Kunststoffe, Plastik – ein Segen oder Albtraum für Mensch und Umwelt?

Eine Welt aus Plastik

Kunststoffe begleiten uns tagtäglich fast in allen Lebenslagen. Leider. Die Tragweite des Ganzen ist uns sicherlich nicht so recht bewusst, aber deren Einfluss auf unser Leben ist enorm. Seit der Erfindung vor ca. 100 Jahren hat der Werkstoff Kunststoff unser Leben praktisch so stark verändert, wie kaum eine andere Erfindung.

Weichmacher in der Luft, die wir atmen
Weichmacher dienen dazu, die Produkte weicher, dehnbarer und biegsamer zu machen. Diese zugesetzten Stoffe (Phthalate) gehen mit den eigentlichen Produkten keine chemisch feste Verbindung ein. Das bedeutet, sie werden peu á peu in die Produkte bzw. in unsere Umgebung / Raumluft abgegeben. Man kann dies auch beispielsweise daran erkennen, dass manche Plastikprodukte mit der Zeit spröde werden, die Weichmacher sind dann sozusagen verbraucht.

Einsatzbereiche von Kunstoffen sind schier grenzenlos
Kunststoffe finden sich überall, in der Medizintechnik, in der Fahrzeugtechnik (bei Autos, wie auch bei Flugzeugen), Weltraumtechnik,  Elektrotechnik, Unterhaltungselektronik, in Rohrsystemen, Spielwaren, Möbeln / Gartenmöbeln, Kreditkarten, Getränkeflaschen, CD-Hüllen, Krankenversicherungskarten, Bodenbelägen, Küchengeräten, Plastikbeuteln für die verschiedensten Zwecke, Verpackungen / Lebensmittelverpack-ungen, Kosmetikprodukten, Aufbewahrungsbehältern, Werk-zeugen (z. B. die Griffe), Textilien, Acrylglas, Baumaterialien, Fenstern, Brillen- und Brillengläsern, Kontaktlinsen, Schläuchen, als Beschichtungen, als Träger für Duftstoffe, usw., usw.. Es kommen sogar spezielle Kunststoffe bei den Turbinen der Windkraftanlagen zu Einsatz. Man kann sagen, so variabel die Einsatzbereiche, so unterschiedlich sind auch die Kunststoffmaterialien. Nicht zuletzt erschwert dieser Tatbestand ein effektives Recycling ungemein.

Medizin ohne Kunststoffe undenkbar
Im Medizinsektor läuft ohne Kunststoffe heute so gut wie gar nichts mehr. So sind Einwegspritzen, Magensonden, Blutkonserven, sogar Herzklappen ebenso aus Kunststoff wie auch Beatmungsschläuche.

Umweltprobleme durch Kunststoffe
Kunststoffe bergen jede Menge Probleme für das globale Ökosystem und unsere Gesundheit. Berge von Plastikmüll belasten die Natur und geben die unterschiedlichsten Schadstoffe in die Umwelt ab. Diese werden u. a. auch von Tieren aufgenommen. Auf unseren Meeren treiben sogar riesige Plastikmüllteppiche und schädigen die Gesundheit unserer Meeresbewohner.

Ein Material nahezu für die Ewigkeit
Die Langlebigkeit, man kann sogar nahezu sagen, die Unvergänglichkeit von Plastik, ist das allergrößte Problem, mit dem wir zu kämpfen haben. Viele Kunststoffe benötigen 500 Jahre und länger bis zu ihrer Zersetzung. In Plastik sind Weichmacher (Phthalate) enthalten, die u. a. als gesundheitsschädigend und stark krebserregend gelten. Phthalate sind sehr verbreitet und können z. B. durch die Atemluft und durch die Nahrungsaufnahme in den Organismus aufgenommen werden und dort hormonell auf die körperliche Entwicklung einwirken. Weichmacher stehen in Verdacht, zu Unfruchtbarkeit zu führen, sie können sogar Missbildungen an den Genitalien hervorzurufen. Phthalate kommen ebenfalls in Medikamenten zum Einsatz, z. B. wenn sie ihre Wirkung erst nach Passieren des Darms entfalten sollen.

Gefahr für zukünftige Generationen
Für Schwangere sind Phthalate sehr bedenklich, da Weichmacher bereits das embryonale Leben im Mutterleib schädigen können. Selbst wenn die äußerlichen Genitalien normal entwickelt erscheinen, können die Weichmacher einen schädigenden Einfluss auf die Spermienqualität ausüben. Daher ist Schwangeren davon abzuraten, derartige Arzneien einzunehmen.

Weichmacher auf unseren Tellern und in unseren Wohnungen
Weichmacher sind nicht nur in Spielwaren vorhanden, der Großteil der Weichmacher kommt in den modernen Lebensmittel-verpackungen vor. Obst- und Gemüse, Joghurt, Fleisch- und Wurstwaren, Fertigprodukte, Getränke in PET-Flaschen usw., kommen überwiegend in logistisch einfach zu handhabenden Kunstverpackungen in die Regale. Der Weichmacher DEHP – Diethylhesylphthalat wird in großen Mengen in PVC verarbeitet und gelangt u. a. als Fußboden großflächig in unsere Haushalte. Abgesehen vom riesigen Abfallberg, der letztendlich verursacht wird, wirken die darin enthaltenen Weichmacher massiv auf unsere Gesundheit ein.

Kunststoffe sind problematisch für Umweltkranke
Umweltbedingte Erkrankungen sind weltweit tendenziell zunehmend. Gerade für Menschen mit Multipler Chemikalien-Sensitivität (MCS) sind Weichmacher besonders problematisch, da sie in unserem Alltag allgegenwärtig sind, und sie sich davor nicht wirklich schützen können.

Schon 1963 hatte eine amerikanische Wissenschaftlerin, Eloise Kailin, in einer Doppelblindstudie belegt, dass Chemikaliensensible auf Weichplastik in Form von Frischhaltefolie reagieren. Diese dehnbaren Frischhaltefolien haben einen sehr hohen Weichmacheranteil und heute gibt kaum noch ein Nahrungsmittel zu kaufen, das nicht irgendwann in seinem Herstellungs- oder Lagerungsprozess damit in Kontakt war. Vermeidung ist die Therapie der Wahl bei Chemikaliensensitivität – doch im Fall von Kunststoffen ist selbst eine Karenz unmöglich.

Autor:
Maria, CSN – Chemical Sensitivity Network, 5. November 2008

Literatur:
Kailin, E. and C. Brooks. 1963. Systemic toxic reactions to soft plastic food containers: a double-blind study [of MCS patients]. Med.Ann.Washington DC 32:1-8.

21 Kommentare zu “Kunststoffe, Plastik – ein Segen oder Albtraum für Mensch und Umwelt?”

  1. Clarissa 5. November 2008 um 18:13

    Viele Kinder in Deutschland sind laut einer Studie des Umweltbundesamtes zu stark mit bestimmten Weichmachern belastet.

    Eine Untersuchung von 600 Urinproben von 3bis 14-Jährigen habe ergeben, dass die Mengen einiger dieser gesundheitsschädlichen Chemikalien über verschiedenen Schwellenwerten lägen, sagte die Mitautorin der Studie, Kerstin Becker, am Dienstag in Berlin. «Da gibt es Handlungsbedarf.» Die Phthalate, die untersucht wurden, dienen als Weichmacher im PVC, andere finden sich auch in Nagellack oder Tablettenkapseln.

    Generell seien Weichmacher in allen 600 Proben gefunden worden, hieß es. 1,5 Prozent der Kinder hatten demnach in ihrem Urin einen erhöhten Wert (>HBM1) der als fruchtschädigend eingestuften Diphthalate (DEHP). Beim Dibutyl, wie es in Lacken, Weichmachern und Kapseln vorkommt, wurde der von der Europäischen Lebensmittelbehörde empfohlene Höchstwert für die tägliche Dosis (TDI) in rund 12 Prozent der Fälle überschritten. Tendenziell waren die jüngeren Kinder zwischen drei und sechs Jahren höher belastet als die älteren. Im Spielzeug für Kinder bis drei Jahren ist der Weichmacher DEHP verboten. Trotz sinkender Tendenz ist er aber weiter in vielen Alltagsprodukten aus Kunststoff im Einsatz.

    Gefunden bei: http://www.freenet.de/freenet/wissenschaft/scienceticker/aktuell/index.html?frn034id=11dfad853b59a31d29721d97a0fe7616&frn034akt=tickerdetail&id=11dfad853b59a31d29721d97a0fe7616&sf_forum_title=Zu+viele

  2. Petra 5. November 2008 um 18:41

    Neulich hatte ich mir eine gebrauchte Kaffeemaschine der Fa. Krups gekauft. Voller Freude stellte ich sie an, und konnte sie gleich wieder abstellen. Sie dünstete derart intensiv die Kunststoffgifte aus, das ich in kürzester Zeit lahmgelegt war. Mein Mann schaute abends nach; es war made in China.

    Das gleiche hatte ich auch schon bei Pumpen für die Zimmerbrunnen.

    Vor vielen Jahren stellte ich fest, das alleine das Sitzen auf Kunststoff sofort zu Nervenentzündungen, und später Nervenlähmungen, führte.

    Diagnose war „Rheuma“; komisch war nur, das ich „Rheuma“ nur hatte, wenn ich auf entsprechendem Gestühl saß. Der Körper spricht, ganz klar und deutlich.

    Ich habe sehr gute Erfahrungen damit gemacht, unmittelbare Verbindungen herzustellen. Und so bin ich heute auch wieder recht beweglich geworden.

    Auch die Ausdünstungen aus einem neuen PC z.B. führen bei vielen Menschen dazu das sie denken, sie hätten Schwieirgkeiten mit dem Bildschirm.

    Doch das Atmen können wir nicht einstellen, und so nehmen wir über die Atemwege alles in unsere Körper hinein, was sich so anbietet. Und der Verlauf des Riechnervs ist der einzige Bereich im Körper, wo ein offener Zugang zum Gehirn und somit zum Nervensystem möglich ist.

  3. Energiefox 5. November 2008 um 18:56

    Der Spiegel hat vor kurzen mal ein Bericht gebracht, ein Teppich von ca. 3 Millionen Tonnen Plastikmüll wabbert in den Ozeanen. Plastik wird durch das Meer (Felsen) zerkleinert und reichert sich in der Nahrungskette an. Gestern im Geschäft ich habe mir eine neue Hose gekauft, konnte gar nicht so schnell reagieren, sofort landete die Hose in einer Plastiktüte. Ich habe meistens die Fahrradtasche dabei und nehme keine Plastiktüten. Quarks und Co hat ja ein Bericht gebracht über Alternativen zum Plastik.
    Hier ein Link dazu

    http://www.wdr.de/tv/quarks/sendungsbeitraege/2008/0527/000_erdoel.jsp

    Jedenfalls bald zur Weihnachtszeit werden wohl viele Plastiktüten wieder
    im Handel gebraucht. Der Kunde kann aber ablehnen.
    Deshalb Maria der Beitrag ist gerade jetzt wichtig.
    Gruß Energiefox

  4. Maria 5. November 2008 um 22:45

    Schaut Euch mal in dem Raum um, in dem Ihr Euch gerade befindet. Ihr werdet feststellen, dass Kunststoffe auch bei Euch vielfältig anzutreffen sind. Kein Wunder also, dass Weichmacher aus Elektrogeräten, Spielwaren etc. ausgasen, und ihr Unheil anrichten!

    Energiefox, ich habe einen Link zu dem von Dir beschriebenen Müllteppich im Pazifik gefunden. Es ist mehr als bedenklich, wie wir die Umwelt zu Grunde richten. Nicht nur die Seevögel und andere Meeresbewohner, nehmen die toxischen Stoffe unseres Wohlstandes in ihrer Nahrungskette auf, irgendwann landen sie auch auf unseren Tellern.

    http://www.vistaverde.de/news/Natur/0402/24_meerabfall.php

  5. Juliane 5. November 2008 um 23:40

    Hallo Maria,

    eigentlich ist es schon fünf nach zwölf.
    In einigen Regionen der Welt zeigen sich schon drastische Auswirkungen:

    „Gifte lassen Männer aussterben“, titelte focus online am 20.9.07.
    Das Magazin berichtet über die dramatische Verschiebung der Geschlechterverhältnisse in den Vereinigten Staaten, Kanada, Sibirien, Kanada und Grönland.
    Während in den USA und Japan 250 000 Jungen weniger als zu erwarten gewesen wären zur Welt kamen, gibt es schon Regionen in Grönland, wo nur noch Mädchen geboren werden.

    Mitglieder der Arbeitsgruppe Artctic Monitoring and Assessment Programme (Amap), die für den Arctisrat tätig sind, fanden im Blut schwangerer Frauen hohe Konzentrationen von Chemikalien, die sich im Körper der Schwangeren wie Sexualhormone verhalten. . Diese Chemikalien veränderen das Geschlecht von Kindern vor deren Geburt.
    Schon früher war Forschern wie zum Beispiel dem Ökotoxikologen Andreas Kortenkamp von der Londoner Universität aufgefallen, dass Hodenkrebs , Brustkrebs , polyzystische Eierstöcke, hormonelle Krankheiten der Hoden bei Knaben stark zunehmen.
    Der Forscher stellte fest, dass Grenzwerte ein falsches Sicherheitsgefühl vermitteln: „Die Behörden erkennen erst langsam die kumulativen Effekte an“, warnt der Toxikologe.

    http://www.focus.de/wissen/wissenschaft/tid-7447/umweltverschmutzung_aid_133258.html

  6. K. Fux 6. November 2008 um 12:15

    Diese Erörterungen sind sehr bedenklich und ehrlich gesagt war mir die Brisanz der Thematik Kunststoffe nicht so sehr bewußt. Als MCS Kranker bin ich schon recht kritisch, was die Umwelt anbelangt, dass jedoch schon ungeborenes Leben durch Weichmacher krank gemacht wird, diese Dimension hätte ich dann doch nicht vermutet.

    Müllvermeidung sollte oberstes Gebot sein, auch sollte jeder, nicht nur die Chemikaliengeschädigten, die es von sich aus machen, wirklich jeder bei seinen Einkäufen kritisch überdenken, zu welchen Waren er greift. Dass man dabei gut beraten wäre, bestätigt dieser Bericht.

  7. kate 6. November 2008 um 13:12

    Der Inhalt des Textes war mir nicht neu. Mir fehlt darin dass Phtalate hauptsächlich in weichem Plastik zu finden sind und nicht in Hartplastik.

    Ich finde wir sollten mit den Ressourcen sehr viel bedachter umgehen, denn wir brauchen Kunststoffe für wirklich wichtige Dinge, haben aber noch lange keinen Ersatz für dessen Rohstoffe.

    In UK bekommt man seit neuestem schneller verrottbare Einkaufstüten bei dem größten Supermarkt, ein anderer packt seine ökologischen Obst- und Gemüseprodukte in „Ökoplastik“, welches man kompostieren kann. Damit wird leider keine Bewußtseinsveränderung herbeigeführt. Es ist hier üblich den gesamten Einkauf in die kostenfrei erhältlichen Tüten zu packen und ich habe trotz aller Kampagnen nur wenige Menschen gesehen die ihre eigenen Einkaufkörbe mitbringen oder die Tüten wiederverwenden. Die Deutschen sind sich dessen gar nicht bewußt wie schonend sie mit den Ressourcen umgehen, relativ gesehen zu anderen Ländern.

    Obwohl ich MCS betroffen bin und ich auf Plastikgeruch stark reagiere, muss ich leider oft auf Plastikprodukte zurückgreifen, da ich sie wegen der Erkrankung besser vertrage als manches Naturprodukt, da diese sehr oft einen starken Eigengeruch haben, was teilweise sogar meine Schleimhäute massiv reizt. Aber ich kaufe bedacht und so manches hält dann ein Leben lang.

  8. Energiefox 6. November 2008 um 13:28

    Gestern ein Bericht aus Tokio die Raben bauen Nester aus Kleiderbügel .
    Ich traute meinen Augen nicht , nehme an das es überwiegend Plastikkleiderbügel sind. Hatte es zufällig gesehen und weiß jetzt nicht wo
    sie diese Bügel finden. So wie es aussah, waren etliche ich schätze bestimmt huntert Kleiderbügel die zu einem Nest verbaut werden. Die Stadt tötet etwa 60 Tausend Raben jährlich, es sind einfach zu viele. Jedenfalls diese Tiere nehmen schon solchen Mist zum Nestbau.
    Vor kurzem war wieder der gelbe Sack dran, wir hatten im Doppelhaus ein Termin verpaßt und es war jetzt ein großer Haufen Müll an der Straße.
    Bei Tetrapack ich verstehe es nicht, neuerdings überall Plastikdrehverschlüsse. Es gibt etliche Jahre auch ohne, so was ist kein Fortschritt sondern Verschwendung.
    Gruß Energiefox

  9. Henriette 6. November 2008 um 15:35

    Das ist ja schon abartig, dass Raben Nester aus Kleiderbügel bauen. Da kann man mal wieder sehen, wie weit Plastik in unserem Zeitalter vertreten ist und sogar Tiere damit konfrontiert werden. Nicht nur dass sie völlig unnötig durch Plastik jämmerlich eingehen, weil sie es für Nahrung halten, sondern sogar zum Nestbau einsetzen.

    Dass Weichmacher sogar Embryos schädigen können, war mir in der Form nicht bewusst. Auch nicht, dass Weichmacher als Träger für Duftstoffe dienen. Und hier schließt sich der Kreis zu MCS. Derartige Umweltfakten müssten den Leuten viel stärker bewusst werden. Aber man lebt viel lieber sorglos in den Tag hinein und erfreut sich an sämtlichen Neuerungen, die uns die Industrie vorsetzt, anstatt sorgfältig zu überlegen, ob man all diese Dinge tatsächlich braucht.

    MCS ist keine seltene Erkrankung, wie man uns in der Öffentlichkeit allzu oft suggeriert, sondern weiter verbreitet, als man denkt.

    Von einem Freund die Lebensgefährtin verträgt plötzlich keine Duftstoffe mehr. Sie kann die gemeinschaftlich genutzte Waschküche des Mehrfamilienhauses nicht mehr betreten. Auch sie hat immer gerne Parfüm verwandt. Sie hat demnächst mehrerer Arzttermine. Jetzt bin ich zwar etwas vom Thema abgekommen, aber wer weiß, vielleicht hat der übertriebene Konsum von Parfüm ja einen erheblichen Anteil an ihrer Überempfindlichkeit auf Duftstoffe. Und wer weiß, welchen Beitrag Weichmacher dazu geleistet haben.

  10. Lucca 6. November 2008 um 18:47

    Hallo Maria,
    gerade bekam ich einen guten Link zu Deinem Thema rein, es geht darum was Plastik in den Ozeanen anrichtet und weshalb es eine große Umweltgefahr ist dort unten und bei den Meerestieren.

    http://pubs.acs.org/cgi-bin/sample.cgi/esthag/asap/html/es802970v.html

  11. Groppo 6. November 2008 um 20:45

    Hallo Maria

    cooles Foto, treffender könnte man Deinen Blog nicht ins Bild packen.

    Plastik ist tatsächlich allgegenwärtig, es ist einem überhaupt nicht so bewusst, aber wenn man diesen Blog liest, bemerkt man dessen Präsenz. Die Welt ist tatsächlich beherrscht von Kunststoffen.

  12. Hummel-Elfe 7. November 2008 um 10:54

    @ Clarissa

    Die Kinder sind meistens die Leidtragenden, was Schadstoffe anbelangt. Ihr Immunsystem ist noch nicht richtig ausgebildet und kommt mit der allgegenwärtigen Schadstoffbelastung, wie hier die Weichmacher, nicht zurecht. Die Entgiftung funktioniert eben nicht so effektiv, wie bei Erwachsenen. Es ist besorgniserregend, wie aus Kindern die chronisch Kranken von Morgen werden, dabei sind unsere Kinder das Wichtigste was wir haben. Man sollte alles daran setzen, dass unsere Kinder einen gesunden Start ins Leben haben, aber das scheint nur Wunschdenken zu sein, denn richtig dagegensteuern, tun die Verantwortlichen nicht. Man untersucht lieber weiter und gibt womöglich weitere Studien in Auftrag.

  13. Lucca 7. November 2008 um 17:31

    Laborexerpimente: Plastikgefäße verfälschen Forschungsdaten lautete die Headline in der Süddeutschen

    Reagenzgefäße aus Plastik sind für Wissenschaftler unverzichtbar. Doch sie sondern Substanzen ab, die die Versuche stören.

    Den vollständigen Artikel http://www.sueddeutsche.de/wissen/146/317025/text/

  14. Bongo Wongo 7. November 2008 um 19:12

    Wenn man den Bericht der Süddeutschen Zeitung liest, wird es einem doch ganz anders. Es stellt sich mal wieder heraus, welche Auswirkungen einige Stoffe, wie hier die Plastikröhrchen, auf unser Leben haben können. Dass sogar Laborwerte dadurch verfälscht werden und die Herstellerfirmen und Labors darüber Beseid wissen. Also, das hätte ich so nicht gedacht. Dann kann man sich viele Untersuchungen ersparen, wenn das Ergebnis nicht völlig sicher ist, oder?

    Dass Kunststoffe und deren Ausdünstungen derart katastrophale Folgen nach sich ziehen, ist auch heftig. So extrem war es mir nicht bewusst. Der Hammer ist, dass sogar das ungeborene Leben durch Weichmacher nachhaltig geschädigt werden kann.

    Plastik hat uns und die gesamte Erde fest im Griff, wie dieses gelungene Photo verdeutlicht.

    Ich möchte mir einen neuen Wasserkocher zulegen. Dank dieses Blogs und den informativen Kommentaren, werde mir ein Gerät aus Glas kaufen, das erscheint mir am sichersten. Ich habe keine Lust, unnötig Weichmacher abzukriegen, wenn man sich so schon kaum davor schützen kann. Aber ich werde von nun an gewissenhafter einkaufen und Kunststoff meiden, wo immer es geht.

  15. Lucie 8. November 2008 um 00:06

    Umweltbundesamt warnt vor Weichmacher im Plastik, diese Meldung fand ich auf der Internetseite

    w w w .die-topnews.de

    Das Umweltbundesamt warnt laut „die-topnews“ erneut über den Weichmacher Bisphenol, der nicht nur in Trinkbechern sondern auch in Babyflaschen vorkommt. Das Umweltbundesamt berichtet von Gesundheitsschäden des Nervensystems, der Entwicklung der Sexualorgane und möglichen Verhaltensänderungen durch Bisphenol bei Säuglingen.

    http://www.die-topnews.de/umweltbundesamt-warnt-vor-weichmacher-im-plastik-319277

  16. Joana 9. November 2008 um 23:10

    Ein Albtraum sind vor allen Dingen die PET Flaschen, die meiner Meinung nach völlig überflüssig die Umwelt belasten. Die gute alte Glasflasche wird von Plastikfalschen verdrängt. Der Geschmack von manchem Wasser aus PET Flaschen ist absolut kunststoffmäßig. Mich wundert immer, dass die Leute so eifrig PET Flaschen kaufen und sie die Geschmackveränderung im Vergleich zur Glasflasche nicht feststellen.

    Meine ganze Familie hat eine Blindverkostung unseres Wassers, das wir immer in Glasflaschen kaufen, im Vergleich zur PET Flasche mitgemacht, und obwohl außer mir niemand an MCS erkrankt ist, haben alle den Unterschied festgestellt. Ohne Ausnahme wurde das „Geschmackserlebnis“ des Wassers aus der PET Flasche, als ungenießbar eingestuft.

  17. Eric 12. November 2008 um 23:53

    Zu Deinem Blog kommt am 26.11. eine Sendung im ZDF – in Abenteuer Wissen

    http://abenteuerwissen.zdf.de/ZDFde/inhalt/1/0,1872,1020545_idDispatch:8157367,00.html

    „Abenteuer Wissen
    Fluch der bunten Plastikwelt
    Eine Welt ohne „Plaste und Elaste“ ist heute völlig undenkbar. Kunststoff war eine der größten Errungenschaften der Menschheit, in Ost und West Symbol des Fortschritts nach dem zweiten Weltkrieg, aber schon in den Siebzigern auch Inbegriff von Konsumwahn und Wegwerfgesellschaft. Ausgerechnet seine Hauptvorteile, nämlich Vielseitigkeit und Langlebigkeit, machen Kunststoff heute zu einem Problem von globalen Ausmaßen und mit vielen Facetten. Woraus sollen all die nützlichen Produkte gemacht werden, wenn die Ölreserven versiegen? Und was wird aus den Abfällen, die über Jahrzehnte nicht verrotten?“

    Gruss,
    Eric

  18. Kurt 25. November 2008 um 20:46

    Heute berichtet der SWR-Blog über die gesundheitlichen Folgen von Phtalaten. Es gibt Forschungsergebnisse darüber, dass die männliche Spermienmenge durch die Auswirkungen von Plastik rapide zurückgeht, mit weitreichenden Folgen. Es ist mehr als eine Schande, wie unsere Gesundheit durch Umwelteinflüsse ruiniert wird und keine Abhilfe geschaffen wird, sondern Verharmlosung regiert.

    http://www.swr.de/blog/umweltblog/?p=1055

  19. Maria 26. November 2008 um 10:29

    Hallo Eric,
    danke für den Hinweis, heute Abend kommt nun der Beitrag über Plastik. Den werde ich mir auf alle Fälle anschauen, denn er passt schließlich bestens zu meinem Blog.

    Hallo Kurt,
    gestern lief auf Arte ein Bericht zu diesem Thema:

    „Männer vom Aussterben bedroht

    Verweiblichung in der Natur auf der einen Seite, verringerte Spermienproduktion beim Mann auf der anderen. Der Film von Sylvie Gilman und Thierry de Lestrade ist eine wissenschaftliche Ermittlung, die beunruhigende Fakten aufdeckt und störende Fragen aufwirft…“

    http://www.arte.tv/de/Willkommen/2283996.html

    Dieser Beitrag war bestens recherchiert und die Tragweite der Umweltauswirkungen auf Mensch und Tier, kam sehr gut zum Ausdruck.

    Die Augen vor den Auswirkungen von Umweltfaktoren auf unsere Gesundheit zu verschließen, ist absolut der falsche Weg. Daher bin ich sehr erfreut, dass in letzter Zeit verstärkt kritische Umweltthemen von verschiedenen Fernsehsendern aufgegriffen werden.

    Viele Grüsse
    Maria

  20. hustinettenbaer 8. Januar 2009 um 14:37

    Hallo leute,
    ich habe mich mit den hier aufgefürten themen befaßt
    und bin der meinung, dass wir alle was tun müssen
    lebensmittel die in plastik eingepackt sind nicht mehr kaufen
    (es wird ja schon rettich, ruebe eingeschweist) warum auch immer,
    schreiben sie doch auch mal eine firma oder mehrere an
    und fragen sie doch, warum sie nicht verpackungen aus eiweiß
    verwenden, die sind nicht nur für uns gesuender, sondern auch für die
    umwelt und der plastikteppich hat mich ganz schoen umgehauen,
    den sollen doch die verursacher beseitigen, die uns die
    plastik verpackung aufgetraengt haben.

    viele
    grüße

  21. Andi 5. Februar 2009 um 22:42

    Hi Maria,

    habe gerade Odysso im SWR-Fernsehen geschaut, dort ging es u. a. auch um Weichmacher. Dein Blog ist sehr aktuell und deckt sich mit den Ergebnissen, die in Odysso berichtet wurden.

    http://www.swr.de/odysso/-/id=1046894/nid=1046894/did=4346702/1mqksjs/index.html

    Doch Weichmacher sind lt. Odysso auch für Übergewicht und Diabetes verantwortlich. Ich finde es alarmierend, welchen Chemikalien wir Tag täglich ausgesetzt sind und wir nicht wissen, was wir unserem Körper über die Nahrung wieder zumuten. Wir sind all Weichmachern, die allgegenwärtig sind, praktisch machtlos ausgeliefert.

    Zitat: „Professor Matthias Blüher forscht besonders auf dem Gebiet der Adipositas – er ist Experte für krankhaftes Übergewicht. Und er hat alarmierende Hinweise gefunden, dass Übergewicht und Weichmacher in einem Zusammenhang stehen.

    Der Wissenschaftler hat eine Vergleichsstudie mit Mäusen durchgeführt, und dazu die Mäuse in zwei Gruppen aufgeteilt. Er zeigt mir die Mäuse, die keine Weichmacher in ihrem Trinkwasser hatten. Sie haben Normalgewicht, sind fit und schlank. Anders sieht es bei den Tieren aus, denen Matthias Blüher Weichmacher zugeführt hat. Sie haben zugenommen, sind zehn bis zwanzig Prozent schwerer geworden als die Vergleichsmäuse. Obwohl sie nur – sozusagen – ganz normale Mengen der Weichmacher bekamen.

    Matthias Blüher betont das, weil sonst in Studien auf der Suche nach den Wirkungen von Schadstoffen oft eine vielfach höhere Dosis eingesetzt wird, als sie im Alltag tatsächlich von Menschen aufgenommen wird:„Wir haben den Tieren soviel Weichmacher zugesetzt, wie es auch für uns Menschen realistisch ist. Also die Konzentrationen waren durchaus vergleichbar mit dem, was wir Menschen auch mit der Nahrung und über das Trinkwasser aufnehmen. Übersetzt hießen diese tierexperimentellen Daten für den Menschen, dass zwischen sieben und zehn Kilogramm zuviel an Fettgewebe allein durch die Weichmacher erklärbar ist. Das heißt, dass durch die Weichmacheraufnahme ein Teil des Übergewichtsproblems in der industrialisierten Welt erklärt werden kann.“

    Gruß Andi

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