Der Klimawandel

KlimawandelKlimatische Veränderungen gehören zur Geschichte unserer Erde und haben sich in der Vergangenheit stets über lange Zeiträume vollzogen. In unserer Epoche hingegen geht die Erderwärmung in rasantem, zuvor nie stattgefundenem Tempo einher. Der aktuelle Klimawandel gilt als menschenverursacht. Die verschwen-derische Ausbeute an unwiederbringlichen Ressourcen fossiler Brennstoffe wie Kohle, Gas, Öl, Holz, ist für die hohen Treibhausemissionen in der Atmosphäre, die das Weltklima anheizen, verantwortlich. Des Weiteren ist die globale tendenziell zunehmende Massentierhaltung an der Freisetzung von Treibhausgasen in nicht unerheblichem Ausmaß beteiligt. Die einst in langen Zeiträumen natürlich ablauf-ende Entwicklung von Klimaschwankungen ist sozusagen durch die grenzenlosen Aktivitäten der Menschheit aus den Fugen geraten.

Weltklima durch Wirtschaftswachstum angeheizt

Wirtschaftswachstum gilt als volkswirtschaftliches Hauptziel und wird mit Verbesserung des Lebensstandards und Reichtum assoziiert. Ob eine Regierung als erfolgreich einzustufen ist, wird demnach schwerpunktmäßig am Wirtschaftswachstum gemessen. Wirtschaftswachstum ist allerdings zumeist nicht mit Umweltschutz und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Die weltweiten Anstrengungen zur Steigerung des Bruttosozialproduktes sind verantwortlich für die ungebremste Ausbeutung wertvoller Rohstoffe. Auch geht die sukzessive Zunahme des Energiebedarfs, die Luftverschmutzung durch Industrieanlagen und steigendes Verkehrsaufkommen, Gewässerverschmutzung, Übernutzung der Natur durch bauliche Aktivitäten und Flächenversieglung und Vieles mehr, auf das Konto des Wachstumsstrebens. Durch die weltweite Steigerung der Produktivität ergeben sich weitere schwerwiegende Folgen für das Ökosystem der Erde, wie z. B. das besorgniserregende Voranschreiten des Artensterbens. Die in naher Zukunft versiegenden Ölquellen und anderen Ressourcen, die vom Menschen verursachten Treibhausgase und die daraus resultierende Erderwärmung, sind gravierende Negativfolgen menschlichen Handelns. Es ist davon auszugehen, dass der Klimawandel den volkswirtschaftlichen Schaden der Weltfinanzkrise bei weitem übersteigen wird.

Umweltkrankheiten durch klimaschädigendes Energieverhalten begünstigt

Kohlekraftwerke wirken sich nicht nur stark klimabelastend aus, die freigesetzten Treibhausgase und Feinstaubemissionen fördern zudem Atemwegserkrankungen, Allergien wie auch Herz- und Kreislauferkrankungen. Ebenfalls werden Krebserkrankungen der zunehmenden Feinstaubbelastung, die durch Kohlekraftwerke negativ begünstigt wird, angelastet. Diese Fakten sollte den Entscheidungsträgern gleich mehrfach Anreiz gebieten, anstelle der vielen in Deutschland neugeplanten, als Klimakiller geltenden Kohlekraftwerke, eine wirklich klimafreundliche Energiepolitik einzuschlagen. Maßnahmen wie die Intensivierung des Öffentlichen Nahverkehrs, Schwerpunktverlagerung im Transportwesen von der Straße auf die Schiene oder auf Wasserstraßen, sowie das konsequente Einsparen von Energie, würden eine erhebliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes und der Feinstaubbelastung bewirken. Energiesparen ist die Devise, anstatt dem ständigen Mehrbedarf an Energien Einhalt zu gebieten. Der Stellenwert muss intensiver auf das Einsparen von Energie ausgerichtet werden, was sich z. B. durch das weltweite Verbot von Standby-Betrieb bei Elektrogeräten, auf einfache Art und Weise bewerkstelligen lassen würde. Tatsächlichen Klimaschutz gibt es nicht umsonst, er ist u. a. nur durch intensive und ehrliche Energiepolitik zu erreichen. Konsequentes Fördern erneuerbarer Energien ist unumgänglich. Als positiver Nebeneffekt werden Umwelt und unsere Gesundheit geschont.

Produktionsauslagerung fördert Klimaerwärmung und Umweltkrankheiten

Der Straßenverkehr hat vermutlich den Löwenanteil am weltweit verursachten CO2-Ausstoß. Die Zunahme des globalen Verkehrsaufkommens wird durch die praktizierten Wirtschaftstrategien nachteilig beeinflusst. Die Globalisierung und die damit verbundene Produktionsverlagerung europäischer Standorte nach Fernost, steigert die Luftverschmutzung durch Zunahme der Feinstaubelastung. Denn sämtliche in der Ferne produzierten Güter erfordern Transporte auf dem See- oder Flugtransportweg zu uns. Dies stellt nicht nur eine maßlose Verschwendung von Treibstoffen dar, sondern fördert den Ausstoß von Treibhausgasen in beträchtlichem Ausmaß und beschleunigt infolgedessen die Klimaerwärmung. Außerdem finden diese bereits langjährig betriebenen Geschäftspraktiken zur Gewinnmaximierung europäischer Industriezweige auf Kosten unserer Arbeitsplätze statt. Doch all dem nicht genug, bei der Produktion in Schwellenländern kommen vielfach Chemikalien zum Einsatz, die bei uns verboten sind. Diese Produktionsabläufe schädigen nicht nur das Weltklima und tragen intensiv zur Umweltverschmutzung bei, sondern unterstützen die Entstehung von Umweltkrankheiten wie MCS – Multiple Chemikalien Sensitivität. Viele Produkte gelangen auf dem Seeweg zu uns. Die gegen das Einschleppen von Schädlingen mit Pestiziden / Insektiziden vielfach begaste Containerware birgt hohe Gesundheitsrisiken. Bei der Containerabwicklung erleiden Hafenarbeiter und Zollbeamte oftmals schwerwiegende Gesundheitsschäden, durch die starke Belastung an toxisch wirkenden Chemikalien vieler Waren. Aber auch wir Verbraucher laufen Gefahr, beim Erwerb dieser Produkte gesundheitliche Schäden davonzutragen.

Klimaerwärmung begünstigt Schädlinge, Trockenheit und Krankheiten wie Allergien

Durch die Klimaerwärmung ist mit Zunahme von Allergien zu rechnen. Durch das temperaturbedingte frühere Einsetzen der Blühphase vieler Pflanzen verkürzt sich die allergenfreie Zeit im Jahr, denn es kommt es zu vermehrtem Pollenflug. Des Weiteren ist durch die Erderwärmung mit Verstärkung von Trockenheit, Verknappung von Trinkwasser und Ausbreitung von Schädlingen zu rechnen. Dies wird zu einer noch intensiveren Anwendung von Pestiziden und Insektiziden auf globalem Niveau führen. Infolgedessen ist vom Anstieg der Schadstoffbelastung in unseren Nahrungsmitteln auszugehen, was wiederum eine Zunahme von Parkinson, Alzheimer, Krebs und weiteren Umweltkrankheiten nach sich ziehen könnte.

Flugverkehr ist ein Klimakiller

Der zunehmende Güterflugverkehr, aber auch die steigende Nachfrage nach Flugreisen, die durch das Angebot an Billigflügen massiv gesteigert wird, ist entscheidend am Klimawandel beteiligt. Die ungebremste Nachfrage nach Fernreisen belastet die Ökobilanz erheblich, denn Flugzeuge verursachen in großen Mengen klimabelastendes Kohlendioxid. Urlaubsziele sollten daher unter dem Aspekt der Umweltverträglichkeit und Nachhaltigkeit ausgewählt werden. Die vielfach vorgenommenen Erweiterungen von Flughäfen wirken sich kontraproduktiv im Kampf gegen die Klimaerwärmung aus. Es kommt zu Steigerungen der Flugbewegungen, erheblichem Mehrbedarf an Treibstoff und Zunahme der Schadstoffemissionen. Flugzeugabgase werden in hohen Flughöhen in die Atmosphäre freigesetzt und sind demnach als besonders schädlich für das Weltklima anzusehen.

Bekämpfung des Klimawandels als Chance für die Umwelt

Der Klimawandel ist eine der schwerwiegendsten Herausforderungen, die es für die Menschheit zu bewältigen gilt. Beim Kampf gegen die Erderwärmung müssen alle Nationen zusammenarbeiten, denn es ist unerlässlich, eine Vielzahl von Aspekten mit einzubeziehen. Wir sitzen alle in einem Boot und jeder Einzelne ist gefordert, seinen Anteil zu leisten. Nicht nur die Industrieländer, sondern auch die Entwicklungsländer müssen in diesen Prozess mit eingebunden und unterstützt werden. Der kontinuierliche Bevölkerungszuwachs wird die Probleme auf unserem Planeten mit aller Voraussicht weiter verstärken. Daher ist schnelles und effektives Handeln beim Klimaschutz dringend von Nöten und darf nicht auf die lange Bank geschoben werden.

Die weltweite Entwicklung klimaschonender Antriebstechnologien und Erschließung erneuerbarer Energien ist für eine Reduzierung der klimaschädlichen Treibhausgase unerlässlich. Nur so lassen sich wertvolle Ressourcen schonen und ein Rückgang der Feinstaubbelastung bewirken. Diese Anstrengungen kommen nicht nur der Umwelt, sondern als erfreulicher Nebeneffekt, auch unserer Gesundheit zu Gute. Durch Bekämpfung des Klimawandels können viele neue umweltfreundliche Arbeitsplätze entstehen und die Wirtschaft hätte die Möglichkeit, im „grünen Bereich“ zu wachsen ohne das Weltklima ungebremst zu schädigen. Die rasante Zunahme an Umwelterkrankungen könnte ebenfalls durch umweltfreundlicheres Handeln eingedämmt werden. Die Klimaerwärmung bietet uns somit allen die Chance auf eine nachhaltige umweltverträglichere Zukunft. Blog Action Day

Autor: Maria Herzger, CSN – Chemical Sensitivity Network, Blog Action Day 2009 – Climate Change

3 Kommentare zu “Der Klimawandel”

  1. Maria Magdalena 15. Oktober 2009 um 01:40

    Liebe Maria,

    da hast Du aber viel Fleiß investiert. Mein Kompliment!

    Die Menschen sollten sich mehr für die Umwelt einsetzen, denn wir haben nur eine und unser Leben und Wohlbefinden hängen davon ab.

    Leider kümmern sich die Verantwortlichen heute nur um Profite, ohne dabei zu bedenken, dass sie uns langfristig nichts nutzen, wenn sie auf Kosten der Natur angehäuft werden.

    Permanente Verdrängung der Probleme und erheblicher Mangel an Weitsicht bestimmen das Handeln heutzutage weitgehend und die Quittung dafür kriegen wir mit Sicherheit.

    Höchste Zeit, umzudenken.

  2. Energiefox 15. Oktober 2009 um 09:19

    Wirklich muß ich ich auch sagen, ein Bericht gut verständlich mit großer Aussagekraft und mit viel Fleiß geschrieben. Ein wirklich toller Beitrag Maria da müssen sich die Nachfolger aber anstrengen.

    Schön auch das Du das Standby-Thema oder besser gesagt Dilemma erwähnt hast. Da bin ich wie in anderen Sachen, immer noch sprachlos über die Dummheit der Menschheit.
    Gruß Energiefox

  3. Gerhard Becker 15. Oktober 2009 um 11:17

    Auch von mir mein Kompliment, liebe Maria, ein sehr aussagekräftiger Artikel. Es stimmt: Der wirtschaftliche Wettbewerb, mit seiner innewohnenddn „Sucht“ nach Wachstum und Profitmaximierung steht dem Erhalt der Natur und der Rohstoffe entgegen.

    Begrenzte Resourcen einer begrenzten Erde lassen nun mal nicht ein unbegrenztes Wachstum zu.

    Das Ignorieren dieses „planetarischen Grundsatzes“
    führt früher oder später zu einem globalen Kippen des gesamten Ökosystems der Erde. Davon sind jetzt schon viele Anzeichen zu spüren. Die Politik aber meint bei jeder Finanz- und/oder Wirtschaftskrise könnten die Fragen des Klimawandels und des Umweltschutzes immer wieder hinten an gestellt werden. Bald aber wird es kein Hintenanstellen mehr geben…

    Gruß

    Gerhard

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