Gedicht: Unmenschlich

Unmenschlich


Gezwungen

unmenschlich

zu werden

in einer kalten Welt.

Bin ich gezwungen

unmenschlich

zu reagieren

um mein Menschsein zu erhalten?

Muss ich mich

anpassen

um nicht  zu

zerbröseln?

Gezwungen

genauso

zu reagieren

um die

Verletzung zu ersparen.

Niemals!

kann ich

unmenschlich sein.

Leuchten

mit hellem Licht

der Hoffnung

möcht ich weiterhin!

Dieses Gedicht wurde von Mona, der “Glasprinzessin”  geschrieben. Mona hat schwere Chemikalien-Sensitivität / MCS und muss fast die ganze Zeit draußen in der Natur verbringen.

Autor: Mona die Glasprinzessin für CSN – Chemical Sensitivity Network, 30. Januar 2010

Mona’s GeschichteMona die “Glasprinzessin” ein einsames Leben mit Wind und Wetter

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3 Kommentare zu “Gedicht: Unmenschlich”

  1. Franzi 31. Januar 2010 um 11:05

    Liebe Mona,

    dein neues Sonntagsgedicht zeigt einmal mehr, wie schwierig es ist, nur um der nackten Existenz willen, die man selber auch lebenswert gestalten will, den anderen noch Gesunden gegenüber nicht zu verhärten, die sich uns gegenüber so verständlislos, ja sogar provokativ verhalten, zumal trotz der Verletzungen.

    Dazu gehört wirklich Kraft über das Normale hinaus.

    Danke für diese guten Gedanken.

  2. Kira 31. Januar 2010 um 20:13

    Liebe Mona,

    an deinem Gedicht ist so viel Wahres dran.
    Oft gibt man alles und was kommt zurück? Verletzungen jeder Art, weil man einfach nicht klar kommen will mit der Erkrankung MCS. Ignoranz ist einfacher für unsere heutige Gesellschaft.
    Aber deshalb selber verrohen wäre bestimmt der falscheste Weg, den man einschlagen sollte.
    Mit deinem Gedicht gibst du vielen wieder Kraft – danke

    Gruß Kira

  3. Maria Magdalena 1. Februar 2010 um 10:50

    Menschlich bleiben in einer unfreundlichen und manchmal sogar brutalen Welt bedeutet Lebensweisheit und innere Stärke besitzen bzw. entwickeln.

    Das ist der einzig richtige Weg, wenn man sich seine Seele gesund erhalten will und dem Leben etwas Gutes abgewinnen will.

    Hat man es zugelassen, unmenschlich zu werden, hat man schon das Spiel und sich selbst verloren.

    Besonders gut und treffend finde ich den letzten Satz in Deinem Gedicht, Mona:

    „Leuchten mit hellem Licht der Hoffnung möcht ich weiterhin.“

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