Kampf gegen den Müll in der Natur – Müll-Patenschaft, warum ich?
Vor einiger Zeit schrieb ich hier im CSN Blog, dass ich auf meinem Weg durch den Wald und am Speichersee des Emslandes Lingen (Ems) täglich Müll finde. Mein Weg zum Lebensmittelladen ist ca. 2 km lang und den fahre ich fast täglich mit dem Fahrrad zum Einkaufen. Der Weg führt über einen großen Acker und Gräben entlang. Dort sammle ich mittlerweile fast täglich Müll ein. Ich habe vor einiger Zeit beschlossen, „Müllpate“ für den Weg zum Lebensmittelladen zu sein. Den Weg und den Graben habe ich jetzt mit viel Mühe von Müll frei bekommen. Doch der Müll „wächst“ nach, täglich finde ich neuen Müll. Sogar zwischen zwei Friedhöfen, wo der Weg auch entlangführt. Es ist ein Jammer, direkt hinter der Kirche, selbst da liegt immer wieder viel Müll. Dort halten wohl manchmal Leute und essen im Auto, Pappteller und sonstiger Abfall von der Verpackung aus den Imbissbuden landet dann natürlich auf den Straßenrändern.
Fast an derselben Stelle, an einem der Ackerwege, hatte jemand in kurzer Zeit zweimal hintereinander wohl seinen Aschenbecher entleert. Tatsache ist, einige Menschen schmeißen in meiner Umgebung wohl regelmäßig Müll einfach so in die Landschaft – das muss aufhören. Ich befürchte nur, es ist diesen Leuten nicht mal bewusst was sie tun. Die machen es offensichtlich täglich, und für die ist es normal und bequem, der Gesellschaft ihren Müll vor die Füße zu werfen. Deshalb denke ich, wir brauchen viele „Müllpaten“, damit das Thema -täglich neuer Müll überall im Land-aufgegriffen wird und es aufhört mit dieser Müllkultur.
Noch ein Beispiel: vor kurzem war auf meinem „Müllpatenweg“ wieder Müll zum weglaufen. An der Kirche sprach ich eine Frau an und sagte: „Beschweren Sie sich doch auch mal bei der Stadt über den vielen Müll überall.“ Die Antwort der Frau lautete: „Warum ich?“ Das hat mich ziemlich genervt, weil ich immer solche oder ähnliche Antworten bekomme. Ich sagte, zu der Frau, weil sie doch wohl Christin sei usw.
Witzig, am Lebensmittelladen traf ich eine Frau, die, wie ich meine, als Journalistin arbeitet. Ich erzählte Ihr von der Vermüllung der Gegend. Ihr war es bekannt und sie meinte, mit dem Zeigefinger, das helfe nicht. Die Idee von der „Müllpatenschaft“ findet sie gut. Sie hatte nämlich vor kurzem noch mit einem Tourismusverband des Emslandes über das Thema Vandalismus und meine Sache über die Vermüllung der Straßenränder gesprochen. Es ist abträglich für das Image des Emslandes. Vielleicht könnte man aus der Idee „Müllpatenschaften“ für alle Wege um und in Dörfern und Städten etwas machen.
Auf dem Rückweg von meiner Müllsammeltour, welch ein Zufall, lernte ich vor ein paar Tagen den zweiten „Müllpaten“ bei uns hier kennen, der ganz bescheiden Müll sammelt. Ich sagte Ihm, er sollte doch ruhig ein wenig Reklame machen. Er findet wie ich dauernd Flaschen am Weg und sammelt sie auf, um Tiere und natürlich die Leute zu schützen. Wenigstens bin ich nicht alleine, das hat mich etwas aufgebaut im schier endlosen Kampf dem Müll anderer einzusammeln.
Habt Ihr noch einige Ideen, wie man die Mitmenschen dazu bringen kann, die Landschaft nicht mehr zuzumüllen?
Oder wie man die Mitmenschen wie in Amerika dazu bringen kann, dass sie auch „Müllpate“ werden?
Ich freue mich auf Eure Ideen,
Euer Energiefox, freiwilliger Müllpate in Lingen
Hallo Energiefox,
danke, dass Du das Thema „Müll in der Natur“ heute im CSN-Blog ansprichst. Die stets zunehmende Vermüllung der Natur kann nicht genügend angesprochen werden, denn auch ich ärgere mich stets darüber. Alleine schon wie unsere Straßengräben als Müllhalde benutzt werden, ist kaum zu glauben und es tut mir in der Seele weh, welchen Bezug viele Leute zur Umwelt und Natur haben, nämlich scheinbar keinen.
Es wird ständig schlimmer. So danke ich Dir an dieser Stelle für Deinen unermüdlichen Einsatz, im Kampf gegen den Müll in unserer schönen Natur. Anstatt stolz zu sein, dass wir in Deutschland so einzigartige Landschaften haben, gehen viele Menschen so achtlos, ja man kann sagen, sogar erachtend mit der Umwelt um.
Auch die Idee mit Deiner Müllpatenschaft gefällt mir sehr gut. Es ist genau wie Du sagst, niemand fühlt sich zuständig selbst aktiv zu werden, die Menschen werden zunehmend gleichgültig. Dabei wäre man gut beraten, selbst aktiv zu werden anstatt immer nur zu denken, das können andere ja machen.
Toll fände ich, wenn die Medien das leidliche, wie auch besorgniserregende Thema „Müll in der Natur“ aufgreifen und somit das Bewusstsein der Leute dahingehend prägen würden, dass sich an diesem jämmerlichen Zustand bald grundlegend etwas ändert. Ich kann es nicht nachvollziehen, warum viele Leute ihren Unrat überall in die Natur werfen, anstatt ihn ordnungsgemäß zu entsorgen. Schließlich ist es schlimm genug, dass wir alle so viel Müll verursachen, da braucht man damit nicht noch unnötig die Umwelt zu belasten. Vielerlei Schadstoffe gelangen auf diesem Weg ins Grundwasser und gelangen wieder in die Nahrungskette. Aber das scheint den Leuten egal zu sein, bei vielen ist es auch Unwissenheit, viele wollen mit ihrem Wegwerfverhalten auch provozieren.
Viele Grüsse
Maria
Energiefox, erst einmal mein Lob für Dein Engagement in Sachen Natur und Umwelt. Deine Blogs lese ich immer gerne und schließe mich Deiner Meinung an, es müsste viel mehr Menschen wie Dich geben, die sich als Müllpate verpflichtet sehen. Leider weiß ich momentan auch keinen Rat, wie man die Mitmenschen dazu bringen kann, ebenfalls Müllpate zu werden. Ich selbst kann es nicht auf Grund meiner MCS Erkrankung, bin ich immer am Limit, kann mir also keine neuen Aufgaben mehr zumuten. Also, nicht dass Du denkst ich sei zu faul. Wenn ich einigermaßen gesund wäre, könntest Du auf mich zählen. Es ist wirklich schlimm, unsere Landschaft sieht aus wie die reinste Müllhalde. Dass die Leute, die dafür verantwortlich sind sich nicht schämen. Wie man dagegen angehen kann, ist eine gute und berechtigte Frage. Gerne würde ich Dir eine Antwort geben, aber außer, dass sich die Öffentlichkeit schwerpunktmäßiger mit dem Thema befassen müsste und auch höhere Strafen verhängt werden müssten, fällt mir leider im Augenblick nichts ein.
Wenn ich eine Idee habe, melde ich mich wieder.
Müllpaten müsste es hier bei uns auch geben. Täglich rege ich mich über den Müll an den Straßenrändern auf. Wie man die Leute dazu bringt, mit der Umweltverschmutzung aufzuhören, da habe ich leider auch keinen Tipp für Dich parat, Energiefox.
Gerne wüsste ich es selbst, denn dass die Leute, die dafür verantwortlich sind Deinen Blog lesen, glaube ich kaum. Man müsste sie irgendwie über die Öffentlichkeit erreichen, vielleicht über die Journalistin, die Du kennengelernt hast. Wenn man es gut angehen würde, könnte man sicherlich etwas daraus machen, aber dazu bräuchte man eben die Hilfe Anderer. Alleine wird man nicht viel bewirken, außer dass man wie Du täglich unterwegs ist, und den Wohlstandsmüll einsammelt. Das hilft der Natur schon viel, aber das Problem muss an der Wurzel angepackt werden. Da ist guter Rat wirklich nicht leicht.
Herzliche Grüsse, Henriette
Hallo Fox,
super Blog“
Müllpatenschaften gegen die Vermüllung der Natur müssten flächendeckend eingeführt werden. Den Verursachern für den vielen Müll in der Natur müsste man mit heftigen Strafen den Garaus machen. Aber die Politiker schauen lieber weg und tun so als gäbe es all das nicht.
Warum ich? Das ist wohl ein Problem unserer Gesellschaft, kaum jemand, der ehrenamtliches Engagement zeigt, die Hauptsache man hat das neuste Handy oder den neusten PC und ein schickes Auto, der Rest scheint egal zu sein.
Daher lobe ich mir Deinen Einsatz für eine saubere Umwelt, da profitieren wir alle von, auch wir MCS Kranke. Ist die Umwelt intakt, gibt es weniger Umweltprobleme und Umweltkranke.
Grüsse und mach weiter so!
Danke an Silvia für die gelungene Umsetzung Textbearbeitung und das Bild aus Amerika und auch an eine Person vom CSN Forum, die mir wie immer bei der Bearbeitung der Texte hilft bzw. Mut zu spricht, so einen Blog zu bringen.
Heute war für mich ein richtiger Müllkreuzzug, direkt nach ca. 50 m an meiner Straße fand ich so viel Müll wie noch nie. Ob der Müll vom LKW geflogen ist? Hier war nämlich am Samstag Müllsammeltag. Ich konne es nicht glauben. Natürlich auf meinem Weg, am Acker auch Müll und Zigarettenkippen, weil ich da ja fast täglich sammle, dann auch nicht so viel.
Zur Idee, wie man Reklame machen kann, mir schwebt etwas vor: Hier in Lingen (Ems) ist eine Fachhochschule für Medien. Vielleicht kann die ja mal profihaft Reklame machen für den Umweltschutz. Die brauchen ja manchmal für ihre Abschlussarbeiten Projekte. Mir schwebt ein Plakat vor, das dann öffentlich präsentiert werden sollte. Auch eine Müllausstellung in einem fahrenendem Bus wäre denkbar.
Jetzt sind doch bald Wahlen, Leute quält mal die Vertreter der Politik ,was die so meinem zum Thema Müllplatz Deutschland.
Gruß Energiefox
Hallo Energiefox,
sporn die Tages – und Wochenzeitung an, etwas über „Müllpaten“ zu bringen. In der Wochenendausgabe wäre das ein Nachdenkthema.
Gut dass Du dran bleibst!
Da hat Rex recht, Müllpaten hört sich prima an und könnte das Interesse der Tageszeitungen wecken. Du könntest ein Photo von Dir und dem eingesammelten Müll hinschicken und evtl. sogar den Link zu Deinen Umweltblogs. Wer weiß, bestimmt beißt eine Zeitung an.
Ich wünsche Dir gutes Gelingen Energiefox,
Henriette
Ja Fox, so ist das, keiner fühlt sich zuständig und alle denken „Warum ich?“. Das ist auch daran zu erkennen, dass das Müllproblem stets zunimmt, anstatt das Vernunft einkehrt und die Leute ihren Müll zu Hause in die Tonne werfen.
Gut finde ich, dass Du am Ball bleibst und Dein Ding durchziehst.
Gegen den Müll in der Natur müssten tatsächlich mehr Leute ankämpfen so wie Du. Ich hoffe, dass Du weitere Müllpaten gewinnen kannst.
XXX
Hallo Fox,
Müllpaten könnten wir bei uns auch gut gebrauchen. Wenn ich mir die Straßenränder anschaue, wird es mir schlecht. So viel Müll wie die letzte Zeit, habe ich dort noch nie gesehen. Ich habe das Gefühl, es wird immer schlimmer. Was der Auslöser der Naturschändung ist, kann ich mir nicht erklären, denn jeder möchte doch eine intakte Natur anschauen und keine Müllhalden am Straßenrand oder sonstwo in der Natur.
Ich finde es aber super, dass Du am Ball bleibst. Ich habe auch schon einiges an Unrat eingesammelt, aber nicht so beständig und sorgfältig wie Du.
Gruß Spider
Hallo Energiefox,
normalerweise müsste Dich der Bürgermeister für Deine Dienste für Umwelt und Natur mit einem Ehrenpreis auszeichnen. Ich denke man ist sich der Wichtigkeit Deines Einsatzes in Lingen nicht so recht bewusst.
Wenn ich Bürgermeister an Deinem Wohnort wäre, würde ich Deine Aktionen hilfreich unterstützen. Denn ein sauberes Emsland ist doch für Touristen attraktiver als müllbelastete Natur. Das mit den Müllpatenschaften würde ebenfalls fördern und in der Öffentlichkeit publik machen, damit Du Unterstützung bekämst.
Gruss Lucie
Danke an Alle für die Rückmeldungen.
Lucie der Bürgermeister von Lingen (Ems) hat einen schlechten Ruf in Bezug auf Umweltschutz. Wald wird abgeholzt für Industrie- Umsiedlung und für die Erweiterung der Umgehungstraße. Ist der Ruf erst mal ruiniert lebt´s sich völlig ungeniert. Mit dem Ortsbürgermeister bei mir vor Ort will ich, mit Hilfe des Heimatvereins, das Thema Müll und richte Pflege des Straßenbegleitgrüns angehen.
Der Ideen- Stelle in Lingen (Ems) habe ich heute per E- Mail das Projekt
Müllpate vorgestellt.
Lucie einen Ehrenpreis brauch ich nicht, mir wäre es lieber Lingen (Ems) bzw. seine Bürger lassen das Straßenbengleitgrün mal wachsen und die Stadt und die Bürger beheben das Müllproblem an den Straßenrändern und öffentlichen Plätzen.
Gruß Energiefox
http://img408.imageshack.us/my.php?image=glaswunde.jpg
am 05.04.2009 zwei zerdepperte Flaschen an diesem Müll-Weg wie oben im Blog beschieben. Hier ein Foto davon mit einem Hund der sich auf meinem Müll -Weg an einer kaputten Glasflasche ein Fuß aufgeschnitten hat.Der Besitzer erzählte es mir vor einiger Zeit und gestern bot sich die Gelegenheit zum Foto. Es ist ein sehr junger Hund. Zum Glück ist keine Sehne verletzt.
Ich finde dauernd Flaschen hier an meinem Müll- Leidensweg, ist doch wohl ein Trauerspiel, das kann nicht so weiter gehen.
Gruß Energiefox
hallo,
energiefox. ich sammle seit monaten in 2 ortschaften, s-bahnhöfen vornehmlich plastikmüll, flaschen, glas-scherben und viele viele zig.-kippen. ich habe schon massive rückenschmerzen. ich mache das auch vor anderen leuten wegen dem schlechten gewissen das manche dann bekommen. noch hat sich keiner getraut dumme sprüche oder witzchen darüber zu machen. einige leute loben mich sogar. ich setze auf den vorbildeffekt und das schahmgefühl der zuschauer während ich ihren dreck wegmache. ich rege mich nur manchmal künstlich über die dummheit der umweltsünder auf, meistens erledige ich das und gehe dann zum sport.
erst habe ich in eine brennende zigarette reingefaßt, der typ war vermutl. noch in der nähe. besser so einer geht mir aus dem weg. ich kann dann sehr bissig (nur mit worten) werden.
ich finde wenn der eine oder der andere nur vor seinem haus aufräumen würde, wäre schon viel gewonnen. tja bis dahin müssen die paar wenigen mit umweltgewissen den müll dieser holzköpfe mitwegräumen.
viele grüsse
auch ein müllpate aus bayern
elektronische überwachung und photos der polizei übergeben,
hallo energiefox,
ich werde zukünftig in folgende richtung gehen
beweise sammeln gegen müllsünder mit selbstauslösenden kameras oder gleich eine webcam. ich muß mich da erst schlau machen wie das genau geht, dann die beweise der polizei übergeben und eine anzeige wegen ordnungswidrigkeit machen. schlimm für bösewichte ist es auch, wenn man sie öffentlich bloßstellt, sie möchten ja oft gerne als gute bürger dastehen. man muß nur darauf achten die rechte der müllsünder zu wahren, sonst hat man plötzlich selbst eine anzeige am hals.
grundsätzlich finde ich,
wenn jeder mit umweltgewissen ein bisschen was tut gegen den müll, dann würde es meinem rücken auch besser gehen und der umwelt natürlich.
weltanschaulicher ansatz: wie wollen wir die welt retten, wenn wir nicht mal zu hause den müll wegkriegen. wenn der planet erde kaputt ist, dann ist auch schluß mit uns.
grüsse aus bayern
Nach meinen Erfahrungen ist ein Grund, warum die Leute ihren Müll in die Natur werfen, dass sie nicht wissen, was daran nun „so schlimm sein soll“. „was ist schon schlimm daran, wenn ich mein schokoriegelpapier in den Wald werfe? das bisschen Plastik.“ Wenn man ein Kind fragt: „Warum sollst du denn keinen Müll in die Natur werfen?“, bekommt man meist maximal die Antwort „das macht man nicht, das verschmutzt die Umwelt“. Wenn man daran erinnert, dass ein Tier durch Fressen von Verpackungen und Zigaretten Verdauungsschäden bis zum Tod erleiden kann, dass Gifte in den Boden gelangen, der Pflanzen in der Umgebung abtötet und sogar in das Grundwasser gelangen kann, dann wird das Kind viel eher damit aufhören die Gegend zu verschmutzen. So ist es bei den Erwachsenen doch auch. Nur damit es im Wald schön aussieht mein Kaugummi nicht wegzuschmeißen, ist vielleicht für Naturliebhaber wie mich schon Grund genug es zu lassen, aber anderen Leuten die eh fast nie dort sind ist das wohl etwas „egaler“…