Das Ableben des FR Forums Politik und Gesellschaft

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Ein Nachruf

„Auch mächtige Wasser können das Wissen nicht löschen;

auch Ströme schwemmen es nicht weg.“

(Hohelied 8.7 modifiziert entsprechend dem Anlass)

Neun Monate durften wir im Forum Politik und Gesellschaft der Frankfurter Rundschau schreiben. Neun Monate Zeit hatten wir, unser Wissen über Multiple Chemikalien Sensitivität in die Öffentlichkeit zu tragen.

Ein FR Artikel als Stein des Anstoßes:

Am 3. November 2007 veröffentlichte die Frankfurter Rundschau einen doppeltseitigen Artikel mit dem Titel „Wenn Parfüm zur Ohnmacht führt“ und ein Interview mit dem RKI Mitarbeiter Herrn Dr. Dieter Eis. Viele MCS Kranke erfuhren im Forum von CSN über den Artikel und auch chemikaliensensitive FR Leser informierten sich untereinander über den Artikel. Der Artikel löste insbesondere wegen der Äußerungen des Giessener Professors Dr. Thomas Eikmann unter den Patienten Protest aus. Denn Herr Prof. Dr. Eikmann bestritt auch in jenem Gespräch der FR Autorin, wie schon so oft, die Existenz einer von der WHO und auch von dem Deutschen Institut für Medizinische Dokumentation DIMDI gelistete Krankheit: MCS (ICD-10-T78.4)

Zitate aus dem Artikel über MCS:

„Wir haben MCS noch nicht nachgewiesen“, sagt Eikmann, räumt aber ein, dass von allen Patienten, die die Umweltambulanz aufsuchten, im Schnitt fünf Prozent übrig bleiben, „bei denen wir offen lassen müssen, was sie haben“. „Aber bei den meisten Patienten, die für sich reklamierten, wegen Chemikalien-Belastung in der Umwelt erkrankt zu sein, finden sich in deren Umgebung nur die üblichen Schadstoff-Konzentrationen, denen wir alle ausgesetzt sind: Sie haben auch kein besonderes Geruchsvermögen“. Der Stoffwechsel sei normal. „Alles, was die Patienten angeben, können wir wissenschaftlich nicht nachweisen“ bilanziert Eikmann…

Thomas Eikmann weiß genau, wie sehr die Patienten leiden. „Wenn jemand chronische Schmerzen hat, hat das psychische Folgen: Er ist deprimiert, hat Angst: Viele gehen nicht mehr aus dem Haus. Sie bauen sich aufwendige Schutzvorrichtungen, tragen Atemschutzmasken“. Die Verhaltenstherapie, die die Giessener anbieten, soll den Patienten helfen, „wieder normal zu leben“…

Eikmann ärgert sich über manche niedergelassenen Ärzte: „Die diagnostizieren MCS und verschreiben Vitaminpräparate. Dabei klärt die Diagnose MCS gar nichts, weder, was für eine Krankheit jemand hat, noch, was man dagegen tun kann.“ Manche Patienten hätten eine Bindung an ihre Ärzte, „‚wie an eine Sekte“. Sein Team versuche den Patienten andere Erklärungsmuster zu geben, „um sie aus dem Teufelskreis herauszukriegen“. So sollen sie versuchen, Gerüche auszuhalten, ohne gleich umzufallen. Die müssen aus der sozialen Isolierung raus. “

MCS im FR Forum Politik und Gesellschaft

Am 3. November 2007 begann ich damit, jenes Bild, das die Frankfurter Rundschau über Multiple Chemikalien Sensitivität in die Öffentlichkeit getragen hatte, zu korrigieren. Ich eröffnete im Forum „Politik und Gesellschaft“ der Tageszeitung einen Strang:

Wenn Chemikalien Menschen sensibilisieren. Eine Anmerkung zum FR Thema MCS

Dieser Strang wurde sehr schnell von MCS Patienten aufgefunden und hatte in den neun Monaten seines Bestehens zig Seiten und etwa 28.000 Aufrufe, obwohl ab Januar 2008 nur noch einige wenige „Aktivisten“ im Strang regelmäßig mitschrieben.

Viele Diskussionsstränge über wichtige Themen

In der Zeit unserer Anwesenheit im FR Forum haben wir mehrere Diskussionsstränge eröffnet, die ich hier mit der Zahl ihrer Aufrufe aufliste:

  • Wenn Chemikalien Menschen sensibilisieren. Eine Anmerkung zum FR Thema MCS 27.524 Aufrufe
  • Wenn Alltagsdüfte krank machen 11.068 Aufrufe
  • Umfrage: Wird Ihnen von Parfums schlecht? 10.595 Aufrufe
  • Umfrage: Sollen MCS Patienten Provokationstests ausgesetzt werden? 4.249 Aufrufe
  • MCS Ballade Ein Dachverband für’s ganze Land 1.070 Aufrufe
  • Lenor Mystery Shangri, Vernel Aromatherapie, brauchen wir das? 4.039 Aufrufe
  • Die Alpenklinik – Aus heiterem Himmel 4.218 Aufrufe
  • Schadstoff Schulen 2.815 Aufrufe
  • Dufte Schule 1.920 Aufrufe
  • MCS im Mai. Weltweiter Aufklärungsmonat über Chemikaliensensitivität 1.891 Aufrufe
  • Was passiert, wenn ein Arzt in der BRD toxische Schädigung diagnostiziert 21 Aufrufe
  • Lösemittel als Krankheitsursache 3.055 Aufrufe
  • Dioxin in Lebensmittel 3.803 Aufrufe
  • Gentechnik – Fortschritt oder Untergang? 4.894 Aufrufe
  • Resultat eines Arbeitslebens als Maler 1.733 Aufrufe
  • Der Preis der Milch 779 Aufrufe
  • Brustkrebs heilen. Prostatakrebs heilen. Eine Anmerkung zum FR Artikel 4.081 Aufrufe
  • „Kampf dem Karzinom“ oder „Was Sie schon immer über Brustkrebs wissen wollten 5.440 Aufrufe
  • Das Anti Krebs Buch 5.609 Aufrufe
  • GesundheitPro Expertenforum Umwelt und Gesundheit 260 Aufrufe

Kritische Beiträge nicht mehr länger erwünscht

Der Strang „GesundheitPro Expertenforum Umwelt und Gesundheit“, in dem ich Zitate aus einem Artikel der kostenlosen Apotheken Umschau vom 15.Juli 2008 veröffentlichte bzw. auf das eröffnete Forum zu diesem Artikel aufmerksam gemacht hatte, wurde sofort nach der Eröffnung durch die Moderation des Forums geschlossen.

Anfang August kündigte der Moderator des FR Forums dessen bevorstehende Schließung an.

Es verblieb noch kurze Zeit, um einzutragen, „Was passiert, wenn ein Arzt in der BRD toxische Schädigung diagnostiziert“ und die Stellungnahmen aus den USA öffentlich zu machen.

Wenige Tage später verschwand dann zunächst das FR Forum Politik und Gesellschaft. Das Forum für den Lokalteil bestand noch und man konnte das Forum Politik und Gesellschaft noch im Cache über Google finden. Dann konnte man nur noch die jeweils erste Seite eines Strangs aus dem Forum Politik und Gesellschaft über Google lesen. Und schließlich verschwand das gesamte FR Forum aus dem Netz.

Letztes Zeichen eines Forums

Dass es das Forum einmal gab, kann man aktuell noch an diesem Eintrag im Cache von Google finden:

„Dies ist das Cache von Google von http://forum.fr-online.de/forum/forumdisplay.php?f=1.

Es handelt sich dabei um ein Abbild der Seite, wie diese am 12. Aug. 2008

vBulletin-Systemmitteilung Das Forum ist geschlossen.

„Powered by: vBulletin Version 3.0.7 (Deutsch) 2000 – 2008, Jelsoft Enterprises Ltd.“

Nun, es war eine produktive Zeit für uns Nutzer des Forums der Frankfurter Rundschau. Und wie heißt es in Traueranzeigen immer: Wir sind froh, es gehabt zu haben. Ja, wir sind froh jenes Forum, das von vielen gelesen wurde, gehabt zu haben.

Vielleicht haben unsere Beiträge hier und da einen Menschen zum Nachdenken angeregt. Zum Nachdenken über viele Zusammenhänge, die sonst nur wenigen Menschen bekannt werden.

Ruhe sanft, liebes FR Forum

Wir behalten Dich in guter Erinnerung

14 Kommentare zu “Das Ableben des FR Forums Politik und Gesellschaft”

  1. Clarissa 20. August 2008 um 17:02

    So ist das leider im Alltag, die Besten gehen immer viel zu früh!
    Liebe FR-Leute ob ihr euch mit der Schließung des Forums wirklich einen Gefallen getan habt? Vielleicht wurde ja der Druck auf die Redaktion zu groß und bevor man (über)lebenswichtige Anzeigenkunden verliert, hat man vielleicht man ja ein sog. Bauernopfer beschlossen. Die offizielle Begründung klangt jedenfalls fast glaubwürdig.

    R*I*P geschätztes FR-Forum

  2. Energiefox 20. August 2008 um 17:06

    Für mich ist damit ein Stück gelebter Demokratie verloren gegangen.
    Ich denke mal da passt der Spruch von Willy Brandt

    Mehr Demokratie wagen.

    Man hatte es eine Zeitlang gewagt, doch dann, so meine Interpretation,
    wurden die Themen doch wohl zu heiß. Eine Zeitung muss ja leider
    auch von Werbung leben. Ich möchte mal wissen, welches Thema
    da den Ausschlag gegeben hat oder war die Summe der recht vielen
    interessanten Themen ausschlaggebend. Es kamen da natürlich auch
    ein paar Beiträge mit recht niedrigem Niveau. Schade, ich denke
    die Zeitung muss jetzt auf mach wohl interessante Information
    verzichten. Ich jedenfalls habe keine Lust nur noch auf vorgegebene
    Themen einer Zeitung etwas zu schreiben. Nein danke.

  3. Tacheles 20. August 2008 um 21:36

    Dass die Frankfurter Rundschau ihr Forum geschlossen und bewirkt hat, dass man über Google keinen einzigen Beitrag dieses Forums mehr lesen kann, drückt für mich aus, dass man bei der Frankfurter Rundschau eben keinen Mumm zur Wahrheit hat.

    Die Courage zur Wahrheit wäre eine Sache der Ehre und des Anstandes gewesen, besonders nach dem Artikel „Wenn Parfum zur Ohnmacht führt“ vom 3. November 2007.

    Anstand und Mut zur Wahrheit ist ein Manko unserer Zeit, Wegsehen steht hoch im Kurs, wie die Frankfurter Rundschau mit Ihrer jüngsten Tat einmal wieder bewiesen hat.

    Ruhe in Frieden liebes FR Forum, durch diesen Blog wirst Du immer ein Teil der MCS-Geschichte bleiben, wir werden Dich niemals vergessen.

  4. Mary-Lou 21. August 2008 um 07:01

    Eigentlich sollte man annehmen es gäbe in Deutschland die Meinungsfreiheit. Sind die Äußerungen und die Wahrheiten einiger Weniger, die den Mut haben Tacheles zu reden dann zu brisant, ermächtigt man sich der Zensur und aus die Maus.

    Bei der FR hatte man sicher Angst davor, dass die Mächtigen im Lande ihr den Geldhahn zudrehen, das ist mein Erklärungsversuch für diese Verzweiflungstat, schließlich müssen die Werbeeinnahmen weitersprudeln…

    Armes Deutschland, was ist aus Dir geworden!?

  5. Energiefox 21. August 2008 um 14:57

    Forum wird geschlossen

    Ich möchte hier mal an Fritz Teufel erinnern ein Link dazu.
    [url]http://www.perlentaucher.de/buch/15635.html[/url]

    Wenn´s der Wahrheitsfindung dient dies Forum hier zu schließen, dann bitte.
    Ich denke aber das Gegenteil ist der Fall, man will die Wahrheit gar nicht so genau kennen!

    Das war einer eine Antwort im Frankfurter Forum auf die Nachricht das
    “ Forum wird geschlossen“.
    Es ist wirklich Jammerschade, dass es so weit gekommen ist.
    In dem Zeitungsforum bin ich nicht als Ökofaschist beshimpft worden,
    in einem anderen Forum einer Zeitung wohl . Bei der anderen Zeitung
    habe ich es schleißlich aufgegeben, das Nievau wurde meist zum Schluss
    bei mehreren Diskussionen unerträglich. Allein die Namen der Schreiber
    wurden so gewählt, das es schon provozierend war.
    Schade, das verstorbene Forum kannte solche Auswüchse so nicht.

    Müssen wir wieder auf die Straße gehen, um ein großes Forum (sprich
    Aufmerksamkeit zu bekommen) für unsere wohl berechtigten
    Forderungen in Bezug auf Krankheitsvermeidung und Umweltschutz zu erlangen?

  6. Tiger 21. August 2008 um 21:25

    Krankheitsvermeidung ist vielleicht garnicht so recht erwünscht, wer kauft/verordnet dann die so massenhaft produzierte Psychopharmaka und die vielen mit Chemikalien belasteten Alltagsprodukte? Damit der Absatz von alle dem auch zukünftig gesichert ist und die Kassen klingeln, steckt man Umweltkranke lieber in die Psycho-Ecke und kehrt die Wahrheit auch weiterhin unter den dicken roten Teppich und behauptet in der Öffentlichkeit, MCS Patienten gibt es, das Krankheitsbild MCS gibt es nicht.

    Für meinen Geschmack ist die Frankfurter Rundschau auch weiterhin in der Bringschuld eines objektiven ausgewogenen Artikels über MCS, den Frauke Haß per dato nicht erbracht hat. Vielleicht kam die Schließung des FR-Forums auch auf ihr Drängen zustande, da sie mit den täglich hinzukommenden aussagefähigen MCS-Fakten nicht zurecht kam, die ihr immer wieder vor Augen hielten, wie sehr sie am 3. November 2007 in ihrem Bericht „Wenn Parfum zur Ohnmacht führt“ am Thema MCS vorbeigeschrieben hat.

  7. Terminator 22. August 2008 um 23:07

    Das ist auch so eine Geschichte, das komplette FR-Forum zu schließen. Wer liest denn nun noch die Frankfurter Rundschau online? Die interessanten Informationen werden die Leser nun mit Gewissheit vermissen. Ich wette, das Interesse an der FR-online wird rapide sinken.

    Schade, dass mit dieser nicht gerade rühmlichen Tag, wichtige Aufklärungsarbeit behindert wird. Wenn man schon unvollständige Berichte über Umweltkrankheiten wie MCS (siehe Kommentar von Tiger) veröffentlicht, sollte man den Betroffenen doch wenigstens die Chance lassen, die Sache klarzustellen.

    Dazu kann ich nur sagen, die scheinen ja ordentlich in die Knie gezwungen worden zu sein. Der Arm der Industrie ist eben lang, sehr lange scheint mir!

  8. Spider 23. August 2008 um 19:38

    Das nenne ich ein Armutszeugnis der Deutschen Demokratie. Aber derartiges findet nicht nur bei der Frankfurter Rundschau statt. Dass die FR kein Einzelfall darstellt, lässt sich auch an andrer Stelle an ganz aktuellen Ereignissen ableiten:

    http://www.csn-deutschland.de/forum/showthread.php?id=7429

  9. T-Rex 30. August 2008 um 21:52

    Die FR hat sich selbst keinen Gefallen getan, ganz sicher nicht.
    Eine Zeitung muss Zeitkritisches und Lebendiges zulassen, sonst hat sie ihren Sinn verwirkt.

    Journalismus wie wir ihn noch vor Jahren hatten, den gibt es nicht mehr und die FR hat mit dem Forum ein weiteres Stück ihres früheren Images begraben.

  10. Henriette 31. August 2008 um 18:59

    Das sehe ich wie Du T-Rex. Wer will schon vorgefertigte Meinungen oder nur über genehme Themen lesen. Kritisch sollte eine Tageszeitung sein. Die Frankfurter Rundschau hat nun ganz schön an Niveau und Glaubwürdigkeit eingebüßt, durch ihre nicht gerade ruhmreiche Tat.

    Leser wird die FR auch verlieren, waren es nicht gerade das MCS-Hauptthema sowie die MCS-Unterthemen, die die meisten Hits im FR vorum vorzuweisen hatten. Also, daran kann man erkennen, wie sehr die Leser am tatsächlichen Geschehen rund um Umwelt und Umweltverträglichkeit der Alltagsprodukte interessiert sind.

  11. Leo 1. September 2008 um 20:59

    Mit der Schließung des FR-Forums ist ein Stück der freien Meinungsäußerung begraben worden. Kritische Wortmeldungen zu brisanten Themen sind scheinbar unerwünscht. Diese Handlung der Frankfurter Rundschau hat auch eine Aussage.

    Gruß Leo

  12. Energiefox 23. September 2008 um 17:41

    http://news.de.msn.com/homepage_schlaglichter/Article.aspx?cp-documentid=8898778
    Also das muss man mal genau durchlesen kritisieren das andere Foren geschlossen werden und dann machen sie es selber. Dumm gelaufen, das Internet ist gnadenlos und fast nichts bleibt unvergessen.

    Gruß Energiefox

  13. Medienbeobachter 20. Februar 2009 um 11:46

    Energiefox,

    genau meine Rede, das Internet verliert nichts. Außer, wenn man komplette Foren, nicht nur schließt, also keine weiteren Beiträge zulässt, sie also komplett verschwinden lässt, sie auslöscht bzw. komplett einstampft. So etwas habe ich in meiner Laufzeit als kritischer Beobachter des w w w bisher noch nicht erlebt.

    Ich würde sagen, Leute es ist eine traurige Angelegenheit, dass Kritik unerwünscht ist bzw. heikle Themen sozusagen der Zensur unterliegen. Aber ein Trostpflaster habe ich für Euch alle, die an dem Medienspektakel und an all den kritischen Themen beteiligt waren. Es stinkt zum Himmel, es ist etwas faul, Ihr habt recht, mit dem was Ihr alles aufgedeckt habt. Ich kann nur sagen, Ihr könnt stolz darauf sein, dass Ihr alle den Mund aufgemacht habt.

    Ich kenne keine vergleichbare Aktion dieses Ausmaßes und mir ist keine weitere Auslöschung eines kompletten, eigentlich als seriös eingestuften Forums, dieser Größenordnung im Internet bekannt. Eure Aufklärung in Sachen Umweltkrankheiten und verwandten Themenbereichen war zu heiß für die Öffentlichkeit.

    Armes Deutschland, ist das, was mir zu dieser traurigen Misere deutscher Mediengeschichte einfällt.

  14. Mia 10. Januar 2013 um 10:24

    Schade, dass ein öffentliches Forum, in dem sich medizinisch benachteiligte und diskriminierte Bürger zu Wort melden konnten, geschlossen wurde.
    Als an MCS erkrankte Bürgerin, nicht selbst verschuldet erkrankt, sondern nachweislich durch hohe Mengen eines toxischen Wohngifts im Wohnhaus, treffen mich die verachtenden Worte eines Prof. Thomas Eikmann sehr. Sie sind diskriminierend und herabsetzend.
    Er macht sich nutzbar, dass man organische Schäden am Sinnesorgan Geruch, an den Riechzellen und am gesamten Geruchsapperat offenbar bis heute (bin 1986 erkrankt) noch nicht bildlich oder labortechnisch darstellen kann oder will.
    Er unterstellt bis dato aktiven und fleißigen Bürgern, sich eine Erkrankung auszudenken, die sie von der sozielen Teilhabe auf vielen Gebieten
    abschneidet und von Mitmenschen sogar isolieren kann.
    Ich wünsche Herrn Prof. Thomas Eikmann, dass er nie in die gleiche Lage gerät, die wir seit Jahren schon erleiden müssen. Er würde diese Schmerzen und diese Übelkeit, die manche Gerüche bei uns u.a., auslösen, gar nicht ertragen.
    Demokratie kann ein Dialog sein, ein Austausch von Meinungen; ein Versuch, Probleme zu lösen, sie anzupacken und neue Opfer dieser Krankheit zu verhindern.
    Eine schwere Krankheit zu ignorieren, ja sogar, die Opfer zu verhöhnen und zu diskriminieren, ist für mich keine Demokratie mehr, das ist Diktatur, die Diktatur des mächtigen weissen Kittels.

    Mia

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