Innenraumluft von Neuwagen ist oft der reinste Giftcocktail – Gesundheit bleibt auf der Strecke

Gift-im-neuen-auto

Der Geruch von Neuwagen ist stechend und signifikant. Kaum jemand macht sich Gedanken über mögliche Gesundheitsstörungen, die die chemiebelastete Raumluft, die in den meisten neuen Fahrzeugen herrscht, nach sich ziehen kann. Umweltfreundliche Fahrzeuge sind das Ziel vieler Hersteller, da der Umweltfaktor immer mehr ins öffentliche Interesse rückt, doch derartig angepriesene Eigenschaften sind letztendlich fast ausnahmslos auf den Treibstoffverbrauch bzw. den CO²-Ausstoß ausgerichtet.

Chemikalienbelastung über Grenzwert
Laut einer bereits im Jahr 2005 stattgefundenen Untersuchung des BUND für Umwelt und Naturschutz und seiner österreichischen Schwesterorganisation „Global 2000“, ist die Innenraumluft unserer Fahrzeuge hochgradig mit toxischen Chemikalien belastet. Neben Formaldehyd und Benzol wurden mehr als 50 verschiedene flüchtige organische Verbindungen, auch als VOC bezeichnet, in oftmals gesundschädlichen Konzentrationen nachgewiesen. Besitzer eines neuen Autos haben mit allergrößter Wahrscheinlichkeit an ihrer Windschutzscheibe einen hauchdünnen Schmierfilm feststellen können, dass es sich hierbei überwiegend um Ausgasungen aus Lacken und Textilfarben ihres Fahrzeugs handelt, wird kaum jemand vermuten. Diese hohen und oftmals die Grenzwerte überschreitenden Konzentrationen an giftigen Chemikalien in der Innenraumluft in PKW gefährden die Gesundheit der Fahrer und Mitfahrer und geben allen Grund zur Besorgnis, so die Chemie-Expertin des BUND, Patricia Cameron.

Neuwagenkäufer krank durch Schadstoffe
Ein leitender Angestellter eines Automobilkonzerns berichtete gegenüber CSN, dass es mehrfach vorgekommen sei, dass Käufer, die ihren Wagen im Werk abholten, spontan erbrachen, nachdem sie sich in ihren neuen Wagen setzen. Danach hätte man die Baureihe intern „Kotzklasse“ genannt.

Bei CSN melden sich auch immer wieder Privatpersonen, die über Gesundheitsbeschwerden klagen, die durch einen Neuwagen eintraten, und bitten um Hilfe.

Fall I
„Wir hatten diese Woche bereits telefoniert, als ich Ihnen erzählt habe, dass ich auf meinen neuen xxx  mit Verkrampfung der Speiseröhre und oberen Rückenmuskulatur reagiere. Diese Schmerzen sind zum Dauerzustand geworden“

Fall II

„Habe mir einen xxx neu gekauft, 2 Wochen belüften und Ozondusche durchführen lassen. Bin nun seit Übernahme des Fahrzeuges permanent krank. Was kann ich unternehmen, damit ich das Auto toleriere?“

Ein halbes Jahr später:

Sie hatten mir vor einiger Zeit mit einigen Tipps weitergeholfen, Sie meinten damals so könne ich den neu erhaltenen xxx verträglich machen.

Nun würde ich Ihnen gerne ein Feedback geben, das vielleicht auch für andere interessant sein könnte, die sich in so einer Situation befinden:

Ich hatte damals alle in Ihrem Artikel beschriebenen Maßnahmen mit dem Auto durchgeführt, doch nach der nächsten Nutzung über 3 Tage war ich wieder für eine Woche völlig krank.

Daraufhin habe ich – ohne Erfolg – versucht, das Auto über meinen Händler zurück zu geben. Danach hatte ich mich an die offizielle Service-Hotline gewandt, die dazu nichts sagen konnte und mich an ein Back-Office weitergeleitet hat. Der Ansprechpartner teilte mir dann mit, dass er sich so etwas nicht vorstellen kann, da er noch nie gehört hat, dass jemand einen neuen xxx nicht vertragen würde.

Ich bestand aber auf einer Bearbeitung und der Rückgabe des Fahrzeuges mit dem Hinweis, dass ich das Auto nie erworben hätte, wenn ich gewusst hätte, dass es solche „Mängel“ hat und gesundheitsschädigend ist.

Tatsächlich wurde ich kurze Zeit danach von meinem Autohaus zurückgerufen und man bat mir eine Einigung an (bereits an die xxx Leasing bezahlte Leasingraten trat ich an das Autohaus als Entschädigung ab, dass ich das Auto 1600 km gefahren hatte). Diese habe ich angenommen und das Auto zurückgegeben. Die Abwicklung nach der Einigung erfolgte unbürokratisch.

Sonne kocht Chemikalien erst so richtig hoch
Lt. Patricia Cameron wurden z. B. Formaldehydkonzentrationen festgestellt, die weit über dem zulässigen Grenzwert lagen. Noch viele Monate nach dem Herstellungsprozess gasen im PKW-Innenraum gesundheitsschädigende Schadstoffe aus, die bei Sonneneinstrahlung an Intensität zunehmen. Doch nicht nur die festgestellten Formaldehydwerte der untersuchten PKW überschritten die zulässigen Grenzwerte um das dreifache, auch bei den Messungen der VOC-Belastung wurden 15 Milligramm pro Kubikmeter Raumluft nachgewiesen, wobei bereits Belastungen ab einem Milligramm Gesundheitsstörungen wie Hautreizungen, Augenbrennen, Atemwegsreizungen hervorrufen, und die Gesundheit dauerhaft schädigen können.

Gesundheitsgefahren im Preis inbegriffen
Schadstoffe wie Phthalate und andere Weichmacher sind in Kunststoffteilen, wie z. B. dem Lenkrad, in Türverkleidungen, den Armaturen, Sicherheitsgurten, dem Schalthebel usw. verarbeitet, die sich ebenfalls wie die Ausdünstungen aus Fußmatten und Klebern nachhaltig gesundheitsgefährdend auswirken können. Doch auch luxuriös ausgestattete PKW bergen Gesundheitsrisiken, denn auch die Rückstände der Chromgerbung von Ledersitzen und mit Leder überzogene Lenkräder können dauerhaft krankmachen und zu Leberschäden führen.

Rundum umweltfreundlich wäre wünschenswert
Die verschiedenen Hersteller suggerieren uns umweltfreundliche PKW, doch diese beworbene Umweltfreundlichkeit bezieht sich fast ausschließlich auf die bereits anfangs von mir erwähnten Eigenschaften, wie Kraftstoffverbrauch und CO²-Ausstoß. Diese Ziele umzusetzen ist ebenfalls sehr erstrebenswert und notwendig. Doch unsere Gesundheit benötigt nicht nur abgasfreundliche Fahrzeuge, sondern auch chemiefreie Atemluft im Innenraum der Fahrzeuge, damit Umweltkrankheiten wie MCS und SBS nicht weiter voranschreiten, sondern deren Ausbreitung durch nachhaltige umweltfreundliche Produktionsverfahren entgegengewirkt und dem Einsatz umweltfreundlicher Materialien bei neuen Fahrzeugen verantwortungsvoll Rechnung getragen wird. Schadstofffreiheit der Innenraumluft neuer PKW zu forcieren ist weitaus wichtiger, als man es seitens der PKW-Produzenten derzeit einschätzt, denn der Aspekt möglicher Gesundheitsgefahren durch Chemikalien in unseren Autos findet viel zu wenig Beachtung. Zumal die mögliche Wechselwirkung der nachgewiesenen Chemikalien untereinander völlig unzureichend erforscht ist. Auch unsere Politiker sollten sich ihrer Verantwortung stellen und sich für chemiefreie Innenraumluft in Neufahrzeugen einsetzen.

Gelungene und fragwürdige Innovationen
Die einst eingeschlagene Richtung des Automobilherstellers Ford, Fahrzeuge mit Allergie geprüftem Innenraum zu produzieren, ist eine überaus erwähnenswerte Weiterentwicklung in der Produktpalette des Fahrzeugherstellers, die viele Nachahmer finden sollte.

Das ist die eine Seite, doch Hersteller wie Peugeot, der Daimler-Konzern und Citroen, gehen andere Wege und statten ihre Modelle mit integrierten und regelbaren Parfumspendern aus. Bei Maybach kostet der Duftspender in Luxusausführung 5000 Euro. Von schadstofffreier Innenraumluft kann bei diesen Marketingstrategien keine Rede sein. Wie wird es wohl Asthmatikern, Allergikern und Kleinkindern in diesen Fahrzeugen ergehen?

Benzol fährt mit, nicht nur als Kraftstoff
Lt. UBA kann Benzol zu folgenden Gesundheitsstörungen führen:

„Mögliche Schädigungen: In hoher Konzentration führt Benzol zu Schädigungen der Leber, der Nieren und des Knochenmarkes. Aber auch geringe Konzentrationen sind nicht unbedenklich, da dieser Stoff auch Krebs erzeugen kann.“

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 15. Mai 2009

CSN Artikel zum Thema Schadstoffe im Auto, wie kann man sich helfen:

28 Kommentare zu “Innenraumluft von Neuwagen ist oft der reinste Giftcocktail – Gesundheit bleibt auf der Strecke”

  1. Juliane 15. Mai 2009 um 16:08

    Das Auto unser liebstes Wirtschaftswunderkind. Was das wohl so alles anrichtet außer Feinstaub und Klimaveränderungen. Und wir fahren in den stinkenden Blechkisten schon unsere neugeborenen Kinder von der Klinik nach Hause.

    Der Focus schrieb 2006 auch zum Thema:

    „Leder gleich Luxus – das denken viele Autofahrer, und dabei folgen sie vor allem ihrer Nase. „Holz und Leder riechen Autokäufer am liebsten“, weiß Florian Mayer vom Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) in Holzkirchen. Doch häufig miefen Neuwagen unangenehm stechend und kunststoffartig. Ursache sind lösungsmittelhaltige Kleber und Polymere in Armaturenbrett oder Polstern. Sie dünsten Hunderte organische Verbindungen aus, etwa 50 davon kann man riechen. Beschweren sich die Kunden, ist Mayers Geruchslabor für Autohersteller und Zulieferer oft die letzte Rettung. …..

    Hin und wieder kursieren Gerüchte über Gerüche, die von den Autoherstellern angeblich so entworfen werden, dass sie bei den Kunden unterschwellig einen Kaufreiz auslösen. So soll ein europäischer Autobauer seine Neuwagen für den japanischen Markt mit dem Duft von grünem Tee odoriert haben. Die Entwicklungsabteilung von Opel brüstete sich kürzlich damit, das in Korea produzierte Modell Antara mit typischem Duft der Rüsselsheimer Marke auszustatten. Florian Mayer glaubt allerdings nicht, dass die Hersteller ein Risiko eingehen und ihre Autos künstlich parfümieren. „Duftstoffe gehören zu den stärksten Allergenen überhaupt“, warnt er……

    . Das Geld für Geruchsstopper aus der Spraydose oder für den penetrant süßlichen Wunderbaum könne man sich aber sparen, sagt Florian Mayer: „Das übertüncht nur vorübergehend den Geruch – oder verschlimmert ihn sogar noch.“ Besser ist da der Besuch bei einer professionellen Autoreinigung….“

    http://www.focus.de/auto/neuwagen/forschung-und-technik-dem-mief-auf-der-spur_aid_214545.html

    In einem anderem Forum fand ich vor einiger Zeit diesen Eintrag:

    „Ich arbeitete eine Zeit lang für das Fraunhofer Institut für Bauphysik in Holzkirchen (hoki.ibp.fhg.de).
    Dort werden u.A. Geruchstests für BMW durchgeführt.
    Es geht dabei um die subjektive (Geruchskabinen mit „Freiwilligen“) Reaktion auf den „Neugeruch“ um ihn weiter zu optimieren. Dass sie hierfür die Materialien wechseln wage ich zu bezweifeln.
    Der traurige Teil der Geschichte: Bei jedem „Durchlauf“ geht eine komplette BMW-Familie (vom 3er bis zum 7er alles dabei) wegen ein paar Bohrlöchern in der Karosserie (für die Messsonden) auf den Schrottplatz “

    http://www.dailyshoes.de/forum/men-s-shoes/1082-der-geruch-neuer-schuhe.html

    Mich wundert es nicht, dass manche Menschen sich übergeben müssen, wenn sie einen Neuwagen besteigen. Viele Eltern erleben das bei ihren Kindern, wenn sie die neue Familienkutsche direkt vom Band abholen und damit nach Hause fahren.

  2. Energiefox 15. Mai 2009 um 16:13

    Auto und umweltfreundlich, das passt nicht zusammen, da darf man wenn, nur von nicht so umweltschädlich sprechen. Siehe den Blog “ Der individuelle Mobilitätswahn“ hier im Blog. Daimler- Crysler wollten mal eine Weltfirma sein und sind gescheitert. Jetzt Fiat, träumt auch von der Übernahme des Opel-Konzerns in Deutschland. Autos wohl das Lieblingsspielzeug der Männer und auch der Frauen? Wird es nicht Zeit endlich mal was Vernünftiges zu konstruieren, das unseren Planeten Erde nicht zerstört. Das Auto gibt nicht nur von außen giftige Abgase ab, sondern wie aus diesem Bericht zu erkennen ist, auch viele schädliche Substanzen aus dem Inneren des neuen Fahrzeuges. Vor etlichen Jahren sagte ich mal im Spaß „das Auto ist ein Teufel“, meine Mutter erzählte es einem Pastor, der meinte es könnte sein.

    Gruß Energiefox

  3. Supergirl 15. Mai 2009 um 23:19

    Dass Neuwagen mit derart toxisch belasteter Innenraumluft weiterhin an ahnungslose Kunden verkauft werden dürfen, ist erschreckend und nicht hinnehmbar. Obwohl dieses Problem bereits seit vielen Jahren bekannt ist, geschieht nichts um Abhilfe zu schaffen. Außer weniger Ausnahmen, wie z. B. bei Ford, wird die Innenraumluft bei den PKW-Produzenten völlig ausgeklammert. Unter Umweltverträglichkeit von PKW verstehe ich etwas anderes.

    Die Kontrollsysteme versagen m. E. nach vollkommen, Gesundheitspolitik stelle ich mir auch anders vor. Unsere Politiker sind hier angesprochen, Maßnahmen zu ergreifen, dass das Autofahren nicht zum russischen Roulette wird. Als gäbe es nicht schon genügend Umweltkranke wie Asthmatiker, Allergiker, Krebskranke, SBS-Kranke und MCS-Kranke. Hier muss dringend etwas geschehen.

    Was ist unsere Gesundheit wert?

    Was ist das Grundgesetz wert?

    Was geschieht mit den Menschen, die durchs Autofahren schwer krank werden?

    Auch beim Thema Innenraumluft von PKW kommt es mir vor, als würde unsere Gesundheit Tag täglich mit Füssen getreten und alle Verantwortlichen schauen tatenlos zu.

    Vielleicht steckt ja System dahinter, damit viele Leute viele Medikamente benötigen. Das kurbelt auch die Wirtschaft an und die Pharmaindustrie wird auch nicht arm dabei.

    Doch man sollte bedenken, Kranke die zu Erwerbsunfähigen werden, liegen dem Staat auf der Tasche und kaufen nichts mehr.

    Es ist kaum zu glauben, dass man Erwachsene, Kinder und auch Babys in PKW mit hochgradig chemikalienbelasteter Innenraumluft durch die Gegend tuckern lässt und in Kauf nimmt, dass sie dadurch evtl. zu Umweltkranken werden.

    Wie ist diese Passivität rechtlich einzuordnen?

  4. Astrid 16. Mai 2009 um 07:17

    Mein Mann hat mich damals nach der Geburt unseres ersten Kindes auch mit dem neuen Familienauto inklusive neuem „Babysitz“ aus dem Krankenhaus abgeholt. Da lag kein Beipackzettel drin, dass Neugeborene, Säuglinge, Schwangere und stillende Mütter auf den Gebrauch des Automobils verzichten sollten. Jahre später habe ich von einem Baubiologen gehört, man könne im Blut nachweisen, ob jemand gerade in einem Auto gefahren sei. Und es gäbe sogar manchmal Autos mit Kamineffekt, wenn Auspuffgase in den Innenraum eindringen. Auch so was käme vor. Und auch beim Tanken würde man Benzol aufnehmen, sagte der Baubiologe. Was nutzt es, sagte er, wenn die Mutti Bio für das Baby kauft und zum Einkauf mit dem Baby zum Biobauernhof fährt. Oder um mit dem Baby im Wald spazieren zu gehen, mit dem Auto aus der Stadt raus in die Natur fährt.

    Darüber klärt kein Mensch die Verbraucher auf. Weder das BfR noch das RKI.

  5. G. Hinsche 16. Mai 2009 um 10:03

    Auto hin Auto her… ohne geht es fast nicht mehr !
    Unser Auto wird jetzt bald 2 Jahre. Es mußte damals
    ein NEUES her weil ich am stärksten auf „gute“ Düfte
    reagiere und die im Auto nun mal drin waren.
    Die Suche war nicht gerade kurz und auch ganz schön
    anstrengend. Anbieter gibt es ja mehr als genug und
    so waren meine Ansprüche an die Händler ziemlich klar.
    Ein Fahrzeug, frisch geliefert, noch im Freien stehend
    und noch nicht gereinigt.
    Dacia Logan Kombi – viel Innenraumvolumen und am
    Duftverträglichsten für mich. Nicht unbedingt die beste
    Verarbeitung aber soweit in Ordnung.
    Da meine Frau mit dem Auto zur Arbeit fahren muß,
    steht es in der Garage mit offenen Scheiben und die
    Schonbezüge werden viel gewechselt und gewaschen.
    Innenreinigung öfter mit einem Sprühsauger und ich
    kann im Auto sogar ohne Maske mitfahren.

  6. Franz 16. Mai 2009 um 12:09

    @ Astrid

    Wissen tut man es schon bei den Behörden.

    „Die Konzentration flüchtiger organischerVerbindungen (englisch:VolatileOrganic Compounds, kurz: VOC) ist nach jüngeren Untersuchungen in Pkw- Innenräumen in den USA ca. fünf- bis
    zehnmal höher als in der umgebenden Außenluft. Das Gleiche gilt für einzelne VOC wie Benzol. In Pkw-Innenräumen fand man in den USA Benzolgehalte bis ca. 20 μg/m3, in Studien in Taiwan sogar bis ca. 200 μg/m3. Im Außenluftbereich lagen die Benzolwerte in der Regel darunter. Auch die Blei- und Kohlenmonoxid- Konzentrationen waren bei Pkw- Innenraummessungen gegenüber den Außenluftgehalten erhöht.“

    Luftqualität in Innenräumen
    von Verkehrsmitteln

    Bundesgesundheitsbl – Gesundheitsforsch – Gesundheitsschutz 9•2002

    http://www.springerlink.com/content/hct9fw24vk8gjncm/fulltext.pdf?page=1

  7. Kobold 17. Mai 2009 um 00:06

    Die Innenraumluft in Neuwagen ist erschreckend hoch mit Schadstoffen belastet, wirklich der reinste Giftcocktail, wie Maria recherchiert hat. Kein Wunder, das Multiple Chemical Sensitivity so weit verbreitet ist. Man muss sich nur Gedanken darüber machen, wie viel Zeit wir in unseren Blechkisten verbringen.

    Die Abwrackprämie wird ihren Beitrag an der Misere leisten…

  8. Domiseda 17. Mai 2009 um 10:44

    Wegen MCS konnte ich nie den Führerschein machen. Erst seit bleifreies Benzin auf dem Markt ist und unser Auto „ausgedampft“ ist, kann ich überhaupt wieder in unserem Auto mitfahren. Vorher endete jede Autofahrt mit akuten neurologischen Ausfällen inklusive massivsten Sehstörungen bis hin zu nicht mehr sehen können, spontanen Migräneanfällen mit Erbrechen,hohem Fieber mit generalisierten plötzlichen Entzündungen , die wie ein Lauffeuer in mehreren Organen eskalierten.Auch heute sind Autofahrten für mich nur auf Ausnahmefälle begrenzt und nur solange die Heizung nicht angeschaltet ist. In der Übergangszeit behelfen wir uns mit Wärmflaschen. Von selbstverständlichen Einkaufs- oder Spazierfahrten kann ich nur träumen;es bleibt mir nur, Einkäufe mit dem Fahrrad zu erledigen bei jedem Wetter. Unser Auto ist jetzt 20 Jahre alt – was dann, wenn es nicht mehr durch den TÜV kommt?

  9. Analytiker 18. Mai 2009 um 21:56

    Das ist nun wirklich der absolute Hammer, in solchen Giftbomben werden Kind und Kegel transportiert, kein Wunder, dass es kaum noch gesunde Kinder gibt, geschweige denn Erwachsene.

  10. Amalie 19. Mai 2009 um 05:54

    Autos, so wie sie heute gebaut werden, sind ohnehin nicht akzeptabel. Technisch wäre sicher viel mehr machbar. Nur mal ein Beispiel. Autos und das krebserregende Benzol. Zitat aus K Tipp (Schweiz):

    Giftstoffe gelangen ins Wageninnere

    Hinter Kolonnen von Autos und Lastwagen – oder noch schlimmer in Auto-Tunnels – stinkt es nicht nur, sondern es ist auch giftig. Mit den Abgasen Kohlenmonoxid und Stickoxid ist nicht zu spassen. Noch gefährlicher ist aber das stark krebserregende Benzol. Wer Benzol jahrelang einatmet, riskiert Blutkrebs und kann seine Erbanlagen schädigen.

    Doch selbst wenn das Benzin höchstens noch ein Prozent Benzol enthält, kommt es in Tunnels oder im Stau zu gefährlichen Benzol-Konzentrationen. Das Krebs erregende Gas gelangt bei vielen Autos ins Wageninnere. Das ergaben Messungen des deutschen Umweltbundesamtes in Berlin. Es kam zum Schluss, dass Autofahrer in Kolonnen mehr Benzol einatmen als Fussgänger, die sich am Strassenrand neben der Kolonne aufhalten. Deshalb empfiehlt das Umweltbundesamt, in Tunnels alle Fenster und Lüftungsklappen zu schliessen und das Fahren in Kolonnen möglichst zu meiden.
    Gut funktionierende Katalysatoren halten zwar 85 Prozent des Benzols zurück. Doch weil der Verkehr stark zugenommen hat, bleibt der Benzolgehalt der Luft hoch. Selbst nach optimistischen Schätzungen der Erdölvereinigung entweichen heute in der Schweiz immer noch rund 400 Tonnen Benzol jährlich in die Luft. Diese Menge reicht aus, um die gesamte Luft über der Schweiz hinauf bis zur Höhe des Matterhorns mit 2,5 Mikrogramm Benzol pro Kubikmeter zu verschmutzen. Das entspräche der deutschen Richtwert-Grenze.
    Allerdings verteilt sich das Benzol nicht gleichmässig, sodass sich diese Krebs verursachenden und erbschädigenden Substanzen an vielen Orten gefährlich konzentrieren. In manchen Wohngebieten erreicht die Benzolbelastung das Vierfache des deutschen Richtwerts.

    01. Feburar 2000

    http://www.ktipp.ch/themen/beitrag/1015635/Stau-Abgase_machen_krank

    Die Analyse zeigt, dass ein Immissions-Grenzwert für Benzol, wie ihn die EU erlassen hat, den Anforderungen des Umweltschutzgesetzes nicht genügt…

    Benzol in der Schweiz
    Bericht der Eidgenössischen Kommission für Lufthygiene (EKL) 2003

    http://www.bafu.admin.ch/publikationen/publikation/00514/index.html?lang=de

  11. Maria 19. Mai 2009 um 10:08

    Alltagschemikalien sind in hohem Maße für viele Erkrankungen verantwortlich. Doch über tatsächlichen Ursachen redet später dann kaum jemand. Daher möchte ich die Leute mit meiner Serie „Chemikalien im Alltag“ dazu animieren, überall dort, wo es möglich ist, schadstoffarme Produkte zu kaufen. Bei Neuwagen ist es schwierig, doch Ford hat bekanntlich auch Gewicht auf einen umweltfreundlichen Innenraum gelegt. Das finde ich sehr positiv, gerade wenn man sich die Fakten veranschaulicht, die Ihr alle zusätzlich zu meinem Bericht, in Euren Kommentaren ergänzt habt.

    Doch auch hier glänzen die Verantwortlichen mit Passivität, dabei wäre es ein Leichtes, hier adäquate Vorgaben zu treffen, die die Automobilindustrie dann einzuhalten hätte. Dies würde viele Menschen vor unliebsamen, vielleicht sogar unheilbaren Erkrankungen, wie z. B. MCS, schützen.

  12. Henriette 19. Mai 2009 um 22:00

    Auch hier der gleiche Ablauf wie bei PAK, die Verantwortlichen lassen die Verbraucher sozusagen ins offene Messer laufen.

    Es ist kaum zu glauben und nicht hinnehmbar, wie leichtfertig die Politiker unsere Gesundheit verspielen. Wenn man erst einmal durch Umwelteinflüsse krank geworden ist, wie wir MCS-Kranke, überlässt man die Betroffenen ihrem Schicksal und lässt sie im Regen stehen, anstatt ihnen zu helfen.

    Solch toxische Umwelteinflüsse in der Fahrerkabine unserer PKW hätte ich ehrlich gesagt nicht vermutet. Dass die Innenraumluft der Neufahrzeuge durch Schadstoffe belastet ist, wusste ich schon, aber in dem Ausmaß hätte ich es nicht vermutet.

    Es ist mehr als eine Schande, wie man mit uns allen umspringt und den Interessen der Hersteller klein bei gibt, auf unsere Kosten.

  13. Florian 2. September 2009 um 09:51

    Gestern Abend habe ich einen Beitrag im ZDF zum Thema Innenraumluft in Neuwagen gesehen. Ich bin erschüttert, dass solche Zustände herrschen und praktisch alle Neuwagen gesundheitsgefährdende Innenraumluftwerte aufweisen. Dieser Beitrag umschreibt das Dilemma sehr ausführlich. Ich werde mir glaube ich nie mehr einen Neuwagen anschaffen.
    Ich bin nicht MCS krank, aber ich habe auch keine Lust, es zu werden.
    In Frontal21 kam gestern zum Ausdruck, dass die Hersteller das Problem kennen. Doch sie haben allesamt die Problematik verharmlost. Das ist kaum zu glauben, sie wissen es und machen munter weiter. Neuwagen können unsere Gesundheit dauerhaft schädigen und es interessiert die Verantwortlichen nicht die Bohne.

    Das ist der Gipfel des schlechten Geschmacks und ich interpretiere die giftige Innenraumluft in Neuwagen als Körperverletzung.

  14. Silvia 2. September 2009 um 11:19

    Das schrieb gerade jemand im CSN Forum>>>

    Frontal 21 hat einen interessanten Beitrag gebracht (übrigens auf meine Anregung – nach dem Motto, das muss doch ein Aufhänger für einen Journalisten sein, wenn die leute in ihren neuen Autos Unfälle bauen):

    http://frontal21.zdf.de/ZDFde/inhalt/4/0,1872,7622916,00.html

    Da gibt es auch ein Forum, mal gucken, ob es schon einen Thread dazu gibt, bitte schreiben!

  15. Maria 2. September 2009 um 13:25

    Hier ist der Link zum ZDF-Forum zu dem Beitrag „Giftige Innenraumluft in Neuwagen“:

    http://frontal21.zdf.de/ZDFforum/ZDFde/inhalt/17/0,1872,5249297,00/F4308/msg2235706.php

    Je mehr Leute dort Kommentare schreiben, umso besser.

    Themen, die Chemikalien im Alltag betreffen, können garnicht oft genug in den Medien präsent sein. Es muss einiges geschehen, denn jeder MCS Kranke bzw. Umweltkranke ist einer zuviel!

  16. Curt 2. September 2009 um 13:29

    Ich habe mit meinen Kollegen zusammen einen C3 als Dienstwagen, der vor 2 Jahren als Neuwagen angeschafft wurde und gerade in der warmen Jahreszeit nur mit offenem Fenster gefahren werden kann. Ich frage mich ernsthaft, wann dieser nicht erträgliche Kunststoffgestank aufhört und was die Autoindustrie reitet, dem Konsumenten (mit Verlaub) einen solchen gesundheitsgefährdenden Mist vorzusetzen.

  17. X-Faktor 2. September 2009 um 16:27

    Was mögen die Automobilhersteller denken, wenn sie ihre Bilanzen erstellen? Führen sie vermutlich in ihren Jahresbilanzen auch die Umweltkranken auf, die sie durch ihre gesundheitsgefährdenden Blechkisten verursacht haben?

  18. Packo 2. September 2009 um 18:32

    Über giftige Luft in Neuwagen berichtet Spiegel online bereits 2002.

    http://www.spiegel.de/auto/aktuell/0,1518,175721,00.html

    Das Problem ist der Automobilindustrie also sehr wohl bekannt. Im Jahr 2009 hat sich seither nichts geändert, das Risiko, dass Autokäufer und deren Familien durch Neuwagen schwer krank werden, wird reaktionslos in Kauf genommen.

    Die Abwrackprämie als Umweltprämie zu bezeichnen stößt mir daher doppelt übel auf. Nicht nur dass jede Menge tadellos in Schuß gewesene und von der Innenraumluft her sicherlich gesündere Autos, sinnlos auf dem Schrottplatz landen, den Kauf von Neuwagen werden viele Kunden vermutlich mit ihrer Gesundheit bezahlen.

  19. Silvia 2. September 2009 um 21:10

    Auf der CSN Hauptseite haben wir einen Artikel, wie man sein Auto safe bekommt. Es gibt ein paar Tricks die manchem vielleicht helfen können, dass sein Auto doch tolerierbar wird.

    http://www.csn-deutschland.de/reise2.htm

    Der Artikel wurde für Chemikaliensensible geschrieben, das sind Menschen, die auf geringste Schadstoffkonzentrationen reagieren.

  20. Anton Aristovitch 23. August 2010 um 14:30

    also ich hatte auch mal den c3 und der kunststoffgeruch wurde echt unerträglich.ich habe mir einen anderen wagen geholt weil die meinten das das nicht behoben werden kann und normal ist.unverschämtheit

  21. Aaaragorn 28. Februar 2013 um 13:41

    Die Lösung ist einfach sich alte, gebrauchte Autos zu kaufen. So mache ich das seit Jahren.

    Der Geruch als Kind früher in unserem norddeutschen Auto war für mich auch unerträglich, wir Kinder mussten eigentlich sehr häufig kotzen während der Fahrt.

    Auch in neuer Zeit gab es Streits wegen der Innenraumluft im Fahrzeug eines norddeutschen Herstellers (min. 10 Jahre alt, G3), wenn der in der Sonne stand, dann war da einfach wieder dieser Geruch.

    Zum Teil liegt das sicher auch am Hersteller, in anderen Autos hatte ich diese Probleme so nicht, grundsätzlich ist mein eigenes, jetzt 20 Jahre altes Auto eines anderen Herstellers jedoch angenehm von der Innenluft.

  22. Pat 28. August 2013 um 20:53

    Wisst Ihr welche Marken wenig riechen?

    Könnt Ihr was zu Audi sagen?

    Und welche Massnahmen können unternehmen um den Gestank zu mildern oder loszuwerden.

    Danke

    Beste Grüsse

    Pat

  23. Petra Acker 22. Oktober 2014 um 21:30

    Welche Messung ist die effektivste Methode, um möglichst viele der vorkommenden Schadstoffe oder auch Allergene herauszufinden?

  24. Silvia 24. Oktober 2014 um 13:51

    Hallo Petra,

    das Sinnvollste wäre ein schadstoffanalytisches Institut anzufragen und das Messspektrum etwas einzugrenzen. Behalte immer die Kosten im Auge. Bei einem Gebrauchtwagen ist es möglicherweise effizienter einen anderen Wagen zu suchen, oder einen Autoluftreiniger zu besorgen, als gross analysieren zu lassen.

    Viele Grüsse,
    Silvia

  25. Mit Chemikaliensensibilität (MCS) auf der Automeile | Frau E. notiert 30. Juni 2018 um 08:59

    […] Denn nach Chemie riechen darf mein Auto nur so wenig wie möglich. Meine starke Chemikaliensensibillität (MCS) reagiert auf Spurenelement von Chemie. Und Autos sind reine Giftcocktails. […]

  26. 13 Situationen, in denen MCS Dein Leben massiver einschränkt, als ein fehlender Arm | Frau E. notiert 30. Juni 2018 um 12:57

    […] eine Blackbox. Neu eine Box, die garantiert mehrere Hundert toxische Dämpfe enthält. Wer Neuwagengeruch liebt, ist entweder strunzdumm oder läßt sich auch heimlich knebeln und […]

  27. Gerüche aus Neuwagen und Gebrauchtwagen entfernen | Purenature.de Blog 18. Oktober 2018 um 11:07

    […] haben meistens einen starken Eigengeruch. Dieser „Neuwagengeruch“ besteht aus Lösungsmitteln, Weichmachern und Lacken. Die Chemikalien dünsten eine ganze Weile […]

  28. Schmidt Karl 30. Oktober 2018 um 19:01

    Bei Problemen mit der Luft im Innenraum von Autos würde ich einen mobilen Luftreiniger auf den Beifahrer-Sitz oder auf die hintere Sitzbank schnallen. Dieser wird mit Strom aus der Steckdose gespeist und filtert den Dreck aus raus – auch jenen der beim Ein- und Aussteigen bzw. bei offenem Fenster reinkommt. Diese Filter reinigen auch Rückstände von Zigaretten. Und zwar bleibt der Staub im Filter und wird nicht – wie bei Sprays üblich – überdeckt. ein solches Gerät hilft nicht nur gegen Pollen sondern besonders im Winter gegen Rauch vom Hausbrand, Auspuffgase die bei wenig Wind am Boden bleiben etc.

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