Busunternehmen muss wegen laufender Motoren hohe Strafe zahlen

Im Stand laufende Busse verschmutzen die Umwelt und gefährden die Gesundheit

Das Laufenlassen von Schulbussen vor den Schulen ist eine gängige Praxis. Die Dieselabgase die dabei freigesetzt werden, belasten die Umwelt in erheblichem Maße. Schüler atmen die Dieselabgase an den Haltestellen ein. Ein großes Schulbusunternehmen muss 90 000$ Strafe zahlen und 348 000$ in Umweltprojekte.

Durham School Services stellt Schulbusse in 30 US Bundesstaaten bereit. Das Busunternehmen gehört zu den Größten in den USA. Inspektoren der Umweltschutzbehörde EPA stellten fest, dass Durham Schulbusse teils mehr als zwei Stunden mit laufendem Motor auf Schüler warteten. Die EPA gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass man die Dieselabgase, die Schüler im ganzen Land zwangsläufig auf Schulgrundstücken einatmen, reduzieren wolle. Das Schulbusunternehmen soll nun verpflichtet werden, dafür Sorge zu tragen die Emissionen von rund 14.000 Schulbussen in 30 US Bundesstaaten zu reduzieren.

Das Busunternehmen ist einsichtig und will umgehend damit beginnen, Trainingsprogramme für die Busfahrer durchzuführen. Ältere Busse sollen komplett ausgetauscht werden und an den Schulgrundstücken werden Hinweisschilder für die Busfahrer angebracht, mit denen sie gebeten werden, den Motor der Busse beim Warten abzustellen.

Laufende Dieselmotoren setzen erhebliche Schadstoffe frei, die für zahlreiche Gesundheitsprobleme verantwortlich sein können, teilt die EPA in einer Pressemitteilung mit. Dazu zählen u.a. Asthma, Atemwegbeschwerden, Benebeltsein, Übelkeit, rauher, entzündeter Hals, Husten und viele weitere Symptome. Besonders beeinträchtig sind Schulkinder, die auf ihren Bus warten oder sich im Bus befinden, Busfahrer, Anwohner, Passanten und Angestellte in Verkehrshöfen.

Ein führender EPA Mitarbeiter wies darauf hin, dass die angestrebten Maßnahmen speziell für Kinder mit Asthma und Atemwegerkrankungen wichtig sind, weil sie besonders empfindlich auf die Bestandteile der Dieselabgase reagieren. Außerdem ist bekannt, dass Dieselabgase und die freigesetzten Feinstaubpartikel krebserregend sind.

Ebenfalls relevant ist der Umweltaspekt. Wenn die Praxis, Busse im Stand laufen zu lassen, gestoppt wird, produziert dieses eine Busunternehmen dadurch nicht nur weniger Lärm und Kohlendioxid, sondern spart jährlich fast 3 Millionen Liter Diesel ein.

In Deutschland ist das Laufenlassen der Motoren bei wartenden Schulbussen ebenfalls üblich und gefährdet die Gesundheit von Kindern, Busfahrern und Anwohnern von Schulen.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 16. April 2012.

Literatur:

EPA, School Bus Company to Implement Anti-Idling Program and Pay Penalties under the Clean Air Act, 04/10/2012

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4 Kommentare zu “Busunternehmen muss wegen laufender Motoren hohe Strafe zahlen”

  1. Amazone 16. April 2012 um 14:09

    Schade, dass es sich mal wieder um einen Fall aus dem Ausland handelt.

    Ich habe hier gegenüber von meiner Wohnung sehr häufig Reisebusse mit laufendem Motor stehen. Anrufe bei der Polizei hatten zum Ergebnis, dass diese das noch mit irgendwelchen fadenscheinigen technisch begründenten Argumenten für OK befand.

    Gruß Amazone

  2. Silvia 16. April 2012 um 14:14

    Die Unternehmen sollten solche Entwicklungen aus dem Ausland besser ernst nehmen. Dieselabgase sind krebserregend und das kann Folgen haben für Verursacher. Leg denen den Artikel vor.

  3. Clarissa 18. April 2012 um 15:43

    Da helfen vielleicht folgende Links weiter:

    http://www.berlin.de/ba-charlottenburg-wilmersdorf/org/umwelt/umwelt/aufgaben-laufenlassen-von-motoren.html

    http://www.potsdam.de/cms/dokumente/10022998_195626/004f3a13/MerkblattFahrzeugmotorennichtunnoetiglaufenlassen2011mitGrafik.pdf

  4. Siegfried Meyer 30. Mai 2015 um 15:00

    So lange es aus gleich dem welchen Gründen auch immer verhindert wird dass Motoren mit deutlich weniger Treibstoff bewegt werden können, so lange werden sich diese Techniken, welche Abgase sehr deutlich verringern, weiter in der Wartestellung in den Startlöchern stehen.Mit derzeit 146 weltweit laufenden Motoren welche aufgrund der Treibstoff Ersparnis die Abgaswerte sehr deutlich verringern, ist die Frage der Möglichkeit billiger und effektiver seit Jahren bereits beantwortet. Nur:
    was nicht sein darf, das kann nicht sein.
    Gruß
    Siegfried Meyer, Oettingen

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