechen an der Menschheit.

    XXX

  10. yol 3. Juni 2008 um 15:26

    Vor einem Monat noch war ich froh, dass ich mir um Enkel keine Sorgen zu machen brauche. Das hat sich in eine andere Richtung geändert und es könnte sein, dass es Enkel von mir geben kann und ich mir nun erhebliche Sorgen machen muss, was ich auch tue.
    Diese, meine Enkel stammen ja tlw genetisch von mir ab und ich habe MCS, meine Mutter ist schon daran gestorben (zu dem Zeitpunkt nicht bekannt).
    Diese, meine möglichen Enkel werden ja dann gezwungen sein, sich z.B. in solchen Giftbuden von Schulen unterrichten zu lassen. Eltern haben auch nicht mehr das Recht, ihre Kinder vor dieser Willkür zu schützen, aber ihnen wird die Pflicht auferlegt, ihren Kindern das zuzumuten, selbst dann wenn diese Eltern über die Folgen dieses Wahnsinns sehr gut informiert sind und damit nicht einverstanden sind.

    Wo ist die Gesellschaft, in der wir gezwungen sind überleben zu müssen, hingedriftet? Was heisst eigentlich Demokratie? Was bedeutet eigentlich Freiheit? Weiss heute noch jemand etwas mit diesen Worten anzufangen, ausser sie für seinen eigenen Egoismus in Anspruch zu nehmen?
    Das wär ja alles nicht so schlimm, das was ich hinsichtlich der Gesellschaft in Frage stelle, wenn es eine Ausweichmöglichkeit gäbe, für die, die eine andere Meinung vertreten, anders leben wollen, anders leben müssen.

    Bei näherer Betrachtung ist das genauso Terror, wie er in Kolumbien, Mexiko oder sonstwo auf der Welt praktiziert wird, von der von uns gelebten Gesellschaftsform aber vehement angegriffen wird, als nicht vertretbar, menschenrechtsverachtend…

    Langsam beginne ich etwas zu begreifend: zu was alles Menschen fähig sein können, wenn sie nichts mehr zu verlieren haben, keinen Platz zum leben mehr haben, keine Luft zum atmen mehr, dies auch nicht mehr gesichert für das Kostbarste was alle Menschen dieser Erde haben: IHRE KINDER.

    Weiter möchte ich in Worten nicht gehen,es bleibt dem Betrachter überlassen, zu filtern, was ich ausdrücken möchte über unsere Risikogesellschaftsform.

  11. Eric 19. Juli 2008 um 23:12

    Bei allem was ich inzwischen nach mehrjähriger Erkrankung an MCS und meinen asthmatischen schweren und lang anhaltenden Reaktionen auf Parfum, weiß, kann ich nur sagen, dass ich es als schwere Körperverletzung einstufe, wenn Schulen beduftet werden. Ist ja total in, so erfahren wir durch Werbekampagnen, dass Duftstoffe und Aromatherapie eine positive Auswirkung auf unsere Gesundheit haben soll. Es ist erschreckend, dass chemische Duftstoffe auf unsere Kinder einwirkend dürfen.

    Wer würde sein Kind freiwillig mit Chemikalien besprühen?

    Aber genau das passiert durch den Einsatz von Parfum aus Flakons bzw. durch andere Duftstoffquellen, wie z. B. per sogenanntem Duftmarketing oder Air-Design.

    Die Warnungen über mögliche Gesundheitsstörungen durch Duftstoffe sind schon viele Jahre bekannt. Allergien, Asthma, ADHS, Neurodermits und MCS (Chemikalien Sensitivity) bei Kindern und Jugendlichen werden in Kauf genommen, nur zum Wohle der Hersteller.

    „Dufte Schule“ empfinde ich als Verstoß gegen das Grundgesetz, das in Artikel 2 besagt:

    „(2) Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.“

    Das Grundgesetz existiert m. E. nur auf dem Papier. Die körperliche Unversehrtheit ist bei den Schülern an einer sog. Dufte Schule nicht gewährleistet sondern wird entschieden missachtet.

  12. Tiger 16. August 2008 um 22:44

    Bereits die Schulkinder werden Opfer wirtschaftlicher Interessen. Schlimmer geht es wohl nicht mehr. Was sich Deutschland da leistet, ist nicht wieder gutzumachen. Die Kinder, die Duftmarketing ausgesetzt werden, behalten womöglich dauerhafte Gesundheitsschäden zurück. Aber das interessiert die Verantwortlichen ziemlich wenig, denn viele Entscheidungsträger sitzen in den Aufsichtsräten der großen Chemie-Konzerne und sind maßgeblich an der besorgniserregenden Entwicklung beteiligt.

    Entscheiden/genehmigen, absahnen, wegsehen, verleugnen!

  13. Juliane 22. September 2008 um 07:50

    Hier in der Bundesrepublik wurde gerade eine Untersuchung der Fachhochschule Wiesbaden
    veröffentlicht. Die Stadt Rüsselsheim hat die Studie für ihre 17 Schulen in Auftrag gegeben. Gesucht wurden Belastung von Schulräumen mit Allergenen .Gesammelt wurden rund 20.000 Einzelwerte; dabei wurden 113 Substanzen erfasst und in ihrer Konzentration gemessen:

    „‚Wir haben schon in Grundschulen zahlreiche Substanzen gefunden, die aus Kosmetika stammen“, sagt Günter Stein, Professor für Umwelttechnik an der FH. Stein und seine 17 Studenten und Studentinnen waren von diesem Ergebnis selbst überrascht. Ursprünglich hatte das Forschungsteam nur nach Benzol und ähnlichen Schadstoffen gefahndet, wie sie im Straßenverkehr entstehen. „Die Werte aus diesen Messungen lagen deutlich unter den Grenzwerten, und wir hätten aufgehört zu forschen, wenn wir nicht schon interessante Spuren anderer Stoffe entdeckt hätten‘, sagt Stein.

    Was sie in der exemplarischen Untersuchung fanden, waren massenhaft Duftstoffe wie Menthol, Carvon oder Lilial, die in Kosmetika, Körperpflegemitteln und Waschzusätzen enthalten sind. Zwei Drittel aller in der Luft auffindbaren Allergene, so das Ergebnis, stammten aus diesen Quellen. Der Rest hatte seinen Ursprung vor allem in Putzmitteln, mit denen Böden, Bänke und Tische gewischt werden. Weniger als zehn Prozent kamen aus dem Straßenverkehr.“

    http://www.fr-online.de/frankfurt_und_hessen/nachrichten/hessen/?em_cnt=1371054&sid=a0600adb6e037cac796d28325dd7a544

  14. T-Rex 22. September 2008 um 09:44

    Hallo Juliane,
    ich habe gerade den FR-Bericht gelesen, den Du zitierst.

    Das wundert mich…

    „Stein empfiehlt daher, auf Kosmetika und parfümierte Pflegemittel bei Kindern weitgehend zu verzichten – glaubt aber angesichts der „rauen Mengen von Gel und Lippenstift, die die Kinder und Jugendlichen verwenden“, kaum an eine Chance, die Stoffe aus den Klasenräumen herauszuhalten.“

    …wäre es in Deutschland denn nicht möglich Duftstoffverbote in den Schulen durchzuführen? Gibt es etwa Gesetze die dagegen sprechen?
    Wenn es das wirklich gibt und möglich ist ja alles, dann bleibt es den Schulleitern immer noch unbenommen gezielte Aufklärung zu betreiben und vorallem auf die Gefahren für die Gesundheit hinzuweisen. Die Schüler sind nicht prinzipiell dumm oder ignorant und der Versuch wäre es wert.

    Nochmals Danke für Deinen informativem Beitrag!

  15. Juliane 22. September 2008 um 14:25

    @T-Rex

    In der Bundesrepublik hat man es nicht so mit konsequentem Handeln.
    Das UBA darf schon mal Empfehlungen geben, aber dabei bleibt es dann.

  16. Energiefox 22. September 2008 um 14:27

    Ein Fernsehbericht letztens aus dem Kongo, ein junges Mädchen wurde vom Schulunterricht ausgeschlossen, weil sie nicht mehr richtig sehen konnte. Eine Augenoperation für 30 Euro half dem Kind wieder zu sehen. Viele Familien im Kongo besitzen nicht nicht mal 10 Euro die sie zuzahlen sollen. Das Geld kommt dann ganz über Spenden. Bei uns duften sich junge Leute mit Parfüm ein, das vermutlich sogar oft noch mehr als 30 Euro kostet. Es wäre ja nicht mal so schlimm, wenn es nicht gesundheitsschädlich sein würde. Ist doch wohl eine verkehrte Welt.
    Wir machen uns künstlich krank und zahlen auch noch dafür. Wenn solche Kinder aus den armen Länder es wüssten. Ich denke es wird mal Zeit, das Jemand klagt. Öffentliche Räume und Plätze müssen unbeduftet bleiben bzw werden. Wie wäre da mal eine Klage, dass einer sein Abitur nicht schaffte, weil diese unnötigen Düfte es dem Kläger unmöglich machten, eine vernünftige Klausur zu schreiben. Obwohl ich nicht an MCS erkrannkt bin, könnte ich jedenfalls nicht vernünftig überlegen, wenn ich neben einer Person sitze, die nach Parfüm riecht.
    Gruß Energiefox

  17. Mary-Lou 23. September 2008 um 10:24

    Da hast Du vollkommen recht Energiefox! Früher schon bekamen meine Mutter und meine Oma Kopfweh, wenn andere Leute starkes Parfüm verwandt haben. Also sind gesundheitliche Reaktionen auf Parfum nichts neues. Das UBA darf nur Warnungen aussprechen, sonst nichts…

    Ich frag mich immer wieder, für was benötigen wir das Umweltbundesamt, wenn die Warnungen völlig ignoriert werden und nichts passiert. Das sinnlose Einparfümieren verstehe ich sowieso nicht. Ich hatte einmal eine Freundin, die sich nachdem sie ihren neuen Freund kennenlernte, ständig penetrant ein parfümierte; unsere Freundschaft zerbrach daran. Aber als in der Türkei vor einigen Jahren das schlimme Erdbeben an Weihnachten war, fragte ich sie, ob sie auch etwas gespendet haben. Sie meinte dann, das Geld kommt ja doch nicht an und es könnten ja andere Leute spenden, dafür würde sie kein Geld ausgeben. Ich möchte anmerken, dass meine frühere Freundin schon damals sehr gut verdiente. Es ist tatsächlich eine verkehrte Welt, die ich niemals begreifen werde.

    Parfum / Duftstoffe an Schulen ist mit das überflüssigste Gesundheitsrisiko, dass ich kenne. Die Gesundheit der Kinder wird in frühen Jahren bereits schwerwiegend geschädigt, völlig überflüssig, wie ich meine.

  18. Analytiker 23. September 2008 um 15:43

    Anstatt das Geld in Duftstoffe zu investieren, könnte man es wahrhaftig sinnvoller anlegen.

    Dass die Gesundheit unser höchstes Gut ist, begreifen die meisten erst, wenn Sie sie nicht mehr haben.

    Dufte Schulen sollten per Gesetz verboten werden.

  19. Analytiker 23. September 2008 um 17:00

    Warum die Gesundheit der Kinder aufs Spiel setzen?
    Es muss viel Aufklärung passieren. Leider kommt die Berichterstattung über die gesundheitsschädigende Wirkung von synthetischen Düften in den Medien viel zu kurz, im Gegenteil, es werden Kampagnen gefahren über Aromatherapie und Wellness durch Düfte. Düfte werden sozusagen in den Medien in den Himmel gehoben, obwohl sie stark krankmachendes Potential aufweisen.

    Dieses Vorgehen ist mir unbegreiflich, die Gesundheit zu schützen wäre oberstes Gebot.

  20. Energiefox 24. September 2008 um 17:26

    dieser Seite alle Informationen über das Projekt Dufte Schule. … mit Mini-Atomkraftwerk, Duftsäulen und Wehmut … durch bestimme Düfte. Furth im Wald. …

    Das habe ich im Internet unter den Suchbegriff Dufte Schule gefunden.
    Wenn ich schon Mini-Atomkraftwerk höre , verstehe sowie nicht wie der
    Begriff da hinkommt. Jedenfalls befürchte ich in den Schulen auch so eine Art Kernschmelze mit den künstlichen Düften. Die Propagande der Duftindustrie funktioniert aber hier genauso gut wie mit Kernkraft alles s prima wir haben alles im Griff. Ich befürchte so wie mit der Kernkraft wir müssen leider noch viel Schmerzensgeld zahlen bevor wir vernünftig werden.
    Gruß Energiefox

  21. Lucca 5. Oktober 2008 um 08:47

    Eine Nachhilfestunde für Prof. Wabner:

    Zwei Wissenschaftler der Cornell Universität haben „Lufterfrischer“ mit biologischen Inhaltsstoffen 28 unbedarften Probanden getestet. Es wurde herausgefunden, dass sie sich nach wiederholten Einsatz des Lufterfrischers nicht mehr so gut an Wörter erinnern die sie gehört hatten. Die Probanden waren nicht in Kenntnis, dass sie Duftstoffen ausgesetzt waren.

    Beduftung von Klassenräumen ist somit nicht gerade förderlich dass Schüler besser lernen, das Gegenteil ist der Fall.

    Effect of Acute Exposure to a Complex Fragrance on Lexical Decision Performance

    Gaygen DE, Hedge A.

    Department of Design and Environmental Analysis, Cornell University, Ithaca, NY 14853, USA.

    Chem Senses. 2008 Oct 1.

    This study tested the effect of acute exposure to a commercial air freshener, derived from fragrant botanical extracts, at an average concentration of 3.16 mg/m(3) total volatile organic compounds on the lexical decision performance of 28 naive participants. Participants attended two 18-min sessions on separate days and were continuously exposed to the fragrance in either the first (F/NF) or second (NF/F) session. Participants were not instructed about the fragrance. Exposure to the fragrance did not affect high-frequency word recognition. However, there was an order of administration effect for low-frequency word recognition accuracy. When the fragrance was administered first before the no-odor control condition, it did not affect accuracy, but when it was administered second after the control condition, it significantly decreased low-frequency word recognition accuracy. Reaction times to low-frequency words were significantly slower than those for high-frequency words, but no effect of either fragrance or order of administration on reaction times was found. The presence of fragrance in the second session apparently served as a distraction that impaired lexical task performance accuracy. The introduction of fragrances into buildings may not necessarily facilitate all aspects of work performance as anticipated.

    http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18829946?dopt=AbstractPlus

  22. yol 5. Oktober 2008 um 23:33

    Kaum zu fassen, was da zu lesen ist, dies auf derselben Seite, wo für parfumfreie Kosmetika geworben wird:

    http://www.schrotundkorn.de/2008/200810w04.html

    „Null Bock auf Hausaufgaben? Vielleicht kann sich der Sprössling mit Dufte Schule von Aries besser motivieren. Diese Duftmischung aus 100 Prozent natürlichen Düften hat sich im Schulalltag bewährt. Ein bundesweites, wissenschaftlich begleitetes Pilotprojekt mit mehr als 400 Schülern hatte zum Ergebnis, dass sich „39 % der Schüler mit der Raumbeduftung besser konzentrieren konnten, 44 % fanden die Stimmung in der Klasse besser“, so die Pressemitteilung des Duft-Herstellers“

  23. Juliane 6. Oktober 2008 um 09:15

    Hallo Lucca,

    hoffentlich nimmt man diese Meldung auch in Dessau zur Kenntnis.

    Am 28.09.08 berichtete Focus über
    „Bedenklich stickige Kinderzimmer“

    In der Meldung wird eine Mitarbeiterin des Umweltbundes Amtes zitiert:

    “ In den anderen Fällen waren die Konzentrationen sogenannter flüchtiger Kohlenwasserstoffe, die krebserregende Eigenschaften haben, erhöht. 19-mal überstiegen sie sogar einen Richtwert. Die UBA-Toxikologin Marike Kolossa sagte gegenüber FOCUS, dafür seien am häufigsten Haushaltsreiniger und künstliche Aromen verantwortlich. Auch Möbel und Spielzeug trügen dazu bei. „Erschreckend“ sei, dass Duftsprays und -kerzen im Kinderzimmer zum Einsatz kämen. Kolossa stellt die Studie diese Woche Umweltmedizinern auf einer Tagung in Graz vor.“

    http://www.focus.de/gesundheit/baby/news/raumluft-bedenklich-stickige-kinderzimmer_aid_336607.html

    Nun ja, man redet mal wieder drüber.

    Die Experten in Dessau und Berlin wissen schon lange über die Gefahren, die von Duftstoffen ausgehen.

    Wann wird aber was geschehen?

    Da fällt mir ein Goethe Zitat ein:

    „Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten sehn.“

  24. Juliane 6. Oktober 2008 um 09:39

    Herr Dr. Straff vom UBA hat sich auf der Tagung des

    Deutsche Allergie- und Asthmabund (DAAB) e.V. im Januar 2008

    http://www.daab.de/duftstofftagung.php

    in Berlin auch kritisch zur Beduftung mit ätherischen Ölen geäußert:

    „Dr. Straff hieb dann aber letztlich doch in die gleiche Kerbe wie die

    Verbraucherzentrale: „Aus Gründen der Vorsorge, auch vor einer chronischen

    Schädigung, sollte aus Sicht des Umweltbundesamtes auf eine Verwendung von

    Duftstoffen in Innenräumen verzichtet werden.“ Er warnte vor der Anreicherung von

    Duftstoffen in der Umwelt, da einige dieser Substanzen chemisch sehr stabil sind.“

    http://www.forum-essenzia.de/wissenswertes/080305daab.pdf

  25. Energiefox 6. Oktober 2008 um 11:32

    Nicht nur das manche Schulen von innen beduftet werden , nein heute sehe ich an der Schule in meinem Dorf, der Hausmeister hantiert mit einem benzinbetriebenen Laubgebläse. Macht krach und stinkt. Hab mal einen Test gesehen, ein Mann mit einem Rechen war schneller als einer
    mit so einem Stinker. Es ist aber leider so, man wird als Weichei oder
    nicht ernst genommen, meldet man hier Kritik an.

    Übrigens meine Neffen, was schleppen sie von der Kirmes nach Hause. Ein Spray mit dem man
    kleine Luftschlangen (Verzierungen) produzieren kann . Steht etliche Male drauf „Do not, Do not,…“ Ich musste meinen Neffen heute von der Schule abholen, er war krank, vielleicht war der Spray auch schuld, wer weiß. Deshalb Schluss mit den krankmachenden Düften nicht nur in Schulen.

  26. Emily Erdbeer 26. Oktober 2008 um 17:23

    Hallo Juliane,
    ich habe mir das in den vergangenen Tage genau angessehen, was sich im Internet unter -Dufte Schule – finden läßt. Das ist Vermarktung auf Kosten der Kinder. Eltern, Lehrer und ganz besonders Schulleiter sollten sich wirklich informieren, was den Schülern angetan wird. Eine Duftstoffallergie bleibt ein Leben lang, das ist jedem Allergologen bekannt.

    Gruß
    Emily

  27. T-Rex 27. Oktober 2008 um 14:18

    Hallo Juliane,

    ist das überhaupt erlaubt, Schüler Duftstoffe auszusetzen, die auf das Gehirn wirken sollen (dämpfend, anregenend, etc.) ?
    Ist das dann nicht schon ein Medikament???

    Gruß, T-Rex

  28. Juliane 27. Oktober 2008 um 23:03

    Hallo Emily,

    es ist eine clevere Vermarktung dieser ätherischen Öle.
    Im Herbst 2007 gab es nur wenige Googleeinträge zum
    Stichwort „Dufte Schule“. Nun, mittlerweile ist das
    Set „Dufte Schule“ auch im Handel zu erwerben. Apotheken
    und Bioläden verkaufen die Öle an gutgläubige Eltern.

  29. Juliane 27. Oktober 2008 um 23:11

    Hallo T-Rex,

    da haben schon viele Menschen gestaunt, was Schulleiter so alles
    erlauben. Auch Schulleiter sind gutgläubig. Wäre ein Pharma-
    konzern vorstellig geworden und hätte eine Pille zur Verhaltens-
    modifikation zu Studienzwecken angeboten, wären die ange-
    sprochenen Schulleiter wahrscheinlich vorsichtiger gewesen.

    Wer aber ist schon über Risiken und Nebenwirkungen der Duftstoffe
    informiert? Abgesehen von ein paar Insidern Niemand.

    Es wäre Pflicht der zuständigen Bundesbehörden die Bevölkerung zu informieren. Warum dies nicht geschieht darüber kann man sich Gedanken machen.

  30. Schnuffel 28. Oktober 2008 um 14:31

    Juliane,

    das sehe ich auch so, darüber sollte man sich in der Tat intensiv Gedanken machen. Wir werden alle verkauft nach Strich und Faden, sogar schon unsere Kinder.

    Das ist doch nicht mehr normal!

  31. Juliane 5. Juni 2009 um 07:46

    Na ab sofort brauchen wir uns um die duften Schulen keine Sorgen mehr zu machen.

    Warum?

    Darum:

    „Die Kinder lernen anhand der Unterrichtsmaterialien unter anderem, wie das Riechen funktioniert und was sie für eine gute Luft im Klassenzimmer tun können.“

    Nachlesbar in der Pressemitteilung des

    Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

    Nr. 174/09
    Berlin, 04.06.2009

    Umwelt und Gesundheit mit allen Sinnen erfahren
    Neue Bildungsmaterialien des Bundesumweltministeriums

    Das Bundesumweltministerium baut seinen kostenlosen Service für Lehrerinnen und Lehrer weiter aus: Im Internet stehen neue Unterrichtsmaterialien zum Thema „Umwelt und Gesundheit“ bereit. Die Materialien, die gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt erstellt worden sind, richten sich an Grundschulen.

    Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: „Mir liegt es ganz besonders am Herzen, Kindern frühzeitig zu vermitteln, wie die Gesundheit mit der Umwelt zusammenhängt und was sie selbst tun können, um sich vor umweltbedingten Gesundheitsrisiken zu schützen. Mit diesen Bildungsmaterialen können wir dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler für das Thema ‚Umwelt und Gesundheit‘ zu sensibilisieren. Wir erhoffen uns zudem, auf diesem Weg auch die Eltern zu erreichen. Gibt es etwas, das für uns wichtiger ist als frohe und gesunde Kinder in einer intakten Umwelt?“

    Der Vizepräsident des Umweltbundesamtes, Dr. Thomas Holzmann: „Wir alle brauchen eine saubere Umwelt, in der wir ohne Gesundheitsprobleme leben können. Reine Luft und eine intakte Natur sind ebenso wichtig wie unbelastete Lebensmittel und einwandfreies Trinkwasser. Was Kinder wissen müssen um ihre Gesundheit vor umweltbedingten Risiken zu schützen, lernen sie in den neuen Bildungsmaterialien für die Grundschule. Hier gibt es Umweltschutz zum Mitmachen und Begreifen.““

    Die vielfältigen Zusammenhänge von Umwelt- und Gesundheitsschutz stellt das Bildungspaket des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes altersgemäß dar. Die Arbeitsblätter zu Themen wie Innenraumluft, Lärm, Badegewässer, Strahlung, Klimawandel und Chemikalien vermitteln die Lerninhalte lebensnah – mit Experimenten, Spielen und Beobachtungen. So erleben die Schülerinnen und Schüler das Themenfeld „Umwelt und Gesundheit“ mit allen Sinnen.

    Die Kinder lernen anhand der Unterrichtsmaterialien unter anderem, wie das Riechen funktioniert und was sie für eine gute Luft im Klassenzimmer tun können. Sie erfahren, wie Lärm ihrem Hören schaden kann und erforschen, wie Schalldämmung funktioniert. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, worauf sie im Sommer achten müssen, um sich vor Sonnenstrahlung, Hitze und Zecken zu schützen und in sauberen Badegewässern zu schwimmen. Die Kinder bekommen Tipps zur Handynutzung und können sich mit dem Thema „Chemikalien im Haushalt“ beschäftigen. Was sie selbst für die Umwelt und ihre Gesundheit tun können, heben die Arbeitsblätter besonders hervor.

    Die Bildungsmaterialien sind auch als Schülerarbeitshefte im Klassensatz erhältlich. Didaktisch-methodische Hinweise und Hintergrundinformationen für die Lehrkräfte ergänzen die Hefte. Die praxiserprobten Materialien für den naturwissenschaftlich-technischen und fächerübergreifenden Unterricht stehen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.

    Die Materialien stehen kostenlos im Internet ( http://www.bmu.de/bildungsservice und http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/index.htm) zur Verfügung. Der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums bietet für Grundschulen weitere Bildungsmaterialien zu den Themen „Wasser ist Leben“ und „Biologische Vielfalt“ an. Zudem sind acht Themenbereiche, u. a. erneuerbare Energien, Klimaschutz und Klimapolitik, Flächenverbrauch und Landschaftszerschneidung, für den Unterricht an weiterführenden Schulen kostenlos verfügbar.

    Der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums wurde von der deutschen UNESCO-Kommission als offizielle Maßnahme des nationalen Aktionsplans der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

    http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/44215.php

  32. Fero 22. September 2010 um 11:23

    So etwas kann eigentlich ganz leicht verhindert werden, wenn die Eltern auch nur ein bisschen auf ihre Kinder aufpassen würden. Bevor die Kids in die Schule gehen einmal kontrollieren was alles in den Taschen ist und gut ist.

    Über sowas könnte ich mich echt aufregen…Ich will mein Kind doch mit gutem Gewissen in die Schule schicken können und das will doch sicher nicht nur ich.

  33. melanie 16. Februar 2012 um 22:30

    Sorry, aber es geht bei den duften Schulen doch um naturreine Stoffe. Also, reine ätherische Öle, ohne Zusatz von Konservierungs-oder synthetischen Stoffen.

    Ich denke schon, dass es eine gute Sache ist.

  34. Silvia 16. Februar 2012 um 22:38

    Für Allergiker, Asthmatiker und Chemikaliensensible sind auch natürliche Duftstoffe ein Problemfaktor. Für Gesunde können sie auch bedenklich sein, wie Du in diesem Artikel nachlesen kannst:

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/12/17/auch-natuerliche-duftstoffe-sind-aeusserst-bedenkliche-allergieausloeser/

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