Gedicht: Ausweg

Auf der Suche nach einem Ausweg für MCS Kranke

 

Ausweg

 

Wohin soll ich gehen

wenn die meisten mich nicht verstehen

noch tiefer in den Wald

oder hoch ans Meer

überall ist es menschenleer.

 

Wohin soll ich gehen

wenn meine Augen vor Tränen nichts sehen

ich suche nach einem Platz zum Leben

wo keine Gifte mich umgeben.

 

Wohin kann ich gehen

um wieder fest zu stehen

auf eine Insel in der Öde

so wird mein Herz nun langsam spröde.

 

So viele suchen Lebensraum

mitunter lässt sich finden kaum

ein Stückchen saubre Erde

wo ich mal sesshaft werde.

 

Lasst uns gemeinsam fliegen

dorthin dann wo wir kriegen

alles, was wir brauchen

um endlich abzutauchen.

 

—-

Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.   

Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ ein einsames Leben mit Wind und Wetter  

Weitere Gedichte und eine Geschichte der Glasprinzessin:

Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben * Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation – Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig * Am Bug * Ich nehm Dich mit* KinderlachenEinsicht – Aussicht Im Walde * Tausendschönchen * Karrusell * Der Piano-Player * Von Mara zu Joy * Finden * Geborgenheit * Hereinspaziert * Funktion

5 Kommentare zu “Gedicht: Ausweg”

  1. Franzi 22. November 2009 um 12:34

    Liebe Mona,

    DAS Gedicht trifft den Nagel total auf den Kopf und es gefällt mir sehr. Es zeigt auch noch einmal nachdrücklich, wie wichtig das Projekt mit den Notunterkünften ist.

  2. Sina 22. November 2009 um 16:29

    Liebe Mona,

    Ist schön geworden, Dein Sonntagsgedicht.

    Herzliche Grüße von Sina

  3. Energiefox 22. November 2009 um 17:20

    Ja Mona, saubere Erde (was der Mensch sich so unter Sauberkeit vorstellt), die finde ich leider bei mir am Speichersee. Der Mensch meint, er müsse unberührte Natur dauernd sauber machen, bzw. bemeistern. Er beschneidet viel zu viel die Natur. Hier bei mir am Speichersee Lingen (Ems) es gehen schon ein paar Kiefern ein, weil die ja dauernd, grüne Äste (nicht abgestorbene) werden jährlich abgeschnitten. Also unberührte Natur brauchen wir dringend, der Mensch schleppt leider gerne seinen Unrat und seine chemischen Duftwolken mit in den Wald und in die Natur.

    Hast wie immer ein prima Gedicht abgeliefert.
    Gruß Energiefox

  4. Augenstern 22. November 2009 um 20:44

    Ein wunderschönes Gedicht, liebe Mona. Vielen Dank.

    Es spiegelt die traurige Realität, aber es weckt auch Träume …..

  5. Janik 23. November 2009 um 22:07

    Danke Mona für Dein Sonntagsgedicht. Ich habe schon oft mit schwerem Herzen den Vögeln beim Fliegen zugeschaut. Einfach wegfliegen in schwindelnde Höhe so hoch bis die Luft ohne Chemie ist.

    LG, Janik

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