MCS-Kranke brauchen Hilfe. Ist es eine Chance für Selbsthilfegruppen und Organisationen, wenn sie sich auf Abhängigkeit einlassen?

Goldfisch in Abhängigkeit

MCS- Blogfrage der Woche

MCS-Kranke brauchen Hilfe. Ist es eine Chance für sie, wenn Selbsthilfegruppen sich auf Abhängigkeit einlassen?

Die Industrie, Versicherungen und gewisse Institutionen haben großes Interesse daran, Selbsthilfegruppen zu kontrollieren und durch Manipulation zu lenken. Sollten sich Patientenverbände trotzdem auf Unterwanderung einlassen?

Können MCS-Selbsthilfegruppen sogar davon profitieren, z.B. durch großzügige Spenden und Zuwendungen?

Oder ist es ein Spiel mit dem Feuer und bringt nur Verlust der Eigenständigkeit und demzufolge Abhängigkeit, die zum Schaden für die MCS-Erkrankten führen?

17 Kommentare zu “MCS-Kranke brauchen Hilfe. Ist es eine Chance für Selbsthilfegruppen und Organisationen, wenn sie sich auf Abhängigkeit einlassen?”

  1. Energiefox 25. Oktober 2008 um 15:01

    Oder ist es ein Spiel mit dem Feuer und bringt nur Verlust der Eigenständigkeit… Zitat aus dem Text

    Das finde ich. Wenn ich an den Spiegel denke, eine Zeitschrift die ich gut finde. Doch ich habe mal nachgefragt ohne Werbung ist sie sie doppelt
    so teuer. Ob man da immer unabhängig ist, ein sehr großes ?
    Hatte berichtet mir stinkt es, letzte Zeit fast immer Hochglanzwerbematerial über Autos mit eingeheftet, das Stinken ist wörtlich zu nehmen. (Werbematerial mit Parfumgeruch?)
    Mein Rat lieber klein und fein aber UNABHÄNGIG
    Gruß Energiefox

  2. Adele 25. Oktober 2008 um 15:47

    Es ist kaum vorstellbar, dass bei großzügigen Spenden durch die Industrie, Versicherungen u. a., SHG auch tatsächlich selbstständig bleiben. Sie geraten in eine gewisse Abhängigkeit und das bedeutet ganz klar die Aufgabe der Selbstständigkeit. Das ist nicht nur in dem Bereich der Selbsthilfegruppen eine mögliche negative Folge.

    Ich plädiere daher für Erhaltung der Eigenständigkeit von Selbsthilfegruppen, nur so können SHG ihren Mitgliedern die Stütze bieten, die sie tatsächlich brauchen.

  3. Petra 25. Oktober 2008 um 17:19

    Auch ich bin für die Selbstständigkeit. Wenn es so weitergeht brauchen wir doch eigentlich nur abzuwarten und zuzuschauen, wie die enstprechenden Menschen selber zu MCS- Patienten werden?

    Ich gehe davon aus, das kein Unernehmen so selbstlos agiert, das sie bereit wären die MCS- Patienten zu unterstützen, ohne einen Nutzen daraus ziehen zu wollen.

    Viele Grüße
    Petra

  4. T-Rex 25. Oktober 2008 um 17:34

    Eigenständigkeit, keine Frage. Unsere Krankheit ist viel zu „heiß“, dass man es den Verursachern und Abwieglern überlassen könnte in unsere Gruppen einzusteigen und dort vorzugeben was ansteht.

  5. Mona 25. Oktober 2008 um 17:38

    Ich denke,es ist wichtig,selbstständig zu bleiben,wenn auch bereit,gewisse Hilfen anzunehmen,aber was hat die Industrie mit MCS-Gruppen zu tun?
    Es könnte zu einer Unterwanderung werden und das bringt nichts,oder?
    Fakt ist doch,dass wir nach wie vor um Anerkennung kämpfen müssen und wenn uns Menschen oder Organisationen von Herzen unterstützen möchten,dann können sie es über die Gruppen oder über die einzelnen Betroffenen.
    Also weiter so wie in der Schweiz und es geht voran.

  6. Ingrid B 25. Oktober 2008 um 19:12

    Ich bin dagegen, ja fürchte geradezu das „Interesse“ der Pharmaindustrie. Solange die Forschung nicht weit genug gediehen ist um sagen zu können, womit uns wirklich geholfen werden kann, möchte ich in von niemandem ungefragt „beraten“ werden.

    Ingrid

  7. yol 25. Oktober 2008 um 22:19

    …SHG davon profitieren könnten? Profitieren wird hier nur einer, der der investiert. Im Geschäft läuft das so, nichts ist umsonst und jede Investition muss sich auf irgendeine Weise lohnen, selbstlos ist da nichts.

    …z.B. durch g r o s s z ü g i g e Spenden und Zuwendungen.
    In der Industrie ist niemand grosszügig ohne Eigeninteresse.
    Der Preis für diese sogenannte Grosszügigkeit wäre viel zu hoch.

    Das Interesse an MCS und den Betroffenen war bisher kaum vorhanden. Wieso sollte das sich ohne ersichtlichen Grund geändert haben.

    Gründe warum wir plötzlich interessant sein sollen gibt es viele.
    Nur, wer von allen Systemen so gebeutelt wurde, der wird wohl nicht ausreichend Vertrauen mehr aufbringen, an die Ehrlichkeit einer solche Grosszügigkeit zu glauben. Zu einem fairen Deal gehört aber Vertrauen.

    Sollte ich persönlich für mich entscheiden, dann würde ich sagen:
    Freiheit hat seinen Preis, den zu zahlen bin ich bereit. Wozu ich nicht bereit bin: diese Freiheit wegen Geld oder sonstigen „Zuwendungen“gegen eine Abhängigkeit einzutauschen, deren Ausmass ich nicht mal annähernd abschätzen kann!

    Ansonsten teile ich die Meinung von T-Rex.

  8. Manfred 25. Oktober 2008 um 23:47

    Auf alle Fälle ist die Eigenständigkeit der wichtigste Faktor einer SHG – Spenden aus Industrie und dergleichen werde zur Abhängigkeit dergleichen mit der zeit führen und die Eigenständigkeit ist dahin.
    SHG leben bei guter Führung von Spenden der Krankenkassen, Sparkassen, Banken und Busgelder aus Gerichtsverfahren. Eine Eigenständigkeit zu wahren ist also ohne die Chemiekonzerne möglich – die , wie gegen Bayer enorm erfolgreich bekämpft wird durch http://www.CBGnetwork.org

    Gruß Manfred

  9. Maria 26. Oktober 2008 um 10:01

    Selbsthilfegruppen werden zum Wohle der Patienten gegründet und erhalten des öfteren, wie Manfred berichtet, Unterstützung von Krankenkassen usw. Dagegen ist nichts einzuwenden, jedoch von Firmen wie beispielsweise Pharmakonzernen, nein Danke, damit ist jegliche Objektivität und Eigenständigkeit verloren. Es reicht vollkommen aus, dass Lobbyisten an Gesetzesentwürfen der Bundesregierung mitarbeiten. Wir brauchen nicht zusätzlich eine Unterwanderung von SHG durch Industriezweige, die dann auch in Selbsthilfegruppen ihre Interessen durchsetzen.

    Allerdings ist die Praxis eine andere, das Geschehen ist in vollem Gange:

    http://www.nakos.de/site/data/SHSP_PanoramaInterview_2005_10_27.pdf

    http://www.tagesspiegel.de/zeitung/Sonntag-Pharmakonzerne;art2566,2360110

    Viele Grüsse
    Maria

  10. Emily Erdbeer 26. Oktober 2008 um 17:46

    Sich auf eine Finanzspritze oder Versprechungen von der Industrie einzulassen ist mehr als ein Spiel mit dem Feuer.

    Welche Industrie sollte denn ernsthaftes Interesse haben uns zu helfen?
    Keine.

    Außer ein paar Hersteller von irgendwas oder Initiatoren von Wohnprojekten, die unser know how abgreifen wollen und davon profitieren um ihre Sache an Normalsterbliche mit einem „Ökolabel a la MCS“ besser verhökern zu können.

  11. Groppo 27. Oktober 2008 um 22:51

    Die Eigenständigkeit von Selbsthilfegruppen sollte oberste Priorität haben, was nutzen einem die guten Ratschläge von SHG, die sich in die Abhängigkeit der Pharmafirmen begeben? Dann kann man gleich nach dem Motto verfahren „Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker“, denn dann können wir auf solche Organisationen bestens verzichten.

    Dass Selbsthilfegruppen heutzutage des öfteren unterwandert werden, davon habe ich schon viel im Internet gelesen. Aber das geschieht nicht nur mit SHG, sondern man versucht das Spielchen sogar in Internetforen.

    http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=3116990/1a6hfrm/index.html

    http://www.forum-gesundheitspolitik.de/artikel/artikel.pl?artikel=0555

    Die Neutralität ist dahin, objektive Hilfe sucht man in solchen Selbsthilfegruppen vergebens, Kranke werden ausgenutzt und die Manipulation ist in vollem Gange.

    MCS Kranke benötigen Hilfe, keine getarnten Manipulationen, die uns schaden.

    Groppo

  12. Henriette 27. Oktober 2008 um 23:24

    Groppo, Du hast die Thematik auf den Punkt gebracht, Deine angegebenen Links bestätigen die Misere.

    Maulwürfe sind scheinbar überall. Meiner Meinung nach, tut man gut daran, „gute Ratschläge“ intensivst zu prüfen, ob es sich tatsächlich um gute Ratschläge handelt.

  13. Schnuffel 28. Oktober 2008 um 14:29

    Wir MCS Betroffene und auch andere Kranke brauchen richtige Selbsthilfegruppen, keine Marionetten der Pharmakonzerne.

  14. Spider 28. Oktober 2008 um 23:15

    Den bisherigen Wortmeldungen kann ich mich nur anschließen, Selbstständigkeit ist das A und O jeder Selbsthilfegruppe. Objektivität ist dringend erforderlich, denn sonst bleiben die Kranken auf der Strecke.

    Wie heißt so schön, es gibt nichts umsonst im Leben.

    Warum sollten Versicherungen und Industriezweige ein Interesse daran haben, SHG und Patientenorganisationen großzügige Spenden zukommen zu lassen?

    Abhängigkeit von Patientenverbänden zu den genannten Institutionen bringt für z. B. für uns MCS Kranke keinen Nutzen, für uns nicht…

  15. X-Faktor 1. November 2008 um 11:21

    Großzügig angenommene Spendengelder bedeuten den Untergang von eigenständigen und objektiven Selbsthilfegruppen. Wirtschaftliche Interessen können die Firmen so am besten durchsetzten. Kranke gibt es schließlich genug, die aus Verzweiflung über ihren desolaten Gesundheitszustand, zum letzten Strohhalm greifen und gutgläubig dort als Heilmittel angepriesene Medikamente ausprobieren. Für die Medikamentenhersteller ein lohnendes Geschäft, der Absatz floriert.

    Kranke zu verhökern ist so mit das Letzte was ich mir vorstellen kann. Mit solch widerwärtigen Mitteln auf dem Rücken von Kranken, den Gewinn und den Einfluss zu steigern, stellt schon ein Armutszeugnis dar.

    XXX

  16. Analytiker 2. November 2008 um 21:06

    Leute die sich durch Spenden beeinflussen lassen, brauchen wir keinesfalls. Leider ist die Realität in manchen SHG oft eine andere, was sich unschwer beim Surfen im Internet oder bei kritischen Hinterfragen so mancher Begebenheiten, erkennen lässt.

  17. Eric 4. November 2008 um 15:41

    Abhängige Selbsthilfegruppen – nein danke!

    Lest mal, also das brauchen wir sicher nicht.

    Die Süddeutsche Zeitung schreibt zum Thema, ist zwar schon älter der Bericht, aber immer noch aktuell.

    Auszug aus dem Text:

    „Korrupter Einfluss der Pharmaindustrie“
    Gefälschte Studien, beeinflusste Behörden, verschwiegene Risiken

    Schmiergelder im Gesundheitswesen verursachen einem Bericht von Transparency International zufolge jährlich Schäden in einer Höhe von acht bis 24 Milliarden Euro. Obendrein wird demnach die medizinische Versorgung beinträchtigt.“

    http://www.sueddeutsche.de/,tt4m2/deutschland/artikel/981/75906/

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