Rauchverbot in Rheinland-Pfalz wird gelockert – verantwortungslos

Ende des Rauchverbotes ist verantwortungslos

Nachdem Hessen die vergangenen Tage angekündigt hat, den Nichtraucherschutz zu verwässern und das Rauchen in allen Gaststätten für geschlossene Gesellschaften zu ermöglichen, zieht Rheinland-Pfalz nach. Obwohl wissenschaftliche Studien aus aller Herren Nationen voll für das Rauchverbot sprechen, was auch sonst? Doch es hätte mich auch schwer gewundert, wenn es anders laufen würde.

Die Gastronomen und Raucher haben eben eine Lobby, die Gesundheit und die berechtigten Interessen der Nichtraucher treten demnach weiter in den Hintergrund. Ich für meine Person werde Lokalitäten, in denen das Rauchen bei Familienfeiern erlaubt ist, dauerhaft meiden. Denn ich habe keine Lust, in Lokalen mit abgestandenen kalten Rauch etwas zu essen – Genießen ist anders. Außerdem ist es wissenschaftlich erwiesen, dass aus Tapeten, Wand- und Deckenverkleidungen sowie dem Mobiliar Schadstoffrückstände weiterhin ausgasen. Da meine Gesundheit als Allergiker und MCS Betroffener solche Schadstoff-Cocktails schlichtweg umhaut, werde ich zukünftig auf reine Nichtraucher-Gaststätten zurückgreifen und dort tatsächlich rauchfrei genießen.

Derstandart.at meldet zum nicht ungefährlichen „kalten Rauch“, dass sich Feinstaubpartikel in allen im Raum befindlichen Gegenständen wie auch an Decken und Wänden ablagern und von dort wieder emittiert werden. Das ist alles andere als gesund! Bei fortgesetzter Rauchbelastung, welche bei Erlauben des Rauchens in Gaststätten während Familienfeiern gegeben wäre, könnte nicht einmal Lüften mit der Kraft eines Tornados eine vollständige Eliminierung der Schadstoffe des Tabakrauchs bewirken.

Somit ist das Vorhaben, das Rauchverbot wieder zu lockern, ein Schlag ins Gesicht eines jeden Nichtrauchers und ein Angriff auf deren Gesundheit. Das ist in meinen Augen krank, wenn man sieht, was sich in anderen Ländern zum Schutz der Gesundheit bewegt:

In Amerika haben im letzten Jahr 102 Verwaltungen für öffentliche Wohnanlagen Rauchverbot in den Wohnungen verhängt. Die Raucher dürfen zwar in ihren Wohnungen wohnen bleiben, aber Rauchen ist nicht mehr. Manche Hausverwaltungen gingen sogar dazu über, Wohnungen nicht mehr an Raucher zu vermieten, wenn jemand auszieht.

Autor: Thommy, CSN – Chemical Sensitivity Network, 18. März 2009

7 Kommentare zu “Rauchverbot in Rheinland-Pfalz wird gelockert – verantwortungslos”

  1. Kallewirsch 18. März 2009 um 21:45

    Die Lockerung des Rauchverbots in Rheinland-Pfalz und Hessen ist in der Tat unverantwortlich von den Verantwortlichen. Lobbyismus regiert unser Land, das ist beim Rauchverbot bzw. beim ständig zurückgenommenen Nichtraucherschutz deutlich erkennbar. Gut dass Du hier im CSN-Blog auf diese Mißstände aufmerksam machst. Dass die Gesundheit der Bevölkerung einen sehr geringen Stellenwert hat, zeichnet sich nicht nur bei Multipler Chemikalien Sensitivität deutlich ab, wir Betroffenen spüren das ja täglich am eigenen Leib, sondern wie von Dir berichtet auch beim Schutz der Tabak-Lobby.

    Prost Mahlzeit!

  2. Energiefox 19. März 2009 um 10:12

    Die können meinetwegen genauso wie mit dem Beduften Ihrem Laster in
    privaten Räumen fröhnen, aber bitte nicht in der Öffentlichkeit. Habe heute morgen noch 3 Zigarettenkippen auf Weldwegen gefunden und das ist jetzt jeden Tag so . Ein Oberidiot und Kettenraucher geht da wohl jeden Tag.

    Vor kurzem hatte ich ja 2 mal hintereinander am Straßenrand etliche Zigarettenkippen auf gesammelt weil vermutlich ein Autofahrer seinen Aschenbecher entleert haht. Ich konnte nach mehrfachem Händewaschen den Gestank nicht von den Händen bekommen. Am Lebnsmittelladen sind 2 große Aschenbecher für Raucher, viele Kippen liegen im Beet daneben. Junge Väter und Mütter stehen mit Kippen am Rand des Parkplatzes und holen ihre Kinder von der Schule. Prima Vorbild für die Kinder, natürch die Kippen werden dort wo man steht einfach hingeschmissen.
    Schlusss damit, es ist einen Minderheit die uns in der Mehrheit quält und diese dummen Politiker weichen auch noch den Schutz für uns vernünftige Menschen auf. Gibt ein klares Zeichen und wählt solche Leute nicht. Bald ist ja wieder Wahl.

    Gruß von einem unfreiwilligem Kippensammler.

  3. Juliane 19. März 2009 um 21:55

    Ja. lieber Thommy, ein Schritt vor und zwei zurück.

    Aber wenn es ums Rauchen geht, dazu hat man hier
    ein ganz besonderes Verhältnis

    Dr. med. Mabuse informierte im Juli /August 2008

    „Die unrühmliche Kooperation zwischen deutscher

    Arbeitsmedizin und der Tabakindustrie

    Im März 2007 berichteten die Mediziner Thilo Grüning und
    Nicolas Schönfeld in der Titelstory des Deutschen Ärzteblatts

    darüber, wie die Tabakindustrie in Deutschland über viele

    Jahre hin systematisch und verdeckt Einfluss auf die Forschung

    ausgeübt hat, um insbesondere die Gefahren des Pas –

    siv rauchens herunterzuspielen und zu verharmlosen (Grüning,

    Schönfeld, 2007). Dieser eindeutige Nachweis der

    verdeckten Zusammenarbeit zwischen der Tabakindustrie

    und Vertretern der deutschen Public-Health-Zunft konnte

    erbracht werden, weil die führenden internationalen Tabakkonzerne

    im Jahr 1998 durch umfangreiche Schadensersatzprozesse

    in den USA gezwungen wurden, ihre gesamten

    internen Geschäftsunterlagen für die Allgemeinheit im

    Internet öffentlich zugänglich zu machen.

    Diese Dokumente

    können unter tobaccodocuments.org eingesehen werden.

    Die Problematik der Zusammen ar –

    beit von Wissenschaftlern mit der Tabakindustrie

    wird international bereits seit

    vielen Jahren heftig diskutiert.

    Auch in Deutschland setzt nun erfreulicherweise

    – allerdings erst ver –

    gleichs weise spät – eine Diskussion da –

    rüber ein, welche Gefahren eine Ko –

    operation von Wissenschaftlern mit der

    Tabakindustrie birgt.“

    http://www.forum-rauchfrei.de/literatur/tabakindustrie_arbeitsmedizin_mabuse0708.pdf

    Der Aufsatz trägt die passende Überschrift:

    „Vom Teufel bezahlt“

  4. Mary-Lou 19. März 2009 um 22:00

    Beim Surfen im w w w habe ich weitere Meldungen zur geplanten Lockerung des Nichtraucherschutzes in anderen Bundesländern gefunden. Anstatt das Rauchverbot konsequent zu festigen und die Gesundheit der Leute zu schützen, werden Folgeerkrankungen durch Passivrauch in Kauf genommen zum Wohle der Tabaktindustrie, Gastwirte und der Raucher. Die geplanten Gesetzesvorgaben sind schlichtweg unverantwortlich, denn dass Rauchen wie auch Passivrauchen extrem gesundheitsschädlich ist, darüber brauchen wir hier nicht zu diskutieren, das ist längst ein alter Hut. Doch es scheint keinen der Politiker wirklich zu interessieren.

    Ich finde die Richtung die beim Nichtraucherschutz im Wahljahr 2009 eingeschlagen wird, ist unverantwortlich und ein Armutszeugnis der Deutschen Politik.

  5. Sebastian 20. März 2009 um 14:29

    Es ist eine Schande wie man die Anliegen der Nichtraucher wieder verdrängt und den Nichtraucherschutz zum Wohle der Raucher und Gaststätten nun wieder in vielen Bundesländern zurücknimmt. Die Tabaklobby weiß eben wie´s geht.

    @Energiefox

    Die geplante Lockerung des Rauchverbotes trägt genau wie Du sagst die Handschrift des Wahljahres 2009!

  6. Mary-Lou 22. März 2009 um 11:33

    Eine Lockerung des Rauchverbots bzw. des Nichtraucherschutzes in Hessen, Rheinland-Pfalz und anderen Bundesländern, ist eine Ungeheuerlichkeit. Es ist unverantwortlich, was sich die Politiker da mit uns leisten und unsere Gesundheit mit Füssen treten. Das Pharmakartell habe ich neulich im ZDF gesehen. Es wurde im Filmbeitrag verdeutlicht, dass man Politiker unter Druck setzt und ihnen droht, falls sie nicht im Sinne der Pharmaindustrie agieren. Wer weiß welche Fäden die Tabakindustrie zieht, jedenfalls normal ist die Lockerung des Nichtraucherschutzes nicht.

  7. biti 27. Mai 2009 um 17:16

    http://www.pro-rauchfrei.de/index.php

    Nichtraucher Deutschlands- vereinigt euch! :)

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