Archiv der Kategorie ‘Allgemein‘

Discounter nehmen giftbelastete Babyschnuller aus ihren Regalen, Hersteller kündigen Produktionsumstellung an

Good Bye toxischen Schnuller

 

Der Druck, den die Umweltschutzorganisation BUND und Verbraucher ausübten nachdem bekannt wurde dass Babyschnuller die hormonell wirksame Chemikalie Bisphenol A enthalten, hat gewirkt. Die nachfolgende Pressemitteilung von BUND verdeutlicht, dass die Industrie nicht mehr das alleinige Sagen hat und Verbraucherverbände und auch die Verbraucher selbst durchaus Änderungen zum Wohle der Gesundheit erwirken können. 

Kaufland und Schlecker nehmen Bisphenol-A-belastete Babyschnuller aus ihren Regalen. Hersteller von NUK-, Babylove- und Baby-Nova-Schnullern kündigen Umstellung der Produktion an 

Berlin: Die Handelskette Kaufland und Drogeriemärkte von Schlecker nehmen Bisphenol-A-belastete Babyschnuller aus ihrem Sortiment. Die Umstellung der Produktion ihrer Schnuller auf Bisphenol-A-freie Ausgangsmaterialien kündigten die Hersteller von NUK-, Babylove- und Baby-Nova-Schnullern an. Damit reagieren die genannten Händler und Hersteller wie Mapa, dm-Drogerie Markt und Novatex auf Analysen des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Anfang Oktober in einer Reihe von Babyschnullern die hormonell wirksame Chemikalie nachweisen konnte. Bisphenol A wird verdächtigt, Unfruchtbarkeit, Schädigungen der Gehirnentwicklung und Brustkrebs hervorzurufen. 

„Fast alle Schnullerhersteller haben auf unsere Untersuchungen reagiert und wollen auf Bisphenol-A-haltige Kunststoffe in ihren Produkten verzichten. Wir freuen uns über dieses prompte Handeln, denn nur so lassen sich die Risiken für Säuglinge und Kleinkinder künftig ausschließen“, sagte der BUND-Chemieexperte Heribert Wefers.

Noch keine Umstellung seiner Produktion hat hingegen das Unternehmen Philips, Hersteller der im Test am höchsten belasteten Schnuller der Marke AVENT, bisher angekündigt. Wefers: „Das Verhalten von Philips ist unverantwortlich. Hormonartig wirksame Chemikalien haben in Babyschnullern nichts zu suchen. Außerdem zeigen die Maßnahmen der anderen Firmen, dass man leicht darauf verzichten kann. Philips sollte schleunigst nachziehen und Bisphenol A ebenfalls aus seinen Produkten verbannen.“ 

Der BUND forderte Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner auf, Bisphenol A in Babyartikeln und in Produkten, die Kontakt mit Lebensmitteln haben, generell zu verbieten. Besorgten Eltern empfiehlt der BUND, beim Schnuller-Kauf Produkte zu wählen, die als Bisphenol-A-frei gekennzeichnet sind. 

Bei den Analysen Anfang Oktober waren in den Saugteilen von Latex-Schnullern der Marken Babysmile, Baby-Nova, Babylove und NUK sowie in einem der untersuchten Silikon-Produkte der Marke AVENT Bisphenol-A-Konzentrationen zwischen 80 und 400 Milligramm pro Kilogramm gefunden worden. In einer zweiten Untersuchung konnte der BUND zudem nachweisen, dass sich die Chemikalie durch Kontakt mit Speichelflüssigkeit aus den Schnullern löst, so dass mit einer Aufnahme durch Babys und Kleinkinder zu rechnen ist. Untersuchungen des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) bestätigten inzwischen, dass eine große Zahl von Schnullern Bisphenol-A-belastet ist. 

Weiterführende Informationen:  

Berufsverband der Umweltmediziner warnt vor Schweinegrippe-Impfstoff bei Patienten mit Umweltkrankheiten

Schweinegrippenimpfung zu hohes Risiko

  

Der „Schweinegrippe-Impfstoff“ ist für Patienten mit Umweltkrankheiten und anderen chronischen Multisystemerkrankungen ungeeignet, warnt der Deutsche Berufsverband der Umweltmediziner in seiner Pressemitteilung vom 26. 10. 2009: 

Pandemrix® stellt wegen fehlender Sicherheitsnachweise ein erhebliches Gesundheitsrisiko bei Massenimpfungen dar. Wegen der Haftungsfreistellung des Herstellers durch die Bundesregierung liegt das Risiko von Nebenwirkungen und/oder bleibenden Schäden durch den Impfstoff letztlich beim Patienten. 

Der Deutsche Berufsverband der Umweltmediziner dbu hat trotz der in den Medien von Seiten der Regierung, des Paul-Ehrlich-Instituts wie des Herstellers geäußerten Unbedenklichkeitsbeteuerungen ernsthafte Bedenken gegen den von der Bundesregierung als einzigem für die breite Massenimpfung gegen die „neue Grippe“ zur Verfügung gestellten Pandemieimpfstoffes „Pandemrix®“ der Fa. GlaxoSmithKline (gsk). 

Der dbu diskutiert an dieser Stelle weder den medizinischen Nutzen von Impfmaßnahmen im Allgemeinen noch die Notwendigkeit solcher Maßnahmen im bisher eher milden Verlauf der Schweinegrippepandemie. 

Unsere Kritik richtet sich allein gegen die Pandemievaccine Pandemrix®. 

  • Es bestehen erhebliche Zweifel an der Wirksamkeit des Impfstoffes: in der Zulassungsphase wurde ein Impfstoff mit einem um 40% höheren Anteil an Virusantigen (5,25 µg) als die jetzt ausgelieferte Vaccine (3,75 µg) getestet. Es besteht noch kein eindeutiger Konsens ob die Impfung einmalig oder zweimalig pro Saison erfolgen soll!!!
  • Es bestehen erhebliche Zweifel an der Unbedenklichkeit des adjuvantierten Wirkverstärkers, da dieser erstmals verwendet wird. Der Impfstoff enthält 27,4 mg AS03, eine Emulsion aus Polysorbat, Squalen und Tocopherol. Ausreichende Studien dazu fehlen, da in der Erprobungsphase als Surrogatkriterium lediglich der Aufbau von Antikörpertitern bestimmt wurde und nicht etwaige Nebenwirkungen.
  • Hersteller wie amtliche Stellen verschweigen, dass Squalen im Gegensatz zur oralen Aufnahme (Squalen ist u.a. als Naturstoff z.B. in Olivenöl enthalten) bei subkutaner oder intramuskulärer Anwendung ein proinflammatorisches immunaktivierendes Immunogen ist.
  • Autoimmunkrankheiten können damit provoziert, bereits bestehende aktiviert werden. Squalen wird mit der Entstehung eines Guillan-Barré-Syndroms (GBS) in Zusammenhang gebracht und gilt heute als der Auslöser des Golf-Krieg-Syndroms (GWS). In Tierversuchen hat Squalen das Krankheitsbild einer rheumatoiden Arthritis ausgelöst.
  • Squalen aus Nahrungsquellen wird im Organismus v.a. in Membranen eingebaut. Eine impfbedingte Bildung von Squalenantikörpern löst an den Membranen chronische Entzündungen aus, die Erkrankungen wie GWS, aber auch degenerative Nervenerkrankungen wie MS, ALS, CIDP und GBS erklären.
  • Die Auslieferung des Impfstoffes in Mehrfachdosenampullen ist obsolet. In Einzeldosenampullen wären Quecksilber haltige Konservierungsstoffe wie das in Pandemrix enthaltene Thiomersal überflüssig. Auch Quecksilber löst erwiesenermaßen Autoimmunkrankheiten aus.
  • Da der Impfstoff weder an Kleinkindern noch an Schwangeren erprobt wurde (Einspruch der Ethikkommission), stellt die Forderung, gerade diese besonders gefährdete Bevölkerungsgruppe in der ersten Impfphase bevorzugt zu impfen, einen unzulässigen Feldversuch dar.
  • Für Umweltpatienten und Immunsupprimierte (z.B. AIDS)  stellt der Impfstoff ein höheres Risiko als die Schweinegrippe selbst dar.
  • Der Hersteller GlaxoSmithKline (gsk) ist laut Vertrag mit der BRD weitgehend von der Haftung freigestellt. Im Falle eines Impfschadens wird der betroffene Impfling statt gegen gsk gegen die Regierung und somit gegen den deutschen Staat klagen müssen, ein im Regelfall aussichtsloses Unterfangen.
  • Um nicht selbst in die Haftungsfalle zu geraten, muss der die Impfung durchführende Arzt den Patienten über alle Risiken der Impfung und des Impfstoffes sorgfältig aufklären. Es empfiehlt sich, diese Aufklärung im Beisein einer Helferin durchzuführen und mit einer Unterschrift vom Impfling bestätigen zu lassen. Die Aufklärung sollte auch die haftungsrechtlichen Besonderheiten umfassen. Auch der Hinweis darauf, dass andere, risikoärmere Impfstoffe in Europa existieren, diese aber wegen einer Fehlentscheidung der Bundesregierung für die deutsche Bevölkerung zur Zeit nicht zur Verfügung stehen, sollte in diesem Aufklärungsgespräch nicht fehlen. 

Wegen den vorgenannten Gründen gibt der Vorstand des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner folgende Empfehlung heraus: 

Aus allgemeinmedizinischen und umweltmedizinischen Überlegungen heraus rät der dbu dringend von der Durchführung einer Impfung mit Pandemrix® ab!

Pressemitteilung des Deutschen Berufsverbandes der Umweltmediziner, Dr.med. Hans-Peter Donate, am 26. 10. 2009, für den Vorstand des dbu, ViSdPG

Herbstgeschichte: Am See der glitzernden Wasser

Herbst am See

 

Am See der glitzernden Wasser

 

Das war schon immer meine Traumvorstellung – am See der glitzernden Wasser zu sitzen; bei sanften Windstößen die kräuselnde Oberfläche der winzigen Wellen zu beobachten.

Heute war es soweit – mein Traum wurde Wirklichkeit!

 

Ich sitze tatsächlich im Schatten oberhalb des Sees und alles stimmt überein.

Wie funkelnde Diamanten glitzern die Krönchen der sanften Wellen – die Sonne ermöglicht dies.

 

Spinnfäden werden sichtbar und Libellen fliegen das Ufer entlang.

Noch späte Schmetterlinge verschönern das Ambiente.

 

Es ist so still und nur ein kleiner Vogel wagt noch ein leises Liedchen, denn es wird gerade Herbst.

Manch ein Blatt segelt schon langsam von seinem Baum.

Die Eberesche hält noch ihre diesmal so voll tiefroten Früchte an ihren Zweigen fest.

 

Aber das Faszinierendste ist das Glitzern des Wassers.

 

Ich kann mir vorstellen, wie eine Seejungfrau ihren Schmuck – ihre Diamanten – mit beiden Händen nach oben wirft, sie eine Weile auf der Oberfläche glitzern lässt und dann wieder einfängt.

Sie hat ihre Freude daran und so auch ich.

 

Wenn der Wind stille wird, ist nichts mehr zu sehen – nur ein paar Karpfen springen noch und hinterlassen Ringe.

 

Am Rand des Glitzerns schreiten viele Wasserläufer umher auf der Suche nach Nahrung.

Am Seeweg entlang zittern die Pappelblätter vor sich hin.

 

All das darf ich in mich aufnehmen – fotografiere es in mein Herz für den langen Winter in der Isolation.

 

Heute – das weiß ich – heute dies alles zu sehen – ist eine Belohnung für die Flucht.

 

Die Flucht vor dem so genannten „Totspritzen“ – denn alles Grün wird heute auf den Feldern in der Nähe meines Zuhauses totgespritzt mit einem Totalherbizid,

welches auch in größeren Mengen im Vietnamkrieg zum Entlauben des Dschungels eingesetzt wurde.

 

Mein Schutz besteht in der Flucht – viele Tage mit Sack und Pack ins Freie – heute am See der glitzernden Wasser – ein sauberes Eckchen, wo ich aber jederzeit wieder verjagt werden kann, weil es einer Waldgesellschaft gehört mit einem berühmten Schauspieler an der Spitze.

 

Aber die Eindrücke bleiben – begeistern mein Herz und ich danke dem, der die Natur so eingerichtet hat.

 

Der Mensch zerstört und Gott erhält

noch immer diese Erdenwelt.

 

Jedes Blatt – jede Blume – jedes Geschöpf

in seiner Einzigartigkeit wunderschön

und wir alle dürfen es sehn.

 

Nun neigt sich der Tag – meine Schritte entfernen sich in den Wald zu einem Abendspaziergang.

 

Mona, die Glasprinzessin im Oktober 2009  für Euch alle…

Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ – ein einsames Leben mit Wind und Wetter  

Weitere Gedichte und eine Geschichte der Glasprinzessin:

Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben * Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation – Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig * Am Bug * Ich nehm Dich mit* KinderlachenEinsicht – Aussicht Im Walde * Tausendschönchen * Karrusell * Der Piano-Player * Von Mara zu Joy * Finden * Geborgenheit * Hereinspaziert * Funktion

immer noch nicht verstehen wollend

Wetterveränderung durch Klimawandel

 

immer noch nicht verstehen wollend

 

mit grauen schweren wolkengewand

überfall auf das blaue sommerwetter

blitze schleudernd auf die erde

lüfte beben wie brechende felsen

wasserwände fallen vom himmel

über wiesen und felder stürzend

erschlagene pflanzen am boden gepresst

bäche wie gehetzte stiere

springen aus ihren betten

zu reissenden flüssen expandierend

 

wasserfäuste schlagen türen ein

und die menschen

stehen schulterzuckend da

immer noch nicht

verstehen

wollend…

 

  

Dieses Gedicht wurde für den Blog Action Day 2009 geschrieben. Über 7000 Blogger weltweit veröffentlichen heute Artikel zum Thema Klimawandel um ein Zeichen zu setzen, dass wir unser Verhalten und unser Handeln wieder der Natur anpassen müssen.

 

Blog Action Day

Gerhard Becker, CSN – Chemical Sensitivity Network, Blog Action Day 2009, Copyright: Gerhard Becker

Endzeit – Das Gummiboot

Hochwasser durch Wetterwandel

Die nachfolgende Phantasy – Geschichte wurde zum Blog Action Day 2009 Klimawandel – Climate Change – geschrieben. Phantasy? oder irgenwann doch Reality, wenn wir unseren Planten weiter so behandeln wie jetzt?

Das Gummiboot

Julius Müller und Karl Krause paddelten mit ihrem Gummiboot zwischen den Hochhäusern Berlins. Von den niedrigeren Gebäuden waren bestenfalls die Dächer zu sehen. Hinter sich her zogen sie ein weiteres Gummiboot, gefüllt mit Kisten von Plastikflaschen mit Mineralwasser. Hin und wieder fuhren sie an ausgemergelten Menschen vorbei, die sich mit letzter Kraft auf den Dächern oder schwimmenden Holzbalken festhielten. „Wasser, gebt uns Wasser!“ hauchten sie mit flehender Stimme. Müller und Krause schütteln nur mit dem Kopf. Sie wussten, dass diese Menschen schon längst ihr letztes Geld oder Schmucksachen für eine Flasche Wasser abgegeben hatten. Sie konnten doch nicht die letzten Wasservorräte kostenlos abgeben. Sie waren auf der Suche nach den letzten Reichen, die bereit sind, für das Überleben jede Summe zu zahlen.

Reich! Müller und Krause, ehemals stolze Besitzer einer Firma, die sich weitsichtig, aber dennoch etwas zu spät, auf die Produktion von Gummibooten spezialisiert hatten, bevor die letzte große globale Flut im Jahre 2110 siebzig Prozent des bewohnbaren Festlandes der Erde dauerhaft überschwemmte, konnten sich REICH nennen. Reich ja, aber nur theoretisch. Schon wochenlang dümpelten sie selbst in ihren Gummibooten auf den Strassen Berlins und der Vororte. Dennoch hatten sie die aberwitzige Hoffnung, dass der größte Teil Deutschlands oder Europas in absehbarer Zeit wieder trocken werden und ihr Vermögen von Nutzen sein würde.

Die beiden Männer waren nur durch eine oberflächliche Freundschaft verbunden, oder besser gesagt: Geschäftliche Kollegialität. Diese Verbundenheit beruhte nicht auf Sympathie. Sie entstand durch eine langjährige wirtschaftliche Beziehung, die sie eines Tages dazu brachte, gemeinsam eine Firma zu gründen. Sie achteten einander, ähnelten sich in vielerlei Hinsicht, mochten sich aber darüber hinaus dennoch nicht besonders.

„Karl, ich könnte dich umbringen! Was haben wir nun von diesem Scheiß?“

„Moment mal – Du warst selbst einverstanden damit, dass wir uns auf Gummiboote spezialisierten.“, konterte Müller.

„Ja… ja sicher, aber Du hättest doch wenigstens an die Rohstoffe für unsere Gummiboote denken können. Schließlich stammtest Du aus dieser Branche. So aber lief die Produktion viel zu spät an. Wir hätten halb Europa mit Gummibooten eindecken können.“

„Wasser! Wasser!“, flehte kraftlos ein Verdurstender, der an einem leeren Fass festgebunden war und an den Beiden vorbeitrieb.

„Halts Maul!“, zischte Krause ihn an, bevor er sich an Müller wandte: „Ach so, mir schiebst Du die Schuld in die Schuhe. Hast Du nicht selbst gesagt, Dein Onkel – einer von den sogenannten Wirtschaftsweisen – habe erklärt, die Dynamik des Marktes sorge automatisch dafür, dass sich genügend andere Firmen auf Rohstoffe spezialisieren werden? Und dass diese dann an uns die Rohstoffe für einen Spottpreis abgeben werden, weil es keine anderen Abnehmer mehr geben wird? Stattdessen… “

„Hätte auch funktioniert. Woher sollte ich wissen, dass sich der Großteil der Firmen der früheren Rohstoffproduzenten ebenfalls auf die Herstellung von Gummiboote stürzen aber ihre gesamte Produktion nach China und Indien verlagern wird?“, verteidige sich Krause.

„Woher hätte ich wissen sollen…“, äffte Müller Krause nach. „Vielleicht deshalb, weil sie auch so dachten wie ich Julius? Habe ich Dir nicht immer wieder gesagt, wir müssen nach Asien, weil dort allein über die Hälfte der Weltbevölkerung lebt? Weißt Du was wir dort für Gummiboote verkauft hätten! Du aber wolltest unbedingt dieses winzige Europa versorgen.“

„Klugscheißer, Du hast das natürlich geahnt.“

„Hab ich auch.“

„Und warum hast Du nie etwas davon gesagt Karl?“

„Hättest Du´s mir geglaubt?“

„Warum denn nicht?“

„Hattest Du mir geglaubt, als ich voraussagte, wir können in Afrika ein großes Geschäft mit Salzwasserpflanzen machen? Nein. Du hast immer nur die Wüsten dort gesehen. Tausendmal habe ich Dir erklärt, dass die Wüsten bald absaufen werden. Du aber setztest weiter auf Salzpflanzen für die Trockenheit. Das gleiche Theater mit Dir, als Südeuropa und Südasien von den Wüsten verschlungen wurden, dann aber ebenfalls absoffen.“

„Ist ja gut,“ beschwichtige Krause.

Ein stinkender aufgedunsener Hundekadaver schwamm an den Beiden vorbei, einen in Regenbogenfarben schillernden Ölfilm hinter sich herziehend. Fliegen umkreisten ihn. Eine der Schmeißfliegen setzte sich auf Müllers Gesicht. Der schrie angewidert auf und versuchte das Insekt zu verscheuchen. Dabei fuchtelte er so heftig mit seinen Armen, dass er das Gleichgewicht verlor und in die dunkelbraune Jauche fiel, die das Stadtgebiet bedeckte.

Krause begriff sofort, dass Müller nicht mehr zu retten war. Er konnte doch unmöglich diesen stinkenden Mitgenossen wieder in das Boot nehmen. Wer weiß, mit was er sich schon infiziert hatte? Ohne zu zögern versetzte er Müller mit seinem Paddel einen Hieb, streifte ihn jedoch nur. Müller starrte mit schreckgeweiteten Augen den verhinderten Mörder an, den er in den letzten Wochen fast für einen Freund gehalten hatte. Eine ausgezehrte Frau mit leerem Blick trieb stumm auf einer Türhälfte an ihn vorbei. „Halt, halt“ so warten Sie doch! Nehmen Sie … äh lassen Sie mich doch mit auf Ihren … ich bin sehr reich. Wenn Sie mich…“

Die Frau zuckte nicht mit einem einzigen Muskel. Das Einzige, was sich an ihr bewegte, waren einige Haarsträhnen, die der Wind sanft schaukeln ließ. Es war unklar, ob sie überhaupt Müllers verlorenes Flehen hörte. Es schien, als sei sie mit der Tür verwachsen.

Krause lachte hämisch. „Ja, ja…Du bist reich. Ruf doch einfach ein Taxi.“

Müller wandte sich wieder Krause zu und schrie: „Du erbärmliches Schwein Du. Was hast Du mir nicht alles zu verdanken? Ohne mich wäre die Firma nie so erfolgreich…“

Krause lachte weiter provozierend: „Firma, Firma … Wo ist denn die Firma?“

Plötzlich schwamm eine Holzlatte an Müller vorbei. An einem Ende lugte die Spitze eines großen Zimmermannsnagels heraus. Krause wusste sofort, was Müller dachte und mühte sich die Gummiboote von Müller wegzutreiben. Doch Müller fasste die Latte mit einem geübten Speerwerfergriff (er war tatsächlich einmal Sperrwerfer in der Nationalmannschaft gewesen) und schleuderte sie mit der Nagelspitze auf das erste Gummiboot. Dann schwamm er dem Speer hinterher, zog ihn aus dem Gummiboot und schwamm zu dem anderen Gummiboot. Krause wollte auf dieses Gummiboot springen, da traf ihn Müller mit der Nagelspitze in den Bauch. Der Getroffene schrie vor Schmerzen, vermochte jedoch noch Müller mit dem Paddel einen Hieb auf die Schulter zu versetzen. Es hörte sich an, als würde ein Knochen splittern. Auch Müller schrie auf. Sein rechter Arm, mit dem er die Latte geworfen hatte, war wie gelähmt. Krause saß zusammengesunken auf eine der Getränkekisten und hielt eine Hand auf die stark blutende Wunde. Mühsam nahm Krause – den die Kräfte zu verlassen drohten –  die Latte in seine andere Hand, um das zweite Boot zu zerstechen.

„Nein!“, versuchte Krause aufzubegehren. „Wir haben doch beide in diesem Boot …“

Doch bevor er den Satz beenden konnte, hatte Krause schon in das Boot gestochen.

„Dir glaube ich kein Wort. Du hättest mich verrecken lassen. Ich verrecke jetzt… ja. Aber Du wirst kaum länger leben.“

Zwei kleine Kinder, tränenlos weinend, trieben an den sinkenden Gummibooten vorbei. „Wasser, Wasser!“

„Halts Maul“, wollte Krause brüllen und dabei Müller einen weiteren Hieb mit dem Paddel versetzen, doch Müller schleuderte mit letzter Kraft die Nagelspitze der Latte in die Brust Krauses. Er hörte, wie Krauses Körper auf die Wasseroberfläche platschte. „Bist sogar vor mir verreckt“, dachte er noch und unerklärlicherweise kam sogar so etwas wie Freude in ihm auf. Mühsam zog er zwei Wasserflaschen aus dem Boot und warf sie den Kindern zu. Dann schlug die braune Oberfläche des Endzeitwassers über seinen Kopf zusammen.

Noch Stunden später fischte hin und wieder ein auf einem Balken oder Baumstamm treibender Mensch eine Wasserflasche aus der Brühe. Ein kranker magerer Fuchs biss vorsichtig in eine Flasche, die sich in einem Gestrüpp verfangen hatte. Gekonnt klemmte er sie in eine Astgabel und ließ den dünnen Wasserstrahl in sein Maul laufen.

Krähen und Möwen saßen als schwarz-weiße Gegenpole auf den Fensterbrettern der Hochhäuser, geeint durch ihren Appetit auf Aas.

Ratten tummelten sich auf den aufgedunsenen Kadaver von Tier und Mensch, als seien es Flösse. Gut genährt kamen sie sogar auf engem Raum ohne Zank aus…

Blog Action Day

Autor: Gerhard Becker, CSN – Chemical Sensitvity Network, 14. Oktober 2009 – World Blog Action Day

Blog Action Day: HABE DURST

Durst, Durst, Durst

HABE DURST

Warum

auf irgendetwas

verzichten?

Vielleicht

sind wir Menschen

gar nicht schuld

an diesem

verrückten Wetter?

Wären doch verrückt

unschuldig

zu verzichten.

HABE GROSSEN DURST

Gut,

wir könnten

vielleicht doch…

oder zumindest teilweise –

schuld sein.

Was soll´s,

irgendwie

geht es schon weiter,

wie immer

bisher.

HABE SEHR GROSSEN DURST

Damals,

in Frankreich 2003,

gab es Zehntausend Hitztode.

Das Gesundheitswesen

war schuld,

hieß es,

sonst hätten sie doch

irgendwie

überlebt.

ICH HALTE ES KAUM NOCH AUS

ICH HABE

UNERTRÄGLICHEN

DURST

Es hätte

immer

irgendwie

weitergehen können,

warum hätten wir auch

verzichten sollen?

DURST

DURST …

ES FLIMMERT VOR MEINEN AUGEN

MEIN GAUMEN

SO TROCKEN

TUT SO WEH

Verdammt,

ich warte schon

über zwei Stunden.

Wann kommt endlich

der Tankwagen mit Wasser?

Schon wochenlang

kein Trinkwasser

aus der Wasserleitung.

DAS KANN …

DAS …

KANN …

DOCH … NICHT … NICHT

SO … WEITER …

W E I T E R…

Blog Day 1

Dieses Gedicht wurde für den Blog Action Day 2009 geschrieben. Über 7000 Blogger weltweit veröffentlichen heute Artikel zum Thema Klimawandel um ein Zeichen zu setzen, dass wir unser Verhalten und unser Handeln wieder der Natur anpassen müssen.

Autor: Gerhard Becker, CSN – Chemical Sensitivity Network, Blog Action Day 2009

Copyright: Gerhard Becker

Der Klimawandel

KlimawandelKlimatische Veränderungen gehören zur Geschichte unserer Erde und haben sich in der Vergangenheit stets über lange Zeiträume vollzogen. In unserer Epoche hingegen geht die Erderwärmung in rasantem, zuvor nie stattgefundenem Tempo einher. Der aktuelle Klimawandel gilt als menschenverursacht. Die verschwen-derische Ausbeute an unwiederbringlichen Ressourcen fossiler Brennstoffe wie Kohle, Gas, Öl, Holz, ist für die hohen Treibhausemissionen in der Atmosphäre, die das Weltklima anheizen, verantwortlich. Des Weiteren ist die globale tendenziell zunehmende Massentierhaltung an der Freisetzung von Treibhausgasen in nicht unerheblichem Ausmaß beteiligt. Die einst in langen Zeiträumen natürlich ablauf-ende Entwicklung von Klimaschwankungen ist sozusagen durch die grenzenlosen Aktivitäten der Menschheit aus den Fugen geraten.

Weltklima durch Wirtschaftswachstum angeheizt

Wirtschaftswachstum gilt als volkswirtschaftliches Hauptziel und wird mit Verbesserung des Lebensstandards und Reichtum assoziiert. Ob eine Regierung als erfolgreich einzustufen ist, wird demnach schwerpunktmäßig am Wirtschaftswachstum gemessen. Wirtschaftswachstum ist allerdings zumeist nicht mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Die weltweiten Anstrengungen zur Steigerung des Bruttosozialproduktes sind verantwortlich für die ungebremste Ausbeutung wertvoller Rohstoffe. Auch geht die sukzessive Zunahme des Energiebedarfs, die Luftverschmutzung durch Industrieanlagen und steigendes Verkehrsaufkommen, Gewässerverschmutzung, Übernutzung der Natur durch bauliche Aktivitäten und Flächenversieglung und Vieles mehr, auf das Konto des Wachstumsstrebens. Durch die weltweite Steigerung der Produktivität ergeben sich weitere schwerwiegende Folgen für das Ökosystem der Erde, wie z. B. das besorgniserregende Voranschreiten des Artensterbens. Die in naher Zukunft versiegenden Ölquellen und anderen Ressourcen, die vom Menschen verursachten Treibhausgase und die daraus resultierende Erderwärmung, sind gravierende Negativfolgen menschlichen Handelns. Es ist davon auszugehen, dass der Klimawandel den volkswirtschaftlichen Schaden der Weltfinanzkrise bei weitem übersteigen wird.

Umweltkrankheiten durch klimaschädigendes Energieverhalten begünstigt

Kohlekraftwerke wirken sich nicht nur stark klimabelastend aus, die freigesetzten Treibhausgase und Feinstaubemissionen fördern zudem Atemwegserkrankungen, Allergien wie auch Herz- und Kreislauferkrankungen. Ebenfalls werden Krebserkrankungen der zunehmenden Feinstaubbelastung, die durch Kohlekraftwerke negativ begünstigt wird, angelastet. Diese Fakten sollte den Entscheidungsträgern gleich mehrfach Anreiz gebieten, anstelle der vielen in Deutschland neugeplanten, als Klimakiller geltenden Kohlekraftwerke, eine wirklich klimafreundliche Energiepolitik einzuschlagen. Maßnahmen wie die Intensivierung des Öffentlichen Nahverkehrs, Schwerpunktverlagerung im Transportwesen von der Straße auf die Schiene oder auf Wasserstraßen, sowie das konsequente Einsparen von Energie, würden eine erhebliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes und der Feinstaubbelastung bewirken. Energiesparen ist die Devise, anstatt dem ständigen Mehrbedarf an Energien Einhalt zu gebieten. Der Stellenwert muss intensiver auf das Einsparen von Energie ausgerichtet werden, was sich z. B. durch das weltweite Verbot von Standby-Betrieb bei Elektrogeräten, auf einfache Art und Weise bewerkstelligen lassen würde. Tatsächlichen Klimaschutz gibt es nicht umsonst, er ist u. a. nur durch intensive und ehrliche Energiepolitik zu erreichen. Konsequentes Fördern erneuerbarer Energien ist unumgänglich. Als positiver Nebeneffekt werden Umwelt und unsere Gesundheit geschont.

Produktionsauslagerung fördert Klimaerwärmung und Umweltkrankheiten

Der Straßenverkehr hat vermutlich den Löwenanteil am weltweit verursachten CO2-Ausstoß. Die Zunahme des globalen Verkehrsaufkommens wird durch die praktizierten Wirtschaftstrategien nachteilig beeinflusst. Die Globalisierung und die damit verbundene Produktionsverlagerung europäischer Standorte nach Fernost, steigert die Luftverschmutzung durch Zunahme der Feinstaubelastung. Denn sämtliche in der Ferne produzierten Güter erfordern Transporte auf dem See- oder Flugtransportweg zu uns. Dies stellt nicht nur eine maßlose Verschwendung von Treibstoffen dar, sondern fördert den Ausstoß von Treibhausgasen in beträchtlichem Ausmaß und beschleunigt infolgedessen die Klimaerwärmung. Außerdem finden diese bereits langjährig betriebenen Geschäftspraktiken zur Gewinnmaximierung europäischer Industriezweige auf Kosten unserer Arbeitsplätze statt. Doch all dem nicht genug, bei der Produktion in Schwellenländern kommen vielfach Chemikalien zum Einsatz, die bei uns verboten sind. Diese Produktionsabläufe schädigen nicht nur das Weltklima und tragen intensiv zur Umweltverschmutzung bei, sondern unterstützen die Entstehung von Umweltkrankheiten wie MCS – Multiple Chemikalien Sensitivität. Viele Produkte gelangen auf dem Seeweg zu uns. Die gegen das Einschleppen von Schädlingen mit Pestiziden / Insektiziden vielfach begaste Containerware birgt hohe Gesundheitsrisiken. Bei der Containerabwicklung erleiden Hafenarbeiter und Zollbeamte oftmals schwerwiegende Gesundheitsschäden, durch die starke Belastung an toxisch wirkenden Chemikalien vieler Waren. Aber auch wir Verbraucher laufen Gefahr, beim Erwerb dieser Produkte gesundheitliche Schäden davonzutragen.

Klimaerwärmung begünstigt Schädlinge, Trockenheit und Krankheiten wie Allergien

Durch die Klimaerwärmung ist mit Zunahme von Allergien zu rechnen. Durch das temperaturbedingte frühere Einsetzen der Blühphase vieler Pflanzen verkürzt sich die allergenfreie Zeit im Jahr, denn es kommt es zu vermehrtem Pollenflug. Des Weiteren ist durch die Erderwärmung mit Verstärkung von Trockenheit, Verknappung von Trinkwasser und Ausbreitung von Schädlingen zu rechnen. Dies wird zu einer noch intensiveren Anwendung von Pestiziden und Insektiziden auf globalem Niveau führen. Infolgedessen ist vom Anstieg der Schadstoffbelastung in unseren Nahrungsmitteln auszugehen, was wiederum eine Zunahme von Parkinson, Alzheimer, Krebs und weiteren Umweltkrankheiten nach sich ziehen könnte.

Flugverkehr ist ein Klimakiller

Der zunehmende Güterflugverkehr, aber auch die steigende Nachfrage nach Flugreisen, die durch das Angebot an Billigflügen massiv gesteigert wird, ist entscheidend am Klimawandel beteiligt. Die ungebremste Nachfrage nach Fernreisen belastet die Ökobilanz erheblich, denn Flugzeuge verursachen in großen Mengen klimabelastendes Kohlendioxid. Urlaubsziele sollten daher unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit ausgewählt werden. Die vielfach vorgenommenen Erweiterungen von Flughäfen wirken sich kontraproduktiv im Kampf gegen die Klimaerwärmung aus. Es kommt zu Steigerungen der Flugbewegungen, erheblichem Mehrbedarf an Treibstoff und Zunahme der Schadstoffemissionen. Flugzeugabgase werden in hohen Flughöhen in die Atmosphäre freigesetzt und sind demnach als besonders schädlich für das Weltklima anzusehen.

Bekämpfung des Klimawandels als Chance für die Umwelt

Der Klimawandel ist eine der schwerwiegendsten Herausforderungen, die es für die Menschheit zu bewältigen gilt. Beim Kampf gegen die Erderwärmung müssen alle Nationen zusammenarbeiten, denn es ist unerlässlich, eine Vielzahl von Aspekten mit einzubeziehen. Wir sitzen alle in einem Boot und jeder Einzelne ist gefordert, seinen Anteil zu leisten. Nicht nur die Industrieländer, sondern auch die Entwicklungsländer müssen in diesen Prozess mit eingebunden und unterstützt werden. Der kontinuierliche Bevölkerungszuwachs wird die Probleme auf unserem Planeten mit aller Voraussicht weiter verstärken. Daher ist schnelles und effektives Handeln beim Klimaschutz dringend von Nöten und darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Die weltweite Entwicklung klimaschonender Antriebstechnologien und Erschließung erneuerbarer Energien ist für eine Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase unerlässlich. Nur so lassen sich wertvolle Ressourcen schonen und ein Rückgang der Feinstaubbelastung bewirken. Diese Anstrengungen kommen nicht nur der Umwelt, sondern als erfreulicher Nebeneffekt, auch unserer Gesundheit zu Gute. Durch Bekämpfung des Klimawandels können viele neue umweltfreundliche Arbeitsplätze entstehen und die Wirtschaft hätte die Möglichkeit, im „grünen Bereich“ zu wachsen ohne das Weltklima ungebremst zu schädigen. Die rasante Zunahme an Umwelterkrankungen könnte ebenfalls durch umweltfreundlicheres Handeln eingedämmt werden. Die Klimaerwärmung bietet uns somit allen die Chance auf eine nachhaltige umweltverträglichere Zukunft. Blog Action Day

Autor: Maria Herzger, CSN – Chemical Sensitivity Network, Blog Action Day 2009 – Climate Change

Happy Birthday – Zwei Jahre CSN Blog

Happy Birthday CSN Blog

Heute ist der zweite Geburtstag des CSN Blogs. In den letzten beiden Jahren wurden 509 Artikel veröffentlicht und der Blog hat viele Stammleser gewonnen.

Wir danken allen Lesern für ihre Treue und die vielen tollen Kommentare. Großer Dank geht insbesondere auch an alle, die den Blog durch ihr Schreiben von interessanten Artikeln bereichert haben.

Auf ein neues Blogjahr,

Euer CSN Team

Gedicht: Funktion

Funktionieren wie ein Zahnrad - wer nicht funktioniert fliegt raus


Funktion

Solang ich funktioniere
ist alles wunderbar
doch wenn es dann mal nicht geht
dann wird es offenbar.

Ich bin eine Last
die vielen nicht passt
ein Mensch mit Unverträglichkeiten
kann plötzlich wohl so keiner leiden.

Zuviel muss man beachten
wo früher wir nur lachten
nun wird es viel zu schwer
da kommt der Abschied her.

So funktionier‘ ich weiter
bleib auf der „Mitmach“ Leiter
und sollt`es nicht mehr gehn
dann muss ich es verstehn.

Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.

Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ – ein einsames Leben mit Wind und Wetter

Weitere Gedichte und eine Geschichte der Glasprinzessin:

Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben * Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation –  Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig * Am Bug * Ich nehm Dich mit* KinderlachenEinsicht – Aussicht Im Walde * Tausendschönchen * Karrusell * Der Piano-Player * Von Mara zu Joy * Finden * Geborgenheit * Hereinspaziert

Obdachlos und verhungert – Bloggen gegen Hartz IV Sanktionen!

Harzt-IV-xx

Nach §31 SGB II kann das JobCenter den Hartz IV Empfängern das Hartz IV für 3 Monate um 10%, 30% oder auch 100%, kürzen. Das ist eine „Disziplinarmaßnahme“, wenn die Hartz IV Empfänger nicht das machen, was die ARGE will, sich z.B. gegen einen Ein-Euro-Job weigern. Hartz IV Sanktionen heißen, dass Menschen obdachlos werden und hungern müssen. 2008 wurde allein bei unter 25-Jährigen Hartz IV fast 100.000 Mal komplett gestrichen! Wer Hartz IV bekommt, muss ständig in Angst leben und sich alles gefallen lassen. Trotzdem besteht immer das Risiko, auf die Straße gesetzt und zum Verhungern verdammt zu sein. Wenn nicht Angehörige helfen oder Tafeln etwas Essen beisteuern, müssen die Menschen sterben. 2008 gab es etwa 800.000 Fälle von Hartz IV Sanktionen.

Petition gegen Hartz IV Sanktionen – Bitte unterzeichnen Sie bis zum 28.10.09

Der Grundeinkommensaktivist Ralph Boes reichte eine Petition gegen Hartz IV Sanktionen an den Bundestag ein. Diese kann man ganz einfach online unterzeichnen. Seit dem 20.8.2009 hat diese Petition nur 3.200 Unterzeichner gefunden. Dabei gab es 2008 allein 800.000 Betroffene! Klar, die haben oft keinen Internet-Anschluss. Aber Sie haben einen Anschluss, wenn Sie diesen Blog hier lesen können. Und es könnte Sie auch treffen, JEDER könnte noch in den nächsten Monaten mit 0 Euro im Monat dastehen. Bis zum 28.10.09 kann man unterzeichnen, also, dann los!

Sanktionen Wegbloggen – Über Blogs Unterzeichner für die Petition gewinnen

Und was ist die Aktion „Sanktionen Wegbloggen“? Jeder Blogger kann seinen Teil dazu beitragen, dass Hartz IV Sanktionen abgeschafft werden. Das geht sehr einfach, indem Sie in ihrem Blog auf die Aktion hinweisen. Kopieren Sie einfach den Banner ein und setzen Sie einen Link auf die Petition und den entsprechenden Link auf WordPress Dann können Sie dazu beitragen, dass Menschen die Petition unterzeichnen. Ob nur mit dem Banner oder mit einem Blogeintrag zum Thema, rufen Sie zum Unterzeichnen der Petition auf. Es macht bis zum 28.10.09 Sinn.

Es geht noch schlimmer als Hartz IV

Übrigens ist es wichtig, jetzt zu handeln. Es kann noch schlimmer kommen als Hartz IV. Die jetzt an der Regierung beteiligte FDP will Hartz IV durch ein sogenanntes Bürgergeld ersetzen. Das soll alle bisherigen Sozialgelder ersetzen und grundsätzlich pauschal ausgezahlt werden. Wenn sich die Empfänger aber gegen eine angetragene Arbeit weigern, wird dieses Geld gekürzt, wie jetzt Hartz IV. Es soll, so die FDP, den Anreiz zum Arbeiten verstärken. Das heißt, noch mehr Menschen werden bettelarm sein und die Arbeitsbedingungen können beliebig schlechter werden, die Löhne noch niedriger.

Warum schreibt CSN darüber?

Warum beschäftigt sich der CSN-Blog mit diesem Thema? Einmal, weil sich möglichst jeder Blog beteiligen sollte. Aber auch, weil wir selbst einen Grund dafür haben. CSN ist eine Internetplattforum für Menschen, die an Chemikalien-Sensitivität (MCS) erkrankt sind. Oft wird diese Erkrankung nicht anerkannt, die Betroffenen leben häufig von winzigen Erwerbsminderungsrenten bzw. Erwerbsunfähigkeitsrenten meist wegen angeblicher psychischer Erkrankungen, ALG II, oder Hartz IV. Eigentlich haben sie durch eine schwere Krankheit Mehrbedarf und leben damit unterm Existenzminimum. Eine Zeit als Obdachlose können schwer kranke Menschen kaum überstehen. Und einen Ein-Euro-Job können sie auch nicht machen, auch wenn die ARGE sie dann für arbeitsfähig erklärt. Das heißt, sie werden in eine tödliche Lage gezwungen. Deshalb setzt sich auch CSN voll gegen die Hartz IV Sanktionen ein.

Autor: Amalie, CSN – Chemical Sensitivity Network, 7. Oktober 2009

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