Schlafstörungen? Schlaflosigkeit, Müdigkeit, Erschöpfung? Natürliche Hilfe!

Gute Nacht

Schlafstörungen waren für nahezu jeden schon mal ein leidiges Thema. Egal, ob heiße Sommernächte oder aufgeriebene Nerven den Schlaf vermiesen, die Folgen von Einschlafstörungen, Schlaflosigkeit und von ständigem Aufwachen, unterbrochenen Nächten sind bekannt: Müdigkeit, Erschöpfung, Nervosität, Verspannungen…

Natürliche Alternativen zum Einschlafen statt Pillen
Wie also findet man in einen erholsamen Schlaf? Natürlich gibt es Medikamente, die das Einschlafen oder Durchschlafen erleichtern. Einige davon wirken wie Betäubungsmittel, während andere wie Psychopharmaka oder Antihistamininka, also die Antiallergiemittel, die müde machen, wirken. Schlafmittel sind teilweise verschreibungspflichtig und fallen unter Betäubungsmittelgesetz. Das hat auch seinen Grund. Regelmäßig eingenommene Schlafmittel können die Gesundheit massiv schädigen und abhängig machen wie Drogen. Auch pflanzliche Mittel können Nebenwirkungen haben.

Schlafmittel sind also keine Lösung, zumindest keine dauerhafte. Doch wie soll man sonst wieder in Ruhe schlafen können? Es gibt natürliche Hilfe. Sowohl, um Ihren Schlaf dauerhaft erholsamer und gesünder zu machen, als auch, um heute Nacht, wenn die Einschlafstörungen oder Durchschlafstörungen Ihnen wieder die Ruhe rauben, entspannt einzuschlafen.

Rahmenbedingungen für erholsamen Schlaf
Erst mal sollten die Rahmenbedingungen stimmen. Idealerweise sind es im Schlafzimmer zwischen 18 und 20 Grad, also angenehm kühl, auch wenn wir im heißen Sommer oft nur davon träumen können. Krach und Helligkeit sind allerdings noch deutlich wirksamere Störenfriede. Ab einer bestimmten Lautstärke oder Helligkeit schläft man einfach kaum noch ein. Was also tun? Tür zu und Laden runter! Aber bitte nicht vergessen, vorm Schlafengehen noch mal zu Lüften, denn in guter Luft schläft es sich besser als im stundenlang abgestandenen Mief. Wenn es absolut nicht geht mit der lauten Musik der Nachbarn oder dem trotz der Läden einfallenden Licht helfen Schlafmaske und Ohrstöpsel. Ohrstöpsel, aber bitte gute aus der Apotheke kaufen – die einfache Watte im Ohr kann sich in den Gehörgang schieben und dort unangenehme Verstopfungen verursachen, die der HNO-Arzt hinterher wieder herausholen muss! Eine Schlafmaske sollte weich sein, möglichst aus Baumwolle, und keine dekorative, aber kratzige Spitze haben.

Schlaf ohne Stress
Und: machen Sie sich keinen Stress mit dem Schlafen. „Der gesündeste Schlaf findet vor Mitternacht statt!“ Das hat jeder schon mal gehört. Unser Schlaf richtet sich nach unseren Lebensgewohnheiten. Es hängt von unserem Beruf und dem Umfeld, in dem wir leben, ab, ob wir von zwei Uhr nachts bis neun Uhr morgens schlafen oder mit den Hühnern ins Bett gehen und mit dem ersten Hahnenschrei aufstehen. Schichtarbeit oder kleine Kinder bringen den Schlaf-Wach-Rhythmus sowieso durcheinander. Also kommt es darauf an, dass jeder seinen eigenen Rhythmus findet.

Dem Steinzeitgehirn entgegen gehen
Viel wichtiger als solche Volksweisheiten, die soviel aussagen wie die Bauernregeln übers tatsächliche Wetter, ist, dass Sie Ihre eigene Regelmäßigkeit in ihren Schlafalltag bringen. Es stimmt: Der Körper stellt sich auf Gewohnheiten ein. Erste Regel ist: Das Bett ist zum Schlafen da, nicht als Sofa oder Ablage. Wenn sich das nicht realisieren lässt, dann versuchen Sie, das Bett tagsüber zum Sofa und nachts zum Bett zu gestalten, zum Beispiel in dem es mit einer Tagesdecke zum Sofa wird, und nur mit Kissen und Decken ausschließlich als Bett dient. Wer viel in Hotels übernachtet, kann sein eigenes Kissen mitnehmen. Sie sehen: Es geht darum, dass unser gewohnheitsbestimmtes Steinzeitgehirn etwas fest mit Schlafen verbindet, also z.B. „Sie liegt auf diesem Kissen“ – “ Aha, es ist Schlafenszeit!“

Schlafförderndes Betthupferl
Wer dazu neigt, nicht einzuschlafen, sollte sich noch ein kleines Abendritual, ein schlafförderndes Betthupferl, angewöhnen. Sicher denken Sie gleich an das Glas heiße Milch mit Honig. Allerdings sollten Sie bedenken, dass ein Fünftel der Bevölkerung keine Milch verdauen kann – und sich in Folge erst recht aufgekratzt fühlt. Eine kleine, leichtverdauliche Mahlzeit ist dagegen eine gute Idee. Sie sollten abends auf Mahlzeiten verzichten, die Ihnen zu schwer im Magen liegen, denn eine schwer arbeitende Verdauung, die sich um viel Fleisch oder Rohkost kümmern muss, stört die Nachtruhe. Neben schweren Mahlzeiten stören auch Kaffee, Tee und Cola den Schlaf. Verzichten Sie also ab dem späten Nachmittag darauf! Optimal: ein leichtes Abendessen einnehmen, etwa das klassische belegte Brot, und kurz vorm Bettgehen eine Kleinigkeit, die Sie mögen und genießen, zum Beispiel eine Banane, die enthält sogar Stoffe, die entspannend und beruhigend wirken.

Ihr Betthupferl kann sein, was Ihnen gefällt – Hauptsache, Sie machen es immer vorm Schlafengehen, damit das besagte Steinzeitgehirn Schlafen damit verknüpft. Gehen Sie nach Ihren Bedürfnissen. Es sollten wenigstens zehn Minuten sein, in denen Sie zur Ruhe kommen – also keine Musik, Fernsehen oder ein nervenaufreibender Krimi. Schon eher eine gute Tasse Kräutertee, die zehn Minuten Dehnübungen gegen die Verspannung oder die paar Seiten Lesen in einem Buch, das Ihnen schöne Gedanken in den Kopf bringt. Hauptsache, sie gehen entspannter und zur Ruhe gekommen ins Bett.

Ein Geheimtipp: Für warme Füße sorgen
Neben diesen Tipps gibt es noch viele kleine Hilfen beim Einschlafen. Haben Sie schon mal überlegt, ob Sie wegen der kalten Füße nicht einschlafen? Wie wäre es als Betthupferl mit einem kurzen, warmen Fußbad oder einfach einer Wärmflasche an den Füße, warmen Socken oder ein wenig Fußgymnastik um die Durchblutung anzuregen? Sind die Füße warm, schlafen Sie sicher viel besser!

Deeeeehnen
Können Sie nicht einschlafen, weil Sie einfach nicht zur Ruhe kommen und Ihnen der Tag noch sprichwörtlich in den Gliedern steckt, schwere Beine, ein verkrampfter Rücken und ein dicker Kopf nerven? Eine kleine Übung kann Ihnen das Entspannen erleichtern. Legen Sie sich auf den Rücken und legen Sie die Beine gestreckt an der Wand hoch, das Gesäß ist möglichst nah an der Wand. Die Arme liegen seitlich neben dem Körper. Nun einfach entspannen, ruhig durchatmen und an etwas Schönes denken! Schon drei Minuten in dieser Haltung entspannen. Hinterher ziehen Sie einfach die Knie zur Brust, machen sich zum „kleinen Paket“, das dehnt den Rücken. Dann einfach in eine bequeme Liegeposition drehen. Entspannende Dehnübungen finden Sie auch in diesem Blog:

Blogtipp: Natürliche Hilfe gegen Nackenverspannung, Rückenschmerzen, Hohlkreuz und Co

Akupressur hilft oft bei Schlafstörungen
Auch Akupressur bietet Hilfe bei Schlafstörungen. Sehr wirksam ist der Punkt genau in der Mitte zwischen den Augenbrauen. Massieren Sie ihn einfach kreisend ein paar Minuten, am besten mit dem rechten Mittelfinger.
Akupressurpunkt an der Hand zum EinschlafenEinen weiteren Punkt finden Sie am Handgelenk. Er liegt innen, auf der Handgelenkslinie, auf der Kleinfingerseite. Dort fühlen Sie eine Vertiefung, legen Sie einen Finger dorthin und drücken Sie für einige Minuten. Dann auf der anderen Seite.

Diese zwei Punkte haben sich als die wirksamsten bei Schlafstörungen erwiesen. Sie können beide oder nur einen drücken, so wie es Ihnen gut tut. Oft bringen schon eine oder zwei Minuten Akupressur erstaunlich gute Ergebnisse!

Bewegen statt Couchpotato
Bedenken Sie auch: Bewegungsmangel kann eine Ursache für Schlafstörungen sein. Sie müssen deshalb keinen anstrengenden Sport treiben, wenn Ihnen nicht danach ist. Es bringt schon viel, z.B. kleine Wege mit dem Fahrrad zu erledigen. Kleine Einkäufe, Briefkasten, Post… Da kann Ihnen das Fahrrad sogar Zeit und Nerven sparen, weil Staus, Parkplatzsuchen und Miniparkplätze wegfallen. Wer unter Schlafstörungen leidet, kann von Spaziergängen oder Ausdauersport profitieren – zweimal die Woche eine halbe Stunde reichen schon. Sie haben kleine Kinder? Prima, denn es tut auch Ihren Kindern gut, mal wieder etwas frische Luft zu bekommen. Manchmal dürfen Eltern sogar mitspielen, wenn Kinder draußen toben. Berufstätige profitieren davon, die Mittagspause mit dem Brötchen an der frischen Luft zu verbringen oder den Weg zur Arbeit mit dem Rad zurückzulegen.

Eine angenehme und erholsame Nachtruhe wünscht

Eure Amalie

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Umweltmedizin: Charakterisierung von Personen, die auf Chemikalien im Alltag reagieren

Viele Menschen in der Bevoelkerung reagieren auf Chemikalien

Menschen, die auf geringste Konzentrationen von Chemikalien in ihrem Alltag reagieren, gibt es weltweit. Für sie ist je nach Schweregrad der Erkrankung kein normales Leben mehr möglich. Sie sind gezwungen, ständig aufzupassen und Chemikalien so weit als möglich ausweichen, um gesundheitlich einigermaßen zurande zu kommen.

Was für normale Menschen Alltag, ist für chemikaliensensible Menschen nicht möglich. Eine Fahrt in einer Straßenbahn am frühen Morgen beispielsweise ist für diese Menschen undenkbar. Sie reagieren auf die Parfums, Aftershave, Deos, Haarsprays und was ihre Mitreisenden sonst noch benutzt haben mit teils stundenlang anhaltenden Gesundheitsbeschwerden. Setzt sich jemand neben sie und schlägt seine Morgenzeitung auf, kann dies für chemikaliensensible Menschen bedeuten, dass sie für den Rest des Tages unter starken Kopfschmerzen, Schwindel und Sehstörungen leiden.

Dänemark – Forschung zu Chemical Sensitivity
Seit einigen Jahren existiert in Kopenhagen eigens ein Wissenschaftszentrum zur Erforschung von Chemical Sensitivity. Es ist der Universität Kopenhagen angeschlossen. In einer ihrer jüngsten Studie charakterisierten die dänischen Wissenschaftler Chemikalienexpositionen und Symptome bei Personen, die ihr soziales Leben und ihren Berufsalltag wegen ihrer Reaktionen auf Chemikalien entsprechend anpassen mussten. Wie bei Studien aus den USA und Kanada waren auch bei den dänischen Studienteilnehmern, die schwerer erkrankt waren, Symptome des zentralen Nervensystems am Häufigsten festzustellen.

Reaktionen auf Chemikalien im Alltag
Ein Kernziel der dänischen Studie bestand darin, die schwer betroffenen Personen anhand des Schweregrads ihrer Symptome und der Chemikalien, auf die sie reagierten, zu charakterisieren. Die Wissenschaftler ordneten die chemikaliensensiblen Studienteilnehmer in verschiedene Patientengruppen ein, die den unterschiedlichen Schweregrad der Erkrankung widerspiegelten. In die Studie wurden insgesamt 1134 Personen einbezogen, die über Reaktionen auf Chemikalien aus ihrer Umgebungsluft im Alltag berichteten. Der ursprüngliche  bevölkerungsbasierte Fragebogen war an 6000 Menschen geschickt worden.

Symptome standen in Zusammenhang mit Expositionen
Das Ergebnis der Erhebung der Universität Kopenhagen zeigte, dass schwer betroffene Personen über weit mehr Symptome berichteten und über Expositionen, die im direkten Zusammenhang mit ihren Symptomen standen, als weniger stark betroffene Personen.

Die Anzahl der Symptome war für den Schweregrad der Erkrankung bei den Studienteilnehmern letztendlich weitaus kennzeichnender, als die Anzahl der Expositionen. Am stärksten kennzeichnend für den Schweregrad der berichteten Symptome waren, abgesehen von Kopfschmerzen, solche Symptome, die vom Zentralnervensystem ausgingen. Zu den Expositionen im Alltag, die am Stärksten auf einen hohen Schwergrad der Erkrankung hinwiesen, zählten Expositionen gegenüber frisch gedruckten Zeitungen und Zeitschriften.

Symptome des Nervensystems kennzeichnend für Chemikalienexposition
Die Wissenschaftler des Chemical Sensitivity Forschungszentrums schlossen aus ihren Auswertungen, dass ZNS Symptome, neben Kopfschmerzen, das Hauptcharakteristikum für Personen in der Allgemeinbevölkerung sind, die mit schweren Reaktionen auf Expositionen gegenüber alltäglichen Chemikalien reagieren.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 22. Mai 2009

Literatur: Berg ND, Linneberg A, Dirksen A, Elberling J., Phenotypes of individuals affected by airborne chemicals in the general population, The Danish Research Centre for Chemical Sensitivities, Gentofte Hospital, University of Copenhagen, Int Arch Occup Environ Health. 2009 Mar;82(4):509-17. Epub 2008 Aug 28.

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Glutathionspray reduziert Auswirkungen von Luftverschmutzung

Therapiemöglichkeit bei Multiple Chemical Sensitivity?

Luftverschmutzung steht für Wissenschaftler eng in Zusammenhang mit schwerwiegenden signifikanten Auswirkungen auf die Gesundheit. Herzkrankheiten und vernebler-Asthma gehören ebenso dazu wie DNA Schäden, die schon nach dreistündiger Exposition eintreten können, wie eine kürzlich erschienene Studie belegt. Die meisten Forschungsarbeiten halten jedoch ihren Focus auf die Quantifizierung von Krankheiten oder der Toten, die im Zusammenhang mit Luftverschmutzung stehen. Forschung, die potentielle Methoden untersucht, die solche Auswirkungen auf die Gesundheit verhindern, findet sich kaum. Der Großteil konventioneller Therapien liegt im Bereich der Behandlung expositionsbedingter Krankheiten, nicht in Präventionsstrategien. Das Peptid Glutathion in Sprayform oder vernebelt inhaliert scheint sowohl präventive als auch lindernde Wirkung zu besitzen.

Prävention vernachlässigt
Einige wenige medizinische Vorgehensweisen gehen in die Richtung, die Lunge direkt zu schützen. Laut J. Allan, einem Wissenschaftler der University of Washington, sind Praktiker im Bereich Komplementär- und Alternativmedizin zwar weithin dafür bekannt und kritisiert, therapeutische Substanzen zu verabreichen, deren Wirkung auf Plausibilität beruht oder auf prä-klinische Studien.

Inhalation von Glutathion als Schutz vor Schadstoffen
Eine weithin angewendete komplementär- und alternativmedizinische Methode ist die Inhalation des Antioxidant Glutathion. Inhaliertes Glutathion wird von dieser Sparte im Allgemeinen dafür eingesetzt, eine Reihe von Gesundheitszuständen wie Asthma, chronische obstruktive Atemwegserkrankungen, Bronchitis, Sinusitis und Chemikalien-Sensitivität zu behandeln. Nach Auffassung des Wissenschaftlers aus Washington deuten erbrachte Beweise darauf hin, dass inhaliertes Glutathion den Glutathionwert in der Lunge schnell ansteigen lässt. Der Wissenschaftler erläutert, dass inhaliertes Glutathion eine potentiell präventive Intervention darstellt bei Vorhandensein von umweltbedingten Oxidantien, wie bspw. Luftverschmutzung.

Glutathion kann Auswirkungen reduzieren
Den Glutathionspiegel in der Lunge anzuheben, kann systemische Auswirkungen, die durch Luftverschmutzung eingetreten sind, reduzieren oder eliminieren. Bislang gibt es jedoch noch keine kontrollierten Studien, die dieses Potential bewertet haben. Der Wissenschaftler der University of Washington schlug daher eine Pilotstudie vor, um das Potenzial von Glutathion in Hinsicht auf Erbringung von Schutz vor nachhaltigen Gesundheitsbeschwerden zu überprüfen.

Erfahrungen mit Glutathionspray
CSN hörte sich unter amerikanischen Leitern von Organisationen für Chemikaliensensible um und fragte nach deren Erfahrung mit Glutathionspray. (2) Diese Behandlungsweise ist bei Patientengruppen hinreichend bekannt und gehört mit zum Therapieprogramm, das von Prof. Mall und Dr. Ziem entwickelt wurde. Glutathionspray oder Vernebler muss von einem Arzt verschrieben werden.

Eine selbst unter schwerer MCS leidende Organisationsleiterin berichtete:

Ich verwende inhaliertes Glutathion seit ungefähr fünf Jahren. Ich sprühe es in die Nase oder verwende einen speziellen Vernebler. Es ist sehr hilfreich, wenn ich auch ergänzen muss, dass es eine lange Zeit dauerte, bis ich eine richtige Verbesserung bemerkte. Erst nach etwa 9 Monaten oder einem Jahr, realisierte ich einen Unterschied,  wenn ich es direkt nach einer Exposition nahm. Jetzt nehme ich es normalerweise nur nach einer Exposition, und es hilft mir, die Zeit, bis es mir besser geht, erheblich zu verkürzen.

Man muss langsam damit anfangen. Anfangs habe ich zuviel Glutathion im Vernebler genommen, zwar nicht mehr als verschrieben, aber ich bekam eine raue Kehle davon. Ich wechselte dann zu Gluathionnasenspray, davon bekam ich jedoch jedes Mal eine verschorfte Nase. Ich sprach dann mit einigen anderen, die diese Therapie durchziehen, und erfuhr, dass sie abwechseln zwischen inhalieren und vernebeln, das löste die Probleme dann auch für mich.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Netwok, 20. Mai 2009

Literatur:
Allen J., Inhaled glutathione for the prevention of air pollution-related health effects: a brief review, University of Washington School of Public Health and Community Medicine, Department of Environmental and Occupational Health Sciences, Seattle, USA., Altern Ther Health Med. 2008 May-Jun;14(3):42-4.
Persönliche Konversation, 06.03.2008

Anmerkung:
Dieser Artikel ist keine Aufforderung zur Selbstbehandlung, er dient ausschließlich der Information über Behandlungsmethoden. Jede Behandlung sollte nur unter Aufsicht und nach Anweisung eines Arztes erfolgen.

Krank ohne Grund? Schadstoffe als Krankheitsauslöser

Ständig krank

Ständig krank – aber eine Ursache ist nicht zu finden. Diesem Problem stehen täglich viele Millionen Menschen gegenüber. Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Migräne, Zittern, Herzrasen, chronische Schmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Krämpfe, grippeähnliche Symptome und Dauererkältung….. Die Liste unspezifischer Beschwerden ist lang. Auch psychische Beschwerden wie Depressionen oder Ängste können dazukommen. Die Liste möglicher Ursachen ist mindestens genauso lang wie die Liste unspezifischer Beschwerden. Deshalb ist eine gründliche ärztliche Untersuchung bei chronischen Beschwerden natürlich unverzichtbar.

Was unternehmen, wenn sich keine Ursachen finden lassen?

Es macht es Sinn, einen Blick ins Wohn- und Arbeitsumfeld sowie auf die Ernährung zu werfen. In vielen, wenn auch nicht allen Fällen lassen sich die Beschwerden auf unverträgliche Stoffe zurückführen. Allergien und Unverträglichkeiten bleiben oft jahrelang unentdeckt. Alltagschemikalien, geringe Konzentrationen von Schadstoffen lösen bei manchen Menschen schon direkt Beschwerden aus. Gut, wenn Sie diese Auslöser früh finden und meiden, dann ersparen Sie sich viele unnötige Leidenstage. Lesen Sie also weiter!

Die Reaktion auf Alltagschemikalien bezeichnet man als Chemikalien Sensitivität (MCS, englisch Multiple Chemical Sensitivity). Im Extremfall reagieren die Patienten auf geringste Dosen chemischer Stoffe wie z.B. das Parfüm eines Mitmenschen mit schwersten Symptomen bis hin zur Bewusstlosigkeit oder mit einer grippeähnlichen Symptomatik, die tagelang ins Bett zwingt. Allerdings zeigen sich die Reaktionen meist nicht so drastisch. Typisch ist eher, dass die Patienten Jahre oder Jahrzehnte stumm vor sich hin leiden, mit Kopfschmerz, Schwindel, neurologischen Beschwerden, Dauererkältung und so weiter.

Auslöser sind überall, also Augen auf

Forscher aus den USA gehen davon aus, dass 15-30% der Bevölkerung leicht von Chemikaliensensitivität betroffen sind. Meist bemerkt der Betroffene selbst den Zusammenhang von Chemikalien und Beschwerden nicht, denn die Auslöser sind überall vorhanden: Lösemittel aus Bodenklebern, Duftstoffe in nahezu allen Kosmetika und Putzmitteln… Die Liste ist endlos. Ständige leichte Beschwerden sind die Folge, dazu kommt in vielen Fällen, dass man bestimmte Dinge nicht riechen kann. Denken Sie nach: ein bestimmtes Parfüm, Dieselabgase…

Stecken Sie nun bloß nicht den Kopf in den Sand und sagen „Ich kann doch nichts dagegen tun“. Sie können nämlich auch im Rahmen ihres normalen Alltags sehr viel tun, gerade wenn Sie nur leicht betroffen sind. Es geht darum, die Störenfriede im Alltag zu minimieren. Das lohnt sich! Denn wenn Sie jetzt häufig unter leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen leiden, die zum Beispiel durch Duftstoffe ausgelöst werden, sind Sie potenziell gefährdeter, eine ausgeprägte MCS-Erkrankung zu entwickeln.

Ignorieren führt zu schlechter Prognose

Schwer MCS-Erkrankte können in vielen Fällen kaum mehr das Haus verlassen, sind auf eine schadstofffreie Wohnung, teuerste Luftreiniger und Wasserfilter angewiesen und entwickeln oft zusätzlich Lebensmittelunverträglichkeiten. MCS kann also von einer minimalen Einschränkung zur Schwerstbehinderung werden. 13,7% der Chemikaliensensiblen, mit denen hier die 30% gemeint sind, werden aufgrund der Erkrankung arbeitslos. Armut und soziale Isolation kommen dann noch zur Krankheit hinzu. Treffen kann es wirklich jeden, es gibt keinen, dessen Risiko null wäre.

Vorbeugen ist besser

Doch Sie können vorbeugen, indem Sie den Kontakt mit Chemikalien minimieren. Viele Kontakte mit Alltagschemikalien sind unnötig. Außerdem reagieren viele Betroffene erst mal nur auf bestimmte Chemikalien. Sie können keinen Gummi riechen? Dann versuchen Sie, dieser einen Sache aus dem Weg zu gehen. Allem kann man leider nicht aus dem Weg gehen. Doch welche Produkte Sie für Körperpflege und Haushalt nutzen, bestimmen Sie. Wer duftstofffreie Produkte für Allergiker benutzt, erfährt vielleicht eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Es gibt Körperpflege- und Waschmittel duftstofffrei, im Bioladen auch chemie- und duftfreie Putzmittel. Achtung, ätherische Öle können genauso unverträglich sein wie künstliche Duftstoffe, wenn man darauf reagiert.

Immer der Nase nach

Achten Sie beim Einkauf auf Qualität. Oft lohnt es sich, nicht dem Preisschild Motto „Nur teuer ist besser“, sondern der Nase nach zu gehen. Strömt ein neues T-Shirt einen penetranten Geruch aus, wurde wahrscheinlich etwas eingesetzt, das weder für die, die es produziert haben, noch für Sie, die es tragen wollen, gesund ist. Achten Sie einfach etwas darauf, egal ob bei Kleidung, Bett oder Bodenbelag. Wer Gebrauchtwagen kauft, kann davon ausgehen, dass deutlich weniger Schadstoffe im Innenraum sind als beim Neuwagen, denn nach einigen Jahren haben sich viele der Chemikalien bereits verflüchtigt, das Auto hat „ausgemüffelt“.

Abhilfe oder Ausgleich?

Viel Kontakt mit Chemikalien findet im Beruf statt. Denken Sie mal an Drucker oder Maler (Farben mit Lösemitteln), aber auch an die Angestellten in einem Großraumbüro, wo sich die Ausdünstungen von fünfzig Computern, des Teppichbodens und der Parfüms der Personen hinter den Bildschirmen auf engstem Raum stauen – schlechte Luft vorprogrammiert. Was tun? Sind Sie nur leicht sensibel, so sagen Sie sich, Sie bleiben da 8 Stunden, und in ihrem Umfeld zu Hause achten Sie dafür besonders auf eine schadstoffarme Umgebung. Damit vermeiden Sie zusätzliche Risikofaktoren für Ihre Gesundheit. Gehen Sie möglichst viel an die frische Luft, und trinken Sie viel Wasser. Ob Sie an einem Arbeitsplatz gar nicht bleiben können und daher nach etwas anderem suchen, können nur Sie entscheiden.

Nahrungsmittel unter die Lupe nehmen

Neben den eingeatmeten Chemikalien essen wir auch viele Chemikalien. Pestizidbelastung ist an der Tagesordnung. Versuchen Sie, möglichst viel auf Bio zu setzten. Doch neben dem Problem mit giftigen Pflanzenschutzmitteln, Aromen und Konservierungsstoffen, denen man am Besten aus dem Weg geht, in dem man Selbstmachen dem „Dosenfutter“ vorzieht, gibt es oft noch konkrete Lebensmittelunverträglichkeiten. Sie leiden seit Jahren unter chronischen Beschwerden ohne spezielle Ursache? Suchen Sie danach, ob es vielleicht ein bestimmtes Lebensmittel ist. Versuchen Sie, auf die Aromen und die mit E-Nummern deklarierten Stoffe möglichst viel zu verzichten, und testen Sie aus, wie Sie sich ohne bestimmte Nahrungsmittel fühlen. Allergietest können beim Arzt gemacht werden. Aber – es gibt nicht nur Allergien. Unverträglichkeiten deckt ein Test nicht auf. Besonders potenter Auslöser unspezifischer Symptome sind Milchprodukte, die nach Schätzungen von Experten 20% der Bevölkerung im Stoffwechsel nicht richtig verarbeiten können (Laktose-Intoleranz, Laktose ist der Milchzucker, ein Stoff in Milchprodukten).

Vorbeugen lohnt

Sie können also viel tun, um Chemikaliensensitivität vorzubeugen, beziehungsweise mit einer leichteren Form zu leben, ohne schwer krank zu werden. Das lohnt sich, denn bisher gibt es keine Heilung für MCS, nur das Vermeiden der unverträglichen Substanzen. Die Ursachen für MCS sind nicht eindeutig bekannt, auch wenn es viele Theorieansätze gibt und gerade in den USA und in Kanada intensiv geforscht wird. Sie wollen Zahlen und Fakten sehen? Kanada hat einmal die wirtschaftlichen Folgen von MCS innerhalb des Landes zusammengezählt:

Chemikalien-Sensitivität kostet pro Jahr ca. 10 Milliarden Dollar an Produktivitätsverlust, 1 Milliarde Dollar an Steuerverlust und 1 Milliarde Dollar an vermeidbaren Kosten im Gesundheitssystem.

Environmental Illness Society of Canada, Socio-Economic Study of MCS, 2001

Mithelfen Krankheit und Leiden zu vermeiden

Denken Sie daran, wie viel Krankheit und Leid hinter diesen trockenen Zahlen steckt. Allerdings könne auch Sie dazu beitragen, Chemikaliensensiblen das Leben zu erleichtern. Das Einfachste ist es, nicht als „Duftbombe“ durch die Welt zu gehen und damit Chemikaliensensiblen und Duftstoffallergikern das Leben schwer zu machen, während Sie damit der Umwelt und sich selbst schaden.

Viele Informationen zu MCS, zu den Auslösern, den Folgen und der Diagnostik finden Sie im CSN-Flyer, der kompakt auf zwei Seiten alle wichtigen Informationen zu MCS zusammenfasst. Einfach klicken – der Flyer wird als PDF aufgerufen:

MCS Infoflyer

Wenn Sie helfen möchten, schicken Sie den Link zu diesem Blog auch Anderen, von denen Sie wissen, dass sie ständig unter Symptomen leiden, gegen die der Arzt nichts tun kann, oder geben Sie einfach den Flyer weiter.

Denken Sie bitte auch an die Eltern von kränkelnden oder hyperaktiven Kindern, denn gerade Kinder haben es verdient, dass man eine eventuelle Chemikalien-Sensitivität herausfindet und verhindert, dass sie schlimmer wird und schon im Kindesalter zur lebenslangen Schwerbehinderung führt!

Autor: Amalie, CSN – Chemical Sensitivity Network, 20. Mai 2009

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Chemikalien-Sensitivität: Solitäre chemosensitive Zellen entdeckt

Gehirn Neuronen

Dr. Lin und Kollegen von der Universität von Colorado entdeckten 2007, dass eine spezielle Zellsorte, die bei vielen Säugetieren in großer Zahl am Eingang der Nasenhöhle vorkommt, eine wichtige und bislang unbekannte Rolle bei der Wahrnehmung irritierender und potentiell gefährlicher Gerüche spielt und speziell der Chemorezeption dient.

Ähnliche solitäre chemosensorische Zellen wurden vorher schon in den Nasenhöhlen, den Atemwegen und dem gastrointestinalen Trakt vieler Säugetiere und auch bei Fischen, Fröschen und Alligatoren gefunden. Die Wissenschaftler halten es für wahrscheinlich, dass sie auch bei Menschen vorkommen. Vor dieser Entdeckung dachte man, die irritierenden Substanzen könnten die trigeminalen Nervenenden nur direkt stimulieren.

„Diese erstklassige Forschungsarbeit korrigiert eine fälschliche Ansicht darüber, wie irritierende Gerüche wahrgenommen werden und erweitert unser Verständnis des Geruchssinns.“ Sagte James F. Battey von dem National Institute on Deafness and Other Communication Disorders (NIDCD), das die Studie finanziert hatte. „Weitere Untersuchungen könnten zu einem besseren Verständnis darüber führen, warum manche Personen außergewöhnlich sensibel auf irritierende Gerüche reagieren.“

Die solitären chemosensitiven Zellen an der Oberfläche der Nasenhöhle befinden sich in engem Kontakt mit trigeminalen Nervenfasern, die direkt unter der Oberfläche enden. Frühere Untersuchungen hatten ergeben, dass diese Zellen Rezeptoren für bitteren Geschmack enthielten und dass bittere Substanzen, wenn auf die Oberfläche der Nasenhöhle aufgebracht, eine trigeminale Reizantwort auslösen können.

Dies bewog Drs. Restrepo und Finger zu untersuchen, ob diese Zellen auch auf irritierende Gerüche reagieren. Die Wissenschaftler verwendeten nasales Gewebe von Mäusen und maßen eine Anzahl von Veränderungen in den solitären chemosensorischen Zellen, während sie sie hohen und niedrigen Konzentrationen verschiedener irritierender flüchtiger chemischer Substanzen aussetzten. Ihre Messungen zeigten, dass die Zellen auf die Substanzen reagierten und sensorische Informationen an trigeminale Nervenfasern weitergaben.

Die Wissenschaftler erklärten, dass diese Architektur des Nasengewebes mit solitären chemosensorischen Zellen auf der Oberfläche und trigeminalen Nervenfasern unmittelbar darunter es der Nase ermöglicht, eine größere Anzahl irritierender Gerüche wahrzunehmen.

Die Wissenschaftler hoben hervor, dass ihre Ergebnisse ein Beispiel für das „Gesetz der spezifischen Sinnesenergien“ ist, dass 1826 von Johannes Peter Müller aufgestellt wurde. Müller sagte, dass die Art und Weise, wie wir einen Reiz empfinden, von dem Nerv oder sensorischen System abhängt, dass ihn vermittelt, und nicht von der Natur des Reizes an sich.

Im Falle irritierender Gerüche nehmen wir dieselben als irritierend wahr, weil die Nachricht über ihr Vorhandensein über den stimulierten Trigeminusnerv weitergeleitet wird, was das Gehirn dazu veranlasst, diese Nachricht als Schmerz anstatt als Geruch wahrzunehmen.

Autor: Karlheinz für CSN – Chemical Sensitivity Network, 11. Mai 2009

Literatur:

Irritating Smells Alert Special Cells, NIH-Funded Study Finds, NIH News, March 04 2008

TRPM5-Expressing Solitary Chemosensory Cells Respond to Odorous Irritants, Weihong Lin, Tatsuya Ogura, Robert F. Margolskee, Thomas E. Finger and Diego Restrepo, J Neurophysiol 99:1451-1460, 2008. First published Dec 26, 2007; doi:10.1152/jn.01195.2007

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Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) in Alltagsgegenständen

Fahraeder mit giftigen Griffen

Es gibt in unseren Alltagsprodukten Chemikalien, die auf unsere Gesundheit lauern, die extrem gesundheitsschädlich sind. Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, kurz PAK genannt, sind eine Gruppe von organischen Kohlenwasserstoffen, wobei über 100 verschiedene PAK bekannt sind. Sie entstehen u. a. als Rückstände von unvollständigen Verbrennungsvorgängen von Tabak, Kraftstoff, Kohle, aber auch beim Grillen und als Abfallprodukt in Kokereien und beim Verbrennen von billigen Teerölen. PAK sind in vielen Bedarfsgegenständen in toxischen Konzentrationen nachweisbar, sie sind z. B. in Weichmachern in Kunststoffen, Gummi und Kautschukoberflächen enthalten. Verbindliche Grenzwerte gibt es in Deutschland für diese krebserregenden wie auch erbgutschädigenden Stoffe bisher nicht.

Verbraucherschutz – Fehlanzeige
Polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe sind besonders von Menschen, die an Multipler Chemikalien Sensitivität erkrankt sind, zu meiden. PAK können über Hautkontakt, aber auch über die Nahrungsaufnahme, in den menschlichen Organismus eindringen. Durch die hohe Fettlöslichkeit können sich PAK im Fettgewebe ansammeln und somit zu schwerwiegenden Gesundheitsstörungen führen. Lt. Sach-Glossar des UBA, werden PAK endokrine, gentoxische, kanzerogene und teratogene Wirkweisen zugesprochen. Auch dem BfR sind die gentoxischen und kanzerogenen Eigenschaften von PAK bekannt. Das BfR stuft die Schadstoffgruppe der PAK bereits 2007 in die Klasse der POP, der persistenten organischen Umweltkontaminanten, ein. Als unverantwortlich ist daher die Tatsache anzusehen, dass es für PAK keinerlei Grenzwerte in Deutschland gibt, sondern das BfR lediglich freiwillige Orientierungswerte eingeführt hat.

Umso wichtiger ist eine intensive Aufklärung, welche Produkte des Alltags mit PAK belastet sein können. Am 31. März wurde in der Sendung PLUSMINUS im Ersten zu diesem Thema ein Filmbericht gezeigt. In Anbetracht des weltweiten Aufklärungsmonats für Chemikalien Sensitivität ist die Aufklärung über das Vorhandensein von PAK in Alltagsprodukten unerlässlich.

Utopisch hohe PAK-Werte und nichts passiert
Die Untersuchungen des TÜV ergaben bei den 30 verschiedenen Produkten lt. PLUSMINUS utopische PAK-Werte. Bis zu tausendfach über dem gültigen Orientierungswert lagen teilweise die Belastungen an PAK. Der TÜV Rheinland berichtete in PLUSMINUS, dass jemand, der den untersuchten Lenkradbezug eine Stunde lang anfasst, einer Benzo(a)pyrenbelastung (PAK) ausgesetzt sei, als würde er in der gleichen Zeit ca. 1000 Zigaretten rauchen. Der TÜV Rheinland gibt an, dass das Problem der PAK-Belastung unserer Alltagsprodukte langjährig bekannt sei und sich bereits in früheren Messungen gleichwertige Ergebnisse zeigten. Der TÜV bemängelt die fehlende Kennzeichnungspflicht bzw. fehlende Grenzwerte von PAK in Gebrauchsgegenständen.

Der Beitrag in PLUSMINUS verdeutlicht die Passivität der Verantwortlichen – Handeln Fehlanzeige. Lt. BfR könnte man die PAK-Werte bei der Herstellung technisch reduzieren. Doch ohne Druck der Behörden werden auch weiterhin stark PAK-belastete Produkte in den Regalen landen, die erheblichen Gesundheitsstörungen bei den Verbrauchern verursachen können, und dies völlig unnötig, denn es ginge auch anders. Durch das Fehlen von gesetzlichen Grenzwerten wird weiterhin legal ermöglicht, hoch belastete und krankmachende Waren an den Verbraucher zu bringen, ohne dass ein Einschreiten der Behörden Abhilfe schaffen kann. Die Waren werden also trotz hoher nachgewiesener Toxizität nicht aus den Regalen genommen, sondern landen ganz legal beim Verbraucher.

Viele Alltagsprodukte mit toxischen PAK belastet
Mögliche belastete Gebrauchsgegenstände können z. B. Fahrradgriffe, Fahrradhupen, Autolenkräder, Lackkleidung, Badeschuhe, Gummireifen von Spielzeugen, Armbanduhren, Griffe von Taschenlampen und Werkzeugen sein. Eine sehr verbreitete Problematik stellen auch alte Parkettkleber dar, die in Wohnungen und Häusern verwendet wurden. Dass diese PAK-haltigen Parkettkleber noch nach Jahrzehnten Gesundheitsgefahren bergen, wurde durch ehemalige US-Housings im Rhein-Main Gebiet bekannt, die in Sozialwohnungen umgewandelt worden waren und deren Bewohner erhebliche Gesundheitsbeschwerden bekamen. Als Warnhinweis für eine hochgradige PAK-Belastung gilt ein starker Eigengeruch, Teergeruch und der Geruch nach Mottenkugeln.

Behörden sind am Zug
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz wie auch das Bundesministerium für Gesundheit sind gefordert, dringend Abhilfe und gesetzliche Grundlagen zu schaffen, damit Verbraucher nicht länger hochgradig toxisch wirkenden Chemikalien im Alltag ausgesetzt sind und damit die Bevölkerung völlig unnötigen schwerwiegenden Gesundheitsrisiken.

Die rasant ansteigende Zahl degenerativer Erkrankungen, darunter vor allem Krebs, und die steigende Zahl von Neuerkrankungen bei Umweltkrankheiten wie z. B. Multiple Chemical Sensitivity (MCS), könnte durch angemessenes Handeln der Verantwortlichen vielfach eingedämmt werden.

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. Mai 2009

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Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke

Ristorante Italien

Als ich nach 20 Jahren wieder nach Terragenia kam, stand Papo Mio gerade genauso einladend vor der Tür seines Ristorantes wie damals und lächelte mir entgegen.

GiuseppeDie letzten Meter lief ich immer schneller und dann warf ich mich in seine Arme.
Nun wusste ich, was mir so viele Jahre gefehlt hatte – warum ich so unvollständig war; nun war ich angekommen – endlich da, wo ich schon lange hingehörte.
Nach langem Festhalten und Hin und Herwiegen wurde mir plötzlich bewusst, dass irgendetwas anders war. Eine ganze Weile brauchte ich, um es zu realisieren.

Der Blick zum Meer…das in schon einiger Entfernung von der der Terrasse aus doch immer zu sehen war – er war verbaut von 2 Hotels  – gerade ein kleiner Spalt blieb noch offen.

Ich zeigte dorthin und schaute Papo Mio an … aber er lächelte wie immer und nahm mich bei der Hand und zog mich hinter sein Haus. …Vor 10 Jahren fingen sie an zu bauen und da reagierte ich sofort. Ich kaufte noch mehr Land hinter dem Haus und den Pinien und Zedernwald. Du weißt ja, dass ich hier schon einen kleinen Park angelegt hatte mit Orangen und Zitronenbäumchen.

Eines Tages hörte ich von Menschen, die an einer schlimmen Krankheit leiden. Sie heißt MCS und diese Menschen reagieren auf alle Chemikalien mit Unverträglichkeit und werden mit der Zeit auch elektrosensibel, d. h. sie reagieren mit vielen Symptomen auf elektromagnetische Felder und auch auf die Sonneneinstrahlung. Viele von ihnen können überhaupt keine Minute mehr in die Sonne, und so brauchen sie auch im Sommer viel Schatten. Und da kam mir der Gedanke für diese armen Geschöpfe hier eine Oase zu bauen – kleine Glashäuschen in Verbindung mit Natursteinen und diese im Schatten aufstellen unter den vielen Bäumen. Du weißt ja, dass der Bach hier hinten durchfliest und dort waschen sie sich. Duftstoffe und irgendwelche Chemikalien sind alle beseitigt worden und so konnte ich auch noch für biologisches Gemüse und Obst sorgen und für das Pizzabrot, für die, die es vertragen.

Glaube mir, Piccolina –  es ist wie ein Wunder – zu beobachten, wie diese Menschen hier aufblühen und lebendig werden! Viele haben 7-12 Jahre schon in völliger Isolation von sozialen Kontakten gelebt…
Einige in einem gefliesten Badezimmer mit Luftfilter und Sauerstofflasche…
Andere in alten, ausgedünsteten Wohnwägen alleine im Wald…
Manche in Bushaltestellen aus Glas geschlafen und am Tag auf einer ungedüngten Wiese, weil sie ihre Wohnungen nicht mehr vertragen und…
Einige haben ihr Leben und ihre Qual beendet, weil sie keine Hoffnung mehr sahen…

Vor kurzem geschah das leider wieder auch hier in unserem Land…

GlashausAber nun … schau her…hier sind sie unter sich und trotzdem hat jeder sein Glashäuschen und jeder ist glücklich, weil er sich hier frei bewegen kann und nicht mehr so alleine sein muss.

Über die Flächen, wo die Sonne noch hin scheint, habe ich abschirmende Baldachine von Baum zu Baum gebunden, so dass es große Schattenflächen gibt.

Ich habe auch ringsherum noch Land gekauft, das sehr, sehr günstig war, weil alle ans Meer wollen und hier im Hinterland angeblich nichts los ist. Und das kommt nun meinen Freunden hier zugute.

Es gibt hier keine Handys… nur ein  Telefon bei mir im Ristorante…
Keine Fernsehgeräte…und nur, wer noch kann und möchte, kann sich bei mir ein Laptop ausleihen mit Akku zum Schreiben an Freunde. Besonders die, die kein Papier und keine Kulis und Co. mehr vertragen, greifen gerne darauf zurück. Ich habe ein strahlungsarmes Modell besorgt.

Gekocht und gebraten wird nur im Ristorante und das habe natürlich ich übernommen und mein Enkel, der Giuseppe, der ja auch auf so Vieles immer allergisch reagiert hat, hilft mir seit 2 Jahren in der Küche. Für ihn war es auch die Rettung…er konnte so die MCS noch rechtzeitig abbiegen.

Ich schaute ihn an und dann zeigte er mir von oben sein ganzes Refugium. Ich war sprachlos. So etwas Wunderschönes hatte ich noch nie gesehen.

Outdoor Spa…Bevor ich nun weitergehe, muss ich mich doch umziehen und waschen, denn ich trage doch bestimmt Stoffe, die für deine Freunde unverträglich sind?…
„Du kommst in die Schleuse“, sagte Papo Mio und nahm mich wieder bei der Hand.

Er zog mich neben das Ristorante und da sah ich das kleine Badehaus mit einem großen Becken mit Salzwasser zum baden und entduften. Meine Kleider kamen in einen Foliensack und ich bekam andere…viel Schönere aus Leinen, Biobaumwolle und Seide.

„Bleibe ruhig 1-2 Stunden im Wasser und wasche dann deine Haare hiermit, dann kannst du erstmal schlafen und dann essen und morgen versuchen wir es zu meinen Freunden zu gehen, wenn Du möchtest“.

„Aber natürlich, Papo“, sagte ich und umarmte ihn noch ein paar Mal. „Weißt Du“, sagte er wieder mit einem Lächeln, …ich hätte damals ausrasten können, als da ganz vorne die Hotels gebaut wurden; du kennst ja mein Temperamente…, aber ich sagte mir, aus jeder Hürde im Leben mache ich eine andere Seite. Jedes Hindernis hat 2 Seiten, eine davor und eine dahinter. Und so kam mir die Idee mit dem Land dahinter. Vorne am Meer…überall hier am Küstenstreifen…sind der Lärm, die Hektik, die Habgier, der Kommerz, der Gestank nach allerlei…

GiuseppeAber hier hinter der Hürde ist mein Pinienhain … meine Stille …. meine Einfachheit…meine gute Nahrung und meine Liebe! Und das zählt viel, viel mehr, meine kleine Piccolina. Und ich durfte etwas für andere tun… für isolierte. kranke Menschen, die hier auch im Freien sich endlich wieder entfalten können.

Manche können sogar wieder 1-2 mal die Woche mit Giuseppe, meinem Enkel, eine Fahrt machen in einem abgeschirmten, extra für sie gebauten Bus in eine kleine Schattenlagune am Meer (ca.15 km) von hier entfernt. Sie baden dann und schwimmen im Meer und das tut ihnen gut. Es ist unser „Plaza del Paradiso“. Wenn ich die Freudentränen in ihren Gesichtern sehe, dann bin ich so beglückt, wie noch nie in meinem langen Leben. Sie blühen auf und ihre Seele heilt und sie können eine stabile Phase erreichen. Das ist all die Arbeit wert, meine Kleine….

Ich nahm die Hände von Papo Mio und drückte sie. „Du hast mich schon früher so glücklich gemacht mit deinen sanften Wesen und nun bin ich noch viel glücklicher. Ich möchte dir auch gerne helfen und bei dir bleiben und auch für diese Menschen sorgen. Kannst du mich gebrauchen?“

„Oh ja,“ sagte Papo Mio,… denn wir möchten schon wieder erweitern und noch mehr Gemüsegärten anlegen ins Hinterland hinein und noch ein paar neue Glashäuschen bauen, denn es werden immer mehr Freunde auf der ganzen Erde, die MCS bekommen. Du kannst vielleicht auch bei der einfachen Inneneinrichtung behilflich sein.“ „Sehr gerne und ich kenne auch einige Leute, die die geeigneten Materialien haben. Ach Papo Mio…ich liebe dich so sehr und nun verschwinde ich im Badehaus.“

Papo Mio gab mir einen Kuss auf die Stirn und lächelte wie immer.

Ich war endlich angekommen…endlich Zuhause…da, wo ich hingehörte.

Welch eine innere Freude und so ließ ich mich in das Solebecken eintauchen voller Dankbarkeit… das alles hier erleben und erfahren zu dürfen und mitzuhelfen.

Autor: Mona Baranczyk für den CSN Blog, Mai 2009

Innenraumluft von Neuwagen ist oft der reinste Giftcocktail – Gesundheit bleibt auf der Strecke

Gift-im-neuen-auto

Der Geruch von Neuwagen ist stechend und signifikant. Kaum jemand macht sich Gedanken über mögliche Gesundheitsstörungen, die die chemiebelastete Raumluft, die in den meisten neuen Fahrzeugen herrscht, nach sich ziehen kann. Umweltfreundliche Fahrzeuge sind das Ziel vieler Hersteller, da der Umweltfaktor immer mehr ins öffentliche Interesse rückt, doch derartig angepriesene Eigenschaften sind letztendlich fast ausnahmslos auf den Treibstoffverbrauch bzw. den CO²-Ausstoß ausgerichtet.

Chemikalienbelastung über Grenzwert
Laut einer bereits im Jahr 2005 stattgefundenen Untersuchung des BUND für Umwelt und Naturschutz und seiner österreichischen Schwesterorganisation „Global 2000“, ist die Innenraumluft unserer Fahrzeuge hochgradig mit toxischen Chemikalien belastet. Neben Formaldehyd und Benzol wurden mehr als 50 verschiedene flüchtige organische Verbindungen, auch als VOC bezeichnet, in oftmals gesundschädlichen Konzentrationen nachgewiesen. Besitzer eines neuen Autos haben mit allergrößter Wahrscheinlichkeit an ihrer Windschutzscheibe einen hauchdünnen Schmierfilm feststellen können, dass es sich hierbei überwiegend um Ausgasungen aus Lacken und Textilfarben ihres Fahrzeugs handelt, wird kaum jemand vermuten. Diese hohen und oftmals die Grenzwerte überschreitenden Konzentrationen an giftigen Chemikalien in der Innenraumluft in PKW gefährden die Gesundheit der Fahrer und Mitfahrer und geben allen Grund zur Besorgnis, so die Chemie-Expertin des BUND, Patricia Cameron.

Neuwagenkäufer krank durch Schadstoffe
Ein leitender Angestellter eines Automobilkonzerns berichtete gegenüber CSN, dass es mehrfach vorgekommen sei, dass Käufer, die ihren Wagen im Werk abholten, spontan erbrachen, nachdem sie sich in ihren neuen Wagen setzen. Danach hätte man die Baureihe intern „Kotzklasse“ genannt.

Bei CSN melden sich auch immer wieder Privatpersonen, die über Gesundheitsbeschwerden klagen, die durch einen Neuwagen eintraten, und bitten um Hilfe.

Fall I
„Wir hatten diese Woche bereits telefoniert, als ich Ihnen erzählt habe, dass ich auf meinen neuen xxx  mit Verkrampfung der Speiseröhre und oberen Rückenmuskulatur reagiere. Diese Schmerzen sind zum Dauerzustand geworden“

Fall II

„Habe mir einen xxx neu gekauft, 2 Wochen belüften und Ozondusche durchführen lassen. Bin nun seit Übernahme des Fahrzeuges permanent krank. Was kann ich unternehmen, damit ich das Auto toleriere?“

Ein halbes Jahr später:

Sie hatten mir vor einiger Zeit mit einigen Tipps weitergeholfen, Sie meinten damals so könne ich den neu erhaltenen xxx verträglich machen.

Nun würde ich Ihnen gerne ein Feedback geben, das vielleicht auch für andere interessant sein könnte, die sich in so einer Situation befinden:

Ich hatte damals alle in Ihrem Artikel beschriebenen Maßnahmen mit dem Auto durchgeführt, doch nach der nächsten Nutzung über 3 Tage war ich wieder für eine Woche völlig krank.

Daraufhin habe ich – ohne Erfolg – versucht, das Auto über meinen Händler zurück zu geben. Danach hatte ich mich an die offizielle Service-Hotline gewandt, die dazu nichts sagen konnte und mich an ein Back-Office weitergeleitet hat. Der Ansprechpartner teilte mir dann mit, dass er sich so etwas nicht vorstellen kann, da er noch nie gehört hat, dass jemand einen neuen xxx nicht vertragen würde.

Ich bestand aber auf einer Bearbeitung und der Rückgabe des Fahrzeuges mit dem Hinweis, dass ich das Auto nie erworben hätte, wenn ich gewusst hätte, dass es solche „Mängel“ hat und gesundheitsschädigend ist.

Tatsächlich wurde ich kurze Zeit danach von meinem Autohaus zurückgerufen und man bat mir eine Einigung an (bereits an die xxx Leasing bezahlte Leasingraten trat ich an das Autohaus als Entschädigung ab, dass ich das Auto 1600 km gefahren hatte). Diese habe ich angenommen und das Auto zurückgegeben. Die Abwicklung nach der Einigung erfolgte unbürokratisch.

Sonne kocht Chemikalien erst so richtig hoch
Lt. Patricia Cameron wurden z. B. Formaldehydkonzentrationen festgestellt, die weit über dem zulässigen Grenzwert lagen. Noch viele Monate nach dem Herstellungsprozess gasen im PKW-Innenraum gesundheitsschädigende Schadstoffe aus, die bei Sonneneinstrahlung an Intensität zunehmen. Doch nicht nur die festgestellten Formaldehydwerte der untersuchten PKW überschritten die zulässigen Grenzwerte um das dreifache, auch bei den Messungen der VOC-Belastung wurden 15 Milligramm pro Kubikmeter Raumluft nachgewiesen, wobei bereits Belastungen ab einem Milligramm Gesundheitsstörungen wie Hautreizungen, Augenbrennen, Atemwegsreizungen hervorrufen, und die Gesundheit dauerhaft schädigen können.

Gesundheitsgefahren im Preis inbegriffen
Schadstoffe wie Phthalate und andere Weichmacher sind in Kunststoffteilen, wie z. B. dem Lenkrad, in Türverkleidungen, den Armaturen, Sicherheitsgurten, dem Schalthebel usw. verarbeitet, die sich ebenfalls wie die Ausdünstungen aus Fußmatten und Klebern nachhaltig gesundheitsgefährdend auswirken können. Doch auch luxuriös ausgestattete PKW bergen Gesundheitsrisiken, denn auch die Rückstände der Chromgerbung von Ledersitzen und mit Leder überzogene Lenkräder können dauerhaft krankmachen und zu Leberschäden führen.

Rundum umweltfreundlich wäre wünschenswert
Die verschiedenen Hersteller suggerieren uns umweltfreundliche PKW, doch diese beworbene Umweltfreundlichkeit bezieht sich fast ausschließlich auf die bereits anfangs von mir erwähnten Eigenschaften, wie Kraftstoffverbrauch und CO²-Ausstoß. Diese Ziele umzusetzen ist ebenfalls sehr erstrebenswert und notwendig. Doch unsere Gesundheit benötigt nicht nur abgasfreundliche Fahrzeuge, sondern auch chemiefreie Atemluft im Innenraum der Fahrzeuge, damit Umweltkrankheiten wie MCS und SBS nicht weiter voranschreiten, sondern deren Ausbreitung durch nachhaltige umweltfreundliche Produktionsverfahren entgegengewirkt und dem Einsatz umweltfreundlicher Materialien bei neuen Fahrzeugen verantwortungsvoll Rechnung getragen wird. Schadstofffreiheit der Innenraumluft neuer PKW zu forcieren ist weitaus wichtiger, als man es seitens der PKW-Produzenten derzeit einschätzt, denn der Aspekt möglicher Gesundheitsgefahren durch Chemikalien in unseren Autos findet viel zu wenig Beachtung. Zumal die mögliche Wechselwirkung der nachgewiesenen Chemikalien untereinander völlig unzureichend erforscht ist. Auch unsere Politiker sollten sich ihrer Verantwortung stellen und sich für chemiefreie Innenraumluft in Neufahrzeugen einsetzen.

Gelungene und fragwürdige Innovationen
Die einst eingeschlagene Richtung des Automobilherstellers Ford, Fahrzeuge mit Allergie geprüftem Innenraum zu produzieren, ist eine überaus erwähnenswerte Weiterentwicklung in der Produktpalette des Fahrzeugherstellers, die viele Nachahmer finden sollte.

Das ist die eine Seite, doch Hersteller wie Peugeot, der Daimler-Konzern und Citroen, gehen andere Wege und statten ihre Modelle mit integrierten und regelbaren Parfumspendern aus. Bei Maybach kostet der Duftspender in Luxusausführung 5000 Euro. Von schadstofffreier Innenraumluft kann bei diesen Marketingstrategien keine Rede sein. Wie wird es wohl Asthmatikern, Allergikern und Kleinkindern in diesen Fahrzeugen ergehen?

Benzol fährt mit, nicht nur als Kraftstoff
Lt. UBA kann Benzol zu folgenden Gesundheitsstörungen führen:

„Mögliche Schädigungen: In hoher Konzentration führt Benzol zu Schädigungen der Leber, der Nieren und des Knochenmarkes. Aber auch geringe Konzentrationen sind nicht unbedenklich, da dieser Stoff auch Krebs erzeugen kann.“

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 15. Mai 2009

CSN Artikel zum Thema Schadstoffe im Auto, wie kann man sich helfen:

CSN berichtet über Umweltkrankheiten und MCS in Radiosendung

Radiostudio

Gestern war CSN bei der SWR Umweltredaktion eingeladen. Silvia und Maria fuhren am Morgen nach Mainz um sich mit Axel Weiß vom SWR Umweltblog zu treffen.

Nach einem kurzen Gespräch mit den Moderatoren und dem Leiter der Umwelt- und Gesundheitsredaktion gaben die beiden ein Interview. Axel Weiß stellte Silvia und Maria Fragen über ihren Einsatz für Umweltkranke bei CSN und vor allem über der CSN Blog, auf dem seit fast zwei Jahren fast täglich ein neuer Artikel über MCS, Umweltkrankheiten, Gesundheitsrisiken durch Schadstoffe und Umweltthemen berichtet wird.

Heute wurde das Interview gesendet, es kann als Podcast angehört werden:

Podcast Interview Silvia und Maria

Schaut auch beim SWR Umweltblog vorbei, dort hat Axel einen Bericht über das Treffen gestern eingestellt:

Unterstützung für Umweltkranke

Krankmachende Chemikalien im Alltag

Alltagschemikalien über den ganzen TagDie Gesundheit ist bekanntlich unser höchstes Gut. Doch auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten, reicht bei weitem nicht aus, um auf der sicheren Seite zu sein. Gesundheitsgefährdende Schadstoffe, zahlreiche toxische Chemikalien, laueren in vielen Alltagsprodukten, die wir alle arglos kaufen und kaum jemand ist sich der möglichen Gefahr für das eigene Wohlergehen bewusst ist, das so manches Alltagsprodukt in sich birgt. Aber auch längst bekannte Krankmacher werden wieder zugelassen, so schrecken viele Verantwortliche nicht davor ab, die Bevölkerung unnötigen Gesundheitsgefahren auszusetzen. Wie man am Beispiel des erst kürzlich eingeführten Rauchverbots bestens erkennen kann, denn gerade sind viele Politiker in einigen Bundesländern damit beschäftigt, den langersehnten Nichtraucherschutz verantwortungslos zu lockern, zum Nachteil der Bevölkerung. Gesundheitsschäden werden also bewusst in Kauf genommen.

Schlapp statt fit durch den Alltag
Die Zahl derjenigen unter uns, die sich einfach nicht gut und nicht voll leistungsfähig fühlt, ist auf dem ansteigenden Ast. Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Schlafstörungen, körperliche Erschöpfung, zählen zu den weit verbreiteten Beschwerden in der Bevölkerung, ganz abgesehen von der drastischen Zunahme an Atemwegerkrankungen, chronische Hauterkrankungen wie z. B. Neurodermitis, Allergien, ADHS bei Kindern und Jugendlichen, Krebserkrankungen und auch direkte Umweltkrankheiten wie Sick-Building-Syndrome und Multiple Chemical Sensitivity.

Chemikalien in Alltagsprodukten sind die Regel
Doch woher kommt die Tendenz, dass es immer weniger gesunde Menschen gibt? Eine mögliche Erklärung könnte die Zunahme der verarbeitenden krankmachenden Chemikalien in unseren Alltagsprodukten ein, die noch lange nach Erwerb auf uns alle einwirken können. Pressemeldungen über Pestizidbelastungen unserer Nahrungsmittel gehören schon fast zur Normalität. Meldungen über Giftstoffe in Kinderspielzeug sind ebenfalls fast an der Tagesordnung.

Lösungsmittel, Flammschutzmittel, Weichmacher, etc.
Aber dies sind nicht die einzigen Quellen für eine schleichende und kaum wahrnehmbare Gesundheitsgefährdung, der wir alle tagtäglich ausgesetzt sind. Neue Elektrogeräte sind u. a. häufig mit Flammschutzmittel und Kunststoffen ausgerüstet, die unsere Gesundheit nachhaltig negativ beeinflussen können. Auch wer ein neues Auto erwirbt, wie gerade jetzt hunderttausendfach im Zeichen der Abwrackprämie praktiziert, der völlig unrechtmäßig als Umweltprämie deklarierten Konjunkturspritze, wird möglicherweise einer Vielzahl von krankmachenden Chemikalien ausgesetzt, die im neu angeschafften PKW verarbeitet wurden. Die Innenraumluft vieler Neu- bzw. Jahreswagen ist stark mit toxischen Schadstoffen belastet.

Chemikalien wo hin man auch schaut
Doch all dem nicht genug, schadstoffbelastete Kosmetikprodukte, Putzmittel, auch Waren, die beim Renovieren zum Einsatz kommen, Möbel, Textilien und vieles mehr, können allesamt negative und bleibende Schäden an unserer Gesundheit anrichten. Selbst beim Gärtnern oder beim Arbeiten in so mancher Hobbywerkstatt, kommen krankmachende Chemikalien sorglos zum Einsatz. Das Spektrum der schadstoffbelasteten Produkte um uns herum ist größer, als es sich der arglose Verbraucher im Alltag vorzustellen vermag, Vorsicht ist auf alle Fälle geboten, der Griff zu umweltfreundlichen Produkten ist mehr als ratsam.

Detailliert werde ich das nächste Mal auf die unterschiedlichen krankmachenden Chemikalien in unseren Alltagsprodukten eingehen, seid gespannt.

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 14. Mai, 2009

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