Gesetzesvorlage zur Hilfe für Menschen mit Umweltkrankheiten und MCS

ohio-state-house2In Ohio haben kürzlich zwei Senatoren eine Gesetzesvorlage verfasst, um den Monat Mai permanent zum „Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonat“ zu erklären. Bisher musste jedes Jahr neu entschieden werden, ob im Mai mittels einer Proklamation besondere Aufklärung darüber stattfindet, wie Spuren von Alltagschemikalien manche Menschen gesundheitlich so stark beeinträchtigen, dass sie nicht mehr am Allgemein- und Berufsleben teilnehmen können. Nun soll jedes Jahr im Mai ohne weitere Bürokratie in der Bevölkerung Bewusstsein für Menschen mit Umweltkrankheiten und MCS geschaffen werden.

Senatoren setzen sich für MCS ein

Einen weiteren Erfolg zum diesjährigen MCS Aufklärungsmonat Mai hat ONFCI, eine Patientenorganisation für Chemikaliensensible in Ohio zu verzeichnen. Nachdem die Organisation erst kürzlich erreicht hat, dass Krankenwagen so umgerüstet werden, dass ein Transport für Chemikaliensensible risikoärmer ist, konnte nun erreicht werden, dass sich zwei Senatoren in ganz besonderem Maße für MCS Kranke einsetzen.

Gesetzesvorlage für MCS Kranke

Die Senatoren Dale Miller und Kevin Coughlin, die gemeinsam als Hauptsponsoren für den diesjährigen MCS Aktionsmonat fungieren, haben jüngst eine Gesetzesvorlage verfasst, um den Monat Mai, permanent zum „Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonat“ in Ohio zu erklären. Bisher musste jedes Jahr neu entschieden werden, ob im Mai ein MCS Aufklärungsmonat stattfindet.

Abbau von Barrieren für MCS Kranke

In der Gesetzesvorlage der beiden Senatoren wird u. a. angeregt, dass Bürger des Bundesstaates „einfache Schritte“ in Angriff zu nehmen, um chemische Barrieren zu beseitigen. Unter „chemische Barrieren beseitigen“ ist gemeint, dass jeder Bürger des Staates darüber nachdenkt wie er es vermeidet Chemikalien freizusetzen. Dass man beispielsweise keine Pestizide rings um das Haus ausbringt oder lösungsmittelhaltige Farben vermeidet. Es ist damit auch gemeint, dass in öffentlichen Gebäuden mit ökologischen Reinigungsmitteln ohne Duftstoffe geputzt wird, anstatt mit scharfen Mitteln die Gesundheit und Umwelt schädigen. Durch diese Maßnahmen soll gleichzeitig das soziale Umfeld für Chemikaliensensible soweit verbessert werden, dass diese Behinderten mit weniger Risiken und Reaktionen, ebenfalls am normalen Leben teilnehmen können. Chemikaliensensible reagieren beispielsweise besonders schwer auf Pestizide, Parfums, Duftstoffe, chemische Reinigungsmittel, lösungsmittelhaltige Farben und Zigarettenrauch.

Bewusstsein für MCS Kranke wecken

Senator Miller ermutigte den Bundesstaat Ohio; lokale Ministerien, Unternehmen, Vereine und Gruppen in den Gemeinden; als auch Bürger an den Aktivitäten zur MCS Aufklärung teilzunehmen und auch selbst Aktivitäten ins Leben zu rufen, um das Bewusstsein für Menschen mit Multiple Chemical Sensitivity zu stärken. Der Senator erhofft sich dadurch, hilfreiche Reaktionen in der Bevölkerung gegenüber Chemikaliensensiblen zu erzielen.

„Wir schätzen die umfangreichen Anstrengungen von Senator Miller, dass er sich über MCS so kundig machte, aufrichtig. Wir danken ihm für seine Gesetzesvorlage für einen permanenten MCS Aufklärungsmonat und sein Aufrütteln derer, die MCS in Frage stellen“, sagte Toni Temple, Präsidentin der MCS Patientenorganisation ONFCI, in einer Pressemitteilung.

Besser für Chemikaliensensible, besser für uns alle

Im Laufe des Monats Mai werden in Ohio in verschiedenen Regionen Veranstaltungen stattfinden, an denen bspw. Filme gezeigt werden, Vorträge stattfinden und Organisationen Mitbürgern Tipps geben, wie sie ihr eigenes Haus „Grün“ und schadstofffrei herrichten können. Zusätzlich haben verschiedene Gruppen Infomaterial erstellt und lassen Mitbürger Bücher einsehen. Büchereien haben spezielle Ausstellungen arrangiert und auch andere Institutionen haben Aktivitäten vorgesehen, um auf MCS und toxisch bedingte Gesundheitsschäden hinzuweisen.

Die Aktivitäten während des MCS Aufklärungsmonats sind so ausgerichtet, dass jeder der daran teilnimmt, dadurch auch neues Wissen zur Verbesserung seiner eigenen Gesundheit, der seiner Familie und seines Umfeld erzielen kann und gleichzeitig lernt für die Umwelt zu handeln.

Ganz nach dem Motto: Besser für Chemikaliensensible, besser für uns alle!

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 4. Mai 2009

Literatur:

Ohio Network for the chemically Injured, OHIO’S „GREEN“ SENATE BILL, GREEN LIBRARY MEETINGS, AND GREENING OF THE FLEETS HIGHLIGHT MCS AWARENESS MONTH, May 2009

3 Kommentare zu “Gesetzesvorlage zur Hilfe für Menschen mit Umweltkrankheiten und MCS”

  1. Energiefox 8. Mai 2009 um 12:56

    Prima Bericht Silvia,

    gute finde ich ja die Initiative mit einfachen Mitteln den Leuten zeigt, wie man ohne Giftstoffe oder sonstige schädlichen Stoffe klar kommt. Besonders freut mich, dass das Grün vor den Häusern auch Beachtung findet,
    hier in Deutschland habe ich das Gefühl pennt man auf dem Gebiet. Das Verrückte daran ist man kann auch noch Geld sparen, wenn man ökologisch vernünftig handelt.

    Deshalb danke für den Bericht.
    Gruß Energiefox

  2. Realityshow 9. Mai 2009 um 18:45

    Das ist spitzenmäßig, dass der Mai nun grundsätzlich in Ohio, durch die Senatoren zum „Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonat” erklärt wurde. Auch dass man den Abbau von Barrieren für MCS Kranke, vorantreiben will. Hier sind Leute an den Hebeln, die die Notwendigkeit von umweltfreundlicher Lebensgestaltung, erkannt haben, denn die Zahl der Umweltkranken nimmt weltweit drastisch zu.

    Das Motto: „Besser für Chemikaliensensible – besser für uns alle“, ist ein toller Input, sollte weltweit übernommen werden.

    Gruß Reality

  3. Groppo 10. Mai 2009 um 20:16

    Auch ich bin sehr gefreut über die Nachricht, dass in Ohio der Mai nun dauerhaft zum Multiple Chemical Sensitivity Aufklärungsmonat erklärt wurde.

    Es wäre klasse, wenn man dies in ganz Deutschland umsetzen würde, denn von einer intensiven flächendeckenden Aufklärungskampagne über Umweltfaktoren und ihre Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, nämlich, dass jeder an MCS erkranken kann, würden alle profitieren und das nachhaltige Ergebnis wäre auf alle Fälle von Vorteil für Mensch und Umwelt.

    Ein Beispiel: Das Wasser ist unser wertvollstes Gut, aber wenn ich daran denke, wie damit umgegangen wird, wie viele Chemikalien dort verbleiben, die wir täglich abbekommen, wird es mir ganz anders. Krankmachendes wirkt Tag täglich auf uns ein, bei vielen Chemikalien wäre es ein Leichtes, darauf zu verzichten und unsere Gesundheit somit zu schonen. Aber die meisten Leute wissen überhaupt nicht, dass uns vieles, was uns täglich umgibt, dauerhaft schaden kann.

    Daher ist die in Ohio umgesetzte Gesetzesvorlage zur Hilfe von Menschen mit Umweltkrankheiten und MCS, eine sehr weise Entscheidung.

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