Gedicht: Unmenschlich
Unmenschlich
Gezwungen
unmenschlich
zu werden
in einer kalten Welt.
Bin ich gezwungen
unmenschlich
zu reagieren
um mein Menschsein zu erhalten?
Muss ich mich
anpassen
um nicht zu
zerbröseln?
Gezwungen
genauso
zu reagieren
um die
Verletzung zu ersparen.
Niemals!
kann ich
unmenschlich sein.
Leuchten
mit hellem Licht
der Hoffnung
möcht ich weiterhin!
—
Dieses Gedicht wurde von Mona, der “Glasprinzessin” geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.
Autor: Mona die Glasprinzessin für CSN – Chemical Sensitivity Network, 30. Januar 2010
Mona’s Geschichte: Mona die “Glasprinzessin” ein einsames Leben mit Wind und Wetter
Weitere Gedichte und Geschichten der Glasprinzessin:
Naturchaos * Heilung * Rotkehlia, das Rotkehlchen erzählt aus seinem Leben *Dazwischen * Sonntagsgeschichte: Papo Mio’s Oase für Umweltkranke * Isolation – Sonntagsgedicht der Glasprinzessin * Vertigo * Wohlig * Am Bug * Ich nehm Dich mit*Kinderlachen * Einsicht – Aussicht * Im Walde * Tausendschönchen * Karrusell * Der Piano-Player * Von Mara zu Joy * Finden * Geborgenheit * Hereinspaziert * Funktion *Ausweg * Erdverbunden Himmelsverwoben * Grauer Mond
Liebe Mona,
dein neues Sonntagsgedicht zeigt einmal mehr, wie schwierig es ist, nur um der nackten Existenz willen, die man selber auch lebenswert gestalten will, den anderen noch Gesunden gegenüber nicht zu verhärten, die sich uns gegenüber so verständlislos, ja sogar provokativ verhalten, zumal trotz der Verletzungen.
Dazu gehört wirklich Kraft über das Normale hinaus.
Danke für diese guten Gedanken.
Liebe Mona,
an deinem Gedicht ist so viel Wahres dran.
Oft gibt man alles und was kommt zurück? Verletzungen jeder Art, weil man einfach nicht klar kommen will mit der Erkrankung MCS. Ignoranz ist einfacher für unsere heutige Gesellschaft.
Aber deshalb selber verrohen wäre bestimmt der falscheste Weg, den man einschlagen sollte.
Mit deinem Gedicht gibst du vielen wieder Kraft – danke
Gruß Kira
Menschlich bleiben in einer unfreundlichen und manchmal sogar brutalen Welt bedeutet Lebensweisheit und innere Stärke besitzen bzw. entwickeln.
Das ist der einzig richtige Weg, wenn man sich seine Seele gesund erhalten will und dem Leben etwas Gutes abgewinnen will.
Hat man es zugelassen, unmenschlich zu werden, hat man schon das Spiel und sich selbst verloren.
Besonders gut und treffend finde ich den letzten Satz in Deinem Gedicht, Mona:
„Leuchten mit hellem Licht der Hoffnung möcht ich weiterhin.“