Gedicht: Ausweg
Ausweg
Wohin soll ich gehen
wenn die meisten mich nicht verstehen
noch tiefer in den Wald
oder hoch ans Meer
überall ist es menschenleer.
Wohin soll ich gehen
wenn meine Augen vor Tränen nichts sehen
ich suche nach einem Platz zum Leben
wo keine Gifte mich umgeben.
Wohin kann ich gehen
um wieder fest zu stehen
auf eine Insel in der Öde
so wird mein Herz nun langsam spröde.
So viele suchen Lebensraum
mitunter lässt sich finden kaum
ein Stückchen saubre Erde
wo ich mal sesshaft werde.
Lasst uns gemeinsam fliegen
dorthin dann wo wir kriegen
alles, was wir brauchen
um endlich abzutauchen.
—-
Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.
Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ ein einsames Leben mit Wind und Wetter
Weitere Gedichte und eine Geschichte der Glasprinzessin:
Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben * Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation – Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig * Am Bug * Ich nehm Dich mit* Kinderlachen * Einsicht – Aussicht * Im Walde * Tausendschönchen * Karrusell * Der Piano-Player * Von Mara zu Joy * Finden * Geborgenheit * Hereinspaziert * Funktion
Liebe Mona,
DAS Gedicht trifft den Nagel total auf den Kopf und es gefällt mir sehr. Es zeigt auch noch einmal nachdrücklich, wie wichtig das Projekt mit den Notunterkünften ist.
Liebe Mona,
Ist schön geworden, Dein Sonntagsgedicht.
Herzliche Grüße von Sina
Ja Mona, saubere Erde (was der Mensch sich so unter Sauberkeit vorstellt), die finde ich leider bei mir am Speichersee. Der Mensch meint, er müsse unberührte Natur dauernd sauber machen, bzw. bemeistern. Er beschneidet viel zu viel die Natur. Hier bei mir am Speichersee Lingen (Ems) es gehen schon ein paar Kiefern ein, weil die ja dauernd, grüne Äste (nicht abgestorbene) werden jährlich abgeschnitten. Also unberührte Natur brauchen wir dringend, der Mensch schleppt leider gerne seinen Unrat und seine chemischen Duftwolken mit in den Wald und in die Natur.
Hast wie immer ein prima Gedicht abgeliefert.
Gruß Energiefox
Ein wunderschönes Gedicht, liebe Mona. Vielen Dank.
Es spiegelt die traurige Realität, aber es weckt auch Träume …..
Danke Mona für Dein Sonntagsgedicht. Ich habe schon oft mit schwerem Herzen den Vögeln beim Fliegen zugeschaut. Einfach wegfliegen in schwindelnde Höhe so hoch bis die Luft ohne Chemie ist.
LG, Janik