Chemikalien in Textilien

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Textilien sind mit vielen toxischen Chemikalien belastet

Viele unterschiedliche Chemikalien in unseren Textilien sind an der Tagesordnung. Laut BR-online Ratgeber werden schätzungsweise 7000 unterschiedliche Chemikalien in der Textilbranche verarbeitet. Mittlerweile sind in Deutschland einige krebserzeugende und erbgutschädigende Chemikalien bei der Textilverarbeitung verboten, jedoch kommen sie in den Erzeugerländern weiterhin ungehindert zum Einsatz und gelangen somit auch bei uns zum Kunden, da nicht alle Importsendungen, sondern nur Stichproben auf Schadstoffe untersucht werden. Die für unsere Gesundheit negativen Auswirkungen der beim Anbau der Baumwolle wie auch bei der Veredlung der Stoffe eingesetzten, zum Teil hochgiftigen Pestizide, krebserregenden Farbstoffe, Bleichmittel und anderen Chemikalien, sind nicht abschätzbar.

Behandelte Kleidung

Einlaufsichere Baumwolle, knitterfreie Hemden, fließende Stoffe, stoned-washed-Jeans, schweißhemmende, antibakteriell ausgestattete Sportbekleidung, Kleidung mit Wash-out-Effekt, etc., die Eigenschaften moderner Bekleidung sind vielfältig, wie auch die der eingesetzten Chemikalien die benötigt werden, um diese Trageeigenschaften realisieren. Laut Einkaufsnetz – Greenpeace, landen etwa ein Viertel der weltweit produzierten Chemikalien in unserer Bekleidung, z. B. Flammschutzmittel, bakterienhemmende Chemikalien wie Triclosan, Formaldehyd, Azofarbstoffe, schwermetallhaltige Farben, Farbbeschleuniger, Antischimmelmittel, Nervengifte und Pestizide für den Transport.

Das Gift auf unserer Haut

Über die Haut gelangen die Chemikalien dann in unseren Organismus. So bleibt es nicht aus, dass immer mehr Verbraucher an Allergien, Hautjucken, Neurodermitis, Kopfschmerzen, Schleimhautreizungen und langfristigen Gesundheitsschäden wie Beeinträchtigung der Fortpflanzungsfähigkeit, Krebs und Multipler Chemikalien Sensitivität (MCS) leiden. Die Reaktionen der verschiedenen eingesetzten Chemikalien untereinander sind kaum erforscht, sie sind derzeit noch ein Buch mit sieben Siegeln.

Zeigt her Eure Schuhe

Auch Lederschuhe sind häufig mit allergieauslösendem und gesundheitsschädigendem Chrom behandelt. Chrom steht in Verdacht, krebserregend zu sein. Outdoor-Schuhe sind in den meisten Fällen mit Fungiziden ausgerüstet. Hinzukommen bei Schuhen mit Gummisohlen dann noch PVC, Lösungsmittel, etc.

Ökologische Kleidung sorgt für nachhaltigen Umwelt- und Gesundheitsschutz

Beim Kauf von Baumwollbekleidung glaubt die Mehrheit der Verbraucher, ein gesundes Naturprodukt zu erwerben. Kaum jemand weiß, dass die Baumwolle bereits beim Anbau hochgradig mit Pestiziden belastet ist. Im Hauptanbauland von Baumwolle, in Indien, kommen weiterhin längst verbotene toxische Chemikalien zum Einsatz. Kurz vor der Baumwollernte werden Herbizide, sog. Entlaubungsmittel gespritzt, um eine leichtere maschinelle Ernte der Baumwolle zu gewährleisten. Diese Chemikalien schädigen nicht nur die Gesundheit der Arbeiter, sondern auch die Böden, das Grundwasser und letztendlich das Trinkwasser. Viele Arbeiter sterben an den Folgen des ungehinderten Einsatzes an Chemikalien.

Beim Kaufentscheid für biologisch erzeugte und nach ökologischen Kriterien verarbeitete Textilien unterbindet man die für uns kaum vorstellbaren Zustände in den Textilerzeugerländern, wie auch den immensen Einsatz von Chemikalien bei der weiteren Verarbeitung, wie der Film „Das Gift kehrt zurück“ verdeutlichte und zuvor der Beitrag aus dem Jahr 2005 von Inge Altemeier und Beate Greindl „Giftige Kleider“ zum Ausdruck brachte. Die Gesundheit der Arbeiter in der Textilbranche, die extreme Umweltverschmutzung und die Gefährdung unserer eigenen Gesundheit sollten uns alle zum Umdenken bewegen. Biobaumwolle und ökologisch weiterverarbeitete Textilien sind nicht nur umweltverträglicher, sondern auch die Arbeitsbedingungen sind sozialverträglicher als bei der konventionellen Textilproduktion. MCS-Kranken und vielen Allergikern bleibt keine andere Wahl, sie vertragen konventionelle Bekleidung meistens nicht mehr, was bei der Vielzahl der angewandten toxischen Chemikalien nicht verwunderlich ist.

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 30. Mai 2009


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17 Kommentare zu “Chemikalien in Textilien”

  1. Energiefox 30. Mai 2009 um 11:09

    Hallo Maria ein super Bericht wie alle Deine anderen Berichte.

    Ich muss an meine Nachbarstadt Nordhorn denken, dort war früher
    in den 70er Jahren eine recht ansehnliche Textilindustrie, die ging Pleite durch den ich würde mal sagen Billigscheiß aus dem Ausland.

    In dem Film Mahatma Gandhi war zu sehen wie die Inder die billigen Tücher aus England aus Protest verbrannten. So was ist natürlch allein schon wegen der gitigen Abgase heute nicht mehr möglich.
    Aber wir sollten und besinnen und wieder unbedenkliche nicht krankmachende Kleidung produzieren und KAUFEN, dann könnte hier auch wieder die Textilindustrie einen Aufschwung erleben. Doch leider Kleider kauft man bei ….
    Gruß Energiefox

  2. Karlheinz 30. Mai 2009 um 11:46

    Soviel ich weiß kann Leder bis zu einem Drittel oder der Hälfte (genau weiß ichs nicht mehr) aus Chemie bestehen. Wenn es sich schön weich anfühlt, dann steckt da Chemie hinter. Wenn es dann irgendwann steif wird, dann weil das Zeug ausgegast ist. Auch darf m.W. immer noch PCB zur Imprägnierung gegen Schimmel verwendet werden. Ich vertrage leider nur Lederschuhe von Think. Vollplastik ist bei mir i.d.R. verträglicher (es sei denn das Leder ist nur außen).

  3. Groppo 31. Mai 2009 um 10:39

    Ich habe die Erfahrung gemacht, dass immer öfter in den Medien über Green-Fashion und Öko-Mode berichtet wird, doch man bekommt sie nicht in den Geschäften. Außer einigen wenigen Versandhäusern, die Naturbekleidung anbieten, ist das Angebot an Öko-Mode ziemlich mau. Das ist äußerst schade und für MCS Kranke ein Zustand, der Unverständnis hervorruft.

    Öko-Bekleidung sollte auch im Hinblick auf die Verkäufer in den Läden an den Stangen hängen, denn Verkäufer bekommen all die Chemikalien, die aus den besagten Textilien ausdünsten über die Raumluft ab und können dadurch schwer krank werden, ja sogar an MCS erkranken. Bei all dem heutigen Wissen über Chemikalien in Textilien, ein unhaltbarer Zustand, denn von politischer Seite, wird nichts unternommen, um die Missstände zu unterbinden. Gesundheitsschäden werden auch hier tatenlos hingenommen.

  4. Lucca 31. Mai 2009 um 16:19

    Die Industrie hat ganz aktuell einen Test entwickelt um herauszufinden, ob
    Menschen auf die Chemikalien mit der Haut reagieren, die sie in die Textilien hineingeben.

    Der Test wurde von Wissenschaftlern des amerik. Hohenstein Institut für Biotechnologie entwickelt. Man findet dadurch heraus, ob eine Person, die diese Kleidung trägt allergische Reaktionen oder Hautirritationen bekommt.
    Es ist ein Test an lebenden Zellen.

    http://www.knittingtradejournal.com/news_details.php?id=1083

  5. Lucca 31. Mai 2009 um 16:32

    Jetzt habe ich die deutsche Pressemitteilung über das neue Prüfverfahren. Der Beginn der Pressemitteilung läßt die Panik der Industrie erahnen…
    Der Test an sich klingt sehr interessant.

    Neues wirkungsbezogenes Prüfverfahren für Allergene in Textilien

    Medienberichte schüren immer wieder den Verdacht, dass Textilien Allergien auslösen können. Als Hauptursache werden dabei zumeist darin enthaltene Farbstoffe an den Pranger gestellt. Der bislang sicherste Weg für Textilhersteller, dieses Risiko zu minimieren, sind substanzbezogene Schadstoffprüfungen auf bereits bekannte allergene Farbstoffe wie beispielsweise nach Oeko-Tex® Standard 100. Bei Verwendung von Textilfarbstoffen oder Chemikalien, deren allergenes Potenzial noch nicht bekannt ist (z. B. bei nicht durch Oeko-Tex® abgesicherter Importware), bleibt demzufolge ein Restrisiko. Jahrzehntelang haben Wissenschaftler deshalb weltweit an wirkungsbezogenen Prüfverfahren gearbeitet, um neben der Analytik auf einzelne Allergene auch die restlichen allergenen Potenziale von chemischen Abbauprodukten und Substanzkombinationen bei Textilprodukten zu beurteilen. Den Forschern des Instituts für Hygiene und Biotechnologie (IHB) an den Hohenstein Instituten ist dieser Schritt nun gelungen: Mit ..

    http://www.hohenstein.de/ximages/1382262_hohwirkung.pdf

  6. Realityshow 31. Mai 2009 um 17:41

    Ich bin da skeptisch und glaube nicht, dass diese Testmethode und nachfolgende Zertifizierung der Textilien eine wahre Aussagekraft hat, dass es sich tatsächlich um verträgliche Bekleidung handelt. Mit Naturmode fahre ich am besten. Hätte ich früher gewusst, dass unsere Bekleidung so hochgradig mit Chemikalien belastet ist, wäre ich damals schon vorsichtig geworden. Nur leider wusste ich es nicht. Aber im Nachhinein weiß ich nun, warum es mir immer beim Einkaufen besonders schlecht erging. Der Geruch in den Kaufhäusern und Läden ist oft unerträglich, ich denke auch für nicht-MCS Kranke.

    Man sollte an die komplexe Umweltverschmutzung durch Bekleidung denken, wir hier im Blog auch verdeutlicht, jeden holt die CHEMIE ein, auf den Baumwollfeldern, in der weiterverarbeitenden Textilbranche, die Verkäufer und letztendlich die Verbraucher, ganz zu schweigen von der Natur und Umwelt.

  7. Catwoman 31. Mai 2009 um 17:48

    Vor Chemikalien in Textilien kann man sich außer beim Erwerb von Green-Fashion, kaum schützen. Schlimm finde ich, dass Baby-Klamotten und Kinderkleidung genauso betroffen sind, wie die Bekleidung von Erwachsenen. Spätfolgen kann doch niemand verbindlich ausschließen. Und das geschieht, wenn man von Chemikalien in Textilien schwer krank geworden ist? Wer hilft dann? Dann wird man genauso abgeschoben und als psychisch krank erklärt, wie bei anderen ursächlichen Umwelteinflüssen. Die realistischen Ursachen werden förmlich ausgeklammert, um Regressansprüchen vorzubeugen. Warum sonst gibt es keine Allergietests auf Lebensmittelzusätze? Dafür sorgen schon die Hersteller in der Nahrungsmittelindustrie, dass bloß nichts von all dem ans Licht kommt, was uns allen Tag täglich gesundheitlich zusetzt.

  8. Toxicwarrior 31. Mai 2009 um 19:58

    Das Problem ist letztendlich immer das gleiche; solange es einen selber (Mensch) nicht betrifft findet auch keine – in seltenen Fällen wohl doch auch – emotionale Sensibilisierung statt. Es sind vorerst immer die anderen die Unfälle erleiden, Krank werden – Krebs, Aids, Armut etc. – oder von irgendetwas anderem betroffen sind. Erst wenn es einen selber erwischt, fängt man an bzw. muss man sich damit beschäftigen bzw. darüber nachdenken und auseinandersetzen; doch dann ist es schon zu spät – wir sind dann schon geschädigt, betroffen oder erkrankt etc.

    Warum lassen wir uns das alles gefallen? Wo ist der Widerstand? Wieso bedienen wir vorerst diese Märkte; und verurteilen bei Schädigung diese hinterher. Wir sind doch mündig, studiert, belesen und eigentlich erfahren.

    Wir sind doch Erwachsen, oder?!

    Wieso demonstrieren wir nicht auf der Strasse? Wieso Sensibilisieren bzw. leisten wir keine Aufklärungsarbeit in unserer Gesellschaft bzw. warnen unsere noch gesunden Mitmenschen vor den katastophalen Folgen einer MCS-Erkrankung o.dgl.

    Solange wir uns immer nur in Foren, Blogs etc. austauschen – was sicherlich wichtig, und für jeden Betroffenen äusserst hilfreich ist, kommen Jahr für Jahr immer mehr – zumindest diejenigen die vermutlich nicht psychiatrisiert wurden – dazu. Hatte selber Glück dass ich den „Braten“ gerochen habe – dank diesem und anderen Foren, Blogs etc. Ansonsten würde ich heute auch auf einer sugerierten „Psychoschiene“ wandern bzw. reisen o.dgl.

    Lasst uns demonstrieren, in die Öffentlichkeit gehen und unsere Rechte einfordern.

    Sorry, aber das musste ich mal los werden, denn es ist egal ob es sich um Textilien, Kosmetik, Nahrung etc. handelt, warum wir erkrankt sind, – oder andere noch erkranken müssen – ohne flächendeckende Öffentlichkeitsarbeit (Gesicht zeigen) mit Zahlen und Fakten über Gifte und dessen Folgen hat die Chemie-, Pharma-Lobby weiterhin eine uneingeschränkte Machtstellung in unserer Gesellschaft. Denn es geht lediglich um „Kapital“, und spätestens bei meiner bzw. unserer Gesundheit hört der Spass auf.

  9. Energiefox 1. Juni 2009 um 11:40

    Toxiwarrior

    Toxiwarrior Zitat.. Warum lassen wir uns das alles gefallen?…Zitat Toxiwarrior

    Genau so ist es. Wir leben in einer Demokratie und Kritik tut der Demokratie gut. Leider meine Erfahrung mitschwimmen mit dem Strom und man fährt gut. Meldet man Kritik an hat man Probleme und wird zum unbeliebten Außenseiter. Ist Gesicht zeigen nicht so recht beliebt in Deutschland?
    Gruß Energiefox

  10. T-Rex 2. Juni 2009 um 08:10

    Es gibt auch verantwortungsbewusste Firmen die sich Gedanken machen die Umwelt zu schonen.

    In diesem Artikel wird ein solches Beispiel beschrieben:

    „Saubere Weste“: Textilien umweltschonend produzieren

    Die Textilherstellung ist ein „heißes“ Geschäft. Viel Wärme-Energie wird in das Färben, Waschen und Bleichen der Stoffe gesteckt. Am Ende bleiben nicht nur das fertige Produkt, sondern auch reichlich verschmutztes Wasser und ungenutzte Restwärme zurück.

    Ein Projekt ist ein zeitlich begrenztes Entwicklungsvorhaben zum Lösen von Problemen, deren Erfüllung eine Organisation erfordert, die die Umsetzung der Aufgaben plant, steuert, durchführt und kontrolliert. Projekt der Schmitz-Werke in Emsdetten, Hersteller von Fertig-Markisen, Dekostoffen und Spezialtextilien, und der Bergischen Universität Wuppertal, Fachbereich Umweltchemie, will das ändern. „Erstmals soll ein ganzheitliches Abwasserrecycling- und Energiesparkonzept für die Die ältesten Geflechte (Leinengewebe) sind vor 6.500 Jahren in Ägypten bereits mit Spindel und Webstuhl entstanden.Textilindustrie entwickelt werden, das den gesamten Herstellungsprozess vom Garn bis zum Endprodukt umfasst“, zeigte sich DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde begeistert. Er übergab heute in Anwesenheit von Thomas Kubendorff, Landrat des Kreises Steinfurt, den Förderbescheid über 124.000 Euro an Justus Schmitz, geschäftsführender Gesellschafter der Schmitz-Werke, und an Prof. Dr. Joachim M. Marzinkowski, Bergische Universität Wuppertal.

    Nachhaltige Lösungen für die Textilindustrie
    „Das Projektvorhaben hat einen hohen Modellcharakter für die gesamte Textilbranche“, betonte Brickwedde bei der Übergabe.

    Zwar gebe es bereits verschiedene Ansätze in der Textilindustrie, Wasser ist eine Verbindung von zwei Wasserstoff- und einem Sauerstoffatom. Die Bezeichnung Wasser wird v.a. für den flüssigen Aggregatzustand verwendet, im festen, also gefrorenen Zustand wird es Eis genannt, im gasförmigen Zustand Wasserdampf Wasser bedeckt rund 2/3 der Erdoberfläche und befindet sich in einem ständigen Kreislauf.Wasser und Als E. wird die Fähigkeit eines Systems bezeichnet, Arbeit zu leisten. Verschiedene Formen von E. sind: Wärme, chemische, mechanische und elektrische E., die sich ineinander umwandeln lassen.Energie einzusparen, jedoch seien die sehr individuell und an die jeweiligen Betriebe angepasst. Brickwedde: „Hier wird nun erstmals versucht, nachhaltige Lösungen zu finden, die sich auf unterschiedliche Unternehmen übertragen lassen“. …

    http://www.umweltjournal.de/fp/archiv/AfA_technik/15649.php

  11. Madox 4. Juni 2009 um 22:26

    Ich könnte mir vorstellen, nicht nur Klamotten aus Baumwolle sind stark mit Chemikalien kontaminiert, die vielen Kunstfasern in unserer Bekleidung und bei den Sportsachen, werden vermutlich ebenfalls krankmachendes Potential bergen, oder?

    Vielleicht recherchiert Ihr ja auch dieses Gebiet unserer Textilien und schreibt einen Bericht darüber. Es wäre bestimmt auch interessant,

    Madox

  12. Toxicwarrior 6. Juni 2009 um 13:56

    Ich bin gelernter Textilveredler, und musste nach meiner Ausbildung aufgrund von gesundheitlichen Problemen, den Beruf wechseln. Hatte über die Jahre leider vergessen, wie gefährlich – chem. Dämpfe, Verätzungen der Schleimhäute etc. – es damals schon war, so einen Beruf überhaupt zu erlernen, geschweige diesen auch 35 Jahre lang auszuüben. Aufklärung über gesundheitliche Gefahren, waren auch sehr bescheiden – das Nötigste. Wollte dann weiter zum Textil-Design, zum Glück habe ich das nicht gemacht. Heute ist das nicht viel anders, die deutsche Textilindustrie verlegte ihre Produktionsstätten – nicht nur wegen billigen Arbeitskräften, sondern auch wegen der schlechten Überwachung von verbotenen chem. Stoffen – also Chemiekalien zur Veredlung und Färbung etc. – bewusst ins Ausland.

    Zudem gab es auch in den 90ern von deutschen Öko-Textilfirmen, die in Indien
    produzierten schon kleine „Skandälchen“, wie ein Fernsehbeitrag des ZDF verdeutlicht. Also so sauber ist diese Branche auch nicht. Titel der Doku: Kann denn Mode Sünde sein?

    http://www.whitepepper.de/details.php?film_id=19&from=filme

    Zitat: Wir zeigen, wie in Indien unsere Kleidung produziert wird: Auf südindischen Baumwollfeldern sprechen wir mit Bauern, deren Gesundheit und deren Umwelt unter dem enormen Einsatz von Dünger und Pestiziden leidet, in der südindischen „Hauptstadt des T-Shirts“ sehen wir, wie verheerend sich die Produktion unserer Billigklamotten auf die Menschen dort auswirkt. Aber wir stellen auch ein vorbildliches Ökobaumwollprojekt vor. Drei Modeproduzenten mit unterschiedlichen ökologischen Ansätzen nehmen wir zusammen mit Pretty Woman genauer unter die Lupe: Pretty Woman schleppt Edward zu Esprit, der großen Modefirma, die sich ökologisch umbauen will, und zum Naturtextilhersteller Rakattl, der auch aus entwicklungspolitischen Gründen in Indien fertigen läßt. Allerdings nicht ganz so sauber, wie Rakattl immer gern behauptet, müssen wir feststellen. Beim Textilproduzenten Natur & Co. streikt Edward endgültig. Zitat-Ende.

    Um einen ausführlichen Bericht darüber zu verfassen wie es heute noch wirklich in dieser Branche zugeht, und wieviel zig Tonnen hochgiftigen Textilien in Deutschland ankommen, habe ich ehrlich gesagt keine Lust – Mir ist jetzt schon schlecht, und werde wütend – ganz speziell denke ich an diese zigtausend arbeitenden Menschen in diesen Ländern die vergiftet – wegen ein paar Dollar am Tag – werden, nur damit wir billige Kleidung haben, die uns letztendlich auch vergiftet.

    Wie absurd und Widersprüchlich!!!!

    Über die negativen Auswirkungen solch eines Handelns gegenüber unserer wertvollen Umwelt – Mutter Natur – ganz zu schweigen.

    Deshalb habe ich ein paar Links zusammengestellt, und beachtet auch das Datum der Berichte – alles garnicht so neu.

    http://www.enius.de/presse/104.html
    http://doku.cc/2006/07/19/giftige-kleider-chemie-in-textilien/
    http://www.internetchemie.info/chemie/textilien-chemie.htm
    http://www.br-online.de/ratgeber/gesundheit/textilien-schadstoffe-oeko-mode-
    ID123494924834.xml

    Toxicwarrior

  13. Maria 6. Juni 2009 um 15:17

    Toxicwarrior,

    danke für Deinen ausführlichen Kommentar, der meinen Bericht in seiner Brisanz unterstreicht.

    Man braucht nur einmal ein großes Kaufhaus, einen „Billig-Textil-Diskont“ oder eine Boutique, die darauf ausgerichtet ist, modische und billige Kleidung zu verkaufen, zu betreten und auf die dort herrschenden Gerüche zu achten. Da wird es sogar Gesunden übel, bin ich mir sicher. Nur bringt niemand diese Reaktionen mit Chemikailen in Textilien in Verbindung.

    Chemikalien im Alltag haben dazu geführt, dass es so viele MCS-Kranke gibt und weitere Neuerkrankungen hinzukommen werden. Darüber sollten die Politiker dringend nachdenken und endlich etwas gegen diese schlimme Entwicklung unternehmen. Passivität sorgt dafür, dass man am negativen Geschehen beteiligt ist.

  14. Princess 7. Juni 2009 um 23:14

    Die negativen Auswirkungen von Chemikalien in Textilien für unsere Gesundheit werden sicherlich unterschätzt.

    Was geschieht mit einem Baby, dass im mit toxischen Chemikalien ausgerüsteten Strampelanzug, im mit Weichspüler und stark bedufteten Waschmittel gewaschenen und mit krebserregenden Chemikalien ausgerüsteter Bettwäsche schlummert. Dass viele Kinder am sog. Krupphusten ersticken, wundert mich da ehrlich gesagt nicht.

    Es ist ein Unding, dass Textilien in Deutschland verkauft werden dürfen, die mit Schadstoffen belastet sind, die bei uns längst verboten sind.

    Was bringen unsere Gesetze, wenn wir weiterhin durch derartige Missstände schwer krank werden und nichts dagegen unternommen wird???

  15. Florian 2. September 2009 um 09:58

    Genauso unverständlich wie bei der Schadstoff-belasteten Innenraumluft von Neuwagen ist mir, dass stark Chemie-belastete Bekleidung in den Verkauf gelangen kann und auch hier für Langzeitgesundheitsschäden sorgen. Es tickt eine Zeitbombe, denn ich als „noch“ Gesunder, habe null Bock darauf, auch noch umweltkrank zu werden, wie viele andere, die es bereits sind.

  16. Lisa 27. Juli 2010 um 12:49

    man kann sich nicht mehr darauf verlassen ob chemikalien in einem Stoff sind oder nicht.
    Ich bin der meinung, dass sowiso in jedem Stoff – egal welchem – Chemikalien sind

  17. Mario Moor 17. Oktober 2017 um 08:35

    Man benutzt einfach solche Produkte ohne die Menschen darüber zu informieren, und wenn es jemand trotzdem tragen will, dann bitte. Leider ist es so geworden, dass man immer mehr solche Produkte benutzt, um seine Kunden zu behalten, egal um welchen Preis. Ich habe gerade gestern einen Artikel über „Bio-Kleidung“ gelesen und dache mir: Was ist denn das, noch Bio Kleidung haben sie erfunden? Aber jetzt macht es eben einen Sinn…

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