Rentenversicherung setzt sich für Duftstoffallergiker ein

Schutz für Allergiker und Chemikaliensensible

Einige Angestellte, die bei der amerikanischen Rentenversicherung „Multi Sector Pension Plan“ (MSPP) arbeiten, berichteten ihrem Arbeitgeber, dass sie auf verschiedene chemische oder parfümierte Produkte mit gesundheitlichen Beschwerden reagieren. Die Duftstoffallergiker und Chemikaliensensible unter den Mitarbeitern litten zunehmend unter der allgemein üblichen Verwendung von Parfüms, Bodylotions, Haarspray, Deos durch Kollegen und Publikumsverkehr. Das bewog die Rentenversicherung dazu, ein Duftstoffverbot am Arbeitsplatz einzuführen. MSPP bittet alle Mitarbeiter auf der Internetseite und durch Dienstanweisungen um Kooperation, um der besonderen gesundheitlichen Problematik von Mitarbeitern, die auf Chemikalien und Duftstoffe reagieren, gerecht zu werden und dazu beizutragen diese zu schützen.

Büroräume wurden zur duftstofffreien Zone deklariert

Haarspray, Parfüm, Deo kann bei Duftstoffallergikern oder bei Personen, die chemikaliensensibel sind, Kopfschmerzen, Atemwegbeschwerden und andere Symptome hervorrufen. Deshalb werden alle Angestellten und Besucher aufgefordert, völlig auf Parfüm und parfümierte Pflegeprodukte zu verzichten, wenn sie in die MSPP Büros kommen.

Kanadische Gewerkschaften schützen Geringverdiener

Nicht nur die Solidarität gegenüber Chemikaliensensiblen und Arbeitnehmern mit Duftstoffallergien ist alles andere als alltäglich, MSPP selbst ist eine bemerkenswerte Einrichtung. MSPP wurde von zwei kanadischen Gewerkschaften gegründet. Ihnen war aufgefallen, dass in manchen Berufsbereichen Geringverdiener nur freiwillig ganz gering versichert waren oder gar nicht abgesichert und somit keine Rente erhielten. MSPP sorgt dafür, dass diese Geringverdiener, die meistens Frauen aus einkommensschwachen Schichten sind, über die Arbeitgeber abgesichert werden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 4. Juni 2012

Literatur: MSSP, Scent free Policy, 2012

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2 Kommentare zu “Rentenversicherung setzt sich für Duftstoffallergiker ein”

  1. PappaJo 5. Juni 2012 um 13:01

    Und so einfach geht das wenn man nur will! Da können sich die Unternehmen aus „Germany“ mal eine dicke Scheibe abschneiden.

    Bleibt nur die Frage offen, ob die Büroräume bei denen OK sind. Bei meinem letzten Arbeitgeber roch das „neue“ Büro schon extrem süßlich und wenn der Kopierer lief konnte man auch nur rennen.

    Der eigene Raum mit separater Belüftung für den Kopierer, wurde als Abstellraum verwendet, da von Anfang an die Belüftung nicht funktionierte.

  2. Galaxie 10. Juni 2012 um 22:20

    Ich finde das wirklich gut was die Kanadier machen und auch was die Absicherung betrifft bei geringen Einkommen, das die auch beim Arbeitgeber abgesichert werden sollen. Ja, die sind nicht so engstirnig wie unsere Politik in Deutschland und die Rentenversicherung und andere, die noch mehr für negative Folgen und Kosten sorgen…

    LG
    Galaxie

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