Archiv der Kategorie ‘Chemikaliensensibilität, MCS‘

Marina für Radio Halloween FM: Preisübergabe des CSN-Halloweenpreises

Halloween Preis

Hallo liebe Freunde und liebe Fremde,

hier bin ich noch mal, Marina, von Radio Halloween-FM exklusiv für CSN-Deutschland.

Heute möchte ich Euch live von der ultimativen Premiere der CSN-Halloween-Preisübergabe berichten. Und los geht’s mit der CSN-Botenhexe auf ihrem schnellen Besen:

Wer reitet so schnell durch herbstlichen Regen und Wind? Es ist die CSN-Botenhexe das weiß doch jedes Kind! Sie hat das Halloween-Preispäckchen wohl in dem Arm, sie fasst es sicher, sie hält es trocken und warm.

Mein Päckchen, was verbirgst Du in deinem Inneren? Siehst Hexe, du den Inhalt nicht! Den Inhalt mit Zauber und Schimmer? Mein Päckchen, es ist geheim, aber nicht für immer. Du liebes Päckchen, komm ich nehme dich zu mir! Gar schöne Dinge hast du in dir. Der braune Karton und das Verpackungsband, sollen nur täuschen den Inhalt aus Glitzergewand.

Meine Hexe, meine Hexe, und hörest du nicht, Was der Inhalt mir leise verspricht? Sei ruhig, bleib ruhig, mein Päckchen, bald sind wir bei Marina und trinken Hexenkäffchen. Willst feines Halloweenpäckchen du mit mir geh’n? Ich werde auch sicher dich behüten schön. Ich werde dich von deiner Verpackung befrein, und dich hegen und pflegen gar fein.

Meine Hexe, meine Hexe, und siehst du nicht dort, mein Inhalt fällt gleich hinab in den großen unbekannten Ort? Mein Päckchen, mein Päckchen, ich seh‘ es genau: Hier sind wir goldrichtig, bei Marina, es ist nur wegen dem Regen gar so grau. Schau, sie öffnet uns schon die Türe und bittet uns hinein. Nun stelle ich nur noch die Handbremse fest und wir beide treten ein, ins warme Wohnzimmer, wo wir uns herzlich begrüßen, und wo die Hexe bekommt keine Frostbeulen an den Füßen.

Ich lieb dich, mich reizt deine schöne Verpackungsgestalt. Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt! – Nein, nein, nur keine Gewalt!!!! Meine Hexe, meine Hexe, sie ergreift mich mit ihrer Hand. Marina nimmt die Schere und durchschneidet das Paketklebeband. Zuerst sieht man nur Pappe, sie wird vorsichtig entfernt und danach fällt bei Marina die Klappe. Ihre Augen leuchten und glänzen. Komm Hexe, zwick mich oder sind das Halluzinationen vom Faulenzen?

Ein wahrer Schatz, den ich da bekommen, ich bin jetzt noch ganz benommen. In wunderwunderschöner Halloweenverpackung dekoriert, ein gläserner Hexenkessel und dazu Kräuter, die werden jetzt gleich serviert. Doch das ist noch nicht alles. Nein, da ist noch etwas rundes, hohes Schmales. Ein ganz besonderer Zauber geht davon aus.Ich öffne es vorsichtig, dass nichts fällt heraus.

KristallkugelEin edles schwarzes Tuch kommt zum Vorscheinund ein magischer Schauer läuft mir in den Pulloverrücken rein. Im Tuche tief umhüllt hab ich sie dann erblickt. Die kostbare Zauberkugel hat mich zusätzlich entzückt. Habt vielen lieben Dank, ihr lieben CSN-Geister. Ihr seid ja richtige Gruselmeister. Die Überraschung ist Euch in außerordentlichem Maße gelungen. Und jetzt wird mit der CSN-Botenhexe getanzt und gesungen.

Der Hexenkessel ist schon aufgesetzt. Die magischen Getränke gibt es jetzt. Noch ein Blick in die magische Zauberkugel, wer wird wohl haben nächstes Jahr Jubel? Vielen lieben Dank, an alle lieben Menschen, denen ich diesen tollen Halloweenspaß und den CSN-Halloween-Preis zu verdanken habe.

Lasst Euch umarmen,

Eure MarinaHalloweenpreis

Depressionen: Nicht immer ist die Psyche schuld

Depressive Frau

Es begann schleichend. Eva B., eine attraktive, lebenslustige junge Frau hatte eine kleine Erbschaft gemacht und sich damit einen Traum erfüllt. Die ausgebildete Masseurin hatte sich ein kleines Wellness-Zentrum eingerichtet, in dem sie selbstständig arbeiten konnte. Eva B. hatte bald viel Zulauf von Kundinnen, die zur Aroma-Massage kamen.

Alles lief besser als erwartet – dann der Zusammenbruch
Eigentlich hätte Eva B. zufrieden sein können. Wenn da nicht diese Müdigkeit und die Konzentrationsstörungen gewesen wären. Zuerst dachte Eva B., die viele Arbeit sei schuld. Aber in der Klinik, in der sie vorher gearbeitet hatte, hatte sie oft längere Arbeitszeiten gehabt. Als ihr Befinden auch nicht mehr vor ihrem Freund und anderen Menschen zu verbergen war, suchte Eva B. einen Arzt auf. Der aber konnte keine körperlichen Ursachen feststellen und verordnete der jungen Frau ein antidepressiv wirkendes Medikament. Aber Eva B. bekam Schwindel, Benommenheit, ihr Mund war trocken, sie kämpfte mit Übelkeit. Eva B. konnte die Blase nicht mehr entleeren und verhielt sich so auffällig, dass der Freund sie abends in eine Klinik brachte. Dort wurde sie in der psychiatrischen Abteilung untergebracht. Eva B. erhielt verschiedene psychiatrische Diagnosen und die Ärzte versuchten, sie auf Medikamente einzustellen.

Die „Psyche“ war doch nicht schuld
Als Eva B. schließlich die Klinik verlies, war sie nicht mehr fähig, ihr Wellness-Zentrum weiter zu führen. Evas Freund zog sich schnell zurück, und auch viele andere Menschen in ihrem Bekanntenkreis distanzierten sich. Eva B. musste ihr kleines Unternehmen verpachten. Immer, wenn Eva B. die Räume ihres Wellness-Zentrums betrat, ging es ihr schlecht. Aber sie nahm keine Notiz von diesem Zusammenhang. Erst ein Jahr später, nachdem ihre aufmerksame Schwester sie zu einem gut informierten Arzt gebracht hatte, wurde klar, was geschehen war.

Eva B. hatte auf die Massageöle mit Symptomen reagiert, die ihr damals behandelnder Hausarzt und auch die Klinikärzte für eine Depression gehalten hatten, und Eva B. wurde wegen der Nebenwirkung des verordneten Medikamentes stationär behandelt.

Medikamente gegen Depressionen nicht für jeden unproblematisch Eva B. ist nämlich, wie acht Prozent der einheimischen Bevölkerungsgruppe, Trägerin einer genetischen Variante, die dazu führt, dass sie das verordnete antidepressive Mittel nicht vertragen hat.

Eva B. ist sicher kein Einzelfall.

Medikamente, die Allgemeinmediziner und Fachärzte gegen Depressionen oder Symptome einer Depression verordnen, sind  nicht unproblematisch.

Oft werden sogar Mittel verordnet, die vom Hersteller gar nicht als Medikament gegen Depressionen entwickelt wurden.

Depressionen sollen ja heute eine weit verbreitete Krankheit sein
Viele Menschen gehen mit Beschwerden zum Arzt und erwarten, dass sie dort eine Pille bekommen, die sie aller Sorgen enthebt. Aber man sollte sich auch klar machen, dass ein Medikament nicht die Umstände verändert, unter denen mal lebt. Auch wenn man antriebslos, traurig, müde, schlafgestört etc. ist, sollte innehalten und nachdenken die erste Handlung sein.

Dr. Strunz schreibt in seinem Bestseller „Frohmedizin“: „Es gibt viele Studien, die zeigen: Sport wirkt wie ein Antidepressivum“. Und der französische Psychiater David Servan-Schreiber berichtet in „Die neue Medizin der Emotionen“ über die Erfolge, die man mit der Gabe von Omega-3 Fettsäuren auch bei schweren seelischen Erkrankungen gemacht hat.

Umfeld kontrollieren
Wie das Beispiel von Eva B. zeigt, sollte man auch darauf achten, ob Symptome in Abwesenheit von Duftstoffen und/oder Chemikalien verschwinden. Auch die Wohn -und Arbeitsräume auf Schimmelbefall zu prüfen kann hilfreich sein.

Wichtige Ratschläge:
Tägliche Bewegung am Besten an der frischen Luft und die richtige Ernährung, nämlich das, was man unter Mittelmeerkost versteht, sind die Grundpfeiler seelischer Gesundheit. Unter Umständen sind auch Nahrungsergänzungsmittel mit Omega3 Fettsäuren sinnvoll. Da braucht man einen Mediziner, der sich mit Orthomolekularer Medizin, auskennt.

Also als Erstes anfangen zu laufen, es muss nicht gleich ein Marathon sein, den Küchenschrank und den Kühlschrank ausmisten und nur frische Nahrungsmittel einkaufen. Schwerpunkt Gemüse, Gemüse, Obst, Olivenöl und Leinöl verwenden und auch Fisch auf den Speiseplan setzen.

Als nächstes für einen geregelten Schlaf sorgen. Auch bei Schlafstörungen täglich früh aus dem Bett.

Und dann die Atmung. Das muss man lernen. Auch hier kann man bei Dr. Strunz nachschlagen: „Es gibt … 100 Meter Bücher über Atemtechnik… Sie können die 100 Meter ganz schnell zusammenfassen: ‚Atmen Sie aus’…

Sie atmen zurzeit 16-mal in der Minute. Sie müssten aber nur viermal. Das wissen Sie bloß nicht. Sie wissen gar nicht, was das bedeutet: viermal. Sie könnten es herausfinden. Sie nehmen die Uhr und atmen fünf Minuten lang viermal pro Minute. Ist überhaupt keine Kunst. Kann jeder. Wissen Sie, was dann passiert in den fünf Minuten? Ihr Kalziumspiegel steigt dermaßen an… Sie werden plötzlich ein Buddha, in nur fünf Minuten… In fünf Minuten haben Sie Ihr Leben verändert… Sie sind …Ruhig. Souverän“ (Dr. Ulrich Strunz, Praxisbuch Mental Programm, Seite 104)

Der einfach Weg zu innerer Harmonie
David Servan-Schreiber berichtet in seinem „Antikrebsbuch“ wie man seinen Körper mit ganz einfachen Methoden harmonisieren kann:
„Seit 15 Jahren interessiert sich Dr. Luciano Bernardi von der Universität Pavia in Italien für die autonomen Rhythmen der Körpers, die die Basis der Physiologie bilden: den Atemrhythmus, die Variationen des Herzrhythmus…, für den Anstieg und Rückgang des Blutdrucks und selbst für Variationen bei Zufluss und Abfluss des Blutes zum und vom Gehirn. …
Als Dr. Bernardis Versuchspersonen eine Litanei von ‚Ave Maria‘ auf Lateinisch zu rezitieren begannen, registrierten die Apparate ein ganz und gar unerwartetes Phänomen: Alle biologischen Rhythmen kamen in Einklang…

Ein erklärbares Wunder
Dr. Bernardi dachte nicht an ein Wunder, sondern fand eine ganz einfache wie wichtige Erklärung: In Italien rezitiert die Gemeinde den Rosenkranz abwechselnd mit dem Priester. Jede Fürbitte erfolgt mit einer einzigen Ausatmung, die nächste Einatmung findet statt, während der Priester an der Reihe ist. Die Versuchspersonen waren ganz natürlich in ihren vertrauten Rhythmus verfallen. Und dabei hatten sie sich automatisch, ohne sich dessen bewusst zu sein, auf eine Frequenz von sechs Atemzügen pro Minute eingestellt. Das ist genau der natürliche Fluktuationsrhythmus der übrigen Funktionen, die Dr. Bernardi messen wollte (Herz, Blutdruck, Blutfluss zum Gehirn)…

Nun war Luciano Bernardis Neugier geweckt, und er sagte sich, wenn das ‚Ave Maria‘ die Physiologie so tief greifend zu verändern vermochte, müssen andere religiöse Praktiken den gleichen Effekt haben…

Bernardi erweiterte das ursprüngliche Experiment und brachte Personen, die niemals einen östlichen Glauben praktiziert hatten, das bekannte Mantra des Buddhismus bei: ‚Om-Mani-Padme-Hum‘. Wie beim Yoga lernten sie, mit voller Stimme jede Silbe des Mantra zum Klingen zu bringen…

Bernardi beobachtete genau die gleichen Resultate wie beim ‚Ave Maria‘: Die Atmung stellte sich von selbst auf einen Rhythmus von sechs Atemzügen pro Minute ein, und entsprechend erfolgte die Harmonisierung – die ‚Kohärenz‘- der anderen biologischen Rhythmen.“

Nicht jeder verträgt jedes Medikament
Wenn mit keinen vorgenannten Maßnahmen Erfolg zu erzielen ist und man sich entschließt, ein Medikament zu nehmen, sollte man sorgfältig sein bei der Wahl des Arztes.

Man kann den Arzt darauf ansprechen, erst einen Gentest zu veranlassen, um sicher zu stellen, dass „erbliche Tippfehler im Gen des Enzyms CYP2D6 aufspürt“ werden. Ein solcher Test kann unter Umständen von der Krankenkasse bezahlt werden. „Genetische Varianten sind nicht selten. Ein falsches Medikament oder eine Überdosierung könne schnell mehrere Tausend Euro an Folgekosten verursachen. Schätzungen zufolge sterben in Deutschland jährlich etwa 60.000 Menschen im Zusammenhang mit unerwünschten Arzneimittelreaktionen“, sagt der Pharmakologe Jürgen Borlak vom Fraunhofer-Institut.

Und zu guter letzt noch ein weiterer wichtiger Hinweis:
15 Prozent der einheimischen Bevölkerung können keinen Milchzucker verstoffwechseln. Auch eine genetische Variante. Den Menschen fehlt einfach das dafür notwendige Enzym Lactase. Sicher schon mal irgendwo gehört. Und dann taucht plötzlich ein Reizdarm auf.

Das Reizdarmsyndrom hat schon so Manchen zum Psychiater geführt. Denn die Betroffenen leiden nicht nur am Reizdarm. Über kurz oder lang kommt es zu Mangelernährung mit Folgen wie Schwäche, Schwindel, Krämpfen, Depressionen, etc. Man kann auch hier einen Gentest machen. Oder einfach mal vier Wochen auf alle Milchprodukte verzichten. Auch auf die versteckten Milchbestandteile in Form von Milchpulver, Molkepulver etc.

Autor:
Juliane, 11. November 2008

Literatur:
Dr. Ulrich Strunz, Praxisbuch Mental Programm, Seite 104, Heyne, 2008

Luciano Bernardi, Peter Sleight, Gabriele Bandinelli, Simone Cencetti, Lamberto Fattorini, Johanna Wdowczyc-Szulc,  Alfonso Lagi, Effect of rosary prayer and yoga mantras on autonomic cardiovascular rhythms: comparative study, BJ 2001;323:1446-1449 ( 22-29 December )

David Servan-Schreiber, Anti-Krebs-Buch: Was uns schützt: Vorbeugen und nachsorgen mit natürlichen Mitteln, Kunstmann, Antje, Verlag (5. März 2008)

Duftstoffe sind Teil unseres Alltags. Kann man sich davor schützen oder ist man ihnen hilflos ausgeliefert?

Zwangsisolation durch Duftstoffe

Duftstoffe haben nahezu alle unsere Lebensbereiche erreicht. An vielen Orten wird beduftet, selbst in Büros, Schulen, Geschäften, Hotels, Krankenhäusern und öffentlichen Toiletten werden künstliche Duftstoffe freigesetzt. Zusätzlich gibt es kaum eine Produktgruppe, die völlig ohne „Duft“ auskommt. Von Pflege- und Putzmitteln, über Kleidung, Handys, bis hin zu bedufteten Briefmarken oder Fahrkarten für die U-Bahn, fallen Duftstoff-Produzenten ständig neue irrwitzige Möglichkeiten ein, ihre teils gesundheitlich erheblich bedenklich bis gesundheitsgefährlichen Duftkompositionen zu vermarkten.

Dies ist nicht ungefährlich. Duftstoffe können je nach Zusammensetzung gesundheitlich erheblich bedenklich bis gesundheitsgefährlich sein. Die chemischen Inhaltsstoffe, aus denen die Kompositionen bestehen, sind z. T. dafür bekannt, Krebs, Genschäden, Nerven- und Immunschäden, Allergien, bis hin zu Verhaltensauffälligkeiten auslösen zu können. Warnhinweise beispielweise auf Produktverpackungen fehlen.

Menschen, die unter Asthma leiden, bezeichnen Duftstoffe als Auslöser Nr. 1 für ihre Anfälle.

Gleiches gilt für Chemikaliensensible, sie haben häufig durch die überall eingesetzten Duftstoffe keine Lebensqualität mehr, weil ihr Lebensraum durch deren Verbreitung auf ihre eigenen vier Wände geschrumpft ist.

Allergien auf Duftstoffe haben laut Behördenaussagen die 10% Marke in der Bevölkerung überschritten. Auch diese Personengruppe wird durch Ausbringung und den Einsatz von Duftstoffen in allen Lebenslagen eingeschränkt.

MCS-Blogfrage der Woche:

  • Gibt es eine Möglichkeit, sich vor Duftstoffen komplett zu schützen?
  • Oder ist man ihnen unfreiwillig völlig ausgeliefert, ohne dass man sich davor schützen kann, z.B. wenn der Postbote klingelt, durch Duftmarketing oder Raumbeduftung…?

Kunststoffe, Plastik – ein Segen oder Albtraum für Mensch und Umwelt?

Eine Welt aus Plastik

Kunststoffe begleiten uns tagtäglich fast in allen Lebenslagen. Leider. Die Tragweite des Ganzen ist uns sicherlich nicht so recht bewusst, aber deren Einfluss auf unser Leben ist enorm. Seit der Erfindung vor ca. 100 Jahren hat der Werkstoff Kunststoff unser Leben praktisch so stark verändert, wie kaum eine andere Erfindung.

Weichmacher in der Luft, die wir atmen
Weichmacher dienen dazu, die Produkte weicher, dehnbarer und biegsamer zu machen. Diese zugesetzten Stoffe (Phthalate) gehen mit den eigentlichen Produkten keine chemisch feste Verbindung ein. Das bedeutet, sie werden peu á peu in die Produkte bzw. in unsere Umgebung / Raumluft abgegeben. Man kann dies auch beispielsweise daran erkennen, dass manche Plastikprodukte mit der Zeit spröde werden, die Weichmacher sind dann sozusagen verbraucht.

Einsatzbereiche von Kunstoffen sind schier grenzenlos
Kunststoffe finden sich überall, in der Medizintechnik, in der Fahrzeugtechnik (bei Autos, wie auch bei Flugzeugen), Weltraumtechnik,  Elektrotechnik, Unterhaltungselektronik, in Rohrsystemen, Spielwaren, Möbeln / Gartenmöbeln, Kreditkarten, Getränkeflaschen, CD-Hüllen, Krankenversicherungskarten, Bodenbelägen, Küchengeräten, Plastikbeuteln für die verschiedensten Zwecke, Verpackungen / Lebensmittelverpack-ungen, Kosmetikprodukten, Aufbewahrungsbehältern, Werk-zeugen (z. B. die Griffe), Textilien, Acrylglas, Baumaterialien, Fenstern, Brillen- und Brillengläsern, Kontaktlinsen, Schläuchen, als Beschichtungen, als Träger für Duftstoffe, usw., usw.. Es kommen sogar spezielle Kunststoffe bei den Turbinen der Windkraftanlagen zu Einsatz. Man kann sagen, so variabel die Einsatzbereiche, so unterschiedlich sind auch die Kunststoffmaterialien. Nicht zuletzt erschwert dieser Tatbestand ein effektives Recycling ungemein.

Medizin ohne Kunststoffe undenkbar
Im Medizinsektor läuft ohne Kunststoffe heute so gut wie gar nichts mehr. So sind Einwegspritzen, Magensonden, Blutkonserven, sogar Herzklappen ebenso aus Kunststoff wie auch Beatmungsschläuche.

Umweltprobleme durch Kunststoffe
Kunststoffe bergen jede Menge Probleme für das globale Ökosystem und unsere Gesundheit. Berge von Plastikmüll belasten die Natur und geben die unterschiedlichsten Schadstoffe in die Umwelt ab. Diese werden u. a. auch von Tieren aufgenommen. Auf unseren Meeren treiben sogar riesige Plastikmüllteppiche und schädigen die Gesundheit unserer Meeresbewohner.

Ein Material nahezu für die Ewigkeit
Die Langlebigkeit, man kann sogar nahezu sagen, die Unvergänglichkeit von Plastik, ist das allergrößte Problem, mit dem wir zu kämpfen haben. Viele Kunststoffe benötigen 500 Jahre und länger bis zu ihrer Zersetzung. In Plastik sind Weichmacher (Phthalate) enthalten, die u. a. als gesundheitsschädigend und stark krebserregend gelten. Phthalate sind sehr verbreitet und können z. B. durch die Atemluft und durch die Nahrungsaufnahme in den Organismus aufgenommen werden und dort hormonell auf die körperliche Entwicklung einwirken. Weichmacher stehen in Verdacht, zu Unfruchtbarkeit zu führen, sie können sogar Missbildungen an den Genitalien hervorzurufen. Phthalate kommen ebenfalls in Medikamenten zum Einsatz, z. B. wenn sie ihre Wirkung erst nach Passieren des Darms entfalten sollen.

Gefahr für zukünftige Generationen
Für Schwangere sind Phthalate sehr bedenklich, da Weichmacher bereits das embryonale Leben im Mutterleib schädigen können. Selbst wenn die äußerlichen Genitalien normal entwickelt erscheinen, können die Weichmacher einen schädigenden Einfluss auf die Spermienqualität ausüben. Daher ist Schwangeren davon abzuraten, derartige Arzneien einzunehmen.

Weichmacher auf unseren Tellern und in unseren Wohnungen
Weichmacher sind nicht nur in Spielwaren vorhanden, der Großteil der Weichmacher kommt in den modernen Lebensmittel-verpackungen vor. Obst- und Gemüse, Joghurt, Fleisch- und Wurstwaren, Fertigprodukte, Getränke in PET-Flaschen usw., kommen überwiegend in logistisch einfach zu handhabenden Kunstverpackungen in die Regale. Der Weichmacher DEHP – Diethylhesylphthalat wird in großen Mengen in PVC verarbeitet und gelangt u. a. als Fußboden großflächig in unsere Haushalte. Abgesehen vom riesigen Abfallberg, der letztendlich verursacht wird, wirken die darin enthaltenen Weichmacher massiv auf unsere Gesundheit ein.

Kunststoffe sind problematisch für Umweltkranke
Umweltbedingte Erkrankungen sind weltweit tendenziell zunehmend. Gerade für Menschen mit Multipler Chemikalien-Sensitivität (MCS) sind Weichmacher besonders problematisch, da sie in unserem Alltag allgegenwärtig sind, und sie sich davor nicht wirklich schützen können.

Schon 1963 hatte eine amerikanische Wissenschaftlerin, Eloise Kailin, in einer Doppelblindstudie belegt, dass Chemikaliensensible auf Weichplastik in Form von Frischhaltefolie reagieren. Diese dehnbaren Frischhaltefolien haben einen sehr hohen Weichmacheranteil und heute gibt kaum noch ein Nahrungsmittel zu kaufen, das nicht irgendwann in seinem Herstellungs- oder Lagerungsprozess damit in Kontakt war. Vermeidung ist die Therapie der Wahl bei Chemikaliensensitivität – doch im Fall von Kunststoffen ist selbst eine Karenz unmöglich.

Autor:
Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 5. November 2008

Literatur:
Kailin, E. and C. Brooks. 1963. Systemic toxic reactions to soft plastic food containers: a double-blind study [of MCS patients]. Med.Ann.Washington DC 32:1-8.

Sick Bulding Syndrome: Wissenschaftlerin warnt vor Schimmelpilzen als Ursache

Sick Building Syndrome durch Schimmel

Der Hurrikane Katrina hatte die Stadt New Orleans mit Schlamm und später mit Schimmel überzogen. Häuser und deren Inventar wurden völlig unbrauchbar, auch das Haus der Wissenschaftlerin Joan Bennet, die Genetikerin für Pilze ist. Der Geruch der Schimmelpilze, die ihr eigenes Haus überzogen hatten, überzeugte Dr. Bennett, dass es so etwas wie Sick Building Syndrome (SBS) gibt. Das war nicht immer so, zuvor hatte die Expertin sich oft sehr zynisch geäußert, wenn es um Schimmelpilzfälle ging und sie vor Gericht für Versicherungen gegen die Opfer aussagte.

Als Dr. Joan Bennett ihr Haus in New Orleans nach dem Desaster betrat, schwand bei ihr jeder Zweifel. Auf der Interscience Conference on Antimicrobial Agents and Chemotherapy, die zusammen mit der Infectious Diseases Society of America veranstaltet wurde, sagte sie: “ Der überwältigende, furchtbar aufdringliche Geruch und die Luft, die einen regelrecht einhüllte, sorgten dafür, dass ich etwas verstand, an dessen Existenz ich zuvor nicht geglaubt hätte – Sick Building Syndrome.“ Dieses Geständnis legte Dr. Bennet auf einer Pressekonferenz vor einem Symposium ab, bei dem es um die Zusammenhänge zwischen Krankheit und Schimmelpilzen ging.

Abgesehen von akuten Pilzinfektionen wie Athletenfuß, glaubte Dr. Bennett zuvor nicht daran, dass Pilze Krankheiten verursachen könnten, ganz besonders nicht an solches Elend, das mit Sick Building Gebrechen zusammenhing, wie Kopfschmerzen, Impotenz und Verdauungsstörungen.  Doch dann kam Katrina und brachte bittere Erkenntnis. Der Sturm hatte das Haus der Wissenschaftlerin unbewohnbar gemacht und ihren ganzen Besitz völlig zerstört, komplett alles war dem Schimmelpilz zum Opfer gefallen.

„Schimmelpilze haben eine merkwürdige Art, an Nährstoffe zu gelangen“, sagte Dr. Bennett, „Sie geben Enzyme und Säuren in ihre Umgebung ab und verwandeln alles da draußen in Schleim, den sie dann resorbieren. Sie leben wortwörtlich in ihrer Nahrung und gleichzeitig in ihrem eigenen Abfall.“ Dieser Prozess, so glaubt sie mittlerweile, kann flüchtige organische Verbindungen freisetzen, die die menschliche Gesundheit beeinträchtigen.

Mittlerweile arbeitet Dr. Bennett nicht mehr an der Tulane University in New Orleans, sondern an der School of Environmental and Biological Sciences in Rutgers.

Derzeit steckt Dr. Bennett im Anfangsstadium, Schimmelpilze aus Häusern in New Orleans zu analysieren und die biologischen Auswirkungen der von den Pilzen freigesetzten Verbindungen an Würmern zu testen. Auf längere Sicht hofft sie anhand der Tiermodelle Verständnis darüber zu erlangen, wie Schimmelpilze die Gesundheit von Menschen beeinträchtigen können.

Es gibt mehr als 3000 flüchtige Verbindungen, die von Schimmelpilzen produziert werden, das macht es für Wissenschaftler schwer, genau zu sagen, welcher Schimmelpilz exakt welche flüchtige Verbindung freisetzt und welche Auswirkung dies auf die menschliche Gesundheit hat“; sagte Dr. David Dennings vom North Manchester Hospital in England. “ Es ist ein sehr komplexes Feld. Man hat eine Vielzahl von Schimmelpilzen, zahlreiche verschiedene Chemikalien und unterschiedliche Empfindlichkeiten und Symptome, mit denen man arbeiten muss.“

Die eigene Arbeit von Dr. Dennings, die präsentiert wurde, stand in Zusammenhang mit einer klinischen Versuchsreihe an 60 Asthmapatienten, die mit einem Antipilzmedikament oder einem Placebo behandelt wurden. Der Wissenschaftler sagte, dass 60% der Patienten, die mit dem Antipilzmedikament behandelt wurden, signifikante Verbesserung ihrer Lebensqualität verspürten. Sie benötigten zusätzlich weniger Steroide und Inhalieren, um ihr Asthma im Griff zu halten. Der Grund für diesen Erfolg, so deutete der Mediziner an, liegt wohl darin, dass einige Personen „hypersensibel“ auf Schimmelpilz seien. „Diese Personen sind sensibilisiert, und wir können abnormale Immunreaktionen feststellen und dass Schimmelpilze ihr Asthma verschlimmern“, sagte der Wissenschaftler als Begründung, dass diese Patienten auf das Antipilzmedikament ansprachen.

Übersetzung:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 2. November 2008

Literatur:
Pressemitteilung, 48th Annual ICAAC/IDSA 46th Annual Meeting,Washington, DC, October 25-28, 2008.

MCS – Multiple Chemical Sensitivity – Eine Krankheit, die in Deutschland nicht sein darf

MCS - Eine Krankheit die es nicht geben darf

Die chemikaliensensitive ehemalige Krankenschwester Frau J. handelte in bester Absicht, als sie der Journalistin der Frankfurter Rundschau einen Einblick in ihr Leben gewährte. Frau J. hoffte, ein Stück zur Aufklärung über die Krankheit MCS beizutragen, die in der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit diskret verschwiegen wird.

Frau J., die aus eigener leidvoller Erfahrung weiß, dass jeden Tag mehr Menschen an MCS erkranken, weil weder die Bevölkerung allgemein, noch die Ärzteschaft im Besonderen über MCS informiert ist, wollte aufklären im besten Sinne. Doch dann kam alles anderes.

Während Frau J. noch gar nicht über den FR Artikel informiert war, konnte die Leserschaft der FR am Samstag den 3. November 2007 in der Printausgabe einen doppelseitigen Artikel nebst Experteninterview lesen.

Experten über eine weltweit auftretende Krankheit
„Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt“, titelte die FR in der Wochenendausgabe und ließ die Leserschaft nicht im Unklaren darüber, was man von Menschen zu halten habe, die an MCS erkrankt sind.

In der Printausgabe war der Eyecatcher des Artikels eine in einen weißen Schutzanzug mit Handschuhen und Mundschutz verhüllte Person, in einem fast leeren Raum. Dieses Foto füllte ein Drittel der Doppelseite. Das Agenturfoto (Nr. 39830 eingeben) ohne Bezug zum Inhalt des Artikels wurde benutzt, um dem Leser zu suggerieren, wie man sich einen MCS Patienten vorzustellen habe.

Die FR Autorin, Frauke Haß, stellte Aussagen der MCS Patientin über den Verlauf und die alltäglichen Beschwerden, die eine Multiple Chemikalien-Sensitivität verursacht, drei Expertenmeinungen und ein Experten-Interview mit Herrn Dr. Dieter Eis vom Robert-Koch-Institut gegenüber.

Während der Leiter des Fachkrankenhauses Nordfriesland, Dr. E. Schwarz, in einem kurzen Absatz mit dem Rat zu Wort kam, bei MCS sei vor allem auf Expositionsvermeidung zu achten und die Gabe von Vitaminen und Mineralien bzw. der Anwendung der Millertechnik, räumte die FR Autorin Prof. Dr. Eikmann, Prof. Dr. Nowack und Dr. Eis unvergleichbar viel Platz ein, um ihre Argumente vorzutragen:

So konnte der Leser am Frühstückstisch erfahren:

„Doch was ist MCS? Professor Thomas Eikmann vom Institut für Hygiene und Umweltmedizin an der Uni Gießen fasst es so zusammen: „Es gibt MCS-Patienten, aber MCS als Krankheitsbild gibt es nicht.“

„Alles, was die Patienten angeben, können wir wissenschaftlich nicht nachweisen“, bilanzierte Eikmann…

Thomas Eikmann weiß genau, wie sehr die Patienten leiden…

„Wenn jemand chronisch Schmerzen hat, hat das psychische Folgen: Er ist deprimiert, hat Angst…“

Die Verhaltenstherapie, die die Giessener anbieten, soll den Patienten helfen,
„wieder normal zu leben“…

Es ist zu lesen, dass Eikmann sich über manche niedergelassenen Ärzte ärgert: „Die diagnostizieren MCS und verschreiben Vitaminpräparate.“

Manche Patienten hätten eine Bindung an ihre Ärzte, „wie an eine Sekte“.

Sein Team versuche den Patienten andere Erklärungsmuster zu geben, „um sie aus dem Teufelskreis herauszukriegen“. So sollen sie versuchen, Gerüche auszuhalten, „ohne gleich umzufallen“.

„Die müssen aus der sozialen Isolierung raus.“

Es gibt eine Menge Phänomene…
Unterstützend zitiert die FR Autorin Prof. Dr. Nowack, Direktor des Instituts für Umweltmedizin an der Ludwig-Maximillian-Universität München:

„Es ist wenig hilfreich, wenn Schulmediziner sagen, „Sie haben nichts, Sie müssen jetzt zum Irrenarzt!“ Er bespreche deshalb mit den Patienten, „dass es eben eine Menge Phänomene gibt, die man nicht erklären kann. Und genauso, wie ich das Krankheitsbild der Patienten nachvollziehe, bitte ich sie darum, hinzunehmen, dass ich MCS naturwissenschaftlich nicht erklären kann. Um dann zu überlegen: Wie kann der Patient konzeptionell mit der Krankheit umgehen?“

„Es bringt nichts, sich den Kopf darüber zu zerbrechen, warum etwas nicht geht. Wir müssen den Betroffenen helfen, sich Teile des Alltags zurückzuerobern.“

Der RKI Experte Dr. D. Eis lässt den Leser nicht zweifeln:

„MCS ist keine Krankheit und kein Syndrom im engeren Sinn. Man findet bei Patienten, die sehr überzeugt davon sind, dass Umweltgifte sie krank machen, einen recht hohen Prozentsatz an Somatisierungsstörungen. Das heißt, das sind häufig Leute, die ihre Körpervorgänge sehr aufmerksam wahrnehmen und glauben, die Ursachen würden in der Umwelt liegen „und zwar in Form von Umweltgiften.
Außerdem zeigen viele dieser Patienten hypochondrische Neigungen und sind depressiv….

Auch beim Fremdstoffabbau unterscheiden sich MCS-Patienten nicht von Gesunden. Dies alles spricht zumindest nicht für erhöhte Fremd-stoffbelastungen bei Patienten…

Es ist doch so, wenn Sie alle Sinne auf Parfüm oder Abgase richten, und diesen ein schädigendes Moment zumessen, dann werden Sie Körperreaktionen feststellen. Das geht jedem von uns so. Die meisten können umgehen mit solchen Phänomenen. Wer sich als MCS- krank empfindet, aber nicht. Krankheit ist halt nicht nur etwas, was im Körper passiert. „

FR erhielt Protestbriefe und reagierte…
Der FR Artikel führte bei MCS Patienten zu einem Proteststurm. Bronski, der Leserversteher der Zeitung, bekam viel Post.

Die Frankfurter Rundschau eröffnete am 16. November 2007 ein Blog zum Artikel. Einmalig in der FR Geschichte wurde das Blog wegen der überwältigenden Beteiligung am 9.Dezember 2007  mit einem zweiten Teil weitergeführt. Vier Wochen lang, bis zum 17. Dezember 2007, hatten MCS Kranke Gelegenheit, sich zu dem Artikel „Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt“ bzw. dem Experteninterview zu äußern.

Am 3. November 2007 startete ich den ersten Eintrag zum FR Artikel im Forum „Politik und Gesellschaft“ der Frankfurter Rundschau. Auch diese Plattform nutzten viele Kommentatorinnen und Kommentatoren neun Monate, um sich öffentlich über MCS zu äußern.

Im Sommer 2008 entschied die Online-Redaktion der Frankfurter Rundschau das komplette Forum „Politik und Gesellschaft“ zu schließen und innerhalb weniger Tage aus dem Internet zu nehmen.

Über die Umstände des Ablebens der FR Forums „Politik und Gesellschaft“ kann man sich hier bei CSN näher informieren.

Eine „amüsierte“ Autorin eines Artikels über Ohnmacht und MCS
Nun, man kann sich so seine Gedanken machen, wie ein Artikel, wie „Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt“ zustande kommt. Zu denken gibt dann auch, wenn man die Autorin im Workshop der GSF wieder findet.

Aber wir wollen die „amüsierte“ Autorin zu diesem Workshop lieber hier selbst zu Wort kommen lassen:

Am 21. November 2007 antwortete Frauke Haß auf unsere Blogeinträge:

„Im Sommer gab es in Frankfurt eine Tagung zu umweltbezogenem Gesundheitsschutz der von Juliane 50 so geschätzten GSF. Auf der Pressekonferenz erwähnte Herr Eikmann MCS, und dass MCS sich nicht nachweisen lasse. Das interessierte mich, woraufhin ich zu recherchieren begann…

Die Auffassung von Juliane 50, der Artikel sei das Ergebnis von Lobbyarbeit, werde ich wohl kaum ändern können… Schmunzeln musste ich über Ihren kriminologischen Eifer, der zu Tage brachte, dass ich offenbar 1999 auf einem Workshop zum Thema Wissenschaftsjournalismus der GSF war. Ich erinnere mich natürlich, dass ich dort war – damals noch als Lokaljournalistin in Frankfurt – hätte aber nicht mehr gewusst, wann das war. Lustig fand ich dass auch deshalb, weil ich völlig vergessen hatte, wer damals der Veranstalter war. Das fiel mir erst auf der Pressekonferenz im Juli wieder ein, als ich Herrn Haury wieder erkannte.“

Die Frankfurter Rundschau hat bis zum heutigen Tag das Thema MCS nie mehr aufgegriffen. Der kritische Betrachter wird nicht umhin kommen, angesichts dieses Sachverhalts und der Tatsache, dass die FR ihre Foren ausgerechnet im Sommer 2008 aus dem Netz genommen hat, an einen Maulkorb zu denken.

Gastautor Juliane, 3. November 2008

Multiple Chemical Sensitivity steht für ein Leben voller Verzicht. Was vermisst Ihr am Meisten?

Chemical Sensitivity stellt das Leben auf den Kopf

Chemikalien-Sensitivität (MCS) stellt das Leben meist völlig auf den Kopf und steht für Verzicht auf allen Ebenen in allen Lebenslagen. Das, was vormals normal war, einfach zum Leben dazugehörte, ist durch die Krankheit nicht mehr oder nur unter Inkaufnahme von Reaktionen möglich. Kopfschmerzen, Schwindel, Erschöpfung, Übelkeit, Koordinationsstörungen, Krämpfe, Seh- und/oder Hörstörungen, Atemwegsbeschwerden, etc. sind der Preis für ein wenig Alltag und Lebensfreude, wie ihn jeder andere Mensch durch den Besuch eines Restaurants, eines Festes, im Urlaub oder auch durch seinen Beruf genießen darf.

MCS- Blogfrage der Woche:

  • Was vermisst Ihr am meisten aus Eurem Leben vor MCS?
  • Gab es Dinge, die für Euch „die Welt“ bedeuteten und die jetzt unmöglich sind?

Tipps für den Alltag im Büro mit Toner & Co

Krank durch das Büro

Gerade im Bürobereich werden bei Angestellten immer häufiger Beschwerden beobachtet, die Symptomen ähneln, wie sie bei Sick Building Syndrom (SBS) auftreten. Diese Beschwerden hängen normalerweise mit ausdünstenden Baumaterialien, Innenausstattung der Büros, wie z.B. verklebten Teppichböden, schadstoffhaltigen Anstrichen und belasteten Büromöbeln zusammen. Sie können laut Studienergebnissen aus England aber auch mit technischer Büroausstattung und deren Emissionen verbunden sein. Immer mehr ins schlechte Licht geraten sind hierbei schon seit einiger Zeit Kopierer und Drucker, mit ihren teils enormen Ausdünstungen und starker Feinstaubentwicklung bei häufiger Benutzung. Zu Recht, wie die Studie der University of Birmingham zeigt. Zusätzlich stellten die Wissenschaftler fest, dass auch der intensive Gebrauch von Büromaterialien wie Kopiererpapier und dadurch entstehendem Papierstaub beim Entstehen gesundheitlicher Beschwerden, die SBS ähneln, verbunden sein kann.

Kranke Gebäude – kranker Mensch
Der Umzug in ein neues Gebäude, Renovierungsarbeiten, neue Möbel und Wasserschäden mit Schimmelbildung zählen zu den typischen Ursachen für die Entstehung von Gesundheitsbeschwerden, die im Zusammenhang mit belasteten Innenräumen geschildert werden. Sick Building Syndrom ist der Fachbegriff für das Beschwerdebild, das sich bei Betroffenen u. a. durch Kopfschmerzen, Atemwegsbeschwerden, ständige Erschöpfung, Reizung der Schleimhäute und Schwindel äußert. Wird die Ursache nicht gefunden und eliminiert, können die Beschwerden sich manifestieren und Arbeitsunfähigkeit, bleibende Gesundheitsschäden oder permanente Behinderungen zur Folge haben.

Zusammenhänge aufgedeckt: Büroarbeit und Sick Building Syndrom-artige Symptome
Das Institut für Arbeits- und Umweltmedizin der Universität Birmingham führte eine Studie durch, um den Zusammenhang zwischen Belastungen in Büros und dem Auftreten von Symptomen bei Angestellten zu beurteilen. Die Wissenschaftler wollten feststellen, ob Kopiererpapier, Papierstaub und Ausdünstungen von Kopierern und Druckern mit dem Auftreten von Sick Building Syndrom (SBS) – artigen Symptomen, Atemwegsbeschwerden und Atemwegsinfekten in Zusammenhang stehen.

Für die Studie wurden mittels Zufallsprinzip 1016 Erwachsene im Alter von 21-63 Jahren, aus dem südfinnischen Bezirk Pirkanmaa, als repräsentativer Bevölkerungsquerschnitt ausgewählt. Aus dieser Gruppe ermittelte man 342 Büroangestellte aus verschiedenen Hierarchien und Tätigkeitsbereichen. Diese Personengruppe übermittelte mittels eines Fragebogens persönliche Informationen über ihre Gesundheit, Rauchen, Arbeitsplatz und Expositionen auf der Arbeit und Zuhause, an die englischen Wissenschaftler.

Büroarbeit kann Gesundheitsbeschwerden auslösen
Die drei von den Forschern analysierten typischen Belastungen in Büros – Emissionen aus Kopierern,  Druckern und belasteter Papierstaub – standen allesamt im Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für die Entwicklung von Symptomen wie Kopfschmerzen und Erschöpfung.
Papierstaub und Ausdünstungen aus Druckern und Kopierern waren bei den Betroffenen verbunden mit Beschwerden im Bereich der oberen Atemwege, Hautsymptomen, Kurzatmigkeit, sowie Mandel- und Mittelohrentzündungen.
Der Kontakt mit Kopiererpapier sorgte bei einer Vielzahl der Büroangestellten vor allem für ein erhöhtes Risiko von Augenbeschwerden, chronische Bronchitis und Kurzatmigkeit. Es traten hierdurch zusätzlich häufig Sinusitis, Mittelohrentzündungen und Durchfall auf.

Zusammenhang von Dosis und Wirkung
Ein Dosis-Wirkungs-Zusammenhang wurde zwischen der Häufigkeit des Kontaktes mit den Belastungsquellen und dem Auftreten von Kopfschmerzen, Mandelentzündungen und Sinusitis beobachtet. Bei Drucker- und Kopiereremissionen, wie auch durch Papierstaub, traten chronische Atemwegsymptome, außer Husten, bei höherer Belastung vermehrt auf.

Studie liefert Beweise
Diese englische Studie liefert einen Beweis dafür, dass häufiger, intensiver Kontakt mit Papierstaub und den Ausdünstungen aus Druckern und Kopierern mit dem Risiko für Sick Building- artige Symptome, Kurzatmigkeit und Infektionen im Bereich der oberen Atemwege verbunden ist. Die Forschungsergebnisse liefern auch den Beweis, dass Belastungen durch Kopiererpapier das Risiko für Augensymptome, allgemeine Symptome, chronische Atemwegssymptome und einige Atemwegsinfektionen verstärken. Reduzierung dieser Belastungen könnte, laut Wissenschaftler Team, die Gesundheit von Büroangestellten verbessern.

Tipps für den Büroalltag:
Drucker und Kopierer sollten am besten nicht im Arbeitsraum aufgestellt werden, sondern in einem unbenutzten Nebenraum. Falls dies nicht möglich ist, kann eine Absaugvorrichtung installiert werden, die belastete Luft nach außen befördert, was die Luftqualität des Büros insgesamt drastisch verbessert. Auch eine Abtrennung durch Glaswände und eine Schiebetüre zum Entnehmen von Kopien ist eine adäquate Lösung, um die Schadstoffbelastung zu reduzieren.

Sollten die vorgeschlagenen Lösungen aufgrund baulicher Gegebenheiten nicht durchführbar sein, bietet ein Raumluftfilter eine variabel einsetzbare Möglichkeit für saubere Luft im Arbeitsraum.  Zimmerpflanzen helfen zusätzlich, saubere Luft zu produzieren und schaffen eine angenehme Atmosphäre.

Papierberge und Aktenberge sollten möglichst nicht offen gelagert werden, sondern in Schränken untergebracht werden. Hierdurch wird vor allem das Entstehen von Papierstaubbelastung reduziert.

Nicht zuletzt ist regelmäßige gründliche Reinigung der Büroräume für eine gesunde Raumluft wichtig. Gute Staubsauger mit HEPA Filter können dabei sehr zur Reduzierung der Feinstäube beitragen. Es ist daher sinnvoll, die Räume vor dem Aufwischen zuerst zu saugen, um zu verhindern, dass Kontaminierung mit dem Wischwasser großflächig im Raum verteilt werden.

Auch wenn die beschriebenen Maßnahmen mit Aufwand und Kosten verbunden sind, sie zahlen sich aus. Die Kosten für eine Büroumstellung oder Auslagerung von Druckern und Kopierern sind vergleichbar gering, wenn man betrachtet, welcher Leistungsverlust und Krankenstand durch belastete Büroräume entstehen kann. Das Wohlbefinden, die Gesundheit und Leistungskraft der Angestellten sollte jede Mühe wert sein, wenn eine Firma erfolgreich sein will.

Autor:
Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, Oktober 2008

Literatur:
Jaakkola MS, Yang L, Ieromnimon A, Jaakkola JJ. Office work, SBS and respiratory and sick building syndrome symptoms, Institute of Occupational and Environmental Medicine, University of Birmingham, Edgbaston, Birmingham, B15 2TT UK. Occup. Environ Med. 2007 Mar; 64(3):178-84

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