Erdgebunden – Himmelsverwoben

Wildgänse vor mystischem Vollmond

Ich gehe oft auf Reisen in meiner Fantasie; an Orte, wo ich schon einmal war und sehe jede Einzelheit – das Meer, den Strand, die Pinien.

Ich rieche den Geruch des Sandes, der Algen; ich spüre den Hauch des Windes in meinem Nacken.

Vorbei an den Lokalen mit südlichen Speisen, hin zum Hafen, wo es nach alten, vermoderten Booten riecht; sie schaukeln im Wasser.

Dann werde ich wach und sehe meinen Radius.

Meine Grenzen sind noch weit gesteckt gegenüber Anderen.

Die Stadt habe ich gegen den Wald ausgetauscht – die Geschäfte gegen Öko-Kataloge.

Anstatt Auto zu fahren, benutze ich meine Beine, aber das Allerschönste sind meine Flügel….

Mit ihnen kann ich abheben, weit weg von diesem verseuchten Planeten,

in andere Sphären, die sauber und lieblich sind, voller Frieden und Harmonie..

Das sind Visionen, die einmal Wahrheit werden, die nicht nur gedacht und geträumt, sondern einmal gelebt werden….

Mit meinen Flügeln, die unversehrt sind, lasse ich alles unter mir klein werden; es wird verschwommen, bedeutungslos.

Der Himmel ist groß; es gibt unendlich viel Raum und keiner ist laut.

Ich kenne meinen Flug, und siehe da… da kommen immer mehr dazu; sie begleiten mich; leisten mir Gesellschaft; werden Freunde.

Wenn der Flug sehr lang ist, machen wir Rast und lassen uns wieder hinabgleiten; suchen ein Plätzchen zum Landen, aber….

Zwar ist die Erde wunderschön, aber fast überall ist es laut, hektisch, voller Smog… wir suchen… wir suchen…

Und finden einen Landeplatz.

Geschafft… und wir sortieren und putzen unsere Federn für den nächsten Flug.

Dieses Gedicht wurde von Mona, der „Glasprinzessin“ geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.

Autor: Mona die Glasprinzessin für CSN – Chemical Sensitivity Network, 27. Dezember 2009

Mona’s Geschichte: Mona die „Glasprinzessin“ ein einsames Leben mit Wind und Wetter

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Ein Kommentar zu “Erdgebunden – Himmelsverwoben”

  1. Energiefox 27. Dezember 2009 um 15:31

    Schönes Gedicht Mona,
    ich hab hier am Speichersee Lingen (Ems) einen Schwarm Schwäne fotografiert. Sieht toll aus, selbst Jungschwäne waren in der Formation. Ich hoffe die finden einen sauberen Landeplatz. Zu Silvester wird am Speichersee mächtig mit Böllern und Raketen hantiert (jedenfalls letztes Jahr war es so), da werden die Vögel und andere Tiere mit Lärm und Dreck zugemüllt. Ist jetzt etwas ab von Deinem Gedicht.
    Gruß Energiefox

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