„Öko-Autos“ – hält der Name was er verspricht?

Öko-Autos sollten auch innen schadstoffkontrolliert sein

Aktuell berichtet die deutsche Presse über die derzeit zehn umweltfreundlichsten PKW. Demnach sind von den über 300 getesteten PKW-Modellen, japanische Autos siebenmal und deutsche Fahrzeuge dreimal in den Top-Ten der VCD Auto-Umweltliste vertreten. Seit 1989 analysieren Autoexperten, welche Hersteller die umweltfreundlichsten Autos konstruieren. Die Bewertungskriterien sind in drei Rubriken unterteilt, in denen es zu überzeugen gilt, um den Sprung in die begehrte Umweltliste zu schaffen.

  • Spritverbrauch und CO2-Emission pro gefahrenen Kilometer
  • Lärm
  • Menge und Art der Schadstoffe, die aus dem Auspuff kommen

Diese Aspekte sind wichtig, aber nicht ausreichend um tatsächlich umweltfreundliche Autos zu küren. Denn diese Bewertungsansätze lassen die berechtigte Frage aufkommen, wie verhält es ich mit den freigesetzten Schadstoffen im Innenraum der Fahrzeuge? Dieser umweltrelevante Faktor wird bei der Bewertung der Autos komplett ausgeklammert. In Anbetracht dessen, dass die Zahl der Allergiker und Menschen mit Chemikalien-Sensitivität weiterhin massiv ansteigt, ist es dringend erforderlich – auch um dem Begriff „Öko-Autos“ gerecht zu werden – ebenfalls die Schadstoffemissionen in der Fahrzeugkabine kritisch unter die Lupe zu nehmen. Es kann nicht angehen, dass man von „Öko-Autos“ berichtet, die im Innenraum wahre Giftcocktails auf die Insassen loslassen und deren Gesundheit massiv gefährden. Wahrhaftig umweltschonend und ökologisch können Fahrzeuge nur sein, wenn die Gesamtheit aller Umweltfaktoren einbezogen wird. Hier besteht erheblicher Nachbesserungsbedarf, dessen Umsetzung durch die Politik dringend forciert werden sollte, damit der Name „Umweltliste“ bzw. „Öko-Autos“ auch hält, was er verspricht.

Autor: Maria

Weiterer Artikel zum Thema:

Innenraum von Neuwagen ist oft der reinste Giftcocktail- Gesundheit bleibt auf der Strecke

Warum Sie nicht mitkriegen, dass Sie MCS haben

Krank ohne Grund? Nein Gründe gibt es

Menschen mit Multipler Chemikalien-Sensitivität (MCS) reagieren auf verschiedene Chemikalien. Zum Beispiel Autoabgase, Parfüm, Lösemittel aus Bodenklebern, Farbgerüche etc. können die Symptome auslösen. Das kann man sich vorstellen wie eine Allergie. Allerdings sind die Symptome nicht nur Atemwegssymptome, sondern können genauso gut Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindel, Verdauungsbeschwerden, Störungen im Herz- Kreislaufsystem, Nervenbeschwerden, Muskelschmerzen, psychische Symptome, kurz Alles, beinhalten. Wohlgemerkt können, manche Patienten reagieren z.B. vorwiegend mit Migräne oder Atemwegsbeschwerden, während andere nie Migräne oder Atemwegsbeschwerden hatten.

Wie erkennt man MCS?

Wie erkennt man nun MCS? Eigentlich klar: Sie riechen irgendwas oder essen etwas Bestimmtes, und dann geht es Ihnen schlecht. Ansonsten haben Sie wohl auch kein MCS. So einfach ist es leider nicht. Angenommen, Ihnen geht es ständig schlecht. Sie haben zum Beispiel ununterbrochen Kopfschmerzen. Weiter angenommen, die kommen von dem Duftstoff in Ihrem Weichspüler, den Sie ständig nehmen. Sie haben ständig die damit gewaschenen Sachen an und schlafen im damit gewaschenen Bettzeug. Wie wollen Sie merken, dass es vom Weichspüler kommt?

Das ist es, was die Diagnose von MCS so schwierig macht. Man kann Menschen die Symptome einer Blinddarmentzündung so gut einbläuen, dass sie ins Krankenhaus gehen, wenn sie sie feststellen. Aber bei MCS kann man keine perfekt einschlägigen Symptome nennen. Stattdessen ist ein Patient, der MCS hat und es meistens nicht weiß, ständig von den Stoffen, die er nicht verträgt, umgeben. Wie soll er dann herausfinden, von welchen der Stoffe er Probleme bekommt? Unsere ganze alltägliche Umwelt ist ja chemisch.

MCS früh erkennen

Dabei ist es extrem wichtig, eine Tendenz in Richtung MCS früh zu erkennen. Schreitet die Krankheit fort, kann es zu einem Zustand kommen, in dem ein Leben in einer normalen Umgebung nicht mehr möglich ist. Das Überleben des Patienten ist dann nur in einer völlig abgeschotteten Umgebung möglich, und Symptome werden schon durch einen Mitmenschen mit Parfüm oder durch ein vorbeifahrendes Auto mit dem Benzingeruch aus dem Auspuff ausgelöst. Aus leichten Symptomen werden schwerste.

Eine leichte Form, eine Gefährdung, gibt es bei ca. 15-30% der Bevölkerung. Das ist nicht dramatisch, meist meidet der Patient die für ihn schlimmsten Stoffe intuitiv („Ich kann in keinen Bus gehen, da wird mir sofort schlecht.“ „Duftkerzen kommen mir nicht in die Wohnung.“ „Ich könnte keine Gummifabrik betreten.“). Solange man den Patienten nicht in eine stark belastete Umgebung, wie eine komplett verschimmelte Wohnung oder einen Neubau mit vielen Lösemitteln, eine Fabrik etc. bringt, passiert meistens nichts.

Schadstoffe minimieren – Diagnosehilfe und Behandlung zugleich

Wenn Sie unter chronischen Beschwerden leiden, die sich nicht erklären lassen, kann eine Minimierung der Schadstoffe im Umfeld eventuell helfen. Wenn es Ihnen dadurch besser geht, kann das ein Hinweis darauf sein, dass die Beschwerden durch Schadstoffe ausgelöst werden. Lassen Sie sich von Ihrem Gefühl bzw. Ihrer Nase leiten. Ideal wäre eine nicht mehr neue, also nicht frisch mit Farben und Bodenklebern ausgestattete Wohnung, die auch nicht verschimmelt ist. Weitere Infos finden Sie in dem Blog: Gesundheitsvorsorge: Einfach billig – Schadstoffe und Keime

Sie sind kein Ökochonder: MCS ist nicht Psycho!

Dramatisch ist, dass MCS-Patienten häufig nie ihre echte Diagnose erhalten und psychiatrisiert werden. MCS gehört nicht zur üblichen Differentialdiagnostik, obwohl es sehr häufig ist. Und MCS selbst wird häufig als psychisch bezeichnet. Warum wohl? An MCS-Patienten verdient keiner. Die bleiben daheim und meiden Chemikalien. Psychiatriepatienten dagegen sind profitabel. Psychiatrien, Psychopillen, Therapien, da klingeln die Pharmakassen. Denken Sie daran. Die wirtschaftlichen Interessen einiger Personenkreise sollten Sie nicht daran hindern, herauszufinden, warum Sie krank sind. Und andere auch nicht. Schicken Sie diesen Blog als Link herum, posten Sie ihn in Foren, in denen Sie mitschreiben! Damit tragen Sie zur dringend nötigen Aufklärung über MCS bei.

Autor: Amalie für CSN – Chemical Sensitivity Network, 19. August 2009

Weitere interessante Artikel von Amalie:

MCS: Akupressur zur Symptomlinderung, Teil 1

Glücklich ohne Schmerzen

Akupressur ist eine Methode, die MCS-Patienten gefahrlos anwenden können, da nur die eigenen Finger benötigt werden und keine Nebenwirkungen oder Unverträglichkeiten zu erwarten sind. Das macht Akupressur zu einer optimalen Methode, um Symptome zu lindern. So kann man Akupressur zum Beispiel bei Heuschnupfen anwenden, wenn man die chemischen Sprays und Tabletten nicht verträgt.

Akupressur zur Symptomlinderung bei MCS

Was läge näher, als Akupressur auch bei MCS-Symptomen zur Symptomlinderung einzusetzen? Heilung könnte man davon zwar nicht erwarten, aber vielleicht eine Verbesserung der Symptome. Amalie hat es versucht. Es gibt in der Traditionellen Chinesischen Medizin (kurz TCM) keine langjährigen Erfahrungen mit der „neuen“ Krankheit MCS, und keine Informationen zu entsprechenden Akupressurpunkten, nur einige Akupunkturversuche aus den USA. In den Texten, die es dazu im Internet gibt, steht aber nicht, welche Punkte genadelt wurden, sodass man diese dann akupressieren könnte.

Also muss Amalie sich etwas anderes einfallen lassen. Mein erster Versuch war, einfach möglichst viele Symptome abzudecken. Das hätte dann eine ganz individuelle Punktkombination ergeben, weil schließlich nicht jeder die selben Symptome hat wie ich. Aber es hat sowieso nicht geklappt. Egal, wie exakt ich die Punkte entlang der Symptome wählte – es ging daneben. Wirkung: Keine. Also habe ich es erst mal aufgegeben.

Erst mal kein Erfolg – Die richtigen Punkte sind nicht so leicht zu finden

Dann hatte ich eine schwere Lebensmittelreaktion. Es war eine ziemlich ungewöhnliche Reaktion, ungewöhnlich stark und andere Symptome als sonst. Ich nehme an, mit dem Sojakäse, den ich gegessen hatte, war wirklich etwas nicht in Ordnung, auch wenn nicht nur ich davon gegessen hatte und die anderen, die auch davon gegessen hatten, gesund blieben. Es fing spätabends an, ging die ganze Nacht. Höhepunkt drei Uhr morgens, um fünf dann besser. Und die ganze nächste Woche noch was davon gehabt. Ich habe in der Nacht alle Punkte nach Symptomen ausprobiert, kein Erfolg.

Ich wusste allerdings nicht, dass es der Sojakäse war, weil ich den sonst immer gut vertragen hatte, sondern ich hatte es einem anderen Lebensmittel zugeschrieben. So aß ich denselben Sojakäse, ein anderes Päckchen, aber dasselbe Produkt, zwei Wochen später noch mal. Wieder die Reaktion. Sehr viele Symptome auf einmal, diesmal noch stärker. Bauchbeschwerden, Benommenheit, Schwindel, Zittern, innere Unruhe, das Gefühl, nicht richtig Luft zu bekommen und starke Rückenschmerzen. Dazu eine starke Erschöpfung, aber es war unmöglich, mich hinzulegen, ich musste sitzen bleiben.

Eine neue Idee – Übertragen und Experimentieren

Um die Nacht zu überstehen, beschloss ich, einige Punkte gegen die Erschöpfung zu drücken, die diese Situation so unerträglich machte. Die üblichen Punkte dafür hatten aber schon das letzte Mal nichts gewirkt, und taten es auch diesmal nicht. Also schlug ich in meinem ausgedruckten Material zu Akupressur nach, mit einer neuen Idee. Bei MCS glaubt der Körper zumindest, vergiftet worden zu sein. Egal, ob die Dosis nun der Reaktion entspricht.

Also suchte ich nach einem Punkt, den man bei einer echten Lebensmittelvergiftung, oder bei einer Vergiftung durch Verschlucken einsetzen würde. Ein Punkt, der sich auf meiner ausgedruckten Punkteliste durch alle Vergiftungserscheinungen von Einatmen über Verschlucken bis Lebensmittelvergiftung zieht, ist der Punkt Lunge 9, dort in den 36 wichtigsten Akupressurpunkten die Nummer 12.

Der Ansatz ist gefunden – Keine Heilung, aber deutliche Besserung

Und siehe da: Nach einer Viertelstunde konnte ich mich hinlegen. Die Symptome ließen nach, auch die Unruhe. Erst mal begann ich heftig zu zittern, besonders mein Bein und meine Schulter. Unterdrückte ich das, gingen die Symptome wieder los. Ich hoppelte richtig, aber dafür verschwanden die Muskelschmerzen, die Bauchbeschwerden ließen nach, die Benommenheit und die unnatürliche Erschöpfung nahmen ab. Gegen fünf Uhr morgens war das Ganze überstanden, am nächsten Morgen war die Reaktion weg, keine tagelangen Nachwirkungen.

Ich begann erst mal, den Punkt nun immer einzusetzen, wenn ich etwas abbekam. Beeindruckend war der Effekt, als ich versehentlich alle Fenster aufgelassen hatte, und am einen Fenster Benzin und am anderen Fenster ein leichter, aber noch deutlich merkbarer Waschmittelgeruch hereinkam. Ich ging in das Waschmittelzimmer, das für mich kleinere Übel. Ich habe das Glück, einen Luftreiniger zu besitzen, war aber durch die Reaktion zu nervös und lärmempfindlich, um ihn anzumachen. Ich konnte mich nicht genug konzentrieren, um meine Maske zu finden.

Ich drückte versuchsweise einfach den Punkt. Die Reaktion verschwand nicht, besserte sich aber so weit, dass ich den Luftreiniger anmachen konnte, und ruhig warten, bis der Waschmittelgeruch verschwunden war. Maske brauchte ich nicht mehr. Ich konnte sogar lesen, um mich abzulenken. Das ist insofern erstaunlich, weil ich bei einer Reaktion sonst keinen zusammenhängenden Satz lesen kann.

Was sind die Energieleitbahnen und Meridiane?

Danach begann ich zu recherchieren. Der Punkt Lunge 9 ist ein Punkt auf dem Lungenmeridian. In der TCM geht man davon aus, dass der Körper von Energieleitbahnen, den Meridianen, durchzogen wird. Diese sind nicht identisch mit Adern oder Nerven, sondern etwas Zusätzliches. Es gibt zwölf Leitbahnen, von denen jeweils zwei zusammengehören. Ein Teil ist ein „Yin“-Meridian, der andere Teil ist ein „Yang“-Meridian, wobei Yin und Yang Bezeichnungen für entgegengesetzte Energien sind, die sich ausgleichen müssen. Man könnte Yin als ruhiges, passives Prinzip und Yang als aktives Prinzip bezeichnen. Diese sollten einander das Gleichgewicht halten.

Diese Teilung in zwei entgegengesetzt wirkende, sich ausgleichende Prinzipien, findet man auch bei den bisher wissenschaftlich bewiesenen Funktionen des menschlichen Körpers. So kommen alle Muskeln paarweise, ein Beugemuskel und ein Streckmuskel vor. Wir haben auch Venen und Arterien, die sauerstoffarme Blut zum Herz hin und das sauerstoffangereicherte von Herz weg transportieren.

Auch gibt es z.B. beim vegetativen Nervensystem den Entspannung übertragenden Parasymphaticus und den Aktivität und Aufregung übertragenden Symphaticus, auch Vagus-Nerv genannt. Diese steuern die Verdauung oder den Herzschlag, sodass wir z.B. beim Rennen schneller atmen und das Herz schneller schlägt, ebenso wenn wir uns aufregen. Ein Ungleichgewicht in der Muskulatur entsteht, wenn z.B. immer nur der Beugemuskeln und der Streckmuskel nicht beansprucht wird. Das gibt Schmerzen und Verspannungen. Ein langfristiges Ungleichgewicht im vegetativen Nervensystem kann den Körper auf die Dauer belasten.

Unwissenschaftlich? Überhaupt nicht – Die praktische Wirkung zählt

Auch wenn man die Meridiane noch nicht – ich sage bewusst noch nicht – mit irgendeinem Gerät wissenschaftlich gesichert nachweisen kann, warum sollte es nicht ein weiteres solches Regelsystem im Körper geben, das Informationen und Energien verteilt? Auch wenn wir die Energien noch nicht messen können? Ich bin mir sicher, dass die Existenz der Meridiane irgendwann wissenschaftlich belegt werden wird. Bereits die Qi Gong Expertin Josephine Zöller beschrieb in der 80er Jahren Forschungsansätze, die die Meridiane im Bindegewebe nachweisen, als Übertragung minimaler elektrischer Impulse wie in den Nerven, nur eben zwischen Bindegewebszellen.

Momentan ist mir der experimentelle Nachweis für die Wirkung, den ich an mir selbst erleben kann, genug. Es macht keinen Sinn, mit etwas zu warten, bis es wissenschaftlich sichtbar gemacht werden kann, wenn man es im Experiment schon nachweisen kann, wenn man aus etwas Nutzen ziehen kann, obwohl man es nicht erklären kann. Hätte man zu Zeiten der Pest ein Antibiotikum gehabt, ohne zu wissen, dass es Bakterien gibt, sondern durch zufällige Feststellung der Wirkung, es hätte sicher auch genutzt, ohne dass man die Bakterien nachweisen hätte können. Und die Akupressur beruht auf Jahrtausenden unermüdlicher Beobachtung und Dokumentierung ihrer Wirkung – wohl die wissenschaftlichste Methode überhaupt.

Was ist der Lungenmeridian?

Zurück zum Punkt Lunge 9 und dem Lungenmeridian. Der Lungenmeridian, der Yin-Teil, mit dem ihm verknüpften Dickdarmmeridian, dem Yang-Teil, steht für die „empfindlichen“ Schleimhäute, die Blutgefäße, für alles Empfindliche, und für den Kontakt des Körpers mit der Umwelt.

Ist die Lungen- und Dickdarmenergie ausgeglichen, gibt das dem Körper z.B. eine gute Abwehr gegen Erkältungen und wohl auch eine vergleichsweise hohe Widerstandskraft was Schadstoffe angeht. Ungleichgewichte und Schwächen des Lungen/Dickdarm-Meridians äußern sich in Atemwegserkrankungen, Allergien, Entzündungen, Infektanfälligkeit, Erschöpfung… Das Thema: Allergien und Entzündungen. Passt MCS nicht in diesen Kreis?

Die Wurzel des Übels finden – Ein Erklärungsversuch

Die „Verstopfung“ im Lungenmeridian kann zum Beispiel durch eine Überlastung mit Chemikalien entstehen. Oder durch nicht vertragene Milchprodukte, ein hochgradiger, geradezu klassischer Auslöser für stagnierende Energie in der Lungenleitbahn. Bei mir waren es von Kindheit an unverträgliche Milchprodukte, die wohl eine große Rolle gespielt haben. Besserungen gab es erst, seit ich vor über zwei Jahren aufgehört habe, diese Produkte zu essen. Kalte, stagnierende Energie, der so genannte „Schleim“ sammelt sich jedenfalls in der Lungenleitbahn an und wirkt als Blockade. Die Lungenenergie ist geschwächt. Das kann zu Allergien führen, zu Infektanfälligkeit, schneller Erschöpfung, Asthma – oder eben zu MCS. Denke ich mir zumindest.

Was kann der zentrale Punkt Lunge 9?

Der Punkt Lunge 9 löst „Schleim“, so wird eine stagnierende, verstopfende Energie bezeichnet, und baut die Lungenenergie auf. Zugleich ist der Punkt Lunge 9 noch mit der Milz verknüpft. Die hilft in der TCM dem Körper dabei, Fremdstoffe zu verarbeiten und Nahrungsmittel zu verwerten. Wohl daher wird dieser Punkt, der so viel mit der Fähigkeit des Körpers, mit einem Fremdstoff umzugehen, bei Vergiftungen eingesetzt. Diesen Einsatz findet der Punkt nur in der Akupressur bei der Stanford University, auf Internetseiten, die sich mit Akupunktur befassen, fand ich nichts dazu. Wenn man darüber nachdenkt, lassen sich damit auch auf einem energetischen Ansatz viele Nahrungsmittelunverträglichkeiten erklären.

Ich kam mit dem Punkt Lunge 9 zu einem guten Zufallsergebnis. Ich habe deutlich weniger Ahnung von der TCM als die Akupunktur-Ärzte in den USA, die teilweise mit deutlich anderen Konzepten oder anderen Leitbahnen arbeiten. Mein gesamtes Wissen ist Laienwissen. Ich habe mit experimentellem Ansatz gearbeitet, durch Assoziieren und Probieren. Das hat ein gutes Ergebnis erbracht. Die theoretische Herleitung hinterher ist vielleicht noch sehr lückenhaft, würde sie ein TCM-Fachmann beurteilen. Aber die Wirkung stimmt. Vielleicht kann ein experimenteller Ansatz, den man sich bei Akupressur ja gefahrlos leisten kann, manchmal mehr als eine Theorie, die erst nachher in die Praxis übertragen werden soll.

Meine eigene „Fallstudie“: Deutliche Besserung

Ich würde schätzen, dass sich meine Sensitivität um ein Drittel bis die Hälfte reduziert hat. Jemand, der mit Parfüm an mir vorbei geht, ein Gang in den Keller oder Hausgang ist kein Problem mehr. Die Reaktionen verlaufen auch deutlich schwächer. Für ältere Bücher brauche ich keine Lesekiste oder Zellglastüte mehr. Ich hatte früher auch Probleme, wenn ich viel saures Obst gegessen habe. Jetzt kann ich die Sommerbeeren und die Aprikosen und Pfirsiche ohne anschließendes Bauchweh genießen.

Die Besserung geht langsam voran, jede Woche etwas mehr. Ich leide außerdem nicht mehr unter ständigem Durstgefühl, die Verdauung ist besser, ich habe gesündere Haut, schlafe besser und überstehe eine Erkältung leichter als früher. Was für mich persönlich sehr schön ist, ist, dass sich meine Halswirbelsäule und meine Augen, deren Pupillen bei Reaktionen früher „steif“ wurden, sich so weit gebessert haben, dass ich wieder Radfahren kann.

So. Genug der Theorie. Ich habe eine Akupressurmethode entwickelt, mit mehreren anderen Punkten, die die Wirkung von Punkt Lunge 9 verstärken. Dieser Blog bekommt einen Teil 2. Dort beschreibe ich, wie jeder die genannte Akupressurmethode selbst ausführen kann. Es ist sehr einfach, da alle Punkte an der Hand liegen, muss man sich nicht „verbiegen“ dafür. Man braucht nur die Disziplin, viermal täglich zehn Minuten lang zu akupressieren.

Teil II erscheint morgen.

Autor: Amalie für CSN – Chemical Sensitivity Network, 14. August 2009-08-14

Hinweis: Die oben genannten Hinweise sind kein Ersatz für eine medizinische Behandlung oder einen Arztbesuch.

Laminat belastet Umwelt und Gesundheit

Laminat nicht so gesund wie man glaubt

Laminat hat das Image, ein gesunder Bodenbelag zu sein und wird gerne mit Holzparkettböden verglichen. Diese weitverbreitete Meinung erweist sich in Wirklichkeit oft als Trugschluss. Laminat hat mit Holzboden nichts gemein, höchstens bei der Optik, doch auch hierbei kann Laminatboden echtem Holzparkett das Wasser nicht reichen. Laminat ist ein Kunststoffprodukt und dient sozusagen als Parkettersatz. Bei der Herstellung von Laminat kommen viele unterschiedliche, zum Teil stark gesundheitsschädigende und umweltbelastende Chemikalien zum Einsatz. Laminat wird in verschiedenen Qualitätsstufen angeboten und ist in jeweils drei Beanspruchungsklassen für Wohn-, Gewerbe- und Industriebereiche unterteilt. Die Beanspruchungskassen geben Auskunft über die Wohneigenschaften wie Abrieb, Stoßbelastung, Unempfindlichkeiten gegenüber Stuhlrollen, Flecken und Zigarettenglut.

Bei der Laminatherstellung werden mehrere Schichten aus Melamin-, Acryl- und Phenol-Harz-getränktem Papier bzw. mit Bindemittel versehenen Holzfasern, unter Anwendung von Wärme, Druck und Klebstoff mit einer Trägerplatte verpresst. Den Holzcharakter erhält Laminat lediglich durch Druck in Holzoptik. Seit einiger Zeit wird Laminat auch in anderen Dekoren, wie bspw. Stein- oder Fliesenoptik angeboten. Laminatboden kann in zwei unterschiedlichen Verfahren produziert werden: 1-stufig oder 2-stufig.

Raumklima unbehaglich – die Spannung steigt…

Ökotest bemängelt bereits 2006, dass zum Teil krebsverdächtigte Chemikalien wie Formaldehyd und Styrol aus den getesteten Laminaten ausgasen. Als besonders problematisch wurden die kumulierten hohen Werte an organischen Verbindungen – VOC (flüchtige organische Substanzen), die in einem der untersuchten Laminate festgestellt wurden, eingestuft. Das durch Laminat entstehende Raumklima wirkt sich nicht gerade zum Besten auf die Gesundheit aus. Im Gegenteil, lt. Ökotest sorgt die Melaminharzschicht für eine sehr starke elektrostatische Aufladung.

Positiv ist festzustellen, dass sich die allgemeine Schadstoffbelastung der Raumluft durch Laminat bei der aktuell im Juli 2009 durchgeführten Testreihe von Ökotest im Vergleich zu 2006 verringert hat. Die prägnante elektrostatische Aufladung, auf Grund der vielen dafür empfindlichen verarbeiteten Kunststoffe, ist jedoch als starker Kritikpunkt geblieben. Die Folgen des so entstehenden unbehaglichen Raumklimas sind, dass neben dem unvermeidbaren Staubaufwirbeln und dessen statische Aufladung, auch die Luftelektrizität ansteigt.

Chemikalien-Cocktail kann viele Jahre die Gesundheit schädigen

Laminatboden verträgt keine Feuchtigkeit und darf nur „nebelfeucht“ gewischt werden. Laminat gilt als strapazierfähig und ist preiswerter in der Anschaffung als Holzparkett. Dieser Preisvorteil vermag die Kaufentscheidung der Verbraucher in den letzten Jahren für den Bodenbelag aus Kunststoff stark beflügelt haben. Allerdings ist Laminat kratzempfindlich und nicht so unverwüstlich, wie oft dargestellt. Die Achillesferse von Laminat sind mögliche Beschädigungen der Oberfläche durch harte Kanten, wie z. B. auch kleine Steinchen oder durch Schlageinwirkung. Aus den somit verursachten Schäden an der aus Formaldehydharzen bestehenden Decksicht können über viele Jahre hinweg krebserregende und atemwegreizende Schadstoffe wie Formaldehyd, VOC, z. B. Styrol an die Raumluft abgegeben werden.

Ebenfalls nachteilig für Laminat ist, dass es nicht wie Holzparkett abgeschliffen werden kann, sondern zum Beheben von Schäden ausgetauscht werden muss. Grundsätzlich belasten die verwandten Kunststoffe und Chemikalien nicht nur die Umwelt während des Herstellungsprozesses und des Gebrauchs, sondern auch erheblich bei der Entsorgung. Auch hierbei hat Holzparkett eindeutig die Nase vorne und punktet in der Ökobilanz.

Eigenschaften von Formaldehyd

  • krebserregend
  • mögliche Sensibilisierung durch Hautkontakt
  • allergiefördernd
  • mögliche Schädigung von Leber und Nieren
  • irreversible Gesundheitsschäden möglich
  • kann Verätzungen hervorrufen
  • toxisch beim Einatmen, Verschlucken und Hautkontakt

Dipl.-Ing. Hansmartin Kirschmann zu Formaldehyd:

„…Bei lang andauernder Formaldehyd-Exposition können sich folgende Symptome zeigen: Husten, Kopf- und Ohrenschmerzen, Nasen- und Halsentzündungen. Dazu sind allgemeine Zeichen des Unwohlseins wie Atem- und Kreislaufbeschwerden, Schwindelgefühl, Übelkeit bis hin zu Erbrechen, Schlaflosigkeit, Nervosität, Depressionen, Stressanfälligkeit, Störungen des Erinnerungsvermögens sowie allergische Erkrankungen (auch Asthma) möglich. Chronische Belastung mit ständiger Reizung der Atmungsorgane lässt die Schleimhäute anfällig werden gegenüber Pollen, Schimmelpilzen und anderen Umweltgiften. Dies führt wiederum zu weiteren allergischen Reaktionen. Als Folge chronischer Einwirkung sind auch Nieren-, Leber- und Lungenschäden möglich.

Bei Personen mit einem gestörten Formaldehydstoffwechsel wurden Störungen des zentralen Nervensystems beobachtet: Konzentrationsstörungen, Wortfindungsstörungen, Übelkeit, Unruhe (häufig mit Diarrhöe), auch Erbrechen. Diese Symptome werden oft als psychosomatische Beschwerden gedeutet…“

Auszug aus der Pressemitteilung des BfR 14/2006, 29.05.2006 zu Formaldehyd

…Formaldehyd wird weltweit in hohen Mengen produziert und ist in vielen verbrauchernahen Produkten enthalten. Die Substanz entsteht außerdem in geringen Mengen im Zellstoffwechsel von Menschen und Tieren. Formaldehyd ist gesundheitsschädlich, es reizt die Schleimhäute und kann Krebs im Nasenrachenraum auslösen, wenn es eingeatmet wird. Das ist das Ergebnis einer Bewertung neuer Studien, die das Bundesinstitut für Risikobewertung heute der Öffentlichkeit vorgestellt hat. Das Institut sieht es als hinreichend bewiesen an, dass die Substanz im Nasenrachenraum Tumore auslösen kann, wenn sie eingeatmet wird, und schlägt deshalb eine Änderung der geltenden Einstufung vor. Die schädliche Wirkung von Formaldehyd ist konzentrationsabhängig. „Bei Raumluftwerten von oder unterhalb von 124 Mikrogramm Formaldehyd pro Kubikmeter ist praktisch keine krebsauslösende Wirkung mehr zu erwarten“, sagt der Präsident des Bundesinstituts, Professor Dr. Dr. Andreas Hensel. „Bei wiederholter, deutlicher Überschreitung dieses Wertes können gesundheitliche Risiken bestehen.“

VOC: Styrol

Das zu den sog. VOC gehörende Styrol, ist ein gesundheitsschädigendes Lösungsmittel, das im Tierversuch als krebserregend gilt. Styrol kann durch Einatmen in den menschlichen Organismus gelangen. Dort kann sich das krebsverdächtige Styrol im Fettgewebe, im Gehirn, in Leber und Niere einlagern, fruchtschädigend wirken und Augen, Haut, Schleimhäute und Atemwege reizen. Weiterhin kann Styrol Konzentrationsschwäche, Übelkeit, Müdigkeit, Schwindel, Bewusstlosigkeit, Brechreiz, Gleichgewichtsstörungen, Kopfschmerzen verursachen. Styrol kann neurotoxische Dauerschäden verursachen. Styrol wird als wassergefährdend eingestuft.

Ein Schritt in die richtige Richtung, aber keine Entwarnung

Die momentane Entwicklung zu schadstoffreduzierten Qualitäten ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Aussagekraft der verschiedenen Gütesiegel ist lt. Ökostest für den Verbraucher oft eingeschränkt und somit unzureichend. Auch ist ein hoher Preis keine Gewähr für schadstoffarme Qualität. Denn günstige Laminate können mit weniger Chemikalien belastet sein, als ein teures Produkt. Selbst wenn die gesetzlich vorgegebenen Grenzwerte der jeweiligen Schadstoffe eingehalten werden, kann die Wirkung von Schadstoffgemischen für den menschlichen Organismus fatale Folgen bewirken und irreversible gesundheitliche Langzeitschäden hervorrufen. Viele Menschen erkranken weiterhin durch Chemikalien im Alltag, zunehmend auch an unheilbarer MCS – Multipler Chemikalien Sensitivität. Daher sollte man sich im Vorfeld genauestens überlegen, für welchen Bodenbelag man sich entscheidet und sich ggf. sicherheitshalber beim Hersteller bzw. im Fachhandel ein aussagekräftiges Datenblatt anfordern, um vor unangenehmen Überraschungen geschützt zu sein.

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 13. August 2009

Lieben Dank an Toxicwarrior für die Tipps.

Literatur:

Ökotest 2006, Ökotest 2009

Dipl.-Ing. Hansmartin Kirschmann: zu Formaldehyd

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Gesundheitsvorsorge einfach und billig – Keime und Schadstoffe

Für Gesundheit kann man selbst viel tun

Selbst auf die Gesundheit achten, hält die Familie gesund

Was, zwei so große Themen sollen in einem Blog behandelt werden? Schon klar: Umfassend informieren ist da nicht drin. Es geht darum, wichtige Eckpunkte aufzuzeigen, praktische „Merksätze“ zu geben, die uns im Alltag Orientierung zu geben. Auch der dritte Teil dieser Blogserie wurde für alle die geschrieben, die sich nicht ein speziell auf ihre Wünsche zurechtgeschnittenes Haus ohne Schadstoffe leisten können.

Arbeitsplätze: Krank durch Schadstoffe, keine Hilfe

Die Schadstoffe am Arbeitsplatz sind die Schlimmsten. Leider kann man hier als Einzelperson für sich selbst wenig verbessern. Die dramatischste Schadstoffbelastung findet in Fabriken und Werkstätten sowie im Handwerk statt.

Dagegen nehmen sich Großraumbüros – die vollgestopft und laut sind, nahezu Fabrikcharakter annehmen können – und Kaufhäuser oder Läden noch fast harmlos aus, aber auch hier gibt es viele, unvermutete Schadstoffe.

An dieser Stelle ein großes Lob an Alle, die gemeinsam als Arbeitnehmer Verbesserungen erreicht haben – Und wir denken immer an die, die krank geworden sind und nun an ihrer Krankheit und finanzieller Not leiden.

Praktisch für den Einzelnen empfehlen lässt sich wenig, nur ein Jobwechsel, wenn man merkt, dass man wirklich krank wird. Möglichkeiten: Schlecht. Klar.

Wohnungen: Achtung vor Plattenbau und Schimmel

Bei unserer Wohnung haben wir immerhin etwas mehr Einfluss. Auch hier setzt das Geld die Grenzen. Bei der Wohnungssuche können wir dennoch einiges beachten. Wer Glück halt, findet eine Wohnung in einem gemauerten Gebäude. Grund: Plattenbauten aus Beton sind oft hochgradig schadstoffbelastet (u.a. PCB), besonders die aus älterem Baujahr.

Das Zweite, worauf man ein Auge haben sollte, ist Schimmel. Dieser ist sehr schädlich. Es schimmelt offensichtlich oder riecht entsetzlich muffig? Dann bitte nicht mieten. Oft erkennt man Schimmel auch an Tapeten, die lose sind oder bereits am Gebäude, wenn schwarze Flecken auf der Außenwand zu sehen sind. Marode Fallrohre, Risse im Verputz, Algen können Hinweise auf Feuchte sein. Es ist auch gut, wenn Mieter in ihren Häusern die Sanierung von Baumängeln und Schimmel verlangen.

Fußboden: Vorsicht, Schadstofffallen

Beim Fußboden kann man auch in Fallen tappen. Allerdings lassen sich Lösungen finden. Erst mal gilt: Alt ist besser. Lösemittel in Klebern haben hier oft schon „ausgegast“. Optimal sind altes Parkett und Fliesen, während die typischen Problemfaktoren Laminat, Gummi, Plastik und so weiter heißen. Und brandneu sind die Schlimmsten. Gefahr droht auch aus den Klebern unter den Fußbodenbelägen. Bei Parkett und PVC-Platten, den Plattenböden aus Plastik, muss man darauf achten, dass sich kein schwarzer Kleber darunter befindet, der enthält gefährliche Schadstoffe (PAK’s, Bitumen, Teer). Ein unangenehmer Geruch kann immer ein Warnsignal für Schadstoffe sein.

Klartext reden: Mieter sind Verbraucher!

Wenn Sie also auf Wohnungssuche sind, sollten sie auf diese Faktoren achten. Und: Mieter sind Verbraucher. Verbraucher müssen klar machen, was Sie von den Anbietern wollen, und was nicht. Also: Wenn Sie die Wohnung sowieso nicht nehmen, sagen Sie dem Vermieter hinterher ruhig, wieso.

Möbel: Schadstoffarm kann auch billig sein

Und auf was sollte man bei der Einrichtung achten? Klar: Bio wäre besser, es gibt sogar Biomöbel. Die folgenden Tipps sind für alle, die keine Millionäre sind und daher nicht ihren persönlichen Baubiologen vor jedem Kauf zu Rate ziehen können. Wie bei Lebensmitteln gilt hier: Auf Einfaches setzen. Und anders als bei Lebensmitteln: Wenn es nicht mehr so frisch ist, ist es besser. Alte Sachen haben oft schon ausgegast.

Allerdings ist der Kauf alter Möbel nicht immer angesagt. Was dort ist, kann schon überall gewesen sein. Und abbeizen und neu lackieren ist ein echtes Gesundheitsrisiko, vor allem, wenn die abgebeizten Möbel mit dem Geruch der Abbeize in der Wohnung ausdampfen oder wenn Massivholz mit sogenannten Holzschutzmitteln oder gegen Holzwürmer behandelt wurde.

Besser: Kaufen Sie möglichst einfache Möbel, und lassen Sie sie erst eine Zeit woanders stehen, bevor sie ins Schlafzimmer kommen, das möglichst schadstoffarm sein sollte, damit der Körper sich dort erholen kann. Hier gehören am Besten einige Jahre alte, ausgedampfte Möbel hin.

Sehr einfache und relativ preiswerte Möbel gibt es aus hellem Holz (Ahorn, Esche) in einigen Bio-Möbelläden. Auch pulverlackierte Möbel aus Metall, z.B. für Regale, aus dem normalen Möbelhaus, sind oft schadstoffarm. Pulverlack ist der matte, leicht körnige Lack. Auch Aluminium schneidet in punkto Schadstoffe gut ab. Ansonsten hilft die Nase bei der Auswahl der Möbel. Ist das Möbelstück relativ geruchsneutral? Dann sind zumindest mit einiger Wahrscheinlichkeit auch wenige Schadstoffe dran.

Immer der Nase nach gehen

Überhaupt macht es Sinn, nach der Nase zu gehen. Unsere Nase kennt als unser eigenes Sinnesorgan unsere persönlichen Toleranzgrenzen, und ist damit besser als jede Theorie, was man bevorzugen oder meiden sollte. Dabei gilt: Je weniger etwas riecht, desto besser ist es. Auch billige Produkte müssen keine Schadstoff-Bomben sein. Die Palette reicht von stark gesundheitsschädlich bis sehr schadstoffarm.

Daher empfiehlt es sich, die eigene Nase als besten Schadstoff-Detektor einzusetzen. Schließlich will man sich in der Wohnung erholen und wohlfühlen können, statt schädlichen Einflüssen ausgesetzt zu sein. Also ob eine neue Wohnung, ein Bett, ein Tisch oder ein Schrank, Sie müssen es riechen können.

Schadstoffarme Kleidung

Auch bei Kleidung kann man auf den Geruch achten. Und: Neue Kleidung vorm ersten Tragen einmal waschen. Damit lässt sich die Schadstoffmenge schon deutlich reduzieren. Und es ist nicht nur billiger, sondern auch gesünder, Kleidung zu kaufen, die nicht in die Reinigung muss – Chemische Reinigung ist Gift. Sie tun sich keinen Gefallen damit, sich als teure Ausnahme mal ein „gutes Stück“ zu leisten, das in die chemische Reinigung muss. Das Geld ist auf Ihrem Konto wirklich besser aufgehoben.

Duftstoffe: Völlig nutzlose Chemiebomben

Eine Möglichkeit der Schadstoffvermeidung, die wirklich für jeden möglich ist, ist die Vermeidung von Duftstoffen. Duftstoffe sind überall – Waschmittel, Weichspüler, Kosmetik, Seife. Und Duftstoffe sind üble Chemie. Allerdings gibt es – nicht nur im Bioladen, sondern ganz normal – duftstofffreie Produkte für Allergiker.

Wenn wir Duftstoffe meiden, schonen wir unsere Gesundheit und die unserer Mitmenschen, genau wie wenn wir aufhören, zu rauchen. Duftstofffreie Produkte sind genauso teuer oder billig wie andere Produkte – klar, denn die Duftstoffe machen keinen praktischen Sinn, man kann sie in ein Produkt machen oder einfach weglassen.

Und was ist mit den Keimen?

Genau. Um Hygiene im Alltag sollte es in diesem Artikel auch gehen. Das hat viel mit Schadstoffen zu tun, sehr viel sogar. Wir ekeln uns natürlich vor Keimschleudern. Und diesen Ekel nutzt eine ganze Industrie aus, um damit ohne Rücksicht auf unsere Gesundheit Profit zu machen. Müllbeutel, antibakteriell. Desinfizierende Badreiniger. Desinfektionsmittel für Mini-Wunden im Hausgebrauch. Antibakterielle Pflaster. Töpfe mit antibakterieller Beschichtung.

Die Liste der Produkte ist endlos. Und tragisch. Was man uns für gesund verkauft, ist ein großes Risiko für unsere Gesundheit, kann sogar die Keime, die es vernichten soll, regelrecht anzüchten! Erstmal sind Desinfektionsmittel Gift. Das muss man so sagen. Sie sollen Keime töten, aber Gifte können nicht zwischen Mensch und Keim unterscheiden, sie sind einfach Gift.

Überdesinfizierte Umwelt: Das beste Laborschälchen für Bazillen

Und: Mit der Überdesinfektion züchten wir uns vielleicht die nächste Epidemie heran. Keime, gegen die kein Antibiotikum der Welt mehr hilft, gibt es bereits – und ja, es gab schon Tote. Bakterien wollen auch leben. Sie passen sich an, werden widerstandsfähiger und überleben Desinfektionsmittel. Die „Krankenhauskeime“, widerstandsfähige Sorten, gezüchtet in Mitten von Antibiotika und Desinfektion, sind längst für ihre nicht selten rasant tödliche Wirkung berüchtigt.

Was können wir tun? Ganz einfach: Regen Sie sich nicht über vermeintliche Keimschleudern auf, die uns die Werbung geschickt einredet. Sie putzen ihr Bad und ihre Küche, leeren den Müll regelmäßig aus? Prima, dann ist doch alles in Butter. Und dazu meiden Sie noch alle Produkte, die als „antibakteriell“, „desinfizierend“ usw. bezeichnet werden. So schützen Sie Ihre eigene Gesundheit und helfen, die Gesundheit Aller vor neuen, totalresistenten Killer-Bazillen zu schützen. Für die sind solche Produkte die beste Anzucht, ein Laborexperiment mit realem Risiko. Die Seife oder normales Spülmittel reinigen genauso gut. Und noch was:

Regelmäßiger Feinputz der Wohnung, also Staubwischen, auch auf und hinter Schränken und das Auswischen des Kühlschranks mit klarem Wasser, bringen der Gesundheit mehr als Überdesinfizieren. Feinputz reduziert nämlich Schimmelpilze, die sich besonders gern bei hoher Luftfeuchte im Staub vermehren. Und in bundesdeutschen Kühlschränken wird oft weniger auf Hygiene geachtet als in den Bädern.

Desinfektionsmittel und Antibiotika gehören nicht in die Hausapotheke

Zum Thema Pflaster: Es gibt auch Pflaster ohne Desinfektionsmittel, oft als „hypoallergen“ verkauft. Und: Desinfektionsspray ist etwas, das der Arzt anwendet, wenn es nötig ist, nichts für die heimische Hausapotheke, ebenso wenig wie antibakterielle Zahnpasta oder antibiotische Salben.

Wenn der Arzt Antibiotika verschreibt, sollte das nicht wegen einem Schnupfen geschehen, denn da wirkt es nichts, züchtet aber Resistenzen im Körper, wenn es auf zufällig anwesende Keime trifft. Wenn es sich nicht um einen absoluten Notfall handelt (den sollte der Arzt erkennen), sollte ein Antibiotikum nur nach einer Laboruntersuchung (zahlt sogar die Kasse) gegeben werden. Schlaue Patienten betteln dem Arzt kein „Mittel“ für ihre Erkältung ab.

Antibiotika: Nur nach Verschreibung und so selten wie möglich

Wird ein Antibiotikum gegeben, muss es nach Verschreibung genommen werden. Sie bekommen die Tabletten für zehn Tage verschrieben, fühlen sich nach drei Tagen wieder gut, die Tabletten wandern in den Schrank und wenn Ihnen das nächste Mal der Hals wehtut, nehmen Sie eine? Falsch und gefährlich! Die Zeit, die man ein Antibiotikum nimmt, hat einen Sinn. Nach dieser Zeit sind die Keime tot.

Nimmt man es kürzer, können besonders starke Keime überleben und schon hat man ein Bakterium mehr, gegen das das Antibiotikum nicht mehr hilft. Natürlich, wenn eine Allergie oder schwere Nebenwirkungen auftreten, muss ein Antibiotikum früher abgesetzt werden. Ansonsten sollte man die Zeit einhalten, damit die Keime auch tot sind.

Allgemein kann jedes Medikament schwere Nebenwirkungen haben und langfristige Schäden nach sich ziehen oder gar tödlich wirken. Gerade Antibiotika können echte „Hämmer“ sein. Also: So selten wie möglich, nur, wenn es sein muss.

Wo sind die wahren Keimschleudern?

Und wenn es um echte Keimschleudern geht, ist der Herd das beste Mittel dagegen. Fleisch, Fisch, Eier gehören immer gut durchgekocht bzw. gebraten, gebacken oder gegrillt. Hohe Temperaturen überstehen die berüchtigten Salmonellen nicht.

Die fühlen sich übrigens auch im Kartoffelsalat mit der Eier-Mayonaise wohl. Also: Kartoffelsalat nicht lange stehen lassen (dann vermehren sich die Keime), selbstgemachte Mayonaise immer sofort aufbrauchen oder besser die konservierte aus der Packung nehmen, wenn Mayo sein muss. Und Essen nicht lange herumstehen lassen, sondern, wenn man es später essen will, in den Kühlschrank setzen.

Ein Gewächshaus für Kariesbakterien, für faule Zähne und Mundgeruch, ist unser Mund bei schlechter Zahnhygiene. Also immer schön ordentlich putzen. Aber: Auch hier schaden „antibakterielle“ Zahncremes mehr, als sie nutzen. Selbst das Putzen mit Zahnbürste und Wasser an sich reinigt. Wichtig ist dagegen die Benutzung von Zahnseide. Einfache, billige Zahnseide, am Besten ungewachst, reicht da aber völlig aus.

Sie sehen – Man kann Schadstoffe reduzieren und Keimquellen vermeiden. Dabei müssen Sie der Werbung nicht glauben, gerade, was Keime angeht!


Autor: Amalie, CSN – Chemical Sensitivity Network, 6. August 2009

SERIE: Gesundheitsvorsorge einfach und billig

WHO veröffentlicht im Rahmen der Leitlinien zur Raumluftqualität erste Leitlinien zu Feuchtigkeit und Schimmel

WHO veröffentlicht Leitlinie Schimmel

Die WHO veröffentlicht heute ihre ersten Leitlinien zur Raumluftqualität, die sich konkret mit dem Thema Feuchtigkeit und Schimmel befassen. (1) Diese Leitlinien sind das Ergebnis einer eingehenden zweijährigen Prüfung des aktuellen Wissensstands durch 36 führende Sachverständige aus aller Welt unter der Federführung des WHO-Regionalbüros für Europa. Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass Menschen, die sich in feuchten oder von Schimmel befallenen öffentlichen wie privaten Gebäuden aufhalten, ein um bis zu 75% höheres Risiko tragen, an Atemwegsbeschwerden und Asthma zu leiden. In den Leitlinien wird die Verhütung oder Behebung von Feuchtigkeits- und Schimmelproblemen empfohlen, um Schäden an der Gesundheit wesentlich zu reduzieren.

„Da die Menschen einen Großteil ihres Alltags zu Hause, in Büros, Schulen, Gesundheitseinrichtungen oder anderen Gebäuden verbringen, ist die Luftqualität in diesen Räumen für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden von entscheidender Bedeutung“, sagt Dr. Srdan Matic, Leiter des Referats Nichtübertragbare Krankheiten und Umwelt beim WHO-Regionalbüro für Europa. „Mit diesen Leitlinien werden den Gesundheitsbehörden und anderen Behörden zum ersten Mal Wege aufgezeigt, wie ein sicheres und gesundes Raumklima erreicht werden kann. Wir sind der Ansicht, dass diese Arbeiten dazu beitragen werden, die Gesundheit der Menschen überall auf der Welt zu verbessern.“

Diese Publikation steht am Beginn einer Reihe von WHO-Leitlinien zur Raumluftqualität. Diese sollen weltweit anwendbar sein, um den Schutz der Gesundheit unter verschiedenen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedingungen zu ermöglichen. Weitere Veröffentlichungen zu bestimmten Chemikalien und Verbrennungsprodukten befinden sich in Arbeit. In ihrer Gesamtheit enthalten die Leitlinien die ersten umfassenden evidenzbasierten Empfehlungen zur Bekämpfung von Verunreinigungen der Innenraumluft, einer der weltweit häufigsten Ursachen von Tod und Krankheit.

Weltweit stehen jährlich etwa 1,5 Millionen Todesfälle, hauptsächlich bei Frauen und Kindern in Entwicklungsländern, mit der Verbrennung fester Brennstoffe in Innenräumen in Verbindung. Allein in der Europäischen Union (EU) sind Verbrennungsprozesse, Chemikalien in Baustoffen und Feuchtigkeit für den Verlust von mehr als 2 Millionen gesunden Lebensjahren aufgrund vorzeitiger Mortalität oder chronischer Krankheiten wie Asthma und Herz-Kreislauf-Erkrankungen verantwortlich.

In vielen EU-Ländern haben 20-30% der Haushalte mit Feuchtigkeitsproblemen zu kämpfen. Alles deutet darauf hin, dass dies eine Gefährdung für die Gesundheit darstellt. In feuchten Innenräumen wachsen Hunderte Arten von Bakterien und Pilzen, die Sporen, Zellfragmente und Chemikalien freisetzen. Eine Belastung durch diese Schadstoffe wird mit dem Auftreten bzw. der Verschlimmerung von Atemwegsbeschwerden, Allergien, Asthma und Immunreaktionen in Verbindung gebracht. Kinder sind in besonderem Maße gefährdet. Neuesten Daten zufolge könnten 13% aller Fälle von Asthma im Kindesalter in den entwickelten Ländern der Europäischen Region der WHO auf feuchte Wohnräume zurückzuführen sein.

Das Wissen um die Luftschadstoffe in geschlossenen Räumen ist der Schlüssel zu Maßnahmen zur Verhütung gesundheitlicher Beeinträchtigungen und zur Reinhaltung der Luft. Viele dieser Maßnahmen entziehen sich dem einzelnen Nutzer oder Bewohner von Gebäuden und müssen daher von den Behörden initiiert werden. Die in den Leitlinien empfohlenen Maßnahmen sollen dafür sorgen, dass bei Konzeption, Bau und Instandhaltung von Gebäuden sachgerecht vorgegangen wird und geeignete Regelungen für Wohnen und Gebäudebelegung aufgestellt werden. Es ist Aufgabe der Gebäudeeigentümer, ein gesundes, von Feuchtigkeit und Schimmel freies Arbeits- bzw. Wohnumfeld bereitzustellen, indem sie für ausreichende Isolierung sorgen. Dagegen ist es Aufgabe der Gebäudenutzer, durch angemessene Nutzung von Wasser, Heizung und Lüftung übermäßige Feuchtigkeit zu vermeiden.

„Da bisher keine klaren Erkenntnisse vorlagen, waren Baunormen und -vorschriften nicht ausreichend auf die Verhütung und Eindämmung von überhöhter Feuchtigkeit ausgerichtet. Die neuen Leitlinien sind deswegen so wichtig, weil sie Bezugskriterien dafür liefern, was gesunde Raumluft bedeutet.“ Zu diesem Schluss kommt Dr. Michal Krzyzanowski, Regionalbeauftragter für Nichtübertragbare Krankheiten und Umwelt beim WHO-Regionalbüro für Europa und Leiter des WHO-Projekts zur Erstellung der Leitlinien. „Bei der Ausarbeitung der Leitlinien wurden mehr als 100 Studien zu den Auswirkungen einer feuchten Umgebung auf die Gesundheit herangezogen. Dieses Indizienmaterial bildet das Gerüst der Leitlinien und liefert eine solide Handlungsgrundlage.“

Weitere Informationen über Luftqualität und Gesundheit finden sich auf der Website des Regionalbüros.

Literatur:

WHO guidelines on indoor air quality: dampness and mould. Copenhagen, WHO Regional Office for Europe, Kopenhagen und Bonn, 16. Juli 2009.

Anm: Bisher gibt es die Leitlinie nur in englischer Sprache:  Indoor Air Quality Guidelines on Dampness and Mould

Fett, Zucker, Alkohol, Schadstoffe… So schützen Sie Ihre Leber!

Leber Alkohol, ungesunde Ernährung, Schadstoffe. Belastungen für die Leber sind überall. Dabei ist die Leber ein lebenswichtiges Organ, die Stoffwechselzentrale des Körpers. Hier findet nicht nur die Entgiftung statt, sondern auch Nährstoffe werden zu verfügbarer Energie gemacht und Hormone werden hergestellt. Die Leber ist also lebenswichtig, aber stetig belastet. Ein Grund, auf sie zu achten und sie gesund zu erhalten.

Der Alkohol….

Was belastet die Leber? Jeder weiß: Alkohol. Wer viel Alkohol trinkt, schadet seiner Leber, und nicht gerade wenige schwere Alkoholiker sind schon an Leberzirrhose gestorben. Dabei lagert die Leber Fett ein, das sie nicht mehr verarbeiten kann, weil ihre Funktion stark eingeschränkt ist. Das beizeichnet man als Fettleber, Zeichen einer stark überlasteten Leber. Daher sagt man auch „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben.“ Darauf folgt die Leberzirrhose, das Organ zersetzt sich. Der Körper des Patienten zerfällt zusehends, bis er stirbt. Hört sich schlimm an? Ist es. Allerdings passiert das nicht von einem Glas Wein oder einem Feierabendbier, sondern bei Alkoholikern oder schweren Infektionskrankheiten der Leber, wie Hepatitis.

Die durchschnittliche Belastung der Leber verläuft schleichend, macht uns langsam ein wenig müder, kranker. Müdigkeit, Kopfweh, Druckschmerzen unterm rechten Rippenbogen können auf eine geschwächte Leber hindeuten. Beschwerden natürlich ärztlich abklären lassen. Etwas häufiger ein Glas mehr oder hohe Schadstoffbelastung und ungesunde Ernährung können die Ursache sein. Aber man kann die Leber gesund erhalten.

Das erste Thema heißt immer noch Alkohol. Der muss von der Leber entgiftet werden. Wer bereits Probleme mit der Leber hat, egal welcher Art, darf auf keinen Fall Alkohol anrühren! Wer gesund ist, sollte es einfach nicht übertreiben. Allgemein gilt ohnehin, dass es besser ist, eine kleine Menge Alkohol zum Essen zu trinken als ihn einfach „reinzukippen“. Denn tatsächlich wird der Alkohol durch das Essen „gepuffert“, er wird im Körper langsamer freigesetzt. Dann läuft man nicht nur weniger Gefahr, beschwipst zu werden, sondern belastet den Körper weniger. Das gilt natürlich nur, wenn man es bei kleinen Mengen belässt. Und täglich Alkohol zu trinken tut keiner Leber gut.

… aber auch Fett und Zucker…

Doch auch mit Unmengen an Fett und Zucker kann man die Leber schädigen. Das muss sie alles umsetzten und zu verfügbarer Energie machen, wenn es mehr ist, als der Körper braucht, auch speichern. Bei schwerem Übergewicht kann es deshalb zur Fettleber kommen! Wer es also an der Leber hat, sollte sehr fettarm essen, und auf Zucker verzichten. Bei schweren Erkrankungen stellen Ärzte Ernährungspläne zusammen.

Für die Vorbeugung ist eine gesunde, gemischte, nicht zu schwere Kost genauso angebracht wie zur Vorbeugung aller anderen durch ungesunde Ernährung begünstigten Erkrankungen. Zu einer gesunden Ernährung gehören auch gesunde Fette, wie zum Beispiel Olivenöl und Leinöl. Fetttriefende Fertiggerichte, die auch nur so vor Lebensmittelzusatzstoffen, die die Leber entgiften muss, strotzen, und Zuckerzeug, sollte man in kleinen Mengen genießen oder darauf verzichten.

In vielen Fertiggerichten hat man noch nicht mal geschmacklich was von dem Zucker, weil er einfach überall drangemacht wird und wir an den Geschmack gewohnt sind. Mal ehrlich, seit wann gehört Zucker in die Tomatensauce? Wird doch tatsächlich gemacht! Statt Fertigprodukte mit ellenlanger Zutatenliste mit E-Nummern, gehärteten Fetten (z.B. Fette, die Palm-… heißen), Zucker unter Namen wir Glucosesirup, Fruchtzucker und so weiter zu kaufen, sollte man auf die Zutaten achten und Dinge, die man nicht fertig kaufen muss, auch selber machen. Es gilt, je weniger Verarbeitungsschritte, desto besser. Also ist Nudeln kochen und Tomatensauce drübergießen ist besser als eine Büchse Spaghetti Bolognese zu öffnen. Immerhin müssen Zucker und Fett deklariert werden.

… und Schadstoffe

Schadstoffe sind der nächste leberschädigende Faktor. Tatsächlich nehmen wir viele Gifte über die Ernährung auf. Wer Bio kauft oder wenigstens mehr selbst macht und weniger Fertigfutter isst, kann die Belastung deutlich reduzieren. Tatsächlich lassen sich Schadstoffe auch durch eine bewusste Auswahl beim Kauf von Kleidung, Auto und Wohnungseinrichtung reduzieren. „Der Nase nach“ gehen bringt uns oft schon weiter. Was einen penetranten „Fabrikgeruch“ nach Plastik, Kleber, Gummi, Lösemittel oder einem nicht definierbaren, geruchsintensiven Etwas an sich trägt, ist auch oft schadstoffbelastet und damit nicht besonders gesund. Indem man nicht mit Insektensprays, die auch für den Menschen giftige Stoffe enthalten, und Parfüms, die auch oft Chemiecocktails sind, um sich sprüht, schont man seine Gesundheit.

Hausmittel für die Leber

Also kann man die Faktoren, die der Leber schaden, deutlich reduzieren, und damit nicht nur der Leber, sondern der Gesundheit ganz allgemein helfen. Was kann man noch tun, um der Leber zusätzlich zu helfen, zum Beispiel weil man schon Probleme damit hat, natürlich zusätzlich zu einer ggf. notwendigen medizinischen Behandlung, oder weil Ihre Leber durch viele schädigende Faktoren belastet ist? Vieles.

Ideal wäre es, hin und wieder mindestens 3 Wochen lang auf Alkohol, viel Zucker und Fett zu verzichten. Die Leber mag auch leckere Küchenkräuter. Dill, Petersilie, Schnittlauch, Minze und Rosmarin sind ihre Favoriten. Wer sich am bitteren Geschmack nicht stört, kann für eine Kur einige Wochen lang Mariendistel einnehmen, zum Beispiel als Tee, allein oder kombiniert mit anderen Kräutern. Solche Tees heißen Leber-Galle-Tee oder ähnlich und sind bei den Gesundheitstees im normalen Teeregal erhältlich. Der Verdauungsschnaps ist allerdings Selbstbetrug: Neben den guten Kräutern ist hier auch mehr als genug Alkohol, und dass der nicht gut ist, wissen wir…

Ein tolles Lebensmittel ist dagegen die Artischocke. Mit Bitterstoffen, aber dennoch leckerem Geschmack, regt sie die Leber an. Aber auch alles andere grüne Gemüse und Karotten, ebenso Obst und Vollkorn, sind gesund.

Bewegung ist gesund

Wie bei der Vorbeugung aller Erkrankungen gilt: Bewegung ist wichtig. Gemeint ist nicht Leistungssport, sondern etwas mehr Bewegung im Alltag. Öfters mal Rad statt Auto schont die Umwelt und hilft der Gesundheit, hin und wieder ein Spaziergang an der frischen Luft tut gut, und wenn Sport Ihnen Spaß macht, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden.

Im Yoga ist der Drehsitz die Übung, die die Durchblutung der Leber anregt, sodass sie mit frischem Blut versorgt wird und besser arbeiten kann.

Setzen Sie sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden. Jetzt winkeln Sie das linke Bein an und stellten den linken Fuß neben die Außenseite des rechten Knies. Einatmen, linken Arm in weitem Bogen nach hinten führen und mit der Hand auf dem Boden abstützen. Das linke Knie mit der rechten Hand umfassen. Nach links drehen und über die linke Schulter blicken. Wenn Sie können, das rechte Bein noch anwinkeln, dass die rechte Ferse in Richtung linke Gesäßbacke kommt. Etwa zehn ruhige Atemzüge lang halten, dann zur anderen Seite. Das macht auch die Wirbelsäule beweglich und regt die Verdauung an. Wichtig: Rücken dabei immer gerade halten. Schreibtischversion: Gerade auf den Stuhl setzen. Linkes Bein übers rechte schlagen, rechte Hand aufs linke Knie. Nach links drehen und mit der linken Hand nach hinten an die rechte Seite der Stuhllehne greifen.

Akupressur tut der Leber gut

Auch mit Akupressur können Sie die Leber in ihrer Arbeit unterstützen. Es gibt viele verschiedene Punkte. Für den Hausgebrauch setzt man am besten auf eine Abfolge zweier einfacher Punkte. Sie liegen an den Beinen und werden möglichst auf beiden Seiten zugleich mit festem Druck eines Fingers für etwa eine Minute massiert, wenn Sie Beschwerden haben auch täglich für zwei oder drei Minuten je Punkt, was natürlich eine medizinische Behandlung nicht ersetzt, aber sehr wohl unterstützen kann.

Akupressurpunkt für Leber am Fuss1. Der erste Punkt liegt auf der Fußoberseite, zwei Daumenweiten hinter der Stelle, wo Großzeh und zweiter Zeh sich trennen. Kommen Sie mit den Finger nicht bequem hin, drücken Sie den Punkt einfach mit dem hinteren, runden Ende eines langen Bleistifts.

Akupressurpunkt für Leber am Bein

2. Legen Sie Ihre Hände im Sitzen, Beine im rechten Winkel gebeugt, auf die Kniescheiben. Etwa wo der Ringfinger liegt, können Sie eine Vertiefung ertasten. Möglichst an beiden Seiten zugleicht kräftig mit je einer Fingerkuppe für ein oder zwei Minuten pressen.

Autor: Amalie für CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. Juni 2009

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Chemikalien in Textilien

Shopping

Textilien sind mit vielen toxischen Chemikalien belastet

Viele unterschiedliche Chemikalien in unseren Textilien sind an der Tagesordnung. Laut BR-online Ratgeber werden schätzungsweise 7000 unterschiedliche Chemikalien in der Textilbranche verarbeitet. Mittlerweile sind in Deutschland einige krebserzeugende und erbgutschädigende Chemikalien bei der Textilverarbeitung verboten, jedoch kommen sie in den Erzeugerländern weiterhin ungehindert zum Einsatz und gelangen somit auch bei uns zum Kunden, da nicht alle Importsendungen, sondern nur Stichproben auf Schadstoffe untersucht werden. Die für unsere Gesundheit negativen Auswirkungen der beim Anbau der Baumwolle wie auch bei der Veredlung der Stoffe eingesetzten, zum Teil hochgiftigen Pestizide, krebserregenden Farbstoffe, Bleichmittel und anderen Chemikalien, sind nicht abschätzbar.

Behandelte Kleidung

Einlaufsichere Baumwolle, knitterfreie Hemden, fließende Stoffe, stoned-washed-Jeans, schweißhemmende, antibakteriell ausgestattete Sportbekleidung, Kleidung mit Wash-out-Effekt, etc., die Eigenschaften moderner Bekleidung sind vielfältig, wie auch die der eingesetzten Chemikalien die benötigt werden, um diese Trageeigenschaften realisieren. Laut Einkaufsnetz – Greenpeace, landen etwa ein Viertel der weltweit produzierten Chemikalien in unserer Bekleidung, z. B. Flammschutzmittel, bakterienhemmende Chemikalien wie Triclosan, Formaldehyd, Azofarbstoffe, schwermetallhaltige Farben, Farbbeschleuniger, Antischimmelmittel, Nervengifte und Pestizide für den Transport.

Das Gift auf unserer Haut

Über die Haut gelangen die Chemikalien dann in unseren Organismus. So bleibt es nicht aus, dass immer mehr Verbraucher an Allergien, Hautjucken, Neurodermitis, Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen und langfristigen Gesundheitsschäden wie Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit, Krebs und Multipler Chemikalien Sensitivität (MCS) leiden. Die Reaktionen der verschiedenen eingesetzten Chemikalien untereinander sind kaum erforscht, sie sind derzeit noch ein Buch mit sieben Siegeln.

Zeigt her Eure Schuhe

Auch Lederschuhe sind häufig mit allergieauslösendem und gesundheitsschädigendem Chrom behandelt. Chrom steht in Verdacht, krebserregend zu sein. Outdoor-Schuhe sind in den meisten Fällen mit Fungiziden ausgerüstet. Hinzukommen bei Schuhen mit Gummisohlen dann noch PVC, Lösungsmittel, etc.

Ökologische Kleidung sorgt für nachhaltigen Umwelt- und Gesundheitsschutz

Beim Kauf von Baumwollbekleidung glaubt die Mehrheit der Verbraucher, ein gesundes Naturprodukt zu erwerben. Kaum jemand weiß, dass die Baumwolle bereits beim Anbau hochgradig mit Pestiziden belastet ist. Im Hauptanbauland von Baumwolle, in Indien, kommen weiterhin längst verbotene toxische Chemikalien zum Einsatz. Kurz vor der Baumwollernte werden Herbizide, sog. Entlaubungsmittel gespritzt, um eine leichtere maschinelle Ernte der Baumwolle zu gewährleisten. Diese Chemikalien schädigen nicht nur die Gesundheit der Arbeiter, sondern auch die Böden, das Grundwasser und letztendlich das Trinkwasser. Viele Arbeiter sterben an den Folgen des ungehinderten Einsatzes an Chemikalien.

Beim Kaufentscheid für biologisch erzeugte und nach ökologischen Kriterien verarbeitete Textilien unterbindet man die für uns kaum vorstellbaren Zustände in den Textilerzeugerländern, wie auch den immensen Einsatz von Chemikalien bei der weiteren Verarbeitung, wie der Film „Das Gift kehrt zurück“ verdeutlichte und zuvor der Beitrag aus dem Jahr 2005 von Inge Altemeier und Beate Greindl „Giftige Kleider“ zum Ausdruck brachte. Die Gesundheit der Arbeiter in der Textilbranche, die extreme Umweltverschmutzung und die Gefährdung unserer eigenen Gesundheit sollten uns alle zum Umdenken bewegen. Biobaumwolle und ökologisch weiterverarbeitete Textilien sind nicht nur umweltverträglicher, sondern auch die Arbeitsbedingungen sind sozialverträglicher als bei der konventionellen Textilproduktion. MCS-Kranken und vielen Allergikern bleibt keine andere Wahl, sie vertragen konventionelle Bekleidung meistens nicht mehr, was bei der Vielzahl der angewandten toxischen Chemikalien nicht verwunderlich ist.

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 30. Mai 2009


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Krank ohne Grund? Schadstoffe als Krankheitsauslöser

Ständig krank

Ständig krank – aber eine Ursache ist nicht zu finden. Diesem Problem stehen täglich viele Millionen Menschen gegenüber. Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Migräne, Zittern, Herzrasen, chronische Schmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Krämpfe, grippeähnliche Symptome und Dauererkältung….. Die Liste unspezifischer Beschwerden ist lang. Auch psychische Beschwerden wie Depressionen oder Ängste können dazukommen. Die Liste möglicher Ursachen ist mindestens genauso lang wie die Liste unspezifischer Beschwerden. Deshalb ist eine gründliche ärztliche Untersuchung bei chronischen Beschwerden natürlich unverzichtbar.

Was unternehmen, wenn sich keine Ursachen finden lassen?

Es macht es Sinn, einen Blick ins Wohn- und Arbeitsumfeld sowie auf die Ernährung zu werfen. In vielen, wenn auch nicht allen Fällen lassen sich die Beschwerden auf unverträgliche Stoffe zurückführen. Allergien und Unverträglichkeiten bleiben oft jahrelang unentdeckt. Alltagschemikalien, geringe Konzentrationen von Schadstoffen lösen bei manchen Menschen schon direkt Beschwerden aus. Gut, wenn Sie diese Auslöser früh finden und meiden, dann ersparen Sie sich viele unnötige Leidenstage. Lesen Sie also weiter!

Die Reaktion auf Alltagschemikalien bezeichnet man als Chemikalien Sensitivität (MCS, englisch Multiple Chemical Sensitivity). Im Extremfall reagieren die Patienten auf geringste Dosen chemischer Stoffe wie z.B. das Parfüm eines Mitmenschen mit schwersten Symptomen bis hin zur Bewusstlosigkeit oder mit einer grippeähnlichen Symptomatik, die tagelang ins Bett zwingt. Allerdings zeigen sich die Reaktionen meist nicht so drastisch. Typisch ist eher, dass die Patienten Jahre oder Jahrzehnte stumm vor sich hin leiden, mit Kopfschmerz, Schwindel, neurologischen Beschwerden, Dauererkältung und so weiter.

Auslöser sind überall, also Augen auf

Forscher aus den USA gehen davon aus, dass 15-30% der Bevölkerung leicht von Chemikaliensensitivität betroffen sind. Meist bemerkt der Betroffene selbst den Zusammenhang von Chemikalien und Beschwerden nicht, denn die Auslöser sind überall vorhanden: Lösemittel aus Bodenklebern, Duftstoffe in nahezu allen Kosmetika und Putzmitteln… Die Liste ist endlos. Ständige leichte Beschwerden sind die Folge, dazu kommt in vielen Fällen, dass man bestimmte Dinge nicht riechen kann. Denken Sie nach: ein bestimmtes Parfüm, Dieselabgase…

Stecken Sie nun bloß nicht den Kopf in den Sand und sagen „Ich kann doch nichts dagegen tun“. Sie können nämlich auch im Rahmen ihres normalen Alltags sehr viel tun, gerade wenn Sie nur leicht betroffen sind. Es geht darum, die Störenfriede im Alltag zu minimieren. Das lohnt sich! Denn wenn Sie jetzt häufig unter leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen leiden, die zum Beispiel durch Duftstoffe ausgelöst werden, sind Sie potenziell gefährdeter, eine ausgeprägte MCS-Erkrankung zu entwickeln.

Ignorieren führt zu schlechter Prognose

Schwer MCS-Erkrankte können in vielen Fällen kaum mehr das Haus verlassen, sind auf eine schadstofffreie Wohnung, teuerste Luftreiniger und Wasserfilter angewiesen und entwickeln oft zusätzlich Lebensmittelunverträglichkeiten. MCS kann also von einer minimalen Einschränkung zur Schwerstbehinderung werden. 13,7% der Chemikaliensensiblen, mit denen hier die 30% gemeint sind, werden aufgrund der Erkrankung arbeitslos. Armut und soziale Isolation kommen dann noch zur Krankheit hinzu. Treffen kann es wirklich jeden, es gibt keinen, dessen Risiko null wäre.

Vorbeugen ist besser

Doch Sie können vorbeugen, indem Sie den Kontakt mit Chemikalien minimieren. Viele Kontakte mit Alltagschemikalien sind unnötig. Außerdem reagieren viele Betroffene erst mal nur auf bestimmte Chemikalien. Sie können keinen Gummi riechen? Dann versuchen Sie, dieser einen Sache aus dem Weg zu gehen. Allem kann man leider nicht aus dem Weg gehen. Doch welche Produkte Sie für Körperpflege und Haushalt nutzen, bestimmen Sie. Wer duftstofffreie Produkte für Allergiker benutzt, erfährt vielleicht eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Es gibt Körperpflege- und Waschmittel duftstofffrei, im Bioladen auch chemie- und duftfreie Putzmittel. Achtung, ätherische Öle können genauso unverträglich sein wie künstliche Duftstoffe, wenn man darauf reagiert.

Immer der Nase nach

Achten Sie beim Einkauf auf Qualität. Oft lohnt es sich, nicht dem Preisschild Motto „Nur teuer ist besser“, sondern der Nase nach zu gehen. Strömt ein neues T-Shirt einen penetranten Geruch aus, wurde wahrscheinlich etwas eingesetzt, das weder für die, die es produziert haben, noch für Sie, die es tragen wollen, gesund ist. Achten Sie einfach etwas darauf, egal ob bei Kleidung, Bett oder Bodenbelag. Wer Gebrauchtwagen kauft, kann davon ausgehen, dass deutlich weniger Schadstoffe im Innenraum sind als beim Neuwagen, denn nach einigen Jahren haben sich viele der Chemikalien bereits verflüchtigt, das Auto hat „ausgemüffelt“.

Abhilfe oder Ausgleich?

Viel Kontakt mit Chemikalien findet im Beruf statt. Denken Sie mal an Drucker oder Maler (Farben mit Lösemitteln), aber auch an die Angestellten in einem Großraumbüro, wo sich die Ausdünstungen von fünfzig Computern, des Teppichbodens und der Parfüms der Personen hinter den Bildschirmen auf engstem Raum stauen – schlechte Luft vorprogrammiert. Was tun? Sind Sie nur leicht sensibel, so sagen Sie sich, Sie bleiben da 8 Stunden, und in ihrem Umfeld zu Hause achten Sie dafür besonders auf eine schadstoffarme Umgebung. Damit vermeiden Sie zusätzliche Risikofaktoren für Ihre Gesundheit. Gehen Sie möglichst viel an die frische Luft, und trinken Sie viel Wasser. Ob Sie an einem Arbeitsplatz gar nicht bleiben können und daher nach etwas anderem suchen, können nur Sie entscheiden.

Nahrungsmittel unter die Lupe nehmen

Neben den eingeatmeten Chemikalien essen wir auch viele Chemikalien. Pestizidbelastung ist an der Tagesordnung. Versuchen Sie, möglichst viel auf Bio zu setzten. Doch neben dem Problem mit giftigen Pflanzenschutzmitteln, Aromen und Konservierungsstoffen, denen man am Besten aus dem Weg geht, in dem man Selbstmachen dem „Dosenfutter“ vorzieht, gibt es oft noch konkrete Lebensmittelunverträglichkeiten. Sie leiden seit Jahren unter chronischen Beschwerden ohne spezielle Ursache? Suchen Sie danach, ob es vielleicht ein bestimmtes Lebensmittel ist. Versuchen Sie, auf die Aromen und die mit E-Nummern deklarierten Stoffe möglichst viel zu verzichten, und testen Sie aus, wie Sie sich ohne bestimmte Nahrungsmittel fühlen. Allergietest können beim Arzt gemacht werden. Aber – es gibt nicht nur Allergien. Unverträglichkeiten deckt ein Test nicht auf. Besonders potenter Auslöser unspezifischer Symptome sind Milchprodukte, die nach Schätzungen von Experten 20% der Bevölkerung im Stoffwechsel nicht richtig verarbeiten können (Laktose-Intoleranz, Laktose ist der Milchzucker, ein Stoff in Milchprodukten).

Vorbeugen lohnt

Sie können also viel tun, um Chemikaliensensitivität vorzubeugen, beziehungsweise mit einer leichteren Form zu leben, ohne schwer krank zu werden. Das lohnt sich, denn bisher gibt es keine Heilung für MCS, nur das Vermeiden der unverträglichen Substanzen. Die Ursachen für MCS sind nicht eindeutig bekannt, auch wenn es viele Theorieansätze gibt und gerade in den USA und in Kanada intensiv geforscht wird. Sie wollen Zahlen und Fakten sehen? Kanada hat einmal die wirtschaftlichen Folgen von MCS innerhalb des Landes zusammengezählt:

Chemikalien-Sensitivität kostet pro Jahr ca. 10 Milliarden Dollar an Produktivitätsverlust, 1 Milliarde Dollar an Steuerverlust und 1 Milliarde Dollar an vermeidbaren Kosten im Gesundheitssystem.

Environmental Illness Society of Canada, Socio-Economic Study of MCS, 2001

Mithelfen Krankheit und Leiden zu vermeiden

Denken Sie daran, wie viel Krankheit und Leid hinter diesen trockenen Zahlen steckt. Allerdings könne auch Sie dazu beitragen, Chemikaliensensiblen das Leben zu erleichtern. Das Einfachste ist es, nicht als „Duftbombe“ durch die Welt zu gehen und damit Chemikaliensensiblen und Duftstoffallergikern das Leben schwer zu machen, während Sie damit der Umwelt und sich selbst schaden.

Viele Informationen zu MCS, zu den Auslösern, den Folgen und der Diagnostik finden Sie im CSN-Flyer, der kompakt auf zwei Seiten alle wichtigen Informationen zu MCS zusammenfasst. Einfach klicken – der Flyer wird als PDF aufgerufen:

MCS Infoflyer

Wenn Sie helfen möchten, schicken Sie den Link zu diesem Blog auch Anderen, von denen Sie wissen, dass sie ständig unter Symptomen leiden, gegen die der Arzt nichts tun kann, oder geben Sie einfach den Flyer weiter.

Denken Sie bitte auch an die Eltern von kränkelnden oder hyperaktiven Kindern, denn gerade Kinder haben es verdient, dass man eine eventuelle Chemikalien-Sensitivität herausfindet und verhindert, dass sie schlimmer wird und schon im Kindesalter zur lebenslangen Schwerbehinderung führt!

Autor: Amalie, CSN – Chemical Sensitivity Network, 20. Mai 2009

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Innenraumluft von Neuwagen ist oft der reinste Giftcocktail – Gesundheit bleibt auf der Strecke

Gift-im-neuen-auto

Der Geruch von Neuwagen ist stechend und signifikant. Kaum jemand macht sich Gedanken über mögliche Gesundheitsstörungen, die die chemiebelastete Raumluft, die in den meisten neuen Fahrzeugen herrscht, nach sich ziehen kann. Umweltfreundliche Fahrzeuge sind das Ziel vieler Hersteller, da der Umweltfaktor immer mehr ins öffentliche Interesse rückt, doch derartig angepriesene Eigenschaften sind letztendlich fast ausnahmslos auf den Treibstoffverbrauch bzw. den CO²-Ausstoß ausgerichtet.

Chemikalienbelastung über Grenzwert
Laut einer bereits im Jahr 2005 stattgefundenen Untersuchung des BUND für Umwelt und Naturschutz und seiner österreichischen Schwesterorganisation „Global 2000“, ist die Innenraumluft unserer Fahrzeuge hochgradig mit toxischen Chemikalien belastet. Neben Formaldehyd und Benzol wurden mehr als 50 verschiedene flüchtige organische Verbindungen, auch als VOC bezeichnet, in oftmals gesundschädlichen Konzentrationen nachgewiesen. Besitzer eines neuen Autos haben mit allergrößter Wahrscheinlichkeit an ihrer Windschutzscheibe einen hauchdünnen Schmierfilm feststellen können, dass es sich hierbei überwiegend um Ausgasungen aus Lacken und Textilfarben ihres Fahrzeugs handelt, wird kaum jemand vermuten. Diese hohen und oftmals die Grenzwerte überschreitenden Konzentrationen an giftigen Chemikalien in der Innenraumluft in PKW gefährden die Gesundheit der Fahrer und Mitfahrer und geben allen Grund zur Besorgnis, so die Chemie-Expertin des BUND, Patricia Cameron.

Neuwagenkäufer krank durch Schadstoffe
Ein leitender Angestellter eines Automobilkonzerns berichtete gegenüber CSN, dass es mehrfach vorgekommen sei, dass Käufer, die ihren Wagen im Werk abholten, spontan erbrachen, nachdem sie sich in ihren neuen Wagen setzen. Danach hätte man die Baureihe intern „Kotzklasse“ genannt.

Bei CSN melden sich auch immer wieder Privatpersonen, die über Gesundheitsbeschwerden klagen, die durch einen Neuwagen eintraten, und bitten um Hilfe.

Fall I
„Wir hatten diese Woche bereits telefoniert, als ich Ihnen erzählt habe, dass ich auf meinen neuen xxx  mit Verkrampfung der Speiseröhre und oberen Rückenmuskulatur reagiere. Diese Schmerzen sind zum Dauerzustand geworden“

Fall II

„Habe mir einen xxx neu gekauft, 2 Wochen belüften und Ozondusche durchführen lassen. Bin nun seit Übernahme des Fahrzeuges permanent krank. Was kann ich unternehmen, damit ich das Auto toleriere?“

Ein halbes Jahr später:

Sie hatten mir vor einiger Zeit mit einigen Tipps weitergeholfen, Sie meinten damals so könne ich den neu erhaltenen xxx verträglich machen.

Nun würde ich Ihnen gerne ein Feedback geben, das vielleicht auch für andere interessant sein könnte, die sich in so einer Situation befinden:

Ich hatte damals alle in Ihrem Artikel beschriebenen Maßnahmen mit dem Auto durchgeführt, doch nach der nächsten Nutzung über 3 Tage war ich wieder für eine Woche völlig krank.

Daraufhin habe ich – ohne Erfolg – versucht, das Auto über meinen Händler zurück zu geben. Danach hatte ich mich an die offizielle Service-Hotline gewandt, die dazu nichts sagen konnte und mich an ein Back-Office weitergeleitet hat. Der Ansprechpartner teilte mir dann mit, dass er sich so etwas nicht vorstellen kann, da er noch nie gehört hat, dass jemand einen neuen xxx nicht vertragen würde.

Ich bestand aber auf einer Bearbeitung und der Rückgabe des Fahrzeuges mit dem Hinweis, dass ich das Auto nie erworben hätte, wenn ich gewusst hätte, dass es solche „Mängel“ hat und gesundheitsschädigend ist.

Tatsächlich wurde ich kurze Zeit danach von meinem Autohaus zurückgerufen und man bat mir eine Einigung an (bereits an die xxx Leasing bezahlte Leasingraten trat ich an das Autohaus als Entschädigung ab, dass ich das Auto 1600 km gefahren hatte). Diese habe ich angenommen und das Auto zurückgegeben. Die Abwicklung nach der Einigung erfolgte unbürokratisch.

Sonne kocht Chemikalien erst so richtig hoch
Lt. Patricia Cameron wurden z. B. Formaldehydkonzentrationen festgestellt, die weit über dem zulässigen Grenzwert lagen. Noch viele Monate nach dem Herstellungsprozess gasen im PKW-Innenraum gesundheitsschädigende Schadstoffe aus, die bei Sonneneinstrahlung an Intensität zunehmen. Doch nicht nur die festgestellten Formaldehydwerte der untersuchten PKW überschritten die zulässigen Grenzwerte um das dreifache, auch bei den Messungen der VOC-Belastung wurden 15 Milligramm pro Kubikmeter Raumluft nachgewiesen, wobei bereits Belastungen ab einem Milligramm Gesundheitsstörungen wie Hautreizungen, Augenbrennen, Atemwegsreizungen hervorrufen, und die Gesundheit dauerhaft schädigen können.

Gesundheitsgefahren im Preis inbegriffen
Schadstoffe wie Phthalate und andere Weichmacher sind in Kunststoffteilen, wie z. B. dem Lenkrad, in Türverkleidungen, den Armaturen, Sicherheitsgurten, dem Schalthebel usw. verarbeitet, die sich ebenfalls wie die Ausdünstungen aus Fußmatten und Klebern nachhaltig gesundheitsgefährdend auswirken können. Doch auch luxuriös ausgestattete PKW bergen Gesundheitsrisiken, denn auch die Rückstände der Chromgerbung von Ledersitzen und mit Leder überzogene Lenkräder können dauerhaft krankmachen und zu Leberschäden führen.

Rundum umweltfreundlich wäre wünschenswert
Die verschiedenen Hersteller suggerieren uns umweltfreundliche PKW, doch diese beworbene Umweltfreundlichkeit bezieht sich fast ausschließlich auf die bereits anfangs von mir erwähnten Eigenschaften, wie Kraftstoffverbrauch und CO²-Ausstoß. Diese Ziele umzusetzen ist ebenfalls sehr erstrebenswert und notwendig. Doch unsere Gesundheit benötigt nicht nur abgasfreundliche Fahrzeuge, sondern auch chemiefreie Atemluft im Innenraum der Fahrzeuge, damit Umweltkrankheiten wie MCS und SBS nicht weiter voranschreiten, sondern deren Ausbreitung durch nachhaltige umweltfreundliche Produktionsverfahren entgegengewirkt und dem Einsatz umweltfreundlicher Materialien bei neuen Fahrzeugen verantwortungsvoll Rechnung getragen wird. Schadstofffreiheit der Innenraumluft neuer PKW zu forcieren ist weitaus wichtiger, als man es seitens der PKW-Produzenten derzeit einschätzt, denn der Aspekt möglicher Gesundheitsgefahren durch Chemikalien in unseren Autos findet viel zu wenig Beachtung. Zumal die mögliche Wechselwirkung der nachgewiesenen Chemikalien untereinander völlig unzureichend erforscht ist. Auch unsere Politiker sollten sich ihrer Verantwortung stellen und sich für chemiefreie Innenraumluft in Neufahrzeugen einsetzen.

Gelungene und fragwürdige Innovationen
Die einst eingeschlagene Richtung des Automobilherstellers Ford, Fahrzeuge mit Allergie geprüftem Innenraum zu produzieren, ist eine überaus erwähnenswerte Weiterentwicklung in der Produktpalette des Fahrzeugherstellers, die viele Nachahmer finden sollte.

Das ist die eine Seite, doch Hersteller wie Peugeot, der Daimler-Konzern und Citroen, gehen andere Wege und statten ihre Modelle mit integrierten und regelbaren Parfumspendern aus. Bei Maybach kostet der Duftspender in Luxusausführung 5000 Euro. Von schadstofffreier Innenraumluft kann bei diesen Marketingstrategien keine Rede sein. Wie wird es wohl Asthmatikern, Allergikern und Kleinkindern in diesen Fahrzeugen ergehen?

Benzol fährt mit, nicht nur als Kraftstoff
Lt. UBA kann Benzol zu folgenden Gesundheitsstörungen führen:

„Mögliche Schädigungen: In hoher Konzentration führt Benzol zu Schädigungen der Leber, der Nieren und des Knochenmarkes. Aber auch geringe Konzentrationen sind nicht unbedenklich, da dieser Stoff auch Krebs erzeugen kann.“

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 15. Mai 2009

CSN Artikel zum Thema Schadstoffe im Auto, wie kann man sich helfen: