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CSN Silvester-Party

CSN Silvester - Party 2010

Willkommen zur CSN Silvester-Party

Wir laden Euch ein, das Neue Jahr im Kreis der MCS-Community mit viel Spannung und guter Laune zu beginnen. Silvester 2009 – 2010 soll niemand mit Chemikalien-Sensitivität einsam beginnen!

Die CSN Silvester-Party findet hier im CSN Blog im nachfolgenden Kommentarbereich statt. Bei der Party dabei sein und Spaß haben kann jeder. Wer Lust hat, kann selbst Beiträge als Kommentar einstellen, die alle anderen lesen können. Man muss sich nicht speziell anmelden, nur das Kommentarformular ausfüllen.

Bringt einfach Eure Kreativität mit und lasst andere staunen, lachen, sich freuen, Stimmung spüren,… Lasst Euren Ideen freien Lauf. Schreibt einfach drauflos, sendet Neujahrgrüße, berichtet über Highlights des Jahres oder stellt Links ein zu Eurem persönlichen Photoalbum, zu Videos, Musik, Rezepten, Dekorationsideen, was auch immer Euch einfällt.

Denkt Euch schnell etwas aus, seid mit dabei, um mit allen Chemikaliensensiblen da draußen ein großartiges Silvester 2009 -2010 mitzuerleben.

Allen einen guten Rutsch ins Neue Jahr
und viel Spaß!!!

Eure CSN Blogger

Erdgebunden – Himmelsverwoben

Wildgänse vor mystischem Vollmond

Ich gehe oft auf Reisen in meiner Fantasie; an Orte, wo ich schon einmal war und sehe jede Einzelheit – das Meer, den Strand, die Pinien.

Ich rieche den Geruch des Sandes, der Algen; ich spüre den Hauch des Windes in meinem Nacken.

Vorbei an den Lokalen mit südlichen Speisen, hin zum Hafen, wo es nach alten, vermoderten Booten riecht; sie schaukeln im Wasser.

Dann werde ich wach und sehe meinen Radius.

Meine Grenzen sind noch weit gesteckt gegenüber Anderen.

Die Stadt habe ich gegen den Wald ausgetauscht – die Geschäfte gegen Öko-Kataloge.

Anstatt Auto zu fahren, benutze ich meine Beine, aber das Allerschönste sind meine Flügel….

Mit ihnen kann ich abheben, weit weg von diesem verseuchten Planeten,

in andere Sphären, die sauber und lieblich sind, voller Frieden und Harmonie..

Das sind Visionen, die einmal Wahrheit werden, die nicht nur gedacht und geträumt, sondern einmal gelebt werden….

Mit meinen Flügeln, die unversehrt sind, lasse ich alles unter mir klein werden; es wird verschwommen, bedeutungslos.

Der Himmel ist groß; es gibt unendlich viel Raum und keiner ist laut.

Ich kenne meinen Flug, und siehe da… da kommen immer mehr dazu; sie begleiten mich; leisten mir Gesellschaft; werden Freunde.

Wenn der Flug sehr lang ist, machen wir Rast und lassen uns wieder hinabgleiten; suchen ein Plätzchen zum Landen, aber….

Zwar ist die Erde wunderschön, aber fast überall ist es laut, hektisch, voller Smog… wir suchen… wir suchen…

Und finden einen Landeplatz.

Geschafft… und wir sortieren und putzen unsere Federn für den nächsten Flug.

Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.

Autor: Mona die Glasprinzessin für CSN – Chemical Sensitivity Network, 27. Dezember 2009

Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ ein einsames Leben mit Wind und Wetter

Weitere Gedichte und Geschichten der Glasprinzessin:

Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben * Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation – Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig * Am Bug * Ich nehm Dich mit* KinderlachenEinsicht – Aussicht Im Walde * Tausendschönchen * Karrusell * Der Piano-Player * Von Mara zu Joy * Finden * Geborgenheit * Hereinspaziert * Funktion * Ausweg

Des Pfizers neue Kleider

Bittere Pillen

Aus Pressemitteilungen des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen IQWiG  vom 24.11.2009 aus Anlass der Bewertung dreier Antidepressiva:

Nutzen des Antidepressivums Reboxetin ist nicht belegt

In seinem Anfang Juni 2009 veröffentlichten Vorbericht hatte das IQWiG lediglich die Bewertungsergebnisse von Bupropion XL uneingeschränkt präsentieren können. Für Mirtazapin hatte es die Aussagen unter einen Vorbehalt stellen müssen, weil nicht auszuschließen war, dass Studiendaten, die der Hersteller Essex Pharma nicht zur Verfügung gestellt hatte, das Ergebnis maßgeblich beeinflussen könnten. Bei Reboxetin verzichtete das IQWiG völlig auf eine Auswertung der bis dahin öffentlich zugänglichen Studiendaten. Denn es war offenkundig, dass der Hersteller, die Firma Pfizer, knapp zwei Drittel aller bislang in Studien erhobenen Daten unter Verschluss hielt und eine Auswertung der verfügbaren Daten allein ein verzerrtes Bild ergeben hätte. Trotz mehrfacher Anfragen hatte sich Pfizer bis dahin geweigert, dem IQWiG eine Liste aller publizierten und unpublizierten Daten zur Verfügung zu stellen. 

Hersteller liefern Daten erst auf öffentlichen Druck hin

Nach Erscheinen des Vorberichts entschlossen sich jedoch die Firmen Pfizer und Essex Pharma, die unveröffentlichten Daten und Informationen über Studien zugänglich zu machen. Erst jetzt war eine Bewertung aller drei Wirkstoffe auf vollständiger Datenbasis möglich. 

Die Analyse der vollständigen Daten zeigt, dass die Entscheidung des IQWiG richtig war, auf eine Bewertung von Reboxetin ausschließlich auf Basis der publizierten Daten zu verzichten. Denn die Zusammenfassung der Ergebnisse der veröffentlichten und nicht veröffentlichten Studien belegt keinen Nutzen von Reboxetin, während die Daten aus den veröffentlichten Studien einen Nutzen suggerieren. 

Von den ebenfalls untersuchten Antidepressiva Bupropion XL und Mirtazapin können Menschen mit Depressionen laut IQWiG aber profitieren. 

Zum Wirkstoff Reboxetin standen dem IQWiG bei der Erstellung des Abschlussberichts insgesamt 17 Studien zur Verfügung. Wie deren Auswertung zeigt, gibt es darin weder für die Akuttherapie noch für die Rückfallprävention einen Beleg für einen Nutzen. Weder sprachen die Patientinnen und Patienten besser auf die Therapie an als bei einem Scheinmedikament noch konnten sie ihren Alltag besser bewältigen. 

Reboxetin: Belege für Schaden, nicht aber für Nutzen

Dem fehlenden Nachweis eines Nutzens von Reboxetin stehen Belege für einen Schaden gegenüber: Sowohl im Vergleich zu Placebo als auch im Vergleich mit dem Wirkstoff Fluoxetin, einem weiteren Antidepressivum aus der Klasse der Selektiven Serotonin Wiederaufnahmehemmer (SSRI), brachen Patientinnen und Patienten die Therapie häufiger wegen unerwünschter Nebenwirkungen ab.  

Pflicht zur Veröffentlichung von Studienergebnissen gesetzlich regeln

Wie der Prozess der Erstellung dieses Berichts zeigt, führt mangelnde Kooperationsbereitschaft der Hersteller zu begrenzt aussagekräftigen Nutzenbewertungen und verzögert die Erstellung der Bewertungen erheblich. „Verschweigen von Studiendaten ist kein Kavaliersdelikt“, sagt IQWiG-Leiter Peter Sawicki. „Die Studiensponsoren nehmen Patienten und Ärzten die Möglichkeit, sich informiert über verschiedene Therapieoptionen zu entscheiden. Wie das Beispiel Reboxetin zeigt, kann das Verschweigen von Studiendaten dazu führen, dass Patienten ein Medikament bekommen, für das es keinen Nutzenbeleg gibt, das aber einen Schaden verursachen kann.“ Zudem werde nicht nur die Arbeit des Instituts selbst behindert, sondern auch die des G-BA .“Denn dem G-BA fehlt dann die verlässliche wissenschaftliche Basis, die er für seine Entscheidungen über die Erstattungsfähigkeit von Medikamenten braucht“, so der Institutsleiter. 

Reboxetin wurde im Dezember 1997 in Deutschland zugelassen. Die deutsche Zulassungsbehörde hatte seinerzeit jedoch nicht alle Studien berücksichtigen können, die das IQWiG ausgewertet hat. Denn der IQWiG-Bericht bezieht auch Studien ein, die nach 1997 abgeschlossen wurden. Für die USA hat der Hersteller Pfizer ebenfalls eine Zulassung beantragt, die aber 2001 offenbar nicht erteilt wurde. 

Kein Kavaliersdelikt

Dass Ergebnisse von Studien nur teilweise veröffentlich werden, ist seit mehr als 20 Jahren als „Publikations-Bias“ (engl. für Verzerrung, Schieflage) bekannt. Dabei hat sich gezeigt, dass insbesondere sogenannte negative Studien, in denen beispielsweise das eigene Arzneimittel nicht das erhoffte Ergebnis gebracht oder sich sogar als wirkungslos erwiesen hat, erst Jahre später oder gar nicht veröffentlicht werden. Das hat zur Folge, dass Patienten und Ärzte allein auf Basis der veröffentlichten Berichte ein geschöntes Bild der Effekte erhalten. 

Diese Tendenz gilt nach wie vor als eine der wichtigsten und tückischsten Fehlerquellen in der Medizin. „Irreführung durch Verschweigen ist kein Kavaliersdelikt“, sagt Sawicki: „Ohne vollständige Information können Patienten im Extremfall sogar nutzlose oder gar schädliche Behandlungen erhalten.“ So haben andere Wissenschaftler bereits für mehrere Wirkstoffe zur Behandlung von Depressionen gezeigt, dass die Wirkung in der publizierten Literatur ausnahmslos überschätzt wurde – um bis zu 70 Prozent (im Mittel etwa 30%). Für einige Wirkstoffe ist sogar fraglich, ob überhaupt noch ein Nutzen nachweisbar ist, wenn man alle Studien einbezieht. 

Lediglich ein Drittel der Daten zu Reboxetin öffentlich zugänglich

Bei dem jetzt abgeschlossenen Projekt ging es darum, den Nutzen der drei Wirkstoffe Reboxetin, Mirtazapin und Bupropion XL bei der Behandlung und Vorbeugung der Depression zu bewerten. Die jetzt vorliegenden vollständigen Daten zu Reboxetin zeigen, dass in den 17 für die Nutzenbewertung geeigneten Studien etwa 5100 Patienten behandelt wurden. Hinreichend transparent publizierte Daten lagen lediglich von etwa 1600 Patienten vor. Demnach fehlen in der öffentlich zugänglichen Literatur die Ergebnisse von etwa 2/3 der Patienten. Dabei suggerieren die veröffentlichten Ergebnisse einen Nutzen, der sich bei Betrachtung aller Daten jedoch nicht belegen lässt. 

Mit dem Verschweigen von Daten verstoßen Hersteller auch gegen Absprachen, die mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Studien geschlossen wurden: Sie stellen sich freiwillig und uneigennützig für die Experimente zur Verfügung und gehen dabei Risiken ein, weil sie durch ihre Teilnahme und die Veröffentlichung der Ergebnisse anderen Erkrankten helfen wollen. Dies ist die Voraussetzung für ihre Einwilligung, an Medikamentenstudien teilzunehmen: „Wer Ergebnisse einer Studie geheim hält, hintergeht die teilnehmenden Patientinnen und Patienten und stellt die Rechtmäßigkeit ihrer Einwilligung zur Studienteilnahme in Frage“, sagt Sawicki. 

 

Autor: Karlheinz, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. Dezember 2009

Auch interessant:

 

Psychiatrisierung bei MCS ein Irrweg Teil I – XII

Sonntagsgedicht: Ein Lächeln

Du bist wie eine kostbare Perle

 

ein lächeln

meistens einfach so

aus freude

 

ein lächeln

schon lange

nicht mehr

einfach so

 

ein lächeln

schon längst

immer ein lächeln

nach harten

alltäglichen kämpfen

nach tränen

wut

verzweiflung

ohnmacht

 

dein lächeln

immer wieder

eine blühende rose

die hoffnung erhaltend

dass es doch noch besser werde

 

 

dein lächeln

warme sonnenstrahlen

voller mut

ausharrend

trotz alltags- schmerzen

 

dein lächeln

unbezahlbare geschenke

wie könnte ich danken

 

dein lächeln

tägliche perlen

die ich einfädle

auf der schnur

uns’rer liebe

 

dein lächeln –

bald sind es

 

dreihundertfünfundsechzig perlen

(komm – wir zählen die jahre

NICHT!)

 

du hast mich so reich gemacht

das wort noch nicht

erfunden

dass dem danke

DAFÜR

entspricht.

 

Autor: Gerhard Becker, CSN  – Chemical Sensitivity Network, 6. Dezember 2009

 

Weitere Gedichte von Gerhard:

MCS Schutzengel Aktion „Weihnachten – es denkt wer an Dich!“

Weihnachten für einsame MCS-Kranke

 

Morgen ist der 2. Advent und die meisten Menschen sind bereits mitten in den Weihnachtsvorbereitungen. Sie dekorieren ihre Wohnungen, backen Plätzchen, machen sich Gedanken um ihre Lieben und besorgen Geschenke. Traurigerweise werden auch in diesem Jahr wieder viele Menschen das Weihnachtsfest einsam und alleine erleben müssen, so auch viele Chemikaliensensible. Der CSN Weihnachtsengel und MCS-Schutzengel Helene denken, dass wir alle zusammen den Einsamen unter uns das Weihnachtfest verschönern könnten und haben sich für das diesjährige besinnliche Fest etwas ausgedacht. 

Einsame MCS-Kranke erhalten eine Weihnachtsüberraschung

Wir möchten nicht tatenlos zusehen, dass einsame MCS-Kranke Weihnachten in Vergessenheit erleben und bitten Euch um Eure Mithilfe und Beteiligung. Diejenigen MCS Kranken, die niemanden mehr haben der an sie denkt, sollten eine schöne Weihnachtsüberraschung erhalten.   

Ein paar Präsente haben wir schon, aber es müssten noch einige mehr sein und wir möchten Euch fragen, ob Ihr etwas beisteuern möchtet. Es muss nicht unbedingt etwas Gekauftes sein, denn auch etwas selbst Gemachtes kann sehr erfreuen. Eurer Kreativität und Phantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ihr könntet z. B. etwas MCS-Gerechtes basteln, ein schönes Gedicht verfassen, vielleicht auch einen Gutschein für etwas Selbstgestricktes aus Biowolle, oder einfach etwas Schönes verschenken, das Euch selbst gut gefällt. Oder vielleicht habt Ihr ein MCS-Hilfsmittel doppelt. Sicherlich fällt Euch etwas ein, wie wir gemeinsam anderen Betroffenen Weihnachten verzaubern könnten, stimmt´s? 

Wie bekommen einsame MCS-Kranke eine Überraschung?

Wer alleine ist, darf uns seine Adresse senden (nicht scheuen, sonst sind die Weihnachtsengel sauer) und wer von Euch MCS Betroffene kennt, die alleine sind, wird gebeten CSN per E-Mail Bescheid zu geben oder selbst aktiv zu werden. Der CSN Weihnachtsengel und MCS-Schutzengel Helene werden sich dann um den Rest kümmern. Sie werden auf ihren nächtlichen Schlittentouren durch den Weihnachtshimmel alle Bedachten mit einem Weihnachtspäckchen überraschen.  

Allen ein schönes Adventswochenende,

Euer MCS-Schutzengel Helene und der CSN Weihnachtsengel

 —-

Wer etwas geben möchte, damit wir dann einem einsamen MCS-Kranken als Überraschung schicken, kann es an die CSN Adresse (CSN, Mühlwiesenstr. 2, 55743 Kirschweiler) senden. Falls Selbstgebackenes dabei ist, bitte wegen etwaiger Allergien die Zutaten aufschreiben.

Nanosilber-Produkte – Neue BUND-Studie zu Risiken für Umwelt und Gesundheit

Nano-Studie erzeugt Bedenken gegenüber Nano Technologie

 

Der Einsatz winzigster Silberpartikel in immer mehr Alltagsprodukten gefährdet die Wirkung des in der Medizin als wichtiges Antibiotikum verwendeten Silbers. Der wachsende Eintrag dieses sogenannten „Nanosilbers“ in die Umwelt führt außerdem bei Menschen und Tieren zu bislang unbekannten Gesundheitsrisiken. Nanoteilchen, die tausendmal kleiner sind als der Durchmesser eines menschlichen Haares, können die Blut-Hirn- oder die Plazenta-Schranke überwinden und stehen im Verdacht, die Erbsubstanz von Lebewesen zu schädigen. In Tierversuchen traten Schäden an Leber- und Nervenzellen sowie Lungenschäden auf. Nanosilber ist das häufigste Nanomaterial in Alltagsprodukten. Die Verbraucher wissen jedoch kaum, wo es überall eingesetzt wird. Das sind Ergebnisse einer heute in Berlin veröffentlichten neuen Studie des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) mit dem Titel „Nanosilber- der Glanz täuscht“. 

Heribert Wefers, BUND-Experte für Chemie und Nanotechnologie: „Die hohe biologische Mobilität von Nanopartikeln und die damit verbundenen Gefahren für Mensch und Umwelt sind nur unzureichend erforscht. Die Bundesregierung muss deshalb handeln. Es muss aufhören, dass die Hersteller mit unhaltbaren Versprechungen über die angeblich so tollen Eigenschaften von Nanomaterialien immer mehr riskante Produkte auf den Markt bringen.“ 

Nanosilber wird als Zusatz zum Beispiel Farben und Kosmetika beigefügt und dient zur Beschichtung von Oberflächen. Es soll die Produkteigenschaften verändern und Haushaltsgegenstände sauberer machen. Verpackungen, die dafür sorgen sollen, dass Obst und Gemüse auch nach langer Lagerung frisch aussieht, angeblich keimtötende Computertastaturen oder geruchshemmende Socken und Unterwäsche, Kosmetika, Zahnbürsten, Wischtücher, Farben und Waschmaschinen – das ist nur eine Auswahl von Produkten, die Nanosilber enthalten. Mehr als 300 solcher Produkte sind bereits auf dem Markt, viele davon lassen sich über das Internet bestellen. Der BUND schätzt die Menge des in Deutschland pro Jahr eingesetzten Nanosilbers auf etwa eine Tonne. Bereits in wenigen Jahren könne es zehnmal soviel sein. 

Wilfried Kühling, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des BUND: „Solange die Risiken für Umwelt und Gesundheit ungeklärt sind, muss die Bundesregierung ein Vermarktungsverbot für Alltagsprodukte mit Nanosilber verhängen. Außerdem müssen alle Produkte, die Nanomaterialien enthalten, deutlich gekennzeichnet werden. Die Käufer von Nano-Produkten im Unklaren zu lassen verstößt gegen elementare Regeln des Verbraucherschutzes und gefährdet die Umwelt.“ Kühling forderte Bundesumweltminister Norbert Röttgen auf, bei der gegenwärtig laufenden Überarbeitung der EU-Biozid-Verordnung alle Nanomaterialien einer gesonderten Bewertung zu unterziehen. 

Die neue BUND-Studie:Nanosilber – der Glanz täuscht

Autor: BUND, Berlin, 2. Dezember 2009

Die besten Blogs im November

Die besten Blogs im November

 

Im Monat November belegte im CSN Blog ein Thema den ersten Platz, das viele Menschen nach näheren Informationen suchen ließ, die Schweinegrippe. Der Berufsverband der Deutschen Umweltmediziner hatte eine Pressemitteilung herausgegeben, die über die Gefahren des Impfstoffes Pandemrix bei bestimmten Risikogruppen aufklärte. Wir übersetzten die Pressemitteilung ins Englische und auch im EMM Blog war sie der meist gelesene Artikel im vergangenen Monat. 

Auf Platz Zwei im CSN Blog landete ein Artikel über die Neuerscheinung eines Buches, das Dr. Hill geschrieben hat. Es handelt über die Ursachen neurodegenerativer Erkrankungen, Umweltkrankheiten und chronischer Krankheiten.  

Platz Drei belegte ein Artikel über ein trauriges Vorkommnis, dass nicht nur in Deutschland Umweltkranke und Mitmenschen erschütterte, sonder auch in anderen Ländern weltweit. Der Tod von Angelika S. löste Nachdenken bei sehr vielen Menschen aus. Der Artikel erschien in fünf Sprachen, sogar auf Japanisch. Die MCS-Erkrankten setzen damit international ein Zeichen, dass sie nicht mehr länger schweigen über das, was aus Not geschieht, und über die mangelnde Hilfe für Umweltkranke.

 Zum Lesen der Top 10 Artikel im November 2009 einfach anklicken:

  1. Berufsverband der Umweltmediziner warnt vor Schweinegrippen-Impfstoff bei Patienten mit Umweltkrankheiten
  2. Umweltschadstoffe und neurodegenerative Erkrankungen des Gehirns
  3. Die letzten Monate im Leben der chemikaliensensiblen Angelika S.
  4. Angelika musste sterben
  5. Schweinegrippe – Wie schützen wir uns?
  6. Dr. Merz regt Hilfsfond für MCS-Kranke an
  7. Stadt Zürich schreibt Wohnprojekt und Architekturpreis für ein baubiologisches MCS – Haus aus
  8. Interview mit Eva Caballé über MCS – Multiple Chemical Sensitivity und über ihr neues Buch
  9. Interview Teil II – MCS Kranke werden vergessen, verschwiegen, ignoriert
  10. Discounter nehmen giftbelastete Babyschnuller aus ihren Regalen, Hersteller kündigen Produktionsänderung an

Gedicht: Deine Atemzüge

Schlafen und Erholung fimden

 

Deine Atemzüge 

deine atemzüge hören
wenn du am morgen
noch schläfst  

deine gesichtszüge
noch geglättet
bevor die alltagssorgen
falten ritzen
wie du den tag
 W O H L  

(meistens nur irgendwie) 

überstehst 

der dich peitscht
verwundet
betäubt
und lähmt
durch düfte und gestank  

der chemiekalientoleranten

—  

Autor: Gerhard Becker, CSN  – Chemical Sensitivity Network, 29. November 2009 

Weitere Gedichte von Gerhard:

Notizen aus der schönen neuen Welt

Zwischen 1996 und 2005 erhöhte sich die Rate der mit Antidepressiva behandelten Menschen in den Vereinigten Staaten von 5,84% auf 10,12% der Bevölkerung. Zu den vermuteten Gründen zählt man eine Verbreiterung des Konzepts der Bedürftigkeit für eine Behandlung hinsichtlich der seelischen Gesundheit. [1]

Psychopharmaka haben Nebenwirkungen und werden häufig unnötig verschrieben 

Die Anzahl der Leute, die neu mit Depression diagnostiziert werden, ging jedoch in den 11 Jahren von 1993 bis 2004 zurück. Dennoch verdoppelte sich in dieser Zeit die Anzahl der Rezepte über Antidepressiva von 2,8 auf 5,6 pro Patient. 

Der dramatische Anstieg in der Zahl der Rezepte über Antidepressiva ist auf eine jährlich ansteigende Zahl von Menschen zurückzuführen, die langfristig Antidepressiva nehmen. [2] 

Suizidgefahr bei Kindern nach Antidepressiva 

Behördliche Warnungen im Oktober 2003 über eine erhöhte Suizidgefahr bei Kindern, die Antidepressiva nehmen, hat zu unbeabsichtigten und anhaltenden Veränderungen in der Diagnose und der Behandlung von Depressionen bei Kindern und Erwachsenen geführt.  Unmittelbar nach dieser Mitteilung trat eine hiermit nicht beabsichtigte Abnahme in der Zahl der neu diagnostizierten Fälle ein. 

Depressionen immer häufiger diagnostiziert

Zwischen 1999 und 2004 stieg die Zahl der diagnostizierten depressiven Episoden in allen Altersgruppen stetig an. Nach 2004 fiel die Zahl der Diagnosen bei Kindern deutlich. Dieser Abfall nach der behördlichen Warnung dauert an, so dass die Quote der neuen Fälle pro 1000 Versicherten auf den Wert von 1999 zurückging. Bei Fortschreibung des vorher bestehenden Trends hätte die Quote bei jungen Erwachsenen 2007 bei 15,6 und bei Erwachsenen bei 20,3 von 1000 liegen müssen. Die tatsächlich beobachteten Quoten waren jedoch 9,6 bzw. 12,4 pro 1000. 

Es gibt ein gewisses Überspringen auf andere Altersgruppen. Die Hausärzte diagnostizierten 44% weniger Depressionen bei Kindern, 37% weniger bei jungen Erwachsenen und 29% weniger bei Erwachsenen. [3] 

Wenn es ein Medikament gibt, wird eine Krankheit diagnostiziert 

Anm. des Autors: Die Studie legt die Vermutung nahe, dass es einen Zusammenhang zwischen der Verfügbarkeit von Medikamenten und der diagnostischen Praxis gibt. Dies stützt indirekt die eigenwillige These, dass deutlich mehr MCS-Fälle diagnostiziert werden würden, gäbe es eine behördlich empfohlene Pille gegen MCS. Da Antidepressiva in den meisten Fällen keine pharmakologische Wirkung auf die Depression haben, sollte die Erfindung eines solchen Medikaments die Pharmaindustrie eigentlich vor keine größeren Schwierigkeiten stellen. 

In Spanien suchte man jüngst nach den Gründen für den gestiegenen Psychopharmakagebrauch. Dort nehmen 24% der Frauen Antidepressiva und 30% Tranquilizer. 

Psychopharmaka werden oft in Zusammenhang mit familien- und arbeitsplatz-bezogenen Problemen genommen. Daher untersuchte man, ob es wirklich eine Verbindung zwischen dem Psychopharmakakonsum und tatsächlich in irgendeiner Hinsicht dysfunktionalen Familien gibt.

Obwohl man vermuten sollte, dass ein Zusammenhang zwischen Psychopharmakakonsum und familiären Konflikten besteht, fand die Studie mit 121 Frauen keinen derartigen Zusammenhang. [4] 

Depressionen sind nicht leicht zu diagnostizieren

Eine Metaanalyse von mehr als 50.000 Patienten hat gezeigt, dass Allgemeinärzte große Schwierigkeiten haben, zwischen Menschen mit und ohne Depression zu unterscheiden. Die Anzahl der falsch als nicht depressiv bzw. depressiv diagnostizierten Patienten ist ausgesprochen substanziell. Die Ärzte identifizieren bei der Erstuntersuchung deutlich mehr Leute falsch positiv oder falsch negativ als richtig positiv 

Zur Illustration stelle man sich einen typischen Allgemeinarzt in einer ländlichen Praxis vor, der versucht, Depressionen zu erkennen, und in fünf Tagen 100 Patienten sieht. Wenn alle Patienten mit Depression auf einmal kämen, würden sie die Praxis für einen halben Tag füllen (also etwa den Mittwoch). Der Arzt würde jedoch nur die Hälfte der Depressionen erkennen. An den anderen vier Tagen sieht der Arzt Patienten mit anderen Beschwerden. Davon würde er ein Fünftel als depressiv diagnostizieren. Dass entspräche fast der Anzahl, die er an einem ganzen normalen Arbeitstag sieht. 

Falsch diagnostizierte Fälle sind häufiger als richtig diagnostizierte

Konkret kommen auf 100 Patienten, die der Allgemeinarzt zum ersten Mal sieht, durchschnittlich 10 korrekt als depressiv diagnostizierte Patienten, 15 fälschlich als depressiv diagnostizierte und 10 nicht erkannte Fälle von Depression. 

Damit kommen auf eine richtige Diagnose 2,5 falsche Diagnosen. [5] 

Autor: Karlheinz, CSN – Chemical Sensitivity Network, 27. November 2009 

Referenzen:

[1] Mark Olfson, Steven C. Marcus, National Patterns in Antidepressant Medication Treatment, Arch Gen Psychiatry 2009; 66[8]:848-856.

[2] Michael Moore et. al., Explaining the rise in antidepressant prescribing: a descriptive study using the general practice research database, British Medical Journal  2009;339:b3999.

[3] Anne M. Libby et.al., Persisting Decline in Depression Treatment After FDA Warnings, Arch Gen Psychiatry. 2009;66 [6]:633-639.

[4] Sonsoles Pérez Cuadrado et.al., Consumo de psicofármacos y disfunción familiar,  Atención Primaria; 41(3):153-157 marzo de 2009.

[5] Alex J Mitchell et.al., Clinical diagnosis of depression in primary care: a meta-analysis, The Lancet, Volume 374, Issue 9690, Pages 609-619, 22 August 2009

Auch interessant, die von Karlheinz geschriebene Serie:

Psychiatrisierung bei MCS ein Irrweg Teil I – XII

Die besten Blogs im Oktober

Die besten Blogs im Oktober Der Blog, der am Häufigsten gelesen wurde, spiegelt wieder, was für Menschen mit Chemikalien-Sensitivität (MCS) am Wichtigsten ist: Adäquate Diagnostik und zielgerichtete Behandlung ihrer Krankheit. Manuela war in den USA in einer umweltkontrollierten Umweltklinik, dem EHC-Dallas. Der Aufenthalt brachte sie sehr viel weiter, und ihr Gesundheitszustand verbesserte sich. Im Blog teilte sie ihre Erfahrungen mit, was auf großes Interesse stieß. 

Auf Platz Nummer zwei landete ein Blog, der die Notwendigkeit einer qualifizierten Umweltklinik darlegt, es war eine Suche gestartet worden, um drei MCS-Kranken im hypersensiblen Stadium zu helfen. 

Auf Platz drei ist ein Blog gelandet, der über den Erfolg einer Frau berichtet, die in ihrem Prozess über 400.000 Euro Schadensersatz zugesprochen bekam. Sie war durch ihre Wohnung krank geworden und hatte durch giftige Baumaterialien Chemikalien-Sensitivität entwickelt. 

 

Zum Lesen der CSN Top 10 einfach Artikel anklicken 

  1. Erfahrungen einer MCS Patientin in der Umweltklinik EHC-Dallas
  2. Aufruf zur Hilfe: Umwelterkrankte wurden innerhalb weniger Monate zum Notfall
  3. Frau mit Chemical Sensitivity gewinnt fast 400.000 Euro in Sick Building Prozess
  4. Berufsverband der Umweltmediziner warnt vor Schweinegrippen-Impfstoff bei Patienten mit Umweltkrankheiten
  5. Babyschnuller sind Bisphenol-A-belastet. Hormonell wirksame Chemikalien in Kinderartikeln und lebensmittelnahen Anwendungen gehören verboten
  6. MCS – Multiple Chemical Sensitivity – A Disease Caused by Toxic Chemical Exposure
  7. Umweltmedizin: Die Gene – MCS-Risiko – Ursache
  8. Laminat belastet Umwelt und Gesundheit
  9. Schreie aus der Stille
  10. Hoher Blutdruck, niedriger Blutdruck… Natürliche Hilfe bei Kreislaufproblemen