Monatsarchiv für März 2009

Weltwassertag – Wasser wird immer kostbarer

Wasser ist kostbar
Am 22. März war Weltwassertag. Ich finde, das ist ein überaus wichtiger Thementag, und zwar nicht nur für die Menschen in trockenen Regionen unseres Planeten, sondern das Thema Wasser geht uns alle an. Erschreckend sind die globalen Wasserbedingungen auf unserer Erde, denn ein Fünftel der Weltbevölkerung verfügt über keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Wenn man sich nun den täglichen Wasserverbrauch der Industrienationen vor Augen hält, sollte man ins Grübeln kommen. Vom gesamten Wasservorkommen auf unserer Erde sind gerade einmal 3 % Süßwasser, davon befinden sich zweidrittel in Form von Eis am Nord- und Südpol.
  

Verschwendung des kostbaren Nass
In der Vergangenheit gab es bereits viele Konflikte um Wasserrechte. Diese Situation wird sich mit größter Wahrscheinlichkeit auch zukünftig nicht entspannen, sondern eher weiter verschärfen. Ohne Wasser gibt es bekanntlich kein Leben, und die kostbaren Ressourcen an sauberem Trinkwasser verringern sich weltweit. Man darf die globalen Begebenheiten rund ums Wasser nicht aus den Augen verlieren, sondern muss sich den Tatsachen stellen und mit vorausschauenden Entscheidungen angemessene Maßnahmen treffen. Die Weltbevölkerung wächst, die Industrialisierung und der Wasserbedarf steigen entsprechend weiter an, während der Grundwasserspiegel tendenziell fällt. Vielfach wird Trinkwasser regelrecht verschwendet, sei es für die Produktion unserer Alltagsprodukte und gerade in trockenen Landstrichen unseres Planeten für die unsinnige Bewässerung von Golfplätzen wie auch für private Pools etc., diese Liste lässt sich um ein Vielfaches verlängern.

Versteckter Wasserverbrauch
Oft erscheint uns die Wasserverschwendung nicht offensichtlich, sie findet im Verborgenen statt. Doch mit Ändern des eigenen Konsumverhaltens kann man entscheidenden Einfluss auf den globalen Wasserverbrauch nehmen. Der BUND für Umwelt und Naturschutz veranschaulicht die „virtuelle“, also unsichtbare Wasservergeudung am Beispiel einiger Alltagsprodukte. Der BUND berichtet, dass man zur Herstellung einer Jeans über 5000 Liter Wasser benötigt. Der stets zunehmende Fleischkonsum ist ebenfalls maßgeblich an der Übernutzung der weltweiten Wasservorkommen beteiligt. So verbraucht die Produktion von einem Kilo Rindfleisch sogar über 10000 Liter des kostbarsten Gutes unserer Erde. Besonders erwähnen möchte ich, dass der BUND angibt, dass die Produktion von einem Liter Agrotreibstoff mehr als 1000 Liter Süßwasser vertilgt. Diese Fakten bestätigen, wie anfangs von mir erwähnt, das Thema Wasser geht uns alle an.
Ich hoffe, ich kann mit meinen Ausführungen zum Nachdenken und hoffentlich auch zum Handeln animieren.

Grundwasser und Trinkwasser – fragile Ökosysteme
Die Kostbarkeit des Trinkwassers ist der Bevölkerung in unseren Breiten nicht so recht bewusst, weil uns unsere Wasservorkommen unbegrenzt erscheinen. Doch der größte Feind unseres Trinkwasserreservoirs ist die Übernutzung und die fortschreitende Verschmutzung des Wassers, z. B. durch ungebremste Wasserverschwendung sowie den massiven Einsatz von Pestiziden, Mineraldüngern und das Ausbringen von Jauche auf unsere Felder. Sauberes Wasser ist keine Selbstverständlichkeit. Durch unsere moderne Zivilisation und die von uns Menschen sorglos verursachten Umweltsünden gelangen Chemikalien und andere Stoffe in den Wasserkreislauf und letztendlich auch in unser Trinkwasser, da vieles nicht rückstandslos von den Klärwerken herausgefiltert werden kann. Erwähnenswert sind hierbei Rückstände von Pflanzenschutzmittel und Medikamenten, aber auch durch den achtlos in der Landschaft entsorgten Müll findet eine Verschmutzung des Grundwassers statt, die dann wiederum weitere folgenschwere Auswirkungen und negative Beeinträchtigungen für die Qualität unseres Trinkwassers nach sich ziehen.   


 
Autor: Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 23. März 2009

Chemikaliensensitivität (MCS) verursacht Schmerzen, Einsamkeit und Verluste

Chemikaliensensible brauchen ab und zu Trost 

Das Leben kann, wenn man unter Chemikaliensensitivität leidet, verdammt hart sein. Reaktionen auf Chemikalien lassen sich in unserem Alltag nicht ganz vermeiden, ganz gleich wie zurückgezogen man lebt. Tagelange Schmerzen durch Unachtsamkeit von Mitmenschen, das haben schon fast alle Chemikaliensensible erleiden müssen.  

Die Liste der Verluste, die Chemikaliensensible hinnehmen müssen, ist bei jedem einzelnen der Betroffenen lang. Verlust der Arbeit, des Wohnraums, der Freunde, der finanziellen Ressourcen, der Lebensqualität, und, und, und.  

MCS-Blogfrage der Woche

  • Wie kann man Chemikaliensensible trösten?     
  • Was können Freunde, Verwandte oder Nachbarn unternehmen, um einen chemikaliensensiblen Mitmenschen zu trösten?   
  • Womit tröstet Ihr als Chemikaliensensible Euch selbst ein wenig?   
  • Was hilft Euch ein wenig den Frust, der durch die Krankheit bedingt ist, zu vergessen?

Kampf gegen den Müll in der Natur – Müll-Patenschaft, warum ich?

Müll in die Landschaft geworfen

Vor einiger Zeit schrieb ich hier im CSN Blog, dass ich auf meinem Weg durch den Wald und am Speichersee des Emslandes Lingen (Ems) täglich Müll finde. Mein Weg zum Lebensmittelladen ist ca. 2 km lang und den fahre ich fast täglich mit dem Fahrrad zum Einkaufen. Der Weg führt über einen großen Acker und Gräben entlang. Dort sammle ich mittlerweile fast täglich Müll ein. Ich habe vor einiger Zeit beschlossen, „Müllpate“ für den Weg zum Lebensmittelladen zu sein. Den Weg und den Graben habe ich jetzt mit viel Mühe von Müll frei bekommen. Doch der Müll „wächst“ nach, täglich finde ich neuen Müll. Sogar zwischen zwei Friedhöfen, wo der Weg auch entlangführt. Es ist ein Jammer, direkt hinter der Kirche, selbst da liegt immer wieder viel Müll. Dort halten wohl manchmal Leute und essen im Auto, Pappteller und sonstiger Abfall von der Verpackung aus den Imbissbuden landet dann natürlich auf den Straßenrändern. 

Fast an derselben Stelle, an einem der Ackerwege, hatte jemand in kurzer Zeit zweimal hintereinander wohl seinen Aschenbecher entleert. Tatsache ist, einige Menschen schmeißen in meiner Umgebung wohl regelmäßig Müll einfach so in die Landschaft – das muss aufhören. Ich Müll aufsammel macht keinen Spaßbefürchte nur, es ist diesen Leuten nicht mal bewusst was sie tun. Die machen es offensichtlich täglich, und für die ist es normal und bequem, der Gesellschaft ihren Müll vor die Füße zu werfen. Deshalb denke ich, wir brauchen viele „Müllpaten“, damit das Thema -täglich neuer Müll überall im Land-aufgegriffen wird und es aufhört mit dieser Müllkultur. 

Noch ein Beispiel: vor kurzem war auf meinem „Müllpatenweg“ wieder Müll zum weglaufen. An der Kirche sprach ich eine Frau an und sagte: „Beschweren Sie sich doch auch mal bei der Stadt über den vielen Müll überall.“ Die Antwort der Frau lautete: „Warum ich?“ Das hat mich ziemlich genervt, weil ich immer solche oder ähnliche Antworten bekomme. Ich sagte, zu der Frau, weil sie doch wohl Christin sei usw.

Witzig, am Lebensmittelladen traf ich eine Frau, die, wie ich meine, als Journalistin arbeitet. Ich erzählte Ihr von der Vermüllung der Gegend. Ihr war es bekannt und sie meinte, mit dem Zeigefinger, das helfe nicht. Die Idee von der „Müllpatenschaft“ findet sie gut. Sie hatte nämlich vor kurzem noch mit einem Tourismusverband des Emslandes über das Thema Vandalismus und meine Sache über die Vermüllung der Straßenränder gesprochen. Es ist abträglich für das Image des Emslandes. Vielleicht könnte man aus der Idee „Müllpatenschaften“ für alle Wege um und in Dörfern und Städten etwas machen.
 
Auf dem Rückweg von meiner Müllsammeltour, welch ein Zufall, lernte ich vor ein paar Tagen den zweiten „Müllpaten“ bei uns hier kennen, der ganz bescheiden Müll sammelt. Ich sagte Ihm, er sollte doch ruhig ein wenig Reklame machen. Er findet wie ich dauernd Flaschen am Weg und sammelt sie auf, um Tiere und natürlich die Leute zu schützen. Wenigstens bin ich nicht alleine, das hat mich etwas aufgebaut im schier endlosen Kampf dem Müll anderer einzusammeln.

Mehr Müllpaten sind notwendig

Habt Ihr noch einige Ideen, wie man die Mitmenschen dazu bringen kann, die Landschaft nicht mehr zuzumüllen?

Oder wie man die Mitmenschen wie in Amerika dazu bringen kann, dass sie auch „Müllpate“ werden?

Ich freue mich auf Eure Ideen,

Euer Energiefox, freiwilliger Müllpate in Lingen

Natürliche Behandlungsmethoden gegen die Allergie Heuschnupfen – Akupressur

Heuschnupfen, schwere Zeit für Allergiker

Viele, die diesen Blog lesen, kennen es: Frühlingszeit ist Heuschnupfenzeit. Während andere die ersten Sonnenstrahlen draußen nutzen, bleibt so mancher Heuschnupfengeplagte mit einem großen Taschentuchvorrat daheim. Doch es gibt Hilfe, die die Symptome zumindest lindern kann. Und die muss nicht in Form von Medikamenten mit Nebenwirkungen kommen. Es gibt alternative Methoden, die preiswert und einfach in der Anwendung sind. Amalie stellt hier einige davon vor:

Akupressur – wirksam, kostenlos
Ein für mich wirksames Mittel gegen Heuschnupfen ist die Akupressur. Ich selbst arbeite fast ausschließlich damit und akupressiere circa alle fünf Stunden für ca. 10 Minuten Punkte um Nase und Augen. Damit komme ich mit viel weniger Heuschnupfen durch die Pollensaison. Ich beginne damit, wenn ich im Frühjahr das erste Mal Heuschnupfen habe. Bis die Wirkung eintritt, muss ich die Behandlung zwei bis drei Tage konsequent durchhalten und auch danach natürlich weiterführen. Mit der Zeit verbessert sich der Erfolg bei mir noch. Lasse ich diese Behandlung allerdings ausfallen, kommt schon nach ein oder zwei Stunden der Heuschnupfen wieder. Akupressur führt also nicht zur Heilung, aber kann die Symptome sehr deutlich lindern. Hier zeige ich die Punkte, die ich anwende:

Heuschupfen-Akupressurpunkte

Akupressurpunkte gegen HeuschnupfenAkupressurpunkte gegen Heuschnupfen

  1. Der Punkt liegt direkt unter den Nasenöffnungen, leicht seitlich in Richtung Nasenflügel.
  2. Der Punkt liegt über dem ersten, direkt seitlich des Nasenflügels.
  3. Der Punkt liegt wieder über dem zweiten, auch direkt neben dem Nasenflügel, nur ein klein wenig höher.
  4. Dieser Punkt liegt nun direkt neben dem inneren Augenwinkel, seitlich an der Nase.
  5. Der nächste Punkt liegt direkt über dem vierten, auch wieder an der Nase, nur ein paar Millimeter höher als der Augenwinkel.
  6. Der letzte Punkt liegt dort, wo die äußere Augenbraue endet.

Ich drücke mit ganz leicht vibrierendem und kreisendem Druck jeden der Punkte zwei Minuten lang auf beiden Seiten zugleich. Für die Punkte um die Nase nehme ich meist die beiden kleinen Finger, für die Punkte um die Augen die Zeigefinger. Wer es nachmachen will, probiert einfach, mit welchen Fingern die Punkte sich am besten drücken lassen. Mit vibrierendem und kreisendem Druck ist weder Rütteln noch kreisförmig auf der Stelle reiben gemeint, sondern die leicht kreisende Bewegung während der Finger auf die Stelle drückt, sodass der Druck stets ein bisschen variiert. Drücken Sie nach Gefühl fester oder weniger fest.

Wer keine Zeit für eine längere Akupressur hat, kann es auch mit einem Punkt an der Hand versuchen. Bei mir hat dieser keine starke Wirkung, allerdings könnte es bei Ihnen auch umgekehrt sein, dass der Punkt an der Hand wirkt und die Punkte im Gesicht weniger gut. Der Punkt liegt auf der Mitte des Muskels zwischen Daumen und Zeigefinger. Faust machen, Daumen nach innen, sodass sich ein keiner „Hubbel“ zwischen Daumen und Zeigefinger bildet. Der Punkt liegt auf der höchsten Stelle. Kräftige Massage (es kann leicht wehtun, aber wenn es ein richtiger Schmerz ist, drücken Sie zu fest) für 1-2 Minuten je Seite, Wiederholung nach 15-30min, bis die Beschwerden weg sind oder sich dadurch nicht weiter bessern. Danach wenden Sie den Punkt einige Male am Tag an, um den Effekt zu erhalten.

Für mich ist Akupressur die wirksamste Behandlung, aber es ist nicht die einzige. Wenn die Pollen mal so heftig sind, dass die Akupressur allein nicht mehr ausreichend wirkt, kombiniere ich sie mit Homöopathie. Diese ist für manche Patienten auch als einzelne Behandlung eine große Hilfe.

Globuli gegen Heuschnupfen
Wirksam gegen Heuschnupfen sind die Mittel Galphimia Glauca D6 und Euphrasia D6. Man nimmt am besten die üblichen Kügelchen ein, von einem Mittel oder von beiden alle 2-3 Stunden 5 Kügelchen. Wenn die Beschwerden abgeklungen oder deutlich besser geworden sind, nimmt man die Kügelchen nur noch 3 Mal täglich. Galphimia ist ein gutes Mittel gegen Heuschnupfen allgemein, Euphrasia hilft, wenn es mit den Augen sehr schlimm ist. Vorbeugend kann man auch schon am besten 2 Monate vor Beginn der Pollenfluges Galphimia täglich in D12 einnehmen. Etwas, das man vielleicht im nächsten Jahr ausprobiert, da nun bereits Frühjahr ist.

Unnötige Exposition meiden
Doch auch wenn Sie eine wirksame Behandlung gefunden haben, sollten Sie natürlich weiterhin den Kontakt mit vielen Pollen vermeiden. Das heißt nicht, nicht mehr nach draußen zu gehen, wenn es doch mit nur wenigen Symptomen möglich ist. Doch egal, ob Sie ein Mittel finden, um den Heuschnupfen zu lindern, sollten Sie unnötige Belastungen vermeiden.

Das Schlafzimmer sollte pollenfreie Zone sein
Zumindest nachts sollte „pollenfreie Zone“ sein. Das Bett sollte man beim Lüften z.B. auf einem Wäscheständer mit einem Laken oder einfach mit einer Tagesdecke abdecken, damit keine Pollen darauf sind. Wer abends statt morgens duscht, trägt die Pollen, die sich tagsüber in die Haare hängen, nicht nachts mit ins Bett. Je geringer die Pollenbelastung nachts ist, desto besser ist die Erholung im Schlaf.
Hausstaubmilbenallergiker können ihre Symptome durch Encasings, Schutzbezüge für die Bettwäsche und Matratze, deutlich lindern, da durch die Bezüge keine Stäube hindurchgelangen. Man sollte sich aber vorm Kauf gut informieren und Tests lesen, um ein Produkt zu finden, dass wirksam ist und keine Schadstoffe abgibt.

Alternative Methoden
Akupressur und Homöopathie sind nur zwei der vielen Möglichkeiten, Heuschnupfen alternativ zu behandeln. So machen zum Beispiel manche Patienten positive Erfahrungen mit Lichttherapien oder Atemtherapie, Heilsteinfans berichten von positiven Erfahrungen mit Bernstein oder Aquamarin, wieder andere schwören auf Hypnose-CDs.

Für mich sind Akupressur und Homöopathie die wirksamsten Behandlungen und ich kann mir z.B. nicht vorstellen, wie eine solche CD oder Licht in einer bestimmten Farbe mir helfen soll. Dennoch würde ich auch andere Methoden als meine „Favoriten“ nicht als falsch bezeichnen, genauso wenig wie konventionelle, schulmedizinische Therapien, sondern die Leser dieses Blogs ermutigen, herauszufinden, was ihnen selbst hilft.

Gute Besserung wünscht
Eure Amalie

Weitere Blogs zum Thema Akupressur von Amalie

Ein Gedicht zum Frühlingsanfang

 Erste Knospen des Frühlings

finden

hast jemals du
in deinem gang durch den wald
wenn sträucher dich streiften
du es gewagt
ihre gestreckten hälse krümmend
hinabzusinken
auf vernadelten grund
schützende hüllen öffnen sie dir
ihre knospen sind schön
und wild
wie der ächzende duft deiner seele
dornen streicheln klaffende wunden
du bist groß
und zärtlich
gleich den fädchen
an denen du baumelst.

 

Autor: Chemical Ghostwriter

Die Karibik hat eine Schattenseite: Prostatakrebs durch Pestizide

Toxisches Paradies: Karibikinseln durch Pestizide verseucht

Sonne, Palmen, weiße Strände, azurblaues Meer. Urlaub oder sogar Leben in der Karibik, ein Traum, den mancher sich gerne erfüllen würde. Die Karibikinseln Guadeloupe und Martinique haben jedoch auch ihre Schattenseite. Die beiden Inseln weisen mit die höchste Rate von Prostatakrebs weltweit auf. Französische Wissenschaftler fanden den Grund hierfür heraus: Pestizide. 

Trauminseln mit Schattenseite
In einem Reiseführer der „Blumeninsel“ Martinique heißt es, „in den dichten Wäldern der Insel herrscht Stille, vergleichbar mit unseren Hinterhöfen“. Man kann dort allenfalls noch dem Zirpen von Feldgrillen lauschen. Dafür gibt es ausgedehnte Plantagen mit Bananen, Zuckerrohr, Mango, Avocado, Litschi, Guava und vieles Exotisches mehr, dass in alle Welt verschickt wird. Die Sonne und abendliche Regenfälle lassen die Flora üppig gedeihen auf den Antillen, den Inseln unter dem Winde. Das hat auch Nachteile: Schädlinge, die sich über die Pflanzen und das Obst hermachen. Der Pestizideinsatz auf den Plantagen ist entsprechend hoch.
 
Weltweite Spitzenposition für Prostatakrebs
Französische Wissenschaftler untersuchten mittels einer multifaktoriellen Analyse, warum auf Guadeloupe und Martinique mehr Männer an Prostatakrebs erkranken wie fast überall sonst auf der Welt. Im Jahr 2002 lagen die beiden Antilleninseln Guadeloupe und Martinique mit 152 neuen Prostatakrebsfällen pro 100 000 Einwohner/Jahr weltweit an der Spitze. Krebsneuerkrankungen treten dort vergleichsweise häufiger auf als auf allen anderen karibischen Inseln oder bei den Bewohnern Frankreichs.
 
Ursachen für Prostatakrebs auf der Spur
Eine Analyse der französischen Wissenschaftler zeigte, dass die Häufigkeit von Prostatakrebs auf Martinique und in Frankreich sich seit 1983 signifikant unterscheidet. Die Anstiegskurven sind nicht parallel, was darauf hindeutet, dass sich die Menschen auf den Karibikinseln zwar einerseits genetisch von denen in Frankreich unterscheiden können, aber andererseits, dass die Genetik keinesfalls der einzige Faktor sein könne, befand das Wissenschaftlerteam von Belpomme.
 
Umwelt und Bewohner pestizidbelastet
Anhand einer kartographisch angelegten Analyse über Bodenbelastung konnte das Team aus Paris belegen, dass die Kontaminierung des Wassers der Inselbewohner von den Bananenplantagen herrührt. Ferner stellte das Team retrospektiv fest, dass die Personen aus der Gesamtbevölkerung, die 1972 auf Martinique auf Organochlorpestizide in ihrem Fettgewebe hin untersucht wurden, mit extrem hohen Werten von DDT, DDE, alpha, beta and gammaHCH, Aldrin und Dieldrin belastet waren.
 
Pestizide Ursache für Krebs auf Karibikinseln
Das französische Wissenschaftlerteam kam zu dem Schluss, dass dieses festgestellte wachsende Auftreten von Prostatakrebs weder durch ethnographische Faktoren oder durch veränderten Lebensstil herrühren kann. Vielmehr war es für die Wissenschaftler schlüssig, dass Umweltfaktoren, wie der intensive anhaltende Kontakt gegenüber kanzerogenen, mutagenen und für das Fortpflanzungssystem toxischen Pestiziden den Prostatakrebs bei den Bewohnern auf Guateloupe und Martinique verursachen.
 
Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 19.03.2009
 
Literatur:
Belpomme D, Irigaray P, Ossondo M, Vacque D, Martin M. Prostate cancer as an environmental disease: An ecological study in the French Caribbean islands, Martinique and Guadeloupe, Int J Oncol. 2009 Apr;34(4):1037-44

Rauchverbot in Rheinland-Pfalz wird gelockert – verantwortungslos

Ende des Rauchverbotes ist verantwortungslos

Nachdem Hessen die vergangenen Tage angekündigt hat, den Nichtraucherschutz zu verwässern und das Rauchen in allen Gaststätten für geschlossene Gesellschaften zu ermöglichen, zieht Rheinland-Pfalz nach. Obwohl wissenschaftliche Studien aus aller Herren Nationen voll für das Rauchverbot sprechen, was auch sonst? Doch es hätte mich auch schwer gewundert, wenn es anders laufen würde.

Die Gastronomen und Raucher haben eben eine Lobby, die Gesundheit und die berechtigten Interessen der Nichtraucher treten demnach weiter in den Hintergrund. Ich für meine Person werde Lokalitäten, in denen das Rauchen bei Familienfeiern erlaubt ist, dauerhaft meiden. Denn ich habe keine Lust, in Lokalen mit abgestandenen kalten Rauch etwas zu essen – Genießen ist anders. Außerdem ist es wissenschaftlich erwiesen, dass aus Tapeten, Wand- und Deckenverkleidungen sowie dem Mobiliar Schadstoffrückstände weiterhin ausgasen. Da meine Gesundheit als Allergiker und MCS Betroffener solche Schadstoff-Cocktails schlichtweg umhaut, werde ich zukünftig auf reine Nichtraucher-Gaststätten zurückgreifen und dort tatsächlich rauchfrei genießen.

Derstandart.at meldet zum nicht ungefährlichen „kalten Rauch“, dass sich Feinstaubpartikel in allen im Raum befindlichen Gegenständen wie auch an Decken und Wänden ablagern und von dort wieder emittiert werden. Das ist alles andere als gesund! Bei fortgesetzter Rauchbelastung, welche bei Erlauben des Rauchens in Gaststätten während Familienfeiern gegeben wäre, könnte nicht einmal Lüften mit der Kraft eines Tornados eine vollständige Eliminierung der Schadstoffe des Tabakrauchs bewirken.

Somit ist das Vorhaben, das Rauchverbot wieder zu lockern, ein Schlag ins Gesicht eines jeden Nichtrauchers und ein Angriff auf deren Gesundheit. Das ist in meinen Augen krank, wenn man sieht, was sich in anderen Ländern zum Schutz der Gesundheit bewegt:

In Amerika haben im letzten Jahr 102 Verwaltungen für öffentliche Wohnanlagen Rauchverbot in den Wohnungen verhängt. Die Raucher dürfen zwar in ihren Wohnungen wohnen bleiben, aber Rauchen ist nicht mehr. Manche Hausverwaltungen gingen sogar dazu über, Wohnungen nicht mehr an Raucher zu vermieten, wenn jemand auszieht.

Autor: Thommy, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. März 2009

Integration von Behinderten am Arbeitsplatz: Lehrer mit MCS – Multiple Chemical Sensitivity und Allergien

Lehrer mit MCS sollte eine Chance haben

Die Integration von Behinderten auf Arbeitsplätzen ist eine wichtige Aufgabe, der sich Behörden weltweit angenommen haben. Lehrer, die unter Chemikaliensensitivität / Multiple Chemical Sensitivity (MCS) leiden, haben es in Schulen nicht leicht. Baumaterialien, die Chemikalien ausdünsten, Parfüms und Duftstoffe von Schülern und Kollegen, chemikalien- und duftstoffhaltige Reinigungsmittel Renovierungsarbeiten, Einsatz von Pestiziden stellen nur einen kleinen Bruchteil der „Barrieren“ dar, mit denen chemikaliensensible Lehrer konfrontiert werden können.
 
Häufig wird eine Lehrkraft mit MCS frühzeitig in Pension geschickt. Ein Verlust, dem das Job Accommodation Network (JAN) entgegensteuert, indem diese, dem Ministerium für Arbeit unterstellte Abteilung, Empfehlungen und Unterstützung zur Integration behinderter Lehrkräfte gibt, auch und insbesondere solchen, die unter MCS und Allergien leiden.

Auf Behinderte und ihre Bedürfnisse eingehen
Das amerikanische Schwerbehindertengesetz sieht vor, Behinderte im Berufsleben besonders zu unterstützen. Eine Unterabteilung des Ministeriums für Arbeit, das Job Accommodation Network (JAN), hat sich dessen angenommen und sorgt dafür, dass Situationen im Berufsalltag erfasst und verbessert werden.

In einer Broschürenserie über Behinderungen in Beruf und Unternehmen geht JAN in einem Sonderheft insbesondere auf die Bedürfnisse von behindertem Lehrpersonal ein und wie man dieser Behindertengruppe helfen kann. Die Behörde motiviert, die aufgeführten Vorschläge nicht als einzige Möglichkeit anzusehen, sondern weitere Möglichkeiten zu schaffen, wenn es einer behinderten Person helfen könnte. JAN führt an, dass die Vorschläge nur eine kleine Auswahl darstellen sollen und das es zahllose weitere Möglichkeiten gäbe, um einem behinderten Angestellten gerecht zu werden. 

Lehrpersonal mit Behinderung – kein Problem
JAN geht von etwa 1,1 Millionen behinderter Lehrkräfte an amerikanischen Schulen, Bildungseinrichtungen und Universitäten aus. Da Lehrkräfte einem hohen Standard entsprechen müssen, um der Vielzahl von Anforderungen zu entsprechen, die sie während ihrer Arbeit gerecht werden müssen, ist es laut der Behörde erforderlich, dass angemessene Anpassungen vorgenommen werden, um es dieser Behindertengruppe zu ermöglichen, ihre Arbeit effektiv durchführen. 

Nicht alle Lehrkräfte, die unter einer Behinderung leiden, benötigen spezielle oder viele Anpassungen des Arbeitsumfeldes, um ihre Arbeit zu verrichten. Manche brauchen überhaupt keine Anpassungen, andere benötigen nur kleine Hilfestellungen, die schon mit einer Anordnung abgetan sind.

Viele Zugeständnisse für eine behinderte Lehrkraft kosten nicht einmal Geld, sie erfordern nur Willen und Kooperation der Menschen im Umfeld. So berichtet JAN von einer Lehrkraft, die unter einem Anfallsleiden litt. Die Lehrkraft hatte ein Haustier, das speziell auf die Erkennung der Anfälle abgerichtet war. An der Schule, an der sie unterrichtete, waren Tiere jedoch verboten. Die Schulleitung fällte eine Einzelerlaubnis und sorgte zusätzlich dafür, dass einige Personen mit dem Tier vertraut gemacht wurden und sich um es kümmerten, während die Lehrkraft einen Anfall hatte und in einem Krankenzimmer lag. Kosten der Maßnahme: 0

Auch Lehrpersonal mit MCS hat eine Chance
Während Lehrpersonal in Deutschland beim Auftreten einer Chemikaliensensitivität erfahrungsgemäß mit massiven Problemen rechnen muss und die Behinderung meist mit Frühpensionierung (oft wird die Erkrankung auf die Psyche abgeschoben) einhergeht, sieht JAN in den USA Unterstützung für Lehrpersonal mit MCS und Allergien vor. Sogar ein Maßnahmenkatalog mit Vorschlägen für Personen mit CFS – Chronic Fatigue Syndrom wurde von der Behörde eingebracht.

Folgende Vorschläge unterbreitet JAN, um chemikaliensensiblen Lehrkräften und solchen mit Allergien das Unterrichten zu erleichtern, bzw. weiterhin zu ermöglichen:

Bei Allergien auf Kreide:

  • Benutzung eines Overhead Projektors
  • Benutzung eines PC Projektors
  • Benutzung einer abwaschbaren Kunststofftafel, die mit ungiftigen Markern beschrieben werden kann
  •  Benutzung eines großen Papierblocks auf einer Staffelei (wie bei Konferenzen üblich)
  • Schaffen einer guten Ventilation, Luftfilter, Luftfilterungsanlage
     

Bei Sensitivitäten gegenüber Reinigungsmitteln, Zigarettenrauch, Pestiziden, Parfüms, Farbe, Teppichboden und anderer Gebäudeausstattung: 

  • Benutzung eines Luftfilters, Installierung einer Luftfilterungsanlage
  • Vermeidung der Reizstoffe, so weit wie möglich
  • Verwendung ungiftiger Anstreichfarbe und von speziellen Reinigungsprodukten, die weniger reizende Alternativen darstellen
  • Entfernung, Austausch oder Entgiftung von bestehendem Teppichboden und Auswahl weniger toxischer Gebäudeausstattung und Versorgungsmaterialien
  • Verbesserung der Ventilation innerhalb des Arbeitsplatzes
  • Benachrichtigung im Vorfeld über Malerarbeiten, dem Einsatz von Pestiziden, damit ein alternatives Arrangement für die Arbeit in dieser Zeit getroffen werden kann
  • Schulung des Umfeldes über Multiple Chemical Sensitivity und was die Erkrankung  bedeutet und wie Duftstoffe den Gesundheitszustand Betroffener beeinträchtigen können
  • Auslagern des Arbeitsplatzes aus Bereichen, in denen sich der Werkraum, das Chemielabor, die Cafeteria oder Parkplätze befinden
  • Ausführung von Reinigungs- und Gebäudeinstandsetzungsarbeiten und Renovierungsarbeiten, wenn das Gebäude leer steht
  • In Betracht ziehen der Einführung eines Duftstoffverbotes
  • Bereitstellung eines Luftentfeuchters, um Schimmelbildung zu verhindern
  • Bereitstellung einer Liste der Inhaltsstoffe von Reinigungsmitteln und anderen chemischen Substanzen, die auf dem Schulgelände zum Einsatz kommen

Integration statt Isolation
Diese Maßnahmen, die von JAN für chemikaliensensibles Lehrpersonal vorgeschlagen wurden, könnten mit ein wenig Willen und Akzeptanz an jeder Schule, jeder Universität durchgeführt werden. Sie käme auch anderen Allergikern sowie chemikaliensensiblen Kindern und Jugendlichen zugute.

Es liegt an den Behörden in den jeweiligen Ländern, sich auf humane Weise einzusetzen und mit dazu beizutragen, dass Barrieren auch für diese bisher nahezu ausnahmslos ausgegrenzte Behindertengruppe eliminiert werden.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 17.03.2009

Literatur:
Job Accommodation Network, Occupation and Industry Series: Accommodating Educators with Disabilities, 18.02.2009

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Weitere Lockerung des Nichtraucherschutzes in Hessen – voll daneben

Koch raucht, kein Problem Raucher dürfen alles
Neben Wut und Unverständnis kam mir am 10. März beim Lesen der Meldung zum Nichtraucherschutz in der FAZ als Erstes folgende Fragestellung in den Sinn:

 

Was ist unsere Gesundheit eigentlich noch wert?

Einen angemessenen Stellenwert hat die Gesundheit in Hessen m. E. jedenfalls nicht. Anstatt der Gesundheit der Bevölkerung oberste Priorität einzuräumen und einem angemessenen Nichtraucherschutz gerecht zu werden, richtet man sich schwerpunktmäßig nach den Belangen der Tabakindustrie und den Wünschen der Raucher. Man plant noch vor der Sommerpause einen Gesetzesentwurf in den Landtag einzubringen, um das bestehende Rauchverbot weiter zu lockern. Geplant ist das Rauchen zukünftig nicht nur in Einraum-Kneipen zu gestatten, sondern wieder in allen Gaststätten zu ermöglichen, wenn geschlossene Gesellschaften anwesend sind und sich von weiteren Gästen niemand gestört fühlt. 

Da gebe ich den Grünen vollkommen Recht, lt. FAZ werfen sie der CDU „hemmungslose Lobbypolitik“ vor. Gegenteiliges kann ich bei dem Schutz der Raucher gegenüber der Verwässerung des Nichtraucherschutzes nicht feststellen.

Dass Industrieinteressen hofiert werden und die Gesundheit der Bevölkerung im Gegenzug leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird, kennen wir Chemikaliensensiblen nur allzu gut. Warum sollte es beim Nichtraucherschutz auch anders laufen? Die Lockerung des Nichtraucherschutzgesetztes findet leider nicht nur in Hessen statt.

Thommy’s MCS- Blogfrage der Woche:

 

  • Was haltet Ihr als Chemikaliensensible von der Verwässerung des Nichtraucherschutzes?
  • Wie kommt Ihr mit Eurer MCS damit klar, dass überall vor den Eingängen von Restaurants, Behörden und Krankenhäusern geraucht wird?

Hersteller für Kosmetik- und Reinigungsmittel, SC Johnson, nimmt Phthalate aus seinen Produkten

Konsumenten sind kritischer denn je

Kritische Konsumenten sorgten für Ende der Phthalate
Einer der größten US Hersteller für Kosmetik und Reinigungsmittel, SC Johnson,  gab am 12. März 2009 bekannt, dass man Phthalate aus der gesamten Produktpalette des Konzerns entfernt. Die Chemikalie ist wegen ihres Eingreifens in das Hormonsystem bei den Konsumenten ins Zwielicht geraten.

Es mutet an, als sei bei Großkonzernen eine Trendwende eingetreten, in der ersten Märzwoche hatten bereits die sechs größten US Hersteller für Babyflaschen ihren freiwilligen Verzicht auf die Chemikalie Bisphenol A (BPA) bekannt gegeben. SC Johnson hatte BPA bereits im vergangenen Jahr freiwillig aus seinen Produkten verbannt.

Ein Wandel tritt ein
Längst haben Hersteller von Alltagsprodukten gemerkt, dass Konsumenten immer kritischer und gesundheitsbewusster werden. Unternehmen, die dies missachten, stöhnen jetzt schon unter sinkenden Umsatzzahlen, während andere, die dem Endkunden gerecht werden, sich über steigende Umsätze freuen.

SC Johnson gehört zu den Unternehmen, die das Bedürfnis der Konsumenten nach gesundheitsbewussten und umweltfreundlichen Produkten erkannt haben. Im September vergangenen Jahres gab das Unternehmen bekannt, dass in der Produktsparte Aufbewahrungsbehälter und Frischhaltebeutel, in der es in den USA Markführer ist, kein Bisphenol A (BPA) mehr enthalten ist. Um jetzt das Phthalat DEP aus den Produkten zu verbannen, wirkte die Johnson Geschäftsleitung seit Sommer 2008 erfolgreich auf seine Lieferanten ein, völlig auf Phthalate zu verzichten.

Familienunternehmen handelt zukunftsgerichtet
Das 122 Jahre alte Familienunternehmen SC Johnson, dessen Anfänge auf den bekannten Johnson Fußbodenwachs zurückgehen, vertreibt seine Produkte in über 110 Ländern der Welt.

Der Johnson Konzern rangiert nicht nur bedenkliche Chemikalien aus, er geht noch weiter. Die Konzernleitung gab aktuell bekannt, dass man auf dem Weg sei, ein für den Konsumenten völlig transparentes Unternehmen zu werden. SC Johnson reagiert mit seinem Handeln direkt auf den Markt. Mit seiner selbstverpflichtenden Handlungsweise geht der Konzern auf die Bedürfnisse des Konsumenten von Heute auf dem Weltmarkt ein. Während andere Hersteller mauern und sich hinter fadenscheinigen „Alles kein Problem“ Äußerungen von Entscheidungsträgern in Behörden und Ministerien verschanzen, geht SC Johnson in eine innovative Richtung und richtet sich nach den Wünschen der Konsumenten.

Kein Platz mehr für Unternehmen, die Gesundheit und Umwelt ignorieren
SC Johnson gibt auf seiner Webseite bekannt, dass man in kürzester Zeit das angestrebte Ziel erreichen wolle, dem Konsumenten völlig transparente Produkte anzubieten. Johnson wird zukünftig nicht nur alle Inhaltsstoffe in einem Produkt aufführen, sondern auch wozu diese Substanzen dienen.

Als Grund für die Selbstverpflichtung gibt das Unternehmen an, dass Familien von heute genau wissen wollen, was in einem Produkt enthalten ist, dass sie in ihrem Haushalt benutzen. Eine Hausfrau wolle in Hinsicht auf die Produkte, die sie kauft, heutzutage ein gutes Gewissen der Familie gegenüber haben.

„Clicking“ nannte die Wirtschaftsprognostikerin Faith Popcorn dies vor Jahren. Ein Ausdruck für das Handeln eines Unternehmens, das es verstanden hat, was der Markt will, eines, bei dem es „Klick“ gemacht hat. Ein Erfolgsrezept für zukunftsgerichtetes Management, das aufgeht und Kunden beschert, die der Marke treu bleiben und sich sogar hinter die Marke stellen.

Start frei für innovatives kundenorientiertes Management
Weltweit sind Unternehmen gut beraten, sich Strategien von Unternehmen wie SC Johnson genau anschauen, denn die Luft für Konzerne, denen die Gesundheit ihrer Kunden und die Umwelt nichts wert sind, wird zunehmend dünner werden.

Aufklärung durch die Medien und vor allem durch das Internet, das in Sekundenschnelle Informationen über den ganzen Globus jagt, lassen in der nahen Zukunft keine Nische mehr offen für Unternehmen, die den Verbraucher und seine Wünsche ignorieren und glauben, ihn täuschen zu können.

Es zeichnet sich ab, wem in Zukunft der Markt gehört
Transparente Unternehmen, die mit dem Verbraucher offen und freundschaftlich kommunizieren, auf ihn eingehen, Unternehmen mit gesunden Produkten, die in der Auswahl der Rohstoffe, der Herstellung und dem Vertrieb ehrliches Umweltbewusstsein mit einbeziehen, gehören die Zukunft.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 15.03.2009

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