Der Stoff aus dem die Schulen sind

 Teil I:  DER ALTE KRAM  

Schule schadstoffbelastet, Plattenbau

 

„Ich sage immer, lasst den alten Kram ruhen. Wir haben nur eine begrenzte Menge an Geld“.  

 

Frau Dr. Elke Rosskamp, Institut für Wasser, Boden, Luft des Umweltbundesamtes weiß wovon sie spricht, wenn sie auf den „alten Kram“ und  die „begrenzte Menge an Geld“  hinweist. Schließlich war sie federführende Toxikologin in der ehemaligen Arbeitsgruppe PCB auf Bundesebene für das ehemalige Bundesgesundheitsamt. (Zitat Ökotest 8/2000).  

 Der alte Kram PCB

 Man hat gerne damit gebaut. In den sechziger und siebziger Jahren des letzten Jahrhunderts hat man allerorts Betonklötze in die Landschaft gesetzt. Kostengünstige Flachdachbauten  als Schulen für die wachsende Schülerzahl. Mit und ohne Waschbeton verkleidet. PCB haltige Dichtungsmasse - hochgiftigGeschalt wurde der Beton mit PCB-behandelten Brettern, denn PCB ist ein ausgezeichnetes Trennmittel. Und weil man Betonplatte nicht an Betonplatte fügen kann, wurden die Dehnungsfugen mit PCB-haltigen Fugendichtungsmassen ausgefüllt. Der so allseitig PCB behandelte Neubau wurde dann zwecks Beleuchtung mit Leuchtstoffröhren ausgestattet, die auch wieder PCB in den Kondensatoren hatten. Und vielerorts wurden die Raumdecken mit flammschutzmittelhaltigen Decken-platten ausgestattet.    

Der „alte Kram“ verflüchtigt sich leider nicht. Er hängt in den Wänden, den Decken, den Dichtungsfugen, den Deckenplatten. Der „alte Kram“ PCB gehört zu den schlimmsten Umweltchemikalien, die mittlerweile ubiquitär verteilt sind.     

PCB wurde verboten. Aber es ist eine Chemikalie mit großer Stabilität und sie reichert sich im Fettgewebe von Tier und Mensch an. Wer kürzlich den Film über Monsanto auf Arte gesehen hat, konnte sehen, welch verheerende Folgen der Kontakt mit dieser Chemikalie auf Menschen hat.    

Abwiegeln statt handeln
Die Behörden wiegeln gerne ab, wenn es um PCB in Gebäuden geht. Man stellt sich auf den Standpunkt, dass PCB in erster Linie über die Nahrung in den Körper gelangt. Mittlerweile gibt es aber genügend Belege dafür, dass PCB auch über die Atmung in den Körper gelangt. Bei der Aufnahme von PCB über die Atmung muss auch mit Folgen für das Gehirn gerechnet werden.
Eine ZDF Umfrage aus dem Jahr 2001 ergab, dass alleine in den alten Bundesländern 15 000 Schulen mit PCB belastet sind.  

 Geruchlos, hochgiftig, folgenreich

PCB ist heimtückisch. Unsere Nase kann uns nicht davor warnen, denn es ist geruchlos. Aber es ist hochgiftig: Auffällig ist die hohe Rate an Krebserkrankungen der Lehrerinnen und Lehrer in den Betonbauten der sechziger und siebziger Jahren.  

Das ZDF berichtete im September 2007  in dem  Filmbeitrag „Gift im Klassenzimmer“  über einen an Krebs erkrankten Schulleiter der bereits abgerissenen Friedrich Ebert Schule Baunatal. Von den ehemals zwanzig Lehrern sind bereits vier an Krebs verstorben und neun weitere an Krebs erkrankt.     

PCB schädigt das Immunsystem, greift in den Hormonhaushalt des menschlichen Körpers ein, wirkt neurotoxisch und hat damit auch Auswirkungen auf das Verhalten der Menschen, die es über die Atmung aufnehmen.   

Polychlorierte Biphenyle sind Altlasten. Aber sie belasten die Kinder und Jugendlichen ebenso wie die Lehrer tagtäglich in unseren Schulen.     

Was man auch noch in unseren Schulen findet sind alte Bodenbeläge mit PAK-haltigen Klebern, damit hat man bis Ende der sechziger Jahre geklebt.         

Herzlicher Dank für diesen Gastbeitrag geht an Julianne.    

Weiterführende Infos:

Weitere CSN Blogs zum Thema Schule:

15 Kommentare zu “Der Stoff aus dem die Schulen sind”

  1. Analytiker 5. Mai 2008 um 15:38

    Super Beitrag Juliane, besten Dank dafür.

    Durch Deinen Blog kommt die Tragweite des Themas „Schadstoffen an Schulen“ sachlich auf den Tisch. Da man zu diesem Thema, wie auch zu anderen Umweltschadstoffen und deren schädlichen Auswirkungen auf unsere Gesundheit m. E. viel zu wenig in der Öffentlichkeit erfährt, freut es mich besonders auch auf Deinen angegebenen weiterführenden Links weiter zu stöbern.

    Weiter so!

    Zitat:

    „Abwiegeln statt handeln
    Die Behörden wiegeln gerne ab, wenn es um PCB in Gebäuden geht. Man stellt sich auf den Standpunkt, dass PCB in erster Linie über die Nahrung in den Körper gelangt. Mittlerweile gibt es aber genügend Belege dafür, dass PCB auch über die Atmung in den Körper gelangt. Bei der Aufnahme von PCB über die Atmung muss auch mit Folgen für das Gehirn gerechnet werden.

    Eine ZDF Umfrage aus dem Jahr 2001 ergab, dass alleine in den alten Bundesländern 15 000 Schulen mit PCB belastet sind.“

    Dieses Vorgehen ist nun wieder typisch deutsch. Durch die Ignoranz der vielfältigen Probleme, die durch Schadstoffe wie PCB entstehen, sind die massiven resultierenden Konsequenzen nicht behoben oder gar aus der Welt geschafft, sondern nur umgeschichtet, den schwarzen Peter bekommt eine andere mögliche Verursachungsquelle angedichtet. Aber der Geschädigte ist immer der Dumme.

  2. Franz 5. Mai 2008 um 17:35

    Diese PCB Plattenbauten der alten Bundesländer sind weit verbreitet. Nicht nur als Schulen. In ebensolcher Bauweise hat man auch Kindergärten, Turnhallen, Krankenhäuser, Bürgerhäuser, Verwaltungsgebäude und auch Wohnungen errichtet.

    Das weiß die hier zitierte Dame aus dem Umweltbundesamt bestimmt auch. Sie muss es herunterspielen. Sie weiß, dass niemand die Sanierung der Republik bezahlen könnte. Das Schlimme ist, dass Experten schon sehr früh einschätzen konnten, was die Chemikalie PCB anrichten kann. Aber niemand hat ihren Einsatz gestoppt.

    Heute sind andere Chemikalien im Einsatz. Wer hat sie geprüft? Wer hat sie für unbedenklich erklärt?

  3. Henriette 5. Mai 2008 um 18:19

    @Franz

    Die durch PCB und anderen Chemikalien erkrankten Menschen, wurden/werden Opfer des Systems unseres Landes, in dem Gewinnmaximierung, Umsatzsteigerung, Börsengewinne und Profit schlechthin an erster Stelle stehen und dann lange Zeit nichts kommt, danach kommt der Bürger, der die Suppe mit all seinen negativen Auswirkungen ausbaden muss. Das ist schon heftig, besonders dann, wenn man selbst ein Opfer dieses Mißstandes ist.

  4. Maria Magdalena 5. Mai 2008 um 19:54

    Bravo Juliane und vielen Dank!

    Ich finde dieses Thema außerordentlich wichtig. Seit Jahren beobachte ich mit Erstaunen und Besorgnis wie immer mehr Menschen durch Chemikalien, denaturierte und genmanipulierte Nahrung, schädliche Medikamente und andere Umweltgifte krank werden. Das ist nicht nur aus menschlicher Sicht traurig, sondern auch aus volkswirtschaftlicher Perspektive fatal ungesund. Wer soll das noch bezahlen? Keiner hat es bisher in diesem Land geschafft, den Schaden zu begrenzen, geschweige denn zu beseitigen. Ein großes Potenzial wird hier zerstört. Traurig, traurig! Und die Krake wird immer dreister. Lieber Gott, beschütze Deine Geschöpfe und gib ihnen die nötige Kraft! Das heutige Thema sollte öfter behandelt werden und zwar nicht nur im Blog. Nochmals mein Kompliment!

  5. Bongo Wongo 6. Mai 2008 um 09:44

    So ist das heute, DER ALTE KRAM schlummert vor sich hin, allerdings schädliche Stoffe freisetzen, tut er dennoch! Wo kein Kläger, da kein Richter und so wird weiterhin vertuscht ohne Ende.

  6. Eike 7. Mai 2008 um 21:54

    Laut Informationen der „Interessengemeinschaft umweltgeschädigter Schüler und Lehrer der Grund – und Realschule Nideggen e.V.“ spielen bei der Bewertung von Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Schadstoffbelastungen in Schulen die Gesundheitsämter eine große Rolle .

    Es hat den Anschein, dass die Verantwortlichen der Gesundheitsämter sich nicht – dem Eid des Hippokrates entsprechend – für die Gesundheit der Schüler und Lehrer einsetzen, sondern Handlanger der Behörden sind, deren Ziel vorrangig darin besteht, Geld für notwendige Sanierungen/Neubauten zu sparen.

    Im Fall einer PCB belasteten Schule im Kreis Düren waren den Informationen der Interessengemeinschaft folgendes zu entnehmen:

    „Im Fall der PCB-belasteten Realschule in Linnich (Kreis Düren) behauptete Frau Dr. Heuser (Gesundheitsamt Düren – Abteilung: Hygiene und Umweltmedizin) in einer schriftlichen Stellungnahme vom 5.06.2001 , kurz „vor“ Bekanntgabe einer notwendigen Sanierung der Schule (in der Presse):

    „Dass die PCB-Belastung über die Raumluft grundsätzlich keinen wesentlichen Beitrag zur nachweisbaren Gesamtbelastung des Organismus liefert, wird auch durch Studienergebnisse bestätigt, nach denen „Lehrer“, die im Schnitt 14 Jahre an einer mit bis zu 13.500 ng/m³ Raumluftkonzentration belasteten Schule tätig waren, keine höheren Blutkonzentrationen gegenüber einem unbelasteteten Vergleichskollektiv aufwiesen.
    Mit negativen Auswirkungen auf die Gesundheit durch Aufenthalt in dem entsprechend belasteten Schulgebäude muss daher nicht gerechnet werden. “

    Gegen die Aussagen von Frau Dr. Heuser (mitgetragen von der Leiterin des Gesundheitsamtes Dr. Hoff – Gehlen) stehen „neue“ wissenschaftliche Studien und Aussagen von qualifizierten Medizinern, Umweltmedizinern und Toxikologen.

    Als Beispiel sei erwähnt:

    – Eine neue Studie zur Toxizität von PCB bei „inhalativer“ Aufnahme. Diese kommt zu anderen Aussagen:
    Vorsorgewert: 20 ng/m³
    Interventionswert: 200 ng/m³

  7. Janik 25. Mai 2008 um 18:06

    Das Thema Schadstoffschulen ist in „Bild der Frau“. Ausgabe 22, vom 24.05.2008 Seite 7.

  8. Mary-Lou 11. Juli 2008 um 19:06

    Leider scheine Schadstoff-Schulen in Deutschland weit verbreitet zu sein. Beim Surfen im Netz habe ich einige Beispiele gefunden.

    Den Fall Lia Ladwig habe ich auch dabei gefunden, über den der WDR 2 berichtet:

    Hier ein Textauszug:

    Das giftige Klassenzimmer
    Informationen aus dem Beitrag von Eike Petering

    Wenn Kindern die Schule stinkt, ist das manchmal ganz wörtlich zu nehmen. Auf 500 Millionen Euro haben die Städte und Gemeinden in NRW ihren Sanierungsbedarf zur Beseitigung von Schadstoffen in Schulen vor einigen Jahren geschätzt. Seitdem ist zwar einiges geschehen, doch es gibt immer noch viele Klassenräume, die mit gefährlichen Stoffen wie giftigem Teppichkleber belastet sind. Auch bei Neubauten kann das passieren. Und manche Kommune weigert sich einfach, die Gefahr zuzugeben. In einem Fall ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft…

    http://www.wdr.de/radio/wdr2/rhein_und_weser/401164.phtml

  9. Juliane 14. August 2008 um 16:11

    Der alte Kram kommt immer wieder mal zum Vorschein.

    „Schule droht Abbruch wegen giftiger Chemikalien“,

    titelt die FR am 14.8.2008.

    „Wegen einer zu hohen Belastung mit dem giftigen

    Weichmacher PCB muss eine Schule im nordhessischen

    Kaufhungen geschlossen und möglicherweise sogar

    abgerissen werden. Nach Angaben des Kreises Kassel

    … wurden in der „Integrierten Gesamtschule Kaufhungen“

    bei Kassel PCB-Werte von bis zu 665 Nanogramm ja

    Kubikmeter gemessen“, schreibt die FR. Und dann erfährt man,

    dass die Schule bereits 1989 bereits saniert wurde aber das

    „PCB-belastete Fugenmaterial nicht ordnungsgemäß entfernt“

    wurde.“Nach Zeitungsberichten war das Fugenmaterial

    nicht entfernt, sondern überdeckt worden“.

    Der Neubau der Schule wird auf zehn Millionen beziffert.

    Was wäre wenn man alle bundesdeutschen Schulen messen

    würde?

  10. Henriette 14. August 2008 um 16:55

    Sauerei wie wir alle verraten und verkauft werden!

    Dass die Gesundheit unserer Kinder dermaßen aufs Spiel gesetzt wird.

    Das Aktionsprogramm der Bundesregierung, das den Kinderreichtum in Deutschland fördern soll, ist einfach nur halbherzig, man sollte dies besser bleiben lassen, wenn man diesen aktuellen Bericht der Frankfurter Rundschau betrachtet.

    Ich habe eine Stinkwut im Bauch. Es ist eine Schande, was hier bei uns in Deutschland abläuft. Chemikaliensensible, sprich MCS-Kranke und Umweltkranke schlechthin, gibt es ja allesamt nicht, Schadstoffschulen werden ebenso vertuscht.

    Kranken Kinder verabreicht man am besten mit ihren Eltern zusammen Psychopharmaka.

    Klappe zu!!!!!!!!!!!!!!

  11. Mary-Lou 15. August 2008 um 08:56

    Schlimm ist, dass die Integrierten Gesamtschule Kaufhungen nur ein die Spitze des Eisberges ist. Man sollte alle deutschen Schulen auf Schadstoffbelastung hin untersuchen. Ich gehe jede Wette ein, es würde eine sehr unangenehme Überraschung dabei heraus kommen.

    Leider führt umweltbewußtes schadstoffarmes Bauen in Deutschland ein Schattendasein, es besteht kaum Bewußtsein bei den Leuten dafür. Umweltbewußtes Bauen bedeutet in Deutschland zumeist Wärmedämmung und Energieeffizienz. Das ist auch äußerst wichtig, aber schadstoffarmes gesundes Bauen sind mindestens ebenso wichtig als auf Energieverbrauch zu achten.

  12. Eric 18. August 2008 um 08:51

    Das ist nicht nur schlimm, sondern skandalös Mary-Lou. Die Gesundheit der Kinder und Lehrer so unnötig auf´s Spiel zu setzen und den Grundstein für schwerwiegende gesundheitliche Langzeitschäden zu setzten, ist mir unbegreiflich.

    Und Ärzte, die diese Mißstände in der Öffentlichkeit ankreiden und ihren Patienten tatsächlich helfen möchten, versucht man mit hinterlistigen Mitteln fertigzumachen. Das ist mir unbegreiflich, warum läuft in Deutschland alles so verkehrt?

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/01/01/mutige-aerzte-fehlen-unserem-land/

    http://www.csn-deutschland.de/blog/2008/07/31/strafanzeige-und-das-zivilrechtliche-verfahren-gegen-dr-peter-binz-hintergruende/

  13. Julia 19. August 2008 um 18:20

    Genau Eric, man kann das was mit Dr. Binz einfach nicht begreifen, auch nicht, dass man die Schüler in solche Chemie verseuchten Schulen schickt. Hinterher ist es dann niemand gewesen, dann finden sich andere Ursachen für die entstandenen, womöglich lebenslangen Gesundheitsschäden.

    Ich hätte niemals gedacht, dass in Deutschland soviel verkehrt läuft.

  14. Juliane 24. April 2009 um 10:32

    „Ich sage immer, lasst den alten Kram ruhen. Wir haben nur eine begrenzte Menge an Geld”.

    Frau Dr. Elke Rosskamp, Institut für Wasser, Boden, Luft des Umweltbundesamtes

    Der alte Kram gibt aber keine Ruhe:

    SWR.de berichtet aktuell:

    „An der Erich-Kästner-Realschule in Hermeskeil sind wegen zu hoher PCB-Belastung 22 Räume geschlossen worden, darunter drei Klassenzimmer. Nach Angaben der Verbandsgemeinde müssen die Gebäudeteile sofort saniert werden.
    In der Schule waren in den letzten Wochen Luftmessungen durchgeführt worden. In sieben Räumen lag der PCB-Wert über 9.000 Nanogramm pro Kubikmeter Luft – das verlangt eine unverzügliche Sanierung. Am Dienstag hatte sich dafür ein Sanierungsausschuss gegründet, dem Vertreter des Kreises Trier-Saarburg, der Gemeinde Hermeskeil, der Schule und des Gesundheitsamtes angehören.Die Kosten für die Sanierung, bei der Decken, Fußböden und Fenster ausgetauscht werden müssen, werden auf rund 2,1 Millionen Euro geschätzt.Die Schadstoffbelastung in der Erich-Kästner-Schule sorgt seit Monaten für Aufregung. Im vergangenen Dezember hatten Lehrer, Eltern und Schüler vor der Hochwaldhalle demonstriert und Reihenuntersuchungen gefordert. Bei einigen Lehrern seien stark erhöhte PCB-Werte im Blut festgestellt worden.

    Im März war dann mit Luftmessungen in allen Räumen der Schule begonnen worden. Beim Bau Ende der 60er Jahre war der mittlerweile verbotene Weichmacher PCB verwendet worden.“

    http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/did=4765576/pv=video/gp1=4765576/nid=1682/m8o0q/index.html

    http://www.swr.de/nachrichten/rp/-/id=1682/nid=1682/did=4763594/11y608s/

  15. Juliane 5. Juni 2009 um 07:31

    Eine Pressemitteilungen zum Staunen:

    Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

    Nr. 174/09
    Berlin, 04.06.2009

    Umwelt und Gesundheit mit allen Sinnen erfahren
    Neue Bildungsmaterialien des Bundesumweltministeriums

    Das Bundesumweltministerium baut seinen kostenlosen Service für Lehrerinnen und Lehrer weiter aus: Im Internet stehen neue Unterrichtsmaterialien zum Thema „Umwelt und Gesundheit“ bereit. Die Materialien, die gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt erstellt worden sind, richten sich an Grundschulen.

    Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: „Mir liegt es ganz besonders am Herzen, Kindern frühzeitig zu vermitteln, wie die Gesundheit mit der Umwelt zusammenhängt und was sie selbst tun können, um sich vor umweltbedingten Gesundheitsrisiken zu schützen. Mit diesen Bildungsmaterialen können wir dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler für das Thema ‚Umwelt und Gesundheit‘ zu sensibilisieren. Wir erhoffen uns zudem, auf diesem Weg auch die Eltern zu erreichen. Gibt es etwas, das für uns wichtiger ist als frohe und gesunde Kinder in einer intakten Umwelt?“

    Der Vizepräsident des Umweltbundesamtes, Dr. Thomas Holzmann: „Wir alle brauchen eine saubere Umwelt, in der wir ohne Gesundheitsprobleme leben können. Reine Luft und eine intakte Natur sind ebenso wichtig wie unbelastete Lebensmittel und einwandfreies Trinkwasser. Was Kinder wissen müssen um ihre Gesundheit vor umweltbedingten Risiken zu schützen, lernen sie in den neuen Bildungsmaterialien für die Grundschule. Hier gibt es Umweltschutz zum Mitmachen und Begreifen.““

    Die vielfältigen Zusammenhänge von Umwelt- und Gesundheitsschutz stellt das Bildungspaket des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes altersgemäß dar. Die Arbeitsblätter zu Themen wie Innenraumluft, Lärm, Badegewässer, Strahlung, Klimawandel und Chemikalien vermitteln die Lerninhalte lebensnah – mit Experimenten, Spielen und Beobachtungen. So erleben die Schülerinnen und Schüler das Themenfeld „Umwelt und Gesundheit“ mit allen Sinnen.

    Die Kinder lernen anhand der Unterrichtsmaterialien unter anderem, wie das Riechen funktioniert und was sie für eine gute Luft im Klassenzimmer tun können. Sie erfahren, wie Lärm ihrem Hören schaden kann und erforschen, wie Schalldämmung funktioniert. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, worauf sie im Sommer achten müssen, um sich vor Sonnenstrahlung, Hitze und Zecken zu schützen und in sauberen Badegewässern zu schwimmen. Die Kinder bekommen Tipps zur Handynutzung und können sich mit dem Thema „Chemikalien im Haushalt“ beschäftigen. Was sie selbst für die Umwelt und ihre Gesundheit tun können, heben die Arbeitsblätter besonders hervor.

    Die Bildungsmaterialien sind auch als Schülerarbeitshefte im Klassensatz erhältlich. Didaktisch-methodische Hinweise und Hintergrundinformationen für die Lehrkräfte ergänzen die Hefte. Die praxiserprobten Materialien für den naturwissenschaftlich-technischen und fächerübergreifenden Unterricht stehen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.

    Die Materialien stehen kostenlos im Internet ( http://www.bmu.de/bildungsservice und http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/index.htm) zur Verfügung. Der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums bietet für Grundschulen weitere Bildungsmaterialien zu den Themen „Wasser ist Leben“ und „Biologische Vielfalt“ an. Zudem sind acht Themenbereiche, u. a. erneuerbare Energien, Klimaschutz und Klimapolitik, Flächenverbrauch und Landschaftszerschneidung, für den Unterricht an weiterführenden Schulen kostenlos verfügbar.

    Der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums wurde von der deutschen UNESCO-Kommission als offizielle Maßnahme des nationalen Aktionsplans der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

    http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/44215.php

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