Keine Parfüms und Duftstoffe während der Arbeitszeit

Duftstoffverbot am Arbeitsplatz für staatliche Angestellte
Das Benutzen von Parfüm und Duftstoffen wird für manche Menschen zum immer stärkeren Problem. Im US Bundesstaat New Hampshire hat eine Repräsentantin einen Gesetzesentwurf eingereicht, der staatlichen Angestellten das Benutzen von Parfüm und Duftstoffen am Arbeitsplatz untersagen soll, sofern sie Publikumskontakt haben.(1) Besucher von staatlichen Gebäuden würden, wenn das Gesetz in Kraft tritt, nicht mehr mit Parfüms und anderen Duftstoffen konfrontiert werden. Das Duftstoffverbot soll mit dazu beitragen, dass Allergiker und Chemikaliensensible (MCS) staatliche Stellen und Behörden aufsuchen können, ohne dass sie durch Düfte gesundheitlich eingeschränkt werden.

NH bill would ban perfumes at work: wwlp.com

Allergene oder Chemikalien in Parfüms oder in parfümierten Kosmetika können sehr schwerwiegende Symptome hervorrufen. Allergiker und Personen mit MCS berichten u.a. über Kopfschmerzen, Schwindel, Atemwegsbeschwerden, Asthmaanfälle, Konzentrationsstörungen und Übelkeit. Bei einigen Menschen können bestimmte Substanzen oder Chemikalien sogar Schockreaktionen hervorrufen.

Parfüms können gesundheitliche Beschwerden hervorrufen
Der Gesetzesentwurf von Rep. Michele Peckham trägt die Bearbeitungsnummer HB-1444 und wurde in der zweiten Januarwoche 2012 einem öffentlichen Forum vorgestellt. (2) Rep. Peckham erläuterte dort, dass man nicht unbedingt allergisch auf einen Duftstoff sein muss, um darauf zu reagieren. In einer 22News Fernsehreportage plädierten Interviewpartner ebenfalls für ein Parfümverbot, weil auch Schulen darunter fallen würden. Gerade dort sei die Situation oft schwierig und ein Verbot könne Abhilfe schaffen.

Gegenüber der Gewerkschaftzeitung „Unionleader“ sagte Peckham: „Es mag sich blöd anhören, aber es ist ein Gesundheitsproblem. Manche Menschen haben heftige Reaktionen auf starke Düfte.“ (3)

Senat wird Entscheidung treffen
Rep. Peckham teilte mit, dass sie bei dem öffentlichen Forum mit Widerstand zu kämpfen hatte. Vertreter der staatlichen Angestellten hatten sich gegen den Gesetzesentwurf gestellt. Rep. Peckham, die von Haus aus Anwältin ist, teilte dem TV Sender News22 mit, dass der Gesetzesentwurf nun dem Ausschuss des Repräsentantenhauses und den Senatsvertretern vorgelegt würde. Diese würden darüber entschieden, ob es zu einer Anhörung im Senat und einer Umsetzung des Gesetzentwurfs kommt.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 12. Januar 2012

Literatur:

  1. New Hampshire House Republicans, AP short – Bill bars NH workers from wearing fragrances, 10. Januar 2012
  2. New Hampshire Liberty Alliance, HB1444 (2012), Prohibiting certain state employees from wearing fragrances, 14.12.2011
  3. UnionLeader, From perfume to veggies, it soon could be a NH law, 2. Januar 2012

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Offizieller Baubeginn für MCS Wohnprojekt in Sicht

Umweltkranke erhalten schadstofffreien Wohnraum

In der Schweiz entsteht ein für Europa einmaliges Wohnprojekt. Im Frühjahr wird Baubeginn für das mit 5,8 Millionen Schweizer Franken veranschlagte Projekt sein. Die geplanten kleinen bis mittelgroßen baubiologischen Apartments sollen den hohen gesundheitlichen Anforderungen von chemikaliensensiblen Menschen entsprechen. Die Schweizer Wohnungsbaugenossenschaft „Gesundes Wohnen MCS“ wurde vor drei Jahren gegründet und arbeitet seit dem zielgerichtet auf die Realisierung eines MCS Wohnprojektes hin. Die Stadt Zürich willigte ein und sieht Chancen in der Realisierung des MCS Wohnprojekts, denn die daraus gewonnenen Erkenntnisse können für künftige baubiologische Wohnprojekte der Stadt sehr erkenntnisreich sein.

Baubeginn im Frühjahr

Die Nachricht traf genau zum richtigen Zeitpunkt ein. Zu Weihnachten schickte Christian Schifferle aus der Schweiz eine Email und teilte mit:

„Es gibt gute Nachrichten: Wir haben von der Stadt Zürich vor einigen Tagen die definitive Baubewilligung erhalten für unser Zürcher MCS- Wohnprojekt. Die ganze Vorplanung läuft seit 2 Jahren planmäßig. Im Januar beginnen die Erschließungsarbeiten durch die Stadt Zürich (Zufahrt, Wasser, Strom) und im April/Mai ist offizieller Baubeginn.“

Schadstofffreier Wohnraum

In der Schweiz gab es, ebenso wie in Deutschland und Italien, bereits Suizidfälle, weil Wohnraum für Chemikaliensensible fehlt. Die Verzweiflung und Hilflosigkeit ist unbeschreiblich groß, wenn niemand hilft, wenn die Wohnung wegen einer Hypersensibilisierung auf Schadstoffe unbewohnbar wird, und sich trotz größter Bemühungen nichts Adäquates finden lässt. Christian Schifferle, der Initiator des Wohnprojektes, kennt die katastrophale Wohnsituation durch seine Beratungsarbeit und aus eigener Erfahrung. Jahrelang suchte er eine geeignete, schadstofffreie Wohnung und campierte in einem Wohnwagen in der Natur. Oftmals musste er im Wald schlafen, ungeachtet von Wetter und Temperaturen. Für ihn und weitere Umweltkranke hat ein langjähriges Martyrium sein Ende. Doch Christian Schifferle denkt bereits weiter, er möchte mittels der MCS Wohnungsbaugenossenschaft in ganz Europa schadstofffreie Wohnprojekte für Umweltkranke entstehen lassen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 26.12.2011

Literatur: Christian Schifferle, Email vom 20. Dez. 2011

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Weihnachtsgeschichte: Der Weihnachtsengel hat einen Plan, hört ihm zu

Wehrt Euch, statt an Ungerechtigkeit zu verzweifeln!

Die Herbstsonne verwöhnte uns lange in diesem Jahr. Es gab nur ganz wenige Frostnächte, die darauf hindeuteten, dass Weihnachten bevorsteht. An einem Morgen nach einer solchen Frostnacht, es war noch alles mit Reif überzogen, hörte ich ein leises Klirren draußen. Eine Vorahnung beschlich mich. War es vielleicht… er war es, mein liebgewonnener Weihnachtsengel. In Sekunden war mein Büro mit glitzerndem Sternenstaub überzogen, der durch die aufgehende Sonne an Brillanz gewann. War das herrlich!

„Guten Morgen“, rief der Weihnachtsengel mit einem Lächeln auf seinem zarten Gesicht, „diesmal bin ich früher dran und habe Zeit mitgebracht, um mit Dir zu reden.“ Eine freundschaftliche Umarmung folgte und wir beiden setzten uns gemütlich hin. „Als hätte ich es geahnt“, sagte ich zu ihm, und schob eine Schale mit Weihnachtsgebäck zu ihm hin. „Wir haben schon gebacken, probiere, gleich kommt noch eine heiße Schokolade.“ Mit erfreutem Blick erwiderte der Weihnachtsengel, nach dem Gebäck greifend, hastig: „Ich bin neugierig, wie geht es den Menschen mit Allergien und den Chemikaliensensiblen? Wir bekommen zwar Einiges mit, aber für uns sieht es aus, als ginge es ziemlich schleppend voran, dass man den Leuten hilft.“ „So ist es leider“, musste ich beipflichten und berichtete dem Weihnachtsengel, dass die MCS Kranken unruhig werden und sich international vernetzen, um endlich die Hilfe zu erhalten, die anderen Behinderten längst zuteilwird. „Sogar zur WHO nach Genf ging eine Delegation von Chemikaliensensiblen zusammen mit Ärzten und einem Rechtsanwalt. Aber bei uns in Deutschland gehen die Uhren rückwärts. Die Umweltärzte, von denen wir lange glaubten, dass sie sich für uns einsetzen, haben eine Leitlinie, die „dbu Handlungsorientierte umweltmedizinische Praxisleitlinie“ veröffentlicht. Wir Kranke sind empört und erschüttert darüber, aber wir werden dazu nicht schweigen.“

Der Weihnachtsengel zog die silbrig glänzenden Augenbrauen kurz anerkennend nach oben und sagte: „Richtig, denn Ihr dürft nicht länger schweigend leiden. Geht zu den Behörden, die zuständig sind und berichtet öffentlich darüber. Das ist Eure Chance, damit Euch endlich wirklich geholfen wird.“ Dann wurde der Weihnachtsengel richtig zornig, schlug mit der flachen Hand auf den Tisch, sodass Sternenstaub durch das ganze Zimmer stob: „Diese Angelegenheit mit der Umweltmedizinischen Leitline, die haben wir im Auge, das glaub mir. So nicht! Wir haben nämlich zum Beispiel bei Euch mitgelesen, als Ihr nach Hilfe für junge Menschen mit Chemikaliensensitivität gebeten habt. Eine Schande, dass Euch keiner hilft. Was soll denn aus diesen jungen Menschen werden? Schon bevor sie den Schulabschluss in der Tasche haben, so krank, dass sie ihr Haus nicht mehr verlassen können. Nein, so geht es nicht weiter. Ihr müsst noch lauter werden. Alle sollten Euch unterstützen, denn chemikaliensensibel ist man schneller als man denkt. Ein Flug in den Urlaub, ein Hotelzimmer, das mit Pestiziden behandelt wurde, und kann es einen treffen. Ja, oder eine Renovierung in der Schule, am Arbeitsplatz oder im Miethaus.“

„Das stimmt“, nickte ich bestätigend, aber es ist wie mit Vielem, wenn man nicht betroffen ist, dann schiebt man eine solche Krankheit und ihre Auswirkungen möglichst weit von sich.“ Der Weihnachtsengel schaute mich mit Sorgenfalten auf der Stirn an und erwiderte mit energischer Stimme: „Wenn man egoistisch oder ignorant ist, dann handelt man so. Macht Ihr als Kranke doch den Anfang. Jeder von Euch kann Informationen über Chemikaliensensitivität und seine Allergien verbreiten. Es ist doch so einfach geworden durch das Internet. Redet darüber, wie es Euch geht, mit anderen, die ihr kennt und wie man mit Euch umgeht. Verbreitet Eure Informationen überall, wo es möglich ist. Ihr werdet sehen, dass immer mehr Mitmenschen zur Kenntnis nehmen, dass es Euch gibt. Erklärt den Leuten ganz in Ruhe und ganz sachlich – es wird funktionieren. Und nutzt das Internet. Ich bin schon alt und war lange skeptisch. Man lernt nie aus, auch als Weihnachtsengel nicht“, sagte der Engel schmunzelnd. „Wenn Du uns gesehen hättest, als wir anfingen, das Internet zu benutzen, Du hättest Dich geschüttelt vor Lachen. Jetzt klappt es wunderbar und wir lesen jeden Tag, was viele, viele Millionen Menschen da draußen austauschen. Es hilft uns, Informationen zu erhalten und Menschen wie Euch, die Hilfe brauchen, zu motivieren, aktiv zu werden“.

„Wir werden versuchen, noch mehr Chemikaliensensible und Allergiker dafür zu gewinnen, versprochen“, erwiderte ich dem Weihnachtsegel. Es sind immer mehr Interessierte, die auf unseren Webseiten lesen, und ständig werden neue Blogs gegründet“. „Na siehst Du, das ist der Weg, und wer selbst keinen Blog oder eigene Webseite hat, der kann doch die Informationen und Links von anderen verbreiten. Wo ist das Problem?“, ergänzte der Weihnachtsengel. „Schwupps, einen Link auf Facebook, Google plus, Twitter eingestellt oder als Kommentar irgendwo eingetragen, und schon sind wieder Menschen informiert. Lasst Euch von keinem mehr als psychisch krank abstempeln, Ihr wisst, was Ihr habt und dass Chemikalien Euch krank gemacht haben. Auch nicht von Ärzten oder Umweltmedizinern, die besser mit der Krankenkasse abrechnen können, wenn sie Euch psychologische Diagnosen und entsprechenden Psycho-Behandlungen verpassen. Wehrt Euch dagegen, macht es öffentlich – statt an solcher Ungerechtigkeit zu verzweifeln!

Denkt immer daran, mit jeder kleinen Aktivität Eurerseits wird der Informationsfluss über Eure Belange und Nöte größer. Seid schlau, nutzt diese kostenlosen Möglichkeiten und wartet nicht, bis ein Journalist an Eure Haustür klopft. Ihr könnt Eure Geschichten besser darstellen als jeder andere. Legt los, seid mutig und traut Euch“, rief der der Weihnachtsengel voller Elan. „Vergesst nicht, uns gibt es schließlich auch noch und solange es uns gibt, unterstützen wir Euch mit Kraft, Mut und kreativen Ideen. Wir schicken sie Euch nachts. Wenn Ihr traurig seid oder Hilfe braucht, merken wir das und Ihr bekommt unsere volle Unterstützung. Wir werden es gemeinsam schaffen, Ihr werdet staunen, zu was Ihr fähig seid“, kicherte er vergnügt und es war zu spüren, dass er und die anderen Weihnachtsengel etwas Besonderes im Schilde führen, etwas Wunderbares.

Dann sprang er auf, umarmte mich so kraftvoll, dass eine Riesenwolke Sternenstaub aus seinen Flügeln das Zimmer füllte und wir beide davon husten mussten. Als sich der glitzernde Staub langsam legte, sah ich, dass das Fenster offenstand, und der Engel war weg. Mein Blick schweifte wehmütig durch den Raum, schade, dachte ich, doch dann fiel mein Blick an die Wand hinter dem Schreibtisch. Dort hing ein Zettel, der mit einer silbrig glänzenden Feder an der Wand gepinnt war, darauf stand in leuchtendem Sternenstaub, mit gestochen scharfer Schrift geschrieben: „Ihr schafft es!“

Frohe Weihnachten und alles Gute für das kommende Jahr!

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, Weihnachten 2011

Die Umweltkrankheit MCS lässt sich nicht ewig vertuschen

Chemikaliensensible existieren, Tendenz steigend

Sie sollen nicht existent sein, die Umwelterkrankten mit MCS – Multiple Chemical Sensitivity. Menschen, die auf minimale Konzentrationen von Chemikalien im Alltag reagieren in einem Land, das Chemikalien in die ganze Welt exportiert und damit fette Gewinne erwirtschaftet, das passt nicht. Also wird dafür gesorgt, dass Chemikaliensensible nicht existieren. Zumindest nicht auf dem Papier.

Wer MCS hat und seine Erkrankung als Schwerbehinderung anerkannt bekommen möchte, erfährt schnell, dass MCS unerwünscht ist. Das Versorgungsamt dreht und windet sich wie ein Aal, nur damit MCS nicht als Behinderung akzeptiert wird. Denn, wenn MCS häufiger als Behinderung auftaucht, könnten die Erkrankten Forderungen durchsetzen und zwar auch solche, die ihre Krankheit in der Öffentlichkeit sichtbar macht. Ergo, dass MCS als Behinderung anerkannt wird, muss meist erst rechtlich erstritten werden.

In der Bevölkerung ist MCS – Multiple Chemical Sensitivity nicht mehr ganz unbekannt, aber die Konsequenzen, die diese Erkrankung für die Menschen hat, die darunter leiden, kennt kaum jemand. Es wird versucht, MCS als Bagatelle darzustellen oder als Marotte, als psychische Störung, usw. Eben alles Mögliche, außer einer ernstzunehmenden Erkrankung, die rund 15% der Bevölkerung betrifft und sie einschränkt in allen Lebenslagen.

Thommy’s Blogfrage der Woche:

  • Lässt sich MCS auf Ewig vertuschen?
  • Was können MCS Kranke unternehmen, damit die Allgemeinheit von ihnen erfährt?
  • Wie lässt sich Druck aufbauen, damit MCS als Behinderung im Einzelfall anerkannt wird und das ohne Rechtsstreit?
  • Wie kann dem Klischee „MCS – Multiple Chemical Sensitivity sei psychisch“ die Existenz entzogen werden?
  • Habt Ihr Ideen, wie MCS der Öffentlichkeit als das vermittelt werden kann, was es ist, nämlich eine einschränkende Behinderung?
  • Wie kann die Allgemeinheit effektiver und zeitnah über MCS informiert werden?

Flughafen nimmt Rücksicht auf Allergiker

Parfümfreie Route durch den Flughafen für Asthmatiker, Allergiker und Chemikaliensensible

Für Allergiker war der Flughafen Kopenhagen bis vor kurzem die reinste Hölle. Wer auf Parfüm und andere Duftstoffe reagiert, befand sich in der Zwickmühle, weil die Sicherheitskontrolle direkt neben der Parfümerie positioniert war. Um Allergikern, Asthmatikern und Personen mit Multiple Chemical Sensitivity (MCS) entgegenzukommen und damit der UN Behindertenkonvention gerecht zu werden, hat die Flughafenleitung eine parfümfreie Alternativroute im Flughafenbereich für diese Behinderten geschaffen.

Reisen mit Risiken verbunden

Personen mit empfindlichen Atemwegen, Asthma, Duftstoffallergien oder Multiple Chemical Sensitivity (MCS) reagieren oft mit erheblichen Gesundheitsbeschwerden auf Parfüm und parfümierte Produkte. Verreisen ist für diese Personengruppe mit großen Schwierigkeiten und teils auch mit erheblichen Risiken verbunden. Parfüms gehören zu den Hauptauslösern für Asthmaanfälle. Chemikaliensensible führen Duftstoffe als eine der Barrieren auf, die ihnen den Zutritt in viele Gebäude verwehrt, ihnen die Teilhabe am öffentlichen Leben versagt und sie zwangsweise in Isolation vereinsamen lässt.

Sicherheitsbereich neben der Parfümerie

Wer im Flughafen Kopenhagen die Sicherheitsprüfung nicht bestanden hatte, befand sich unmittelbar mit einem großen Problem konfrontiert, wenn er auf Duftstoffe, Parfüms, Aftershaves mit Gesundheitsbeschwerden reagierte. Genau neben diesem Sicherheitsbereich befindet sich nämlich die Parfümerie des Flughafens. Der dänische Allergie- und Asthmaverband beschreibt diese Situation als „reine Hölle“ für Menschen mit empfindlichen Atemwegen oder Allergien. Wegen dieses „Duftbombardements“ hat der Patientenverband sich schriftlich bei der Flughafenleitung beschwert. Es sei sehr bedauerlich, dass Menschen, kurz bevor sie mit dem Flugzeug starten, krank würden wegen der Duftstoffen und Parfüms. Die Reaktionen von Menschen mit Multiple Chemical Sensitivity variieren, erläuterte der Allergie- und Asthmaverband gegenüber DR Forside. Einige bekämen beispielsweise Kopfschmerzen, andere würden schwindlig oder bekämen Atemprobleme.

Flughafenleitung kooperativ gegenüber Asthmatikern, Allergikern und MCS-Kranken

Die Kopenhagener Flughafenleitung nahm sich die Beschwerde des Allergie- und Asthmaverbandes zu Herzen und versuchte Lösungen zu finden, damit auch Menschen mit Asthma, Allergien und Multiple Chemical Sensitivity (MCS) ohne Gesundheitsprobleme in den Urlaub starten können. Man schuf eine „parfümfreie Route“ und einen separaten Eingang für die Passagiere, die Probleme mit Parfüms und Duftstoffen haben. Wer die „parfümfreie Route“ benutzen möchte, sagt dem Personal an der Sicherheitskontrolle Bescheid und bekommt dann einen alternativen Durchgangsweg gezeigt.

Es lässt sich durch die „parfümfreie Route“ zwar nicht gewährleisten, dass der Weg durch den Kopenhagener Flughafen völlig parfümfrei ist, aber es ist ein großer Schritt in die richtige Richtung. Das Entgegenkommen der Kopenhagener Flughafenleitung beweist, dass man mit etwas Willen Möglichkeiten finden kann, um Menschen mit Behinderungen zu integrieren und auf die Bedürfnisse von Chemikaliensensiblen Rücksicht nehmen kann.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 5. Oktober 2011

Literatur: DR Forside, Parfumefri i lufthavnen, 12.07.2011

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Hamburger Klinikum kann ab sofort MCS-Patienten und Umweltkranke aufnehmen

Schadstoffkontrollierte Krankenzimmer

Endlich gibt es in Deutschland ein Krankenhaus, das über speziell eingerichtete schadstoff- und allergenkontrollierte Krankenzimmer verfügt. Jahrelang haben vor allem an MCS Erkrankte um Krankenzimmer gebeten, die den besonderen Bedürfnissen dieser Patientengruppe wenigstens annähernd gerecht werden. Jetzt gibt es drei „Umweltbetten“, für ganz Deutschland. Wenngleich dies zu wenig ist und die Klinik im Norden von Deutschland nicht für jeden der Erkrankten erreichbar, ist es ein großer Fortschritt.

Umweltkontrollierte Krankenzimmer in Hamburger Klinikum

Im März 2011 hatte ein Hamburger Klinikum angekündigt, dass man im fertiggestellten Klinikneubau zwei Krankenzimmer einrichte, die für die besonderen Bedürfnissen von Umweltkranken und Multiallergikern geeignet wären. Bis die Klinik signalisieren konnte, dass die mit viel Sorgfalt ausgebauten Zimmer Patienten aufnehmen können, vergingen weitere vier Monate. Die beiden Umweltkrankenzimmer sind ein Hoffnungsschimmer für Chemikaliensensible aus ganz Deutschland. Leichte bis mittelschwere Fälle können sich in der Hamburger Klinik Operationen, medizinischen Eingriffen und spezieller Diagnostik unterziehen.

Umweltkranke können nun ins Krankenhaus

Seit Mitte Juli 2011 ist das Agaplesion Diakonieklinikum Hamburg (DKH) in der Lage die drei Betten der beiden „Umweltzimmer“ mit MCS-, Umweltpatienten und Multiallergikern belegen zu können. Der Umweltzimmerbereich gehört zur Abteilung der Inneren Medizin in dem seit Februar geöffneten herkömmlich erbauten Regelklinikum mit 360 Betten.

Nähere Einzelheiten:

Hamburger Krankenhaus bietet Zimmer für Patienten mit MCS und Umweltkrankheiten

Kriterien zur Aufnahme im Umwelt-Krankenzimmer

Das DKH ist ein Klinikum, das viele verschiedene Fachbereiche abdeckt und an dem auch Operationen durchgeführt werden. Es handelt sich nicht um eine Umweltklinik und es werden keine umweltmedizinischen Therapien oder Behandlungen durchgeführt, sondern schulmedizinische Interventionen, die auf die jeweilige medizinische Indikation hin ausgerichtet werden. Das Klinikpersonal, mit dem die Umweltpatienten in Kontakt kommen, ist speziell geschult, vermeidet es Duftstoffe zu benutzen und ist bestrebt, den umweltkranken Patienten im Rahmen des Machbaren zu helfen.

Ärztliche Krankenhauseinweisung erforderlich

Zur Aufnahme in den „Umweltzimmern“ benötigt der Patient eine hausärztliche Krankenhauseinweisung. Der Patient oder der einweisende Arzt ruft in der Zentrale des DKH unter Tel: 040-79020-0 an und lässt sich zum Bettenmangement durchstellen. Dort wird der Einweisungsgrund genannt und erklärt, dass ein MCS-, Umweltpatient oder Multiallergiker eine Unterbringung in den „Umweltzimmern“ wünscht. Für die Aufnahme muss der Patient einen ärztlichen Nachweis vorlegen, der ihn als MCS- und Umweltpatient/Multiallergiker ausweist, z. B. ein MCS-Pass oder ärztlicher Befund. In den „Umweltzimmern“ sollen nur Patienten mit umweltbezogenen Erkrankungen als Nebendiagnose aufgenommen werden.

Belegung der Umwelt-Krankenzimmer

Da das DKH mit der Versorgung von MCS-, Umweltpatienten und Multiallergikern Neuland betritt, sollten gerade die Patienten der ersten Wochen dies bedenken, falls am Anfang nicht gleich alles reibungslos funktioniert. Um diese Anfangsphase so unproblematisch wie möglich zu gestalten, ist höchste Kooperation von allen Beteiligten gefragt. Die Hamburger SHG MCS & CFS hält es von daher auch in der Anfangsphase für sinnvoll, wenn nicht die empfindlichsten MCS-Patienten als erstes aufgenommen werden, so lange bis Erfahrungsberichte vorliegen. Diese Vorgehensweise ermöglicht, dass unvorhersehbare Probleme beseitigt werden können. Die Mitarbeiter des DKH sind motiviert, den Umweltpatienten den Aufenthalt so angenehm wie möglich zu gestalten und bitten ausdrücklich um Anregungen und Verbesserungsvorschläge.

Umweltbetten müssen ausgelastet sein

Der Erfolg des Projektes hängt u.a. von der Belegung der Betten ab. Die Hamburger SHG für MCS & CFS teilt deshalb mit, dass für ein dauerhaftes Belegen der Betten mit Umweltpatienten eine ausreichende Nachfrage notwendig ist. Selbsthilfegruppen für MCS und CFS Kranke, Organisationen für Allergiker und Ärzteverbände sind daher aufgerufen ihre Mitgliedern über die Hamburger Umweltzimmer im Agaplesion Diakonieklinikum und die medizinischen Möglichkeiten des Klinikums zu informieren.

Selbsthilfegruppe unterstützt bei Fragen

Die Hamburger SHG Umweltkrankheiten MCS & CFS bietet an, Fragen zu den „Umweltzimmern“ von akut krankenhausbedürftigen MCS- und Umweltpatienten/ Multiallergikern oder bereits aufgenommener Patienten zu beantworten. Es sei darauf hingewiesen, dass die Organisatoren der Selbsthilfegruppe ebenfalls erkrankt sind und aufgrund der eigenen begrenzten Leistungsfähigkeit Anfragen vornehmlich unter der Faxnummer 040-63975226 oder per E-Mail unter shg-umweltkrankheiten-hh@gmx.de entgegennehmen. In sehr dringenden Fällen kann die Selbsthilfegruppe auch telefonisch unter 040-6300936 erreicht werden.

Kooperativ dem Pilotprojekt zum Erfolg verhelfen

Die Hamburger Umwelt-Krankenzimmer sind die Ersten ihrer Art in Deutschland, das bedeutet, in der Anlaufphase ist höchste Kooperation eines der wichtigsten Kriterien um dem Pilotprojekt zum Erfolg zu verhelfen. Die SHG Umweltkrankheiten MCS & CFS – Hamburg ist sehr auf die Erfahrungen von Patienten der „Umweltzimmer“ angewiesen, um deren Verbesserungsvorschläge und Eindrücke mit dem DKH zu besprechen und bittet nach dem Aufenthalt in den „Umweltzimmern“ um Rückmeldung. Konstruktives Feedback von Patientenseite wird mithelfen, dass dieses Projekt für Umweltkranken aus ganz Deutschland im Falle der Notwendigkeit eines Krankenhausaufenthaltes eine Perspektive wird.

Patienteninformation: Patienteninfo für MCS- und Umweltkranke / Multiallergiker

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 23.07.2011

Literatur:

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Politiker unterstützen Umweltkranke, die auf Chemikalien reagieren

Aufklärungskampagnen für Chemikaliensensible

Die Gouverneurin des US Bundesstaates Washington ist in diesem Jahr die erste Unterzeichnerin einer Proklamation, die Menschen unterstützen soll, die unter MCS – Multiple Chemical Sensitivity leiden. Alljährlich steht der Monat Mai für Aufklärung über diese Umwelterkrankung, die Erkrankte auf winzige Spuren von Alltagschemikalien reagieren lässt und dadurch ihr Leben völlig eingrenzt.

Zum 13. Mal finden in den USA in verschiedenen Bundesstaaten Veranstaltungen statt und werden Kampagnen durchgeführt, um den Bürgern nähere Informationen über MCS zu vermitteln. Die Akzeptanz in der Bevölkerung für die Umwelterkrankung konnte durch diese Maßnahmen erheblich verbessert werden. In den letzten Jahren klinkten sich MCS Organisationen aus verschiedenen Teilen der Welt mit ein, und so wurde aus der amerikanischen Aktion zur Verbesserung der Situation Chemikaliensensibler eine internationale Angelegenheit.

Verkündung von Gouverneurin Christine O. Gregoire, Washington State:


WEIL: Menschen aller Altersgruppen als Resultat einer massiven Chemikalienexposition oder wiederholten Expositionen gegenüber Chemikalien im Niedrigdosisbereich und gegenüber anderen Reizstoffen in ihrer Umwelt in Washington eine Erkrankung entwickelten, die als Multiple Chemical Sensitivity (MCS) bekannt ist; und

WEIL, MCS von zahlreichen Organisationen dahingehend anerkannt ist, so dass diese die Gesundheit und das Wohlergehen von Chemikaliengeschädigten unterstützen, einschließlich der WHO – Weltgesundheitsorganisation, dem Americans with Disabilities Act, der Social Security Administration, dem US Department of Housing and Urban Development und der Umweltschutzbehörde EPA; und

WEIL, MCS eine chronische Erkrankung ist, für die keine Heilung bekannt ist; zu den Symptomen chronische Erschöpfung, Muskel- und Gelenkschmerzen, Hautausschläge, Asthma, Kopfschmerzen und andere Atemwegs- und neurologische Probleme gehören; und

WEIL, MCS zu erheblichen Konsequenzen führen kann im finanziellen Bereich, bei der Arbeit, beim Wohnen, für die Gesundheit und soziale Folgen für die Menschen haben kann, die unter dieser Behinderung leiden; und

WEIL, angemessene Unterkünfte und das Wecken von Aufmerksamkeit für MCS, Chancen für Menschen mit dieser Behinderung schaffen kann, damit diese Zugang zu Arbeit, Schulen, öffentlichen und anderen Einrichtungen erhalten, wo sie weiterhin dazu beitragen können, ihre beruflichen Fähigkeiten, Ideen, Kreativität, Fähigkeiten einzubringen; und

WEIL, Menschen mit MCS Unterstützung brauchen und Kooperation durch Familie, Freunde, Mitarbeiter und der Gesellschaft, um ihre Krankheit zu bewältigen und sich an neue Lebensweisen anzupassen;

DESWEGEN und JETZT, verkünde ich, O. Gregoire, Gouverneurin des Bundesstaates Washington, hiermit den Mai 2011 als

Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonat

im Staat Washington, und fordere alle Bürger auf, diesen speziellen Monat mit mir einzuhalten.

Unterzeichnet am 24. Januar, 2011

Gouverneur Christine Gregoire O.

Autor: Silvia K. Müller, Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. Feb. 2011

Literatur: Gouverneur Christine Gregoire O., Proclamation 2011 MCS Awareness Month

Photo: Canary Report

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Duftmarketing – Wem gehört die Luft zum Atmen?

Arzt und Experte für Umweltmedizin mahnt zur Verantwortung

Allergiker, Asthmatiker und all jene, die unter Chemikaliensensitivität (MCS) leiden, dürfte im wahrsten Sinne des Wortes der Atem gestockt habe, als sie in der „Südwestpresse“ den Artikel „Ein Mann mit Näschen“ lasen. Ein Stuttgarter Unternehmer setze „Duftmarken“ war im Nachrichtenteil der Zeitung zu lesen. Er wittere gute Geschäfte mit „wohlriechenden Müllbeuteln und Damenschlüpfern mit Zitrus-Note“ und nicht nur das, der Dufthersteller mit Firmenlabor in Leinfelden-Echterdingen versuchte im Artikel mit dem Statement „Wenn die Nase keinen Duft wahrnimmt, fehlt dem Gehirn etwas“ gegenüber dem Leser zu punkten.

Überlistung von Verbrauchern durch Chemikalien und Allergene?

Viele der rund 800 Gerüche, die der Firmeninhaber sein Eigen nennt, werden zu Beduftung in Supermärkten zum Ankurbeln des Konsums angepriesen. Wie subtil der Konsument oder Besucher eines Hotels überlistet werden soll, konnte man der Veröffentlichung ebenfalls entnehmen. Gerade über der Wahrnehmungsgrenze läge die richtige Dosis. Nun, wer sich mit wissenschaftlichen Fachpublikationen im Medizin- bereich beschäftigt, der dürfte genau an dieser Stelle „die Öhrchen spitzen“, denn zu riechen braucht ein Allergiker, Asthmatiker oder chemikaliensensibler Mensch ein Allergen oder eine Chemikalie nicht, um eine Reaktion zu erleiden. Auch ist mittlerweile bekannt, dass ätherische Öle, die Kontaktallergien auslösen, selbst dann Reaktionen hervorzurufen vermögen, wenn eine allergische Person „nur“ über die Luft getragen damit in Kontakt gerät.

Arzt und Umweltmediziner steht Duftmarketing kritisch gegenüber

Das gesundheitsgefährdende Potential dieses Feldversuchs an Konsumenten veranlas- ste den Göppinger HNO-Arzt und Umweltmediziner Dr. Michael Jaumann nachfolgenden Leserbrief zu verfassen, der am 17. Januar 2011 in der Printausgabe der „Südpresse“ erschien.

Dr. Michael Jaumann:

Stoffe auch auf Giftigkeit untersucht?

Der Stuttgarter Unternehmer wittert gute Geschäfte und die Menschen bezahlen mit ihrer Gesundheit und die Krankenkassen müssen dann die Beiträge noch weiter erhöhen.

Das kann doch nicht wahr sein.

Mir als Arzt und Umweltmediziner stellt sich die Frage, ob seine Stoffe, die er in die Atemluft der Bürger in den Geschäften bläst, auch bezüglich ihrer Giftigkeit und Allergisierung* untersucht sind?

Die SPD-Vorsitzende Gabriel hat dieser Tage zu Recht reklamiert, dass die Vergifter von Nahrungsmitteln oftmals ungeschoren davon kommen und wer Nahrungsmittel stiehlt vor Gericht landet.

Hierzu erinnere ich: im Mittelalter wurden die Brunnenvergifter drakonisch bestraft.

Was passiert mit den „Vergiftern“ unserer Atemluft? Die Krankenkassen werden die Behandlungen der zusätzlichen Asthmaanfälle, Lungenerkrank- ungen und Allergien bezahlen müssen. Dann steigen für alle Mitglieder die Beiträge.

Unternehmer ärgert sich über Vorbehalte gegenüber Manipulation durch Düfte

Der Stuttgarter Unternehmer hingegen, steht den gesundheitlichen Aspekten offenbar nicht so kritisch gegenüber. Er lässt im Artikel in der „Südpresse“ vielmehr seinem Unmut freien Lauf und lässt wissen, dass er sich darüber ärgere, dass künstliche Düfte noch viel zu oft auf Vorbehalte träfen. Der Unternehmer, der gegenüber der Zeitung die Meinung vertritt, der Riechsinn würde wie ein „lästiges Stiefkind“ behandelt, ist dennoch voller Tatendrang und möchte den Markt mit „Innovationen“ wie duftenden Müllbeuteln, Windeln mit Duft, Damenunterhosen mit Zitrusduft überzeugen. Kritik an seinen duftenden Innovationen hält er für völlig unberechtigt.

Gesundheit hat Vorrang vor Profit ohne Grenzen

Sollte der Wunsch des Stuttgarter Duftunternehmers nach landesweitem Erfolg Realität werden, muss der es Verbraucher, wo es ihm noch möglich ist, in die Hand nehmen zu entscheiden, ob er sich durch Düfte bei jeder Gelegenheit und in nahezu jedem Produkt manipulieren lässt. Oder, ob er „Nein“ sagt, zu bedufteten Unterhosen, Windeln und Mülleimern; und vor Buchung eines Hotels nachfragt, ob man sich „individuelles Image“ durch Ausbringen von Chemikalien und Allergenen in die Atemluft verschafft.

Falls die breite Masse der Konsumenten allerdings erst dann wach wird, wenn sich massive Gesundheitsbeschwerden eingestellt haben, und wie im Fall von Asthmatikern und Chemikaliensensiblen kaum noch Lebensraum übrig bleibt, weil der Beduftungs- wahnsinn sich durchgesetzt hat, dann werden sich vielleicht auch Krankenkassen und Verbraucherinitiativen an Politiker und andere Entscheidungsträger wenden und wie der zur Vernunft appellierende HNO-und Umweltarzt nachfragen, was denn nun passiert mit jenen, die unsere Atemluft vergiften.

Autor:

Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. Januar 2011

* Allergisierung: Erzeugung einer Allergie, meist durch wiederholten Allergenkontakt

Literatur:

  • Südwestpresse, Ein Mann mit Näschen, Rubrik Nachrichten, 12. Januar, 2011
  • Südwestpresse Printausgabe, Leserbrief Dr. Michael Jaumann, Stoffe auch auf Giftigkeit untersucht? 17. Januar 2011

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Vorsätze der „Wutbürger“ für das Neue Jahr

Während das Jahr sich seinem Ende zuneigt, versuchen chemikaliensensible Mitmenschen sich bestmöglich zu verkriechen.

Menschen- oder kommunikationsscheu? Nein, eher „Wutbürger“

Es reicht ihnen ganz einfach, wie man mit ihnen umspringt. Chemikalien-Sensitivität ist in Deutschland als Krankheit und Behinderung eingestuft, womit den Erkrankten Rechte und Hilfe zustehen. Im Alltag und von Behörden werden die MCS-Kranken dennoch eiskalt ausgegrenzt und „ausgehungert“. Sie stellen durch ihre Existenz vieles Selbstverständliche in Frage, was nicht an die Oberfläche dringen soll. Also würgt man ab, wo man nur kann. Ganz subtil wird dabei vorgegangen, man diagnostiziert Chemikalien-Sensitivität nicht, und damit ist die Krankheit nicht existent. Verständlich, dass die Wut im Bauch derer wächst, denen jegliches Leben und Arbeiten in der Mitte unserer Gesellschaft verwehrt ist.

Vorsätze für 2011

Silvester – Wenn draußen die Böller, Raketen und sonstige Feuerwerkskörper explodieren, kämpfen Chemikaliensensible mit gesundheitlichen Reaktionen auf die Chemikalien und den Feinstaub, der freigesetzt wird. Doch die letzte Nacht des Jahres wird irgendwie vorbeigehen und für 2011 ist ein fettes Paket mit Vorsätzen geschnürt.

Die chemikaliensensiblen „Wutbürger“ werden ihre Wut nicht länger herunterschl- ucken und sich verkriechen. Chemikaliensensible haben sich für das kommende Jahr vorgenommen, sicht- und hörbar zu werden. Sie werden dazu ihre vielseitigen Fähigkeiten einsetzen, denen man bislang von Seiten der Behörden und Politik keine Entfaltungsmöglichkeit zubilligte.

Die Zeit des (Ver)schweigens ist vorbei

Ökochonder, Umwelthysteriker? Na klar, das hätte man gerne;)

Die chemikaliensensiblen „Wutbürger“ werden 2011 nicht hysterisch schreiend durch die Straßen laufen, sie werden nachhaltiger agieren. Sie werden forcieren, dass es unmöglich wird, ihre Existenz zu verschweigen. 2010 hat exemplarisch gezeigt, dass nichts im Verborgenen bleiben muss und Möglichkeiten vorhanden sind, um sich Gehör zu verschaffen – einzeln und im Kollektiv. In wenigen Stunden ist es soweit…

Guten Rutsch und alles Gute für ein powervolles 2011,

Silvia K. Müller

CSN – Chemical Sensitivity Network

CSN Christmas Party & CSN Christmas-Chat

Chemikaliensensible werden diese Weihnachten nicht alleine sein…

Weihnachten ist das Fest der Freude, und in diesem Jahr soll es das auch für Chemikaliensensible sein, die niemanden haben, um zu feiern. Wir laden alle ein, im CSN Blog das Weihnachtsfest gemeinsam zu feiern und sich gegenseitig eine Freude zu bereiten.

Wie, wo, wann findet die CSN-Christmas-Party und der CSN Christmas-Chat statt?

CSN Christmas-Party

Die Party findet im CSN Blog im Kommentarbereich ab Heiligabend statt und geht bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag.

Jeder, der Lust hat, kann selbst Beiträge als Kommentar einstellen, die andere dann lesen können. Die Party miterleben und sich mitfreuen können alle, die mitlesen.

Was muss man mitbringen? Einfach nur Eure Kreativität – lasst andere staunen, lachen, sich freuen, festliche Stimmung spüren,…

Lasst Euren Ideen freien Lauf. Schickt Geschichten, Gedichte, Weihnachtsepisoden, schreibt einfach drauflos oder stellt Links ein zu Eurem persönlichen Fotoalbum, zu Videos, Musik, Rezepten, Dekorationsideen, was auch immer Euch einfällt.

Denkt Euch einfach schnell etwas aus, seid mit dabei, um allen einsamen Chemikaliensensiblen da draußen Freude am Weihnachtsfest zu bereiten.

CSN Christmas-Chat

Wir haben für Euch einen Chatroom eröffnet, indem Ihr Euch mit anderen Chemikaliensensiblen und Freunden die Weihnachtsfeiertage über rund um die Uhr unterhalten könnt.

Wie kommt man zum Weihnachts-Chat?

Einfach diesen Link anklicken>>> CSN Christmas Chat

Passwort: CSN

Viel Spaß und schöne Unterhaltungen.

Frohe Weihnachten!