Archiv der Kategorie ‘Allgemein‘

120 Jahre notorischer Bisphenol-A Skandal

Chronik: BPA von der Erfindung bis zur schrittweisen Einstellung der Produktion

Die ersten 100 Jahre – weitverbreitete Belastungen, unbekannte Risiken

1891: BPA wird erfunden Chemiker synthetisieren die Chemikalie Bisphenol A (BPA) im Labor.

1930’er Jahre: Erste Hinweise auf die Giftigkeit von BPA. Wissenschaftler entdecken, dass es sich bei BPA um ein künstliches Östrogen handelt. Seiner Anwendung als pharmazeutisches Hormon kommt die Erfindung einer anderen Chemikalie, DES (PDF, S. 100 ff), mit einer noch stärkeren östrogenen Wirkung zuvor. (DES wurde später vom Markt genommen, als man einen Zusammenhang mit genitalen Krebserkrankungen von Mädchen feststellte, deren Mütter während der Schwangerschaft DES eingenommen hatten. Zurückblickend ist dies ein Warnsignal, für ähnlich toxische Eigenschaften, die man viele Jahre später für BPA fand). 1*) [Publikation von Dodds and Lawson, 1930] 1)

1940’er und 1950’er Jahre: Neue Anwendung von BPA für Plastik. Die chemische Industrie beginnt, ein hartes Plastikmaterial namens Polycarbonat und Epoxidharze herzustellen, mit denen man Konservendosen sowie diverse andere Produkte innen beschichtet. Obwohl dieses Plastik noch lange nach seiner Herstellung BPA abgibt, wird das Material für Gebrauchsgegenstände verwendet, ohne dass die Firmen dessen Unbedenklichkeit nachweisen müssen. In den 70 Jahren nach der Produktions-Einführung von BPA kommt es zu einer explosionsartigen Verbreitung von BPA-basierten Kunststoffen, was derart unterschiedliche Produkte umfasst wie Fahrradhelme, Trinkwasserkühler und Babyfläschchen.

1976: Das erste Gesetz zur Regulierung von Industrie-Chemikalien versagt, was die Schutz vor BPA angeht. Der Kongress verabschiedet den Toxic Substances Control Act [TSCA/Gesetz zur Überwachung toxischer Substanzen], das erste Gesetz in den USA, welches Industrie-Chemikalien Regeln unterwerfen soll. BPA ist eine von 62.000 Chemikalien, die von der Umweltschutzbehörde [EPA/Environmental Protection Agency] ungeprüft als sicher übernommen und damit zugelassen wird [Rechtsgrundsatz Bestandsschutz, im Original „grandfathered in“].

Dem Regierungsgutachten zur Toxizität von BPA kommt keine regulatorische Bedeutung zu. Das staatliche Toxikologie-Programm legt den niedrigsten Wert für eine schädliche Wirkung [lowest adverse effect level(LOAEL)] für BPA im Labortieren auf 1.000 ppm (parts per million) fest, das entspricht 50 mg BPA pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag (50 mg/Kg/d) (NTP 1982/National Toxicology Program s.o.). Diese Studie wird Grundlage für die Sicherheitsnorm der EPA von 1988, die für Jahrzehnte galt und den niedrigsten Toxizitäts-Werten für BPA aus zwischenzeitlich veröffentlichten Studien erbärmlich hinterher hinkte. [NTP Studie zur Toxizität von BPA, 1982 (PDF)]. 2)

 

Die späten 1980’er bis 1990’er Jahre – Der erste Grenzwert für BPA ist mit den ersten Studien zur Wirkung niedriger BPA-Belastung nicht vereinbar

1988: Der Grenzwert der EPA für BPA ist bis zu 25 mal höher, als [die geringsten] schädlichen Werte. Die US-EPA legt einen Grenzwert (Referenz Dosis) für BPA fest, welcher auf groben, hochdosigen BPA-Studien beruht, die ein verringertes Körper-[Wachstums]-Gewicht der BPA ausgesetzten Versuchstiere ergeben, diesen Grenzwert 1988 etablieren und 1993 bestätigen. Der „sichere“ von der EPA festgelegte Grenzwert von 50 Mikrogramm BPA pro Kilogramm Körpergewicht und Tag (50 µg/kg/d) ist 1.000 mal niedriger als die Werte, welche das Wachstum der Tiere in den hochdosigen Industrie-Studien beeinträchtigt haben. Doch während etliche Studien über die nächsten 20 Jahre zeigen, dass BPA in Dosen weit unterhalb des EPA-Grenzwertes toxisch wirkt (bereits bei 2 µg/kg/d), ist die EPA unfähig den Grenzwert anzupassen und den neuen Informationen gerecht zu werden. [Zusammenfassung der EPA’s zu ihrem (derzeitigen) BPA-Grenzwert von 1993] 3)

März 1996: Erste FDA-Einschätzungen der BPA-Belastung der Amerikaner. Eine Stellungnahme der technischen Abteilung der FDA schätzt, dass Erwachsene durch kontaminierte Lebensmittel in Konserven mit 11 Mikrogramm BPA pro Tag belastet werden, während Kinder 7 Mikrogramm pro Tag ausgesetzt sind. Diese Einschätzung wird als offizielle Position der FDA für viele Jahre Bestand haben, obwohl die Forschung zur BPA-Toxizität exponentiell zunimmt und für Belastungswerte, die nach dieser FDA-Einschätzung als sicher gelten, Risiken belegen.

März 1997: Studien zeigen, daß BPA bei den in Menschen vorgefundenen Konzentrationen toxisch ist. Nur vier Jahre nachdem die EPA ihre BPA-Grenzwerte erneut für gültig erklärt, stellt Fred vom Saal an der Universität von Missouri-Columbia fest, daß eine niedrige Bisphenol A Belastung die Prostata schädigt. Dies ist die erste von vielen Studien aus Universitätslaboren, die eine schädliche Wirkung von BPA bei Belastungswerten feststellen werden, welche weit unter den Sicherheits-Grenzwerten der Regierung für BPA liegen, bei Werten, die man in Menschen findet. In den nächsten 11 Jahren wird der Bestand an Literatur über die niedrigdosige Toxizität von BPA zunehmen und darunter werden mehr als 100 Veröffentlichungen sein, die BPA mit Brust- und Prostata-Krebs, frühe Pubertät, Verhaltensstörungen und anderen Wirkungen in Zusammenhang bringen, bei Belastungswerten, die bis zu 25 mal niedriger als die „sichere“ Dosis der EPA sind. [Vom Saals bedeutende Prostata-Studie, 1997] 4)

November 1997: Untersuchungen der Regierung decken BPA-Kontamination von Säuglingsnahrung auf. Die FDA findet in 12 von 14 Proben von Säuglingsnahrung in Dosen Kontaminationen durch BPA, das sich aus der Beschichtung der Konserven löst. Aufgrund der festgestellten Werte zwischen 1 und 13 Parts per Milliarde (angloam. ppb/1:10^9) werden viele mit Säuglingsnahrung gefütterte Babys mit BPA-Werten belastet werden, die sich als für die Entwicklung schädlich heraus gestellt haben (Prostata, Brust, frühe Pubertät, Verhalten), doch die FDA versagt bei der Einschätzung der Risiken und der Verschärfung der Grenzwerte. [FDA-Studie über BPA in Lebensmittelkonserven, 1997] 5)

Mai 1999: Es wurde festgestellt, daß Babyfläschchen BPA abgeben. Consumer Reports [US-Verbraucherschutz-Organisation] stellt fest, dass aus Babyfläschchen BPA abgegeben wird, wenn diese erhitzt werden. Dies führt zu einer erneuten Debatte über die Sicherheit von Stoffen, denen Babys ausgesetzt sind. [Consumer Reports über BPA in Babyfläschchen] 6)

Mai 1999: Die FDA beteuert öffentlich, dass BPA für mit der Flasche gefütterte Babys sicher ist und ignoriert, dass immer mehr auf eine niedrigdosige BPA-Toxizität hindeutet. Der FDA-Direktor für Produkt-Richtlinien bemerkt, „Wir bleiben dabei, dass wir uns an das halten sollten, was wir festgestellt haben. Wir haben gründliche Untersuchungen durchgeführt und kamen zu dem Schluss, dass der Gebrauch sicher ist. Wir haben nichts gesehen, das uns dazu bewegen könnte, dies zu ändern“. Die FDA veröffentlicht keinerlei Informationen oder zusätzliche Untersuchungen, die sie neben jenen durchgeführt haben könnte, welche die Belastung von Babys anhand von 14 Sorten Babynahrung abgeschätzt haben. [Memo der FDA von 1999 (PDF)] 7)

Oktober 1999: Wissenschaftler der Universität Missouri berichten im Journal Nature, dass BPA bei weiblichen Mäusen die Pubertät beschleunigt. Die Autoren folgern, wenn man weibliche Maus-Föten endokrin wirksamen Substanzen aussetzt, „innerhalb eines Bereiches der für Menschen typischen umweltbedingten Belastungen, ändert sich bei diesen Mäusen die postnatale Wachstumsrate und es kommt zu einer verfrühten Pubertät“. Diese Studie gibt Anlass, sich über einen möglichen Zusammenhang zwischen früher Pubertät und der BPA-Belastung von Mädchen große Sorgen zum machen.  [Studie zu Frühpubertät im Nature Journal] 8)

2002: Eine Studie stellt fest, dass sich eine Belastung mit BPA auf Gehirn und Verhalten auswirkt. Italienische Wissenschaftler setzten Mäuse während der Schwangerschaft und Laktation einer BPA-Belastung aus. Die Nachkommen zeigen ein weniger mütterliches Verhalten. Die Autoren bringen Veränderungen im Gehirn und im Verhalten mit der BPA-Belastung in Zusammenhang. Die schädlichen Dosen bei 200 µg/Kg/d sind 40 mal niedriger als in jener Studie, welche die EPA zur Festlegung ihrer Sicherheits-Grenzwerte von 1993 heran zog. [Palanza Studie – BPA wirkt sich auf Gehirn und Verhalten schädlich aus] 9)

 

2003 bis 2006: Erste größere Untersuchung der Regierung zur niedrigdosigen Toxizität von BPA, geleitet von einem Industrieberater

2003: BPA wird auf Risiken für die Bevölkerung untersucht. Das National Institute of Health (NIH) wählt BPA als Fortpflanzungs- und Entwicklungs-Toxin für eine Untersuchung durch das CERHR (Center for the Evaluation of Risk to Human Reproduction [Zentrum zur Risikoabschätzung für die menschliche Fortpflanzung]) im Rahmen des National Toxicology Program (NTP) aus. Das NHI stellt einen Industrie-Agenten von Sciences International (SI) ein, um die Untersuchung zu leiten.

2003 bis 2006: Industrie-Berater leitet erste Bewertung von BPA, stellt ein handverlesenes Beratungsgremium zusammen. Sciences International führt die Bestandsaufnahme der Literatur zur Toxizität von BPA durch, wählt Studien aus, fasst diese zusammen und liefert zur Relevanz jeder Studie eine Einschätzung. SI und CERHR Bedienstete wählen 15 handverlesene Wissenschaftler für das Experten-Beratungsgremium der Regierung aus, welche die Einschätzungen von SI begutachten und zur Toxizität von BPA Empfehlungen aussprechen sollen, doch sie schließen mit Absicht alle Wissenschaftler vom Gremium aus, die nennenswertes Fachwissen über BPA besitzen, da sie befürchten, Fachwissen könnte das Ergebnis der Bewertung verfälschen.

Dezember 2006: Der Bericht des Industrie-Beraters und des Beratungsgremiums folgt der Linie der Industrie – „BPA ist sicher!“ Das CERHR publiziert den BPA-Bericht seines Beratungsgremiums, der weitgehend von Sciences International geschrieben wurde. Öffentliche Kommentare zum Bericht von Dr. vom Saal und anderen weisen auf Fehler bei der Interpretation von Studien hin und listen ausserdem Studien auf, die eine niedrigdosige Toxizität von BPA belegen und von Sciences International nicht in den Entwurf aufgenommen wurden. [Bericht des Beratungsgremiums, Dezember 2006 (PDF)] 10) [Kritik von Dr. vom Saal(PDF)] 11) [Alle öffentlichen Kommentare] 12)

 

Erste Hälfte von 2007: Der Industrie-Einfluss auf die BPA-Wissenschaft ist enttarnt, die Behörde feuert den Industrievertreter

28. Februar 2007: Die Environmental Working Group findet heraus, dass der BPA-Berater der Regierung für BPA-Hersteller arbeitet. Die EWG erfährt, dass Sciences International, die Firma welche die Toxizität von BPA für die Regierung abschätzt, Firmenkunden wie Dow Chemical und BASF hat, bei diesen handelt es sich um die Haupthersteller von BPA. [Die Verbindungen von SI zur BPA-Industrie] 13)

28. Februar 2007: Der US-Kongreß leitet eine Untersuchung über Interessenkonflikte der Regierung beim Umgang mit BPA ein. Das mächtige Komitee für Aufsicht und Regierungsreform [House Oversight and Government Reform Committee] startet eine Untersuchung zu Interessenkonflikten bei der NIEHS [National Institute of Environmental Health Sciences / Nationales Institut für Umweltgesundheit], jene Behörde des NIH, die dafür verantwortlich ist, den industrienahen Partner SI für die BPA-Evaluation angeheuert zu haben. Die Kongress-Abgeordneten Waxman und Senator Boxer verlangen, dass der NIEHS-Direktor Dr. David Schwartz Informationen über mögliche Interessenkonflikte bei der Beteiligung von Sciences International liefert. [Das Kongreß-Komitee verlangt Informationen zum BPA-Bewertungsverfahren (PDF)] 14)

4. März 2007: Die LA Times berichtet über Interessenkonflikte der Regierung bei der Wahl von BPA-Beratern. Marla Cone von der LA Times berichtet, dass chemische Firmen die BPA herstellen zu den Kunden von Sciences International gehören und weist auf Bedenken hin, dass diese Geschäftsverbindungen die Fähigkeit von SI beeinträchtigen könnten, ein neutrales Einschätzungsverfahren der Toxizität von BPA für die Regierung durchzuführen. [Der LA Times Artikel über Interessenkonflikte bei SI] 15)

5. – 7. März 2007: Die Regierung hebt den Vertrag mit dem Industrieberater auf, ist aber nicht in der Lage, dessen Arbeit zu verwerfen. Auf der ersten öffentlichen Sitzung des CERHR Beratungs-Ausschusses kündigt das CERHR an, dass die Mitarbeit von Sciences International aufgrund möglicher Interessenkonflikte gekündigt wurde. Das CERHR versagt jedoch darin, die Arbeit von SI zu verwerfen, stattdessen bearbeitet der Beratungs-Ausschuss die ursprünglich von SI bereitgestellte BPA-Einschätzung.

5. März 2007: Die erste größere Studie über konservierte Nahrung weist eine ausgedehnte BPA-Kontamination nach. Eine Studie der EWG untersucht 97 verschiedene Nahrungsmittel in Konservendosen und weist weit verbreitete, hohe Belastungen mit BPA nach, sobald die Chemikalie von den Beschichtungen der Konservendosen abgegeben wird. Die EWG-Studie präsentiert Daten, welche die höchste Belastung in Suppenkonserven, Nudelgerichten und Babynahrung nachweisen und enthält Informationen zu möglichen Gesundheitsgefahren für besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen. Die Ergebnisse zeigen, dass viele Amerikaner mit BPA-Werten belastet werden, die höher sind als jene, die sich in Laborversuchen als schädlich erwiesen haben. [Untersuchung der EWG zu konservierter Nahrung] 16)

13. April 2007: Die Regierung feuert den Partner aus der Industrie. Das NIEHS entlässt den Industrie-Vertragspartner Sciences International aufgrund von Bedenken wegen einem Interessenkonflikt. Das BPA Beratungs-Gremium arbeitet jedoch mit dem von SI erstellten Entwurf des Berichtes der Expertengruppe weiter, trotz der besorgten Hinweise von Aktivisten und unabhängige Wissenschaftlern, dass der Bericht extrem einseitig und mängelbehaftet ist. [Government news release on contractor firing (PDF)] 17)

20. April bis 20. Juni 2007: Die Bewertung der Regierung enthält ungefähr 300 Fehler. Das CERHR veröffentlicht einen weiteren Entwurf der BPA-Einschätzung des Beratungs-Gremiums und bittet um öffentliche Stellungsnahmen. Die EWG findet in den Bericht viele Beispiele willkürlicher und unschlüssiger Anwendung von wissenschaftlichen Kriterien auf die BPA-Studien. Die EWG weist darauf hin, dass das Experten-Gremium 70% Industrie finanzierte und nur 30% nicht Industrie finanzierte Studien zur Bewertung der Toxizität von BPA als geeignet erachtet hat; das Gremium lehnt drei mal so viele unabhängige Studien wie Industrie finanzierte Studien ab. Sechs unabhängige Wissenschaftler schickten dem CERHR Kommentare, um die Interpretation ihrer Studien durch das Gremium zu korrigieren. Namentlich schickte Dr. Ana Soto’s Labor an der Tufts University einen ausführlichen Bericht, der die Fehler im Bericht Seite für Seite heraus arbeitete. Insgesamt finden die BPA-Experten 297 sachliche Fehler und Misinterpretationen in dem Regierungs-Entwurf zur BPA-Bewertung, wie aus einer Analyse der Kommentare der EWG hervorgeht. [Der Der Beratungs-Gremium (Experten-) Bericht zu BPA vom Juni 2007] 18) [Die EWG kommentiert den BPA-Bewertungsentwurf (PDF)] 19) [Alle öffentlichen Kommentare] 20) [Die Ermittlung von 297 Fehlern im Dokument durch die EWG]24 21

 

Die zweite Hälfte von 2007: Das Regierungs-Gremium ignoriert die niedrigdosige Toxizität von BPA, gibt Industrie-Studien den Vorzug, BPA-Experten warnen vor Gesundheitsrisiken

24. Juli 2007: Das NTP nimmst seinen Vertragspartner aus der Pflicht, versagt jedoch, die fehlende Ausgewogenheit und Unzulänglichkeit von dessen Arbeit festzustellen. Das NIEHS-NTP veröffentlicht die Ergebnisse seiner Selbstprüfung bezüglich eines möglichen Interessenkonfliktes des beauftragten Vertragspartners Sciences International; man kommt zu dem Schluss, dass es an der Arbeit von SI zu BPA nichts zu bemängeln gibt. Zu dieser Prüfung gehörte keine Evaluation der Richtigkeit und Vollständigkeit der BPA Literatur-Analyse, die Sciences International zu Verfügung gestellt hatte. Viele BPA-Fachleute sind der Ansicht, die Prüfung hätte der Frage nachgehen sollen, ob Sciences International mit Hilfe von peer-reviewter Literatur seine Analyse von BPA-Studien in die gewünschte Richtung drehte; Experten-Analysen der Arbeit von SI legen dies nahe. [results of NTP’s self-audit (pdf)] 22)

2. August 2007: Unabhängige BPA-Experten stellen eine Bewertung fertig, die vor BPA-Risiken für die Bevölkerung warnt.Ein vom NIH finanziertes Gremium von 38 unabhängigen Wissenschaftlern die zu BPA forschen beenden einen ausführlichen Überblick zu den Gesundheitsrisiken durch BPA und dem Ausmaß der Belastungen. Diese Gruppe, die als Chapel Hill Panel bekannt ist, kommt zu den Schluss, dass eine BPA-Belastung mit den derzeitigen Werten ein eindeutiges Gesundheitsrisiko darstellt. Sie veröffentlichen eine Konsenserklärung zu den Risiken von BPA für die Gesundheit und Reproduktion und fünf Artikel diskutieren ihre Ergebnisse im peer-reviewten Journal „Reproductive Toxicology“. [Zusammenfassung der Chapel Hill Panel Ergebnisse] 23)

6. – 8. August 2007: Ein zweites Treffen zum Beratungs-Gremium beleuchtet die Fehler des Bewertungsverfahrens. Die EWG veröffentlicht eine Analyse von Kritiken unabhängigen Wissenschaftler an der BPA-Bewertung des Beratungs-Gremiums, welche dem CERHR im Juni 2006 übermittelt wurden und präsentiert Ergebnisse die zeigen, dass der Zwischenentwurf des Experten-Gremiums hunderte mögliche Fehler und Ungereimtheiten enthält. [Die EWG-Evaluation von 297 Fehlern im Dokument]> 24)

8. August 2007: Eine EWG-Studie zeigt, dass viele Babys durch kontaminierte Babynahrung mit BPA belastet werden. Die EWG veröffentlicht eine Analyse von auf BPA getesteter Kindernahrung die ergab, dass jedes 16. mit Babynahrung gefütterte Baby einem BPA-Wert ausgesetzt ist, der sich in Tierversuchen als toxisch erwiesen hat. Die EWG-Studie zeigt, dass die Einschätzung der FDA von 1997 (Biles 1997) die Belastung von Babys mit BPA signifikant unterschätzt hat. [Die Belastung von Babys mit BPA durch kontaminierte Babynahrung] 25)

26. November 2007: Das BPA Beratungs-Gremium veröffentlicht die Endfassung seines Berichtes, spielt BPA-Risiken herunter, ignoriert viele bedenkliche Risiken des Chapel Hill Panels. In seinem endgültigen Bericht bringt das Beratung-Gremium eine „gewisse Besorgnis“ über neurale und verhaltensbestimmende Wirkungen einer fötalen Belastung mit niedrigen BPA-Dosen zum Ausdruck, weist aber unabhängige Studien zurück, die BPA mit Brust- und Prostata-Krebs, Übergewicht und Problemen der Reproduktion in Zusammenhang bringen. Die Ergebnisse widersprechen den Resultaten des mit BPA-Experten besetzten Chapel Hill Panels. Der Bericht korrigiert nicht viele der 297 Sach- und Interpretations-Fehler, die zu einem früheren Zeitpunkt des selben Jahres von BPA-Fachleuten bekanntgegeben wurden. [Der Beratungs-Gremium (Experten-) Bericht zu BPA von November 2007 (PDF)] 26)

 

Spätes 2007, frühes 2008 – Die Standpunkte von FDA und Herstellern von Babynahrung zur Sicherheit von BPA für Babies geraten unter Beschuss, der US-Kongress ermittelt

5. Dezember 2007: BPA kommt bei jedem Hersteller von Babynahrung vor. Die EWG berichtet, dass jeder größere US-Hersteller von Babynahrung BPA zum Beschichten des Metalles seiner Babynahrungs-Dosen einsetzt. In Anbetracht zahlreicher Studien die mittlerweile zeigen, dass Babys mit Besorgnis erregenden BPA-Werten belastet werden, führt die EWG eine Befragung von Babynahrungs-Herstellern zum Einsatz von BPA durch und veröffentlicht einen Ratgeber für Babynahrung, der Eltern Informationen liefert, wie man die Belastung durch Babynahrung aus Dosen verringern kann. Die Befragung der Hersteller ergibt, dass jeder größere Babynahrungs-Hersteller Beschichtungen auf BPA-Grundlage einsetzt, aus denen BPA in die Babynahrung gelangen kann. [EWG Eltern-Ratgeber für Babynahrung] 27)

17. Januar bis 5. Februar 2008: Wichtige Untersuchung des US-Kongresses zur FDA, zu Babynahrung und Industrie-Berater. Aufgrund der wachsenden Besorgnis über die Belastung von Kindern mit BPA, leitete das Komitee des Repräsentantenhauses für Energie und Handel eine Untersuchung über den Einsatz von BPA in der Beschichtung von Konservendosen ein, die Babynahrung enthalten. Die Abgeordneten John D. Dingell und Bart Stupak verlangen, dass die Hersteller von Babynahrung Informationen über ihren Einsatz von BPA in ihren Erzeugnissen liefern und darüber, ob sie ihre Babynahrung auf BPA testen. Sie fordern ausserdem, dass die FDA ihren Standpunkt zur Sicherheit von BPA erläutert und Belege liefert, die ihre Behauptung untermauern, dass es „für die aktuellen BPA-Belastungswerte keine Sicherheitsbedenken gäbe“. Schliesslich bittet das Komitee eine private Beraterfirma, die Weinberg Group, ihre Arbeit für BPA-Hersteller zu dokumentieren, es bitte diese zu klären, „ob Wissenschaft käuflich ist“. [Kongress-Untersuchung zu Babynahrungs-Herstellern] 28) [Der Kongress fordert von der FDA einen Begründung für die Behauptung der Sicherheit von BPA (PDF)] 29) [Anfrage des Kongresses an die Weinberg Group (PDF)] 30)

29. Januar bis 8. Februar 2008: Die Hersteller von Babynahrung geben zu, dass sie nicht wissen, wieviel BPA ihre Babynahrung enthält. Die Hersteller von Babynahrung antworten auf die Anfrage des Kongresses. Die meisten geben zu, dass sie ihre Produkte nicht auf BPA getestet haben. Zwei, Hain-Celestial und Abbott, haben zwar Test durchgeführt, jedoch mit einer Nachweisgrenze die so hoch lag, dass sie nicht jene [niedrigeren] BPA-Werte erfassen konnten, die sich in Studien als potentiell toxisch erwiesen haben und die sowohl von EWG wie von FDA Untersuchungen nachgewiesen wurden. [Quelle nicht mehr auffindbar] 31)

7. Februar 2008: Babyfläschchen geben BPA ab. Ein Zusammenschluss von Umwelt- und Gesundheitsgruppen aus den USA und Kanada veröffentlichen eine Studie die zeigt, dass Babyfläschchen BPA in erwärmte Flüssigkeiten abgeben, dies schürt erneut Bedenken über die Sicherheit von Plastikflaschen. [BPA in Babyfläschchen] 32)

25. Februar 2008: Die FDA antwortet der Untersuchungs-Kommission des Kongresses, gibt zu, dass nur zwei Industriestudien die Basis für ihre Sicherheits-Beurteilung sind. Die Antwort der FDA auf eine Anfrage des Kongresses zu ihren BPA-Evaluationen deckt auf, dass sich die Behauptung der der Behörde, die derzeitigen BPA-Belastungswerte würden keine Gesundheitsgefahr darstellen, auf zwei Studien stützt, die vom American Plastics Council [Kunststoff-Handelsverband] finanziert wurden. Dazu muss man wissen, dass die eine dieser Studien von BPA-Experten wegen ihren grundlegenden Design-Mängeln vielfach kritisiert worden ist. Die andere Studie wurde der Öffentlichkeit nicht zugänglich gemacht und wurde bis heute in keinem peer-reviewten Journal veröffentlicht. Dutzende Studien, die in der peer-reviewten Literatur veröffentlicht wurden, bringen extrem niedrige BPA-Belastungen mit einer Anzahl von gesundheitlichen Nebenwirkungen in Zusammenhang, dazu gehören Brust- und Prostata-Krebs, frühe Pubertät, Unfruchtbarkeit, Übergewicht und Verhaltensstörungen. Die FDA hat keine dieser Studien zu seine Evaluation der Sicherheit von BPA herangezogen. [Quelle nicht mehr auffindbar] 33)

4. April 2008: Der Kongress verlangt erneut, dass die FDA die Grundlage ihrer Behauptung, BPA wäre sicher, offenlegt.Nachdem die FDA zugegeben hatte, dass seine Sicherheitsbewertung von BPA sich auf zwei Industrie-Studien stützt, von denen eine nicht veröffentlicht wurde, fordert das Komitee für Energie und Handel, dass die FDA die zuvor geforderten Details für ihre Sicherheitsbewertung von Babynahrung preis gibt oder mit einer Vorladung durch den Kongress rechnen muß. [Der Kongress verlangt von der FDA Daten über die Belastung von Babys (PDF)] 34) [Antwort der FDA (PDF)] 34*)

 

Frühjahr 2008 – Die Regierung stellt fest, dass BPA mit Risiken für den Menschen verbunden ist, Wal-Mart und andere Handelsketten nehmen BPA-Produkte aus den Regalen

16. April 2008: Das NTP veröffentlicht eine eigene Einschätzung der Toxizität von BPA, und äussert zum ersten Mal grundsätzliche Bedenken wegen den mit BPA verbundenen Risiken für die menschliche Entwicklung. Das NTP veröffentlicht seine eigene Bewertung der Risiken, welche für die menschliche Reproduktion und Entwicklung mit BPA verbunden sind, indem es den Bericht des Beratungs-Gremiums, die Ergebnisse des Chapel Hill Panels und andere neuere wissenschaftliche Publikationen einer eigenen Prüfung unterzieht. Der Entwurf bedeutet eine dramatische Abkehr von den Resultaten des Beratungs-Gremiums und äussert Bedenken, weil BPA mit früher Pubertät, Brustkrebs, Prostata-Veränderungen und Verhaltensproblemen in Zusammenhang gebracht wird. Die NTP betont, dass Schwangerschaft und frühe Kindheit besonders heikle Perioden sind, wenn man von höheren Belastungen und einer begrenzten Fähigkeit die Chemikalie zu verstoffwechseln ausgeht. [NTP-Entwurf zur Bewertung von BPA (PDF)] 35)

16. April 2008: Der Kongress fordert die FDA auf, seine Sicherheits-Grenzwerte für BPA unter Berücksichtigung neuer Bedenken wegen Gesundheitsgefahren neu festzulegen. Die Abgeordneten John Dingell und Bart Stupak, Vorsitzende des Komitees für Energie und Handel und des Komitees für Aufsicht und Untersuchungen, knüpfen an die dramatischen Erkenntnisse des NTPs zu den Problemen mit BPA an und fordern die FDA dazu auf, die Sicherheit von BPA in Produkten für Babys und Kinder umgehend neu zu überprüfen. [Der Kongress verlangt von der FDA, die BPA-Risiken neu zu bewerten] 36)

18. April 2008: Die kanadische Gesundheitsbehörde [Health Canada] kündigt an, dass BPA als „gefährliche Substanz“ eingestuft wird. Kanada ist das erste Land, das eine vollständige Bestandsaufnahme der Belastung des Menschen mit BPA erstellt und Massnahmen einleitet, die Belastung landesweit zu verringern. Aufgrund der Ergebnisse ihrer Bestandsaufnahme kündigen kanadische Beamte an, dass „die kanadische Regierung vorsorglich beabsichtigt, die Bisphenol-A Belastung von Kleinkindern und Neugeborenen zu reduzieren, indem sie eine Anzahl von Massnahmen plant: das Verbot von Polycarbonat-Babyfläschchen; die Entwicklung eines Zeitplans für den Ersatz von Bisphenol-A in Babynahrungskonserven; Zusammenarbeit mit der Industrie, um alternative Lebensmittelverpackungen und einen [Sicherheits-] Codex zu entwickeln; und Bisphenol-A soll unter Priorität 1 des kanadischen Umweltschutz-Gesetzes gestellt werden“. [Kanadische Massnahmen zur Reduzierung der BPA-Belastung] 37)

18. – 21. April 2008: Größere Hersteller und Händler wenden sich von BPA in Kunststoffprodukten ab. Innerhalb von Tagen nach den Bewertungen durch das NTP und die kanadischen Behörden kündigen wichtige BPA-Verarbeiter wie Playtex (Hersteller von Flaschen und Becher) und Nalgene an, auf BPA freie Produkte umzustellen. Große Handelsketten wie Wal-Mart und Toys R Us kündigen an, dass sie Babyfläschchen die BPA enthalten schnell aus dem Programm nehmen werden. [Wal-Mart nimmt BPA-Fläschchen aus den Regalen] 38) [Toys-R-Us verabschiedet sich von BPA] 39) [Nalgene wird BPA frei] 40)

6. Mail 2008: Das Komitee des Repräsentantenhauses für Energie und Handel schreibt an Hersteller von Babynahrung und fordert, dass sie BPA aus den Nahrungsverpackungen verbannen. Die Vorsitzenden Dingell und Stupak schreiben an wichtige Babynahrungs-Hersteller und erklären: „Wir sind der Ansicht, dass die Gesundheitsrisiken durch BPA für Babys in der Wachstumsphase und für Kleinkinder gravierend genug sind, um unmittelbares Handeln notwendig zu machen und wir sorgen uns, dass BPA weiterhin in den Verpackungen der Babynahrungs-Produkte bleibt.“ [Der Kongress bittet Hersteller von Babynahrung, die BPA-Beschichtung der Konservenprodukte zu ersetzen (PDF)] 41)

Vier Firmen die Babynahrung herstellen beantworten die Anfrage des Komitees. Abbott (Similac), Nestlé, Mead-Johnson (Enfamil) und PBM (Hersteller von Ladenketten-Eigenmarken) deuten an, dass sie derzeit nach alternativen Verpackungen für ihre Produkte suchen. Insbesondere PBM, Hersteller von Ladenketten-Eigenmarken Babynahrung, antwortet: „Dass BPA unter Umständen mit Gesundheitsrisiken für jene Babys und Kleinkinder verbunden ist, die mit unserer Kindernahrung gefüttert werden, war für uns mehr als Grund genug damit anzufangen, Bisphenol A aus unseren Kindernahrungs-Verpackungen zu verbannen.“ [Die Antwort von PBM an den Kongress, BPA aus Babynahrungs-Verpackungen zu entfernen (PDF)] 42)

 

Sommer und Herbst 2008 – Die Industrie bekämpft die Bemühungen von Kalifornien, BPA für Kinderprodukte zu verbieten und die FDA ignoriert beharrlich zahlreiche Laborstudien und erklärt die BPA-Belastung von Babys als „sicher“

Juni bis September 2008: Ein Kalifornischer Gesetzentwurf (Senate Bill 1713) sieht das Verbot von BPA in Produkten für Kinder vor. Die Kalifornische Senatorin Carole Migden bringt einen Gesetzentwurf ein, um BPA für Fläschchen, Schnabeltassen und Babynahrungs-Dosen zu verbieten. Die BPA-Hersteller unternahmen alles, um eine profitable Chemikalie zu schützen, indem sie irreführende Werbung schalteten in der nicht wahrheitsgemäß behauptet wurde, diese Maßnahme würde alle konservierten Nahrungsmittel betreffen, tatsächlich ging es aber nur um in Dosen verpackte Babynahrung. Das Gesetz kommt aufgrund von 10 fehlenden Stimmen in den letzten Tagen der kalifornischen Legislaturperiode nicht zustande. [Enviroblog zu den Anstrengungen der Industrie, das kalifornische Gesetzt zu verhindern] 43)

18. August 2008: Die FDA veröffentlicht ihren Entwurf zur Risiko-Bewertung der BPA-Belastung durch Lebensmittelverpackungen. Die Bewertung der FDA kommt zu den Schluss, dass die BPA-Belastungen von Erwachsenen und Kindern weit unter den toxischen Werten liegen. Die Bewertung der FDA ignoriert die Erkenntnisse des NTP und die Resultate dutzender akademischer Studien, die eine niedrigdosige Toxizität von Belastungswerten festgestellt haben, die mit denen der Babys vergleichbar sind, welche mit flüssiger Babynahrung aus Dosen gefüttert werden. [Materialien einer FDA-Veranstaltung] 44)

3. September 2008: Der endgültige Bericht des NTP. Das National Toxicology Program veröffentlicht einen endgültigen Bericht, der „einige Bedenken“ zu den Auswirkungen von BPA zum Ausdruck bringt, was „die Entwicklung von Prostata-Drüse, Gehirn und Verhaltenstörungen bei Föten, Babys und Kinder“ angeht.

16. September 2008: Das Subkomitee des Wissenschaftsrates der FDA diskutiert den FDA-Entwurf. Zur Überprüfung des FDA-Entwurfs wird eine öffentliche Sitzung abgehalten. Die EWG gibt zu den Unzulänglichkeiten der FDA Risikoabschätzung seine Stellungnahme ab und beteiligt sich an einem Beratungs-Gremium des wissenschaftlichen Subkomitees. [EWG-Kommentar zur fehlerhaften FDA-Bewertung] 45)

Am selben Tag veröffentlicht die American Medical Association (JAMA) eine Studie, welche die Alltagsbelastung von Erwachsenen mit Herzerkrankungen, Diabetes und Anzeichen von Lebervergiftung in Zusammenhang bringt. Diese Studie stellt die Behauptung der FDA in Frage, dass die Belastung von Erwachsenen 27.000 mal niedriger wäre als jene, die sich im Tierversuch als toxisch erwiesen habe.

11. Oktober 2008: Ein schwerwiegender Interessenkonflikt wird aufgedeckt. Das Milwaukee Journal Sentinel berichtet, dass Martin Philbert, Mitglied des FDA-Wissenschaftsrates, in dem Monat eine 5 Millionen Dollar Spende von einem Hersteller für medizinische Geräte bekam, als er zum Vorsitzenden des BPA-Subkomitees berufen wurde. Philbert hat diese Spende der FDA nicht bekannt gegeben. [Der Journal Sentinel Artikel] 46)

Die Abgeordneten DeLauro, Dingell, Stupak und Markey erheben gegen die Beteiligung von Philbert am Subkomitee Einwände. Die EWG fordert, dass das bevorstehende Treffen des Wissenschaftsrates verschoben wird. [EWG Pressemitteilung] 47)

15. Oktober 2008: Drei Bundesstaaten verlangen die Abschaffung von BPA.Drei Staatsanwälte aus Connecticut, New Jersey und Delaware drängen 11 Hersteller von Babynahrung und Babyflaschen, die Verwendung von BPA einzustellen. Es wurde nachgewiesen, dass die Chemikalie aus den Flaschen und Dosen in die Nahrung der Babys gelangt und sie damit, in einer Periode der größte Gefährdung durch die schädliche Wirkung von BPA, mindestens zwölf mal so hohen BPA-Werten aussetzt wie Erwachsene. [Presseerklärung eines Staatsanwaltes] 48)

18. Oktober 2008: Kanada schränkt BPA für Fläschchen und Babynahrung ein. Health Canada legt fest, dass die Belastung von Babys mit BPA angesichts von Laborstudien riskant ist, welche dauerhafte Veränderungen im Gehirn und Verhalten bei niedrigen Dosen ergaben. Die Regierung ordnet unmittelbare Schritte an, um die Belastung durch Fläschchen und Babynahrung in Dosen zu reduzieren. Ausserdem unterrichten sie Eltern über Methoden, Baby-Mahlzeiten fertig zu machen, bei denen weniger BPA freigesetzt wird. [Quelle nicht mehr auffindbar] 49)

28. Oktober 2008: Das BPA-Subkomitee der FDA fordert die FDA auf, seine Hausaufgaben zu machen. Das Subkomitee entscheidet, dass die Risikobewertung der FDA ernsthafte Mängel aufweist und äusserte „schwere Bedenken“ zum Entwurf. Sie greifen die Forderungen der EWG auf, die FDA sollte ihre Einschätzung der Belastung von Kleinkindern verbessern, neue Publikationen berücksichtigen, wie auch dutzende von Studien, die auf eine niedrigdosige Toxizität hinweisen. [Quelle nicht mehr auffindbar] 50)

31. Oktober 2008: Der Wissenschaftsrat der FDA nimmt die Empfehlungen seines Subkomitees ohne Gegenstimmen an. Der Wissenschaftsrat der FDA entschied per einstimmig, die vernichtende Beurteilung der mangelhaften Sicherheitsbewertung durch das Subkomitee zu übernehmen. Der Wissenschaftsrat hält die FDA an, eine von Grund auf neue Risikoabschätzung zu erstellen, welche die Belastung von Kleinkindern und die Studien zur Toxizität niedriger Belastungen voll berücksichtigt. Die EWG wie auch ein Mitglied des Wissenschaftsrates weisen darauf hin, dass es notwendig ist, über sofortige Maßnahmen nachzudenken, welche die Gesundheit von Kindern und möglicherweise auch Erwachsenen schützt, während die FDA das Gesundheitsrisiko neu bewertet. [Zum Treffen des FDA-Wissenschaftsrates] 51) und [EWG-Kommentar zum Wissenschaftsrat] 52)

 

2009 – Über 20 Bundesstaaten führen Gesetze ein, um die Belastung von Kindern mit BPA zu verringern

2. März 2009: Kalifornisches Gesetz eingeführt. Staats-Senatorin Fran Pavley (D-Agoura Hills) brachte einen Gesetzentwurf ein, der es verbietet, jegliche Flaschen, Tassen, Flüssignahrung oder Getränke herzustellen oder zu verkaufen, die mehr als 1 ppb BPA enthalten. [Gesetzentwurf CA SB797] 53)

4. März 2009: Suffolk County, NY beschliesst, auf BPA-Basis hergestellte Plastikflaschen und Tassen zu verbieten

5. März 2009: Connecticut Staatsanwalt kündigt an, Firmen werden die Produktion von BPA-Flaschen einstellen. 6 Firmen Avent, Disney First Years, Gerber, Dr. Brown, Playtex und Evenflow einigen sich mit Staatsanwalt Richard Blumenthal und werden die Verwendung von BPA basierten Kunststoffen zur Herstellung von Babyfläschchen für den US-Markt einstellen.

Blumenthal, der mit seinen Kollegen in Delaware und New Jersey die Vereinbarung mit den Flaschenherstellern ausgehandelt hatte sagte, er würde als nächstes Druck auf die Gesetzgebung ausüben, um BPA für Babynahrungs-Dosen, Babynahrungs-Behälter und andere Verpackungen für Produkte welche für Säugling und Kleinkinder auf dem Markt sind zu verbieten.

23. April 2009: Suffolk County NY verbietet BPA. Der Rechtsakt verbietet den Verkauf von Polycarbonat-Trinkbehälter für Kinder von 3 Jahren oder jünger. [Suffolk, Bekanntgabe des Gesetzes (PDF)] 54)

8. Mai 2009: In Minnesota wird ein BPA-Gesetz verabschiedet. Das Gesetz in Minnesota verbannt die Chemikalie aus Getränkebehältern für Kinder und wird 2010 in Kraft treten.

12. Mai 2009: BPA-Flaschen erhöhen die die Belastung von Erwachsenen um 70%. Wissenschaftler der Harvard University veröffentlichen eine Arbeit die zeigt, dass Studenten die Wasser aus Polycarbonat Sportflaschen tranken, 70% mehr von dieser Chemikalie in ihrem Körper hatten, sofern sie alle Getränke aus BPA-Trinkbehältern tranken, als wenn sie Edelstahl-Trinkflaschen benutzten. Die Studie gibt Anlass, sich über die Intensität der Belastung von Flaschen gefütterten Babys Sorgen zu machen, die unter Umständen ihre gesamte Nahrung aus BPA haltigen Flaschen aufnehmen. [Harvard BPA-Studie] 55)

14. Mai 2009: Der Chicago City Council beschließt ein BPA-Verbot. Chicagos Rechtsakt verbietet Nahrungs- oder Trinkbehälter die BPA enthalten für Kinder unter 3 Jahren.

29. Mai 2009: Der verzweifelte Versuch von BPA-Herstellern wird aufgedeckt, die öffentliche Meinung zu ihrem Produkt umzukehren.The Milwaukee Journal-Sentinel berichtet von einem Treffen der größten BPA-Produzenten und Lebensmittelhersteller (Coca-Cola, Del Monte) und Handelsverbänden, um Strategien zu entwickeln, wie sie die staatlichen Anstrengungen zum Verbot der Chemikalie umlenken könnten. Sie besannen sich auf Latino- und Afro-Amerikaner als Zielgruppe, die davon überzeugt werden sollten, dass die BPA-Regulierung ihnen schaden würde. Nach dem Journal-Sentinel „schlugen Teilnehmer den Gebrauch von Angst-Strategien vor, etwa die Konsumenten zu fragen, ‚Wollen Sie, dass es keine Babynahrung mehr gibt?'“. [Milwaukee Journal-Sentinel Artikel zu den Industrie-Possen] 56)

3. Juni 2009: Connecticut verbietet BPA. Das Gesetzt, das von Gouverneur Jodi Rell unterzeichnet wurde richtet sich gegen die Kontamination von Babynahrung, Babynahrungs-Dosen und Becher, aber auch sämtliche wiederverwendbare Lebensmittel- und Getränkebehälter. Das Gesetz wird 2011 in Kraft treten. [Norwalk News über das Connecticut-Gesetz] 57)

Juni 2009: Die Endocrine Society gibt eine Warnung zu endokrinen Disruptoren einschließlich BPA heraus. Die Endocrine Society fordert eine „Gesetzgebung mit dem Ziel, die Belastung des Menschen durch zahlreiche das Hormonsystem störende Substanzen zu verringern“ und zählt insbesondere BPA zu den Besorgnis erregenden Chemikalien. [Das Statement der Endocrine Society(PDF)] 58)

Juni 2009: Der Kongress setzt für die FDA eine Frist zum handeln. Der Abgeordnete Edward Markey (D-MA) [District of Massachusetts] verleiht der Endfassung des Gesetzes zur Nahrungssicherheit und Verbesserung Nachdruck und verlangt von der FDA, gegen BPA bis zum 31. Dezember 2009 etwas zu unternehmen. [Pressemeldung der EWG zu Vorstoß von Markey] 59)

9. Juli 2009: Ein großer Babynahrungs-Hersteller verzichtet auf BPA. Abott kündet an, dass seine Babynahrung der Marke Similac zu 91% BPA-frei ist, das bedeutet, dass alle Pulver- und gebrauchsfertige Babynahrung ohne BPA umgepackt wurden. Die Babynahrungs-Konzentrate werden noch in BPA-beschichteten Metalldosen verkauft. [Quelle nicht mehr auffindbar] 60)

3. August 2009: Der Staat Massachusetts warnt Eltern, sie sollen BPA in Flaschen und Babynahrung meiden. Im Merkblatt des staatlichen Büros für Umweltgesundheit sind praktische Regeln enthalten, um BPA zu vermeiden. Dazu gehört, statt flüssiger Babynahrung wenn möglich Pulver zu kaufen und Plastikflaschen nicht zu benutzen. [Quelle nicht mehr auffindbar] 61

September 2009: Sigg gibt eine über zwei Jahre alte Lüge zu. 2007 hat die EWG Verbraucher davor gewarnt, daß Epoxid beschichteten Wasserflaschen von Sigg BPA abgeben könnten. Sigg hat die Behauptungen der EWG vehement bestritten und gedroht, die EWG „wegen Rufschädigung ihrer Marke“ zu verklagen. Ganze zweieinhalb Jahre später kündigt Sigg an, dass sie (bereits vor einem Jahr) still und heimlich auf eine BPA freie Beschichtung umgestellt hätten und bieten an, alte Flaschen auszutauschen. Die Reaktion der EWG: [Artikel von Elaine Shannon über Sigg in der Huffington Post] 62) und [Schreiben von EWG an Sigg] 63)

24. November 2009: Consumer Reports berichtet über BPA in Lebensmitteln. Die Verbraucherschutz-Organisation stellt in nahezu jeden Produkt BPA fest, dazu gehören Bio-Marken und Marktführer wie Campbell’s, Chef Boyardee, Del Monte, Nestlé, und Progresso. Diese Ergebnisse bestätigen die EWG-Untersuchungen aus dem Jahre 2007 und deuten darauf hin, dass Lebensmittel und Babynahrung in Dosen für gefährdete Bevölkerungsgruppen nicht sicher sein könnten. [Die Tests konservierter Lebensmittel von Consumer Reports] 64) und [Die EWG-Tests konservierter Lebensmittel von 2007] 65)

2. Dezember 2009: Die EWG weist BPA in 9 von 10 Neugeborenen nach. Die ersten, jemals mit amerikanischen Babys durchgeführte Untersuchung der EWG stellt in 9 der 10 Proben aus dem Nabelschnurblut Neugeborener BPA fest. [EWG-Studie, Schadstoffe in Minderheiten-Neugeborenen] 66)

 

2010 – Mehr Fortschritte mit BPA auf der bundesstaatlichen und staatlichen Ebene

14. Januar 2010: Die FDA schliesst sich anderen Behörden an und bringt „gewisse Bedenken“ wegen BPA zum Ausdruck. In einer gemeinsamen Pressekonferenz verkündet die FDA Massnahmen, welche Eltern ergreifen können, um die BPA-Belastung ihrer Kinder zu verringern und erwähnt BPA freie Babynahrung in Pulverform oder in [Glas-] Flaschen als erhältliche Optionen. [Erneute Warnung der Regierung an Eltern] 67)

Die FDA berichtet, dass sie Bemühungen der Industrie unterstützt, BPA aus Babyflaschen, Schnabeltassen und der Beschichtung von Babynahrungs-Konserven zu verbannen, doch sie gibt keine Details oder einen Zeitrahmen für diese freiwilligen Maßnahmen bekannt. [Das Neuste der FDA über BPA in Lebensmitteln] 68)

Später Januar 2010: Die Senatoren von Washington und Wisconsin beschließen ein BPA-Verbot für Kinderprodukte. In Wisconsin wird das Senats-Gesetz BPA in Babyfläschchen und Schnabeltassen verbieten. In Washington haben sowohl der Senat als auch das Repräsentantenhaus Gesetze verabschiedet, welche den Verkauf von BPA haltigen Babyfläschchen, Schnabeltassen und anderen Lebensmittelbehältern mit Ausnahme von Blechkonserven nicht mehr erlauben werden. Der Senat gab das Gesetz an Gouverneurin Christine Gregoire zur Unterzeichnung weiter. [Artikel über das Gesetz in Washington] 69) und [Artikel über das Gesetz in Wisconsin] 70)

11. Februar 2010: Kalifornien bereitet die Einstufung von BPA als Reproduktionsgift vor. Das kalifornische Amt für die Bewertung von Umwelt-Gefahrenstoffen (California’s (Office of Environmental Health Hazard Assessment / OEHHA)) beschliesst, dass die vorausgegangene Entscheidung des Nationalen Toxikologie-Programmes (NTP) genügt, die Chemikalie als gefährlich zu listen. Das OEHHA lässt bis Mitte April Kommentare zu. [Ankündigung der OEHHA BPA nach dem Gesetzentwurf Prop 65 zu listen] 71)

Frühjahr 2010: BPA-Gesetze gibt es in 10 US-Staaten und im Distrikt Columbia. Zu diesen Staaten gehören Kalifornien, Maryland, Missouri, New Jersey, New Mexico, New York, Pennsylvania, Vermont, Washington State, und Wisconsin.

11. März 2010: In Kanada tritt das Verbot in Kraft. Kanada ist der Ansicht, dass diese Massnahme nicht viel kosten und die Industrie wenig beeinträchtigen wird und dass Kinder ein großen Nutzen davon haben werden. [Die kanadische Ankündigung] 72)

29. März 2010: Die EPA erlässt einen Plan, Umweltrisiken zu verringern. Die EPA veröffentlicht ihren Aktionsplan, der von Herstellern verlangt, Schadstoff-Emissionen zu erfassen und ökologische Risiken abzuschätzen. Die EPA wird nach Alternativen für BPA in Thermopapier suchen, was eine große Umweltbelastung darstellt und Risiken für Kinder bewerten, die nicht von BPA-Quellen in Lebensmitteln ausgehen. [EPAs Aktionsplan für BPA] 73)

April 2010: General Mills will BPA freie Konserven für Muir Glen Tomatoes einführen.
Der Corporate Social Report [Mitteilungen zur Betriebsethik] von General Mills kündigt an, dass seine Bio-Tomaten der Marke Muir Glen ab der nächsten Herbsternte in BPA freien Konserven verkauft werden. [General Mills 2010 Corporate Sustainability report (PDF S. 96)] 74)

13. April 2010: Maryland verbietet BPA. Maryland wird der 5. US-Bundesstaat, der BPA für Babyfläschchen verbietet. [Enviroblog zum Verbot in Maryland] 75)

12. Mai 2010: Vermont erlässt ein BPA-Verbot für Babynahrung, Babyfertignahrung und Trinkflaschen. Diese Einschränkungen werden ab 1. Juli 2014 auch für Metalldosen gelten. [Gesetz: VT law 89 (PDF)] 76)

19. Mai 2010: Senator Feinstein will BPA in die Reform des Nahrungsmittel-Sicherheits-Gesetzes aufnehmen. Diane Feinstein (Distrikt Kalifornien) bringt einen Entwurf zu BPA ein um sicherzustellen, daß das Gesetz zur Modernisierung der Lebensmittelsicherheit, das gerade im Kongress beraten wird, Kinder und andere gefährdete Gruppen schützt. [Feinstein zu BPA (PDF)] 77)

9. Juni 2010: Die deutsche Regierung empfiehlt, BPA reglementieren. Deutschland kündet an, es wird der EU besondere Maßnahmen zur Reduzierung des Risikos vorschlagen. [Deutscher BPA-Report] 78)

1. Juli 2010: Dänemark schränkt BPA temporär ein. Die Dänen verbieten Babyfläschchen, Schnabeltassen, sowie Verpackungen für Babynahrung und „Muttermilch-Ersatz“. Die Maßnahme gilt „temporär“, solange bis bewiesen ist, dass BPA für die Entwicklung des Nervensystemes und des Verhaltens sicher ist. Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit prüft die Sicherheit von BPA für Lebensmittel und wird bis September 2010 entscheiden. [Artikel zum dänischen Verbot] 79) und [BPA-Sicherheitsprüfung der EU] 80)

8. Juli 2010: Der Lebensmittelhersteller Heinz entfernt BPA aus Konserven die in Australien, Großbritannien und Irland verkauft werden. Food Production Daily beruft sich auf einen Sprecher von Heinz Australien, der gesagt haben soll, BPA freie Konserven für Babys werden innerhalb von 12 Monaten erhältlich sein, Gläser mit Metalldeckel später. [Pressemeldung von Heinz] 81)

27. – 28. Juli 2010: Zwei Berichte dokumentieren eine hohe Belastung von Thermopapier-Kassenbons. Die Environmental Working Group und das John Warner Institute for Green Chemistry stellen auf Thermopapier, das sie von den wichtigsten Händlern gesammelt haben, hohe Konzentrationen von fest. Die Test der EWG ergeben, dass 60% der Proben aus dem Geschäften nicht hoch mit BPA belastet sind, das deutet darauf hin, dass es BPA freies Papier für Registrierkassen gibt. [Bericht der EWG] 82) und [Bericht vom Institute for Green Chemistry] 83)

30. Juli 2010: Der New Yorker Gouverneur David A. Paterson unterzeichnet ein Gesetz, das BPA in Flaschen, Schnabeltassen, Schnullern und Trinkhalmen ab Dezember 2010 verbietet. Das Gesetz wurde einstimmig angenommen. Die Regierung des Bundesstaates folgt damit Albany, Schenectady, Suffolk und Rockland Counties, die zuvor die Chemikalie für Schnabeltassen und Babyfläschchen verboten hatten. [New York verbietet BPA] 84)

15. Dezember 2010: Massachusetts verbietet BPA für Babyfläschchen. Das Gesetz gilt für alle Flaschen die nach den ersten Januar 2011 hergestellt und nach dem 1. Juli 2011 verkauft werden, womit der 8. US-Bundesstaat wegen Babyfläschchen in Aktion tritt. [Pressemeldung zum BPA-Verbot in Massachusetts] 85)

 

Frühjahr 2011 – Internationale Bewegung gegen BPA in Babyfläschchen

28. Januar 2011: Die Europäische Union verbietet BPA in Babyfläschchen. Die EU-Staaten werden ab März 2011 die Herstellung von Babyfläschchen aus Polykarbonat nicht mehr erlauben und den Import und Verkauf ab Juni 2011 verbieten. [Richtlinie der EU-Kommission, engl. (PDF)] 86) [Richtlinie der EU-Kommission, deutsch (PDF)]

5. März 2011: China will BPA verbieten. Das chinesische Gesundheitsministerium veröffentlicht einen Entwurf, der laut chinesischer Presse BPA in allem verbietet, was für Kindernahrung oder Getränke verwendet wird. [Die Shanghai Daily zu Chinas BPA-Verbot] 87)

Originalartikel, © Environmental Working Group, www.ewg.org
Translated and published with permission.

Übersetzung: BrunO für CSN-Chemical Sensitivity Network, November 2011

 

Alle in dieser Chronik verwendeten Quellen als Textreferenzen, Stand November 2011:

1) Molecular Structure in Relation to Oestrogenic Activity. Compounds without a Phenanthrene Nucleus, E. C. Dodds and W. Lawson, The Royal Society 1938
www.jstor.org/pss/82191

2) Carcinogenesis Bioassay of Bisphenole A, (CAS No. 80-05-7), National Toxicology Program, 1982
ntp.niehs.nih.gov/ntp/htdocs/LT_rpts/tr215.pdf

3) EPA’s summary of its 1993 (current) BPA safety standard
www.epa.gov/iris/subst/0356.htm
Alte URL: cfpub.epa.gov/ncea/iris/index.cfm?fuseaction=iris.showQuickView&substance_nmbr=0356

4) Prostate enlargement in mice due to fetal exposure to low doses of estradiol or diethylstilbestrol and opposite effects at high doses, vom Saal et al, 1997
www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC20042/
Alte URL: www.pubmedcentral.nih.gov/articlerender.fcgi?tool=pubmed&pubmedid=9050904

5) Determination of Bisphenol A Migrating from Epoxy Can Coatings to Infant Formula Liquid Concentrates, J. E. Biles et al, FDA 1997
pubs.acs.org/doi/abs/10.1021/jf970518v

6) Consumer Reports on BPA in bottles, May 1999
www.greenerchoices.org/pdf/Baby%20alert%20-%20New%20findings%20about%20plastics%20
May%2099.pdf

7) FDA memo, May 1999
www.fda.gov/ohrms/dockets/ac/08/briefing/2008-0038b1_01_19_FDA%20Reference%20Material-FDA%20Memo%20Cumulative.pdf

8) Environmental toxins: Exposure to bisphenol A advances puberty, Nature 1999, doi:10.1038/44517
www.nature.com/nature/journal/v401/n6755/abs/401763a0.html

9) Palanza P, Howdeshell KL, Parmigiani S, vom Saal FS, 2002 Exposure to a Low Dose of Bisphenol A during Fetal Life or in Adulthood Alters Maternal Behavior in Mice. Environ Health Perspect 110(s3): doi:10.1289/ehp.02110s3415
www.ehponline.org/docs/2002/suppl-3/415-422palanza/abstract.html

10) Draft: NTP-CERHR REPORT ON THE REPRODUCTIVE AND DEVELOPMENTAL TOXICITY OF BISPHENOL A, 2006
ntp.niehs.nih.gov/ntp/ohat/bisphenol/Bispehnol_A_Draft_Report.pdf
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/bisphenol-eval.html

11) COMMENTS ON THE REPORT OF THE EXPERT PANEL ON BISPHENOL A, 2006
ntp.niehs.nih.gov/ntp/ohat/bisphenol/pubcomm/vomsaal_response_BPA_Report.pdf
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/pubcomm/vomsaal_response_BPA_report.pdf

12) Public Comments for NTP Draft Brief on Bisphenol A (April 15, 2008)
ntp.niehs.nih.gov/?objectid=49CA5DD4-0E4B-D606-25EBD012514FE928
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/pubcomm-bisphenol.html

13) Chemical Industry Consultant Runs Federal Reproductive Health Agency, February 2007
www.ewg.org/node/21975

14) Congressional committee request for information on BPA assessment, February 2007
oversight-archive.waxman.house.gov/documents/20070228174926-82628.pdf
Alte URL: oversight.house.gov/story.asp?ID=1191

15) Public health agency linked to chemical industry, LA Times, March 2007
www.ewg.org/node/21415

16) Bisphenol A: Toxic Plastics Chemical in Canned Food, EWG, March 2007
www.ewg.org/reports/bisphenola

17) NTP Statement on CENTER FOR THE EVALUATION OF RISKS TO HUMAN REPRODUCTION AND SCIENCES INTERNATIONAL, March 2007
ntp-server.niehs.nih.gov/ntp/PressCtr/PressRel/SI_Stop_Stmt.pdf
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/news/press/SI_Stop_Stmt200704.pdf

18) Interim draft: NTP-CERHR REPORT on the REPRODUCTIVE and DEVELOPMENTAL TOXICITY of BISPHENOL A, April 2007
ntp.niehs.nih.gov/ntp/ohat/bisphenol/BPA_Interim_DraftRpt.pdf
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/bisphenol-eval.html

19) EWG comment on BPA assessment draft
ntp.niehs.nih.gov/ntp/ohat/bisphenol/pubcomm/EWG_Comments_BPA_Interim.pdf
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/pubcomm/EWG_Comments_BPA_Interim.pdf

20) Public Comments for NTP Draft Brief on Bisphenol A (April 15, 2008)
ntp.niehs.nih.gov/?objectid=49CA5DD4-0E4B-D606-25EBD012514FE928
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/pubcomm-bisphenol.html

21) EWG assessment of 297 errors in the BPA assessment draft, August 2007
www.ewg.org/node/22696

22) NTP: AUDIT OF LITERATURE CITED AND FIDELITY OF REQUESTED CHANGES TO DRAFT BISPHENOL A EXPERT PANEL REPORTS, July 2007
ntp.niehs.nih.gov/ntp/ohat/bisphenol/SIauditreviewreportv12072407.pdf
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/SIauditreviewreportv12072407.pdf

23) Chapel Hill Bisphenol A Expert Panel Consensus Statement, August 2007
www.environmentalhealthnews.org/newscience/2007/2007-0803chapelhillconsensus.html

24) EWG assessment of 297 errors in the BPA assessment draft, August 2007
www.ewg.org/node/22696

25) Toxic Plastics Chemical in Infant Formula, EWG, August 2007
www.ewg.org/reports/bpaformula

26) Final Report: NTP-CERHR EXPERT PANEL REPORT on the REPRODUCTIVE and DEVELOPMENTAL TOXICITY of BISPHENOL A, November 2007
ntp.niehs.nih.gov/ntp/ohat/bisphenol/BPAFinalEPVF112607.pdf
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/bisphenol-eval.html

27) EWG’s Guide to Infant Formula and Baby Bottles, Decenber 2007
www.ewg.org/babysafe

28) Committee to Investigate Chemical in Infant Formula Liners, Committee on Energy and Commerce Rep. John D. Dingell, Chairman, news release, January 2008
democrats.energycommerce.house.gov/index.php?q=archive/110th-congress/committee-to-investigate-chemical-in-infant-formula-liners
Alte URL: energycommerce.house.gov/Investigations/Bisphenol.shtml

29) Congress demands FDA provide rationale for BPA safety assertions, October 2008
democrats.energycommerce.house.gov/images/stories/Documents/PDF/Newsroom/110-ltr.101508.FDA.BPA.pdf
Alte URL: archives.energycommerce.house.gov/Investigations/Bisphenol.011708.FDA.ltr.pdf

30) Congress action regarding the Weinberg Group, March 2008
democrats.energycommerce.house.gov/images/stories/Documents/investigations/public_health/Bisphenol.030608.Weinberg.pdf
democrats.energycommerce.house.gov/index.php?q=archive/110th-congress/congressional-bisphenol-a-probe-widens-to-examine-consulting-group
Alte URL: archives.energycommerce.house.gov/Investigations/Bisphenol.030608.Weinberg.pdf

31) Formula makers‘ responses to Congress, January 2008
Unauffindbar: energycommerce.house.gov/Investigations/Bisphenol.shtml

32) BPA in baby bottles, February 2008
www.njpirg.org/home/reports/report-archives/njpirgs-toxics-free-future-reports/njpirgs-toxics-free-future-reports/babys-toxic-bottle-bisphenol-a-leaching-from-popular-baby-bottles
Alte URL: www.chej.org/BPA_Website.htm
original source: cdn.publicinterestnetwork.org/assets/PIqmRyC8fVH4aECtLCcHrw/BabysToxicBottle.pdf

33) FDA’s response to a congressional inquiry on its BPA evaluations, February 2008
Unauffindbar: energycommerce.house.gov/Investigations/Bisphenol.022508.respto011708.HHS.ltr.pdf

34) Congress requests data on infant exposures from FDA, April 2008
democrats.energycommerce.house.gov/Press_110/110-ltr.040408.FDA.ltrvonEschenbach.BPA.pdf
Alte URL: energycommerce.house.gov/Press_110/110-ltr.040408.FDA.ltrvonEschenbach.BPA.pdf

35) Draft: NTP BRIEF ON BISPHENOL A, April 2008
ntp.niehs.nih.gov/ntp/ohat/bisphenol/BPADraftBriefVF_04_14_08.pdf
Alte URL: cerhr.niehs.nih.gov/chemicals/bisphenol/BPADraftBriefVF_04_14_08.pdf

36) Committee Urges FDA to Reconsider Safety of Bisphenol A, April 2008
democrats.energycommerce.house.gov/Press_110/110nr249.shtml
Alte URL: energycommerce.house.gov/Press_110/110nr249.shtml

37) Canadian actions to reduce BPA exposures, April 2008
www.ec.gc.ca/substances/ese/eng/challenge/batch2/batch2_80-05-7_rm.cfm

38) Wal-Mart to Pull Bottles Made With Chemical BPA, Washington Post, April 2008
www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2008/04/17/AR2008041704205.html

39) Update: Toys ‚R‘ Us to Phase Out BPA Baby Bottles, Blog Washington Post, April 2008
blog.washingtonpost.com/thecheckout/2008/04/update_toys_r_us_to_pull_bottl.html

40) Bottle Maker to Stop Using Plastic Linked to Health Concerns, New York Times, April 2008
www.nytimes.com/2008/04/18/business/18plastic.html

41) Congress calls in a letter on Formula Manufacturers to replace BPA lining in canned products, May 2008
democrats.energycommerce.house.gov/Press_110/110-ltr.050608.4companies.BPA.pdf
Alte URL: energycommerce.house.gov/investigations/Bisphenol.shtml

42) Answer of PBN to the Committee on Energy and Ciommerce, May 2008
democrats.energycommerce.house.gov/images/stories/Documents/investigations/public_health/Bisphenol.050708.respto050608.PBM.ltr.pdf
Alte URL: energycommerce.house.gov/investigations/Bisphenol.050708.respto050608.PBM.ltr.pdf

43) Shady industry campaign kills CA ban on BPA in baby bottles, Enviroblog, September 2008
www.enviroblog.org/2008/09/shady-industry-campaign-kills-ca-ban-on-bpa-in-baby-bottles.html
Alte URL: www.enviroblog.org/2008/09/shady-industry-campaign-kills.htm

44) FDA meeting materials, August 2008
www.fda.gov/ohrms/dockets/ac/08/briefing/2008-0038b1_01_00_index.htm

45) EWG Comments on the FDA’s Draft Assessment of Bisphenol A (BPA), September 2008
www.ewg.org/node/27144

46) Donation raises questions for head of FDA’s bisphenol A panel, Milwaukee Journal Sentinel, October 2008
www.jsonline.com/story/index.aspx?id=805074

47) Conflict of Interest Cloud Hangs Over FDA, EWG, October 2008
www.ewg.org/node/27239

48) Attorney General Calls On Manufacturers To Stop Using Toxic Chemical In Baby Bottles, Formula Containers, press release, October 2008
www.ct.gov/ag/cwp/view.asp?A=2795&Q=424832
Alte URL: www.ct.gov/ag/cwp/view.asp?A=2795&Q=424832

49) Canada restricts BPA in bottles and formula, October 2008
no more available: www.hc-sc.gc.ca/ahc-asc/media/nr-cp/_2008/2008_167-eng.php

50) FDA BPA subcommittee recommendations, October 2008
Unauffindbar: www.fda.gov/oc/advisory/scienceboard/2008-0038b1-05.pdf

51) Meeting of the Science Board to the Food and Drug Administration, October 2008
www.fda.gov/oc/advisory/accalendar/2008/acmtgscibrdfda_103108.html

52) EWG testimony to the FDA’s Science Board, October 2008
www.ewg.org/node/27324

53) Proposed Californian Bill, February 2009
www.leginfo.ca.gov/pub/09-10/bill/sen/sb_0751-0800/sb_797_bill_20090227_introduced.html

54) Suffolk County NY bans BPA, April 2009
legis.suffolkcountyny.gov/clerk/legal_notices/2009/ln051409.pdf

55) Carwile JL, Luu HT, Bassett LS, Driscoll DA, Yuan C, et al. 2009 Polycarbonate Bottle Use and Urinary Bisphenol A Concentrations. Environ Health Perspect 117(9): doi:10.1289/ehp.0900604
ehp.niehs.nih.gov/docs/2009/0900604/abstract.html

56) BPA industry seeks to polish image, Milwaukee Journal-Sentinel, May 2009
www.jsonline.com/watchdog/watchdogreports/46510647.html

57) Connecticut first state to ban BPA, The Hour, June 2009
www.thehour.com/story/470418

58) Endocrine-Disrupting Chemicals, The Endocrine Society, June 2009
www.endo-society.org/journals/ScientificStatements/upload/EDC_Scientific_Statement.pdf

59) House Committee Sets Deadline for BPA Decision, EWG, June 2009
www.ewg.org/node/28042

60) Abbott’s Similac announcement, June 2009
Unauffindbar: abbottnutrition.com/News/pressreleasedetail.aspx?ContentTitle=Abbott-Leads-by-Achieving-BPA-Free-Status-for-its-Infant-Formulas&year=2009

61) Massachusetts factsheet for parents, August 2009
Unauffindbar: www.mass.gov/Eeohhs2/docs/dph/environmental/exposure/bisphenol_a_brochure.pdf

62) Can SIGG Salvage Its Brand After BPA?, The Huffington Post, August 2009
www.huffingtonpost.com/elaine-shannon/can-sigg-salvage-its-bran_b_270935.html

63) SIGG Should Apologize, Offer Refunds to Consumers, The Huffington Post, September 2009
www.huffingtonpost.com/don-carr/sigg-should-apologize-off_b_276835.html

64) Concern over canned foods, Consumer Reports, November 2009
www.consumerreports.org/cro/magazine-archive/december-2009/food/bpa/overview/bisphenol-a-ov.htm?loginMethod=auto

65) Bisphenol A: Toxic Plastics Chemical in Canned Food, EWG, March 2007
www.ewg.org/reports/bisphenola

66) 232 Toxic Chemicals in 10 Minority Babies, EWG, December 2009
www.ewg.org/minoritycordblood/home

67), 68) New government warning for parents: Bisphenol A (BPA) Information for Parents, U.S. Department of Health & Human Services
www.hhs.gov/safety/bpa/

69) Washington State likely to ban BPA following FDA acknowledgement of its risks, Examiner, February 2010
www.examiner.com/x-30270-Seattle-Pharmaceuticals-Examiner%7Ey2010m2d3-Washington-State-likely-to-ban-BPA-following-FDA-acknowledgement-of-its-risks

70) UPDATE: Wisconsin Bans BPA in Children’s Cups, NBC15, March 2010
www.nbc15.com/newsyoucanuse/headlines/82676837.html
Alte URL: www.businessweek.com/ap/financialnews/D9DFK7IO4.htm

71) Request for Relevant Information on a Chemical Being Considered for Listing by the Authoritative Bodies Mechanism: Bisphenol-A, OEHHA / (Cal/EPA). February 2010
www.oehha.ca.gov/prop65/CRNR_notices/admin_listing/requests_info/callinBPA021210.html

72) Order Amending Schedule I to the Hazardous Products Act (bisphenol A), Canada Gazette, March 2010
canadagazette.gc.ca/rp-pr/p2/2010/2010-03-31/html/sor-dors53-eng.html

73) EPA to Scrutinize Environmental Impact of Bisphenol A, press release, March 2010
yosemite.epa.gov/opa/admpress.nsf/d0cf6618525a9efb85257359003fb69d/
78110048d7f696d1852576f50054241a%21OpenDocument

74) General Mills 2010 Corporate Sustainability report, April 2010
www.generalmills.com/csr/2010_CSR.pdf
Unvollständiger Link: www.generalmills.com/

75) Maryland is 5th state to ban BPA, Enviroblog, April 2010
www.enviroblog.org/2010/04/maryland-bans-bpa-in-some-childrens-products.html

76) Vermont enacts BPA ban for baby food, formula and drink bottles, May 2010
www.leg.state.vt.us/docs/2010/Acts/ACT112.pdf

77) Sen. Feinstein on BPA, May 2010
www.feinstein.senate.gov/public/_named_files/109171_bpa_booklet.pdf
Alte URL: feinstein.senate.gov/public/index.cfm?FuseAction=NewsRoom.OpEds&ContentRecord_id=FA30F523-5056-8059-7662-DBE55E89AA13

78) Bisphenol A – a chemical with adverse effects produced in large quantities, UBA, German Environmetal Agency, June 2010
www.umweltbundesamt.de/uba-info-presse-e/2010/pe10-033_bisphenol_a_a_chemical_with_adverse_effects_produced_
in_large_quantities.htm

79) Denmark bans bisphenol A in food packaging for young children (at July 2010), FoodProduction Daily, March 2010
www.foodproductiondaily.com/Quality-Safety/Denmark-bans-bisphenol-A-in-food-packaging-for-young-children

80) EFSA delays bisphenol A verdict until September, maintains TDI, FoodProduction Daily, July 2010
www.foodproductiondaily.com/Quality-Safety/EFSA-delays-bisphenol-A-verdict-until-September-maintains-TDI

81) Heinz to phase out BPA in baby food packaging, July 2010
www.heinz.com.au/Corporate/CompanyNews.aspx?releaseID=40
Alte URL: www.ap-foodtechnology.com/Packaging/Heinz-Australia-vows-bisphenol-A-phase-out-in-baby-food-packaging

82) Synthetic estrogen BPA coats cash register receipts, EWG, July 2010
ewg.org/bpa-in-store-receipts

83) Concentration of bisphenol A in thermal paper, Ted Mendum et al, July 2010, doi: 10.1080/17518253.2010.502908
www.informaworld.com/smpp/section?content=a924832861&fulltext=713240928

84) New York State bans bisphenol A, FoodProduction Daily, August 2010
www.foodproductiondaily.com/Packaging/New-York-State-bans-bisphenol-A
Alte URL: wnyt.com/article/stories/S1677869.shtml?cat=300

85) Public Health Council Approves Limited Ban on Plastic Products Containing BPA Sold in Massachusetts, December 2010
www.mass.gov/eohhs/gov/newsroom/press-releases/eohhs/limited-ban-bpa-products.html
Alte URL: www.mass.gov/Eeohhs2/docs/dph/legal/bpa_regulations.doc

86) European Union bans BPA in baby bottles, January 2011
eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:026:0011:0014:EN:PDF
eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2011:026:0011:0014:DE:PDF

87) China to ban plastic bottles to feed babies, Shanghai Daily, March 2011
www.shanghaidaily.com/nsp/National/2011/03/05/China%2Bto%2Bban%2Bplastic%2Bbottles%2Bto%2Bfeed%2Bbabies/

 

Hinzugefügt:

1*) Späte Lehren aus frühen Warnungen: Das Vorsorgeprinzip 1896-2000
www.umweltdaten.de/publikationen/fpdf-l/2697.pdf
Engl. version: Late lessons from early warnings: the precautionary principle 1896-2000
www.eea.europa.eu/publications/environmental_issue_report_2001_22/Issue_Report_No_22.pdf

34*) FDA’s answer to Sen. Dingell, Juni 2008
www.ucsusa.org/assets/documents/scientific_integrity/Letter-HHS-to-Dingell-060508.pdf

Occupy: Hier geht es um die Zukunft für diese jungen Leute!

David Suzuki auf der Occupy Montreal Demo
Manche, die sich für die Belange der Umwelt engagieren, erkennen in der nun weltweiten Occupy-Bewegung ein Engagement gegen die Ursache all der Probleme, mit denen sie sich schon länger befassen. Dementsprechend lag für Marc Coppola nichts näher als den Wissenschaftler, Radio-, Fernsehjournalisten und Umweltaktivisten David Suzuki zu interviewen, als dieser zu einer Occupy Demonstration nach Montreal kam.

David Suzuki und seine gleichnamige Stiftung sind durch die Aufsehen erregende „If YOU were Prime Minister Tour“ ein Begriff. 1997 reiste der Kanadier mit einem Wohnmobil durch sein Land. Es war keine Tour, um ein Buch vorzustellen, auch keine Publicity Tour, sondern eine Reise um mit den Menschen über die Zukunft des Landes, dessen zukünftige Generationen und die Umwelt zu sprechen. Für David Suzuki besteht zwischen den Politikern, also den gewählten Volksvertretern und den Menschen im Land, eine nicht hinnehmbare Kluft. Für die Kanadier war zu diesem Zeitpunkt Umwelt und Klimaerwärmung das wichtigste Thema überhaupt. Die Politiker handelten das brandheiße Thema ab wie eine Schaufensterdeko, schnell eine Kulisse hochgezogen, damit alle erfreut sind und rasch weiter zum nächsten Thema, immer in der Hoffnung, dass dieses „Umwelt-Ding“ schnell vorüber ist und man es ignorieren und sich wieder den Wünschen der Industrie zuwenden kann. David Suzuki steuerte gegen, indem er den Kanadiern eine Stimme gab und auf seiner Tour Menschen im ganzen Land vor laufender Videokamera zur Sprache bringen ließ, was sie von ihrem Premierminister erwarten und was dieser für das Land tun soll. Genau das passiert im Moment auch durch die Occupy Bewegung, Menschen in vielen Ländern ergreifen das Mikrophon und teilen z.B. über Lifestreams der Welt mit, was sie für wichtig halten und was sich ändern muss, damit alle eine bessere Zukunft erfahren können.

Interview Marc Coppola/David Suzuki:

Marc Coppola: Wir wundern uns ein wenig, was Sie hierher gebracht hat?

David Suzuki: Nun, Neugier, wie viele andere Leute hier auch. Große Frage für mich, ist das wirklich eine Bewegung? Ist das unser kleiner arabischer Augenblick, wenn die Leute sich erheben und sagen, wir müssen uns unser Land zurück nehmen, die Demokratie zurück holen, die wir nach meiner Ansicht im Moment gar nicht haben, aufhören der Agenda der Unternehmen zu dienen. Es sieht so aus, also ob einzig Geld bestimmt, welche Prioritäten wir derzeit haben. Und Geld, die Ökonomie ist sicher nur ein Mittel für etwas anderes. Die Ökonomie für sich selbst ist nichts. Wir benutzen die Ökonomie für etwas anderes. Möchten wir Gerechtigkeit, größere Teilhabe, wollen wir Umweltschutz, das sind die Dinge, die mich interessieren und wenn das Teil dieser Bewegung ist, dann ist das ein sehr aufregender Augenblick.

Coppola: Sehen Sie hier auch, wie die Medien sagen würden, radikalere Bewegungen, denken Sie das in jeder Bewegung…

Suzuki: Das weiß ich nicht, ich habe nicht alles mitbekommen, was hier los ist!

Coppola: Also z.B. wenn sie mal dort hinüber schauen, … ist das nicht die „V wie Vendetta“ Maske an der Queen’s Statue? Hier gibt es viele solche Sachen.

Suzuki: Ja nun, ich kann nichts dazu sagen, ich weiß nicht mal, was das überhaupt ist. Doch was mich so begeistert ist, alle diese jungen Leute hier zu sehen, denn hier geht es um die Zukunft für diese jungen Leute, und diese hat man jetzt für die Agenda der Unternehmen geopfert, und es freut mich, Menschen zu sehen die sagen, wir werden uns das zurück holen! Nehmen wir uns das Land zurück!

Coppola: … was meinen Sie genau mit „uns das Land zurück holen“?

Suzuki: Ich meine, es ist ihre Zukunft, es ist ihr Alles und ich denke sie sind dabei, an ihre Eltern und Großeltern Forderungen zu stellen. Sie sagen, seht, ja seht, wohin Ihr uns gebracht habt. Wie wäre es nun einmal Bilanz zu ziehen und wie wäre es, an uns zu denken und wie es weiter geht. Denn wir sind uns sicher, wir sind nicht auf einem sehr guten Weg.

Coppola: Und in den USA gibt es, ich denke an die Wall Street, eine Art symbolischen Brennpunkt, denken Sie, dass wir in Kanada ebenfalls einen Brennpunkt wie die Wall Street haben?

Suzuki: Nun, ich vermute, in Toronto wäre es die Bay Street, ich weiß nicht, wo es in Montreal ist. Doch ich denke, es wird überall im ganzen Land um das Gleiche gehen. Und das ist folgendes, wir werden zurzeit von etwas regiert, bei dem es sich um die Bedürfnisse der Firmen zu handeln scheint. Die Firmen kommen vor der Öffentlichkeit, und das ist einfach nicht tolerierbar. Das kann nicht weitergehen! Wozu sind Firmen da? Sie existieren wirklich nur aus einem Grund und nur aus diesen! Sie können Dinge tun, die wir brauchen, die wirklich nützlich sind. Doch der einzige Grund, warum sie existieren, ist Geld zu machen und je schneller sie Geld machen, umso besser ist es. Und das ist nicht gerade eine akzeptable Art, die Welt an Laufen zu halten! Was ist mit den Menschen? Was ist mit der Zukunft und den Jobs für junge Leute? Wo sind die Möglichkeiten für die jungen Leute? Das ist mit absoluter Sicherheit wichtiger als der Wunsch, einfach nur Geld zu machen.

Coppola: Ich habe ja neulich mit dem Präsidenten der Studentenvereinigung der Universität Toronto, vor ein paar Monaten, gesprochen und der hat mir erklärt, es gibt dort eine Menge Firmen, die Zeit und Geld aufwenden, um neue Rekrutierungs-Stützpunkte und ähnliches aufzubauen, im Prinzip, um zu versuchen, Studenten für die Arbeit in den Firmen zu interessieren.

Suzuki: Aber natürlich, das ist es, wozu Universitäten geworden sind. Universitäten sehen sich selbst als Produktionsstätten für Leute, die raus gehen und die Ökonomie unterstützen, die für die Firmen arbeiten. Universitäten, das waren einst Orte wo Leute hin gingen, um Ideen zu erforschen, das Äußerste, was der menschliche Geist denken kann, sehr radikale Orte, sehr erschreckend für die Gesellschaft. Doch das war das Spannende. Was machen wir nun? Wir laden Firmen ein, wir wollten, dass Firmen Teil von dem sind, was unsere Wissenschaftler und Akademiker alle tun. Das ist glaube ich ein großer Ausverkauf. Warum sollten Universitäten also nicht denken, dass sie Studenten produzieren, die hinaus gehen und der Agenda der Firmen dienen.

Coppola: Denken Sie, die Firmen bringen dieses hoch kompetitive Modell aus der Unternehmenswelt an die Universität, in das Leben der Studenten?

Suzuki: Ich weiß es nicht, wissen Sie, was die machen? – Doch ich sehe auf meinem Gebiet der Genetik, wie die Medizin-Industrie anfängt, die Regie zu übernehmen. Was eine Community war, die frei kommunizierte und Ideen austauschte, ist sehr geheimniskrämerisch geworden, da ja die Möglichkeit bestehen könnte, diese Ideen zu patentieren, und das ist für mich keine freie offene Institution mehr.

Coppola: Noch irgendeinen Gedanken zum Abschluss… ?

Suzuki: Das ist aber ein sehr langes Interview!

Coppola [zu den Anwesenden]: OK, noch was, haben Sie irgendeine Frage?

Anwesender: Gibt es irgendeinen Vorschlag, den Sie für die Zuhörer haben, für die Leute die dies sehen, die Leute, die dies gleich hören werden? Keine Vorschläge, die Sie für die jungen Leute haben, konkrete Vorschläge, die die Leute umsetzen können, damit die Leute aktiv werden können?

Suzuki: Neijein – ja! Ich denke, dass sie ihren Körper bewegen müssen, dabei bleiben und fordern, dass wir mehr Demokratie brauchen. Und was die jungen Leute betrifft, lasst Euch nicht von den Wahlen irre machen. Sie scheren sich nicht um die Wahlen, weil sie wissen, die Agenda, welche sie von all diesen Politikern hören, hat nichts mit ihnen zu tun, es geht um die Agenda der Firmen. Deshalb müssen sie alle hierher zurückkommen und die Demokratie zurückfordern und das heißt, sie müssen ihren Körper aus dem Haus bekommen und sie müssen anfangen zu wählen und in dem Prozess aktiv werden. Derzeit haben wir keine Demokratie. Sie müssen sie zurück holen. Sie müssen diese obszöne Differenz zur Sprache bringen… wo ein Prozent der Bevölkerung, die absahnen, die riesig viel Geld verdienen, Steuern und jegliche Art von Verantwortung für die Schaffung von Jobs vermeiden wollen. Um diese Prioritäten muss es wieder gehen, sonst ist es nicht akzeptabel!

© Marc Coppola 2011

Danke an Marc, dass wir dieses Interview übersetzen und publizieren durften.

Marc Coppola hat dieses Interview am 15.10.2011 mit David Suzuki in Montreal geführt und u.a. auf seiner Seite „Why? Simply Because“ veröffentlicht. Es ist auch über YouTube abrufbar.

Übersetzung: BrunO für CSN – Chemical Sensitivity Network

Die gestellten Fragen konnten aufgrund technischer Probleme leider nicht immer im genauen Wortlaut transkribiert und übersetzt werden.

Weitere CSN Artikel zum Thema:

Mitmachen bei Occupy Wallstreet und Occupy Worldwide auch als Couchpotato

Von der Couch aus über Occupy informieren, mitreden, unterstützen, mitentscheiden

Die Occupy Bewegung startete in New York auf der Wallstreet und breitet seitdem überall auf der Welt aus. Menschen weltweit sind unzufrieden und empört über die Macht der Banken, Großkonzerne, Lobbyisten und wie diese ihre Machtstellung missbrauchen. Das Zeichen der Zeit ist angekommen.

Politiker merken, dass hinter der anfänglich von ihnen belächelten Bewegung sehr viel Potential steckt.

Auch die Kirche erkennt dies. Der Bischof von London gab sich weltlich und unterhielt sich mit den Occupydemonstranten im Camp neben der St. Pauls Kathedrale bei einem gemeinsamen Morgentee. Das Camp in Düsseldorf neben der Martin-Luther-Kirche erhält Strom von der Kirche und der Pfarrer sitzt abends mit den Menschen, die sich dort zusammenfinden, im Diskussionszelt und trägt seine kreativen Ideen vor.

Wer steht hinter Occupy? 99%

Menschen. Menschen aller Altersgruppen, Gesell- schaftschichten und aller Couleur. Toleranz, Akzeptanz und friedliches Miteinander sind ihre Devisen. Wenn auch nicht jeder die gleichen Ziele verfolgt – den einen ist das kollabierende Finanzsystem die größte Sorge, anderen die Umwelt oder die enorme Macht der Großkonzerne – so gibt es doch gemeinsame Nenner: Man redet miteinander, diskutiert, hört zu. Den ganzen Tag über, bis in die frühen Morgenstunden, finden sich Interessierte in den Occupy Camps ein, um vorbeizuschauen, dabei zu sein oder mit zu diskutieren.

Ein weiterer Nenner scheint Kreativität zu sein. Schier unerschöpflich sind die Ideen der Menschen, die Teil von Occupy sind. Ob es die Demonstrationsplakate und Flyer sind oder die Aktionen, sie sind jenseits der Vorstellungskraft dessen, was Zieladressaten für möglich gehalten hätten. Gerade das Kreative und Unkonventionelle schafft Aufmerksamkeit und bringt die Message voran. Keine Chance für in starre Verwaltungsstrukturen gepresste Entscheidungsträger. In normalen Zeitungen und im Fernsehen werden Informationen oft in ihrem Gehalt beschnitten oder Aussagen verfälscht. Also werden Occupy Aktivisten selber aktiv und stellen ihre eigenen Zeitungen ins Netz oder drucken sie sogar:“ The Occupied Wallstreet Journal“.

Gedruckt wird das Blatt auf Gewerkschaftsdruckmaschinen. Es wird kostenlos verteilt und finanziert sich aus Spenden. Die Erstauflage lag bei 20.000, die zweite bei 50.000 und liegt jetzt bei 250.000.

Occupy Camps und Demonstrationen bis in den letzten Winkel

Wie viele Occupy Camps es gibt, weiß wahrscheinlich niemand genau, denn es kommen täglich neue hinzu. Wer auf Facebook oder Twitter nachschaut, bekommt einen kleinen Eindruck. Über eine Google Search mit dem Begriff Occupy erfährt man, dass die Occupy Bewegung bis in den letzten Winkel der Welt vorgedrungen ist. Deren täglichen Zusammenkünfte „Assembelas“ kann man im Internet anschauen, viele lassen Webcams laufen und speisen sie als Livestreams ein oder als Videos auf Youtube. Chats, Blogs, Newsticker und, und, und… ermöglichen Kontakt vom letzten Winkel in den letzen Winkel.

Menschen campieren aus Protest  im Freien

Durch das Campieren im Freien und „Besetzen“ von öffentlichen Plätzen haben sich die Menschen, die daran teilnehmen, ins Blickfeld gerückt und verknüpfen damit die Möglichkeit, täglich mit vielen Passanten in Kontakt treten zu können. Das funktioniert. Die Occupy Camps erhalten aus der Bevölkerung viel Unterstützung.

Occupy Wallstreet gab Anfang November bekannt, dass über 500.000 Dollar an Spenden eingegangen seien. Täglich bringen Mitbürger Nahrungsmittel, Kleidung, Material für das Erstellen von Plakaten oder was ein Camp sonst noch so braucht vorbei. Die Düsseldorfer Occupy Gruppe äußerte, dass sie eine Toi-Toilette bräuchten. Kaum stand es in der Zeitung, gab es zwei solcher Toiletten, die als Spenden am Platzrand aufgestellt wurden. Ein anderer Unterstützer brachte ein iPhone vorbei, damit das Occupy Camp erreichbar ist und nach außen kommunizieren kann.

Zu arm, zu krank, zu beschäftigt zum mitmachen? Kein Problem

Die Occupy Camps erhalten viel Sympathie, wie sich unschwer erkennen lässt, und es würden sich noch viel mehr Mitmenschen daran beteiligen, wenn sie die Möglichkeit dazu hätten.

Ein Kommentator zu einem Blogartikel über die Occupy – Bewegung brachte es auf den Punkt. Er ließ seinem Missmut über einen vorangegangenen Kommentar freien Lauf. Sein Vorgänger hatte geschrieben, dass die Leute bereits bequemer würden und der Zulauf zu den Demonstrationen weniger. Er war richtig sauer darüber und es klang durch, dass er es als Verrat an der Sache sah. Die Antwort darauf: Ich würde mitmachen, aber ich lebe weit von der nächsten Stadt entfernt. Hier gibt es keine Demo und kein Occupy Camp. Für Fahrten zu einer Samstagsdemonstration habe ich kein Geld, aber ich würde gerne mitmachen. Also was soll ich tun?!

Sicher ist es das Sinnvollste, wenn man sich aktiv beteiligt, aber wie man sieht, ist nicht jeder ist dazu in der Lage. Dennoch kann jeder, der Occupy unterstützen möchte, dabei sein, sogar von Zuhause aus von seiner Couch. Aber wie? Mit einer Guy Fawkes Maske aufs Sofa setzen? Nein!

Man beginnt damit, sich über die Hintergründe zu informieren und sich selbst kritische Gedanken zu machen. Wenn man Occupy verstanden hat und es begrüßt, sollte man mit Mitmenschen darüber reden. Schon ist man mittendrin in vielen spannenden Unterhaltungen und erweitert gegenseitig den Horizont. Auch das kann man online, wenn man nur von Zuhause aus aktiv sein kann.

Ein Occupy Camp unterstützen kann man, in dem man anfragt, was gebraucht wird oder im Internet auf der Webseite oder dem Facebook des Camps nachliest. In New York bekamen die Occupy Wall Street Camper z.B. Pizzas gespendet, in dem Menschen, die unterstützen wollten, dem Pizzaladen per Internet Auftrag erteilten. Etwas per Post schicken, per Internet oder von einer Wunschliste bei einem bestimmten Laden, das kann jeder, ob er im Büro oder auf der Couch sitzt und schon hat man einen Beitrag geleistet um diejenigen zu unterstützen, die Unbequemlichkeiten und Wettereinflüsse in Kauf nehmen, um Aufmerksamkeit über Missstände zu erregen, damit sie geändert werden.

Signale setzen

Die Banken sind Kernthema bei Occupy. Die Bankenkrise brachte zutage, dass die Millionen von Menschen von Banken um ihr hart verdientes Hab und Gut gebracht wurden. Banken, die solche ruinösen Praktiken durchführten, verdienen es nicht, dass man ihnen Geld und Vertrauen schenkt. Wer Occupy befürwortet und unterstützen möchte, kann alleine dadurch sein Signal setzen, indem er sein Geld zu einer anderen Bank wechselt, wenn er es auf einer Bank hat, die durch zweifelhafte Praktiken und Spekulationen auffiel. Für den 5. November rief das Internetkollektiv Anonymous zur „Operation Cashback“ auf. Bereits im Vorfeld hatten Bürger das Potential einer solchen Aktion erkannt und über 650.000 Menschen hatten sich Geld bar auszahlen lassen oder zu einer besseren Bank gewechselt.

Occupy von der Couch aus unterstützen

Eine Frau, die durch Chemikalien erkrankte und, weil sie hypersensibel auf Chemikalien reagiert, nicht am normalen Leben teilnehmen kann, war sehr traurig, zur Passivität gezwungen zu sein. Sie gründete die Facebookgruppe „Occupy at Home“ und reicht seitdem mit anderen Chemikaliensensiblen und Interessierten Informationen weiter. Einen Blog hat sie auch gestartet. Auf „Occupy at Home“ erläutert sie „von ihrer Couch“, wie man von Zuhause aus mithelfen kann. Das Schöne dabei, ihr Couchpotato-Aktivismus all das kostet sie keinen Cent, nur ihre eigne Energie und Kreativität.

Solche Beiträge zur Occupy Bewegung sind nicht weniger wertvoll als andere solidarische Unterstützungen, denn Kommunikation mit anderen und aktive gegenseitige Hilfe war etwas, was in den Hintergrund gedrängt wurde, und es möglich machte, dass die Interessen der Allgemeinheit in Vergessenheit gerieten und Machtstrukturen entstehen ließen, die ungesund sind.

Ob die Occupy Camps den Winter überstehen, indem die Menschen dort Kälte und Schnee trotzen, weiß niemand einzuschätzen. Selbst wenn nicht, es ist etwas in Bewegung geraten, was nicht nur spannend ist, es ist vom zwischenmenschlichen Aspekt her etwas passiert, dass schon jetzt Änderung in der Denkweise vieler gebracht hat, wie der Ausspruch eine Herrn im Anzug verdeutlicht: „Um gegen Korruption und Missstände zu sein, muss ich nicht arbeitslos oder arm sein.“

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 5. November 2011

 

Familie krank, Tochter tot, durch Schimmel?

Neues Haus wurde zum Alptraum durch Schimmelbelastung

Ein kleiner Ort am Rande des Hochwaldes. Der Ort ist hoch gelegen und für saubere Luft bekannt. Eine fünfköpfige Familie hatte 2005 ein neues Haus dort bezogen und sich wohlgefühlt. Nach und nach wurden alle krank. Die Tochter starb mit 18 Jahren Anfang 2011. Es stellte sich heraus, dass das Wohnhaus hoch mit Schimmelpilzen belastet ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob sie die Ursache für den Tod der jungen Frau sind.

Das Haus der Familie aus Herborn bei Idar-Oberstein muss noch über Jahre abbezahlt werden. Wohnen kann die Familie nicht mehr darin. Es besteht Lebensgefahr. Gutachten hatten sofortigen Auszug und Sanierung empfohlen.

Ein Ort hält zu erkrankter Familie

Der Gemeinderat, der Bürgermeister, Nachbarn und Familien aus dem kleinen Ort gründeten einen „Freundeskreis“ und starteten zusammen mit dem Förderverein Lützelsoon „Hilfe für Kinder in Not“ einen Spendenaufruf, um der in Not geratenen Familie zu helfen. In das Haus kann die Familie nicht mehr zurück, was ein vorgerichtliches Gutachten bestätigte. Sofortiger Auszug sei angeraten. Durch die Mithilfe des Fördervereins kam die Familie in einer Ferienwohnung unter. Die Kosten dafür kann die Familie laut Bericht aus der Nahezeitung nicht aufbringen, weil sie das Schimmelpilz-belastete Haus weiter abzahlen muss.

Hilferuf:

Wer die Not befindliche Herborner Familie unterstützen möchte, kann eine Spende an den Förderverein Lützelsoon – Kinder in Not und deren Familien e.V., KSK Birkenfeld, Kennwort „Julia“, Kontonummer 420 700, Bankleitzahl 562 500 30 richten.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 28.10.2011

Weitere CSN Artikel zum Thema Schimmelpilz:

Die besten Blogs

Am häufigsten gelesene Blogs im September

In den USA nennt man Prof. Doris Rapp die Mutter der Umweltmedizin. In Deutschland haben viele Umwelterkrankte durch das von ihr geschriebene Buch „Ist das Ihr Kind“ die Möglichkeit erhalten, mit ihrer Umweltkrankheit besser umgehen zu können und den Gesundheitszustand wieder zu verbessern. Auf dem ersten Platz in der CSN Blog Top 10 landete der Artikel über den Besuch der renommierten Umweltmedizinerin in Deutschland.

Platz Zwei belegte ein trauriges Ereignis. Eine junge Frau verstarb bei Zahnarzt, weil sie hochallergisch auf die dargereichte Mundspülung reagierte und man die dadurch eingetretene Schockreaktion unterschätzte. Im Artikel werden MCS-Kranken präventive Tipps übermittelt, mit denen sie eine solche schwere Reaktion vermeiden können.

In Australien kümmert man sich seit einigen Jahren intensiv darum, dass MCS-Kranke im Gesundheitssystem besser versorgt werden und dass sie als Behinderte nicht benachteiligt werden, so wie es in den meisten anderen Ländern trotz UN-Behindertenkonvention geschieht. Platz Drei, der am häufigsten gelesenen Artikel im CSN Blog, erzielte ein Bericht über Leitlinien, die in Australien für Krankenhäuser geschaffen wurden, um für MCS-Kranke bestmögliche Behandlung zu gewährleisten. Ein wichtiger Meilenstein.

Zum Lesen der CSN Top 10, Artikel anklicken >>>

  1. Eine Ikone der Umweltmedizin zu Besuch in Deutschland
  2. Frau starb beim Zahnarzt durch Mundspülung
  3. MCS Leitlinie für Krankenhäuser
  4. Quecksilber in jedem Haushalt zu finden
  5. Werbung: Bunt, lustig & gesundheitsgefährdend
  6. Waschmittel mit Duft setzen gefährliche Chemikalien frei
  7. Airline zahlt Passagier 50.000€ Schadensersatz wegen Pestiziden an Bord
  8. Ursachen von Multiple Chemical Sensitivity
  9. Strahlungsfreie Zone für Elektrosensible
  10. Blei, ein giftiges Schwermetall, das in vielen Bereichen präsent ist

Werbung: Bunt, lustig & gesundheitsgefährdend

Nicht jeder Verbraucher lässt sich täuschen

Werbung, schrill, laut, bunt, lustig, anregend, auffallend und vor allem zum Kauf muss sie locken. Was erlebt man nicht alles in der Welt der Werbung? Da werben Bonbonhersteller mit zusätzlichen Vitaminen, die völlig überflüssig sind. Joghurts sind plötzlich das Wundermittel gegen fast alle Krankheiten, Schokoriegel helfen Kindern den IQ zu steigern, Sprühmittelchen reinigen Sofas und Gardinen und Baustoffe, ja Baustoffe sind urplötzlich Bio und Öko, obwohl deren Inhaltsstoffe seit Jahrzehnten als gesundheits- und umweltschädlich bekannt sind. Als Fachmann/-frau eines entsprechenden Fachgebietes bekommt man oft schon Hautauschlag nur vom Betrachten der schrillen Werbeversprechen, als Verbraucher tappt man nicht selten in Utopiefallen, die man ohne nötiges Fachwissen schlicht nicht erkennt. Manche Werbung ist so manipulativ aufgebaut, dass sie tatsächlich in der Lage ist, jeglichen gesunden Menschenverstand auszuschalten.

Agenturen die sich Goldene Nasen verdienen mit Seifenblasen

Werbeagenturen verdienen sich eine goldene Nase mit dem verbreiten von Gerüchten, aber sie denken eher nicht daran, dass die Dinge, die sie verbreiten eine Gefahr für die Nutzer darstellen, die dauerhaft Schäden verursachen können. Ja sie können sogar mit ihrem, mit Halbwissen verblendenden Werbesprüchen gesunde Menschen zu dauerhaft ans Bett gefesselte Pflegefälle verwandeln. Nein, Sorgen machen sie sich deswegen wohl kaum, denn der Haftende in solchen Fällen ist nicht etwa die Werbeagentur, sondern der Hersteller des jeweiligen Produkts. Aber Ansprüche im Schadensfall durchzusetzen, ist für den Geschädigten oftmals eine Tortur sonders gleichen. Schlussendlich muss man bei der Vielzahl an schädlichen Stoffen, die uns umgeben erst einmal eindeutig belegen, dass das jeweilige Produkt an der Krankheit Schuld hat. Eine Tatsache, die den Werbeagenturen jegliche Türe öffnet. Plötzlich ist der mit Kunststoffen gefüllte, fertig angerührte Streichputz aus dem Plastikeimer, ein wohngesunder Ökobaustoff, wobei das einzig natürliche darin womöglich nur noch das zugefügte Wasser ist.

Mit Sprüchen um den Finger wickeln

Der diplomierte Marketingmensch hat sicher gelernt, wie er mit eleganten, lockeren, witzigen oder auch einfach nur netten Sprüchen Käufer für ein Produkt gewinnt. Eloquenz ist natürlich eine Grundvorrausetzung für einen solchen Beruf. Sicherlich hat er auch eine gewisse Schulbildung in der Chemie und Physik einmal Unterrichtsstoff waren, daher hat er auch einmal etwas von irgendwelchen Chemikalien gelernt. Grundwissen, wie Zucker ist süß, Zitronen sind sauer und vielleicht weiß er auch noch, dass das Saure der Zitrone gut zum Entfernen von Kalkflecken ist. Es gibt sogar Vertreter dieser Zunft, die irgendwann versuchten Architektur oder Bauingenieurswesen zu studieren, vielleicht auch abgeschlossen, vielleicht auch ein wenig Berufserfahrung, aber das macht diese Menschen noch lange nicht zu Fachleuten im Baustoffwesen. Es bleibt beim Halbwissen, die Fachsprache der Branche sprechen diese Leute deshalb noch lange nicht. Auch dann nicht, wenn sie in sozialen Netzwerken immer wieder mit angreifenden oder seltsamen Sprüchen auffallen, um irgendwie auch mal unter den echten Fachleuten ins Gespräch zu kommen und vielleicht von diesen einen Auftrag zu erhaschen.

Was bringt ein Werbemensch dem Hersteller?

Sicher, den ein oder anderen Kunden, wenn die Werbung ansprechend ist, den Nerv des gewünschten Kunden trifft. Solange das Produkt nicht fachlich blödsinnig beworben ist, wäre ja alles ok. Probleme tauchen auf, wenn selbst der Laie bemerkt, dass die lockenden Sprüche seltsam klingen oder mit all dem anderen, das man mitbekommen hat, so gar nicht zusammenpassen.

Man darf nicht vergessen:

in der heutigen Zeit hat der Kunde mithilfe der Informationen aus dem großen Lexikon Internet für beinahe jedes Produkt und Inhaltsstoff ganz schnell mehr Information. Falls er sich die Zeit nimmt nachzuschlagen. Mancher macht dies und publiziert seine neu gewonnene Erkenntnis selbst über die unterschiedlichen Netzwerke. Je nach Verbreitung kann dann der Schaden für den Hersteller erheblich sein.

Fallbeispiel I

Ein Mann hatte in seiner Wohnung Schimmel an einer Wand festgestellt. Ihm wurde im Baumarkt eine Anti-Schimmel-Grundierung empfohlen. Inhaltsstoffe waren u.a. 465g Chrom pro Liter Grundierung nach der Norm 2007 und Testbenzin. Schon beim Verstreichen ging es dem Mann extrem schlecht. Er versuchte die chemischen „Gerüche“ mit Essig zu neutralisieren, vergeblich. Wenige Minuten im kleinen Apartment reichten aus, um Schwindel, rasende Kopfschmerzen, Übelkeit, Atembeschwerden, etc. auszulösen. Er versuchte für ein paar Tage bei Freunden unterzukommen, weil er feststellte, dass sich sein Gesundheitszustand in der Wohnung drastisch verschlechterte. Während der Abwesenheit wurde die Wohnung gelüftet. Nach der Rückkehr bekam der Mann nach wenigen Minuten erneut Symptome. Auf Anraten eines Bauexperten wurde der ganze Putz heruntergeschlagen und die Wand mit alkalischem Kalkputz neu verputzt. Der Mann befolgte den fachmännischen Rat, er kann sich in seinem Apartment wieder aufhalten und hat keine Beschwerden mehr.

Werbeversprechen, auf Kosten der Gesundheit von Konsumenten

Ein praktisches Beispiel:

Spricht ein Marketingfachmann z.B. von Glaswolldämmstoffen und betont, dass die Verarbeitung seines Produktes – im Gegensatz zu allen anderen – ohne etwaige Schutzausrüstung machbar ist, so fällt er in Social Networks auf. Das „Oha“ des Betrachters wandelt sich dann unheimlich schnell in Misstrauen, wenn sich herausstellt, dass jeder Hersteller eines solchen Produktes in aller Deutlichkeit darauf hinweist, dass Handschuhe und Atemschutz unbedingt getragen werden sollten. Sind dann noch zig tausende Informationseinträge im Internet auffindbar, die schildern, dass Glaswolle im Verdacht steht Krebs zu erregen, fällt das Werbekartenhaus dramatisch zusammen. Aus einem bunten und lustigen Werbespot, der das Image des Herstellers oder Händlers hochpolieren soll, wird plötzlich ein Lügenspot, der schon fast als vorsätzliche Gesundheitsgefährdung durch Verbreitung unwahrer und gefährlicher Aussagen gewertet werden muss. Die Imagepolitur schlägt somit zur Imagedemontage um. Durch das humane Misstrauen wird dadurch nicht nur das Glaswolleprodukt angezweifelt, sondern gleich das gesamte Unternehmen, plötzlich wird jedes Produkt hinterfragt. Taucht nochmals ein oder mehrere Produkte auf, die fehlerhaft beworben werden, können durchaus existenzbedrohliche Zustände für das Unternehmen resultieren. Da bringt auch der allgegenwärtige Spruch „Auch schlechte Nachrichten sind Werbung“ gar nichts mehr. Sinkt das Unternehmen, schippert der Marketingmensch zum nächsten Kunden, dreht sich vielleicht noch einmal um, aber Reue wird er kaum empfinden. Ist ja nicht sein Produkt, sind nicht seine Angestellten, ist ihm schnurzpiepegal solange seine Rechnung bezahlt wird.

Fallbeispiel II

In eine Doppelhaushälfte klagte ein Bewohner über eine ständig verstopfte Nase, Hustenreiz, Schlafprobleme und Kopfschmerzen. Insbesondere bei Sturm konnte sich der Bewohner nicht in den oberen Stockwerken aufhalten. Bei einer Begehung des Wohn- und Dachbodenbereiches konnte ermittelt werden, dass der oberste Geschoßboden mit Glaswolle gedämmt wurde. Die Glaswolle wurde nicht verschlossen eingebaut und auch der Dachgeschoßboden wies mehrere Risse und Ritzen zum Wohnraum auf, wie z.B. Risse in der Trockenbaukonstruktion oder auch der Verbretterung der Holzbalkendecke. So blies der Wind durch das belüftete Dach über diese Öffnungen Fasern in den Wohnraum. Es wurde eine fachgerechte Dämmung/Sanierung des Daches empfohlen und ausgeführt. Anstelle der Glaswolle wurde mit Hanf gedämmt und alles zum Wohnraum hin dampfdicht verschlossen. Mittlerweile nutzt der Bewohner sogar das bis dahin unbetretene Dachgeschoß als Hobbyraum und hat keinerlei Beschwerden mehr in seinem Haus.

Die Gesundheit von Kunden ruiniert

Durch den Druck der Verbraucher und Verbraucherorganisationen wurde mehr Transparenz geschaffen. Das hat teils zu besseren Produkten geführt. Manche Produktgruppen wurden einem kompletten Wandel unterzogen. Es bedeutet nicht, dass nur noch gesunde Produkte auf dem Markt sind, davon sind wir weit entfernt. Hersteller und Großhändler sind sich im Klaren, dass ein Großteil der Kunden bewusster und kritischer bei der Auswahl der Produkte geworden sind. Diese Kunden fragen nach, vergleichen, analysieren. Diesem Kaufverhalten liegen Gesundheits- und Umweltbewusstsein zugrunde. Keineswegs handelt sich dabei ausschließlich um einen Trend, denn Konsumenten, die unter gesundheitlichen Problemen leiden, sind auf verlässliche Auskünfte von Fachpersonal angewiesen. Für manchen Allergiker oder für Chemikaliensensible kann eine bewusst oder unbewusst inkorrekt erteilte Antwort, eine Desaster für die Gesundheit bedeuten. Ein derart ge- und enttäuschter Kunde wird kein gutes Haar an dem Unternehmen lassen, dessen Mitarbeiter ihm eine Produktinformation gab, die ihm gesundheitlich erheblich schadete. Im Worst Case gründet eine so getäuschte Person eine Interessengemeinschaft oder eröffnet ein Twitter Account oder ein Facebook, um über den Schaden, der ihm entstanden ist zu berichten. In Social Networks wurde schon oft beobachtet, dass solche Accounts in Windeseile Tausende Anhänger zu verbuchen hatten. Das ist der gefürchtete SuperGau für ein Unternehmen, denn dieser Streisandeffekt lässt sich nicht mehr eindämmen.

Bauernschlaue scheitern, schlaue Unternehmen haben Zukunft

Ergo:

Mit Verbrauchertäuschung kann man zwar eine schnelle Mark machen, aber nicht viel mehr. Intelligente Unternehmen reagieren auf den Input und die Fragen von Verbrauchern konstruktiv. Sie unterlassen es, täuschende Werbeversprechen in die Welt zu setzen, weil sie bei kritischer Betrachtung wie eine Seifenblase zerplatzen. Sie gehen stattdessen mit dem Konsumenten in Dialog und nehmen dessen Kritik, Reklamationen oder Hinweise zum Anlass, bessere Produkte herzustellen oder um Produkte aus dem Sortiment zu nehmen, die gesundheitliche Schäden verursachen können. Das kann zwar zu vorübergehenden Umsatzeinbußen führen, weil Produkt x nicht mehr im Regal liegt, der Verbraucher wird das Unternehmen jedoch mit Treue belohnen und entsprechend positiv darüber kommunizieren.

Autoren:

Falls Ihr zusätzliche Infos habt, bitte fügt sie als Kommentare unten an. Sozial Netzwerken heißt auch gegenseitig informieren.

Literatur:

  1. Fachverband Mineralwollindustrie e.V., Deutscher Abbruchverband e.V., Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V., Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie , Gütegemeinschaft Mineralwolle e.V., Zentralverband des Deutschen Baugewerbes e.V., unter Mitarbeit der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft – BG BAU, Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG), IFA – Institut für Arbeitsschutz der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, Umgang mit Mineralwolle-Dämmstoffen (Glaswolle, Steinwolle) Handlungsanleitung, Ausgabe 05/2010.

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Kalkputze und Kalkfarben selbst gemacht

Experte erklärt alles Wissenswerte über Kalk, Kalkfarben und Kalkputze

Vor Kurzem hatte ich aufgezeigt, wie Kalk entsteht und welche Arten von Kalk es im Gros gibt. Heute versuche ich aufzuzeigen, welche Kalke man sehr gut auch in der heimischen Wohnung nutzen kann. Aufgrund der immer höheren Allergierate, verbunden mit zunehmend schlechter Raumluftqualität, wäre es meines Erachtens wichtig, das Augenmerk viel mehr auf den einfachen Kalk und seine Produktvarianten zu werfen.

Kunstharz in Putz? Eine Allergikerfalle

Organische, ergo künstlich hergestellte Putze sind zwar nicht selten angenehmer zu verarbeiten, da das Material oft schon verarbeitungsfertig im Eimer beziehbar ist, jedoch enthalten diese Putze auch Kunstharze (organische Bindemittel) wie zum Beispiel Silikonharze (Polymethylsiloxane oder Polymethylphenylsiloxane), die auch wieder eine ganze Reihe von Stoffen enthalten, welche für einen ausgesprochenen Allergiker ein Grauen sein können. Natürlich werden viele Verkäufer und auch einige Hersteller diesem voll und ganz widersprechen und vielleicht mit Ansprachen wie: „Die Dichtungen um die Badewanne sind auch aus Silikon, da gab’s noch nie Probleme“ argumentieren. Diese Aussagen darf man jedoch getrost überhören, denn dass diverse Silikonharze, welche mitunter auch Verbindungen der Phenylgruppen enthalten, vielen Menschen gesundheitliche Probleme bereiten, wurde mittlerweile weit mehr als einmal belegt. Abgesehen davon ist das Silikon um die Badewanne (Silikonelastomere) ein völlig anderes als das im Putz.

Lehm, Kalk, Stein, Sand, Holz und Co.

Aber ich will nicht mit chemischen Formeln und schwer lesbaren chemischen Substanzen langweilen, denn ein, für die Gesundheit völlig unbedenkliches Bauen, geht im Grunde immer ohne umständliche chemische Formeln und Zutaten. Lehm, Kalk, Stein, Sand, Holz und Co. sind einfach zu lesen, noch einfacher zu gewinnen und mit ein wenig Sachverstand, einer „rechten Hand“ und etwas Übung auch einfach weiterzuverarbeiten. Hier muss man auch nicht völlig von baufachlichem Know How befreite Marketingagenturen beauftragen, die Textchen reimen, in welchen möglichst oft die nicht selten gelogenen Worte „Natürlich“, „Ökologisch“, „Biologisch“ oder das ohnehin schon von solchen Werbungsmachern verrmüllte Wort „Nachhaltig“ vorkommt. Völlig unnötig, denn diese Stoffe liegen mehr oder minder direkt vor der Haustüre und jeder, der eine Kindheit hatte, in der er auch mal im Freien spielen durfte, kennt den Unterschied zwischen Stein und Sand. Auch wenn dieses Lernen erst etwas später beim Schottern von Bahngleisen stattgefunden hat.

Kalk, ein uralter Werkstoff

Aber zurück zum Kalk. Kalk ist, wie die meisten wohl wissen, für die Bau-, Mal-, Anstrich- und Putztechnik das Material, das im Umfang und in der Vielfalt der Anwendungen ganz vorne steht. Die Freskenmalereien von Michelangelo in der Sixtinischen Kapelle des Vatikans dürften viele kennen oder zumindest schon einmal davon gehört haben – ohne Kalk würde es die gar nicht geben. Kalkputze, Kalkfarben, Kalkanstriche und selbst einfache Kalkschlämmen sind seit hunderten von Jahren beliebt. Nicht umsonst, denn Kalk bzw. das Kalkhydrat ist Bindemittel, farbgebende weiße Substanz und chemisch wirksamer Haftvermittler (bei kalkhaltigen Untergründen) in einem, was durchaus als einmalig in der Anstrich und Maltechnik zu betrachten ist. Kalk in Putzen, ob als reiner Kalkputz mit Luftkalk, als Kalkzementputz, Gips-Kalkputz oder Kalk-Gipsputz, ist im Grunde gar nicht mehr aus dem Baugeschehen weg zu denken. Selbst die synthetischen Putze nutzen nicht selten den Kalk, als wertvolle Zutat.

Kalkputz

Die interessantesten Kalkputze dürften wohl die Kalkputze der Putzmörtelgruppe P I sein, die sogenannte Kalkmörtelgruppe. Hier sind unter PI a die Luftkalkmörtel, unter PI b die Wasserkalkmörtel und unter PI c die Mörtel mit hydraulischem Kalk eingeteilt. Alle diese Kalkputze beinhalten nicht mehr und nicht weniger als 1 Teil Kalk, 3 bis 4 Teile Sand und etwas Anmachwasser.

Welche Art von Putz wo angewendet werden kann bestimmt die Art des Kalkes. Wird ein hydraulischer Kalk genutzt (Putzmörtelgruppe PI b und auch PI c) so haben wir in aller Regel einen Außenputz vorliegen (hydraulische Bindemittel erhärten an der Luft und im Wasser). Wird hingegen ein nichthydraulischer Kalk, wie zum Beispiel der Luftkalk genutzt, so haben wir einen ausgesprochenen Innenputz (nichthydraulische Bindemittel erhärten nur an der Luft und sind nicht wasserbeständig nach dem Austrocknen). Eines aber haben all diese Putze gemeinsam, es sind mineralische Putze und zwar rein mineralische Putze ohne Kunststoffe. Oben drein ist Kalkputz von Natur aus dermaßen alkalisch, dass sich Schimmelpilze und Bakterien hierauf gar nicht wohlfühlen. Das Problem des Algen- und Schimmelpilzbewuchses, welches sich bei synthetischen Putzen wenige Jahre nach dem Verputzen häufig darstellt, gibt es hier nicht, wenn in regelmäßigem Abstand auch ein Kalkanstrich auf die Wände aufgetragen wird. Das beweisen auch die unzähligen Viehställe, deren Wände von den Landwirten selbst einfach nur gekalkt werden und an denen kein Schimmelpilz zu finden ist. Zugegeben ein Beispiel, das so oft schon für Argumente benutzt wurde, dass es so mancher Kollege gar nicht mehr hören kann, aber auch ein Gutes, denn in einem Kuhstall oder ähnlichem sind schon aus dem Naturell heraus dermaßen viele Bakterien, Keime und Pilzsporen durch die Ausscheidungen der Tiere, aber auch durch die natürlichen Sporenanhaftung an dem Futter (Heu, Gras etc.) vorhanden, dass man es extremer kaum nachstellen könnte. In einer normalen, einigermaßen gepflegten menschlichen Wohnumgebung ist die Belastung in aller Regel um einiges geringer.

Ein Nachteil hat Kalkputz allerdings und den will ich nicht verheimlichen:

Reinen Kalkputz aus dem Putzsäckchen muss man selbst mit Wasser und einem Quirl anmischen, bevor man ihn auf die Wand auftragen kann. Greift man zu den Einzelteilen Kalk, Sand und Wasser, wird der Aufwand in so fern höher als das man mindestens bis vier zählen können muss. Den Eimer aufreißen und dessen manchmal komisch riechenden Inhalt direkt auf die Wand zu schmieren klappt hier nicht.

Eimer aufreißen, kurz anrühren und an die Wand schmieren klappt aber auch bei Kalk. Nicht beim Putz, aber bei einem einfachen Kalkanstrich.

Kalktünche, Kalkschlämme, Sumpfkalk

Die einfachste Form einer Kalkfarbe dürfte wohl die Kalktünche bzw. die Kalkschlämme sein. Für einen weißen Anstrich ohne Färbung benötigt man nichts anderes als eingesumpften Kalk. Diesen gibt es tatsächlich fertig zu kaufen, allerdings sollten Sie darauf achten, dass der Preis des Produktes auch angebracht ist. Sumpfkalk, also fertig eingesumpfter Weißkalk, liegt bei einem gewöhnlichen 10 kg Eimer bei einem Brutto Einkaufspreis, der in keinem Fall die 10 Euro erheblich überschreiten sollte, zumeist liegen wir in einem Bereich zwischen 4 und 8 Euro für den 10 Kg Eimer. Will man, dass die gestrichene Oberfläche nicht abkreidet, dann fügt man beim Aufrühren des Sumpfkalkes einfach ein paar Tropfen (nein, wirklich nur ein paar Tropfen) Leinöl dazu. Will man einen farbigen Anstrich, so fügt man entsprechende Pigmente in Pulverform hinzu bzw. mischt diese unter Rühren bei. Der große Vorteil dieses einfachen Anstriches ist seine hervorragende desinfizierende Wirkung.

Kalkkaseinfarbe, Kalkkaseinleimfarben

Neben den einfachen Kalkschlämmen ist es auch möglich, Kalkkaseinfarben selbst herzustellen. Die Zutaten hierfür wären abgerahmte Milch, gelöschter Kalk (Sumpfkalk), Leinöl und weißer Ton oder geschlämmte Kreide. Der gelöschte Kalk wird hierbei mit etwas Milch zu einem dicken Brei vermischt. Anschließend wird das Leinöl eingemischt und wieder etwas Milch zugegeben. Zu guter Letzt kommen der Ton, die Kreide oder eventuell färbende Pigmente hinzu. Die Kalkkaseinfarbe wird in mehreren Lagen aufgetragen, will man die Oberfläche mit einem leichten Glanz versehen, so kann man einen Endanstrich aus Eiweiß und Wasser auftragen. Allgemein sind Kalkkaseinfarben allerdings nicht für den Außenbereich oder in ausgesprochen feuchten Räumen bzw. Räumen mit hoher Luftfeuchtigkeit zu verwenden.

Neben diesem gibt es natürlich auch Kalkkaseinleimfarben, weitere auf kalk basierende Farben. Getestete und für gut befundene Rezepte finden Sie in der App „Baulexikon“ bei iTunes oder auch im Sachbuch „Natürliche und pflanzliche Baustoffe“ (zweite erweiterte Auflage ab ca. September 2011), von wo auch die vorgenannten Beispiele herrühren.

Autor: Dipl. Ing. Gerhard Holzmann, Augsburg, Juli 2011

Photo: Gerhard Holzmann

Lesen Sie auch: Kein Bau ohne Kalk von Gerhard Holzmann

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Der Spiegel und die Wassertröpfchen

6 Uhr morgens in Deutschland. Schrill läutet der Wecker. Jäh und zäh schleppt man sich aus dem Bett und denkt sich nur: „Scheiße schon wieder so früh raus!“

Man schleppt sich in die Küche, schaltet den Kaffeevollautomat an. Versucht mit einem Blick aus dem Fenster festzustellen, ob einem wenigstens das Wetter froh gesonnen ist. Nutzlos, weil die kleinen und völlig müden Augen noch gar nicht so weit gucken können.

Man irrt weiter. Fremde könnten meinen, dass der Körper vollkommen Rheumaverkrampft ist. Der Weg führt ins Badezimmer. Pyjama runter gestreift, den man ausnahmsweise mal am Vorabend übergezogen hatte und rein in die Dusche.

15 Minuten Berieselung.

Warm natürlich!

Entspannend, wohltuend …… aufweckend.

Man steigt aus der Duschwanne, trocknet sich ab und versucht nun das eigene Ich im Spiegel zu erkennen.

Versucht es zumindest.

Geht aber nicht.

Warum? Na weil der Spiegel vollkommen beschlagen ist. Keine Sicht auf das Spiegelbild, sondern nur noch Sicht, auf das milchiges Nass, das da auf dem Glas zu kleben scheint.

Aber was ist da los? Warum verschwört sich der Spiegel jeden Morgen nach dem Duschen gegen einen. Warum will er nicht das tun, für das man ihn gekauft hat? Warum verweigert er seine ihm anvertraute Arbeit? Verweigert er vorsätzlich oder kann er gar nichts dafür?

Gehen wir der Sache auf den Grund. Irgendwo stand mal was von Wasserdampf, kühlen Flächen und auskondensieren.

Irgendwo!

Nur verstanden, ja wer hat‘s verstanden?

Hat man es gelesen?

Nein!

Man hat‘s nur überflogen!

Dieses Kauderwelsch von Fachpalaver, dann noch total umständliche Grafiken dabei. Und überhaupt, wer soll das verstehen, außer die, die seit 20 Jahren Kondensatologie, oder wie das heißt studieren.

Also versuchen wir das mal irgendwie zu erklären. Die Feuchtigkeit kommt unmissverständlich aus dem Duschkopf.

Ähm nein – natürlich nicht!

Die Feuchtigkeit kommt aus dem Wasserhahn, an dem der Schlauch für den Duschkopf angebracht ist und an dessen Ende der arschteure, Vollkörpermassage, Dingsbumsdrehvielseitigkeitsspritzduschkopf angebracht ist.

Ok, da kommt das Wasser her.

Nur wie um Gottes Willen, kommt das Wasser nun von dem Dings… Ihr wisst schon…. durch den Duschvorhang, 3 Meter weiter an diesen arbeitsverweigernden Spiegel?

Keine Pfütze am Boden! Kein Rinnsal, das in Richtung Spiegel läuft, die Wand hoch, am Waschbecken vorbei bis zum Spiegel … nichts!

Der Boden ist trocken, die Wände sind trocken!

Das Wasser muss fliegen!

Fliegendes Wasser!

Wasser kann tatsächlich fliegen?

Ja, Wasser kann fliegen und zwar in ganz kleinen, eigentlich fast unsichtbaren Tröpfen. Die Kondensatologisten, also die mit dem 20-jährigen Kondensatologiestudium, die nennen das ganz plump Wasserdampf. Wasserdampf fliegt praktisch mit der Luft, es vermischt sich im wahrsten Sinne des Wortes. Kuschelt sich an die Luft, schwebt mit ihr durch den Raum und sucht sich dabei einen schönen, netten kühlen Platz zum ausruhen.

Stopp!

Kühler Platz?

Warum in Gottes Namen kühler Platz!

Ist doch scheiße!

Kalt und das schon am Morgen!

Auch fast ganz einfach. Warme Luft ist praktisch wie ein Omnibus, der leer ist. Breit, groß und vieeeel Platz für Wasserdampf, zum kuscheln.

Oder so.

Das ist vergleichbar mit Opas Kopf, als Oma die Garage aufräumte und dabei das Modelflugzeug, das das Opa die letzten 8 Jahren mühevoll bastelte, auf den Boden warf und selbiges in Millionen, oder so, Einzelteile zersprang.

Opa hat sich so aufgeregt, dass er einen ganz roten Kopf bekam.

Er wurde ganz heiß und die Augen schienen heraus zu hüpfen, bevor er ganz schlimme Worte zu Oma sagte. Das viele warme Blut ließ den Kopf nicht nur rot werden, es erhitzte ihn auch und weil‘s warm wurde, wurde alles breiter, wie beim Brotbacken. Alles geht etwas weiter auseinander, wenn wärmer wird.

Warme Luft ist also auch breiter und hat somit Platz für Wasserdampf. Kommt nun die Warme Luft an einen kühleren Ort – wie zum Beispiel diesen arbeitsverweigernden kühlen Spiegel, der jeden Morgen nach dem Duschen anläuft – dann zieht sie sich wieder zusammen und der Wasserdampf wird praktisch aus dem Omnibus, auf dem Spiegel gepresst.

Der Wasserdampf will vielleicht gar nicht aussteigen, muss es aber weil die Luft kalt und kleiner geworden, keinen Platz mehr für ihn hat.

Das mit dem kleiner werden bei Kälte, kennen die Jungs ja auch vom Schwimmen im Baggersee. Draußen noch der Größte, im See … naja, davon reden wir jetzt mal nicht!

Die Kondensatologisten sprechen von Auskondensieren, wenn die Luft kleiner wird und der Wasserdampf den Omnibus verlassen muss. Diese Eigenschaft von „breiter“ Luft und „schmaler“ Luft nützen übrigens auch diese Trocknungsgeräte, die einen Raum trocknen sollen, wenn da mal wieder die Waschmaschine ausgelaufen ist.

Sie nehmen die warme Luft mit dem Wasserdampf in sich auf, führen es an einem kühleren Ort vorbei, wo dann der Wasserdampf aussteigt (auskondensiert) und die Luft trocken und frei für weiteren Wasserdampf weiter ziehen kann.

Das gleiche passiert auch bei schlecht gedämmten Wänden.

Die Warme Raumluft zieht an der kalten Wandoberfläche vorbei und der Wasserdampf muss wieder einmal aussteigen und bleibt auf der Wandoberfläche sitzen. Ist die Wand schon gedämmt oder vielleicht auch beheizt durch einen Heizkörper in der Wand (Wandheizung) , dann ist die Wand warm und die Luft mit dem Wasserdampf im Heck zieht ohne kleiner zu werden und den Wasserdampf dadurch abzuladen an ihr vorbei.

Also ist der Spiegel im Bad gar kein Arbeitsverweigerer, er ist eigentlich nur ein Asylheim für stehen gelassene, klitzekleine Wassertröpfchen, die nach dem Lüften des Badezimmers wieder mit wärmerer Luft weiter reisen können.

Gut dass wir das nun geklärt haben. Jetzt aber schnell, Kaffee, Zeitung und ab zum Bus. Vielleicht treff ich noch ein einsames Tröpfchen auf dem Weg ;-)

Wem das zu naiv war, der kann das Zusammenspiel Luft vs. Wasserdampf auch hier etwas ernster lesen:

Richtig und regelmäßig lüften – Tipps und Anleitungen vom Experten

Autor:

Ing. Gerhard Holzmann

Sachverständigenbüro Holzmann-Bauberatung

Tel.: 08293-965648

www.Baubegriffe.com

oder auf Facebook: www.facebook.com/Baugutachter

Weitere Artikel von Ing. Gerhard Holzmann:

Rettet den deutschen Salat!

Rettet den deutschen Salat vor dem Unterpflügen!

Das tut doch weh, den Salat unterzupflügen.

Warum schickt denn das RKI nicht mal ein paar Fernsehköche ins Rennen?

Salat muss nicht als Rohkost auf den Tisch kommen.

Salat garantiert keimfrei nach einem Rezept, das meiner Großmutter diente, der Salatschwemme aus dem eigenen Garten Herr zu werden:

Geschmorter Salat

  • 6 feste, 15cm große Salatköpfe
  • 7 l Wasser
  • Salz
  • schwarzer Pfeffer
  • 10 Speckscheiben, 1/2 cm dick geschnitten
  • 2 EL Butter
  • 1/2 Tasse in dünne Scheiben geschnittene Zwiebeln
  • 1/2 Tasse in dünne Scheiben geschnittene Karotten
  • 1 Tasse Gemüsebrühe, Fleischbrühe oder Hühnerbrühe
  • 1 Lorbeerblatt
  • 2 EL weiche Butter
  • 2 EL feingeschnittene frische Petersilie

Zubereitung:

Die äußeren Salatblätter entfernen, die Blätter vorsichtig auseinander breiten und gründlich in kaltem Wasser spülen.

6-7 Liter Wasser mit 3 EL Salz aufkochen, die Salatköpfe hineingeben und 5 Minuten blanchieren.

Die blanchierten Köpfe herausheben und 2 Minuten in kaltem Wasser abkühlen.

Danach jeden Kopf leicht ausdrücken und der Länge nach aufschneiden.

Die Salatkopfhälften mit Salz und Pfeffer würzen. Den Backofen auf 160°C heizen.

In einer Kasserolle Butter schmelzen, Zwiebeln und Karotten darin andünsten, Brühe und Lorbeer, Petersilie zugeben und 5 Minuten weiter dünsten.. Die Salathälften auf das Gemüse legen und mit Speck abdecken. Die Kasserolle auf dem Herd erhitzen und 80-90 Minuten im unteren Drittel des Herdes bei 160°C schmoren lassen.

Die Schmorflüssigkeit kann nach Belieben vor dem Servieren noch reduziert werden und/oder mit Butter angereichert werden.

Schmeckt ausgezeichnet zu Baguette.

Und jetzt der Phantasie freien Lauf lassen. Was könnte man noch alles machen mit blanchiertem Salat?

Brainstorming

  • mit Knoblauch und Tomatenwürfel schmoren
  • mit Weißwein und Kräutern schmoren
  • mit Sahne oder Crème fraîche schmoren
  • mit Käse überbacken

Und übrigens:

Auch die Gurke ist ein wunderbares Schmorgemüse. Fast noch leckerer als frisch.

Noch ein leckeres Rezept, das auch für Veganer geeignet ist:

Mousse aus Salat

Blanchierte Salatköpfe sanft ausdrücken, im Mixer kurz pürieren.

3 Schalotten in Olivenöl andünsten.

Mit 400 Gramm Seidentofu, Salz und Gewürzen nach Verträglichkeit schmoren.

Mit Zitronensaft abschmecken.

Das Salatpüree unterheben und unter Rühren einkochen.

Brotscheiben würfeln, kurz in Öl anbraten.

Mousse mit den Croutons bestreuen.

Autor: Juliane für CSN – Chemical Sensitivity Network, 28.05.2011

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Frohe Ostern!

Das CSN Blogteam wünscht Euch ein schönes, sonniges Osterfest

und viel Spaß beim Ostereiersuchen.