Schülerin wegen Versprühen von Parfüm aus Schulbus geworfen
Eine Schülerin wurde in Richland, US Bundesstaat Washington, vom Busfahrer aus dem Schulbus geworfen, weil sie Parfüm versprüht hatte. Das Benutzen von Parfüm ist in diesem Schulbezirk verboten, aus Rücksicht auf jene Schüler und Lehrer, die unter schweren Allergien, Asthma oder Chemikaliensensitivität (MCS) leiden. In einigen Schulbezirken und Städten in den USA und Kanada gibt es solche Parfüm- und Duftstoffverbote, die Teil des Integrationsprogramms für Behinderte sind. Diese Maßnahmen sind keineswegs überzogen, denn die Chemikalien und Aromaöle in Parfüms und parfümierten Produkten können bei einigen Menschen erhebliche Gesundheitsbeschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Reaktionen auslösen. Bei einem ähnlichen Vorfall mussten elf Schüler und ein Busfahrer ins Krankenhaus gebracht werden. Einer Schülerin zerbrach im Bus ein Parfümflacon, wodurch Chemikalien freigesetzt wurden.
Parfüm gegen „riechende“ Mitschüler
Die 15-jährige hatte ein blumiges Parfüm im Schulbus versprüht, weil sie fand, es „rieche“ darin nicht gut, schreibt die Online-Zeitung Huffington Post. Der Busfahrer ermahnte die Jugendliche und bat um die Parfümflasche. Die Schülerin weigerte sich und redete dabei gleichzeitig mit ihren Eltern am Handy. Als Konsequenz wurde sie zwei Blocks von der Haltestelle entfernt abgesetzt. Die Eltern des Teenagers zeigten kein Verständnis für die Vorgehensweise des Busfahrers und gaben an, ihre Tochter wäre dadurch Gefahr ausgesetzt gewesen, gekidnappt zu werden. Sie seien nicht davon informiert worden, dass ihre Tochter wegen des Versprühens von Parfüm aus dem Bus geworfen wurde. Die Schule weist die Vorwürfe zurück und gab zu verstehen, dass Entführungen höchst selten vorkommen und die Schülerin während des Vorfalls mit ihren Eltern am Handy war. Gleichzeitig gab die Schulleitung zu verstehen, dass bei einem erneuten Vorkommnis, bei dem von einem Schüler Parfüm versprüht werde, die gleichen Konsequenzen gezogen würden, die Busfahrer würden zukünftig allerdings darauf achten, dass betreffende Schüler in einer sicheren Gegend abgesetzt würden. Eine Änderung der Schulordnung und des Duftstoffverbotes stehen laut Auskunft der Schule nicht zur Debatte.
Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. November 2011
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Von dieser Rücksichtnahme ist man hier noch Lichtjahre entfernt! Das würde hier nur einen wahnsinns Aufschrei geben! Leider…