Archiv der Kategorie ‘Nahrung, Nahrungsmittelallergien‘

Fett, Zucker, Alkohol, Schadstoffe… So schützen Sie Ihre Leber!

Leber Alkohol, ungesunde Ernährung, Schadstoffe. Belastungen für die Leber sind überall. Dabei ist die Leber ein lebenswichtiges Organ, die Stoffwechselzentrale des Körpers. Hier findet nicht nur die Entgiftung statt, sondern auch Nährstoffe werden zu verfügbarer Energie gemacht und Hormone werden hergestellt. Die Leber ist also lebenswichtig, aber stetig belastet. Ein Grund, auf sie zu achten und sie gesund zu erhalten.

Der Alkohol….

Was belastet die Leber? Jeder weiß: Alkohol. Wer viel Alkohol trinkt, schadet seiner Leber, und nicht gerade wenige schwere Alkoholiker sind schon an Leberzirrhose gestorben. Dabei lagert die Leber Fett ein, das sie nicht mehr verarbeiten kann, weil ihre Funktion stark eingeschränkt ist. Das beizeichnet man als Fettleber, Zeichen einer stark überlasteten Leber. Daher sagt man auch „Die Leber wächst mit ihren Aufgaben.“ Darauf folgt die Leberzirrhose, das Organ zersetzt sich. Der Körper des Patienten zerfällt zusehends, bis er stirbt. Hört sich schlimm an? Ist es. Allerdings passiert das nicht von einem Glas Wein oder einem Feierabendbier, sondern bei Alkoholikern oder schweren Infektionskrankheiten der Leber, wie Hepatitis.

Die durchschnittliche Belastung der Leber verläuft schleichend, macht uns langsam ein wenig müder, kranker. Müdigkeit, Kopfweh, Druckschmerzen unterm rechten Rippenbogen können auf eine geschwächte Leber hindeuten. Beschwerden natürlich ärztlich abklären lassen. Etwas häufiger ein Glas mehr oder hohe Schadstoffbelastung und ungesunde Ernährung können die Ursache sein. Aber man kann die Leber gesund erhalten.

Das erste Thema heißt immer noch Alkohol. Der muss von der Leber entgiftet werden. Wer bereits Probleme mit der Leber hat, egal welcher Art, darf auf keinen Fall Alkohol anrühren! Wer gesund ist, sollte es einfach nicht übertreiben. Allgemein gilt ohnehin, dass es besser ist, eine kleine Menge Alkohol zum Essen zu trinken als ihn einfach „reinzukippen“. Denn tatsächlich wird der Alkohol durch das Essen „gepuffert“, er wird im Körper langsamer freigesetzt. Dann läuft man nicht nur weniger Gefahr, beschwipst zu werden, sondern belastet den Körper weniger. Das gilt natürlich nur, wenn man es bei kleinen Mengen belässt. Und täglich Alkohol zu trinken tut keiner Leber gut.

… aber auch Fett und Zucker…

Doch auch mit Unmengen an Fett und Zucker kann man die Leber schädigen. Das muss sie alles umsetzten und zu verfügbarer Energie machen, wenn es mehr ist, als der Körper braucht, auch speichern. Bei schwerem Übergewicht kann es deshalb zur Fettleber kommen! Wer es also an der Leber hat, sollte sehr fettarm essen, und auf Zucker verzichten. Bei schweren Erkrankungen stellen Ärzte Ernährungspläne zusammen.

Für die Vorbeugung ist eine gesunde, gemischte, nicht zu schwere Kost genauso angebracht wie zur Vorbeugung aller anderen durch ungesunde Ernährung begünstigten Erkrankungen. Zu einer gesunden Ernährung gehören auch gesunde Fette, wie zum Beispiel Olivenöl und Leinöl. Fetttriefende Fertiggerichte, die auch nur so vor Lebensmittelzusatzstoffen, die die Leber entgiften muss, strotzen, und Zuckerzeug, sollte man in kleinen Mengen genießen oder darauf verzichten.

In vielen Fertiggerichten hat man noch nicht mal geschmacklich was von dem Zucker, weil er einfach überall drangemacht wird und wir an den Geschmack gewohnt sind. Mal ehrlich, seit wann gehört Zucker in die Tomatensauce? Wird doch tatsächlich gemacht! Statt Fertigprodukte mit ellenlanger Zutatenliste mit E-Nummern, gehärteten Fetten (z.B. Fette, die Palm-… heißen), Zucker unter Namen wir Glucosesirup, Fruchtzucker und so weiter zu kaufen, sollte man auf die Zutaten achten und Dinge, die man nicht fertig kaufen muss, auch selber machen. Es gilt, je weniger Verarbeitungsschritte, desto besser. Also ist Nudeln kochen und Tomatensauce drübergießen ist besser als eine Büchse Spaghetti Bolognese zu öffnen. Immerhin müssen Zucker und Fett deklariert werden.

… und Schadstoffe

Schadstoffe sind der nächste leberschädigende Faktor. Tatsächlich nehmen wir viele Gifte über die Ernährung auf. Wer Bio kauft oder wenigstens mehr selbst macht und weniger Fertigfutter isst, kann die Belastung deutlich reduzieren. Tatsächlich lassen sich Schadstoffe auch durch eine bewusste Auswahl beim Kauf von Kleidung, Auto und Wohnungseinrichtung reduzieren. „Der Nase nach“ gehen bringt uns oft schon weiter. Was einen penetranten „Fabrikgeruch“ nach Plastik, Kleber, Gummi, Lösemittel oder einem nicht definierbaren, geruchsintensiven Etwas an sich trägt, ist auch oft schadstoffbelastet und damit nicht besonders gesund. Indem man nicht mit Insektensprays, die auch für den Menschen giftige Stoffe enthalten, und Parfüms, die auch oft Chemiecocktails sind, um sich sprüht, schont man seine Gesundheit.

Hausmittel für die Leber

Also kann man die Faktoren, die der Leber schaden, deutlich reduzieren, und damit nicht nur der Leber, sondern der Gesundheit ganz allgemein helfen. Was kann man noch tun, um der Leber zusätzlich zu helfen, zum Beispiel weil man schon Probleme damit hat, natürlich zusätzlich zu einer ggf. notwendigen medizinischen Behandlung, oder weil Ihre Leber durch viele schädigende Faktoren belastet ist? Vieles.

Ideal wäre es, hin und wieder mindestens 3 Wochen lang auf Alkohol, viel Zucker und Fett zu verzichten. Die Leber mag auch leckere Küchenkräuter. Dill, Petersilie, Schnittlauch, Minze und Rosmarin sind ihre Favoriten. Wer sich am bitteren Geschmack nicht stört, kann für eine Kur einige Wochen lang Mariendistel einnehmen, zum Beispiel als Tee, allein oder kombiniert mit anderen Kräutern. Solche Tees heißen Leber-Galle-Tee oder ähnlich und sind bei den Gesundheitstees im normalen Teeregal erhältlich. Der Verdauungsschnaps ist allerdings Selbstbetrug: Neben den guten Kräutern ist hier auch mehr als genug Alkohol, und dass der nicht gut ist, wissen wir…

Ein tolles Lebensmittel ist dagegen die Artischocke. Mit Bitterstoffen, aber dennoch leckerem Geschmack, regt sie die Leber an. Aber auch alles andere grüne Gemüse und Karotten, ebenso Obst und Vollkorn, sind gesund.

Bewegung ist gesund

Wie bei der Vorbeugung aller Erkrankungen gilt: Bewegung ist wichtig. Gemeint ist nicht Leistungssport, sondern etwas mehr Bewegung im Alltag. Öfters mal Rad statt Auto schont die Umwelt und hilft der Gesundheit, hin und wieder ein Spaziergang an der frischen Luft tut gut, und wenn Sport Ihnen Spaß macht, ist dagegen natürlich nichts einzuwenden.

Im Yoga ist der Drehsitz die Übung, die die Durchblutung der Leber anregt, sodass sie mit frischem Blut versorgt wird und besser arbeiten kann.

Setzen Sie sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden. Jetzt winkeln Sie das linke Bein an und stellten den linken Fuß neben die Außenseite des rechten Knies. Einatmen, linken Arm in weitem Bogen nach hinten führen und mit der Hand auf dem Boden abstützen. Das linke Knie mit der rechten Hand umfassen. Nach links drehen und über die linke Schulter blicken. Wenn Sie können, das rechte Bein noch anwinkeln, dass die rechte Ferse in Richtung linke Gesäßbacke kommt. Etwa zehn ruhige Atemzüge lang halten, dann zur anderen Seite. Das macht auch die Wirbelsäule beweglich und regt die Verdauung an. Wichtig: Rücken dabei immer gerade halten. Schreibtischversion: Gerade auf den Stuhl setzen. Linkes Bein übers rechte schlagen, rechte Hand aufs linke Knie. Nach links drehen und mit der linken Hand nach hinten an die rechte Seite der Stuhllehne greifen.

Akupressur tut der Leber gut

Auch mit Akupressur können Sie die Leber in ihrer Arbeit unterstützen. Es gibt viele verschiedene Punkte. Für den Hausgebrauch setzt man am besten auf eine Abfolge zweier einfacher Punkte. Sie liegen an den Beinen und werden möglichst auf beiden Seiten zugleich mit festem Druck eines Fingers für etwa eine Minute massiert, wenn Sie Beschwerden haben auch täglich für zwei oder drei Minuten je Punkt, was natürlich eine medizinische Behandlung nicht ersetzt, aber sehr wohl unterstützen kann.

Akupressurpunkt für Leber am Fuss1. Der erste Punkt liegt auf der Fußoberseite, zwei Daumenweiten hinter der Stelle, wo Großzeh und zweiter Zeh sich trennen. Kommen Sie mit den Finger nicht bequem hin, drücken Sie den Punkt einfach mit dem hinteren, runden Ende eines langen Bleistifts.

Akupressurpunkt für Leber am Bein

2. Legen Sie Ihre Hände im Sitzen, Beine im rechten Winkel gebeugt, auf die Kniescheiben. Etwa wo der Ringfinger liegt, können Sie eine Vertiefung ertasten. Möglichst an beiden Seiten zugleicht kräftig mit je einer Fingerkuppe für ein oder zwei Minuten pressen.

Autor: Amalie für CSN – Chemical Sensitivity Network, 17. Juni 2009

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Krank ohne Grund? Schadstoffe als Krankheitsauslöser

Ständig krank

Ständig krank – aber eine Ursache ist nicht zu finden. Diesem Problem stehen täglich viele Millionen Menschen gegenüber. Kopfschmerz, Schwindel, Übelkeit, Migräne, Zittern, Herzrasen, chronische Schmerzen, Müdigkeit, Erschöpfung, Schlafstörungen, Krämpfe, grippeähnliche Symptome und Dauererkältung….. Die Liste unspezifischer Beschwerden ist lang. Auch psychische Beschwerden wie Depressionen oder Ängste können dazukommen. Die Liste möglicher Ursachen ist mindestens genauso lang wie die Liste unspezifischer Beschwerden. Deshalb ist eine gründliche ärztliche Untersuchung bei chronischen Beschwerden natürlich unverzichtbar.

Was unternehmen, wenn sich keine Ursachen finden lassen?

Es macht es Sinn, einen Blick ins Wohn- und Arbeitsumfeld sowie auf die Ernährung zu werfen. In vielen, wenn auch nicht allen Fällen lassen sich die Beschwerden auf unverträgliche Stoffe zurückführen. Allergien und Unverträglichkeiten bleiben oft jahrelang unentdeckt. Alltagschemikalien, geringe Konzentrationen von Schadstoffen lösen bei manchen Menschen schon direkt Beschwerden aus. Gut, wenn Sie diese Auslöser früh finden und meiden, dann ersparen Sie sich viele unnötige Leidenstage. Lesen Sie also weiter!

Die Reaktion auf Alltagschemikalien bezeichnet man als Chemikalien Sensitivität (MCS, englisch Multiple Chemical Sensitivity). Im Extremfall reagieren die Patienten auf geringste Dosen chemischer Stoffe wie z.B. das Parfüm eines Mitmenschen mit schwersten Symptomen bis hin zur Bewusstlosigkeit oder mit einer grippeähnlichen Symptomatik, die tagelang ins Bett zwingt. Allerdings zeigen sich die Reaktionen meist nicht so drastisch. Typisch ist eher, dass die Patienten Jahre oder Jahrzehnte stumm vor sich hin leiden, mit Kopfschmerz, Schwindel, neurologischen Beschwerden, Dauererkältung und so weiter.

Auslöser sind überall, also Augen auf

Forscher aus den USA gehen davon aus, dass 15-30% der Bevölkerung leicht von Chemikaliensensitivität betroffen sind. Meist bemerkt der Betroffene selbst den Zusammenhang von Chemikalien und Beschwerden nicht, denn die Auslöser sind überall vorhanden: Lösemittel aus Bodenklebern, Duftstoffe in nahezu allen Kosmetika und Putzmitteln… Die Liste ist endlos. Ständige leichte Beschwerden sind die Folge, dazu kommt in vielen Fällen, dass man bestimmte Dinge nicht riechen kann. Denken Sie nach: ein bestimmtes Parfüm, Dieselabgase…

Stecken Sie nun bloß nicht den Kopf in den Sand und sagen „Ich kann doch nichts dagegen tun“. Sie können nämlich auch im Rahmen ihres normalen Alltags sehr viel tun, gerade wenn Sie nur leicht betroffen sind. Es geht darum, die Störenfriede im Alltag zu minimieren. Das lohnt sich! Denn wenn Sie jetzt häufig unter leichten bis mittelschweren Kopfschmerzen leiden, die zum Beispiel durch Duftstoffe ausgelöst werden, sind Sie potenziell gefährdeter, eine ausgeprägte MCS-Erkrankung zu entwickeln.

Ignorieren führt zu schlechter Prognose

Schwer MCS-Erkrankte können in vielen Fällen kaum mehr das Haus verlassen, sind auf eine schadstofffreie Wohnung, teuerste Luftreiniger und Wasserfilter angewiesen und entwickeln oft zusätzlich Lebensmittelunverträglichkeiten. MCS kann also von einer minimalen Einschränkung zur Schwerstbehinderung werden. 13,7% der Chemikaliensensiblen, mit denen hier die 30% gemeint sind, werden aufgrund der Erkrankung arbeitslos. Armut und soziale Isolation kommen dann noch zur Krankheit hinzu. Treffen kann es wirklich jeden, es gibt keinen, dessen Risiko null wäre.

Vorbeugen ist besser

Doch Sie können vorbeugen, indem Sie den Kontakt mit Chemikalien minimieren. Viele Kontakte mit Alltagschemikalien sind unnötig. Außerdem reagieren viele Betroffene erst mal nur auf bestimmte Chemikalien. Sie können keinen Gummi riechen? Dann versuchen Sie, dieser einen Sache aus dem Weg zu gehen. Allem kann man leider nicht aus dem Weg gehen. Doch welche Produkte Sie für Körperpflege und Haushalt nutzen, bestimmen Sie. Wer duftstofffreie Produkte für Allergiker benutzt, erfährt vielleicht eine deutliche Verbesserung der Beschwerden. Es gibt Körperpflege- und Waschmittel duftstofffrei, im Bioladen auch chemie- und duftfreie Putzmittel. Achtung, ätherische Öle können genauso unverträglich sein wie künstliche Duftstoffe, wenn man darauf reagiert.

Immer der Nase nach

Achten Sie beim Einkauf auf Qualität. Oft lohnt es sich, nicht dem Preisschild Motto „Nur teuer ist besser“, sondern der Nase nach zu gehen. Strömt ein neues T-Shirt einen penetranten Geruch aus, wurde wahrscheinlich etwas eingesetzt, das weder für die, die es produziert haben, noch für Sie, die es tragen wollen, gesund ist. Achten Sie einfach etwas darauf, egal ob bei Kleidung, Bett oder Bodenbelag. Wer Gebrauchtwagen kauft, kann davon ausgehen, dass deutlich weniger Schadstoffe im Innenraum sind als beim Neuwagen, denn nach einigen Jahren haben sich viele der Chemikalien bereits verflüchtigt, das Auto hat „ausgemüffelt“.

Abhilfe oder Ausgleich?

Viel Kontakt mit Chemikalien findet im Beruf statt. Denken Sie mal an Drucker oder Maler (Farben mit Lösemitteln), aber auch an die Angestellten in einem Großraumbüro, wo sich die Ausdünstungen von fünfzig Computern, des Teppichbodens und der Parfüms der Personen hinter den Bildschirmen auf engstem Raum stauen – schlechte Luft vorprogrammiert. Was tun? Sind Sie nur leicht sensibel, so sagen Sie sich, Sie bleiben da 8 Stunden, und in ihrem Umfeld zu Hause achten Sie dafür besonders auf eine schadstoffarme Umgebung. Damit vermeiden Sie zusätzliche Risikofaktoren für Ihre Gesundheit. Gehen Sie möglichst viel an die frische Luft, und trinken Sie viel Wasser. Ob Sie an einem Arbeitsplatz gar nicht bleiben können und daher nach etwas anderem suchen, können nur Sie entscheiden.

Nahrungsmittel unter die Lupe nehmen

Neben den eingeatmeten Chemikalien essen wir auch viele Chemikalien. Pestizidbelastung ist an der Tagesordnung. Versuchen Sie, möglichst viel auf Bio zu setzten. Doch neben dem Problem mit giftigen Pflanzenschutzmitteln, Aromen und Konservierungsstoffen, denen man am Besten aus dem Weg geht, in dem man Selbstmachen dem „Dosenfutter“ vorzieht, gibt es oft noch konkrete Lebensmittelunverträglichkeiten. Sie leiden seit Jahren unter chronischen Beschwerden ohne spezielle Ursache? Suchen Sie danach, ob es vielleicht ein bestimmtes Lebensmittel ist. Versuchen Sie, auf die Aromen und die mit E-Nummern deklarierten Stoffe möglichst viel zu verzichten, und testen Sie aus, wie Sie sich ohne bestimmte Nahrungsmittel fühlen. Allergietest können beim Arzt gemacht werden. Aber – es gibt nicht nur Allergien. Unverträglichkeiten deckt ein Test nicht auf. Besonders potenter Auslöser unspezifischer Symptome sind Milchprodukte, die nach Schätzungen von Experten 20% der Bevölkerung im Stoffwechsel nicht richtig verarbeiten können (Laktose-Intoleranz, Laktose ist der Milchzucker, ein Stoff in Milchprodukten).

Vorbeugen lohnt

Sie können also viel tun, um Chemikaliensensitivität vorzubeugen, beziehungsweise mit einer leichteren Form zu leben, ohne schwer krank zu werden. Das lohnt sich, denn bisher gibt es keine Heilung für MCS, nur das Vermeiden der unverträglichen Substanzen. Die Ursachen für MCS sind nicht eindeutig bekannt, auch wenn es viele Theorieansätze gibt und gerade in den USA und in Kanada intensiv geforscht wird. Sie wollen Zahlen und Fakten sehen? Kanada hat einmal die wirtschaftlichen Folgen von MCS innerhalb des Landes zusammengezählt:

Chemikalien-Sensitivität kostet pro Jahr ca. 10 Milliarden Dollar an Produktivitätsverlust, 1 Milliarde Dollar an Steuerverlust und 1 Milliarde Dollar an vermeidbaren Kosten im Gesundheitssystem.

Environmental Illness Society of Canada, Socio-Economic Study of MCS, 2001

Mithelfen Krankheit und Leiden zu vermeiden

Denken Sie daran, wie viel Krankheit und Leid hinter diesen trockenen Zahlen steckt. Allerdings könne auch Sie dazu beitragen, Chemikaliensensiblen das Leben zu erleichtern. Das Einfachste ist es, nicht als „Duftbombe“ durch die Welt zu gehen und damit Chemikaliensensiblen und Duftstoffallergikern das Leben schwer zu machen, während Sie damit der Umwelt und sich selbst schaden.

Viele Informationen zu MCS, zu den Auslösern, den Folgen und der Diagnostik finden Sie im CSN-Flyer, der kompakt auf zwei Seiten alle wichtigen Informationen zu MCS zusammenfasst. Einfach klicken – der Flyer wird als PDF aufgerufen:

MCS Infoflyer

Wenn Sie helfen möchten, schicken Sie den Link zu diesem Blog auch Anderen, von denen Sie wissen, dass sie ständig unter Symptomen leiden, gegen die der Arzt nichts tun kann, oder geben Sie einfach den Flyer weiter.

Denken Sie bitte auch an die Eltern von kränkelnden oder hyperaktiven Kindern, denn gerade Kinder haben es verdient, dass man eine eventuelle Chemikalien-Sensitivität herausfindet und verhindert, dass sie schlimmer wird und schon im Kindesalter zur lebenslangen Schwerbehinderung führt!

Autor: Amalie, CSN – Chemical Sensitivity Network, 20. Mai 2009

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Krankmachende Chemikalien im Alltag

Alltagschemikalien über den ganzen TagDie Gesundheit ist bekanntlich unser höchstes Gut. Doch auf eine gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung zu achten, reicht bei weitem nicht aus, um auf der sicheren Seite zu sein. Gesundheitsgefährdende Schadstoffe, zahlreiche toxische Chemikalien, laueren in vielen Alltagsprodukten, die wir alle arglos kaufen und kaum jemand ist sich der möglichen Gefahr für das eigene Wohlergehen bewusst ist, das so manches Alltagsprodukt in sich birgt. Aber auch längst bekannte Krankmacher werden wieder zugelassen, so schrecken viele Verantwortliche nicht davor ab, die Bevölkerung unnötigen Gesundheitsgefahren auszusetzen. Wie man am Beispiel des erst kürzlich eingeführten Rauchverbots bestens erkennen kann, denn gerade sind viele Politiker in einigen Bundesländern damit beschäftigt, den langersehnten Nichtraucherschutz verantwortungslos zu lockern, zum Nachteil der Bevölkerung. Gesundheitsschäden werden also bewusst in Kauf genommen.

Schlapp statt fit durch den Alltag
Die Zahl derjenigen unter uns, die sich einfach nicht gut und nicht voll leistungsfähig fühlt, ist auf dem ansteigenden Ast. Kopfschmerzen, Konzentrationsmangel, Schlafstörungen, körperliche Erschöpfung, zählen zu den weit verbreiteten Beschwerden in der Bevölkerung, ganz abgesehen von der drastischen Zunahme an Atemwegerkrankungen, chronische Hauterkrankungen wie z. B. Neurodermitis, Allergien, ADHS bei Kindern und Jugendlichen, Krebserkrankungen und auch direkte Umweltkrankheiten wie Sick-Building-Syndrome und Multiple Chemical Sensitivity.

Chemikalien in Alltagsprodukten sind die Regel
Doch woher kommt die Tendenz, dass es immer weniger gesunde Menschen gibt? Eine mögliche Erklärung könnte die Zunahme der verarbeitenden krankmachenden Chemikalien in unseren Alltagsprodukten ein, die noch lange nach Erwerb auf uns alle einwirken können. Pressemeldungen über Pestizidbelastungen unserer Nahrungsmittel gehören schon fast zur Normalität. Meldungen über Giftstoffe in Kinderspielzeug sind ebenfalls fast an der Tagesordnung.

Lösungsmittel, Flammschutzmittel, Weichmacher, etc.
Aber dies sind nicht die einzigen Quellen für eine schleichende und kaum wahrnehmbare Gesundheitsgefährdung, der wir alle tagtäglich ausgesetzt sind. Neue Elektrogeräte sind u. a. häufig mit Flammschutzmittel und Kunststoffen ausgerüstet, die unsere Gesundheit nachhaltig negativ beeinflussen können. Auch wer ein neues Auto erwirbt, wie gerade jetzt hunderttausendfach im Zeichen der Abwrackprämie praktiziert, der völlig unrechtmäßig als Umweltprämie deklarierten Konjunkturspritze, wird möglicherweise einer Vielzahl von krankmachenden Chemikalien ausgesetzt, die im neu angeschafften PKW verarbeitet wurden. Die Innenraumluft vieler Neu- bzw. Jahreswagen ist stark mit toxischen Schadstoffen belastet.

Chemikalien wo hin man auch schaut
Doch all dem nicht genug, schadstoffbelastete Kosmetikprodukte, Putzmittel, auch Waren, die beim Renovieren zum Einsatz kommen, Möbel, Textilien und vieles mehr, können allesamt negative und bleibende Schäden an unserer Gesundheit anrichten. Selbst beim Gärtnern oder beim Arbeiten in so mancher Hobbywerkstatt, kommen krankmachende Chemikalien sorglos zum Einsatz. Das Spektrum der schadstoffbelasteten Produkte um uns herum ist größer, als es sich der arglose Verbraucher im Alltag vorzustellen vermag, Vorsicht ist auf alle Fälle geboten, der Griff zu umweltfreundlichen Produkten ist mehr als ratsam.

Detailliert werde ich das nächste Mal auf die unterschiedlichen krankmachenden Chemikalien in unseren Alltagsprodukten eingehen, seid gespannt.

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 14. Mai, 2009

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Anbauverbot von Gen-Mais in Luxemburg beschlossen – wie entscheidet sich Deutschland?

Gen Mais ist unerwünscht

Nach Ungarn, Österreich, Frankreich und Griechenland hat nun auch Luxemburg den Anbau des Genmais Mon 810, der vom US-Agrar-Giganten Monsanto produziert wird, verboten. Somit hat sich die Zahl der Gen-Kritiker in Europa auf fünf Mitgliedsstaaten erhöht. Laut Greenpeace hat der luxemburgische Gesundheitsminister die Verordnung bereits am 20. März unterzeichnet. Dadurch, dass Gesundheitsgefahren und negative Umweltrisiken durch den Anbau von genverändertem Mais nicht abschätzbar sind, steht Genmais auch in Deutschland in der öffentlichen Kritik. Viele Verbraucher haben bei einer Abstimmaktion von Greenpeace gegen den Anbau genveränderten Mais gestimmt und dadurch ihre enorme Ablehnung gegenüber Genmais kundgetan.  

Bundeslandwirtschaftsministerin Aigner (CSU) stellt seit längerer Zeit in Aussicht, Bayern gentechnikfrei zu machen, allerdings fehlen bisher eindeutige Signale, dass es tatsächlich zu einem Anbauverbot in Bayern kommt. Bisher hat Frau Aigner lediglich öfter davon gesprochen, den Genmais in Bayern zu verbieten. Doch selbst wenn, was geschieht zukünftig im restlichen Deutschland? Ein einheitliches Genmaisverbot wäre die einzig richtige Entscheidung, wie es in anderen EU-Mitgliedsstaaten längst praktiziert wird. 

Autor: Thommy, CSN – Chemical Sensitivity Network, 25. März 2009 

Mit toxischen Chemikalien verseuchte Container – tägliche Realität im Hafen von Hamburg und Rotterdam

Containerschiff - Container werden mit Chemikalien begast

In der gestrigen Ausgabe von Report München wurde u. a. über giftverseuchte Container berichtet, die täglich im Hamburger Hafen und im Rotterdamer Seehafen aus aller Welt eintreffen. Vielfach bringen sie giftige Fracht, die nicht nur die Gesundheit des Zoll- und Verladepersonals gefährdet, sondern auch die der Endverbraucher. Eine Vielzahl der mit Chemikalien, z. B. neurotoxische Schädlingsbekämpfungsmittel, hochgradig verseuchten Produkte, wie Spielwaren, Textilien, Möbel und Lebensmittel gasen über viele Tage und Monate hinweg aus. Manche der Chemikalien sind sogar über einen noch längeren Zeitraum hinweg hoch wirksam und kontaminieren zwangsläufig unsere Wohnungen und Arbeitsbereiche, was eine erhebliche Gesundheitsgefahr für den Konsumenten bringt.

Brommethan – geruchlos, toxisch, tückisch
Am häufigsten wird das Gas Brommethan, auch Methylbromid genannt, für Container eingesetzt. Demnach sind Container, die mit dem geruchlosen, in hohen Konzentrationen süßlich riechenden Pflanzenschädlingsbekämpfungsmittel belastet sind, keine Seltenheit. Brommethan kommt zum Einsatz, um zu verhindern, dass sich Schädlinge aus Übersee in den Importländern ausbreiten oder die Ware auf dem Transportweg von Schädlingen oder Schimmel befallen wird. Die toxische Chemikalie wird über die Atmung und durch Anfassen über die Haut aufgenommen. Brommethan ist als krebserzeugend in Kategorie 3B für Stoffe einklassifiziert, die wegen möglicher krebserzeugender Wirkung Anlass zur Besorgnis geben.

Lt. Report München kam es bereits in der Ukraine und in Südafrika zu Todesfällen, Zoll- und Hafenarbeiter wie auch LKW-Fahrer werden oft mit schweren Vergiftungserscheinungen in Kliniken eingeliefert. Erschwerend kommt hinzu, dass sich die toxische Wirkung des heimtückischen Schädlingsbekämpfungsmittels Brommethan erst mit einer Verzögerung von 4 bis 24 Stunden zeigt.

Gesundheitsgefahren durch Brommethan
Das BfR und der TÜV Rheinland stellten die Symptomatik von Brommethan folgendermaßen dar:

Erste Anzeichen nach kurzem Kontakt:
Schwindel, undeutliche Sprache, Verhaltensauffälligkeiten

Akute Vergiftung:
Neuronal: Kopfschmerzen, Erbrechen, Übelkeit Gliederschmerzen, Schwitzen, Muskelschwäche, Zittern, Gleichgewichtsstörungen, Halluzinationen und Delirium
Augen: Bindehautentzündung, Tränenfluss, verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, vorübergehende Erblindung, Netzhautbluten
Atmung: Brustschmerzen, Atemnot
Krämpfe, Koma, Atem- und Herzstillstand, Tod

Spätfolgen:
Neurologische Schäden
Wahrnehmungsprobleme, Taubheitsgefühle
Symptome können verzögert auftreten, Ödeme bis zu 2 Tage später 

Chronische Vergiftung, niedrige Dosen über Wochen/Monate:
Bewusstseinstörungen, Zittern, Sprachstörungen
Schlaflosigkeit, Halluzinationen
Teilw. dauerhafte Veränderung im zentralen Nervensystem
Erbgutverändernd, gentoxisch

Vorsicht – Ware kann belastet sein
Brommethan durchdringt übliche Folienverpackungen bei der Begasung, das Tückische daran ist, dass eine solche Verpackung aber auch das Auslüften des begasten Produkts verzögert. Normalerweise sind Brommethan-Restemissionen in den meisten begasten Materialien nach 1 – 6 Tagen offener Lagerung nicht mehr nachweisbar. Durch eine Folienverpackung kann es folglich passieren, dass dieser Vorgang verlangsamt bis gebremst wird, was dazu führen kann, dass ein Arbeiter oder der Käufer eines Produktes, Rückstände des Begasungsmittels bei der Entfernung der Verpackung einatmet.

Sehr problematisch ist es auch anzusehen, dass Container nicht gekennzeichnet sein müssen und der Absender wie auch der Empfänger eines Containers nicht unbedingt über die Begasung der Ware informiert sind, weil der Container in einem Sammeltransport verschifft wurde und vom Spediteur begast wurde. Das Procedere kann sogar Waren betreffen, von denen niemand vermutet, dass sie begast wurden, weil es für die Produktgruppe normalerweise überhaupt nicht erforderlich ist. Für den Handel wird angeraten, dass Containerware generell ausgelüftet wird, was in der Praxis jedoch oft kaum durchführbar ist.

Toxische Ware hat in Holland keine Chance
In Holland wird mit Nervengift und anderen Toxinen belastete Containerware nicht in den Handel gebracht, sondern nach vorheriger Prüfung der Verbrennung zugeführt. Während man in Rotterdam die aus Asien stammenden Container professionell entgast, kritisierte Report München, dass man die Container in Deutschland meistens achtlos öffnet und die toxischen Gase, ohne Schutzvorkehrungen zu treffen, ins Freie entweichen lässt. Report München kritisierte in diesem Zusammenhang insbesondere die Politik, die sich offensichtlich auch weiterhin nicht ausreichend mit den giftigen Containern befasse und es zulässt, dass Nervengifte und andere bei uns verbotene toxische Chemikalien aus fernen Ländern unsere Gesundheit bedrohen.

Trotz Zwischenfällen noch keine durchgreifende Änderung
Das Thema ist indes nicht neu, es gab bereits im September 2007 lt. Report einen Zwischenfall in Deutschland beim Entladen eines aus Indien stammenden Containers. Auf der Münchner Messe trug ein ganzes Arbeitsteam Vergiftungserscheinungen davon, die ärztliche und teilweise auch stationäre Behandlung erforderten. Die Ware war mit dem Giftgas Methylbromid kontaminiert gewesen, das bereits bei einmaligem Einatmen zur dauerhaften Schädigung des Zentralen Nervensystems führt. Seither ist kostbare Zeit verstrichen, denn an der Problematik der mit Giftgas und anderen toxischen Stoffen verseuchten Containern und deren risikoreichen Abfertigung hat sich in Deutschland nichts verbessert, während man in den Niederlanden schärfere Vorschriften erlassen hat. In Holland werden die Container mit Hilfe von Filteranlagen in geschlossenen Hallen über einen entsprechend notwendigen Zeitraum entlüftet. Dadurch wird gewährleistet, dass kein Brommethan in die Umgebungsluft gelangt. Die Chemikalie ist ein stark umweltschädliches und die Ozonschicht angreifendes Umweltgift. 

Der Verbraucherschutz, die Politik und Ministerien sind gefragt schnellstens zu handeln, damit in der EU längst verbotene Chemikalien nicht mehr länger auf dem Seeweg nach Deutschland gelangen und zwangsläufig die Gesundheit der Zollbeamten. Hafenarbeiter und auch der Endverbraucher auf unverantwortliche Weise ruinieren und die Umwelt schädigen.

Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 24.03.2009

Report Beitrag über Giftige Container anschauen:

Nervengift bedroht unsere Gesundheit

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Weltwassertag – Wasser wird immer kostbarer

Wasser ist kostbar
Am 22. März war Weltwassertag. Ich finde, das ist ein überaus wichtiger Thementag, und zwar nicht nur für die Menschen in trockenen Regionen unseres Planeten, sondern das Thema Wasser geht uns alle an. Erschreckend sind die globalen Wasserbedingungen auf unserer Erde, denn ein Fünftel der Weltbevölkerung verfügt über keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wenn man sich nun den täglichen Wasserverbrauch der Industrienationen vor Augen hält, sollte man ins Grübeln kommen. Vom gesamten Wasservorkommen auf unserer Erde sind gerade einmal 3 % Süßwasser, davon befinden sich zweidrittel in Form von Eis am Nord- und Südpol.
  

Verschwendung des kostbaren Nass
In der Vergangenheit gab es bereits viele Konflikte um Wasserrechte. Diese Situation wird sich mit größter Wahrscheinlichkeit auch zukünftig nicht entspannen, sondern eher weiter verschärfen. Ohne Wasser gibt es bekanntlich kein Leben, und die kostbaren Ressourcen an sauberem Trinkwasser verringern sich weltweit. Man darf die globalen Begebenheiten rund ums Wasser nicht aus den Augen verlieren, sondern muss sich den Tatsachen stellen und mit vorausschauenden Entscheidungen angemessene Maßnahmen treffen. Die Weltbevölkerung wächst, die Industrialisierung und der Wasserbedarf steigen entsprechend weiter an, während der Grundwasserspiegel tendenziell fällt. Vielfach wird Trinkwasser regelrecht verschwendet, sei es für die Produktion unserer Alltagsprodukte und gerade in trockenen Landstrichen unseres Planeten für die unsinnige Bewässerung von Golfplätzen wie auch für private Pools etc., diese Liste lässt sich um ein Vielfaches verlängern.

Versteckter Wasserverbrauch
Oft erscheint uns die Wasserverschwendung nicht offensichtlich, sie findet im Verborgenen statt. Doch mit Ändern des eigenen Konsumverhaltens kann man entscheidenden Einfluss auf den globalen Wasserverbrauch nehmen. Der BUND für Umwelt und Naturschutz veranschaulicht die „virtuelle“, also unsichtbare Wasservergeudung am Beispiel einiger Alltagsprodukte. Der BUND berichtet, dass man zur Herstellung einer Jeans über 5000 Liter Wasser benötigt. Der stets zunehmende Fleischkonsum ist ebenfalls maßgeblich an der Übernutzung der weltweiten Wasservorkommen beteiligt. So verbraucht die Produktion von einem Kilo Rindfleisch sogar über 10000 Liter des kostbarsten Gutes unserer Erde. Besonders erwähnen möchte ich, dass der BUND angibt, dass die Produktion von einem Liter Agrotreibstoff mehr als 1000 Liter Süßwasser vertilgt. Diese Fakten bestätigen, wie anfangs von mir erwähnt, das Thema Wasser geht uns alle an.
Ich hoffe, ich kann mit meinen Ausführungen zum Nachdenken und hoffentlich auch zum Handeln animieren.

Grundwasser und Trinkwasser – fragile Ökosysteme
Die Kostbarkeit des Trinkwassers ist der Bevölkerung in unseren Breiten nicht so recht bewusst, weil uns unsere Wasservorkommen unbegrenzt erscheinen. Doch der größte Feind unseres Trinkwasserreservoirs ist die Übernutzung und die fortschreitende Verschmutzung des Wassers, z. B. durch ungebremste Wasserverschwendung sowie den massiven Einsatz von Pestiziden, Mineraldüngern und das Ausbringen von Jauche auf unsere Felder. Sauberes Wasser ist keine Selbstverständlichkeit. Durch unsere moderne Zivilisation und die von uns Menschen sorglos verursachten Umweltsünden gelangen Chemikalien und andere Stoffe in den Wasserkreislauf und letztendlich auch in unser Trinkwasser, da vieles nicht rückstandslos von den Klärwerken herausgefiltert werden kann. Erwähnenswert sind hierbei Rückstände von Pflanzenschutzmittel und Medikamenten, aber auch durch den achtlos in der Landschaft entsorgten Müll findet eine Verschmutzung des Grundwassers statt, die dann wiederum weitere folgenschwere Auswirkungen und negative Beeinträchtigungen für die Qualität unseres Trinkwassers nach sich ziehen.   


 
Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 23. März 2009

US Hersteller nehmen toxische Babyflaschen vom Markt – Verkauf nach Europa geht weiter

Toxische Babyflaschen

In den USA haben die sechs größten Hersteller für Babyflaschen in der ersten Märzwoche mitgeteilt, dass sie den Verkauf von Fläschchen einstellen, die Bisphenol A (BPA) enthalten. (1) Der Druck von Konsumenten und Verbraucherorganisationen war immer stärker geworden. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass bei Babyflaschen aus Polycarbonat durch Erhitzung in der Mikrowelle erhebliche Konzentrationen BPA in die Nahrung übergehen. (2) Generalsstaatsanwälte aus vier U.S. Bundesstaaten hatten aufgrund der zunehmenden Fakten über die Toxizität von den größten Herstellern für Babyflaschen erbeten, die Chemikalien aus der Produktion zu verbannen.

Bisphenol A – Jeder ist betroffen
Bisphenol A ist eine Chemikalie, die großflächig in der Kunststoffproduktion eingesetzt wird. BPA gilt als gesundheitsschädlich, insbesondere, weil sie in das Hormonsystem des Körpers eingreift. Wissenschaftler warnen seit Jahren immer stärker davor, dass Bisphenol A bereits in geringster Konzentration gesundheitlich folgenreich sein kann. Insbesondere für Ungeborene, Babys und Kleinkinder ist sie sehr bedenklich. Die Chemikalie greift u.a. in die Zellfunktion ein und stört die Entwicklung des Gehirns.

Bisphenol A wird in der Industrie seit den fünfziger Jahren eingesetzt. Die Chemikalie kann in der Bevölkerung nahezu bei jedem im Urin nachgewiesen (3) werden, was ein Beleg dafür ist, dass BPA in extrem vielen Produkten enthalten ist. Über 90% der industrieunabhängigen Studien belegen, dass die Chemikalie Risiken für die Gesundheit birgt. Wissenschaftliche Studien ergaben, dass BPA neben der Wirkung auf das Hormonsystem u. a. Herz- und Kreislauferkrankungen, Diabetes, Krebs und Leberschäden auslösen kann.

Behörden in Deutschland & Europa: Keine Gefahr durch Bisphenol A
In Deutschland wurde durch Umweltorganisationen, Zeitungs- und Fernsehberichte über die Gefahren der Babyfläschchen aus Kunststoff hingewiesen. Die Organisationen und Medien informierten die Verbraucher detailliert über gesundheitliche Folgen. Offizielle Stellen hingegen gaben mehrfach Entwarnung und ließen verlauten, es bestünde keine Gefahr. (4,5,6)

Wie man von Behördenseite in der EU die Basis für die Entwarnung für die Chemikalie Bisphenol A schafft, konnten interessierte Leser bspw. in der Süddeutschen Zeitung erfahren. (3) Dort stand nachzulesen,  dass man in der EU die Grenzwerte für die Chemikalien um das fünffache erhöht habe. Die Europäische Lebensmittelbehörde EFSA habe sich für die Heraufsetzung der Grenzwerte auf zwei Industriestudien berufen, die vom Interessenverband der Kunststoffhersteller bezahlt wurden.

Das deutsche Bundesamt für Risikobewertung BfR konnte sich bisher zu noch keiner eindeutigen Warnung hinreißen, im Gegenteil, man ließ Ende letzten Jahres in deutscher und in englischer Sprache verlauten, dass gemäß dem gegenwärtigen wissenschaftlichen Kenntnistand auf Babyflaschen aus Polycarbonat nicht verzichtet werden müsse. (4,5)

Der Deutsche Bundestag gab im November 2008 in einer offiziellen Meldung Entwarnung für die Bedenklichkeit von Babyflaschen, die Bisphenol A enthalten: (6)

„Berlin: (hib/HLE) Mehrere für Gesundheit und Verbraucherschutz zuständige nationale und europäische Einrichtungen sehen kaum Risiken durch den Kunststoffbestandteil Bisphenol A, der zum Beispiel in Behältern für Kleinkindnahrung enthalten ist.

In der Antwort der Bundesregierung (16/10759) auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion (16/10672) heißt es, die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit habe in einer Studie 2008 darauf hingewiesen, dass auch Säuglinge und Kleinkinder über eine ausreichende Stoffwechselkapazität zur Eliminierung der Mengen an Bisphenol A verfügen, wie sie bei der Aufnahme von Flaschennahrung auftreten könnten, schreibt die Regierung. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und die Gesellschaft für Toxikologie e.V. würden sich der Einschätzung der Europäischen Behörde anschließen. Aus den Studien ergebe sich, „dass oral aufgenommenes Bisphenol A schnell in Darm und Leber zu einem hormonell/östrogen unwirksamen Metaboliten verstoffwechselt und bei Primaten einschließlich des Menschen mit einer Halbwertszeit von weniger als sechs Stunden ausgeschieden wird“, erläutert die Regierung. „Daher ist derzeit nicht davon auszugehen, dass es zu einer Akkumulation von Bisphenol A im menschlichen Körper kommt“, erklärt die Regierung.“

Behördenmeinung zweitrangig – Hersteller handeln
In den USA wird von Behördenseite ebenfalls Unbedenklichkeit proklamiert. Doch trotz dass das FDA und der American Chemical Council (vertritt die Chemische Industrie) in den vergangenen Tagen wiederholt bekundeten, dass Bisphenol A sicher sei (6), haben nun die größten Hersteller von Babyflaschen in den USA in der ersten Märzwoche den endgültigen Beschluss verkündet, keine BPA-haltigen Babyfläschchen mehr zu verkaufen. (1)

Babyflaschen aus Polycarbonat waren in den vergangenen Jahren sehr populär geworden, weil das Material bruchfest und leichter als Glas ist. Zunehmend waren jedoch Bedenken durch Wissenschaftler, Verbraucherorganisationen und Konsumenten an die Hersteller herangetragen worden, was diese nun letztendlich zum Handeln zwang.

Völliger Sinneswandel und der Entschluss, den Verkauf BPA-haltiger Babyflaschen zu stoppen, trat ein, nachdem der Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal, zusammen mit Generalstaatsanwälten aus Connecticut, Delaware und New Jersey elf Hersteller von Babyflaschen anschrieben und um freiwilligen Verzicht auf die in Verruf geratene Chemikalie BPA in ihrer Produktion baten.

In USA und Kanada ade, in Europa weiterhin „Herzlich Willkommen“?
In Kanada steht Bisphenol A schon seit Oktober 2008 auf der Liste für toxische Substanzen. (8,9) Seit Mitte 2008 sind dort der Verkauf, die Herstellung und der Vertrieb von Babyflaschen aus Polycarbonat, die BPA enthalten, verboten.

Jetzt stehen BPA-haltige Babyflaschen seit vergangener Woche bei den sechs größten amerikanischen Herstellern auf der Liste für auslaufende Produkte.

Die Sprecherin des größten Babyflaschenherstellers, Phillips Avent, sagte öffentlich, dass dieser Entschluss gefasst wurde, weil man BPA nicht mehr verwenden wolle. Ein weiterer Hauptgrund sei auch gewesen, dass die größten U.S. Discounter für Baby- und Kinderartikel Druck ausgeübt und die Abnahme ihrer Produkte eingestellt hätten.

Die Phillips Avent Sprecherin gab in ihrem Statement abschließend bekannt, dass der Konzern BPA-haltige Produkte nach der Deadline 31. Dezember 2009 in Europa weiterhin verkaufen werde. (1)

Giftige Babyflaschen? „Nein Danke“
Europäische Verbraucherorganisationen sind nun aufgerufen, gegen eine Verklappung von gesundheitsschädlichen Bisphenol A-haltigen Babyflaschen auf dem Europäischen Markt zu protestieren.

Wie in den USA bewiesen, können Verbraucher mithelfen, die Hersteller durch rigorosen Kaufverzicht toxischer Babyflaschen unter Handlungszwang setzen, hierdurch könnte ein eindeutiges Signal gesetzt werden, dass die Gesundheit von Babys und Kindern grundsätzlich vor Marktinteressen zu stellen sind.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 9. März 2009

Literatur:

  1. Washington Post, No BPA for Baby Bottles in the U.S., March 6. 2009
  2. Silvia K. Müller, Mikrowelle löst die gefährliche Chemikalie Bisphenol-A aus Plastik, CSN Blog 25.11.2008
  3. Iain A. Lang, PhD; Tamara S. Galloway, PhD; Alan Scarlett, PhD; William E. Henley, PhD; Michael Depledge, PhD, DSc; Robert B. Wallace, MD; David Melzer, MB, PhD, Association of Urinary Bisphenol A Concentration With Medical Disorders and Laboratory Abnormalities in Adults, JAMA. 2008; 300(11):1303-1310, September 16, 2008
  4. BfR, Ausgewählte Fragen und Antworten zu Bisphenol A in Babyfläschchen, Aktualisierte FAQ vom 29. Januar 2007
  5. BfR, Why has bisphenol A not been banned? 6.6.2008
  6. Deutscher Bundestag, hib-Meldung 312/2008, Behörden sehen kaum Risiken durch Bis-Phenol-A, 12.11.2008
  7. Manufacturing News, FDA: Baby Bottles With Bisphenol A Are Safe, June 11, 2008
  8. Health Canada, Government of Canada Protects Families With Bisphenol A Regulations, Press Release, 17. Oct. 2008
  9. Die Welt, Bisphenol A – Kanada verbietet giftige Babyflaschen, 1. Mai 2008

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Mindestens 84% der Limonaden und Cola in Dosen mit Bisphenol A belastet

Bisphenol A in Limonaden

Limonaden und Cola in Dosen mit Bisphenol A belastet

Die kanadische Gesundheitsbehörde Health Canada hat gängige Limonaden, Cola’s und Energiedrinks analysieren lassen und stellte fest, dass mindestens 84% der Getränke in Dosen mit der im Körper Östrogen imitierenden Chemikalie Bisphenol A belastet sind. In 69 von 72 Getränkedosen wurde der Nachweis erbracht.

Bisphenol A – in einigen Bereichen bereits verboten
Bisphenol A (BPA) wurde bereits in Babyflaschen, Wasserflaschen und Getränkebecher aus Polycarbonat gefunden und führte in Kanada und Kalifornien zu deren Verbot. Jetzt untersuchte ein Labor für die kanadische Gesundheitsbehörde Getränkedosen und fand die stark in Verruf stehende Chemikalie BPA in signifikanter Dosis in den beliebten Dosengetränken. Bisher hatte noch niemand nach dieser Chemikalie in Limonaden gesucht. Die Innenbeschichtung der Getränkedosen ist mit der Chemikalie BPA beschichtet, um den Kontakt des Getränks mit dem Metall der Dose zu verhindern, weil vor allem säurehaltige Getränke das Metall angreifen können.

Limonaden in Dosen fast alle belastet
Health Canada ließ von einem Speziallabor 72 verschiedene Getränke in Dosen analysieren. Außer vier Getränken, Ice Tea’s, waren alle anderen Getränke kohlensäurehaltig. Die ausgewählten Limonaden, Cola, Energiedrinks, Fruchtsaftgetränke deckten etwa 84% der Vielfalt des kanadischen Marktes ab, um einen objektiven Überblick zu erlangen. Außer in zwei Tonic Water und einem Energiedrink war in allen Getränke in Dosen Bisphenol A nachweisbar.

Am höchsten waren Energiedrinks mit Bisphenol A belastet. Sie werden vor allem von Jugendlichen gerne getrunken. Auch viele Erwachsene lieben den munter machenden Kick der Energiedrinks.

Viele Faktoren haben einen ausschlaggebenden Einfluss
Health Canada prangerte bewusst keine Marken an, weil die Konzentrationen in einem Getränk durch verschiedene Faktoren stark variieren können. Sie ist u.a. starken Schwankungen durch die Art der Sterilisation der Getränkedosen und die dabei entstehende Temperatur abhängig und natürlich auch durch den Transport und die Lagerung. Wenn hierbei bestimmte Temperaturen überschritten werden, ist eine höhere Freisetzung von BPA in das Getränk zu erwarten. Eine Getränkedose, die in einem Kiosk in heißer Sonne stand, wird höhere Werte aufweisen, als eine Dose, die gekühlt in einem Laden stand.

Gesundheitsgefahr durch Getränke in Dosen?
Health Canada und die Getränkeindustrie spielen die Untersuchungsergebnisse bisher herunter. Die BPA Konzentrationen in den Getränken seien relativ gering und lägen unter Grenzwert. Ein Vertreter der Getränkeindustrie interpretierte das Untersuchungsergebnis sogar als Bestätigung für die Sicherheit der Verpackungen für Getränke.

Geringe Dosis BPA bereits bedenklich
Unabhängige Wissenschaftler und Umweltorganisationen hingegen warnen schon lange vor den Auswirkungen von Bisphenol A auf die Gesundheit. Für sie gibt es keine „sichere“ Dosis bei dieser Chemikalie, die in das Hormonsystem eingreift.

Natürliches Östrogen zirkuliert in sehr geringer Konzentration im menschlichen Körper, die sich im Bereich Parts per Trillion bewegt. Die Konzentration der Östrogen imitierenden Chemikalie BPA, die in einer einzigen Getränkedose enthalten sein kann, liegt ungefähr bei der Hälfte eines Parts per Billion. Dieser Wert ist somit ungefähr fünfhundertmal höher als die Konzentration des natürlichen Östrogens, das sich im menschlichen Körper befindet.

BPA kann in fast allen Nahrungsmitteln, die in Dosen oder Plastikfolie verpackt sind, nachgewiesen werden. Zu bedenken gilt, dass durch deren regelmäßigen Konsum sich die Konzentration der Chemikalie im Körper aufaddiert.

Konsument muss sich vorerst selbst schützen
Der Verbraucher ist vorerst auf sich alleine gestellt. Alternativ zu Getränken aus Dosen ist es sicherer, Limonaden, Cola und Energiedrinks nur aus Glasflaschen zu konsumieren, bis unschädliche Beschichtungen als Alternative zu Bisphenol A gefunden worden sind. Auch auf die Benutzung von Getränkebechern aus Polycarbonat, in denen die Chemikalie ebenfalls enthalten ist, sollten gesundheitsbewusste Personen gänzlich verzichten. Vor allem, wenn heiße Getränke eingefüllt werden, oder wenn der Becher durch Sonneneinstrahlung warm wird, tritt BPA aus und geht in das Getränk über. Alternativ für Polycarbonatbecher können Edelstahlbecher für den Getränkekonsum unterwegs verwendet werden.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 6. März 2009

Literatur:
Health Canada, Survey of Bisphenol A in Canned Drink Products, A WHO Collaborating Centre for Food Contamination Monitoring, March, 2009