Familie krank, Tochter tot, durch Schimmel?

Neues Haus wurde zum Alptraum durch Schimmelbelastung

Ein kleiner Ort am Rande des Hochwaldes. Der Ort ist hoch gelegen und für saubere Luft bekannt. Eine fünfköpfige Familie hatte 2005 ein neues Haus dort bezogen und sich wohlgefühlt. Nach und nach wurden alle krank. Die Tochter starb mit 18 Jahren Anfang 2011. Es stellte sich heraus, dass das Wohnhaus hoch mit Schimmelpilzen belastet ist. Die Staatsanwaltschaft ermittelt, ob sie die Ursache für den Tod der jungen Frau sind.

Das Haus der Familie aus Herborn bei Idar-Oberstein muss noch über Jahre abbezahlt werden. Wohnen kann die Familie nicht mehr darin. Es besteht Lebensgefahr. Gutachten hatten sofortigen Auszug und Sanierung empfohlen.

Ein Ort hält zu erkrankter Familie

Der Gemeinderat, der Bürgermeister, Nachbarn und Familien aus dem kleinen Ort gründeten einen „Freundeskreis“ und starteten zusammen mit dem Förderverein Lützelsoon „Hilfe für Kinder in Not“ einen Spendenaufruf, um der in Not geratenen Familie zu helfen. In das Haus kann die Familie nicht mehr zurück, was ein vorgerichtliches Gutachten bestätigte. Sofortiger Auszug sei angeraten. Durch die Mithilfe des Fördervereins kam die Familie in einer Ferienwohnung unter. Die Kosten dafür kann die Familie laut Bericht aus der Nahezeitung nicht aufbringen, weil sie das Schimmelpilz-belastete Haus weiter abzahlen muss.

Hilferuf:

Wer die Not befindliche Herborner Familie unterstützen möchte, kann eine Spende an den Förderverein Lützelsoon – Kinder in Not und deren Familien e.V., KSK Birkenfeld, Kennwort „Julia“, Kontonummer 420 700, Bankleitzahl 562 500 30 richten.

Autor: Silvia K. Müller, CSN – Chemical Sensitivity Network, 28.10.2011

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6 Kommentare zu “Familie krank, Tochter tot, durch Schimmel?”

  1. nambio 28. Oktober 2011 um 19:10

    Wenn Die Familie endlich wieder eine Wohnung oder ein Haus zum Leben gefunden hat, übernimmt nambio Umweltanalytik & Baubiologie gerne die baubiologische Schlafplatzuntersuchung. Natürlich kostenfrei!

    Ich wünsche den Betroffenen alles Gute und viel Glück für die Zukunft. Die Gemeinde hat vorbildlich reagiert – Hut ab, vor soviel Courage.

  2. Silvia 28. Oktober 2011 um 19:17

    Danke Nambio, das ist ein Wort. Bei der Gelegenheit besuche uns, wir freuen uns auf ein Kennenlernen.

  3. Kira 29. Oktober 2011 um 07:39

    Zuerst einmal möchte ich der Familie meine Anteilnahme zum Tod/Verlust der Tochter aussprechen.
    Ich wünsche ihnen von Herzen ganz, ganz viel Kraft, alles Gute und auch Erfolg für die Zukunft.
    Auf jeden Fall stehen sie nicht alleine da und ein ganzer Ort kämpft für sie – Hut ab vor solchem selbstlosen Einsatz.

    Leider laufe ich in Trier u. Umgebung gegen verschlossene Türen in punkto Verwaltung eines Zuwendungs-/Spendenkontos!!!
    http://www.csn-deutschland.de/blog/2011/07/09/verflucht-ich-akzeptiere-nicht-dass-mein-leben-gelaufen-ist/
    Auch wir müssten eigentlich von heute auf morgen in ein schadstoffarmes und schimmelfreies – d.h. nicht belastetes ebenerdiges MCS-gerechtes Haus umziehen. Hierzu fehlt es uns an finanziellen Mitteln, Möglichkeiten und Kraft. Seit über 8 Jahren kämpfen wir für unseren Sohn und seit 2 Jahren für meinen Ehemann, die ihnen zustehenden Rechte durchzusetzen. Dieser Kampf um Gerechtigkeit und finanzielle Absicherung der beiden kostet zusätzlich enorme Kraft und finanzielle Einbußen, weil das Krankheitsbild MCS in Deutschland nicht die gleiche Anerkennung findet, wie in anderen Ländern. So müssen wir weiterhin in unserer Wohnung wohnen bleiben (trotz Holzschutzmittel, Schimmel etc.), bis eine Lösung in Sicht ist. Das kann allerdings noch lange dauern, da wir komplett auf uns alleine gestell sind.
    Ich weiß nicht wie lange wir das gemeinsam schaffen sollen, isoliert von der Umwelt, allein gelassen mit der Erkrankung und der tägliche Kampf ums Überleben – es ist keine gute Basis sich überall und für alles rechtfertigen zu müssen, keine Aussicht auf einen Ausweg. Diese Erkrankung macht zwangsläufig arm, nicht nur finanziell, sondern in allen Lebensbereichen sie nimmt einfach alles! Unser Sohn, seiner Kindheit und Jugend schon beraubt (schulmedizinisch, bildungspolitisch und gesellschaftlich immer wieder geoutet und nie ernst genommen), hat noch sein Leben vor sich, aber für welchen Preis! Wie soll er für sich selber sorgen, wenn er so schwerkrank ist – er bekommt ja keine Chance bei der bewussten Ignoranz unserer Gesellschaft gegenüber dieser Krankheit. Diese Diskriminierung frisst die Seele auf, was bleibt ist Leere, Einsamkeit, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung!
    Aber ich möchte nichts unversucht lassen, um meinem Mann und meinem Sohn zu helfen. Ich werde meinen Mut und meine Kraft nicht verlieren und weiter für sie kämpfen.

  4. domiseda 31. Oktober 2011 um 08:47

    Müßten hier nicht der Hersteller des Hauses, bzw die Handwerker oder der Architekt haften? Warum abbezahlen einer mangelhaften Ware?

  5. Silvia 31. Oktober 2011 um 09:42

    Wenn man ein konventionelles Haus baut, hat man viele verschiedene Handwerker und keinen Hersteller. Das Geld zum Bauen des Hauses und Bezahlen aller Rechnungen für Handwerker und Baumaterial wird durch Kredite bereitgestellt, die in der Regel über Jahrzehnte in mtl. Raten getilgt werden.

    Holzschutzmittelopfer hatten oft ein ähnliches Problem wie die Familie aus Herborn. Sie hatten ein toxisches, unbewohnbares Haus das reiner Sondermüll war und mussten die Kredite dafür weiter abzahlen. Es blieb ihnen nichts zum Leben.

    Wie ein Rechtsstreit in so einem Fall verläuft, muss ich sicherlich nicht erklären. Das kennen fast alle von uns. Zumindest diejenigen, die noch das Geld zum Prozessieren hatten, denn Prozesse kosten ebenfalls. Ohne richtig guten Anwalt, braucht man sich den Stress nicht anzutun.

  6. Ein Schimmel-Sachverständiger 13. November 2011 um 21:41

    Traurig, was Schimmel anrichten kann.

    Bei Kauf, Einzug, Bau, Renovierung, Sanierung – immer sollte ein Experte hinzugezogen werden! Und hiermit ist kein Trockenbauer oder Maler gemeint, der den Schimmel mal schnell kaschiert.

    Vorsorge hilft gesund zu bleiben und zu sparen!!!

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