Wie wird mein Auto safe? | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Silvia K. Müller / CSN Für die meisten Chemikaliensensiblen ist die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln nicht oder nur unter Inkaufnahme schwerer Reaktionen möglich. Die Verwendung von Desinfektionsmitteln und Pestiziden in Flugzeugen und Zügen stellen nur einen Teil der unüberwindlichen Problematik dar. Mitreisende, die parfumiert sind, Diesel-, Kerosinabgase, Reinigungsmittel und unvorhersehbare Expositionsquellen stellen das andere Pendant. Daher kann sich jeder Chemikaliensensible glücklich schätzen, der ein eigenes Fahrzeug besitzt welches "safe" ist. Da es nicht selbstverständlich ist, dass ein Auto schadstofffrei ist, sondern die meisten Fahrzeuge ein Konglomerat an toxischen Substanzen ausgasen, ist der Bedarf an Lösungen für dieses Problem gross. Anhand der nachfolgenden Checklisten und praktischen Lösungsvorschläge dürfte es jedoch in den meisten Fällen möglich sein, eine Verbesserung der Wageninnenraumluft und somit ein sichereres Fahren zu erzielen.
Sitze und Polster Sollten die Ausdünstungen der Sitze und Polster ein Problem darstellen, kann ein Abdecken mit einem Baumwollbettlaken, oder einem grossen Baumwollhandtuch eine Hilfe darstellen. Auch Schutzbezüge, genäht aus Stoffbarrierenstoff helfen häufig die Ausgasungen zu reduzieren. Sollten diese Massnahmen nicht ausreichen, kann man die Sitze mit einer silberfarbenen Rettungsisolierdecke (Vorsicht: die goldenen dünsten Phenol aus) bedecken und anschliessend mit Stoffbarrierenbezügen ausstatten. Teppichboden Sollte der Teppichboden ein Problem darstellen, kann er mit AFM Teppichshampoo, welches speziell für Chemikaliensensible entwickelt wurde, gereinigt werden. Sollte dies nicht ausreichen, kann man ihn zusätzlich mit der AFM Teppich- und AFM Faserversiegelung behandeln. Diese Massnahme sorgt dafür, dass der Teppichboden, der meist mit Fungiziden und anderen Chemikalien ausgerüstet ist, nicht mehr ausgast. (An einer unsichtbaren Stelle ausprobieren, um sicherzustellen, dass sich keine farbliche Veränderung ergibt). Eine weitere Möglichkeit stellt Zeolith in Pulverform dar, welches man über den Zeitraum von ein paar Tagen über Teppichboden und Polster gestreut belässt. Dieser hochpotente, chemiefreie Geruchs- und Chemikalienabsorber wirkt meist wahre Wunder. Kunststoff- und Vinylteile im Innenraum Häufig reicht bereits ein mehrmaliges Abwaschen mit AFM - Superclean Allzweckreiniger, einem Spezialreiniger, der speziell für Chemikaliensensible entwickelt wurde aus, um den typischen Plastikgeruch zu eliminieren. Sobald sich wieder ein Schmierfilm auf den Glasscheiben niedergeschlagen hat, sollte das Procedere wiederholt werden. Eine relativ dauerhafte Alternative stellt die AFM - Hartversiegelung dar. Hierbei handelt es sich um eine Schadstoffversiegelung, die sich wie ein farbloser Schutzfilm über die Oberflächen legt und diese am Ausgasen hindert. (An einer unsichtbaren Stelle ausprobieren, um sicherzustellen, dass sich keine farbliche Veränderung ergibt). Motorraum Der Motorraum sollte immer sauber gehalten werden, um Ausdünstungen zu vermeiden. Auf Wachskonservierung, Fettlöser, etc. sollte jedoch verzichtet werden. Normale Dampfstrahlung reicht völlig aus. Autowäsche Für die Autowäsche sollte ein geruchsfreies Shampoo oder AFM Superclean verwandt werden. Auf Lackreiniger, - konservierer, Felgenreiniger, etc. sollte verzichtet werden, da sie Lösemittel und Petrochemikalien enthalten, die schwere Reaktionen auslösen können. Werkstattbesuch - was man beachten sollte Vor einem Werkstattbesuch sollte telefonisch abgeklärt werden, dass das Auto nicht mit Chemikalien in Kontakt kommen darf. Die Sitze sollten mit Folie oder alten Leintüchern abgedeckt sein. Einweghandschuhe für Arbeiten im Fahrzeuginneren bereitlegen. Ein in Klarsichtfolie an das Wagenfenster geklebter Merkzettel für die Werkstattmitarbeiter kann ebenfalls vieles ersparen. (Textvorschlag: Dieses Fahrzeug gehört einer Person mit schweren Allergien. Bereits geringster Chemikalienkontakt kann lebensgefährliche Reaktionen hervorrufen. Betreten Sie das Wageninnere nicht, wenn Sie Parfum, After Shave tragen oder geraucht haben. Bitte verwenden Sie keine Chemikalien, tragen Sie die bereitgestellten Einweghandschuhe im Wageninneren. Lassen Sie die Fensterscheiben und Türen im Werkstattbereich nicht unnötig geöffnet. Kein Werkstattlappen im Wageninneren verwenden. Ich danke Ihnen für Ihr Verständnis für meine etwas ungewöhnliche Situation) Tanken Bei langen Strecken muss mehrfach getankt werden, was die Gesamtkörperbelastung drastisch erhöhen, bzw. schwerste Reaktionen hervorrufen kann, welche eine Weiterfahrt gefährlich werden lassen. Es ist daher ratsamer, dass eine nicht sensibilisierte Person das Tanken übernimmt. Zusätzlich reduziert ein Fahrerwechsel die Anstrengung.
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