
Gestern Morgen vor dem Spiegel fiel mir ein Artikel aus einer Frauenzeitung ein, die ich beim Arzt gelesen hatte. Demnach müsste ich mich hässlich fühlen, denn ich entspreche nicht dem gegenwärtigen Ideal. Der Druck, der in solchen Zeitungen aufgebaut wird ist enorm, das merkte ich, als ich in den Spiegel sah und mich kritisch betrachtete. Doch dann dachte ich:
Moment mal! Stopp!!! Nicht mit mir … und fing wenig später an, diesen Beitrag für Euch zu schreiben.
Künstlicher Druck für künstliche Schönheit
Schönheitsideale unterliegen wie die Mode dem ständigen Wandel der Zeit und haben einen weit unterschätzten Einfluss auf die Jugendlichen, jungen Frauen und Männer von heute. Nicht nur die neu gesetzten Modetrends der Stars am Modehimmel verleiten junge Leute zum Nachahmen, sondern auch das Aussehen der Topmodels regt die Phantasie und den Wunsch nach der perfekten Figur und Idealmaßen an.
Oh Schreck: Rappeldürr mit Atombusen ist in
In den 60er Jahren war die spindeldürre Twiggy in aller Munde, sie war das erste Supermodel überhaupt. Ihre knabenhafte Figur setzte den Trend zu dünnen, ja sogar abgemagerten Models. Viele von ihnen zogen sich eine folgenreiche Magersucht zu. Der Trend zum Dürrsein lebt heute erneut auf, nur mit dem Unterschied, dass gleichzeitig ein üppiger Busen angesagt ist. Als Folge dessen fühlen sich sämtliche Teenager zu dick und leiden oft bereits an Essstörungen. Sie empfinden ihren Busen zu klein, die Lippen zu dünn… Kurzum: Sie fühlen sich einfach nur hässlich. Es gibt kaum ein Jugendmagazin oder eine Frauenzeitschrift ohne irgendwelche Diätvorschläge, die blitzartiges Abnehmen versprechen.
Und noch eine Wunderdiät mit Folgen…
Gesundheitliche Schäden sind vorprogrammiert, ebenfalls auch der Druck auf die Psyche schon bei jungen Menschen, die in ständiger Unzufriedenheit mit ihrem eigenen Spiegelbild leben. Mädchen in der Pubertät sind besonders von dieser Entwicklung betroffen, fast alle haben sie bereits Diäten probiert, um Gewicht zu reduzieren, und das obwohl viele von ihnen nicht zu dick sind. Entsprechende TV-Shows pushen durch geschickte Manipulation und erhöhen den Druck auf die jungen Frauen und Männer ungemein.
Big Business -Schönheit- zieht gnadenlos den letzten Cent aus der Tasche
Anti-Aging, Fettabsaugen, Nasenkorrektur, Plastische Chirurgie, Brustvergrößerung, Botox,… das sind die Schlagworte unserer Zeit. Haarfärben alleine genügt schon lange nicht mehr. In den USA werden bereits 3 Prozent aller Schönheitsoperationen an Jugendlichen durchgeführt, mit steigender Tendenz. Vor allem Werbung, bei der selbstverständlich überwiegend junge und hübsche Menschen mit perfekten Körpern und schönen Gesichtern auf uns einwirken, erhöht den Druck auf uns alle. Jung und schön zu sein, suggeriert uns gleichzeitig sexuelle Attraktivität und Erfolg und ein erfülltes Leben. Schönheit wird uns also praktisch als Lebensinhalt aufgezwungen. Kein Wunder, dass eine beachtliche Zahl junger Mädchen demzufolge bereits für eine Brustvergrößerung oder Fettabsaugen spart.
Natürliches Lächeln eingetauscht gegen eine Maske
Oftmals bekommen schon Teenies eine Schönheitsoperation sogar als Geburtstagsgeschenk. Ältere Menschen unterziehen sich meist einer Botox-Behandlung um gegen die Faltenbildung anzukämpfen. Vielen ist nicht bewusst, dass Botox zu den stärksten Nervengiften überhaupt zählt. Beim Spritzen von Botox werden die Gesichtsmuskeln gelähmt, wodurch die Falten eine Glättung erfahren. Rein optisch führen Botox- Behandlungen meiner Meinung nach zu starren und ausdruckslosen Gesichtern ohne Mimik. Vom einstigen ausdrucksvollen und mitreißenden Lachen fehlt hinterher meist jede Spur. Die Wirkung der Botox-Behandlung hält ca. ein halbes Jahr an, dann geht der Wahnsinn von vorne los.
Ist das schön? Lippen wie Daisy Duck, aufgeblasene Busen,…
Voll im Trend liegen derzeit auch mit Silikon aufgespritzte Lippen, was ebenfalls durch die Medien geschürt wird. Die bereits erwähnten Brustvergrößerungen gehören zu den am häufigste durchgeführten Schönheitsoperationen. Auch hier wird durch Werbung und die Filmindustrie massiv Druck auf die Frauen aufgebaut, der bei vielen Frauen erst den Wunsch nach größeren Brüsten aufkommen lässt.

Viele von ihnen sind völlig unwissend, was sie sich und ihrem Körper mit derartigen OPs zumuten. Beispielsweise halten Brustimplantate nur ungefähr zehn bis fünfzehn Jahre, eine Folgeoperation ist quasi vorprogrammiert. Abgesehen davon, wird das Implantat von vielen Frauen oft nicht vertragen, starke Unverträglichkeitsreaktionen machen das Entfernen des Brustimplantates unumgänglich. Es verwundert daher nicht, dass das Entfernen von Brustimplantaten, weil die Patientinnen sensibel auf Chemikalien wurden, an den Topumweltkliniken in den USA zum Standartprogramm gehört, wobei viele der oft noch jungen Frauen auch gleichzeitig unter Krebs leiden. Ein sehr, sehr hoher Preis dafür, einem temporären Schönheitsideal zu entsprechen. Gleiches gilt für Fettabsaugen, auch diese Prozedur birgt Risiken für die „Patientinnen“, die Todesrate liegt immerhin bei 1:5000. Auch jede andere Operation, bei der eine Narkose verabreicht wird, stellt ein Risiko dar, und es kann zu unvorhersehbaren Komplikationen kommen. Darüber sollte sich jeder bewusst werden, bevor er sich beim Schönheitschirurgen unters Messer legt und sich einer medizinisch nicht notwendigen OP unterzieht.
Natürlichkeit und innere Schönheit, wahre Ideale – die nichts kosten
Ich habe lange nachgedacht darüber, was eigentlich Schönheit ist, und kam zu dem Schluss, dass maskenartige Gesichter durch Botox, unnatürliche Busen, geschwollene Lippen, nichts mit Schönheit zu tun haben. Schönheit blüht von selbst auf und mancher der auf den ersten Blick makellos erschien, ist plötzlich langweilig, weil die „Fassade“ auf den zweiten Blick unnatürlich wirkt und die Person, die sich dahinter verbirgt, todlangweilig ist. Nein, für mich ist natürliche Schönheit das höchste Ideal. Klar, kann man sie mit einem dezenten Make-up, netter Kleidung und guten Umgangsformen unterstreichen, warum nicht?
Freiwilliges Chemielager? Nein, danke!
Ich möchte Euch zum Nachdenken über diesen künstlich erzeugten Schönheitswahn anregen, denn Allergien und Unverträglichkeiten auf Alltagsprodukte sind ohnehin auf dem Vormarsch, die Zahl der Umweltpatienten steigt ständig weiter an. Aus diesen Gründen erachte ich es als äußerst fragwürdig, sich freiwillig Silikon, Botox und andere Chemikalien implantieren zu lassen, nur um dem augenblicklichen Trend gerecht zu werden.
Es besteht kein Grund, dem Druck der Gesellschaft nachzugeben und den Schönheitschirurgen freiwillig als „Chemielager“ zu dienen. Wir sollten unser Augenmerk wieder verstärkt auf die wahren inneren Werte richten, an unserer Bildung arbeiten und uns wichtigeren Themen des Alltags widmen, dadurch gelangen wir mit Sicherheit eher zu inneren Zufriedenheit und somit zu wahrer Schönheit.
Herzliche Grüße
Elly