Flammschutzmittel sorgen im Klassenzimmer für eine höhere Schadstoffbelastung als in Büros und Autos

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Kahle Räume mit hohen Decken, karge Einrichtung, glatte Böden. Quietschende Griffel auf Schiefertafeln, ein antiquiertes Szenario mit dem Schüler von Heute nichts anfangen können. Hermetisch abgedichtete Klassenräume, Pressspanmöbel, Teppich- oder PVC-Böden, Computer, Projektoren und Beamer haben in die heutigen Schulen nahezu lückenlos Einzug gehalten.  

Eine aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichung aus England belegt, dass Grundschüler in der Schule einem Cocktail von potenziell gefährlichen, toxischen Chemikalien ausgesetzt sind. Dieser Cocktail entstammt keinen giftigen Baumaterialien, diese kommen in vielen Fällen noch hinzu. Der Grund für die in der Studie festgestellten Chemikalien ist vielmehr, dass Schulen in den vergangenen 20 Jahren mit Computern, Projektoren und Leinwänden ausgerüstet wurden, die u.a. toxische Flammschutzmittel ausgasen. Diese Chemikalien persistieren im menschlichen Körper und in der Umwelt. Kinder sind aufgrund ihrer höheren Aufnahme von Stäuben besonders gefährdet. Erfahrungen über Langzeitauswirkungen der toxischen Chemikalien bestehen noch nicht. Man geht jedoch in der Wissenschaft davon aus, dass sie das Hormonsystem beeinflussen, und im Tierversuch konnte man feststellen, dass sie auch in der Lage sind, Krebs auszulösen.   

Potentielles Risiko für die Gesundheit und Umwelt

 Forschungsergebnisse der Universität Birmingham haben enthüllt, das der Staub in Klassenräumen an Grundschulen mit relativ hohen Schadstoffwerten belastet ist, so hoch, dass sie eine Gefahr für die menschliche Gesundheit darstellen. Ende August präsentierten die Wissenschaftler der Universität auf der Konferenz „Dioxin 2008“, erstmals ihre Forschungsergebnisse, die darlegen, dass der Staub in den Klassenräumen Konzentrationen der gefährlichen Flammschutzmittel HBCD, TBBP-A, PFOS und PFOA enthält.   

Alle diese Schadstoffe gehören zu der Klasse der POP’s (Persistierende organische Schadstoffe), Chemikalien, die sich in unserer Umwelt nicht abbauen. POPs reichern sich mit der Zeit auch im Gewebe von Menschen und Tieren an, was zu potentiellen Risiken für die menschliche Gesundheit und Umwelt führt. Um die Tragweite zu erfassen inwieweit POPs uns alle betreffen, hatte die Umweltschutzorganisation WWF vor einigen Jahren EU-Parlamentarier im Zuge einer Kampagne auf diese persistierenden Schadstoffe hin untersuchen lassen und war bei jedem der teilnehmenden EU-Parlamentarier fündig geworden.   

Flammschutzmittel -Segen oder Fluch?

 Die bromierte flammhemmende Chemikalie HBCD (Hexabromcyclododecan) wird herkömmlicher Weise in Wandisolierungen, Elektronik, in Isolationsschäumen und als Beschichtung von Stoffen eingesetzt, damit sich im Brandfall ein lokaler Brandherd nur langsam zu einem größeren Brand ausweiten kann.   

TBBP-A (Tetrabrombisphenol A) ein Derivat von Bisphenol A, ist ebenfalls ein bromiertes Flammschutzmittel. Es kommt hauptsächlich in Leiterplatten in elektronischen Geräten wie bspw. Computern zum Einsatz. HBCD, als auch TBBP-A sind dafür bekannt toxische Auswirkungen auf das Hormonsystem zu verursachen.   

PFOS (Perfluoroctansulfonat) und PFOA (Perfluoroctansäure) sind Chemikalien, die Stoffen und Teppichböden als Fleckenschutz und zur Schmutzabweisung zugesetzt wurden. PFOS ist seit Dezember 2006 verboten, PFOA jedoch ist weiterhin in vielen Bereichen in Anwendung.  

Staub aus Klassenräumen im Labor

Die englischen Wissenschaftler entnahmen Proben in zwanzig Kindertagesstätten und Klassenräumen von Grundschulen in den westlichen Midlands. Hierzu wurde ein eigens modifizierter Staubsauger verwendend. Die Staubproben wurden dann anschließend in einem Labor auf Chemikalien untersucht.   

Höhere Belastung als in Büros

Das Wissenschaftlerteam aus Birmingham teilte in seiner Pressemitteilung mit, dass die Werte von HBCD in den untersuchten Kindertagesstätten und Klassenräumen der Grundschüler höher waren, als in Proben von Büros oder Wohnhäusern.   

Die Werte von TBBP-A waren ähnlich dem, was man als Belastung in Häusern findet, lagen jedoch höher als in Proben von Autos und Büros.  Die Belastung von PFOS und PFOA konnten die Wissenschaftler derzeit nicht einordnen, da es bisher zu wenig Wissen über deren Belastung, die sie im Staub von Innenräumen verursachen, gibt, um Vergleiche ziehen zu können.   

Kinder stärker mit Chemikalien belastet als Erwachsene

Emma Goosey, eine der Wissenschaftlerinnen, die diese Studie durchführten, sagte an der Konferenz im August: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass Klassenräume signifikante Werte dieser Verbindungen aufweisen. Wir wissen bereits jetzt schon, dass Kinder im stärkeren Maße als Erwachsenen gegenüber den persistierenden organischen Verbindungen im Staub ausgesetzt sind, weil sie den Staub leichter aufnehmen. Wir wissen auch, dass sie empfindlicher auf die Auswirkungen solcher Chemikalien reagieren.   

Die Werte der Schadstoffbelastungen in den Klassenräumen scheinen höher zu liegen, als in einigen anderen Alltagsumgebungen, wegen der großen Anzahl von Computern, Flammschutzmitteln und Fleckenschutz-ausrüstungen, die in Möbeln angewendet werden. Weil sie sich im Körper anreichern können, ist es sehr wichtig, dass wir die Exposition in Hinsicht auf den Verlauf unserer Lebenszeit kontrollieren.“  

Signifikante Flammschutzmittelbelastung 

Das Wissenschaftlerteam der Universität Birmingham benutzte seine Feststellungen, um die Expositionswerte eines Kindes durch die Aufnahme von Staub zu berechnen. Ihre Kalkulationen zeigten, dass die Exposition gegenüber HBCD und TBBP-A signifikant ist.  

Die Werte für PFOS und PFOA lagen unterhalb der Grenzwerte, die von der englischen Regierung angesetzt sind, wobei es sich hierbei um Grenzwerte handelt, die auf Erwachsene zugeschnitten sind und keine Garantie für Unversehrtheit darstellen, denn Erfahrung mit Langzeiteffekten fehlt.   

Experten Aussage: Gesundheitliche Risiken sind zu erwarten

Stuart Harrad, Co-Autor der Studie, ergänzte: “ Staub scheint die Hauptaufnahmequelle dieser Verbindungen bei Kindern zu sein. Unsere ersten Ergebnisse deuten daraufhin, dass Schadstoffexposition in den Klassenräumen sich zwar im Bereich sicherer Konzentrationen bewegt für einige Chemikalien, jedoch nicht für andere weitläufig benutzte Chemikalien. Es ist weitere Forschung notwendig, um festzustellen, wie die Exposition aus den verschiedenen Schadstoffquellen sich anreichert und ganz besonders, ob diese Chemikalien im Körper verbleiben. Gesundheitliche Risiken sind jedoch grundsätzlich zu erwarten, wenn längere Exposition aus verschiedenen Schadstoffquellen stattfindet. Aus diesem Grund ist ein Gebiet, auf das wir uns zukünftig konzentrieren, nach den Expositionen der Kinder gegenüber Verbindungen zu schauen, die sich im Körper zu POP Chemikalien metabolisieren.“ 

5 vor 12 – Handeln ist angesagt

Umweltschutzorganisationen mahnen seit Jahren zu handeln. Im Fall von Flammschutzmitteln würde in den meisten Fällen schon eine bauliche Modifizierung der Konstruktion vieler Geräte ausreichen, um auf die toxischen Chemikalien gänzlich zu verzichten, die Mensch und Umwelt auf lange Sicht belasten.    

Bis schadstoffärmere Geräte in Schulen Einzug halten, bleibt nur ein häufiges Lüften oder Einsatz von Luftfiltern, Einbau von Lüftungssystemen in Klassenräumen mit vielen Computern und natürlich gründliches tägliches Reinigen als Alternativlösung, um die Auswirkungen auf die Schulkinder zu reduzieren.   

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 8. September 2008  

Literatur:

Goosey Emma, Abou-Elwafa Abdallah Mohamed, Harrad Stuart, Dust from Primary School PRIMARY and Nursery Classrooms in the UK: Iies significance as a pathway of exposure of young children  to PFOS, PFOA, HBCDs, AND TBBP-A. Are our classrooms contaminated? Press Release, University of Birmingham, 23. August 2008 

Stuart H, Ibarra C, Abdallah MA, Boon R, Neels H, Covaci A., Concentrations of brominated flame retardants in dust from United Kingdom cars, homes, and offices: Causes of variability and implications for human exposure, Environ Int. 2008 Jun 14.

Weitere interessante CSN Blogs zum Thema Schule:

8 Kommentare zu “Flammschutzmittel sorgen im Klassenzimmer für eine höhere Schadstoffbelastung als in Büros und Autos”

  1. Energiefox 8. September 2008 um 14:38

    http://www.ganztagsschulen.org/7064.php
    Habe im Internet etwas gefunden. Nur Raumbelastung durch Chemieausdünstungen sowie Ausdünstungen aus Flammschutz scheinen wohl unbekannt zu sein. Ich begreif es einfach nicht, auch der Privatmann muss aufpassen wie ein Lux beim Hausbau. Hier wird leider wie es auf anderen Gebieten auch wohl ist, fast unbekümmert mit Chemie hantiert. Bei den heutigen Messgeräten die im Pikogbereich messen, dürfte es kein Problem sein Schadstoffe zu messen. Hier fehlen strenge Bauvorschriften.
    Gruß Energiefox

  2. Tiger 8. September 2008 um 20:02

    Gesichtspunkte wie schadstoffarmes Bauen, und hier schwerpunktmäßig umweltfreundliche Schulen, kann man in Deutschland fast überall vermissen. Ökologisches Bauen bedeutet in Deutschland meistens nur, dass nachwachsende Rohstoffe zum Einsatz kommen. Wie diese jedoch behandelt sind, ist eine andere Geschichte. An gesunde Schulgebäude im Sinne von schadstoffarmen Klassenräumen ohne Flammschutzmittel & Co. werden seitens der Politiker und anderer Verantwortlichen in Deutschland nicht gedacht, solche Aspekte werden nicht in Betracht gezogen.

    Warum ist mir ebenfalls unbegreiflich.

  3. Juliane 8. September 2008 um 23:34

    Hallo Energiefox,

    ein schönes Schulgebäude zeigt der Link. Schaut gemütlich und ansprechend aus. Ob es auch schadstofffrei ist, das müsste man allerdings erst messen. Denn ökologisch bedeutet nicht gleichzeitig biologisch verträglich. Hoffen wir, dass dieses Haus gesund ist.

    Im Artikel heißt es :“ Die Mittel müssten in größerer, ausreichender Höhe bereitgestellt werden, um die Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen an bestehenden Schulgebäuden sowie Neubauten zu realisieren. Nur die Investition in die Bildung kann nachhaltig die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft sichern. Eine seriöse Kosten-Nutzenanalyse würde zeigen, dass die Investitionen sich im Laufe der Jahre vielfach auszahlen würden“.

    An den finanzellen Mitteln wird eine Umsetzung dieses Modells in den deutschen Schulalltag scheitern.

    Die Mittel stehen noch nicht mal für dringende Sanierungen zur Verfügung.

    Originalzitat Dr. Elke Rosskamp. Institut für Wasser, Boden, Luft des Umweltbundesamtes. Für das ehemalige Bundesgesundheitsamt federführende Toxikologin in der ehemaligen Arbeitsgruppe PCB auf Bundesebene:

    „Ich sage immer, lasst den alten Kram ruhen. Wir haben nur eine begrenzte Menge an Geld“(Ökotest August 2000)

    Und so müssen die Schüler weiterhin PCB, Asbest, Schimmel und viele andere gesundheitsschädliche Substanzen einatmen. CO2 wegen schlechter Belüftung der Klassenräume inklusive.

    Die Schadstoffe , die Forscher der Universität Birmingham ermittelt haben, kommen noch dazu.

    “ Staub scheint die Hauptaufnahmequelle dieser Verbindungen bei Kindern zu sein. „, heißt es in der Studie. Staub findet man in bundesrepublikanischen Schulen in hoher Konzentration , denn auch für gründliche Reinigung fehlt vielerorts das Geld.

    Heute schon zeichnet sich ab, dass viele Kinder und Jugendliche nicht gesund sind. Allergien, Asthma, Konzentrationsstörungen, psychische Aufälligkeiten etc. und auch Krebserkrankungen steigen stetig an.

    Unsere Entscheidungsträger haben eine große Verantwortung. Wie es scheint , sind sie sich dessen nicht so recht bewußt.

    Wie schrieb der Kinderarzt Prof. Dr. K. E.von Mühlendahl:

    „Kinder sind ein köstliches Gut, in der Tat. Unsere sehr stark
    auf Erwachsenenbedürfnisse eingestellte Gesellschaft sollte
    sich viel intensiver damit auseinandersetzen, welches die
    Bedürfnisse und zu schützende Interessen der nachwachsenden
    Generation sind. Das gilt auch für alle präventivmedizinischen
    Bereiche. Wir sollen uns ruhig darauf einstellen, dass
    das (viel) Geld kosten kann. Das bedeutet auch, dass wir
    Umweltbelastungen (im weitesten Sinn) sehr genau unter die
    Lupe nehmen müssen und sie, soweit möglich, reduzieren
    oder ganz beseitigen sollen. Dabei wird allerdings das Prinzip
    der Verhältnismäßigkeit berücksichtigt werden müssen
    (ALARA, as low as reasonably achievable). Risiken in unserer
    biologischen, chemischen, physikalischen und letztlich
    auch sozialen Umwelt müssen soweit wie möglich quantifiziert
    und nach ihrer Bedeutung für die Kindergesundheit
    geordnet werden, die Kosten für eine weitgehende oder vollständige
    Gefährdungsbeseitigung müssen abgeschätzt werden,
    und uns muss klar bleiben, dass völlige Vermeidung
    aller Risiken zwar wünschenswert, aber nicht realisierbar
    ist; das gilt auch, sofern Kinder betroffen sind.“

    http://www.ecomed-medizin.de/sj/ufp/Pdf/aId/10578

    „Dabei wird allerdings das Prinzip
    der Verhältnismäßigkeit berücksichtigt werden müssen

    und uns muss klar bleiben, dass völlige Vermeidung
    aller Risiken zwar wünschenswert, aber nicht realisierbar
    ist; das gilt auch, sofern Kinder betroffen sind.“

    Ja, Energiefox, das kann man so nachlesen und sich seinen Teil dazu denken.

  4. Mary-Lou 9. September 2008 um 03:57

    Wie soll das alles weitergehen? Kinder, deren Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist, sind besonders anfällig für krankmachende Umwelteinflüsse. Auf der einen Seite möchte der Staat dem demografischen Wandel entgegenwirken und statuiert Programme zur Förderung der Geburtenzahl, aber andererseits wird das höchste Gut unserer Gesellschaft, die Gesundheit unsere Kinder, z. B. durch Schadstoff-Schulen leichtsinnig aufs Spiel gesetzt. Eine kränkelnde Gesellschaft bringt kränkelnde Leistung, das sind Tatsachen. Darüber sollten die Entscheidungsträger dringendst nachdenken und angemessen Handeln.

    Schaut man sich die im Blog angeführten Links an, erhält man schnell einen Überblick über die miserable Sachlage. Ich denke es ist bereits 5 nach 12.

  5. Nelly 9. September 2008 um 11:36

    Es ist erschreckend, welchen Chemikalien unserer Kinder bereits in jungen Jahren ausgesetzt sind und das völlig unnötig. Würde man entsprechende Maßnahmen ergreifen in Form von schadstoffarmen Gerätschaften bis hin zu Raumfiltern, ließe sich da Einiges zum Guten lenken. Stattdessen wird weitergeforscht und unsere Kinder kümmern in den Chemieschulen vor sich hin. Kein Wunder, dass so manches Kind Lernschwierigkeiten aufweist. Nachdem ich diesen Blog gelesen habe, weiß ich, dass dies nicht nur an mangelndem Ehrgeiz liegen kann.

  6. Energiefox 9. September 2008 um 12:46

    Juliane,
    es ist schlicht ein Skandal Kinder mit irgendwelchen Schadstoffen in Kontakt kommen zu lassen. Die uns bekannten Schadstoffe hier zu vermeiden sollte selbstverständlich sein. Es hat ja mal ein Mediziner nicht mal davor zurückgeschreckt Kinder mit Rauch zu benebeln, um zu beweisen das Passivrauchen unschädlich ist.

    Im Frankfurter Rundschau Forum habe ich ja schon mal was zu diesem Thema berichtet. Das Forum ist ja leider zum Schweigen verurteilt worden, selbst die alten Beiträge sind nicht mehr lesbar, oder besser gesagt, sollen wohl nicht mehr gelesen werden. Geld ist massig vorhanden, nur wo wird es mal wieder für mich völlig unnötig verschwendet? Im Straßenbau, hier in Lingen Ems ist eine Berufsschule aus den 70iger Jahren, sieht von Außen aus wie ein Knast. Ein Berufsschullehrer sagte mir, es fehle das Geld für die nötigsten Reparaturen. Für den Ausbau der Umgehungsstraße in Lingen (Ems), die vermutlich etliche Millionen verschlingt, ist Geld da. Die Straße geht auch noch durch ein Menschenschutzgebiet (Naturschutzgebiet). Kaum Protest und von Schulbelastung durch Schadstoffe habe ich nur durch dieses Forum etwas mitgekriegt. Kinder haben leider keinen ADAC.

    Übrigens ich habe vorgeschlagen im Dorf eine Brücke zu bauen (Holzbrücke). Der Schülerlotsenübergang ist direkt neben einem Busunternehmen und da kommen wirklich dicke Rauchschwaden an, wenn die Busse angeworfen werden (natürlich haben die meisten Busse hier immer noch keinen Rußfilter). Selbst Eltern von Kindern haben mich angeschaut, als wenn ich vom Mars käme.
    Schweden kennt so was, Schüler können fast ohne eine Straße zu überqueren zur Schule gelangen. Null Toleranz bei den Schadstoffen auch in Privathäusern, manch einem Häuslebauer haben diese verdammten Schadstoffe in den finanziellen und gesundheitlichen Ruin getrieben.
    Ich bin immer wieder sprachlos wie auf dem Bau, selbst bei den Arbeitern einfachste Schutzbestimmungen für ihr eigenes Wohlergehen missachtet werden. In Berlin wurden mal öffentliche Bauten konsequent auf Pfusch während der Bauphase beobachtet, es konnte viel Geld gespart werden.

    Gruß Energiefox

  7. kate 9. September 2008 um 16:20

    Warum finden solche Informationen immer nur in Deutschland ihren weg in die Öffentlichkeit? In England verlangt man geradezu nach Sterilität und Brandschutz sowie danach dass alles duften muss. Keiner stellt das in Frage.

    Eine solche Studie in England ist sicher nicht mit einer in Deutschland vergleichbar. Durch die gesetzlichen Brandschutzbestimmungen muss man sich hier von gesetzeswegen Vergiften. In Gebäuden müssen viele Teile sogar mit einer „Brandschutzfarbe“ gestrichen werden, besonders in öffentlichen. Daher die hohe Belastung, also nicht nur durch die Computer und ähnliches. Sogar alle Gardinen und ähnliches MUSS behandelt sein.

    Da ich hier wohne aber auch regelmäßig nach Deutschland komme kenne ich den Unterschied der chemischen Belastung sehr genau. Dieses Land hat mich krank gemacht, anders kann ich es nicht sagen.
    Für meine Kinder möchte ich das nicht, weshalb wir in ein anderes Land ziehen werden, denn dort besteht zumindest die Chance eine weniger belastete Schule zu finden. Hier müsste ich sie zuhause unterrichten damit sie eine Chance haben nicht dieser Brandhysterie mit entsprechender Gegenmaßnahme ausgesetzt zu sein.

    Ich hoffe nur dass das nicht EU-Weit per Gesetz kommt.

  8. Joana 11. September 2008 um 15:50

    Flammschutzmittel und andere Schadstoffe haben in deutschen Klassenzimmern nichts verloren. Warum gibt es keine strengen Vorgaben zur Einhaltung schadstoffarmer Raumluft an deutschen Schulen und Kindergärten? Dass deutsche Schüler mit Chemikalien beduftet werden, finde ich genauso abartig wie die hohe Konzentration von Flammschutzmittel und ähnlichen Chemikalien. Die Chemie hat leider die Oberhand in unserem Alltag, das Echo wird gigantisch zurückschlagen.

    Kinder sind das wichtigste Gut unserer Gesellschaft, so fröhlich wie auf dem Foto sehen kranke Kinder nicht aus. Chronische Kopfschmerzen und andere Erkrankungen nehmen extreme Ausmaße bei unseren Jüngsten an. Darüber sollte man bei den betreffenden Stellen einmal ernsthaft nachdenken und endlich angemessene Taten walten lassen.

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