Antihaftbeschichtungen sorgen für Allergien

Perfektes Spiegelei mit Folgen

Worin gelingen Spiegeleier am Besten? In einer Pfanne mit Antihaftbeschichtung, ganz klar. Gleiches gilt für Pfannkuchen, Steaks und alles was nicht in der Pfanne ankleben soll. Aber, ihre Benutzung ist nicht ohne, wie Wissenschaftler immer deutlicher darlegen. Allergien und Asthma sind nur zwei Risiken, auch Krebs führen Forscher auf die Beschichtungen zurück.

In den USA haben Wissenschaftler des National Institute for Occupational Safety and Health in Morgantown, West Virginia festgestellt, dass Menschen durch PFOA, eine Teilsubstanz aus Antihaftbeschichtungen (Teflon), leichter Allergien und Asthma bekommen. PFOA wird vor allem durch Erhitzen, z.B. bei Anbraten in beschichteten Pfannen, freigesetzt.

Das Immunsystem schießt durch die Chemikalie PFOA über und der Körper reagiert dadurch auf Harmloses, wie beispielsweise Hausstaubmilben. Als weitere Auswirkungen durch die Chemikalien sind Immuntoxizität und Schilddrüsenprobleme bekannt, sowie dass PFOA krebserregend für Menschen ist, was vor allem Pankreas, Prostata und Hoden betrifft.

Eine Tierversuchsstudie hat gezeigt, dass Mäuse, denen PFOA verabreicht worden war, mehr Antikörper auf das Allergen Ei produzierten und stärkere Verengung der Atemwege erlitten, als Mäuse die gegenüber dem Allergen alleine exponiert waren. Die Wissenschaftler verglichen in ihrer Studie drei maßgebliche Immunreaktionen bei den Mäusen, die ausschließlich dem Allergen ausgesetzt waren, mit einer Gruppe von Tieren, die nur der Umweltchemikalie PFOA ausgesetzt waren und einer Versuchstiergruppe, die beidem ausgesetzt waren. Sie maßen die Antikörperreaktion, Hypersensibilitätsreaktion der Atemwege und die Struktur des Lungen- und Immunssystemgewebes. Die Mäuse, die mit PFOA behandelt worden waren, reagierten häufiger allergisch auf Ei. Diese jüngsten Forschungsergebnisse, die in Toxicological Sciences veröffentlicht wurden, abschließend legen dar, dass PFOA und dessen Auswirkungen auf den menschlichen Organismus, unter anderem eine Erklärung für das Ansteigen der Asthmahäufigkeit bei Kindern sind.

Das große sich insgesamt für die Bevölkerung stellende Problem besteht darin, dass PFOA überall enthalten ist, z.B. in Töpfen und Pfannen, Allwetterkleidung, Thermoskannenverschlüssen, Antihaftpapier, Teppichböden, etc. Aus diesem Grund ist die Chemikalie auch bei so gut wie jedem von uns nachweisbar. Dies wurde jüngst durch eine Erhebung der Johns Hopkins University in einer Studie bestätigt, man fand bei 100% der Neugeborenen eine Kontaminierung mit PFOA.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 8. November 2008

6 Kommentare zu “Antihaftbeschichtungen sorgen für Allergien”

  1. Mary-Lou 8. November 2008 um 16:53

    Eine Kontaminierung bei 100 % der Neugeborenen, das ist schon extrem und hat eine eindeutige Aussage. Das Problem ist, dass heute in sehr vielen Alltagsprodukten irgendetwas Krankmachendes enthalten ist. Man sollte also immer kritisch sein beim Einkaufen und sich immer für das umweltfreundlichste und gesundheitverträglichste Produkt entscheiden. Daher ist es immer gut, über Umweltbelange informiert zu sein.

    PFOA ist das beste Beispiel dafür. Wäre ich nicht selbst an MCS erkrankt und dadurch noch kritischer in Umweltfragen geworden, bekäme ich mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit von diesen wissenschaftlichen Ergebnissen überhaupt nichts mit. Denn so ergeht es der Allgemeinheit – leider.

  2. T-Rex 8. November 2008 um 19:56

    Suspekt waren mir diese Pfannen schon lange. Meine Mutter liebt sie heiß und innig. Der Preis ist hoch wie es aussieht, da nehme ich lieber etwas angebackenes in Kauf.

  3. yol 8. November 2008 um 23:04

    Wegen extrem hohen Cholesterinwerten hatte ich auch solche Pfannen. Mir war durchaus bewusst, dass sie weder beschädigt noch überhitzt werden durften. Dies alles hatte ich respektiert, über MCS wusste ich damals recht wenig.
    Mir blieb nicht mehr viel zum essen, deshalb versuchte ich Hirsefladen (nur Hirse mit ganz wenig Olivenöl gemischt und dann zu Fladen geformt) in einer beschichteten Pfanne zu braten. Die Pfanne wurde nur mässig geheizt, die Fladen brauchten ewig, wollten nicht braten, doch wir haben sie irgendwann einfach so gegessen.
    Mir ist davon sehr schlecht geworden, über Tage.

    Warum? Als ich die Pfanne spülen sollte, stellte ich fest, dass sich Blasen gebildet hatten, dies obwohl kein eigentlicher Grund dafür vorlag, ausser, dass die Fladen nicht den gesamten Boden bedeckt hatten.

    Danach rief ich bei WMF an und fragte nach einer resistenteren Pfanne.
    Hier war man ehrlich, es gäbe keine einzige beschichtete Pfanne die nicht aus Teflon sei, alle Beschichtungen seien aus Teflon und für sensible Menschen würde man unbeschichtete Pfannen empfehlen.

    Ich werde jedenfalls nie mehr aus solch einem Gefäss etwas essen.

    Wenn man das gebratene Gut eine kleine Weile ruhen lässt, gibt es kaum Probleme das Bratgut, auch Eier, vom Grund zu lösen, auch wenn kaum Fett zum braten gebraucht wurde.

  4. Henriette 9. November 2008 um 11:36

    Aus solchen Pfannen werde ich nichts mehr essen. Bei mir zu Hause gibt es schon lange nichts mehr aus beschichteten Pfannen. Ich habe Edelstahlpfannen. Man braucht schon mehr Fett, aber egal.

    Was gibt es sonst für Alternativen?

    Wie sind Pfannen mit Titanbeschichtung?

  5. Princess 12. November 2008 um 20:36

    Das ist auch so ein Ding. Die Gesundheitsgefahren, die von PFOA ausgehen, dürften den Verantwortlichen doch sicher auch bekannt sein. Warum, frage ich mich, unternimmt niemand etwas gegen den weitverbreiteten Gebrauch dieser Chemikalie?

    Dass man durch PFOA krank werden kann, ist nicht neu, wie der nachfolgende Bericht bestätigt. Laut Studienergebnissen baut sich diese Chemikalie in der Umwelt nicht ab und reichert sich auch in Tieren an, wo sie Krebs, Leberschäden und Missbildungen verursacht.

    http://www.zentrum-der-gesundheit.de/ia-risiko-teflon.html

  6. Spider 12. November 2008 um 23:04

    Teflon ist leider ein weitverbreiteter Stoff, in unseren Gewässern, in Tieren und im Menschen nachweisbar und schwer abbaubar ist, auch das Umweltbundesamt berichtet über diese Problematik.

    Laut UBA ist PFOA ein weltweites Problem.

    Zitat:
    „Verbreitung perfluorierter Verbindungen in Flüssen, in den Weltmeeren, auch im Lebergewebe grönländischer Eisbären, in Robben, Nerzen, Füchsen, Eisvögeln und Fischen aus der kanadischen Arktis. Überraschend und besonders bedenklich sind jedoch die weltweiten Nachweise der Perfluorcarbonsäure PFOA und der Perfluorsulfonsäure PFOS im menschlichen Blut: Der Körper scheidet beide Verbindungen nur langsam wieder aus. Im Tierversuch wirken sie fortpflanzungsgefährdend und fördern das Wachstum von Tumoren.“

    http://www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse/2007/pd07-006.htm

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