Der Stoff aus dem die Schulen sind – Teil II

Moderene Schulen sind oft mit Schadstoffen und Schimmelpilz belastet

Lösemittel, luftdicht verpackt. Der neue Kram

MCS durch giftige Schule

Im Februar 2008 berichtete das ZDF in der Sendung 37° über Menschen, die an Multipler Chemikalien Sensitivität leiden.  

Ein junges Mädchen, das das Filmteam im seinem Alltag begleitete, ist durch die Raumluft ihrer ehemaligen Grundschule an MCS erkrankt. Die Erkrankung der Schülerin in einem Neubau des Schulzentrums Nideggen ist kein Einzelfall.  

In Neubauten und bei Sanierungen alter Schulgebäude kommen eine Vielzahl von Materialien zum Einsatz, die die Raumluft der Schulen mit Schadstoffen belasten. 

 

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Plastiktüteneffekt

In heutigen Schulneubauten herrscht dicke Luft. Die Architekten planen Schulgebäude als Energiesparmodelle. Gut gedämmte Außenwände, dichte Fenster, die keinen Wärmeverlust aber auch keinen Luftaustausch zulassen. Der Bauunternehmer, der das günstigste Angebot erstellt hat, erhält den Zuschlag. Es muss zügig gebaut werden, jeder Bautag kostet bares Geld. Da bleibt keine Zeit, um den Estrich auf dem Fußboden austrocknen zu lassen. Kaum steht der Rohbau, wird verputzt, werden schon die Fenster und Türen mit PU-Schäumen eingesetzt, die Fußböden verklebt, die Wände tapeziert oder mit Rauputz verschönert.  

Billig, abwaschbar & giftig

Auf den Boden werden Gummibeläge aus Industriekautschuk gelegt, damit das ökologisch ausschaut auch schon mal mit Einsprenklern aus Altgummi. Wenn es eher „Bio“ daher kommen soll, kommt mancherorts auch Linoleum mit PU-Beschichtungen zum Einsatz oder man verklebt Industrieparkett oder Teppichboden. Geklebt wird dann, je nach Material und Untergrund, mit Dispersionsklebstoffen, Reaktionsharzklebstoffen, Lösemittelklebstoffen. Auch die blauen Bengel unter den Klebern sind nicht unproblematisch. Denn, von blauen „Engeln“ kann man bei den beliebten glykolhaltigen Klebern nicht sprechen.** (siehe Anhang) 

Die Wände hat man gerne abwaschbar. Besonders beliebt sind hier neuerdings Glasfasertapeten mit abwaschbaren Wandfarben überpinselt. Aber auch Kunstharzputze kommt an die Wände. Mit Ausrüstung versteht sich, damit es nicht schimmelt oder Algen ansetzt. Die neuen Möbel sind aus Kunststoff oder schichtverleimtem Holz. Wen wunderst, was man dann bei Raumluftanalysen so alles messen kann:  

Üble reaktionsfreudige Gemische

Das ist nicht nur die Summe der einzelnen Schadstoffe, sondern, weil viele Schadstoffe sehr reaktionsfreudig sind, ein toxischer Cocktail. In vielen Gebäuden findet man Styrol, Methylacetat, Formaldehyd, Alkohole aus Glykol, Weichmacher aus den Bodenbelägen und Wandfarben. Und wehe, wenn der nicht ausgetrocknete Estrich sich mit den glykolhaltigen Klebern des Bodenbelags verbindet.  

Wer glaubt, dieser Cocktail könne keinen Schaden anrichten, weil er ja nur eingeatmet und nicht gegessen wird, hat sich getäuscht. 

Landesweit Kinder im Laborversuch?  schuler-ii.jpg

Im Nidegger Schulzentrum fand man im Blut der Kinder Aceton, Dichlormethan, Methylethylketon, Methanol, Xylol, Toluol. Der höchste gemessene Toluol Wert bei einem Kind betrug 1195 Mikrogramm/l. Der Referenzwert beträgt 5 Mikrogramm/l. 

Schüler und Lehrer in Neubauten und sanierten Altbauten leiden bei belasteter Raumluft unter Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schwindel, Übelkeit, trockenen und brennenden Augen, Atemwegsproblemen, Bauchweh und manchmal auch unter grippeähnlichen Reaktionen .  

Der neue Kram ist also nicht besser als der alte. In Nideggen wurden Schüler und Lehrer krank. Und Nideggen ist kein Einzelfall.  

***Anhang: „Dabei erlaubt das Umweltbundesamt, dass in Lacken, die den blauen Engel verliehen bekommen, bis zu 10 % Glykolverbindungen erhalten sein dürfen. In vielen lösemittelfreien Teppichklebern werden hochsiedende Glykolverbindungen mit Siedepunkten oberhalb 200 °C verwendet. Diese Hochsieder müssen nicht als Lösungsmittel deklariert werden und die Produkte dürfen somit als „lösemittelfrei“ bezeichnet werden. Glykolverbindungen verdunsten aufgrund ihrer meist gegenüber konventionellen Lösemitteln höheren Siedepunkte nur extrem langsam. Durch Glykolverbindungen vorherrschende Belastungen können dabei über lange Zeiträume von Monaten und Jahren hinweg aus Oberflächen ausgasen und stellen somit eine potentielle Langzeitquelle dar.“

 

Herzlicher Dank für diesen Gastbeitrag geht an Julianne.  

Weiterführende Informationen:

Weitere CSN Blogs zum Thema Schule:

 

Ein interessanter Thread mit vielen Tipps und Hinweisen aus dem CSN Forum zum Thema Schulen:

Heinrich Heine Schule in Hagen

10 Kommentare zu “Der Stoff aus dem die Schulen sind – Teil II”

  1. Bongo Wongo 6. Mai 2008 um 10:24

    Die Hauptsache es wird Energie gespart, der Rest ist heutzutage völlig egal. Das schlechte Abschneiden der Deutschen bei der PISA-Studie verwundert mich nicht, wenn ich das hier so lese.

    Ich glaube auch, Nideggen ist kein Einzelfall.

  2. Princess 6. Mai 2008 um 14:14

    Wie der informative Blog aufzeigt, scheint das Ausmaß an Schadstoff-belasteten Schulen extrem zu sein. Ich habe mich bei den angegebenen Links ein wenig umgeschaut und kann nur sagen, dass ich es erschreckend finde, dass man nicht mal sein Kind mit reinem Gewissen zur Schule schicken kann. Viele Eltern schieben Leistungsschwäche ihrer Kinder auf Faulheit und dergleichen zurück.

    Es stimmt, Kinder und Jugendliche leiden sehr oft Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Atemwegserkrankungen, Bauchschmerzen und sind nervös und unruhig. Ich denke kaum, dass diese vielen verschiedenen Gesundheitsstörungen mit den Schadstoffen an ihren Schulen in Verbindung gebracht werden. Daher muss noch sehr viel Aufklärungsarbeit geleistet werden. Aber das wichtigste ist, dass bei gegebenem Anlass entsprechend gehandelt, und nicht verharmlost oder gar vertuscht wird.

    Das Beispiel in Nideggen verdeutlicht leider, dass die Schüler und Lehrer auf der Verliererseite zu stehen scheinen.

    Danke für den aufklärenden Blog-Beitrag!

    Liebe Grüsse, Princess

  3. marianne1955 6. Mai 2008 um 16:35

    Hallo, mein Sohn hatte Kopfschmerzen in der Schule und nach einem Wechsel waren sie verschwunden. Meine kleine Tochter besucht die gleiche Realschule und bekam auch Kopfschmerzen. Die Realschule Bobingen wurde in den 70er Jahren gebaut. Meine große Tochter hatte keine Probleme. Schaut mal bei Scherrmann Ingrid safer world nach. Sie bekam MCS von der Schule. Gruß Marianne

  4. Mary-Lou 7. Mai 2008 um 06:56

    Es ist schlimm, dass unser Kinder schon in frühen Jahren durch Umwelteinflüsse erkranken. Schadstoffbelastete Klassenzimmer finde ich voll daneben, denn es ist so überflüssig. Das Leistungsvermögen der Schüler wird ungemein gebremst und die berufliche Zukunft völlig überflüssig verbaut.

    Kinder sind unsere Zukunft!
    Daran sollten unsere Politiker denken!

    Unsere Politiker reden die letzte Zeit verstärkt vom demografischen Wandel und deren gravierende Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, allerdings interpretiere ich ihre Passivität beim Thema Schadstoffe an Schulen und das Vertuschen der Fakten nicht gerade, als ob sie die Sache wirklich ernst meinen. Der Tatsache, dass es so wenige Neugeborene gibt, will man durch Zahlungen für die Familienförderung entgegenwirken.

    Ich stufe das alles als halbherziges Handeln ein, denn anstatt alles daran zu setzen, dass unsere Kinder gesund aufwachsen, werden sie in schadstoffbelastete Schulen geschickt, mit gesundheitschädlichen Farbstoffen, überzuckerten und überaromatisieren Nahrungsmittel vollgestopft, deren krankmachendes Potential den Verantwortlichen sehr wohl bewußt ist. Ihre Gesundheit wird somit regelrecht durch Passivität der Verantwortlichen verbaut. Es werden sogar unsere Kinder den Industrie-Interessen geopfert!

    Viele Kinder und Jugendlichen können ihr wahres geistiges Leistungsvermögen nie richtig ausbilden, da sie durch die vielen körperlichen Beschwerden, die sie durch die durch Schadstoffeinwirkung hervorgerufenen massiven Gesundheitsbeschwerden in ihrem Lernverhalten unheimlich gebremst werden. Viele werden ein Leben lang gegen in die früher Kindheit gemachten Gesundheitsprobleme anzukämpfen haben. Viele von ihnen werden als Frührentner enden und das nur, weil man lieber bagatellisiert anstatt zu handeln.

    Dafür habe ich absolut kein Verständnis.

  5. Silvia 7. Mai 2008 um 08:28

    Gestern suchten meine Freundin und ich nach Objekten für Photos für die heutige Folge über Schulen. Normalerweise achtet man nicht darauf, es entgeht einem was an Schulen herumsteht.

    Fazit unserer Exkusion:
    Es ist unglaublich in welche Barracken man unsere Kinder zum Lernen schickt. Wenn Politiker in solchen Gebäuden arbeiten müssten, gäbe es eine Palastrevolution.

  6. Juliane 22. September 2008 um 12:29

    Mit Lüften und Obst soll in Hagen den gesundheitlichen Schädigungen durch die Chemikalie Styrol begegnet werden.

    „Was Schüler, Eltern und Lehrer der Heine-Realschule seit dem Einzug vermuten, haben sie jetzt schwarz auf weiß: Zumindest in einem der nach einem Brand renovierten Räume ist die Belastung durch Ausdünstungen so hoch, dass gesundheitliche Beschwerden nicht ausgeschlossen werden können.
    Das hat ein Gutachten der Gesellschaft für Schadstoffuntersuchung und Sanierungsbegleitung in Münster ergeben. Kritisch ist demnach vor allem die Situation in einem Raum im ersten Obergeschoss (1 OG 5), der im Gegensatz zu ebenfalls untersuchten naturwissenschaftlichen Räumen während der Sommerferien nicht intensiv gelüftet wurde. Hier ist der Styrolanteil – drei Monate nachdem der neue Boden verlegt wurde – deutlich erhöht. Wörtlich heißt es in dem Gutachten: ‚Styrolkonzentrationen in dieser Höhe sollten in dauerhaft genutzten Räumen nicht auftreten. Inwieweit auch andere vergleichbar ausgestattete Räume in dieser Schule betroffen sind, ist zurzeit unklar.’….

    Schüler und Lehrer hatten zuletzt über Kopfschmerzen, Schwindel, Haut- und Augenreizungen geklagt. Drei Klassenräume waren daraufhin nicht mehr genutzt worden (die WP berichtete). Darüber hatte Schulleiterin Birgit Kafol die Eltern in einem Brief unterrichtet. „Um die Raumluftbelastung möglichst schnell zu reduzieren, müssen wir viel lüften – auch außerhalb der Unterrichtszeiten”, hieß es in dem Schreiben. Und weiter: „Wir bitten Sie, die Lüftungsaktionen dahingehend zu unterstützen, dass Sie ihre Kinder warm anziehen, damit sie in geheizten Räumen bei geöffneten Fenstern unterrichtet werden können.” Unabhängig davon sei es empfehlenswert, dass „sich die Kinder täglich eine Stunde an der frischen Luft aufhalten und täglich Obst essen”. “

    http://www.derwesten.de/nachrichten/staedte/hagen/2008/9/16/news-77146765/detail.html

  7. Juliane 21. Dezember 2008 um 16:53

    Wer weiterlesen will zum Thema Schadstoffschulen
    kann dies tun:

    Interdisziplinäre Gesellschaft für Umweltmedizin e.V.
    „Klassenzimmer machen krank“

    http://www.igumed.de/images/6-08_l-p.pdf

    Erfahrungen des Schulleiters Wolfgang Krug
    Kinderhirn in Not

    http://www.dugi-ev.de/KrugWolfgang-KinderhirnInNot.pdf

    Wolfgang Krug war Schulleiter an einer Schadstoff-
    schule, die abgerissen wurde. Er ist ein
    schwerkranker Überlebender. Viele seiner ehenmaligen
    Kollegen sind bereits verstorben. Was aus den Kindern
    wurde, die diese hochbelastete Grundschule besuchten,
    weiss man nicht. Ohne Wolfgang Krugs Zivilcourage
    würde diese Schule vielleicht noch heute stehen.

  8. Juliane 10. April 2009 um 23:01

    Hier kann man nachlesen, was in Halle bei der „Konferenz der Gesellschaft für Hygiene und Umweltmedizin (GHU)“ zu der Schule in Nideggen, in der Schüler und Lehrer an MCS erkrankt sind unter die Experten gebracht wurde:

    „[P 28] Management gebäudebezogener
    Gesundheitsstörungen durch das
    Gesundheitsamt am Beispiel Nideggen

    G. Heuser, M. Hoff-Gehlen
    Gesundheitsamt Kreis Düren

    Erst 6 Monate nach Bezug des Neubaus des Schulzentrums
    Nideggen wurde das Gesundheitsamt Kreis Düren wegen Geruchsbelästigung
    und SBS-Symptomatik eingeschaltet. Die Ermittlungen
    ergaben 600 bis 700 μg/m3 TVOC, eine mäßige
    Geruchsbelästigung in einzelnen Gebäudeteilen sowie schlechte
    raumklimatische Verhältnisse. Das vom Gesundheitsamt als
    Problemlösung vorgeschlagene optimierte Lüftungsverhalten
    wurde nicht akzeptiert. Trotz Risikokommunikation am sogenannten
    runden Tisch hielt eine sich gebildete Elterninitiative die
    Gesundheitsgefährdungsfrage mit immer neuen potenziellen Verursachern
    (z.B. VOC, SVOC, Toluol, Dichlormethan, Phthalate,
    Aldehyde, Nonylphenol,) und Forderungen (z.B. besondere Untersuchungsbedingungen)
    in Diskussion mit dem unbedingten Ziel
    einer Bodenbelagssanierung (Ursachenvermutung).
    Wegen mangelnder Akzeptanz zog das Gesundheitsamt frühzeitig
    externe Berater (z.B. GUVV, Hygieneinstitut des Ruhrgebietes,
    ÖGD, Universitätsklinikum Aachen) hinzu, denen aber seitens
    der Elterninitiative auch überwiegend nicht getraut wurde.
    Im Management problematisch waren die frühzeitige Politisierung
    der Angelegenheit und die Verarbeitung in den Medien.
    Zudem trugen beteiligte Gutachter durch Fehlmessungen/Messwertfehlinterpretationen,
    öffentliche Auftritte selbsternannter
    „Experten“, welche die Raumluft als „gesundheitsgefährdend und
    leistungsmindernd“ bezeichneten, sowie Meinungsunterschiede
    behandelnder Ärzte zu Verunsicherungen bei. Ein durch besorgte
    Eltern über die Hausärzte bei ihren Kindern veranlasstes Human-
    Biomonitoring ergab in Einzelfällen extrem erhöhte Toluol-
    und Dichlormethankonzentrationen, deren Ursache bisher
    ungeklärt blieb, da die Mehrzahl der Betroffenen sich an einer
    Ursachensuche nicht beteiligte. Neu aufgenommenen Schülern
    wird eine einseitige bis falsche schriftliche Darstellung der Sachlage zusammen mit einem Katalog von Symptomen, die in kausalem
    Zusammenhang mit dem Besuch der Schule stehen sollen,
    gegeben. Zuletzt ist ein staatsanwaltschaftliches Ermittlungsverfahren
    wegen fahrlässiger Körperverletzung noch nicht
    abgeschlossen.
    Aus den Erfahrungen kann die Schlussfolgerung gezogen werden,
    dass ein erfolgreiches Management gebäudebezogener
    Gesundheitsstörungen nur im Konsens aller Beteiligten möglich
    ist. Unbegründeten Forderungen sollte begründet nicht nachgegeben
    werden. Kann eine Vertrauensbasis nicht geschaffen
    werden, sollte frühzeitig ein in Risikokommunikation erfahrener
    Supervisor einbezogen werden.“

    http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/6886

    12. Konferenz der Gesellschaft für Hygiene und Umweltmedizin (GHU)

    3. bis 5. Oktober 2004 Halle/Saale

    http://www.medizin.uni-halle.de/ihy/media/pdf/GHU_Hauptprogramm_%20Stand%2022092004.pdf

  9. Juliane 5. Juni 2009 um 07:33

    Die Pressenitteilung zum Staunen und Nachdenken:

    Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit

    Nr. 174/09
    Berlin, 04.06.2009

    Umwelt und Gesundheit mit allen Sinnen erfahren
    Neue Bildungsmaterialien des Bundesumweltministeriums

    Das Bundesumweltministerium baut seinen kostenlosen Service für Lehrerinnen und Lehrer weiter aus: Im Internet stehen neue Unterrichtsmaterialien zum Thema „Umwelt und Gesundheit“ bereit. Die Materialien, die gemeinsam vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt erstellt worden sind, richten sich an Grundschulen.

    Bundesumweltminister Sigmar Gabriel: „Mir liegt es ganz besonders am Herzen, Kindern frühzeitig zu vermitteln, wie die Gesundheit mit der Umwelt zusammenhängt und was sie selbst tun können, um sich vor umweltbedingten Gesundheitsrisiken zu schützen. Mit diesen Bildungsmaterialen können wir dazu beitragen, Schülerinnen und Schüler für das Thema ‚Umwelt und Gesundheit‘ zu sensibilisieren. Wir erhoffen uns zudem, auf diesem Weg auch die Eltern zu erreichen. Gibt es etwas, das für uns wichtiger ist als frohe und gesunde Kinder in einer intakten Umwelt?“

    Der Vizepräsident des Umweltbundesamtes, Dr. Thomas Holzmann: „Wir alle brauchen eine saubere Umwelt, in der wir ohne Gesundheitsprobleme leben können. Reine Luft und eine intakte Natur sind ebenso wichtig wie unbelastete Lebensmittel und einwandfreies Trinkwasser. Was Kinder wissen müssen um ihre Gesundheit vor umweltbedingten Risiken zu schützen, lernen sie in den neuen Bildungsmaterialien für die Grundschule. Hier gibt es Umweltschutz zum Mitmachen und Begreifen.““

    Die vielfältigen Zusammenhänge von Umwelt- und Gesundheitsschutz stellt das Bildungspaket des Bundesumweltministeriums und des Umweltbundesamtes altersgemäß dar. Die Arbeitsblätter zu Themen wie Innenraumluft, Lärm, Badegewässer, Strahlung, Klimawandel und Chemikalien vermitteln die Lerninhalte lebensnah – mit Experimenten, Spielen und Beobachtungen. So erleben die Schülerinnen und Schüler das Themenfeld „Umwelt und Gesundheit“ mit allen Sinnen.

    Die Kinder lernen anhand der Unterrichtsmaterialien unter anderem, wie das Riechen funktioniert und was sie für eine gute Luft im Klassenzimmer tun können. Sie erfahren, wie Lärm ihrem Hören schaden kann und erforschen, wie Schalldämmung funktioniert. Die Schülerinnen und Schüler erfahren, worauf sie im Sommer achten müssen, um sich vor Sonnenstrahlung, Hitze und Zecken zu schützen und in sauberen Badegewässern zu schwimmen. Die Kinder bekommen Tipps zur Handynutzung und können sich mit dem Thema „Chemikalien im Haushalt“ beschäftigen. Was sie selbst für die Umwelt und ihre Gesundheit tun können, heben die Arbeitsblätter besonders hervor.

    Die Bildungsmaterialien sind auch als Schülerarbeitshefte im Klassensatz erhältlich. Didaktisch-methodische Hinweise und Hintergrundinformationen für die Lehrkräfte ergänzen die Hefte. Die praxiserprobten Materialien für den naturwissenschaftlich-technischen und fächerübergreifenden Unterricht stehen in deutscher und englischer Sprache zur Verfügung.

    Die Materialien stehen kostenlos im Internet ( http://www.bmu.de/bildungsservice und http://www.umweltbundesamt.de/gesundheit/index.htm) zur Verfügung. Der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums bietet für Grundschulen weitere Bildungsmaterialien zu den Themen „Wasser ist Leben“ und „Biologische Vielfalt“ an. Zudem sind acht Themenbereiche, u. a. erneuerbare Energien, Klimaschutz und Klimapolitik, Flächenverbrauch und Landschaftszerschneidung, für den Unterricht an weiterführenden Schulen kostenlos verfügbar.

    Der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums wurde von der deutschen UNESCO-Kommission als offizielle Maßnahme des nationalen Aktionsplans der UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.

    http://www.bmu.de/pressemitteilungen/aktuelle_pressemitteilungen/pm/44215.php

  10. Juliane 10. August 2009 um 17:31

    Im Februar 2008 berichtete das ZDF in der Sendung 37° über Menschen, die an Multipler Chemikalien Sensitivität leiden.

    Der Film ist noch über youtube erreichbar:

    37° Ich kann dich nicht riechen – Wenn Alltagsdüfte krank machen.

    http://video.google.de/videoplay?docid=-8886029444847972293

    Immer noch aktuell und auch auf you tube erreichbar ist ein anderer Fernsehbericht aus dem ich hier Zitate einstelle:

    „Die Justiz tut sich leicht mit Mördern, mit Räubern, mit Dealern aber mit Chemiemanagern hat sie ihre Probleme.

    Ich habe mich gefragt …, wo eigentlich die Macht im Staate liegt, in Bonn oder in Leverkusen

    Wenn dort (bei der Wirtschaftskriminalität und der Umweltkriminalität) die Justiz zurücksteckt, wenn sie sich raushält, dann entstehen rechtsfreie Räüme, die besetzt werden von kriminellen Menschen. Dort sind riesige Profite möglich und umgekehrt eintstehen riesige Schäden gesellschaftlicher und individueller Art. Das darf die Justiz gar nicht. Sie ist verpflichtet diese Rechtsgüter zu schützen. Wenn sie das nicht tut, steht letztlich auch das Gemeinwesen auf dem Spiel.

    Das hält ein Staat auf Dauer nicht aus.“

    http://www.youtube.com/watch?v=LQcFltZU0wU