Krank ohne Grund? Schadstoffe als Krankheitsauslöser

Ständig krank

Ständig krank – aber eine Ursache ist nicht zu finden. Diesem Problem stehen täglich viele Millionen Menschen gegenüber. Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Migräne, Zittern, Herzrasen, chronische Schmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Krämpfe, grippeähnliche Symptome und Dauererkältung….. Die Liste unspezifischer Beschwerden ist lang. Auch psychische Beschwerden wie Depressionen oder Ängste können dazukommen. Die Liste möglicher Ursachen ist mindestens genauso lang wie die Liste unspezifischer Beschwerden. Deshalb ist eine gründliche ärztliche Untersuchung bei chronischen Beschwerden natürlich unverzichtbar.

Was unternehmen, wenn sich keine Ursachen finden lassen?

Es macht es Sinn, einen Blick ins Wohn- und Arbeitsumfeld sowie auf die Ernährung zu werfen. In vielen, wenn auch nicht allen Fällen lassen sich die Beschwerden auf unverträgliche Stoffe zurückführen. Allergien und Unverträglichkeiten bleiben oft jahrelang unentdeckt. Alltagschemikalien, geringe Konzentrationen von Schadstoffen lösen bei manchen Menschen schon direkt Beschwerden aus. Gut, wenn Sie diese Auslöser früh finden und meiden, dann ersparen Sie sich viele unnötige Leidenstage. Lesen Sie also weiter!

Die Reaktion auf Alltagschemikalien bezeichnet man als Chemikalien Sensitivität (MCS, englisch Multiple Chemical Sensitivity). Im Extremfall reagieren die Patienten auf geringste Dosen chemischer Stoffe wie z.B. das Parfüm eines Mitmenschen mit schwersten Symptomen bis hin zur Bewusstlosigkeit oder mit einer grippeähnlichen Symptomatik, die tagelang ins Bett zwingt. Allerdings zeigen sich die Reaktionen meist nicht so drastisch. Typisch ist eher, dass die Patienten Jahre oder Jahrzehnte stumm vor sich hin leiden, mit Kopfschmerz, Schwindel, neurologischen Beschwerden, Dauererkältung und so weiter.

Auslöser sind überall, also Augen auf

Forscher aus den USA gehen davon aus, dass 15-30% der Bevölkerung leicht von Chemikaliensensitivität betroffen sind. Meist bemerkt der Betroffene selbst den Zusammenhang von Chemikalien und Beschwerden nicht, denn die Auslöser sind überall vorhanden: Lösemittel aus Bodenklebern, Duftstoffe in nahezu allen Kosmetika und Putzmitteln… Die Liste ist endlos. Ständige leichte Beschwerden sind die Folge, dazu kommt in vielen Fällen, dass man bestimmte Dinge nicht riechen kann. Denken Sie nach: ein bestimmtes Parfüm, Dieselabgase…

Stecken Sie nun bloß nicht den Kopf in den Sand und sagen „Ich kann doch nichts dagegen tun“. Sie können nämlich auch im Rahmen ihres normalen Alltags sehr viel tun, gerade wenn Sie nur leicht betroffen sind. Es geht darum, die Störenfriede im Alltag zu minimieren. Das lohnt sich! Denn wenn Sie jetzt häufig unter leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen leiden, die zum Beispiel durch Duftstoffe ausgelöst werden, sind Sie potenziell gefährdeter, eine ausgeprägte MCS-Erkrankung zu entwickeln.

Ignorieren führt zu schlechter Prognose

Schwer MCS-Erkrankte können in vielen Fällen kaum mehr das Haus verlassen, sind auf eine schadstofffreie Wohnung, teuerste Luftreiniger und Wasserfilter angewiesen und entwickeln oft zusätzlich Lebensmittelunverträglichkeiten. MCS kann also von einer minimalen Einschränkung zur Schwerstbehinderung werden. 13,7% der Chemikaliensensiblen, mit denen hier die 30% gemeint sind, werden aufgrund der Erkrankung arbeitslos. Armut und soziale Isolation kommen dann noch zur Krankheit hinzu. Treffen kann es wirklich jeden, es gibt keinen, dessen Risiko null wäre.

Vorbeugen ist besser

Doch Sie können vorbeugen, indem Sie den Kontakt mit Chemikalien minimieren. Viele Kontakte mit Alltagschemikalien sind unnötig. Außerdem reagieren viele Betroffene erst mal nur auf bestimmte Chemikalien. Sie können keinen Gummi riechen? Dann versuchen Sie, dieser einen Sache aus dem Weg zu gehen. Allem kann man leider nicht aus dem Weg gehen. Doch welche Produkte Sie für Körperpflege und Haushalt nutzen, bestimmen Sie. Wer duftstofffreie Produkte für Allergiker benutzt, erfährt vielleicht eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Es gibt Körperpflege- und Waschmittel duftstofffrei, im Bioladen auch chemie- und duftfreie Putzmittel. Achtung, ätherische Öle können genauso unverträglich sein wie künstliche Duftstoffe, wenn man darauf reagiert.

Immer der Nase nach

Achten Sie beim Einkauf auf Qualität. Oft lohnt es sich, nicht dem Preisschild Motto „Nur teuer ist besser“, sondern der Nase nach zu gehen. Strömt ein neues T-Shirt einen penetranten Geruch aus, wurde wahrscheinlich etwas eingesetzt, das weder für die, die es produziert haben, noch für Sie, die es tragen wollen, gesund ist. Achten Sie einfach etwas darauf, egal ob bei Kleidung, Bett oder Bodenbelag. Wer Gebrauchtwagen kauft, kann davon ausgehen, dass deutlich weniger Schadstoffe im Innenraum sind als beim Neuwagen, denn nach einigen Jahren haben sich viele der Chemikalien bereits verflüchtigt, das Auto hat „ausgemüffelt“.

Abhilfe oder Ausgleich?

Viel Kontakt mit Chemikalien findet im Beruf statt. Denken Sie mal an Drucker oder Maler (Farben mit Lösemitteln), aber auch an die Angestellten in einem Großraumbüro, wo sich die Ausdünstungen von fünfzig Computern, des Teppichbodens und der Parfüms der Personen hinter den Bildschirmen auf engstem Raum stauen – schlechte Luft vorprogrammiert. Was tun? Sind Sie nur leicht sensibel, so sagen Sie sich, Sie bleiben da 8 Stunden, und in ihrem Umfeld zu Hause achten Sie dafür besonders auf eine schadstoffarme Umgebung. Damit vermeiden Sie zusätzliche Risikofaktoren für Ihre Gesundheit. Gehen Sie möglichst viel an die frische Luft, und trinken Sie viel Wasser. Ob Sie an einem Arbeitsplatz gar nicht bleiben können und daher nach etwas anderem suchen, können nur Sie entscheiden.

Nahrungsmittel unter die Lupe nehmen

Neben den eingeatmeten Chemikalien essen wir auch viele Chemikalien. Pestizidbelastung ist an der Tagesordnung. Versuchen Sie, möglichst viel auf Bio zu setzten. Doch neben dem Problem mit giftigen Pflanzenschutzmitteln, Aromen und Konservierungsstoffen, denen man am Besten aus dem Weg geht, in dem man Selbstmachen dem „Dosenfutter“ vorzieht, gibt es oft noch konkrete Lebensmittelunverträglichkeiten. Sie leiden seit Jahren unter chronischen Beschwerden ohne spezielle Ursache? Suchen Sie danach, ob es vielleicht ein bestimmtes Lebensmittel ist. Versuchen Sie, auf die Aromen und die mit E-Nummern deklarierten Stoffe möglichst viel zu verzichten, und testen Sie aus, wie Sie sich ohne bestimmte Nahrungsmittel fühlen. Allergietest können beim Arzt gemacht werden. Aber – es gibt nicht nur Allergien. Unverträglichkeiten deckt ein Test nicht auf. Besonders potenter Auslöser unspezifischer Symptome sind Milchprodukte, die nach Schätzungen von Experten 20% der Bevölkerung im Stoffwechsel nicht richtig verarbeiten können (Laktose-Intoleranz, Laktose ist der Milchzucker, ein Stoff in Milchprodukten).

Vorbeugen lohnt

Sie können also viel tun, um Chemikaliensensitivität vorzubeugen, beziehungsweise mit einer leichteren Form zu leben, ohne schwer krank zu werden. Das lohnt sich, denn bisher gibt es keine Heilung für MCS, nur das Vermeiden der unverträglichen Substanzen. Die Ursachen für MCS sind nicht eindeutig bekannt, auch wenn es viele Theorieansätze gibt und gerade in den USA und in Kanada intensiv geforscht wird. Sie wollen Zahlen und Fakten sehen? Kanada hat einmal die wirtschaftlichen Folgen von MCS innerhalb des Landes zusammengezählt:

Chemikalien-Sensitivität kostet pro Jahr ca. 10 Milliarden Dollar an Produktivitätsverlust, 1 Milliarde Dollar an Steuerverlust und 1 Milliarde Dollar an vermeidbaren Kosten im Gesundheitssystem.

Environmental Illness Society of Canada, Socio-Economic Study of MCS, 2001

Mithelfen Krankheit und Leiden zu vermeiden

Denken Sie daran, wie viel Krankheit und Leid hinter diesen trockenen Zahlen steckt. Allerdings könne auch Sie dazu beitragen, Chemikaliensensiblen das Leben zu erleichtern. Das Einfachste ist es, nicht als „Duftbombe“ durch die Welt zu gehen und damit Chemikaliensensiblen und Duftstoffallergikern das Leben schwer zu machen, während Sie damit der Umwelt und sich selbst schaden.

Viele Informationen zu MCS, zu den Auslösern, den Folgen und der Diagnostik finden Sie im CSN-Flyer, der kompakt auf zwei Seiten alle wichtigen Informationen zu MCS zusammenfasst. Einfach klicken – der Flyer wird als PDF aufgerufen:

MCS Infoflyer

Wenn Sie helfen möchten, schicken Sie den Link zu diesem Blog auch Anderen, von denen Sie wissen, dass sie ständig unter Symptomen leiden, gegen die der Arzt nichts tun kann, oder geben Sie einfach den Flyer weiter.

Denken Sie bitte auch an die Eltern von kränkelnden oder hyperaktiven Kindern, denn gerade Kinder haben es verdient, dass man eine eventuelle Chemikalien-Sensitivität herausfindet und verhindert, dass sie schlimmer wird und schon im Kindesalter zur lebenslangen Schwerbehinderung führt!

Autor: Amalie, CSN – Chemical Sensitivity Network, 20. Mai 2009

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Chemikalien-Sensitivität: Solitäre chemosensitive Zellen entdeckt

Gehirn Neuronen

Dr. Lin und Kollegen von der Universität von Colorado entdeckten 2007, dass eine spezielle Zellsorte, die bei vielen Säugetieren in großer Zahl am Eingang der Nasenhöhle vorkommt, eine wichtige und bislang unbekannte Rolle bei der Wahrnehmung irritierender und potentiell gefährlicher Gerüche spielt und speziell der Chemorezeption dient.

Ähnliche solitäre chemosensorische Zellen wurden vorher schon in den Nasenhöhlen, den Atemwegen und dem gastrointestinalen Trakt vieler Säugetiere und auch bei Fischen, Fröschen und Alligatoren gefunden. Die Wissenschaftler halten es für wahrscheinlich, dass sie auch bei Menschen vorkommen. Vor dieser Entdeckung dachte man, die irritierenden Substanzen könnten die trigeminalen Nervenenden nur direkt stimulieren.

„Diese erstklassige Forschungsarbeit korrigiert eine fälschliche Ansicht darüber, wie irritierende Gerüche wahrgenommen werden und erweitert unser Verständnis des Geruchssinns.“ Sagte James F. Battey von dem National Institute on Deafness and Other Communication Disorders (NIDCD), das die Studie finanziert hatte. „Weitere Untersuchungen könnten zu einem besseren Verständnis darüber führen, warum manche Personen außergewöhnlich sensibel auf irritierende Gerüche reagieren.“

Die solitären chemosensitiven Zellen an der Oberfläche der Nasenhöhle befinden sich in engem Kontakt mit trigeminalen Nervenfasern, die direkt unter der Oberfläche enden. Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass diese Zellen Rezeptoren für bitteren Geschmack enthielten und dass bittere Substanzen, wenn auf die Oberfläche der Nasenhöhle aufgebracht, eine trigeminale Reizantwort auslösen können.

Dies bewog Drs. Restrepo und Finger zu untersuchen, ob diese Zellen auch auf irritierende Gerüche reagieren. Die Wissenschaftler verwendeten nasales Gewebe von Mäusen und maßen eine Anzahl von Veränderungen in den solitären chemosensorischen Zellen, während sie sie hohen und niedrigen Konzentrationen verschiedener irritierender flüchtiger chemischer Substanzen aussetzten. Ihre Messungen zeigten, dass die Zellen auf die Substanzen reagierten und sensorische Informationen an trigeminale Nervenfasern weitergaben.

Die Wissenschaftler erklärten, dass diese Architektur des Nasengewebes mit solitären chemosensorischen Zellen auf der Oberfläche und trigeminalen Nervenfasern unmittelbar darunter es der Nase ermöglicht, eine größere Anzahl irritierender Gerüche wahrzunehmen.

Die Wissenschaftler hoben hervor, dass ihre Ergebnisse ein Beispiel für das „Gesetz der spezifischen Sinnesenergien“ ist, dass 1826 von Johannes Peter Müller aufgestellt wurde. Müller sagte, dass die Art und Weise, wie wir einen Reiz empfinden, von dem Nerv oder sensorischen System abhängt, dass ihn vermittelt, und nicht von der Natur des Reizes an sich.

Im Falle irritierender Gerüche nehmen wir dieselben als irritierend wahr, weil die Nachricht über ihr Vorhandensein über den stimulierten Trigeminusnerv weitergeleitet wird, was das Gehirn dazu veranlasst, diese Nachricht als Schmerz anstatt als Geruch wahrzunehmen.

Autor: Karlheinz für CSN – Chemical Sensitivity Network, 11. Mai 2009

Literatur:

Irritating Smells Alert Special Cells, NIH-Funded Study Finds, NIH News, March 04 2008

TRPM5-Expressing Solitary Chemosensory Cells Respond to Odorous Irritants, Weihong Lin, Tatsuya Ogura, Robert F. Margolskee, Thomas E. Finger and Diego Restrepo, J Neurophysiol 99:1451-1460, 2008. First published Dec 26, 2007; doi:10.1152/jn.01195.2007

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Schadstoffkontrollierte Krankenwagen und voller Einsatz für Chemikaliensensible

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Notfallmediziner setzen sich für MCS – Multiple Chemical Sensitivity ein

Im amerikanischen Bundesstaat Ohio setzt man sich in ganz besonderem Maße für Menschen ein, die unter MCS – Multiple Chemical Sensitivity (Chemikalien-Sensitivität) leiden. Eine Patientenorganisation für Chemikaliensensible erreichte in Kooperation mit Notfallmedizinern und Feuerwehr, dass zwei Ambulanzfahrzeuge speziell umgerüstet wurden. Neun weitere Krankenwagen werden in Kürze folgen.

Fortschritte für Chemikaliensensible
In Ohio tritt die Aktion „Green Progress“ (grüner Fortschritt) für Menschen mit Multiple Chemical Sensitivity (MCS) ein, um eine verträglichere Umwelt für die MCS Kranken zu schaffen. MCS ist ein chronischer Gesundheitszustand, der durch toxische Chemikalien verursacht wird, von denen wir in unserem Alltagsleben umgeben sind. MCS Kranke entwickeln häufig neurologische, kardiovaskuläre, rheumatische, vaskuläre und pulmonale Beschwerden durch toxische Expositionen. Andere Menschen entwickeln Krebs, Asthma, Depressionen, Parkinson, Alzheimer, Geburtsdefekte und andere schwere körperliche Erkrankungen durch die gleichen Expositionen, die MCS verursachen.
Ambulanzfahrzeuge wegen MCS Kranken umgerüstet
Das Ohio Network for the Chemically Injured (ONFCI), eine gemeinnützige Organisation, tritt seit den 90zigern für Menschen mit MCS ein. Das ONFCI fördert Aufklärung über MCS, liefert Unterstützung und networking für MCS Betroffene.

Die Organisation, die von Toni Temple geleitet wird, hat jüngst erreicht, dass zwei Ambulanzfahrzeuge in der Region umgerüstet wurden. Nachdem die Organisationsleiterin sehr sensible auf Dieselabgase reagierte und bei einem Notfall wegen massiver Herzbeschwerden durch die Dieselabgase des Rettungsfahrzeuges beinahe starb, strebte sie Änderung zum Wohle aller an.

Schwere Reaktionen durch Dieselabgase
Da Ambulanzfahrzeuge bei einem Einsatz meistens den Motor laufen lassen, ist der Patient den Abgasen voll und ganz ausgesetzt. Dieselabgase enthalten eine Vielzahl gefährlicher Chemikalien und sind dafür bekannt schwere Reaktionen bei vielen Chemikaliensensiblen auszulösen. Durch ein spezielles Abgassystem kommen in den beiden Ambulanzfahrzeugen, auch wenn das Fahrzeug mit offenen Türen steht, keine Abgase mehr in die Transportkabine hinein.

Als angenehmer Nebeneffekt für die Umwelt werden die gesamten Emissionen um 40% reduziert. Neun weitere Ambulanzfahrzeuge sollen in Kürze folgen. Wertvolle Hinweise hatte Toni Temple für ihr Projekt durch eine Umweltorganisation bekommen. Diese hatte es erreicht den Ausstoß von Dieselabgasen bei Schulbussen in den Griff zu bekommen.

Krankenhaus auch für MCS Kranke
Toni Temple bekam durch eine Überexposition mit einer gefährlichen Chemikalie, MCS und hatte größte Schwierigkeiten, wenn sie ins Krankenhaus musste. Sie reagierte dort schwer auf Reinigungs- und Desinfektionsmittel und Inventar. Ihre Reaktionen war teilweise so problematisch, dass man sie nach draußen bringen musste. Nach mehreren dramatischen Erfahrungen schrieb die Leiterin der Patientenorganisation ein Buch, das den Titel „Gesünderes Krankenhaus“ trägt und vielen MCS Patienten, Ärzten und Kliniken wertvolle Informationen im Umgang mit der Erkrankung liefert.

Spezielle Instruktionen für Rettungskräfte
Die Organisation für MCS Kranke in Ohio ist insbesondere dem Feuerwehrleiter der Region und dem Direktor für Notfallmedizin sehr dankbar für ihr herausragendes Engagement, durch das Möglichkeiten geschaffen wurden, damit Patienten mit Chemikaliensensitivität risikoärmer geholfen werden kann. Die MCS Kranken, die sehr schwer auf Dieselabgase während eines Krankentransportes reagieren, werden in erheblichem Umfang davon profitieren.

Der Direktor für Notfallmedizin gab für die Rettungskräfte der Region zusätzlich ganz spezielle schriftliche Anweisungen heraus, um MCS Patienten gesundheitliche Schädigung und Reaktionen durch bestimmte Allergene, erfahrungsgemäß schwer oder nicht zu tolerierende Medikamente und problematische medizinische Hilfsmittel während eines Rettungs- oder Krankentransporteinsatzes, zu ersparen.

Über einen weiteren Erfolg der Organisation für Chemikaliensensible in Ohio berichten wir in Kürze.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 4. Mai 2009

Reference:
Ohio Network for the chemically Injured, OHIO’s „GREEN“ SENATE BILL, GREEN LIBRARY MEETINGS, AND GREENING OF THE FLEETS HIGHLIGHT MCS AWARENESS MONTH, Press Release May 2009

Forschung für Biomarker toxisch bedingter Gesundheitsschäden kurz vor dem Durchbruch

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In den letzen Jahren wurde häufiger darüber berichtet, dass Piloten und Flugpersonal gesundheitlich durch toxische Kabinenluft in den Flugzeugen krank wurden. Jetzt ist ein amerikanischer Wissenschaftler kurz davor, mittels Blutmarker den Nachweis erbringen zu können, dass die neurologische Schädigung des Flugpersonals auf die neurotoxischen Organophosphatdämpfe aus dem Maschinenöl zurückzuführen ist. Der letztendliche Durchbruch wird für Anfang 2010 erwartet. Weitere Wissenschaftler stehen ebenfalls vor dem finalen Nachweis. Letztendlich wird es nach deren Dafürhalten möglich sein, sogar die Zeitspanne und das Datum einer Exposition abzuschätzen.

Chemikalien-Sensitivität durch Organophosphate

Professor Clement Furlong, University of Washington Abteilung Genetik und Medizin, forscht bereits seit Jahren über die individuelle Sensitivität gegenüber Organophosphaten. Das als Flammschutzmittel eingesetzte Organophosphat TCP wird u. a. dem Maschinenöl von Flugzeugen beigefügt und dampft in das Kabineninnere aus, wenn Motoren und Instrumente durch den Betrieb warm werden. Je nach Sensitivität erleiden Flugpersonal und Passagiere hierdurch neurologische Schäden.

Wissenschaftlicher Nachweis in Sicht

Einer der herkömmlichen Wege, um den Nachweis einer Exposition zu erbringen, ist es, die Metaboliten im Urin messen. Bei Organophosphaten wird dies durch das Vorhandensein von Diethyl- oder Dimethyl Phosphat nachgewiesen. Diese Analytik liefert jedoch keine Information über das spezifische Pestizid, dem eine Person ausgesetzt war. In der Praxis sehr erschwerend ist auch die Tatsache, dass Metaboliten generell nur wenige Tage nach der Exposition nachweisbar sind. Seit ein paar Jahren sind Wissenschaftler jedoch dabei, einen retrospektiven Nachweis zu erbringen.

Polhuijs et al berichtete hierzu 1997 über eine Möglichkeit, die er und seine Kollegen gefunden hatten, um im Nachhinein bestimmte Zielproteine selbst noch Monate nach der Exposition im Plasma entdecken zu können. Peeples et al identifizierten Albumin und die ES1 Carboxylesterase als Hauptziel für Organophosphate bei Mäusen. Bei Menschen ist die Carboxylesterase jedoch kein nützlicher Biomarker, weil sie im menschlichen Blut fehlt. Es gibt laut Furlong jedoch andere Esterasen, die bei neuerer Forschung darlegten, dass sie als Marker geeignet sind. Das Plasmaprotein Albumin, das durch eine Substanz bei Exposition verändert wird, erscheint für Professor Furlong und einige andere Wissenschaftler hingegen noch passender und sensitiver. Es könnte sogar möglich sein, durch Analyse modifizierter Plasmaproteine die Zeitspanne und das Datum der Exposition abzuschätzen.

Auch das polymorphe Protein PON1 ist wichtig bei der Modulierung einer Exposition gegenüber Organophosphaten, wie Forschungsergebnisse bereits belegten, denn es liefert Erkenntnisse über eine differenzierte Sensitivität gegenüber TCP.

Piloten und Flugpersonal hoffen

In der vergangenen Woche fand ein Meeting der Global Cabin Air Quality Executive (GCAQE) statt, einer Organisation, die sich für bessere Luftqualität in Flugzeugen einsetzt. Die Veranstaltungsleitung hatte von Furlongs Forschung und dem kurz bevorstehenden Durchbruch für einen Biomarker gehört. Der Vorstand von GCAQE schlussfolgerte, dass die Flugtransportindustrie radikale Veränderungen wird einbringen müsse, um mit den Fällen von Gesundheitsschäden, die durch kontaminierte Luft in den Flugzeugkabinen eingetreten sind, klarzukommen.

Die Biomarker, die Professor Furlong im Blut von Flugzeugcrews und bei Passagieren studiert, werden letztendlich den wissenschaftlichen Zusammenhang erbringen, dass die neurologischen Gesundheitsschäden dieser Menschen nach einem Flug von der mit Chemikalien kontaminierten Kabinenluft herrühren.

Raffinesse wird nicht ewig vor Regress schützen

Bisher hat die Flugindustrie nicht bestritten, dass Organophoshate neurologische Schädigungen auslösen können, allerdings war es dem Industriezweig bisher erfolgreich gelungen abzustreiten, dass die jeweiligen Symptome, über die Passagiere und Flugpersonal klagten, durch die Kabinenluft eingetreten sind. Um dem ein Ende zu bereiten, hatte das norwegische Institut für Gesundheit Flugzeugcrews mit mobilen Prüfgeräten ausgerüstet. Diese Prüfgeräte können von Flugpersonal zur Beweisführung für eine Zeitspanne von 30 Minuten aktiviert wenn, wenn sie eine Kontaminierung bemerken.

Wissenschafter erfassen Zusammenhänge

Die Biomarker, die Professor Furlong erforscht und die noch mit einer weiteren Studie bestätigt werden müssen, werden auch für MCS Kranke von Relevanz sein, sofern sie durch Organophosphate erkrankten. Weitere Wissenschaftler beschäftigen sich mit der Thematik. Unter anderem Professor Mohamed Abou-Donia von der renommierten Duke University. Er forscht seit vielen Jahren über das Golfkriegs-Syndrom. Abou-Donia erläuterte gegenüber Flightglobal, dass Flugpersonal immer wieder mit MS – Multipler Sklerose fehldiagonstiziert würde, weil die Symptomatik sich ähnelt.

Professor Malcolm Hooper von der Sunderland University in England legte aktuell gegenüber Flightglobal dar, dass MCS – Multiple Chemical Sensitivity das menschliche Nervensystem beeinträchtige, was vom Golfkriegs-Syndrom her sehr gut bekannt sei. MCS sei jedoch noch weitaus komplexer, als die Summe der Auswirkungen einzelner Chemikalien.

Prof. Robert Haley, Leiter des Bereiches Epidemiologie an der UT Southwestern Dallas, veröffentlichte in der Märzausgabe des medizinischen Fachjournals „Psychiatry Research“ eine Forschungsarbeit, bei der Tests vorgestellt wurden, die Areale im Gehirn dokumentieren, die Verletzungen aufzeigen, die durch Pestizide verursacht wurden. Die kürzlich veröffentlichten aktuellen Resultate des Golfkriegs-Syndrom Forschers waren positiv.

Durchbruch in greifbarer Nähe

Lange wird der wissenschaftliche Durchbruch hinsichtlich relevanter Biomarker nicht mehr auf sich warten lassen. Forschung verschiedener Wissenschaftler steht kurz vor dem wissenschaftlichen Durchbruch und wird die Beweisführung liefern, auf die Erkrankte schon lange warten. Die Australische Behörde für zivile Flugsicherung rechnet für Anfang 2010 damit, dass ein Expertengremium die endgültigen wissenschaftlichen Zusammenhänge liefert.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 2. Mai 2009

Literatur:

  1. David Learmount, US researcher nears cabin contamination blood marker breakthrough, Flight International, 01.05. 2009
  2. Furlong, CE, Cole, TB, Richter, RJ, Yee, NK, Costa, LG, MacCoss, MJ, BIOMARKERS FOR EXPOSURE AND OF SENSITIVITY TO ORGANOPHOSPHORUS(OP)COMPOUNDS,Proceedings of the Contaminated Air Protection Conference : Proceedings of a Conference, held at Imperial College,London, 20-21 April 2005, Winder, C., editor, University of New South Wales, Sydney, 2005.
  3. Degenhardt, C.E.A.M., Pleijsier, K., van der Schans. M.J., Landenberg, J.P., Preston, K.E., Solano, M.I., Maggio, V.L., Barr, J.R. Improvements of the fluoride reactivation method for the verification of nerve agent exposure. Journal of Analytical Toxicology 2004, 28: 364-371.
  4. Polhuijs, M., Landenberg, J.P, Benschop, H.P. New method for retrospective detection of exposure to organophosphorus anticholinesterases: application to alleged sarin victims of Japanese terrorists. Toxicology and Applied Pharmacology 1997, 146: 156-161.
  5. Peeples, E.S., Schopfer, L.M., Duysen, E.G., Spaulding, R., Voelker, T., Thompson,C.M., Lockridge, O. Albumin, a new biomarker of organophosphorus toxicant exposure, identified by mass spectrometry. Toxicological Sciences 2005, 83: 303-312.
  6. Abou-Donia, M.B. Organophosphorus ester-induced chronic neurotoxicity. Archives of Environmental Health 2003, 58: 484-497.
  7. Robert Haley, Gulf War veterans display abnormal brain response to specific chemicals, Press Release UT Southwestern, March 20, 2009
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Ministerium bietet CFS Kranken besondere barrierefreie Teilnahmemöglichkeit bei Kongress für Forschungsvorhaben

Barriererfreie CFS Konferenz

Die amerikanische Bundesbehörde „Centers for Disease Control and Prevention“, veranstaltet am 27. April eine öffentliche, barrierefreie Konferenz zur Planung weiterer CFS Forschungsvorhaben. Das Besondere daran ist, dass CFS und MCS Kranke per Telefon an der ganzen Konferenz teilnehmen können.

Chronische Erschöpfung, CFS – Chronic Fatigue Syndrome gehört zu den Krankheiten, für die noch erheblicher Forschungsbedarf besteht. Wenn auch Studien der letzten Jahre zahlreiche Erkenntnisse erbrachten und darlegten, dass es sich bei CFS um eine körperlich bedingte Krankheit handelt, so sind doch noch zu viele Fragen offen, um Menschen, die unter chronischer Erschöpfung leiden, richtig gezielt helfen zu können.

Barrierefreie Konferenz für CFS Kranke
Die amerikanische Bundesbehörde „Centers for Disease Control and Prevention“, die dem US Ministerium für Gesundheit untersteht, veranstaltet am 27. April 2009 eine öffentliche Konferenz zur Planung weiterer CFS Forschungsvorhaben. Das Besondere daran ist, dass die Konferenz dahingehend barrierefrei ist, dass CFS Kranke, die in Atlanta nicht vor Ort sein können, die Möglichkeit gegeben wird, per Telefon an der ganzen Veranstaltung teilnehmen zu können. Für viele CFS Kranke bietet diese Modalität die einzige Möglichkeit zu partizipieren, denn ein Großteil der Betroffenen ist zu krank, zu erschöpft, um zu reisen oder auch nur einige Stunden an einer Konferenz teilzunehmen. Erschwerend leidet ein Teil der CFS Kranken gleichzeitig unter Chemikalien-Sensitivität / MCS, was es oft sehr schwierig oder unmöglich macht zu reisen und Konferenzgebäude aufzusuchen.

Gemeinsamer Entwurf für zukünftige Forschung
Auf der anberaumten CFS Konferenz soll gemeinsam der Entwurf einer Strategie für ein komplettes Forschungsprogramm, das über fünf Jahre laufen soll, erarbeitet werden. Ziel ist, Studien verschiedener Bereich zu definieren, um die CFS Forschung effektiver voranzutreiben. Folgende Bereiche sollen bei der Forschungsplanung abgedeckt werden:

* Studien genau definierter Bevölkerungsgruppen
* Patientenregister basierend auf Versorgungsbereiche
* Klinische Studien an Krankenhäusern
* Laborstudien
* Forschungsstudien zur Aufklärung der Versorgungsbereiche und der Öffentlichkeit

Durch Konferenzschaltung barrierefrei
Für Personen, die per Telefon teilnehmen möchten, wird eigens eine Konferenzschaltung bereitgestellt. Diese Teilnehmergruppe kann dadurch die volle Veranstaltung anhören und erhält zusätzliche Zeit, um per Telefon Kommentare einzugeben. Personen, die vorhaben Kommentare einzugeben, werden lediglich gebeten, vorab eine schriftliche Benachrichtigung mit ihren Kontaktdaten einzureichen und erhalten dann nähere Informationen über den Ablauf.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. April 2009

Literatur:
Centers for Disease Control and Prevention, CDC seeks input to shape a CFS strategic research plan, 16. April 2009

Schadstofffreier Wohnraum für Umweltkranke, Chemikaliensensible und Gesundheitsbewusste

Ottawa - ein Wohnprojekt für Umweltkranke entsteht

Umweltkranke und Menschen mit Chemikaliensensitivität haben spezielle Bedürfnisse, was Wohnraum angeht. Ohne schadstofffreie Wohnung verschlechtert sich der Gesundheitszustand dieser Menschen oft rapide. Können sie hingegen in einer Wohnung leben, in der keine Schadstoffe aus Baumaterialien oder Inventar ausdünsten, sind sie oft in der Lage, ihren Gesundheitszustand zu stabilisieren.

Aus der kanadischen Hauptstadt Ottawa wurde aktuell bekannt, dass dort ein Wohnprojekt entstehen soll, das speziell auf Umweltkranke und Chemikaliensensible ausgerichtet ist. Mit in diesem Wohnprojekt sollen auch gesundheitsbewusste Menschen leben.

Hintergrund zum Projekt Chemical Free Housing Ottawa
Die Organisation Safe Housing Ottawa teilte in der ersten Aprilwoche offiziell mit, dass Action Ottawa das Kapital für das beabsichtige schadstoffkontrollierte, umweltfreundliche Wohnprojekt, das im Westteil von Ottawa entstehen soll, genehmigt hat.

EHA Ontario bedankt sich ebenfalls beim CMHC Affordable Housing Centre für die Zubilligung des Basiskapitals für das Wohnprojekt. Diese Mittel werden helfen, den nächsten Schritt des Projektes anzugehen.

Die umweltfreundlichen, schadstoffkontrollierten Apartments werden aus 1 und 2 Zimmereinheiten bestehen, die ganz speziell in Hinsicht auf Umweltkranke und Chemikaliensensible gebaut werden. Die Erbauung soll Mitte 2009 beginnen und möglichst bis Sommer 2010 beendet sein. Die Bau- und Ausstattungsmaterialien werden so weit als irgend möglich frei von Lösungsmitteln und sonstigen Schadstoffen sein.

Eine Broschüre über das Windmill Projekt kann man hier einsehen: Parkway House Information

Strikte Hausordnung – chemie- und strahlungsfrei
Das Kapital, das der Organisation zur Verfügung steht, wird dazu verwendet werden, 24 Mietwohnungen zu bauen und zusätzlich 50 Wohneinheiten, die als Eigentumswohnungen an solche Leute verkauft werden, die der speziellen Hausordnung zustimmen. In der Hausordnung ist u. a. verankert, dass im Gebäude und um das Gebäude herum nicht geraucht werden darf, keine Haustiere zugelassen sind und man chemiefrei und duftstofffrei leben muss. Drahtloses Internet wird im Wohnkomplex aufgrund der Gesundheitsgefahren ebenso verboten sein. Satellitenschüsseln werden ebenfalls nicht geduldet. Verkabeltes Internet ist genehmigt.

Alle Wohnungen bereits vergeben
Bereits jetzt steht das Projekt unter einem guten Stern, die Warteliste für die geplanten 24 Wohneinheiten, die man mieten kann, ist bereits voll. Man akzeptiert jedoch noch weitere Anwärter, die einspringen können, falls jemand abspringt, bzw. damit Bedarf für weiteren Wohnraum kundgetan werden kann.

Wohnprojekte für Umweltkranke in Deutschland
Auch in Deutschland besteht seit Jahren Bedarf für schadstofffreien Wohnraum für Umweltkranke und Chemikaliensensible. Das bestätigen Wohnraumgesuche in Foren und Zeitungen von Selbsthilfeorganisationen. Bisher konnten jedoch nur sehr kleine Privatprojekte realisiert werden. Größere Projekte kamen bislang über eine erste Planungsphase nicht hinaus.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 11. April 2009

Literatur:
Chemical free Housing Ottawa, 1. April 2009

Multiple Chemical Sensitivity steht für ein Leben voller Verzicht. Was vermisst Ihr am Meisten?

Chemical Sensitivity stellt das Leben auf den Kopf

Chemikalien-Sensitivität (MCS) stellt das Leben meist völlig auf den Kopf und steht für Verzicht auf allen Ebenen in allen Lebenslagen. Das, was vormals normal war, einfach zum Leben dazugehörte, ist durch die Krankheit nicht mehr oder nur unter Inkaufnahme von Reaktionen möglich. Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung, Übelkeit, Koordinationsstörungen, Krämpfe, Seh- und/oder Hörstörungen, Atemwegsbeschwerden, etc. sind der Preis für ein wenig Alltag und Lebensfreude, wie ihn jeder andere Mensch durch den Besuch eines Restaurants, eines Festes, im Urlaub oder auch durch seinen Beruf genießen darf.

MCS- Blogfrage der Woche:

  • Was vermisst Ihr am meisten aus Eurem Leben vor MCS?
  • Gab es Dinge, die für Euch „die Welt“ bedeuteten und die jetzt unmöglich sind?

Werden Chemikaliensensible genauso behandelt wie andere Behinderte auch, oder ignoriert man ihre Behinderung?

Wer nicht ins System passt wird gefressen

Chemikalien-Sensitivität ist in Deutschland als körperliche Behinderung (Ziffer 26.18, Register Einschränkung des Bewegungsapparates) seit 2005 anerkannt. Der Behindertenstatus wird auf Antrag im Einzelfall zugebilligt. Behinderte sind vom Gesetz her generell gegenüber Nichtbehinderten gleichgestellt. Es darf keine Behinderung einer anderen Behinderung gegenüber benachteiligt oder speziell übervorteilt werden. Behinderte dürfen nicht diskriminiert werden.

MCS – Blogfrage der Woche:

  • Wie geht es Euch mit Chemikalien-Sensitivität, geht man auf Eure Behinderung ein? Werdet Ihr gemäß Eurer Behinderung behandelt, bekommt Ihr Hilfe zugebilligt in Eurem Umfeld, von Behörden, etc.?
  • Billigt man Euch die gleichen Rechte wie anderen Behinderten im Alltag, in der Gesellschaft und im Beruf zu?
  • Existiert Barrierefreiheit für Euch, oder seid Ihr durch Eure MCS unüberwindbaren Barrieren ausgesetzt, die niemand für Euch aus dem Weg räumt?
  • Oder ignoriert man Eure Chemikalien-Sensitivität gänzlich und diskriminiert man Euch sogar deswegen?
  • Fühlt Ihr Euch als Chemikaliensensible von der Gesellschaft als Behinderte verstanden und akzeptiert?

Chemikalien-Sensitivität (MCS): Armut trotz materiellem Reichtum

Armut hat in Bezug auf die weltweit verbreitete Krankheit Chemikalien-Sensitivität viele Facetten. Der materielle Reichtum ist ab einem gewissen Schweregrad der Erkrankung kaum noch von Relevanz. Für einen Menschen, dessen Aktionsradius sich nur noch auf wenige Quadratmeter gefilterte Luft beschränkt, der also in unfreiwilliger Zwangsisolation lebt und weder seine Umwelt, noch jede Nahrung oder ein normales Wasser zum Trinken toleriert, für den Menschen spielen materielle Werte nur noch eine sehr untergeordnete Rolle. Airstream Trailer in Texas

Gleißendes Sonnenlicht, unerträgliche Schwüle, kein Windhauch regt sich. Einige silberne Alu-Trailer die sich in der Sonne spiegeln, ringsum keine Menschenseele. In der Mitte ein „Küchenhaus“ aus Wellblech, aus dem man das Surren von Gefrierschränken hört. Ein Geräusch, das die Monotonie des trostlosen Ortes unterstreicht. Es ist kein richtiger Ort, sondern nur eine Ansammlung von metallisch glänzenden Wohnwagen aus den sechziger und siebziger Jahren. Der nächste richtige Ort ist Meilen entfernt und nur durch eine staubige Strasse erreichbar.

Plötzlich ein Geräusch, das Quietschen einer Metalltür, sie schlägt ruckartig zu. Herauskommt eine Person, völlig in weiße Kleidung gehüllt, die viel zu warm scheint für die schwülen Temperaturen. Sie haucht aus der Ferne ein schwaches „Hi“ durch eine weiße Aktivkohlemaske entgegen und hebt freundlich die Hand. Sie kommt nicht näher und verschwindet im Küchenhaus. Einige Gegenstände vor den anderen Aluwohnwagen lassen vermuten, dass es weitere Menschen gibt, die hier leben. Auf einer Wäscheleine hängen Kleidungsstücke, ein Stück weiter einzelne Seiten einer Zeitung.

Am Küchenhaus vorbei steht ein weiterer Wohnwagen, der offensichtlich von mehreren Personen genutzt wird. Von der kahlen Metallaußenwand hebt sich ein Münzfernsprecher ab. Innen sind einige Metallstühle zu sehen, ein Glastisch und ein Fernseher in einer Metallkiste mit Glasscheibe.

Ganz am Ende der kleinen Trailersiedlung steht ein großer Airstream- Wohnwagen. Er ist größer als die anderen, ansonsten unterscheidet er sich von außen nicht. Plötzlich steht ein kernig aussehender Mann neben mir und spricht mich an. Ob ich interessiert sei, der Wohnwagen sei zu verkaufen. Nein, eher nicht, denke ich, nicht an diesem Ort. Der Mann erkennt an meinem Gesicht, dass mein Interesse nicht groß ist, aber er beginnt dennoch zu erzählen. Dieser Wohnwagen habe Lizz gehört, sie sei weggezogen nach fast zwei Jahrzehnten. Es sei sehr schwierig für sie gewesen, doch sie habe es geschafft. Er fasst in seine Hosentasche und zieht einen Schlüsselbund heraus und deutet mir mit der Hand, dass ich ihm folgen solle. Ich erhasche einen ersten Blick in das Innere. Boden, Decken, Wände sind mit pastellfarbenem Emaille überzogen.

Der Trailer ist trotz seiner Kargheit sehr schön anzusehen und wirkt großzügig.  Er hat drei Schlafzimmer, drei Bäder, zwei Salons und eine Küche. Dort im Salon hingen echte Picassos hinter Glas, erzählt mir der Mann. Lizz habe sie mitgenommen in ihr neues Zuhause. Auf meinen verwunderten Blick hin stellt der Mann sich als Dan vor und beginnt zu berichten.

Die Frau, die in diesem Airstream Trailer lebte, gehörte zu den Superreichen in den USA. Ihr Mann und sie hatten keine Kinder, dafür mehrere Häuser und Yachten, zwei davon sogar mit Helikopterport. Ihnen mangelte es an nichts, sie konnten wirklich tun und lassen was sie wollten. Eines ihrer Hobbies war es, ihre Villen schön einzurichten. Sie wurden krank durch giftige Baumaterialien, Farben und Ausstattung, der Mann starb. Lizz wurde so chemikaliensensibel, dass sie ihre Umwelt nicht mehr tolerierte. Sie konnte fast nichts mehr essen, in keinem ihrer Häuser hielt sie es aus, ohne schwerste körperliche Reaktionen zu erleiden. Jeder Versuch machte sie kränker, es ging soweit, dass sie fast nicht überlebte. Durch Zufall erfuhr sie von einem Arzt von einer Umweltklinik in Dallas, die damals noch klein war. Sie ließ sich hinbringen und begann eine Behandlung. Ihre Sensibilität auf Chemikalien war jedoch so stark ausgeprägt und ihr Körper so schwerwiegend vergiftet, dass ihr Leben lange am seidenen Faden hing. Es dauerte, bis überhaupt ein Wasser gefunden war, dass sie ohne Reaktionen trinken konnte. Sie hatte keine Chance, in einem Apartment oder in einem Haus zu wohnen und kam hier raus, um in einem Alutrailer zu leben, der extra für Menschen umgebaut wurde, die auf alles reagieren. Lizz ließ sich dann diesen Trailer hier bauen nach ihren eigenen Vorstellungen. Er hat allen nur erdenklichen Komfort und ist wirklich safe.

In jedem der Räume stand noch immer ein Luftfilter aus Edelstahl, doch auch ohne dass sie liefen, war die Luft ohne jeglichen störenden Geruch. Als Dan die eingebauten Schränke öffnete, konnte ich sehen, dass auch sie innen völlig mit porzellanbeschichtenem Edelstahl ausgekleidet waren. Die Möbel waren alle aus Glas und Metall. Lizz lebte fast zwanzig Jahre nur in diesem Alutrailer und konnte fast nie hinaus. Der Arzt kam zu ihr, wenn es erforderlich war. Sie wurde hier gesünder, aber nie ganz gesund, sie wünschte es sich von Herzen, ans Meer zu ziehen. Dort lebt sie jetzt, und dieser Trailer ist zu verkaufen. Andere hier hatten mehr Glück als sie, obwohl sie kaum Geld besaßen. Sie waren nicht so krank wie Lizz und schafften es sogar wieder, einen Job anzunehmen. Ja, es sei in der Tat nicht alles von Geld abhängig, meinte Dan, denn sonst hätte Lizz es geschafft, denn daran mangelte es ihr nicht. Hätte sie Kinder haben können, hätten auch diese für Generationen ausgesorgt.

Wir hatten den Wohnwagen wieder verlassen und saßen auf der Außentreppe, die Sonne begann sich zu neigen am Horizont und tauchte alles in ein warmes Abendlicht. Die silbernen Trailer leuchteten plötzlich rotgolden. Man sah nach und nach Menschen aus ihnen herauskommen und in Richtung Küchenhaus gehen und wieder zurückkommen und wieder in ihr Refugium verschwinden.

Dan sagte, er könne mir viele Geschichten von Menschen erzählen, die sich hier an diesem trostlosen Ort wegen ihrer Krankheit niedergelassen hatten. Arm, materiell gesehen, ist keiner von ihnen hier, das Wohnen in den Alutrailern sei nicht gerade billig. Geld spiele bis zu einem gewissen Grad dennoch eine völlig untergeordnete Rolle. Wenn man nur noch drei Nahrungsmittel hat, die der Körper annimmt, dann ist man reich, wenn man nach einiger Zeit durch das karge chemiefreie Leben wieder zwanzig oder dreißig Nahrungsmittel essen kann. Oder wenn jemand, der kollabiert nach wenigen Schlucken Wasser wieder ein Wasser findet, was er ohne Schmerzen und ohne Kollaps trinken kann.

Die Vorstellung von arm und reich, die man eigentlich hat, verschiebt sich gänzlich, nachdem man einen Ort wie diesen Trailerpark irgendwo da draußen mitten in Texas gesehen und über sein Eigenleben erfahren hat. Die Schmerzen dieser Menschen, die oft unerträglich sind, lassen sich durch kein Geld der Welt in Luft auflösen, weil Chemikalien-Sensitivität es nahezu unmöglich macht, Schmerzmittel oder andere Medikamente nehmen zu können. Reich ist, wer keine Schmerzen hat, und sei es nur für einen Tag oder eine Stunde.

Die Armut bei Menschen mit Chemikalien-Sensitivität hat viele Gesichter und selbst wer Geld für Generationen hat, ist im Grunde arm. Chemikalien-Sensitivität schränkt den Aktionsradius eines Menschen völlig ein, und mit Geld ist weder die Freiheit, die man einst besaß, zurückzukaufen, noch die Fähigkeit, frei zu entscheiden, was man anziehen möchte, was man gerne essen würde, oder alte Freunde wiederzuerlangen. Nichts ist mehr wie zuvor, als man noch die Vorstellung besaß, ein Mensch, der Originalbilder von Picasso an den Wänden hängen hat, sei reich.

Dieser Artikel wurde zum Thema Armut als Beitrag zum Weltblogtag 2008 geschrieben.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 15. Oktober 2008

Armut durch Chemikalien-Sensitivität / MCS

Sad Angel - Trauriger Engel

Jeder ist seines Glückes Schmied – so ein altes Sprichwort. Früher empfand ich diesen Spruch als realistisch, aber seitdem ich an Chemikalien- Sensitivität (MCS) erkrankt bin, bin ich zu ganz anderer Ansicht gelangt.

Es kann ganz schnell gehen, und plötzlich verliert man jeglichen Einfluss auf sein Leben. Ein Leben mit MCS weist einen urplötzlich in ungeahnte Bahnen, die man selbst nicht mehr beeinflussen kann, so war es auch bei mir und darüber möchte ich Euch erzählen:

Als sich meine Krankheitssymptome stets verschlimmerten und nichts mehr ging, verlor ich neben einigen Freundinnen letztendlich auch meine Arbeitsstelle. Das hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass ich in so frühen Jahren plötzlich nicht mehr arbeiten würde. Gut, anfangs ist man abgesichert, mit dem im Verhältnis zum früheren Gehalt niedrigeren Arbeitslosengeld / Krankengeld kommt man noch zurecht. Jedoch zusätzliche Kosten für die plötzlich lebensnotwendigen Bio Lebensmittel, waren für mich unerschwinglich.

Löcher im Portemonnaie
Zusätzliche Löcher taten sich im Portemonnaie auf, weil ich zu diesem Zeitpunkt bei meinem behandelnden Umweltarzt jede Menge Geld investieren musste, um die erforderlichen Untersuchungen, die leider keine Kassenleistung sind, zu bezahlen, geschweige denn von den Fahrtkosten und Medikamente. Nun hatte ich noch das Glück, dass sich mein Partner rührend um mich kümmerte, sich extra Urlaub nahm und mich überall hinfuhr. Alleine wären diese anstrengenden Manöver für mich undenkbar gewesen. Doch auch der soziale Geldhahn versiegt irgendwann, und dann???

MCS – Schutzengel kennen viele Schicksale
In andere Chemikaliensensible kann ich mich gut hineinversetzen. Es ist schwer für all jene, die mit ihren Problemen völlig auf sich gestellt, klarkommen müssen. Dies trug dazu bei, dass ich ein MCS- Schutzengel wurde. Ich wollte gerne Menschen, die wie ich an MCS erkrankt sind, also mit mir das gleiche Schicksal teilen, mit Rat und Tat beiseite stehen und versuchen so gut es geht zu helfen.

Das Leben ein einziger Scherbenhaufen
Bei meinen Schutzengelgesprächen erhalte ich Einblicke in das schwere persönliche Leid von MCS Kranken. An Chemikalien- Sensitivität erkrankt zu sein, bedeutet in den meisten Fällen, sein komplettes früheres Leben zu verlieren. Oftmals kommt der Partner mit den vielfältigen gravierenden Einschränkungen, die ihn letztendlich ebenfalls betreffen, irgendwann nicht mehr zurecht und sucht das Weite. So ist nicht nur die Arbeit urplötzlich dahin, auch der Partner ist weg und langjährige Freundschaften gehen von jetzt auf gleich durch Unkenntnis von MCS, in die Brüche, und dann steht man völlig auf sich alleine gestellt, seinen massenhaft unlösbaren Problemen gegenüber.

Einschränken ist nicht endlos möglich
Neben all dem persönlichen Leid, den für Gesunde kaum vorstellbaren vielfältigen körperlichen Krankheitssymptomen, den starken finanziellen Schwierigkeiten, steht in den meisten Fällen zu allem Überfluss zwangsläufig auch noch ein Umzug in eine kleinere Wohnung an.
Wie soll man das mit MCS und ohne Einkommen alleine realisieren? Es ist völlig unmöglich. Hinzu kommt, dass das frühere Mobiliar für viele durch Schadstoffbelastung unbrauchbar geworden ist. Mir sind MCS Patienten bekannt, die sich Möbel bei der Caritas besorgen mussten, weil der Partner fast alles mitgenommen hat, sogar das Auto. Ob die Möbel von der Caritas frei von Schadstoffen sind, ist zu bezweifeln.

Jobs zum Überleben trotz schwerer Krankheit
Da das Geld hinten und vorne nicht reicht, gehen MCS- Kranke sogar mit letzter Kraft putzen und bringen dazu eigene ungiftige Putzmittel mit, um sich überhaupt etwas zu Essen leisten zu können, von Kleidung ganz zu schweigen. Andere müssen zur Tafel gehen für Nahrungsmittel, an Bionahrung können sie nicht einmal denken.

Im freien Fall aus dem sozialen Gefüge
Nach der Aussteuerung bei der Krankenkasse, konnten sich manche mangels eigener finanzieller Mittel, nicht einmal krankenversichern. Früher gut verdienende Menschen wurden zu Hartz IV Empfängern, und das geht ganz schnell. Vom Luxus in die Armut, von der MCS verträglichen Wohnung in eine Hartz IV gerechte, für MCS Patienten meist unverträgliche Wohnung, mit enormen Folgen für die Betroffenen.

Druck auf Schwerkranke statt Hilfe
Da MCS vielfach als nicht existent abgetan wird, erhalten MCS Kranke dann keinerlei staatliche Unterstützung mehr. Das Arbeitsamt schickte eine schwer kranke Chemikaliensensible sogar in Fortbildungsmaßnahmen, man nahm ihre Beschwerden nicht ernst. Als die Betreffende anmerkte, aus Gesundheitsgründen dort nicht hingehen zu können, wurde ihr das als Nichteinhaltung der Mitwirkungspflicht ausgelegt und gedroht, die Zahlungen an sie einzustellen.

Zwangsläufige Gesundheitsverschlechterung
Dadurch, dass sie nicht ausreichend Geld zur Verfügung haben und sich krankheitserleichternde Dinge wie biologische Nahrungsmittel, notwenige Medikamente / Vitaminpräparate, Luftfilter, Wasserfilter, Sauerstoffversorgung, MCS-Maske, Bio Kleidung etc. nicht leisten können, in völlig ungeeignetem Wohnumfeld leben müssen, laufen viele Gefahr, dass sich ihre Krankheitssymptome sich weiter chronifizieren, anstatt sich bessern. Sie sind in einem schier unüberwindbaren Teufelskreis angelangt.

Selbst um Recht zu bekommen braucht man Geld
Einen Antrag auf  Erwerbsminderungsrente stellen viele MCS Kranke nicht, weil sie keine Rechtschutzversicherung haben und sich keinen Anwalt leisten können. Sie haben kaum eine Chance, ihre gerechtfertigten Ansprüche gegenüber den Behörden mangels finanzieller Mittel, durchzusetzen. Wie erschütternd die Situation manchmal sein kann, möchte ich Euch anhand einer Frau erzählen, die ich als MCS Schutzengel betreute. Die ältere Dame versuchte trotz schwerer MCS an Geld zu kommen, damit sie zu Ärzten fahren konnte um ein paar Befunde zu haben, damit man ihre Rente zuerkennen würde. Für die Fahrt zu den Ärzten brauchte die schwer kranke Frau Sauerstoff. Um die erforderliche Summe zusammenzubekommen, ging sie abends im Park zu den Mülleimern und suchte Pfandflaschen heraus, um dann im Supermarkt ein paar Euro dafür zu bekommen.

Kranke helfen Not von Kranken einzudämmen
Die Menschen, die ich als MCS- Schutzengel kennen lernen durfte, standen alle mitten im Leben als es sie erwischte. In fast allen Fällen wurden sie ohne jegliches eigenes Verschulden krank. Mich bekümmert die Ungerechtigkeit daran, denn es ist alles andere als fair, dass man sie fallen lässt, wenn sie zusammenbrechen.
Auch wenn es mir oft selbst schwer fällt, ist das einer der Gründe, dass ich mich einsetze für Chemikaliensensible, denn die Ungerechtigkeit ist nicht akzeptabel und darf nicht stillschweigend hingenommen werden,

Euer MCS- Schutzengel Helene

Dieser Artikel wurde zum Thema Armut als Beitrag zum Weltblogtag 2008 geschrieben.