Im Walde
Im Walde
Ich sitz im Walde
so vor mich hin
hab Zeit und Ruhe
das stärkt den Sinn.
Denk an die Vielen
die in Städten spielen
das Überlebensspiel
der Schwachen
die in Mülltonnen
suchen ihre Sachen.
–
Die verzweifelt ringen
Tag für Tag
die Existenz zu sichern
weil sie keiner mag.
–
Sie suchen und finden
und lassen verschwinden
das würdige Leben
die Gesichter erbeben
voll Schmerz und Gram
wer bleibt da noch zahm?
–
So sitz ich im Walde
und werd mir bewusst
wie schön ist mein Leben
kein Grund zum Frust.
–
Trotz Einsamkeit und
Isolation
hab ich einen
vollen Lohn
in Gottes Schöpfung
zu regenerieren
und traurige Gedanken
einzufrieren.
–
Drum sei dir bewusst
was immer du musst
mit MCS zu bestehen
lässt dich auch Schönes sehen.
—–
Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.
Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ – ein einsames Leben mit Wind und Wetter
Weitere Gedichte und eine Geschichte der Glasprinzessin:
Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben * Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation – Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig * Am Bug * Ich nehm Dich mit* Kinderlachen
Liebe Mona,
danke für das schöne Gedicht „Im Walde“.
Es ist wie Du sagst, „Drum sei dir bewusst
was immer du musst
mit MCS zu bestehen
lässt dich auch Schönes sehen“,
so versuche ich es auch immer zu sehen! Es gibt Schlimmeres als MCS, ja in der Tat, und man muss versuchen, das Beste aus MCS zu machen. Im Wald sehe ich auch oft Schönes, das mich das Schlechte um mich herum, einfach vergessen lässt.
Liebe Grüsse
Maria
Mona,
war gerade im Buchenald, hab leider auch was Schlechtes geshen und beseitigt. Nur hst schon recht das Gute bzw. Schöne überwiegt. Es is immer gut sich aufzuraffen und bei mir ist es den wunderschönen Biener Busch einen Besuch ab zu statten.
Super wie immer Deine Sonntagsgedichte.
Gruß Energiefox
Liebe Mona,
als Stadtkind sehe ich schon seit Jahren auch vor allem alte Rentner in den Mülleimern nach Essbarem suchen, was mir nahezu das Herz zerbricht.
Unsere grüne Lunge, der große Park in der Stadt, lädt Alt und Jung zu vielem ein: Spazieren gehen, Minigolf spielen, Paddeln etc. Es gibt auch etliche schöne und große Kinderspielplätze, einen See zum Baden … aber da fallen die Armen nicht so auf. Und der Park ist halt auch nicht wie ein echter Wald in deinem wundervollen Gedicht.
Das aber gibt den krassen Gegensatz zwischen Stadt und Natur so deutlich wieder wie Falsch und Richtig. Ich finde es super toll!!
Franzi
Vielen herzlichen Dank für eure Kommentare.
Es freut mich,dass euch die Sonntagsgedichte noch gefallen und ihr nicht müde werdet,sie zu lesen.
Das ist ein großer Ansporn für mich,immer wieder mal neue zu dichten.
Man kann sich in Gedichten so gut ausdrücken und das stärkt die Seele und wenn es noch anderen Freude bringt,ist es umso schöner und produktiver.
Liebe Mona,
Du hast wieder ein wunderschönes Gedicht geschrieben. Es genau das Richtige für eine schöne Sonntagsstimmung, die MCS wie immer auf besondere Art und Weise veranschaulicht. Ich stimme Dir zu, man kann trotz MCS auch Schönes erleben, man muss ich dafür nur den richtigen Blick und ein offenes Herz bewahren.
Herzlich Grüsse
Henriette
Danke Mona für dieses schöne Gedicht, Du findest immer die richtigen Worte.
MCS Kranke haben kein leichtes Dasein, im Wald fühle ich mich meistens besonders wohl, es sei denn, es kommen mir wieder beduftete Spaziergänger oder Jogger entgegen. Dann ist es aus mit der guten Luft und ich muss um Atemluft rangen.
@Maria
Ich sehe es ebenso, MCS ist schlimm, aber es gibt noch Schlimmeres. Am Schlimmsten wäre für mich, wenn ich im Rollstuhl ausharren müsste und mich nicht mehr frei bewegen könnte.